Zum Inhalt der Seite

Das Tor

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 33 - Ein erneuter Versuch

„Na schön. Ich denke ich hatte den richtigen Spruch. Ich werde es erneut versuchen. Was habe ich schon zu verlieren.“

Nur zu gerne hätte Elyana ihr widersprochen, doch auch sie wollte diesem Grauen ein Ende machen und ihren Vater in die Arme schließen, sollte er wirklich noch am Leben sein. Nichts wünschte sie sich sehnlicher.

„Es tut mir so Leid.“

Die junge Elfe wirkte völlig aufgelöst.

„Schon gut. Beruhige dich doch.“

Lena nahm ihr die Seiten aus der Hand.

„Ich werde vorsichtig sein – versprochen!“

Irgendwie fühlte sich die neugeborene Hexe jetzt sehr stark. So wie sie sich erneut von der Gruppe ein Stück entfernte, folgte ihr auch Laris wieder.

„Du solltest mir nicht nachlaufen“, sagte sie lächelnd und lief weiter.

„Ich will dir helfen.“

Sie blieb stehen und schaute ihn überrascht an.

„Wie bitte willst du mir denn helfen?“

Laris schmunzelte und zuckte mit den Schultern.

„Vielleicht kann ich ja die Seiten halten.“

Lena verzog belächelnd den Mund.

„Ich denke, dass ist eine gute Idee. Zwei freie Hände kann ich ganz sicher gut gebrauchen.“
 

Laris stellte sich ganz nah hinter sie. Er fasste um Lena herum und hielt ihr die Seite so, dass diese die Zauberei nicht behinderte. Der Rest der Gruppe verfolgte dieses Schauspiel aus sicherer Entfernung. Der Elf legte den Kopf bei ihr an, was dazu führte, dass sie nur noch nervöser wurde, wie sie es ohnehin bereits war. Mit zitternder Stimme las sie erneut die daraufstehenden Worte. Der warme Atem des Elfen an ihrem Nacken lies sie mit den Gedanken in der Realität bleiben. Während sie die letzten Worte las, streckte sie die Arme vollends gerade nach vorn. Ihre Augen veränderten sich erneut – jedoch von allen ungesehen. Das seltsame leuchten kehrte in ihre Hände zurück. Ein unerwartet heller Blitz schnellte aus ihnen hervor und eine ungeheuere Druckwelle riss die beiden von den Füßen. Lena konnte sich noch rechtzeitig abfangen. Der Nebel, welcher kurze Zeit zu sehen war, verschwand wieder. Eine weitere magische Barriere war also entstanden.

„Ich habe es geschafft“, freute sich Lena.

Doch diese Freude währte nicht lange. Laris lag am Boden. Die Druckwelle hatte ihn im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen. Lena stürzte auf ihn zu. Der Elf bewegte sich nicht. Seine Atmung war flach. Unruhig kniete sie sich neben ihn. Endlich bewegten sich seine Lider. Ihr fiel ein Stein vom Herzen. Laris riss die Augen auf und starrte sie konfus an. Das hatte nichts Gutes zu bedeuten. Sofort rutschte er ein Stück von ihr weg und lies sie dabei nicht aus den Augen.

„Nicht schon wieder...“

Lenas Stimme zitterte. Sie schaute auf. Die unscharfen Umrisse der Anderen waren ein ganzes Stück von hier entfernt, doch solange sich die beiden hier drin befanden, konnte ihnen ohnehin niemand helfen.
 

Sie reichte Laris die Hand um ihm aufzuhelfen, doch dieser wich erneut zurück. Sicherlich waren ihr Augen wieder weiß und das machte ihm jetzt Angst. Ihm mit diesem Zustand Nahezutreten hatte also keinen Sinn. Lena verließ den Bannkreis mit schnellen Schritten und lief auf die Gruppe zu. Der Elf blickte ihr nach. Ihr derartig plötzlicher Aufbruch machte ihn sichtlich stutzig.

„Es ist wieder passiert!“

Lena klang überaus besorgt. Tares hielt die Luft an, sicher ihrer Augen wegen. Auch dieses Mal wirkte er dadurch heftig erschaudert.

