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Hyper Golden China Dance

RenxHoro
von

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The same

Horo ging im Krankenhausflur auf und ab und kam sich vor wie ein Mann, der gerade sein erstes Kind bekam, und auf erste Babyschreie aus dem Kreissaal wartete. Welch höhnischer Vergleich. Wenn es doch nur wirklich etwas so Schönes wie eine Geburt wäre!
 

Und nicht das Warten auf die Nachricht, ob Ren es schaffen würde.
 

Er wird es schaffen. Ren ist stark.

Das sagte Horo sich immer wieder, während er auf und ab ging. Seine Hände zitterten.

Natürlich schafft er es! Er ist schließlich Bocchama Tao Ren. Genau.

Aber all das Denken beruhigte ihn kein bisschen. Auf einer Bank im Flur saßen Run, Bailong und Yaochen. Als Horo mit dem bewusstlosen Ren auf dem Arm zum Schloss zurückgerannt war, hatte Yaochen sie sofort in die nächste Stadt ins Krankenhaus gefahren. Run und Bailong waren gleich mitgekommen. Yaochen war wie eine besengte Sau gefahren, Horo war erstaunt gewesen, dass sie keinen Unfall gebaut hatten, aber hier auf diesen Landstraßen war kaum jemand unterwegs gewesen. Dabei hatte Horo immer gedacht, in China wären so viele Menschen. Run hatte ihm erklärt, dass hier im Süden, im Gebirge, weniger Menschen waren als im Osten (ich bin mir immer noch nicht sicher, wo genau Ren jetzt wohnt, China ist groß, aber im Manga stand was von Guìzhou^^).

Ren war sofort auf die Notstation gebracht worden, und Horo hatte an den erschrockenen Blicken der Ärzte sofort gesehen, dass es kritisch sein musste, ziemlich kritisch sogar. Vielleicht bildete er sich das in seiner eigenen Panik aber auch nur ein. Vielleicht bekamen diese Ärzte hier einfach nicht jeden Tag suizidgefährdete Teenager zu sehen und waren nur deshalb so geschockt... könnte ja sein...

„Horo... willst du dich nicht etwas hinsetzen?“ fragte Run ihn leise und mit zitternder Stimme, und Horo fuhr herum. Das Mädchen erschrak, als sie bereits Tränen in seinen Augen sah. „Horo...?“

„Hinsetzen??!“ rief er ungewollt lauter als geplant, „W-wie soll ich mich jetzt bitte ruhig hinsetzen, wenn mein Freund da drinnen liegt und vielleicht stirbt??!!“ Run kniff bestürzt die Lippen zusammen. Horo schniefte und zeigte auf die Tür, hinter der die Ärzte gerade versuchten, Rens Leben zu retten. „Verdammt!!“ schrie der Ainu und sah Yaochen und Run an, „W-wie könnt ihr... nur so da sitzen??! Er ist doch dein Bruder, Run!! Wieso-... kannst du einfach da sitzen und warten?! Ich werde wahnsinnig hier!!“ Er stürzte auf die Tür zu, „Wenn die nicht sofort da rauskommen und mir sagen, dass Ren gesund wird-...!!“

„Halt, Horo!!“ schrie Run, und Horo wurde an den Armen gepackt und zurückgezogen. Bailong hielt ihn fest. Horo wehrte sich nicht, er ließ nur plötzlich den Kopf hängen und verstummte sofort. Run schluchzte. „Geh nicht da rein... d-du störst die Ärzte nur!“ Horo sagte nichts. Er murmelte nur vor sich hin, und dann erzitterte er von einem Schluchzer.

„Ich... hab doch einfach nur Angst...“
 

„RUN!!!“ kam plötzlich eine laute, helle Stimme von hinten, und alle fuhren herum, sogar Horo. Rens Mutter und der Opa kamen angerannt. Als sie die Gruppe erreichten, fiel Ran Tao ihrer Tochter um den Hals und drückte sie an sich. „Oh mein Gott... oh mein Gott, i-ich kann nicht glauben, dass es schon wieder passiert!!“ schluchzte die Frau völlig neben sich, „Ich dachte, das hätte ein Ende gefunden, jetzt, w-wo er und Horohoro...!!“ Sie schluchzte und sah zu dem Ainu, der den Blick der aufgelösten Mutter traurig erwiderte. Traurig und irgendwie... leer.

