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Und wenn alles nur ein dummer Fehler war?

Ein Engel ist auch nur ein Mensch
von

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2. Kapitel
 

Asrael hatte es mal wieder ziemlich eilig. Er musste vor der Rückkehr der Beiden noch einiges tun. Nachdem er sich einen Rüffel für diese Chaos bei seinem "Boss" abgeholt hatte, konnte er ihn doch noch davon überzeugen, dass sein Plan für dieses Problem adäquat sei. "Aber ich warne dich Asrael, wenn du es wieder in den Sand setzt, kann ich dich nicht mehr straflos davonkommen lassen! Ich hoffe du hast das verstanden!", Asrael hatte schon gedacht, dass sein "Boss" sehr gereizt reagieren würde, aber jetzt hatte er schon ein wenig Angst, dass etwas schief gehen könnte. Als er sich wieder gefangen hatte ging er daran seinen Plan endgültig in die Tat umzusetzen. Den Tod dieser beiden Menschen hatte er zwar schon aufheben können, aber ein weiteres Problem war, dass keines der lebenden Familienmitglieder der Beiden Bescheid wusste. Er musste jetzt zuerst ins Palais de Jarjey, um nachzusehen, ob die Nachricht von Lady Oscars Tod sie schon erreicht hatte, bevor er irgendwelche Schritte unternehmen konnte.
 

Auf der Erde angekommen stand er in der Eingangshalle des Palais´s. Natürlich hatte er es so eingerichtet, dass ihn erst mal niemand sehen konnte, was nur unnötige Aufregung verursacht hätte. Asrael machte sich auf, um Andrés Großmutter und Oscars Eltern zu finden. Sophie fand er zuerst. Sie führte gerade einen Boten in das Studierzimmer des Generals. Asrael beschloss erst nach dem Bericht des Boten einzugreifen, um vor allem zu sehen, wie der General auf die Nachricht vom Tod seiner Tochter reagierte. Denn auch ein Erzengel weiß man nicht alles!
 

Als der Bote seinen Bericht zu ende gebracht , sein Beileid ausgedruckt hatte und gegangen war, brach Oscars Vater innerlich zusammen. In dem Moment, in dem Oscar und André zu ihrer Truppe gerufen wurden und er in Oscars Augen sah, als sie das Haus verließ, war ihm in etwa klar was folgen würde. Allerdings hatte er gehofft, dass die Beiden es überleben würden, immerhin hatte André ihm versprochen zurückzukehren. Auch hatte er zum Schluss erkannt, dass der Freund aus Kindertagen, den er für seine Tochter ins Palais geholt hatte, inzwischen wesentlich mehr war als ein guter Freund oder Bruder. Er hatte sich auch zu blind gestellt, sowohl was André anging, als auch in Bezug auf das Verhalten von Oscar. Wie hatte er je glauben können, dass seine Tochter ohne Liebe leben könnte? Das hätte schließlich nicht mal er zustande gebracht, obwohl er ihr immer beigebracht hatte, dass Gefühle nur etwas für Schwächlinge wären. Zu perfekt wollte er sie machen! Nun war ihm klar, dass sie ihr Leben lang einen besseren "Sohn" für ihn abgegeben hatte, als er es von einem Jungen hätte erwarten können.

Aber es war zu spät, jetzt hatte er sie endgültig verloren, ohne ihr jemals wirklich gesagt zu haben, wie sehr er sie liebte und wie stolz er auf sie war. Selbst ihr Verrat war nun nebensächlich für den General. Er hatte erkannt, dass sein pochen auf die EHRE viel zu weit gegangen war. Sie wollte nun für den Mann kämpfen, der sie ihr Leben lang beschützt hatte, und für das Recht mit ihm zusammen zu sein. Wie hätte er ihr das verübeln können?

Natürlich konnte er sich in Versailles jetzt nicht mehr sehen lassen, immerhin war sein Erbe ein Verräter, aber das kümmerte ihn nicht mehr.

"Warum hat dieser idiotische Befehlshaber der Bastille nur befohlen auf sie zu schießen? Diese MÖRDER!", Monsieur de Jarjey war nun gleichzeitig so traurig und wütend auf sich selbst, dass ihm, während er schrie, die Tränen die Wangen herunter liefen. Der Bote hatte ihm berichtet, dass die Abteilung B der Garde France, außer ihrem Leutnant Dagout, komplett desertiert sei und sich auf die Seite des Volkes gestellt hätte. Die Truppe soll bereits zu Beginn der Kämpfe schwere Verluste zu verzeichnen gehabt haben, bis zu dem Moment, als der Rest der Truppe plötzlich und ohne klar ersichtlichen Grund davon ritt. Am nächsten Tag hätte dann Lady Oscar ihre Männer beim Sturm auf die Bastille befehligt, wobei sie dann erschossen wurde.

