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Und wenn alles nur ein dummer Fehler war?

Ein Engel ist auch nur ein Mensch
von

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Kapitel 11
 


 

Die meisten Dinge waren nun vorbereitet.

Oscars Kleid war umgearbeitet worden und, wie Oscar fand, jetzt sogar fast bequem.

Sie hätte nie gedacht, dass das Korsett so viel ausmachen würde. So war sie sehr froh, dass sie darum herum gekommen war und das sogar mit ärztlicher Entschuldigung.

Auch der Schleier war endlich fertig geworden, und recht ansehnlich, trotz Oscars gesticktem Gewurschtel.

Sophie hatte erfolgreich das Essen geplant. Sie stürzte sich gerade zu in die Arbeit, um ihre Verwirrung zu verdrängen.

Alles lief eigentlich in den üblichen Bahnen, von den Hochzeitsvorbereitungen einmal abgesehen, allerdings warf diese neuartige Situation einige Fragen auf. Der Haus- und Hofmeister der Familie de Jarjayes, dem sämtliche Angestellte der Familie unterstanden, wusste nicht wirklich was er tun sollte. Sollte er André einfach wie bisher in die Arbeit mit einbinden? Wie sonst, ihn auch noch nach der Hochzeit Duzen, oder sollte er ihn demnächst

wie ein normales Familienmitglied behandeln? Bisher hatte André zu seiner Beruhigung von allein seine Arbeit gemacht. Für den Rest würde sich hoffentlich noch eine Lösung finden.

Die Zimmermädchen waren fast alle begeistert gewesen, als sie von der Hochzeit erfuhren.

Insgeheim wünschte sich schließlich jede von ihnen einmal ihre große Liebe zu finden und zu heiraten.

Natürlich wurde eine Menge getuschelt, nicht zu letzt wurde auch darüber gerätselt, wie Lady Oscar wohl in einem Hochzeitskleid aussähe. Dies alles beschäftigte eins der Mädchen herzlich wenig. Sie wünschte sich eher insgeheim, dass Oscar wie ein Besenstiel in Seide gewickelt aussehen würde. Jaqueline hatte immer gehofft, dass André irgendwann aufgeben würde und sich in sie verlieben würde, schließlich gehörte sie, genau wie er, zum Dritten Stand und sie war nicht eine so eingebildete Kuh wie diese Adlige.

Eigentlich hatte sie nichts gegen Oscar, aber Eifersucht machte einen anscheinend genauso blind wie die Liebe selbst.

So verrichtete sie schmollend ihre Arbeit, immer noch ersehnend, dass etwas die Hochzeit verhindern könnte. Umso länger sie darüber nachgedacht hatte, desto größer war ihre Hoffnung geworden. Für sie hatten die Beiden nicht den Eindruck eines Liebespaares gemacht. Jedenfalls bis sie Gestern spät am Abend etwas mitbekommen hatte, worauf sie im nachhinein gerne verzichtet hätte.

Jaqueline war André gefolgt, der nach seiner Arbeit im Stall, auf dem Weg in den etwas abgelegeneren Teil des Hauses war. Sie war einfach zu neugierig und wollte doch zu gern wissen, was er vorhatte. Er war gerade um die letzte Ecke in einen Salon gegangen, als sie hörte wie er jemanden ansprach. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass hier noch jemand sein könnte, so lugte sie um die Ecke.

Da sah und hörte sie es. Das, was sie so sehr versucht hatte zu verdrängen.
 

Oscar stand am Fenster und sah hinaus. Die Sonne war so gut wie untergegangen, nur noch das Ausklingen des wunderschönen Schimmers am Himmel war zu sehen.

Das dämmrige Licht ließ Oscars Haare wie flüssiges Gold aussehen und wieder einmal konnte André seinen Blick nicht von ihr wenden. Da schien ihm einzufallen, dass er inzwischen durchaus für mehr ihre Erlaubnis hatte. Er setzte sein schönstes Lächeln auf und umarmte seine Oscar von hinten. Diese ließ sich in seine Arme sinken und verhakte ihre Finger mit den seinen.

Sie brauchten schon seid ihrer Kindheit nicht mehr unbedingt Worte, um zu wissen, was der andere dachte.

„Es ist irgendwie ein Wunder, anscheinend ist unser kleines Versteckspiel wesentlich überzeugender, als wir gedacht hätten!“, André schmiegte sich grinsend noch enger an Oscar.

