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Fight for your Dreams!

A new Life at the End of the World
von

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What will happen next?

Hey Leute!

Tut mir Leid, dass dieses Cap so lang gebracht hat. Dafür ist es aber auch etwas länger. Ist eigentlich eher ein Überganskapitel von New York nach Neuseeland, darum ging es auch etwas zäh zu schreiben. Hoffe es gefällt euch!
 

3. Kapitel: What will happen next?

Langsam ging er die Treppen zu seinem alten Zimmer hinauf. Es war inzwischen drei Tage her, dass er davon erfahren hatte. Von da an passierte alles Schlag auf Schlag. Der Flug war bereits gebucht, die WG leer geräumt und schon morgen würde es losgehen. Niemals hätte Zorro mit so einer Wandlung in seinem Leben gerechnet.
 

Der Grünhaarige stellte einen großen Karton ab und wollte sich gerade wieder um drehen, da fiel sein Blick auf ein Photo an der Wand. Es hing noch immer in seinem alten Zimmer im Haus seines Vaters. Damals hatte er es anscheinend vergessen. Es war ja auch ein plötzlicher Abschied. Zu dieser Zeit, als er von zu Hause fort ging um sein eigenes Leben zu führen, hätte er ja auch nie gedacht, nun wieder hier zu landen. Doch es war wohl auch das Beste. In der WG würde er ja doch nur alleine rum hocken und schließlich war es nur noch ein Tag in New York. Den könnte er es wohl auch bei seinem Vater aushalten.

Zorro ging auf das Bild zu und musterte die Situation ganz genau. Es stellte zwei breit grinsende Jungen dar, die in der Mitte einen großen Pokal hielten. Es war ein Oktobertag und die Sonne schien hell, sodass das ganze Bild eine goldige Farbe erhielt und friedlich wirkte. Schon damals waren die beiden gute Freunde. Johnny und Zorro hatten an diesen Tag mit ihrer Mannschaft das Fußballpokalspiel gewonnen. Der Grünhaarige ging als bester Torschütze und sein Freund als bester Torwart aus der Partie. Schon immer ergänzten sie sich perfekt und machten so viel es ging gemeinsam. Doch dies hatte nun ein Ende. Warum nur?
 

"Zorro?", leicht erschrocken drehte sich der Angesprochene um. Die Sache mit Johnny hatte ihn noch immer ganz schön mitgerissen. Die Ereignisse überschlugen sich im Moment, was man in zweierlei Hinsicht betrachten konnte. Einerseits vergaß er dadurch auch mal seinen Trauer und den Schmerz, andererseits wurde hier gerade sein Leben komplett umgekrempelt. Wollte er das überhaupt? Er wurde ja nicht einmal gefragt.

"Zorro, hörst du?" Sein Vater betrat den Raum und schaute in dessen betrübtes Gesicht.

"Was ist mit dir?"

"Ach, nichts." Er machte einen abwertenden Wink mit der Hand. "Was wolltest du?"

"Ich wollte nur fragen, was du heut zum Mittag essen willst.", er sah ihn erwatungsvoll an.

"-falls du Hunger hast."

"Äh ja, doch. Ich habe Hunger. Wie wär's mit Pizza?"

Sein Vater zog eine Augenbraune hoch. Er mochte das italienische Nationalgericht nicht sonderlich, doch um guten Willen zu beweisen willigte er schließlich ein und ging, um zwei Pizzen zu bestellen.

Zorro warf ihn noch einem kurzen Blick nach und machte sich dann wieder daran für den letzten Tag in Amerika sein altes Zimmer wenigstens halbwegs gut einzurichten.
 


 

"Bitte warten Sie hier.", der junge Polizist klopfte an eine Türe und trat wenig später ein. Johnny saß auf einem Stuhl und schaute sich unsicher um. Es kam ihm vor, als würde ihn jeder, der den Gang entlang lief, anstarren. Er fühlte sich unsicher. Niemand sagte ihm, was nun konkret kommen würde, was ihn erwartete. Nach seiner Verhaftung saß er zunächst einige Zeit in einer Art Gefängnis und nun wurde er von diesem Hilfspolizisten woanders hin gebracht. Doch bis jetzt, hatte sich noch niemand erbarmt, ihm über sein weiteres Schicksal aufzuklären. Er hasste es, ungewiss nur da zu sitzen und zu warten. In seinem Leben gab es die Worte "warten" und "Unsicherheit" bisher nie.