„Ja, das... dachte ich auch,“ sagte er leise und fühlte sich plötzlich grässlich. „Ich... dachte, ich könnte ihm damit helfen. Ich dachte, ich könnte ihn so sehr lieben, dass er es nie wieder tut... ich... hab wohl versagt.“

„Nein, das hast du nicht!“ sagte Run, während Ching Tao sich aufgeregt mit Yaochen auf chinesisch zu unterhalten begann. Das Mädchen blickte zu Horo, bevor sie ihre Mutter sanft von sich stieß und zu Horo herüberging. „Wärst du nicht gewesen, wäre Ren vielleicht längst tot!“

„Wenn ich früher gekommen wäre, wäre das vielleicht nicht erst passiert!“ schniefte Horo.

„Ich rede nicht nur von heute!“ warf Run ein, „Allgemein! Wenn er dich, Yoh und die anderen nicht getroffen hätte... würde er sicher nicht mehr leben, weil diese... diese ewige Dunkelheit hier ihn zerfressen hätte!“ Der Ainu sah sie an. „Weil er dich so sehr liebt, ist er noch am Leben, Horo! Und... weil er dich so liebt, wird er auch jetzt überleben!“ In ihren Worten war ehrliche Hoffnung und Zuversicht. Sie lächelte. „Glaub mir!“ Der Junge nickte langsam, bevor er wieder zu der Tür sah.

„Ich werde einfach dafür beten, dass alles gut geht.“
 

Es war ungefähr eine Stunde später, als sich die Horo inzwischen verhasste Tür endlich öffnete, und sofort fuhren alle hoch. Der Arzt ging zu Run, die ihn genau wie die anderen erwartungsvoll anstarrte.

„Und??!“ rief sie auf Chinesisch, „W-was ist mit meinem Bruder?? Er... er wird doch durchkommen, oder??“ Der Arzt nickte, und dem Mädchen fiel vor Erleichterung ein Stein vom Herzen.

„Sein Zustand ist zwar noch instabil, aber er wird durchkommen. Er hatte Glück, dass er so schnell hergebracht wurde... nur eine Minute später, und es wäre zu spät gewesen.“ Run nickte, und während Ran und Ching Tao und auch Yaochen erleichterte Gesichter machten. Horo sah hin und her.

„Schafft er's? Schafft er's??!“ schrie er aufgeregt, weil er immer noch kein Chinesisch konnte.

„Ja, er kommt durch!“ sagte Ran Tao glücklich zu ihm. „Es war echt knapp!! Gut, dass du da warst, Horo! Ich verdanke dir das Leben meines Kindes...“ Horo hörte ihr nicht mehr zu. Er hatte gehört, was er hatte hören wollen.

Ren kommt durch.

Er lebte! Es würde ihm bald besser gehen! Mit einem Schlag war all die Angst von Horo abgefallen, und er sprang jubelnd in die Luft.

„YEEAAH!! Renchen leeebt, Renchen leeebt!!“

„Meine Güte, reg dich ab!“ sagte Ching Tao entsetzt, „Hey!! Hör sofort auf, hier herumzuhopsen, Horohoro!! – HEY, hör mir zuuuu!!!“
 

Es war dunkel.

Ren fragte sich, wo er war. War er jetzt tot? Er erinnerte sich an Horos Gesicht. Er war bei ihm gewesen, als er gestorben war... er hatte ihn gebeten, zu bleiben.

Und er war trotzdem gegangen.

Er war ein schlechter Freund. Ein schlechter Mensch.

Warum... bin ich vor allem weggelaufen? Ich hatte mir doch gesagt, stehen zu bleiben und meinem Vater ins Gesicht zu sehen...
 

Ich... konnte es nicht. Ich war zu schwach.
 