Lachend erwiderte sie: „Es ist nur so überzeugend, weil wohl niemand daran geglaubt hat, dass du auch ein so guter Schauspieler sein kannst! Außerdem halten wir uns ja auch ziemlich zurück.“ Daraufhin drehte sie sich in seine Arme und sah ihn mit einem verführerischen Lächeln an. „Ja, da hast du leider allzu recht!“, André konnte nicht anders und küsste sie leidenschaftlich, wobei er ihr zärtlich über den Rücken fuhr und eine Hand in ihrem Haar vergrub. Oscar erwiderte seinen Kuss mit wachsender Intensität und streichelte ihm sanft über die Brust.
 

Jaqueline konnte es einfach nicht fassen und auch jetzt hatte sie das gestern Gesehene nicht verarbeitet. Ihre Annahme, dass seine Liebe immer noch sehr einseitig war, hatte sich in diesen wenigen Minuten in Rauch aufgelöst. Oscar liebte ihn also wirklich und Beide gaben sich extra etwas zu kühl, wenn Andere dabei waren.

Sie war nach dieser Szene direkt gegangen, wie gerne wäre sie einmal so von André umarmt worden, aber Nichts schien im Moment unwahrscheinlicher. Und so sah sie seufzend die Hochzeit immer näher kommen. Es waren ja schließlich nur noch zwei Tage.
 


 

„Maurice! MAAUUURICCCCEEEE!“, Cecile war wirklich wütend und in diesem Zustand konnte man auch nicht ihre Abstammung aus einer Generalsfamilie übersehen, oder besser überhören. Sie konnte einfach nicht verstehen, was so schwer daran seien sollte den Guten Anzug aus dem Gepäck zu suchen, er musste doch noch gebügelt werden. So suchte sie weiter lautstark nach ihrem Sohn.
 

In seinem Zimmer suchte Maurice währenddessen die zum Anzug passende Hose.

Er war der Verzweiflung nahe. Anscheinend hatte er die falsche Hose eingepackt und das nur , weil er ja unbedingt selbst packen wollte und das Zimmermädchen wegschickte.

Ihm schwante Böses, wenn er an seine Mutter dachte.

Da klopfte es an der Tür. Maurice bekam einen riesigen Schreck, aber im nächsten Moment sendete sein Gehirn langsam die erlösende Nachricht: „Wenn es meine Mutter wäre hätte sie, so wütend wie sie ist, sicher nicht geklopft!“ Leise, „Herein.“, sagend suchte er weiter.

Als Oscar das Zimmer betrat, sah sie das größte Durcheinander von Kleidung, dass sie je gesehen hatte. Selbst die Königin zu ihren besten Zeiten war nicht so chaotisch gewesen, oder ihre Schwestern vor einem Ball.

Ihr Neffe saß mitten in diesem Haufen und schien angestrengt etwas zu suchen.

„Kann ich dir beim Suchen helfen?“, Oscar sah ihn grinsend an.

„Ich muss diese verfluchte Hose finden!“, er hatte immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben, dass sie vielleicht doch irgendwo in diesem Haufen war.

„Wie sieht denn diese bestimmte Hose aus?“, sie wollte ihm ja gerne helfen, aber bei dieser unglaublich genauen Beschreibung war das wohl eher nicht möglich.

Keine Antwort.

„Uff, da hab ich noch mal Glück gehabt!“, Maurice zog die betreffende Hose gerade aus der Unordnung auf dem Boden.

„Wo du jetzt deine Hose gefunden hast, hast du vielleicht Lust ein bisschen zu Fechten? Irgendwie muss man ja seine überschüssige Energie loswerden!“

Maurice überlegte kurz und antwortete dann: „Na klar, aber ich muss zuerst Maman die Hose geben, sonst bringt sie mich um!“ „Gut, wir treffen uns dann gleich draußen! Ich hoffe, du bist nicht zu gut geworden!“, lachend ging sie die Degen holen.
 

Eine halbe Stunde später waren Oscar und ihr Neffe dabei sich langsam warm zu fechten.

Sie waren auf einer der Wiesen hinter dem Haus. Das Klirren der Degen war allerdings bis ins Haus zu hören.
 

Cecile hatte sich wieder beruhigt und vernahm von draußen das Geräusch von aufeinander treffenden Degen. Sie schüttelte nur den Kopf und musste daran denken, dass sich ihre Schwester wohl nie wirklich ändern würde. Maurice hatte vorhin gesagt, dass sie ihm ein Bisschen Unterricht geben wollte.

Seufzend nahm sie ein Buch zur Hand und setzte sich, um zu lesen.
 