Endlich näherte sich ein breiter Schatten eines Mannes der Türe und verdunkelte die Glasscheibe.

"Kommen Sie bitte mit." Er sah ihn nur kurz in die Augen. Ohne weitere Fragen zu stellen folgte Johnny ihm langsam.

Er betrat ein kleines muffiges Büro, indem ein großer Schreibtisch mit zwei Stühlen vor zu finden war. Der Polizist hatte hinter ihm die Türe wieder abgeschlossen und man hörte noch seine regelmäßigen Schritte auf dem Gang entlang hallen.
 

Johnny beobachtete seinen neuen Zeitgenossen und versuchte sich ein Bild von ihm zu machen. Er war ziemlich kräftig, stämmig gewachsen und trug einen schwarzen Anzug. Auf den Achtzehnjährigen machte er einen leicht tollpatschigen Eindruck. Vermutlich war es irgendein Kommissar oder Ermittler dieser Abteilung. Doch seine Vermutung verwarf er sogleich wieder, als er auf dem Schreibtisch ein kleines Schild entdeckte: >Kriminaltherapeut: Prof. Dr. Chump<. Er musste schlucken und fragte sich nur, was ihm nun schon wieder bevorstand.
 

Der Therapeut ließ sich in seinen Stuhl plumpsen, dass er leicht knackte, sodass Johnny schon jeden Augenblick mit einem Aufprall rechnete, doch der Stuhl hielt einiges aus. Er war wahrscheinlich für solche Art Personen gebaut.

"Setzten Sie sich." Er deutete auf einen deutlich unstabileren, kleinern Stuhl an der anderen Seite des Tisches.

Johnny beobachtete angespannt sein Gegenüber, dass mit den dicken Fingern gerade den längst überfüllten Aschenbecher in einen Blumentopf schüttete. Bei dem Anblick dieser beleibten Person mit dem runden Gesicht, dass eine gesunde Farbe hatte und aus dem einen zwei leuchtende Kinderaugen entgegen blickten, musste Johnny schmunzeln.
 

"So", er räusperte sich leicht und sah von einer Akte auf, "dann wollen wir einmal beginnen, Mr- äh, wie war doch noch einmal Ihr Name?"

>Der scheint ja zu allem Guten auch noch extrem unter Amnesie zu leiden.<, Johnny stöhnte hörbar genervt auf, doch dies ignorierte der andere.

"Bristow, Johnny Bristow.", betonte er wie ein Sprachlehrer, der verzweifelt versuchte seiner Klasse die korrekte Aussprache bei zubringen.

"Ach ja, Mr Bristow. Sie wissen warum Sie verhaftet wurden sind?"

"Weil ich eine Kaffeemaschine aus dem Fenster geworfen habe?", stellte er sich dumm.

"Äh, wie?", ein verwirrter Ausdruck lag nun über den breiten Gesichtszügen des Mannes.

Johnny hatte keine Lust hier ein öffentliches Geständnis abzulegen und schon gar nicht vor so einem dämlichen Psychologen. Die Leute aus dieser Abteilung meinten wohl, sie könnten ihn einfach dem letzten Trottel übergeben.

"Also, fangen wir doch einfach mal an.", hektisch blätterte er in der Akte herum, deren Papiere schon sehr geknickt waren und einige Kaffee- und Fettflecken enthielten.

>Ja, fangen wir endlich mal an. Also zweiter Versuch, mal sehen wie weit wir diesmal kommen.< Johnny grinste in sich hinein.

"Äh, wie fühlen Sie sich denn im Moment?" Sein Gegenüber nahm einen Stift in die Hand und setzte zu einigen Notizen an.
 

"Gut!", meinte er überzogen freundlich und die Ironie war nicht zu überhören. Doch der andere ließ sich davon nicht beirren.

"Und warum?"

Johnny lehnte sich inzwischen zurück. So wie es aussah, erwartete ihn hier noch eine ausführliche Therapiestunde über sein Leben und es würde noch ein langer Abend werden.
 


 

Es war Abend und der alltägliche Stress verschwand von den Straßen. Die hektisch einkaufenden Menschenmengen wurden immer kleiner. Dafür bot sich ein anderer Anblick. Viele Bars und Kneipen machten jetzt erst auf und über den Eingängen erstrahlten bunte Schilder. Das Nachtleben setzte ein.
 