Ihm war schwindelig und übel, es fühlte sich taub an um ihn herum, und als würde sich alles drehen. Er spürte einen Druck auf seiner Hand, der nicht aufhören wollte. Er versuchte, in seiner leeren Dunkelheit schwebend, den Druck abzuschütteln, aber er konnte sich nicht rühren. Irgendetwas schmerzte ihm. Er hörte vertraute Stimmen, weit, weit entfernt, die ihn riefen. Sie sagten seinen Namen.

Tao Ren.

Das war er. Tao Ren. Damit hatte er gerne angegeben. Hatte gerne erzählt, wie toll er war. Aber in Wahrheit war er ein mieser Verräter. Der arme Horo war jetzt ganz alleine.

Nein!! schrie Ren innerlich, Ich will zurück!! Ich will nicht tot sein!! Ich will zurück... zu Horo! !

Als hätte ihn jemand gehört, lüftete sich der Schleier der Bewusstlosigkeit vor seinen Augen, und das erste, was er sah, war Horos Gesicht.
 

„Ren...“

Jetzt hörte er seinen Namen wirklich. Aus Horos Mund. Er blinzelte kurz.

„Ren! Du bist wach!“ rief Horo erfreut, und ein Strahlen breitete sich in seinem Gesicht aus. „Du lebst!! Ich bin so froh... ich bin so froh, dich wiederzuhaben!“ Ren sah sich um.

„Wo bin ich??“ wunderte er sich, und seine Stimme gab mehr Brabbeln als Sprechen her. Wieso war er hier so im Bett? Und was sagte Horo da? War er dann wirklich tot gewesen?

„Wir sind im Krankenhaus in... in... irgend‘ner Stadt, deren Namen ich nicht aussprechen kann!“ erzählte Horo und ergriff Rens gesunde Hand, drückte sie zärtlich. „In China, weißt du noch? – Du hast...“ Jetzt wurde er plötzlich ernst, und als Ren Horos Blick fing, spürte er sein anderes Handgelenk plötzlich schmerzhaft pochen.

Was...?

Er erinnerte sich plötzlich wieder. An seinen Vater. An sein Geständnis. An die Berge. An das Bao Lai Jian.

Er setzte sich auf, die Augen starr auf sein Handgelenk richtend, das er jetzt hob. Horo fuhr hoch.

„N-nein, liegen bleiben! D-du bist noch schwach, Ren-chan!“ rief er, und Ren erstarrte.

„Ich hab... mir die Pulsadern aufgeschnitten...“ sagte er tonlos, und Horo sagte nichts. Der Chinese drehte den Kopf. Sah Horo an, seinen Freund. Seinen Geliebten. „D-du... du warst... du warst die ganze Zeit bei mir...?“ Der Ainu nickte. Ren ließ sich wieder ins Bett sinken und starrte an die kahle, weiße Decke.

Er lebte noch. Gott sei Dank. Wo er es sich doch anders überlegt hatte und doch nicht sterben wollte. Er spürte, wie sein Freund wieder seine Hand ergriff, und es fühlte sich gut an. Er war nicht alleine. Er hatte Horo.

„Ruh dich aus,“ sagte der Ainu leise zu Ren und begann mit seiner freien Hand, die Stirn des anderen zu streicheln. Ren schloss die Augen. „Schlaf jetzt,“ schlug Horohoro ihm vor, „Ich bleibe bei dir. Ich lasse nicht los, ganz bestimmt nicht. Versprochen!“ Er stutzte, als er ein kleines Lächeln auf Rens Lippen schleichen sah. „Ren-Ren...?“

Sein Freund blinzelte noch einmal, lächelnd, bevor er die Augen wieder schloss und in einen ruhigen Schlaf hinüberglitt.

„Danke... Horokeu...“
 

Zur Sicherheit blieb Ren noch eine Nacht und einen Tag im Krankenhaus. Horo hielt sein Versprechen und wich kein einziges mal ohne Vorwarnung von seiner Seite (er ärgerte sich an jenem Tag darüber, dass er ständig auf Klo musste...). Run, Yaochen, Ran Tao und Ching Tao kamen auch. Der einzige, den Ren nicht sah, war sein Vater. Er fragte sich in der Nacht, ob er sich darüber freuen oder ärgern sollte. Einerseits wollte er seinen Vater garnicht wiedersehen. Andererseits bestätigte Yuan Taos Verhalten seine Aussage von neulich, was Ren schmerzte.
 