André war gerade auf dem Weg zum Stall gewesen, als dieses altbekannte Surren zu ihm drang.

Hatte Oscar ihm nicht versprochen sich zu schonen?

Die Frage war nur mit wem sie kämpfte. Es konnten nur Maurice oder ihr Vater sein, wobei er inständig hoffte, dass er es nicht war. Während in seinem Kopf seine Phantasie die schlimmsten Horrorvorstellungen malte, ging er den Kampfgeräuschen nach.

Dabei konnte er die immer größer werdende Sorge nicht ausblenden, obwohl er doch durchaus wusste, dass seine Oscar einer der besten Fechter in ganz Frankreich war.

Seine Liebe zu ihr und die wachsenden Vatergefühle siegten allerdings über seinen rationalen Verstand.
 

Monsieur de Jarjayes stand am Fenster und beobachtete wie auf der Wiese hinter dem Haus seine jüngste Tochter mit einem seiner Enkelsöhne focht. Schon in den ersten Minuten des Übungskampfes war sehr klar, dass Oscar Maurice mit geringem, ja gerade zu keinem Aufwand hätte schlagen können. Zuerst trieb sie ihn durch eine Angriffsfolge quer über die Wiese, wobei dem jungen Mann der Schweiß ausbrach, aus Erstaunen, Angst, oder einfacher Anstrengung konnte der General von seiner Position aus nicht sagen.

Aber kurz vor seiner Niederlage und dem obligatorischen Degenwegschleudern, verlangsamte Oscar ihr Tempo. Sie schien ihm noch eine Chance geben zu wollen.

Zum Erstaunen des Generals versuchte es Maurice wirklich und griff an. Er hätte vermutet, dass er aufgibt, aber anscheinend hatte er doch etwas Ehrgeiz Mütterlicherseits mitbekommen. Oscars Vater grinste, sein Enkel war zwar rein kämpferisch ein hoffnungsloser Fall genau wie sein Vater, aber er hatte auch den Stolz und den Mut, der natürlich von der militärischen Seite der Familie herrührte, jedenfalls nach der Meinung seines Großvaters.

Oscar wich elegant den Angriffen ihres Neffen aus und parierte in ihrer gewohnt, fast lässig wirkenden Art und schien sich kein bisschen anstrengen zu müssen. Sein Enkel tat ihm schon fast ein wenig leid.

Schon seid ihrem vierzehnten Lebensjahr hatte der General nicht mehr mit seiner Tochter gefochten und er wusste auch warum er dieser Situation immer aus dem Weg gegangen war. Ja mit zehn, elf Jahren hatte er sie noch besiegen können, aber um so älter und besser sie wurde, war ihm klar, dass er in einem direkten Kampf verloren hätte und er hasste es genauso wie seine Tochter zu verlieren. Sie war einfach viel zu schnell, ihre Bewegungen glichen denen einer Raubkatze bei der Jagd. Außerdem verstand sie es wie kein Anderer ihre Gegner in Finten laufen zu lassen, ohne dass diese es bemerkten bevor ihr Degen auf dem Boden landete. Er hatte sie wirklich zu einem der besten Soldaten gemacht, und jetzt wollte seine kleine Tochter heiraten. „Mmh, ich weiß genau was meine Frau oder Sophie jetzt sagen würden: Nun hast du also endlich verstanden, dass sie deine Tochter ist!“ Ja, dass war ihm die letzten Monate mehr als bewusst geworden, aber es lag kein bedauern mehr darin, schließlich konnte er so nun auf einen Enkel hoffen. Und eins war ihm klarer denn je, wenn jemand Oscar davon überzeugen konnte, dass ein Kind etwas Wunderschönes war, dann war es André.

Außerdem war er sich sicher, dass aus dieser Verbindung sehr talentierte Kinder hervorgehen würden. Auch wenn André kein Adliger war und das Kämpfen nicht gerade liebte, war er sehr gut und der Einzige, der mit Oscar mithalten konnte. Insgeheim freute er sich jetzt schon auf seinen zukünftigen Enkel, obwohl er ja schon so einige hatte, die aber für ihn nie den selben Stellenwert hatten und haben würden, wie ihm bewusst wurde.

Da sah er wie sich sein zukünftiger Schwiegersohn schnellen Schrittes mit einem Degen in der Hand dem Kampfgeschehen auf der Wiese näherte.
 

Oscar sah nicht wie André immer näher kam, Erstens war sie auf das Gefecht konzentriert und Zweitens stand sie genau mit dem Rücken zu ihm.