Zorro lief planlos durch die Nacht. Er wollte einfach noch einmal raus kommen. Obwohl sein Vater in den letzten Tagen wirklich viel für ihn getan hatte und es auch keinen Streit zwischen ihnen gab, passte ihm diese Situation irgendwie nicht. Er war einfach zu misstrauisch. Was all die vergangen Jahre geschehen war, konnte er nicht so einfach vergessen.

Doch nun musste er nach vorne blicken. Er konnte und wollte auch nicht ewig an der Vergangenheit festhalten. Dafür war Neuseeland ja eigentlich perfekt geeignet. Er könnte dort ein neues Leben beginnen und all die Sachen hinter sich lassen.
 

Zorro befand sich nun am Anfang des Parks. Die Sonne hatte sich schon hinter dem Horizont versteckt und verlieh dem Himmel eine leicht rötliche Färbung. Durch das schwache Licht der Straßenlampen wurden die sauber angelegten Wege beleuchtet. An jeder Ecke neigten sich die verschiedensten Pflanzen nach vorne und durch die Blätter erstrahlte die Umgebung in einem leichten grün. Der Neunzehnjährige genoss die Stille und die Ruhe. Normalerweise bevorzugte er ja wilde Partys und Aktion, doch davon hatte er in den letzten Monaten ein wenig zu viel bekommen. Dieser Abendspaziergang durch den Park war für ihn jetzt genau das Richtige. Er hatte Zeit für sich, war alleine und konnte Nachdenken. Außerdem war der Park von New York wirklich sehr schön angelegt und der Grünhaarige wollte an seinem letzten Tag in der Heimatstadt sich auch angemessen verabschieden.
 

Plötzlich fing es leicht an zu tröpfeln. Skeptisch blickte der Neunzehnjährige nach oben und sah einigen dicken Wolken entgegen. Vom Horizont aus zog eine Gewitterfront auf, die wahrscheinlich genau über New York abregnen würde. Nur Pech, dass er keine Jacke dabei hatte. In eiligen Schritt lief er weiter und versuchte abzuschätzen, wie lange er in etwa bis zur Wohnung seines Vaters oder noch besser einer Straßenbahnstation brauchen würde. Währendessen fing es noch schlimmer an zu regnen und seine Haare waren schon fast durchnässt.
 

Einige Meter entfernt erblickte er dann schließlich seine Rettung. In mitten des Parks befand sich ein hölzerner Pavillon mit Efeu bewachsen. Dort könnte er sicher für einige Zeit Unterschlupf finden.

In eiligen Schritten trugen ihn seine Beine in das rettende Trockene. Der Pavillon war schon sehr alt und die Balken mit Moos bewachsen. Zorro wollte gerade auf der Holzbank Platz nehmen, als er zurück zuckte und jemand in die Ecke gekauert entdeckte. Anscheinend war er nicht der Einzige, der vom Sturm überrascht wurden war.
 


 

"Wieso, warum- das ist doch egal. Können Sie eigentlich nicht mal über etwas anderes reden als mein Leben?" Johnny sah genervt sein Gegenüber an.

"Sie wollen also nicht über ihre Beweggründe sprechen. Schämen sie sich dafür oder können Sie es selbst nicht nachvollziehen?", der dicke Mann starrte den Achtzehnjährigen über seinen Notizblock hinweg an.

"Nein, Sie nerven mich einfach nur!" Er sah zur Fensterscheibe des Büros und beobachtete die Regentropfen, wie sie die Scheibe herunter liefen.

"Warum?"

"Können Sie das denn nicht selbst kapieren? Ich mein, die Polizei kommt, verhaftet mich einfach und setzt mich nach zwei Tagen Knast einer Gehirnwäsche aus. Was soll das, bitte?" Dieses Gespräch raubte ihm noch den letzten Nerv und in ihm stieg Wut auf.

"Ich hab' da mal eine Frage: Darf ich denn nicht eigentlich ein Telefonat nach meiner Verhaftung führen?"

"Ja, eigentlich schon, aber nur eins."

"Und wann?" Schon war Johnny wieder aufmerksam, "Morgen.", doch dies währte nicht lange. Immer nur hieß es warten. Alles war morgen und wenn ein Tag vorbei ging, so erwartete man wieder den nächsten.