„Ich wünschte auch, du wärst nicht mein Sohn.“
 

War er seinem Vater wirklich so egal? War es Yuan Tao wirklich so egal, ob er starb oder lebte? Zumindest war er nicht gekommen, um nach ihm zu sehen. Die ganze Familie kümmerte sich um ihn, während er im Krankenhaus lag – nur der Vater nicht.

Nein... Vater ist das egal. ICH bin ihm egal.
 

Ren stand am Fenster seines Zimmers im Krankenhaus und starrte hinaus. Horo stand in der Tür.

„Gehen wir?“ fragte er, „Du wurdest entlassen, lass uns wieder nach Hause fahren! – Also, erstmal zu dir, da ist unser Gepäck, und dann zurück nach Japan! – Das... das willst du doch, oder?“ Der Chinese sagte nichts.

„Oh, ja,“ machte er dann, als er registriert hatte, dass Horo mit ihm sprach, und er sah ihn kurz an. „Ja, das will ich. – Geh bitte schonmal vor zum Auto. Ich komme gleich nach, sag Yaochen das.“ Der Ainu verzog das Gesicht.

„Aber er versteht mich nicht, Ren!!“ empörte er sich. Ren seufzte kurz. Stille.

„Ta kuài lái le.“

„Was?“ fragte Horo verwirrt, und Ren sah ihn erneut an.

„Das heißt Er kommt gleich. Sag ihm das. Das ist nicht schwer! Ta – kuài – lái – le.“ Horo murmelte die Worte vor sich hin und versuchte, sie sich zu merken. „Ich... möchte noch kurz etwas nachdenken. Okay, Horo?“

„Uh-huh,“ machte der Blauhaarige nickend und ging aus dem Raum, „Ka tuai lái le...“

„TA kuài lái le!!“ brüllte Ren ihm korrigierend nach, und weg war sein Freund. Herrje. Eines Tages würde er diesen Ignoranten Chinesisch beibringen, soviel war sicher!

Er blickte wieder aus dem Fenster. Draußen schien die Sonne. Ren hob seine Handgelenke und blickte auf den frischen Verband an dem einen.

Die Narben... werden bleiben.

Er seufzte tief, bevor er sich umdrehte, um Horo nachzugehen – da versperrte ihm etwas den Weg, und fragend sah er auf... und erstarrte.

„Vater...“
 

Er fragte sich nebenbei, warum er diesen Mann noch Vater nannte. Das war nicht sein Vater. Das war nur zufällig der Mann seiner Mutter, er konnte garnicht verstehen, wo sie sich diesen Mistkerl angelacht hatte.

„Hallo, Ren,“ sagte Yuan Tao kühl, und Ren blieb stehen, dieses mal wich er kein bisschen zurück. Er hatte etwas mit sich ausgemacht. Er hatte Horo. Solange er Horo hatte, hatte er keinen Grund, wegzulaufen. Keinen Grund, vor diesem Kerl zurückzutreten. Er starrte ihm ins Gesicht.

„Was willst du? Geh mir aus dem Weg,“ kam es kalt von Ren, und als er versuchte, sich an dem Mann vorbeizuschieben, hielt Yuan Tao ihn mit einer Hand fest.

„Ich will mit dir sprechen.“

„Ah,“ machte der Junge, „Ich aber nicht mit dir. Geh weg. Verschwinde endlich aus meinem Leben.“ Er riss sich los, und Yuan Tao blieb, wo er war.

„Nein, niemals,“ antwortete er dann, und Ren, der fast schon weg war, blieb jetzt stehen.

„So... warum nicht?“

Der Mann drehte sich zu Ren um.

„Ich bin dein Vater. Darum nicht.“
 

Ren sah ihn stirnrunzelnd an.

„Ach so,“ machte er langsam und betont ironisch, „Mein Vater also. Das ist dir über Nacht mal eingefallen, hm? Ich denke, du willst mich nicht als Sohn? Woher der Sinneswandel?“ Was sollte das überhaupt? Warum redete er noch mit dem Typen? Er hatte besseres zu tun. Mit Horo nach Japan fahren. Yuan senkte den Kopf.