Da war er auch schon an ihr vorbei und griff Maurice unvermittelt an. Völlig überrumpelt taumelte dieser zurück. André hatte sein ganzes Gewicht, so wie sein Können in diesen Angriff gelegt. Er wollte nur noch die vermeintliche Gefahr von Oscar abwenden, ansonsten hatte sich sein Kopf abgestellt.

Maurice lag fast mit dem Rücken auf dem Boden, nur noch mit seinen Armen stützte er sich ab und starrte angsterfüllt sein Gegenüber an. Angstschweiß lief ihm übers Gesicht und eine blutige Schramme zierte die Hand, die gerade noch den Degen gehalten hatte.

Oscar konnte nicht mehr reagieren. Im ersten Moment hatte sie gedacht André würde sich einen Scherz erlauben und ihren Neffen nur erschrecken wollen. Allerdings sah sie nun, wie André immer noch kampfbereit den Degen direkt an die Kehle des Jungen hielt, der völlig fertig auf dem Boden lag.

Als sie dieses noch ungläubig registrierte, ging sie zu André und nahm ihm die Waffe aus der Hand. Dann ging sie an ihm vorbei und reichte ihrem verwirrten Neffen die Hand, um ihm hoch zu helfen, wonach sie ihn fragte, ob Alles in Ordnung mit ihm sei, und ihn dann bat schon mal vor ins Haus zu gehen. Daraufhin drehte sie sich zu dem Mann, dem sie eigentlich über alle Maße vertraute, und sah ihn entsetzt an, wobei dieses Entsetzten in seinem Verlauf von der in ihr aufsteigenden Wut verdrängt wurde. „André!“, sie erkannte wie sich sein starrer Blick langsam klärte, „Was um Himmels Willen sollte das?“

André kehrte nun wieder in die Realität zurück, und begriff schleppend, was er da gerade fast getan hätte. „Es… es tut…..“, er konnte sie in Diesem Augenblick nicht ansehen, er konnte sein Handeln ja selbst nicht fassen, „Ich…ich wollte das nicht!“ Darauf schaute er unsicher zu ihr, „Ich wollte dich nur beschützen! Ich hab nur noch gesehen wie er dich angriff und du zurück gewichen bist. Ich sah nur dich und unser Kind in Gefahr! Es tut mir unsagbar leid, ich konnte nicht mehr klar denken!“ Er schüttelte den Kopf über sich selbst.

Sie nahm diesen in beide Hände und erwiderte: „Du musst dich nicht bei mir entschuldigen, Maurice hat Todesangst ausstehen müssen! Er war völlig geschockt!“, sie strich ihm übers Gesicht, „Du weißt, dass überhaupt keine Gefahr bestand, oder? Ich hätte nie mit ihm gefochten, wenn ein Risiko bestanden hätte! Oder denkst du ich würde unser Kind noch mal einer Gefahr aussetzen, jetzt wo ich von dem Kind weiß?“

„Nein, natürlich nicht! Ich habe überreagiert, das ist mir klar!“, André blickte schuldbewusst zu Boden. Da umarmte Oscar ihn, was er sofort erwiderte. Er gab ihr einen Kuss, „Ich werde mich jetzt wohl besser direkt entschuldigen gehen, ansonsten schmiedet er nachher noch Rachepläne.“, mit einem reumütigen Grinsen folgte er daraufhin Maurice ins Haus.

Er macht sich einfach immer viel zu viele Sorgen! Oscar schaute ihm nach und hoffte stark, dass er nicht davon ausging, dass sie die nächsten Monate nur rum saß. Sich nachdenklich durch die Haare fahrend machte auch sie sich auf den Weg zurück ins Haus.
 

Der General, der Alles mit angesehen hatte, hätte zu gern gewusst, worum es in dem Gespräch zwischen Oscar und André gegangen war und warum dieser seinen Enkel angegriffen hatte. Es schien Beiden sehr nahe zu gehen, allerdings war er davon überzeugt, dass es weniger mit seinem erschrockenen Enkel, der zu Boden gegangen war, zusammenhing.
 

Es war Abend geworden.

Inzwischen hatte André mit Maurice geredet und, nachdem sich sein Schreck etwas gelegt hatte, nahm er Andrés Entschuldigung an. Zwar war ihm immer noch nicht ganz klar weshalb sein zukünftiger Onkel so reagiert hatte, aber er hatte versprochen ihm den genauen Grund nach der Hochzeit zu offenbaren.
 

Nun saß er mit Oscar vor einem der Kamine. Nicht ahnend, was gleich auf sie zukommen würde.