Enttäusch ließ er sich in den Stuhl zurück fallen und schaltete für die psychologischen Floskeln wieder auf Durchzug.
 


 

"Na, auch vom Sturm überrascht wurden?" Die Person sah auf und Zorro blickte in das Gesicht eines Mädchens, das ihm noch gut in Erinnerung geblieben war.

"Äh, ja."

"Die Welt ist ein Dorf.", murmelte sie über seine Verwunderung und grinste.

Zorro schüttelte sich die nassen Haare und wischte das Wasser von seiner Stirn. Zum Glück war es noch Anfang September, sonst hätte er wahrscheinlich auch noch frieren müssen, doch so war der Regen eigentlich eher angenehm.

Er nahm einige Zentimeter von ihr entfernt auf der Holzbank Platz und starrte den Boden an, auf den von seinen Haaren kleine Wassertropfen fielen.

"Gehst du oft durch den Park?", begann seine Nachbarin ein Gespräch.

"Nein eigentlich nicht."

"Und warum gerade heute?"

"Weiß nicht."

"Du bist wohl nicht gerade gesprächig, he?" Sie sah hinaus in den Himmel, der sich immer mehr verdunkelte.

"Und du?" Zorro hob den Kopf und schielte zu ihr rüber.

"Was ist mit mir?"

"Bist du oft im Park?"

"Kommt drauf an. Ich gehe hier einfach gern spazieren und immer wenn ich traurig bin oder nachdenken muss komme ich hier her. Ich bin eben gern draußen, doch wo hat man in New York sonst seine Ruhe?" Ihre Augen waren noch immer in den Himmel gerichtet.

Zorro sah sie nachdenklich an.

"Und? Bist du jetzt traurig?"

"Nein."

"Dann musstest du wohl nachdenken, hm?" Zorro grinste zu ihr rüber.

"Du bist ja doch gesprächig.", stellte sie lächelnd fest.

"Manchmal schon."

"Wir sind ja immerhin schon alte Bekannte aus der S-Bahn." Ein breites Grinsen entstand auf ihrem Gesicht.

"Und aus der Kneipe. Arbeitest du dort?" Zorro versuchte die Bemerkung mit der S-Bahn stehen zu lassen. Es brachte ja nichts sich darüber immer noch zu ärgern.

"Ja, ich helfe da aus. Das Leben als Student ist teuer."

"Du studierst?" Überrascht schaute Zorro sie an. So alt hatte er sie noch gar nicht eingeschätzt.

"Ja. Ich studiere Design hier in New York. Bin allerdings erst im zweiten Semester."

"Wie lang lebst du schon hier?"

"Ich bin wegen dem Studium hier hergezogen."

"Warum grad nach New York?"

"Es ist eine große Stadt und ich muss hier auch noch was erledigen."

"Was erledigen?" Interessiert sah Zorro sie an.

Sie sah leicht verunsichert zur Seite und stockte.

"Sorry, wollte nicht aufdringlich sein. Bin nun mal neugierig.", entschuldigte sich Zorro schnell, als er ihre Reaktion bemerkte. Es trat eine peinliche Stille zwischen beiden ein.

"Es ist wegen meinem Bruder.", begann sie dann wieder nach einiger Zeit. Der Grünhaarige wusste zuerst nich, was sie meinte, doch erinnerte sich dann wieder an seine Frage.

Er blieb stumm. Ihre Augen sahen traurig aus und sie wirkte nachdenklich.

"Er lebt hier in New York- glaube ich. Ich hab ihn vier Jahre nicht gesehen und mache mir Sorgen, weil er immer nur Mist baut und selten nachdenkt bevor er etwas tut."

"Und du hast die ganze Zeit nichts von ihm gehört?"

"Doch. Er hat mir manchmal einen Brief geschickt, aber das war auch schon alles. Manchmal frage ich mich, ob ich ihn überhaupt noch richtig kenne. Ich meine, nach all der Zeit."

"Aber warum?"

"Warum wir uns vier Jahre nicht sahen? Unsere Eltern sind bei einem Autounfall gestorben, da war ich acht und er vier Jahre alt. Wir wohnten bei unseren Großelter und als ich siebzehn wurde bin ich aufs College gegangen und hab ihn nicht mehr gesehen."