„Den Sinneswandel hat es nicht gegeben. Ich habe es immer gewusst, und ich habe auch immer wie ein Vater für seinen Sohn empfunden. Du wirst mir das nicht glauben... aber es ist wahr.“

„Ach, richtig,“ machte Ren, jetzt war er doch interessiert an seines Vaters faulen Ausreden. „Das hast du mich schließlich auch tagtäglich spüren lassen.“ Der Mann schwieg. Das Schweigen machte Ren wütend. „Du... du hältst es also für väterliche Liebe, mich jahrelang zu foltern und in einen Schrank zu sperren, aus mir eine Kampfmaschine zu machen, mich an den Rand der Verzweiflung zu treiben und mir den Umgang mit meinem Geliebten zu verbieten??!! DAS NENNST DU ALSO VÄTERLICHE LIEBE??!!“ Yuan Tao sah wieder auf.

„Nein, das tue ich nicht!!“ rief er barsch. „Ich habe in deiner Kindheit zu viele Fehler gemacht, um sie aufzählen zu können! Damit hast du recht. Ich habe versucht, dich um Verzeihung zu bitten... aber ich konnte mir nichtmal selbst verzeihen!“

„Ach, wirklich?!“ rief Ren, „Warum sollte ich dir glauben??! Du hast mich mein Leben lang nur misshandelt!! WARUM im Namen von allem, das heilig ist, sollte ich dir glauben??!!“

„Weil wir vom selben Schlag sind, Ren... und vom selben Blut.“

Der Jung fuhr herum.

„Wie bitte??!“ fauchte er. „Vom selben Schlag, du und ich??!“

„Wo du deine Wut, deine Trauer und deine Verzweiflung gegen dich selbst richtest und dich umzubringen versuchst... richte ich meinen Ärger gegen dich... und das ist unberechtigt.“ Ren starrte ihn an und fand keine Worte. Was war das hier? „Was ich in deiner Kindheit getan habe, war falsch. Ich habe das schon vor Jahren begriffen, damals, als du gegen mich gekämpft hast. Damals habe ich mit dem Drängen meines Vaters eingesehen, dass du ein guter Führer für die Tao-Familie bist. Dass du ein wahrer Tao bist, ein Sohn, auf den ich stolz sein sollte. Damals habe ich dir aus diesem Grund das Bao Lai Jian geschenkt.“ Ren stutzte. Ja, daran erinnerte er sich. Der einzige Moment, in dem sein Vater freundlich gewesen war. „Für das in deiner Kindheit gibt es keine Entschuldigung. Ich habe sie gesucht und nicht gefunden,“ fuhr sein Vater fort. „Ich habe es zuerst auf den Druck wegen der Familie geschoben. Ich wollte den Ahnen und der Welt beweisen, dass wir Taos keine Dummköpfe sind, dass die Leute uns noch immer fürchten können! Deswegen wollte ich, dass du stark wirst. Dass du Schamanenkönig wirst. Ich habe die Schuld auf mich selbst geschoben... es war ein Fehler von mir, dich so zu drängen. Ein Fehler, nicht auch so zu sehen, dass du ein Sohn bist, auf den ich stolz sein kann. Nichtmal das Bao Lai Jian kann diese Fehler wettmachen.“ Ren schwieg eine Weile.

„Das weiß ich,“ sagte er kalt, „Und das war's? Deine glorreiche Entschuldigung? Was ist mit allem, was nach dem Schamanenkampf war?! Du warst wütend, nur, weil ich nicht Schamanenkönig geworden bin! Und, weil ich mit Horo zusammen bin! Wem schiebst du das in die Schuhe, auch den Ahnen?!“ Yuan Tao sah ihm ins Gesicht.

„Nein. Das ist das, was ich meinte. Ich richte meinen Ärger gegen dich. Ich war enttäuscht, als du den Kampf nicht gewonnen hast. Und meine Enttäuschung ist in Wut umgeschlagen, die du nicht verdient hattest. Auch das war ein Fehler.“ Ren schnaubte.