Dem General war klar, dass André zu den ersten Opfern der Truppe gehört haben musste, ansonsten wäre Oscar niemals so kopflos in ihren eigenen Tod gerannt. Sie hatte mit gezielten Schüssen der Soldaten der Bastille gerechnet.

Natürlich machte er sich schon lange Sorgen um seine Tochter. In der letzten Zeit war ihm immer klarer geworden, dass er keinen Sohn hatte. Vielleicht hatte er sie endgültig gegen sich aufgebracht, als er Girodelle ihre Hand versprach. Er hatte es doch nur gut gemeint. Gehofft hatte er, dass er sie damit aus der Gefahr brachte in den kommenden Kampf mit dem Volk verwickelt zu werden.

"Hätte ich doch nur schon damals erkannt, dass du ihn auch liebst! Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Hatte ich wirklich gehofft mein eigenes Kind so gefühlskalt erzogen zu haben?", dies alles ging dem General im Kopf herum. Monsieur de Jarjey saß immer noch ins Nichts starrend an seinem Schreibtisch, als seine Frau mit Sophie im Schlepptau den Raum betrat, nachdem ihr Klopfen auf taube Ohren gestoßen war. Madame de Jarjey hatte ihren Mann schon sehr, sehr lange nicht mehr weinen gesehen. Ihr war bereits die Botschaft klar die der Bote soeben übermittelt haben musste. Als sie und ihr Mann, nachdem Oscar und André gegangen waren, vor dem Porträt von Oscar standen, hatte sie mit einer solchen Nachricht gerechnet. Nur jetzt, wo ihre Ahnung eingetreten war, hatte sie das Gefühl, dass Beide noch am Leben waren. Natürlich wusste sie, wie verrückt das klang, aber irgendetwas sagte ihr, dass ihre Tochter und der Mann, der sie über alles liebte und den auch sie liebte, noch lebten.

"Sie leben noch!", als der General das von seiner Frau hörte schaute er sie an, wobei ihm die Überraschung ins Gesicht geschrieben stand. Auch Sophie, die hinter ihr stand, schaute sie mit weit aufgerissenen Augen an.
 

Asrael sah dies und beschloss nun einzugreifen. Er hasste es auf der Erde unvermittelt mit Flügeln, als Engel erkennbar zu erscheinen, aber es half nichts. Und schon stand er vor den Dreien im Zimmer. Jetzt waren sie endgültig verwirrt. Asrael stellte sich der Gruppe vor, was das Erstaunen nicht wesentlich minderte. Dann aber fand Madame de Jarjey die Sprache wieder und fragte: "Wenn ihr wirklich ein Erzengel seit, was macht ihr dann hier?" "Um korrekt zu sein versuche ich eien schweren Fehler meinerseits zu berichtigen!"... Und was euch angeht ...", er schaute den General an, " ... habt ihr auch noch einen Fehler zu berichtigen!" Monsieur de Jarjey fragte sich, wie dieser "Engel" so genau über sie Bescheid wissen konnte, aber nicht wusste, dass die Beiden um die es ging tot waren.