"Dann bist du jetzt also einundzwanzig?", schlussfolgerte Zorro.

"Genau." Ein leichtes Lächeln entstand wieder auf ihrem Gesicht. "Und du?"

"Äh, ich bin neunzehn und heiße übrigens Zorro." Er reichte ihr freundlich die Hand und sie nahm sie lachend entgegen.

"Angenehm. Charlie, eigentlich Chalet, aber ich werd' nur Charlie genannt."
 

In ihr Gespräch vertieft bemerkte keiner der beiden, dass es inzwischen schon aufgehört hatte zu regnen. Vielleicht wollte es auch keiner bemerken. Die Unterhaltung wurde immer lockerer und Zorro wunderte sich nur, wie gut er mit einem Mädchen reden konnte. Erst spät in der Nacht kam er nach Hause. Er saß mit Charlie ganze drei Stunden im Park und sie hatten einfach nur geredet. Sie war sehr offen, witzig und machte auf ihn einen vernünftigen Eindruck.
 

Diese Nacht konnte er nicht einschlafen. Einerseits dachte er daran, dass er morgen schon abfliegen würde. Morgen würde er im Flugzeug nach Neuseeland sitzen. Anderseits spukte dieses Mädchen in seinem Kopf herum. Er hatte sie schon drei Mal gesehen. So etwas musste doch Schicksal sein, doch wahrscheinlich würden diese drei Male auch die einzigen bleiben. Es war sehr unrealistisch, dass er sie irgendwann mal wieder in New York sah. Er wusste ja nicht einmal, wann er wieder da sein würde. Er hatte keine Ahnung, warum er jetzt so viel an sie dachte. Irgendwie war sie ihm unheimlich sympathisch mit ihrer einerseits ernsten doch dann auch wieder spontanen Art. Wenigstens wusste er jetzt schon ihren Namen.
 


 

Johnny befand sich wieder auf der Liege in der Zelle. Das Gespräch mit dem Therapeuten hatte ihm nicht wirklich weiter geholfen. Im Gegenteil, es war eher sehr ermüdend und ziemlich sinnlos. Man hatte ihm gesagt, dass den folgenden Tag jemand kommen würde, um über sein Verfahren zu sprechen. Die Anklage lautete: >Unerlaubter Besitz und Weitergabe von illegalen Drogen.<

Er hatte kein Geld für einen Anwalt und unschuldig war er ja nun wirklich nicht, so sah er für seine Zukunft schwarz. Die einzige Frage die er sich noch stellte war, wie viele Jahre es wohl werden würden und was danach sein würde. Wenigsten konnte er sich damit trösten nach Jugendstrafrecht verurteilt zu werden.
 

Immer wieder ertönte der lang gezogene Piepton aus dem Telefon. Nach dem achten Piep legte Johnny auf. Er starrte auf seine Uhr. Es war heute schon das dritte Mal, dass er versucht hatte in der WG anzurufen, doch nie war einer da. Vielleicht dachte Zorro ja es sei die Polizei. Sicher brauchte er erst einmal ein Stück seine Ruhe. Er war bestimmt noch da, oder doch nicht?

In dem Kopf des Achtzehnjährigen überschlugen sich die Gedanken. Warum hörte nie jemand, wenn er anrief. Die WG war doch nicht leer, oder? Was, wenn Zorro ausgezogen war? Was passierte mit seinen Sachen? Wer zahlte die Miete? Schnell schüttelte er diese Überlegungen aus seinem Kopf. So konnte es nicht sein. Sein bester Kumpel würde nicht einfach ausziehen und abhauen.

Plötzlich riss ihn ein kräftiger Mann zur Seite.

"Was belagerst du die ganze Zeit die Telefonzelle?" Johnny war gar nicht aufgefallen, dass er immer noch dort stand und dass dieser Mann wartete. Er beließ es dazu irgendwas zu sagen, da sein Gegenüber ihn grimmig anfunkelte.

"Wolltest wohl Mammi beichten, dass du jetzt im Knast hockst!?", spottete er, doch Johnny ignorierte es. Er hatte absolut keine Lust sich mit so jemandem zu unterhalten oder gar noch in Streit mit ihn zu geraten.

"Hey! Bist du taub!?" Wütend wurde der zwei Köpfe kleiner Johnny von dem stämmigen Mann gepackt. Er hatte sehr muskulöse Arme und eine fiese Visage.