„Ja, und Horo??!“

Der Mann sah jetzt wieder nach unten.

„Nach der Sache mit dem Schamanenkampf... hast du angefangen, dich von uns abzuwenden. Du hast dich mehr und mehr zurückgezogen... du warst kein Familienmitglied mehr. Du hast China verlassen. Du bist mein Sohn, Ren... zu sehen, wie du dich mehr und mehr von uns abwendest, hat... mich wütend gemacht. Ich habe dann begriffen, dass du sicher nicht der Erbe der Tao-Familie sein würdest. Nicht, weil ich es nicht wollte – sondern, weil du es nicht willst. Hab ich recht?“ Ren blinzelte. Ja... das war das erste mal, dass sein Vater ihn verstand! Das erste mal, dass er tatsächlich kapierte, was er fühlte...

Es ist ihm nicht egal. Ich bin... ihm nicht egal.
 

„Und was ist mit dem von neulich?“ fragte er dann, „Wenn dir alles soooo leid tut, wie du sagst, warum zum Teufel... hast du neulich diese Dinge zu mir gesagt??!“

„Du hast dich von mir abgewandt, Ren. Ich mache nur denselben Fehler immer und immer wieder! Ich richte meine Wut gegen dich, und das ist falsch! Ich habe schnell gemerkt, dass du mir etwas verheimlichst, als du mit Horohoro da warst. Und ich habe gewusst, dass ihr beide euch liebt. Was mich so enttäuscht hat, war de Feststellung... dass du dich bereits so weit von uns entfernt hast, dass du Geheimnisse vor uns hast. Dass du so weit von deiner Familie weg warst, dass du... es nicht für nötig gehalten hast, uns davon zu erzählen. – Ich gebe nicht dir die Schuld daran! Ich gebe sie mir selbst, weil ich dafür verantwortlich bin, dass du... dich überhaupt erst so weit von uns abgewandt hast.“ Jetzt trat Ren doch zurück.

„D-du...??!“ keuchte er fassungslos, „Du meinst, weil du... traurig darüber warst, dass ich mich abgewandt habe, hast du mir all das angetan??!! Das... das ist ein schlechter Scherz!!“

„Ich bin dein Vater,“ erwiderte Yuan Tao kalt, „Und du bist mein Sohn. Ich bin, wie ich bin, und du bist, wie du bist.“ Er trat auf ihn zu, und Ren ging zur Seite. Der Mann trat aus der Tür. „Ich habe nichts... gegen deine Beziehung zu Horohoro. Und was ich gesagt habe... war eine Lüge. Es ist nicht so, dass ich mir wünsche, du wärst nicht mein Sohn. Es ist... das Gegenteil der Fall. Ich wünsche mir... dass du mich eines Tages wieder deinen Vater nennen können wirst. Dass du eines Tages sagen wirst, du... bist mein Sohn. Bis du mir die Fehler verziehen hast – falls überhaupt – sind vielleicht viele Jahre vergangen. Geh jetzt zurück nach Japan mit deinem Freund. Dahin, wo du glücklich sein kannst. Ich kann... dir das Glück einer heilen Familie nicht geben.“ Dann ging er einfach. Ren starrte ihm entsetzt nach, unfähig, zu sprechen.
 

Nein... das hast du nie gekonnt.
 

Als Ren beim Auto ankam, wo Yaochen und Horo warteten, war Yuan Tao nirgends zu sehen. Ren sah sich um. Wo war der Typ hin?

„Reeen!“ grölte Horo, „Na endlich!!“ Er fiel ihm um den Hals. „Das hat ja ewig gedauert!“ Ren lächelte kurz, als Horo ihn losließ, und der Ainu sah ihn an. „Huh? Alles okay? Du guckst dich so um?“ Er sah sich selbst um, um vielleicht den Grund für Rens Blicke zu entdecken. Ren streckte sich und küsste ihn auf die Wange, um seine Aufmerksamkeit zurückzugewinnen.

„Nein... keine Sorge. Alles okay.“

Nun, alles vielleicht nicht. Aber jedenfalls mehr als vorher.
 

.+.+.+.+.+.
 

