Prolog
Tränen des Windes
Prolog
Es war Winter und die Schneeflocken fielen stürmisch hinab auf Tokio, begruben die Stadt unter einer weißen Decke. Die kargen, blätterlosen Bäume wankten gefährlich im kühlen Wind und der Schnee lag schwer auf ihren dürren Ästen. Ein Sturm fegte durch die Strassen, versuchte die Leute zu vertreiben.
Der Flughafen war überfüllt mit Menschen, die seit Stunden auf ihr Flugzeug warteten, welches irgendwo wegen dem starken Schneefall nicht starten oder nicht landen konnte. Die kleinen Kinder rannten aufgekratzt in der Eingangshalle umher und die viele aufgestaute Energie in ihnen ließ ihre Gesichter fast glühen.
Die Erwachsenen hingegen schienen vom vielen Warten geschafft und hatten sich unter ihren Mänteln vergraben um ein wenig Schlaf zu finden, ein wenige Ruhe vor dem Geschrei der Kinder und den endlosen Durchsagen des Flughafenpersonals.
Ein paar wartende Fluggäste konnten leicht aufatmen, denn das Flugzeug aus New York war gerade mit dreistündiger Verspätung gelandet, was hieße der Sturm musste nachgelassen haben.
Die Passagiere stiegen müde und geschafft aus dem riesigen, eisernen Flugzeug aus und auf den meisten Gesichtern lag so etwas wie Erleichterung endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben.
Einer der Passagiere war ein junger, etwa fünfundzwanzigjähriger Mann mit dunklen, kurzen Haaren. Er war groß gewachsen, mit rehbraunen Augen, die geheimnisvoll um sich blickten.
Er schien muskulös und durchtrainiert, seine breiten Schultern bewegten sich rhythmisch bei jedem Schritt den seine langen Beine taten. Er hatte etwas geheimnisvolles, wenn nicht sogar gefährliches an sich, dennoch wirkte er anziehend.
Sein langer dunkler Mantel, wehte im stürmischen Wind und der Schnee blies ihm ins Gesicht. Er hatte keinerlei Handgepäck bei sich, außer ein Foto, welches er in der Hand trug, ein Foto von einer türkishaarigen, jungen Frau, mit ozeanblauen Augen.