"Du antwortest gefälligst, wenn ich mit dir rede. Und du tust allgemein das, was ich sage!" Johnny hätte ihm am liebsten ins Gesicht gespuckt, doch mittlerweile war er im Begriff zu lernen, was es hieß vor seinem Handeln nachzudenken und das machte sich wohl auch bezahlt.

"Nein, ich habe bloß versucht meinen Freund anzurufen.", sagte er ruhig und wurde auch daraufhin los gelassen.

"Bist du schwul!?"

"Nein! Ich meinte Kumpel." Überrascht wich der Achtzehnjährige zurück und riss die Augen auf. Wo war er hier nur hingeraten? Im Innersten hoffte er, dass es einen Ausweg gab, doch den gab es nicht.

Er drehte sich um und ging davon. Nur weg von diesen Verbrechern zu denen er sich von nun an zählen durfte.

"Dein Freund ist abgehauen. Er will keinen Ärger. Er hat dich im Stich gelassen! War wohl das Schlauste, was er tun konnte.", rief ihm der Muskelprotz hinterher.

Johnny schluckte. Diese Worte hatten ihn tief getroffen und hallten immer wieder in ihm wieder. So etwas würde er doch nie machen. Nein, nicht Zorro. Er war immerhin sein bester Freund. Nie würde er ihn im Stich lassen. Doch warum ging er nicht ans Telefon? Das konnte doch nur eins bedeuten: Die WG war leer. Doch wo war Zorro dann?
 


 

"Welcome to Auckland-Airport, NewZealand.", weckte ihn die Lautsprecherstimme. Zorro streckte sich kurz und stellte für sich fest, wie unbequem doch die Flugzeugsitze waren. Er war total müde und seine Armbanduhr verriet ihm, dass es mitten in der Nacht um eins war- eigentlich. Die Flugzeuguhr zeigte elf Uhr mittags an. Diese verdammte Zeitverschiebung würde ihn die nächsten zwei Tage sicherlich sehr ermüden.
 

Als er das Flugzeug verlassen hatte, zog er hektisch sein Gepäck vom Fließband. Er war innerlich mächtig aufgeregt. Nun befand er sich in der größten Stadt Neuseelands: Auckland. Wellington, die Hauptstadt, hatte um einiges weniger Einwohner.

Zorro ging mit seinem Gepäck in Richtung Ausgang. Von New York aus hatte ihm sein Vater schon ein Taxi bestellt, welches ihn zum nahe gelegenen Internat bringen sollte. Er schien wahrscheinlich mächtig Vertrauen in seinen Sohn zu haben und nicht daran zu denken, dass dieser einfach abhauen könnte. Doch darauf hätte Zorro sowieso keine Lust gehabt.
 

"Aua." Der Grünhaarige sah leicht erschrocken nach vorne.

"Oh, es tut mir Leid.", meinte er, als ihm das blauhaarige Mädchen auffiel, das er fast umgerannt hatte.

"Nein, es geht schon. Ich hätte auch besser aufpassen sollen.", sagte sie verlegen und musterte Zorro interessiert. Dieser wunderte sich nur über die freundliche Reaktion.

"Sind in Neuseeland alle Mädchen so höflich?" Er grinste und half ihr beim Aufsammeln der Koffer, die sie fallen lassen hatte.

"Ich komme aber aus Brisbane, von der Ostküste Australiens."

"Ach so."

"Hat mich gefreut dich kennen zu lernen." Sie lächelte ihn an und drehte sich zum gehen. Erst jetzt fiel Zorro auf, dass neben ihr zwei groß gewachsene Männer im Anzug liefen, die ihr nun das Gepäck abnahmen.

"Warte.", rief Zorro ihr hinter her. "Wie heißt du?"

"Vivi.", sagte sie im Weggehen und ließ einen leicht verdutzen Zorro zurück.
 


 

So, das war's.