Yeah XDD Problem so weit gelöst XD Natürlich kommt noch n Kapi, das hier ist ja kein Ende~.... XDD



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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sumomo_hioru
2008-02-18T20:25:50+00:00 18.02.2008 21:25
puh friede freude eiekuchen^^
muss gleich das letzte kap lesen
Von: abgemeldet
2007-09-01T19:31:26+00:00 01.09.2007 21:31
Das war sehr überraschend...
Ich hätte nicht gedacht das sein Vater DAS sagt!
Wow!
Das kapi war geil!^^

lg Ren-chan1^^
Von:  Tomoyo-san
2007-08-30T18:43:12+00:00 30.08.2007 20:43
*flenn* sooo traurig... T____T aber irgendwie würde ich yuan trotzdem nicht verzeihen *trotziges kind sei* aber die szene am anfang ist auch sehr gut geworden^^ witzig fand ich, dass ren bestimmt zum 1000. mal sagt, dass er horochen das chinesisch beibringen will, aber irgendwie kommt es immer nur wort-oder satzweise^^ lol. ich freue mich auf das nächste kap^^
Von:  babyren
2007-08-28T23:10:19+00:00 29.08.2007 01:10
*blinzel*
also auf sowas muss ma erstma kommen o_O
wasn das fürn Vater, der hat sie ja echt nich mehr alle <-<
tja,..ob Ren ihm nu verzeiht? ich weiß es nich XD
Schön is auf jeden Fall dass es Ren überlebt hat *_*

Von: abgemeldet
2007-08-28T06:55:49+00:00 28.08.2007 08:55
Ich liebe dieses FF. Doch es gab leider ziemlich viel "adult", was ich nicht lesen konnte.
Von:  ponyboy
2007-08-27T22:59:35+00:00 28.08.2007 00:59
<3 das kapi war toll *_*
Von:  Snaked_Lows
2007-08-27T16:32:37+00:00 27.08.2007 18:32
Gott sei Dank!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich dachte schon jetzt ist alles aus.
Gott sei Dank!!!!!!!!!
NUR NOCH EIN KAPITEL?????????????????????????????????????????????
Wenn das ein Adultkapitel wird, dann habe ich ein Problem und zwar ein gaaaaaaaaaaaaaaaaaaanz großes!!!!!!!!!!!!!!
Ich muss das lesen, umbedingt.
Bis bald und mach weiter so!!!
Von: abgemeldet
2007-08-26T20:28:57+00:00 26.08.2007 22:28
erstens : Ren lebt x333~ juhu~ *sich freu*
zweitens : wieder so schön geschrieben T_T <~ wieder kurz vorm heulen war
super tolles kapi ich liebe diese FF freu mich aufs nächste kap! weiter so x3

LG die doofe Mistkuh Ren~
Von:  Rici-chan
2007-08-26T18:56:54+00:00 26.08.2007 20:56
ich hab doch gesagt er überlebt. XD
war irgendwie klar. ^^
aber wenigstens hast du es so gemacht, das sie sich (also vater und sohn) sofort in die arme fallen - wäre ja unpassend.
noch ein kapp und dann ende? ;__;
schade, aber es wird ja mal zeit das das zuende geht, nicht?
Von:  Mikako-chan
2007-08-26T17:13:53+00:00 26.08.2007 19:13
Wuuuhuuu~ Aufgeklärt xD
Wie toll~ und Yuan is dann wohl sowas wie'n Emotionsidiot XD Kann sich nie richtig ausdrücken *kopfschüttel*
Hatte wol auch ne schlechte Kindheit xD
Aber find ich cool gemacht ^^ Also das nu alles so hinzudrhen =D
Joa aufs nächste (und letzte? ôo) Kapitel freu ich michauch scon~ is immer geil wenn so ne genialen FFs abgeschlossen sind X3 also man nich mehr bangen muss was noch passiert~
Ach ja: Yeah~ Renny lebt noch x3 und Horo freut sich da XD
Hach weiß gar nich was ich noch groß sagen soll~ die FF is einfach toll x3

Bye, Mika~ ^^

PS: nur Dritte? >__<


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