Oscar hatte sich an André gelehnt und war kurz vorm Einschlafen. Die ganze Aktion mit Maurice hatte sie doch mehr Kraft gekostet, als sie zugeben wollte. André hatte seinen Arm um sie gelegt und war auch alles andere als wach.

Da standen plötzlich Madame de Jarjayes, Cecile und Sophie vor den Beiden.

Oscar und André schreckten auf und sahen verdutzt zu den drei Damen auf.

Madame de Jarjayes erklärte mit einem ihr eigenem warmen Lächeln: „Wir wollten euch nur sagen, dass ihr euch leider erst wieder zur Hochzeit sehen dürft. Ihr wisst doch, dass sich das Brautpaar einen Tag vor der Hochzeit nicht sehen darf, das bringt Unglück!“

„Das ist nicht dein Ernst, oder?“, Oscar war nun mehr als wach.

„Doch, natürlich Oscar!“, ihre Mutter wurde darauf von ihrer Schwester abgelöst, „So haben wir wenigstens einen Tag Zeit die Spuren deines 20 jährigen Soldatendaseins verschwinden zu lassen!“, Cecile setzte, wenigsten Oscars Meinung nach, ein diabolisches Grinsen auf.

Diese musste allein bei dem Gedanken, was sie mit ihr vorhatten, schlucken.

André sah besorgt zu seiner Oscar. Er hatte einmal als er ungefähr 10 Jahre alt war gesehen was die Damen vor großen Anlässen zur Vorbereitung unternahmen und Baden, Kämmen etc. war noch das Harmloseste was ihm einfiel. Sie hatten sich merkwürdiges Zeug ins Gesicht geschmiert, endlos viele Farben für ihr Make up ausprobiert, sich massieren lassen und die Nägel mit Öl bestrichen. Er verstand den Sinn dieser Taten nicht wirklich und es tat ihm leid , dass Oscar das jetzt mitmachen müsste.

Das Entsetzten war Oscar ins Gesicht geschrieben, als sie die Worte ihrer Schwester vernahm.

Als Cecile die Gesichter der Beiden analysiert hatte, sagte sie vorwurfsvoll: „Oscar, du siehst aus, als hätten wir dich zum Tode verurteilt! Wie ich dich kenne würdest du bestimmt lieber gegen irgendjemanden kämpfen, als dich von uns „generalüberholen“ zu lassen! Aber zu deiner Überraschung bin ich mir sehr sicher, dass es dich nicht umbringen wird!“

Oscar neigte sich dem Urteil, schließlich wollte sie ja auch für André schön aussehen, was aber nach ihrer Meinung keiner „Generalüberholung“ bedurft hätte.

So mussten sich die Beiden Liebenden bis zu ihrer Hochzeit um 16 Uhr am übernächsten Tag voneinander verabschieden. Auch Oscars Einwand, dass es mehr als 24 Stunden wären wurde nicht berücksichtigt.

Durch seine Großmutter streng begutachtet, entschied sich André sich lieber nur mit einem Wangenkuss von ihr zu verabschieden, er wollte ja so kurz vor dem Ziel nicht doch noch seiner Oma zum Opfer fallen. Er flüsterte ihr zu: „Bis übermorgen und reg dich nicht zu sehr auf. … … Schlaf gut! Ich liebe dich!“ Sie hielt ihn kurz fest und erwiderte: „Werde ich nicht , keine Sorge! … … Ich liebe dich auch!“ Sie schenkte ihm noch eins ihrer wunderschönen Lächeln und wurde dann von ihrer Mutter und Schwester, die wie Sophie die Worte nicht gehört hatten, „abgeführt“. Worauf sich auch André und seine Großmutter in Bewegung setzten.

Beiden schwante, dass sie wohl den nächsten Tag unter strenger „Bewachung“ stehen würden und dachten sehnsuchtsvoll an den übernächsten Tag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2006-08-21T12:27:32+00:00 21.08.2006 14:27
Fällts mir grad wieder wie Schuppen von den Augen, hier wollt ich doch auch noch was zu schreiben.... :o)
Wieder ein sehr schönes Kapitel. Hätt sooo gern noch weitergelsen, aber da war es auch schon wieder vorbei... :(
Schreib also bitte, bitte schnell weiter, ja?
LG, Kirb
Von: abgemeldet
2006-08-19T23:21:33+00:00 20.08.2006 01:21
sehr schön! =) das Kapitel hat nen guten Schreibstil und ich bin (wie immer) sehr gespannt wie es weiter geht!


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