Im nächsten Cap kommt dann endlich das Zusammentreffen von Zorro und den anderen.

bis denn...
 

eure

Anaconda



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Kommentare zu diesem Kapitel (19)
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Von:  Regenschein
2006-03-11T15:28:03+00:00 11.03.2006 16:28
1000x Sorry, dass ich mich erst jetzt mit den Kommis melde
*sich schäm*, aber ich bin einfach nich dazu gekommen, aber ich muss sagen, das Kapitel is echt gut geworden. Endlich is er in Neuseeland und das mit Vivi findich auch ne schöne Idee ;)
Von: abgemeldet
2006-03-04T14:51:07+00:00 04.03.2006 15:51
Super Kapitel!
Toll geschrieben. Endlich ist Zorro in Neuseeland.
Doch was ist mit dieser Charlie? Ist sie die Schwester von Johnny? Kommt sie noch mal in der ff vor?

schreib schnell weiter!
Von: abgemeldet
2006-03-04T14:50:59+00:00 04.03.2006 15:50
Super Kapitel!
Toll geschrieben. Endlich ist Zorro in Neuseeland.
Doch was ist mit dieser Charlie? Ist sie die Schwester von Johnny? Kommt sie noch mal in der ff vor?

schreib schnell weiter!
Von: abgemeldet
2006-02-19T15:49:15+00:00 19.02.2006 16:49
Super Kapitel!
Toll geschrieben. Endlich ist Zorro in Neuseeland.
Doch was ist mit dieser Charlie? Ist sie die Schwester von Johnny? Kommt sie noch mal in der ff vor?

schreib schnell weiter!
Von: abgemeldet
2006-02-19T12:22:16+00:00 19.02.2006 13:22
Schönes Kap!
War auch richtig lang. Fand des schon fast bissel zu lang.

Ich hätte ehrlich gesagt schon erwartet, dass Zorro die Stohhutbande tirfft. Na ja, so ging es ja auch. Nur hoffe mal das kommt jetzt, denn zu weit würde ich das dann auch nicht mehr hinaus zögern, sonst wird es langweilig.

Am Kapi an sich gibt es nichts zu bemängeln.
weiter so!
Von: abgemeldet
2006-02-19T12:16:35+00:00 19.02.2006 13:16
Sry, hab die ENS übersehen. Es geht ja endlich weiter!
Cap war super. Fehler waren keine drin. Also einfach nur krass.

Bin mal gespannt wie das jetzt in Neuseeland wird. XD

cassia
Von: abgemeldet
2006-02-19T11:07:29+00:00 19.02.2006 12:07
War ja echt lang, aber total supi. Ging wirklich locker zu lesen.
Hoff mal das geht hier bald weiter!
Und vielen Dank für die ENS!

steff
Von: abgemeldet
2006-02-16T11:10:05+00:00 16.02.2006 12:10
*g* Vivi also. Sehr interessant.
Das Kap war ganz schön lang. *puh* Aber echt interessant. Ich fand es sehr gut, dass du, wenn die Handlung gewechselt hat, einen größeren Absatz gelassen hast. Da konnte man sich gut umstellen. Der arme Johnny. Ist ja echt übel, wie die gleich am Anfang mit dem umspringen. Ich hoffe, dass der dort überlebt. Aber so wie er drauf ist, wird er sich da bestimmt schnell behaupten... zumindest hoffe ich das.

Was du am Anfang befürchtet hast, ist nicht eingetreten. Ich fand überhaupt nicht, dass das Kap zäh war. Im Gegenteil. Du hast sehr flüssig geschrieben und den roten Faden nicht verloren, obwohl die Handlung an manchen Stellen sehr sprunghaft war. Ich bin echt gespannt, welche Leute Zorro noch so trifft. Die Szene im Park mit Charlie hat mir auch gut gefallen. Den Dialog hast du super gestaltet.

Fehler habe ich auch keine gefunden. Ja... ein super Kap. Freu mich auf die Fortsetzung.

gruß jenki
Von: abgemeldet
2006-02-11T18:26:32+00:00 11.02.2006 19:26
sorry das ich erst jetzt ein Kommi schreibe, ich war 2 Wochen in den Ferien.
Also, die Gefühle und Gedanken hast du einfach geil beschrieben. Man kann sich richtig "hinein leben". Ich hoffe das sich Vivi und Zorro wieder treffen. Ich hoffe das du sehr, seeeehr bald das nächste Kapi on setzt!

*megaknuffel*


seli
Von:  InuTaishou
2006-02-09T22:06:12+00:00 09.02.2006 23:06
Schreib schnell weiter.
Freu mich schon aufs nächste Kap^^
Bye InuTai


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