"Was meinen Fehler angeht habe ich bereits die letzte Chance verstreichen lassen ihn zu korrigieren!", entgegnete der General, während er langsam wütend wurde. Asrael holte tief Luft und erklärte: "Ihre letzte Chance ist noch vorhanden. Dazu müsst ihr wissen, dass es meine Unaufmerksamkeit war, die Oscar und André das Leben kosteten. Dies war mein Fehler und ich habe diesen wichtigsten Teil bereits berichtigt. Die Beiden werden im Laufe des Tages ins Leben zurückkehren. Ich konnte allerdings ihre Verletzungen nicht vollständig heilen. Oscar wird von Rosalie Chattellier gepflegt, aber ich müsste euch bitten Monsieur nach Paris zu gehen und euch um André zu suchen. Er war bereits von einem Arzt für tot erklärt worden und befindet sich in einer kleinen Kapelle in der Nähe der Bastille." Die Drei konnten es nicht fassen, "Sie leben?!" Asrael sah sie lächelnd an. "Ja, sie leben. Sie mussten überleben! Gott hat noch wichtige Aufgaben für sie, die sie auch antreten müssen. Außerdem muss André noch ein Versprechen eurer Tochter gegenüber einlösen.", er schaute Madame und Monsieur de Jarjey an. "Den Damen würde ich vorschlagen alles für die Abreise auf ihr Anwesen in der Normandie vorzubereiten und alsbald dorthin aufzubrechen.", zum General blickend, "Ihr Monsieur ,könntet dann mit Oscar und André später folgen!" Nun ergriff Madame de Jarjey das Wort: "Ich hatte also Recht! Aber warum sollen wir in die Normandie gehen?" "Zum einen wird es hier in der Nähe von Versailles schon bald nicht mehr sicher sein, und zum anderen ist die gute Luft dort besser für die vollständige Genesung eurer Tochter, da sie nicht nur die Schussverletzungen zu überstehen hat, sondern auch die Tuberkulose, die sie ihnen verschwiegen hat.", nachdem Asrael das gesagt hatte, waren die Drei wieder sprachlos. Sie hatten es einfach nicht sehen wollen. Es gab Anzeichen für diese Krankheit aber keiner hatte diese ernst genommen. "Sie trifft keine Schuld. Nicht einmal André, der sie besser als jeder andere kennt, hat es nicht benerkt.", Asrael verstummte, als Sophie ansetzte: "Er war zu sehr mit seiner bevorstehenden Blindheit beschäftigt!" " André hätte unter diesen Umständen niemals kämpfen dürfen und Oscar auch nicht! Das war reiner Selbstmord!", der General konnte sich nicht mehr zurückhalten. "Hätten die Beiden sich gegenseitig eingestanden, was ihnen fehlte, hätte keiner von ihnen gekämpft, aber das taten sie nicht. Das ist jetzt auch egal! Sie können sie fragen, wenn sie sie wiedersehen. Jetzt aber bitte ich sie meine Vorschläge zu befolgen, ansonsten kann weder mein Fehler, noch euer Fehler Monsieur behoben werden!"

Asrael war sich sicher, nach all dem, was er schon vor seinem erscheinen mitbekommen hatte, dass die Drei seine Vorgehensweise unterstützen würden und verschwand.
 

"Ich hoffe ihr habt ihn auch gesehen?! Ich glaube nämlich, ich werde langsam verrückt!", der General war durcheinander, aber die Hoffnung war zurückgekehrt. Die beiden Frauen sahen sich an. "Es kann keine Halluzination gewesen sein. Dieser Engel war Realität! Wir müssen sofort alles vorbereiten! Sophie, könntest du bitte die wichtigsten Dinge zusammenpacken lassen? Ich werde mich bei der Königin entschuldigen lassen und dir dann helfen.", Madame de Jerjey war glücklich, also hatte ihr Kind doch noch eine 2. Chance.

Sophie ging verwirrt und veranlasste alles Notwendigste für ihre Abreise. "War das alles überhaupt möglich?", darüber musste Madame Glacé die ganze Zeit über nachdenken.

Madame de Jarjey sah ihren Mann an und fragte: " Glaubst du nicht, dass die Beiden noch leben? Wir haben jetzt die Chance alles wieder gut zu machen; du, dass du deinen sturen Kopf durchsetzen musstest, und ich, dass ich dich nicht aufgehalten habe. Aber jetzt könnte es dennoch ein gutes Ende nehmen! Was sagst du?" Der General hatte die ganze Zeit an seinem Schreibtisch gesessen, jetzt aber erhob er sich und stellte sich seiner Frau gegenüber. Ihr waren Tränen, der Freude und der Erinnerung in die Augen getreten, während sie sprach. Er nahm sie in die Arme und antwortete: "Mach dir keine Sorgen, ich werde nicht zulassen, dass wir Oscar noch mal verlieren! Wenn dieser Engel, oder was immer er auch war, die Wahrheit gesagt hat, werde ich Beide finden! Bring dich mit Sophie schon mal in Sicherheit und fahr mit ihr in die Normandie. Ich werde mit ihnen nachkommen! Ich hoffe nur, dass ich André schnell finde. Es gibt zu viele Kapellen in Paris. Wir sehen uns dann in der Normandie. Bis dann und mach dir bitte keine Sorgen!" Er küsste seine Frau und ging. Sie rief ihm noch hinterher, dass er auf sich aufpassen solle, dann war er durch die Tür verschwunden. Darauf machte auch Madame de Jarjey sich auf den Weg und half Sophie mit den Vorbereitungen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-12-13T20:07:40+00:00 13.12.2005 21:07
Darf ich der vielen Worte sparen und nur 'bitte weiter!' schreiben?


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