Laris trat von selbst aus dem Magischen Zauberkreis. Er hatte Elya gesehen und fühlte sich etwas sicherer. Entsetzt schaute er jedoch abwechselnd die beiden Trolle an. Ihre Anwesenheit verunsicherte ihn wieder zusehends mehr. Lena wagte es nicht, sich zu ihm umzudrehen, also musste Elya die Lage entschärfen.

„Es ist alles in Ordnung“, sagte sie lächelnd und lief auf ihn zu. Der Elf versuchte nicht zu fliehen. Lena brach zusammen und Tares versuchte sie aufzufangen.

„Ich halte das nicht länger aus“, murmelte sie und war körperlich am Ende.

„Ich ertrage das nicht mehr.“
 

Rion wurde nervös.

„Na schön. Was bleibt mir jetzt anderes übrig.“

Er zog ein weiteres zusammengefaltetes Stück Papier hervor.

„Es war vorgesehen, dass du es erst nach der Befreiung bekommst...“

Lena riss es ihm förmlich aus der Hand.
 

Liebe Lena!
 

Stand da geschrieben. Sie kannte diese Schrift nur zu gut.
 

Das du diesen Brief jetzt ebenfalls erhalten hast, kann nur heißen, dass die Befreiung der Elfen geglückt ist. Ich hoffe, dass sich die Verluste in Grenzen gehalten haben. Mit den untenstehenden Worten kannst du erneut ein Tor nach Hause öffnen. Ich wünsche dir eine gute Heimreise. Grüß doch bitte deine Mutter und Bianka von mir. Ich hoffe sie sind nicht mehr böse auf mich.
 

In liebe Oma Dora
 

Lenas Blick hatte sich bereits wieder normalisiert, als sie sauer zu Rion aufschaute.

„Was soll das denn bitte!?“

Sie hielt ihm den Brief unter die Nase.

„Warum bekomme ich den jetzt erst?“

Rion senkte den Blick.

„Theodora wollte sicher gehen.“

„Hat sie mir etwa nicht vertraut?“

Lena war erschüttert über diese Erkenntnis.

„Sie war eben nur in Sorge, du würdest wieder heimlich gehen, ohne geholfen zu haben.“

Lena schüttelte den Kopf und wand sich ab.

„Das fasse ich einfach nicht!“

„Jetzt, wo es Laris so schlecht geht, könnte ich dich sogar verstehen, wenn du einfach gehst. Keineswegs würde ich es jedoch begrüßen.“

Rion schaute besorgt. Lena hatte sich zu Laris umgewand. Endlich hatte sie doch die Möglichkeit ihm zu helfen. Sie würde ihn einfach mit in ihre Welt nehmen und dort behandeln lassen – sollte das in seinem Zustand noch möglich sein. Doch sie konnte jetzt nicht einfach verschwinden. Das war undenkbar. Ihre Großmutter hatte sich die Mühe gemacht, sie hier her zu holen, also musste sie diese Sache auch zu Ende bringen. Wie es schien, war sie die einzige, die zu dieser Zauberei in der Lage war. Auch wenn es ihr sehr schwer fiel, musste Laris noch warten.

„Du wirst uns doch helfen, oder?“, fragte Rion schon fast kleinlaut.

„Natürlich lasse ich euch jetzt nicht im Stich!“

Ein erleichtertes Aufatmen ging durch die Runde.

„Ich werde euch helfen, aber wenn diese Sache überstanden ist, werde ich gehen und Laris werde ich mitnehmen!“

Keiner aus der Gruppe hatte ein Widerwort. Vielleicht konnte man ihm in Lenas Welt ja wirklich helfen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Monsterseifenblase
2011-03-27T16:00:48+00:00 27.03.2011 18:00
Dümdümdüm...
ich will, dass du ein schlechtes Gewissen hast, weil du mich von meinen Hausaufgaben ablenkt :D

Also, das Kapitel war teils wieder ein bisschen konfus. Zumindest vom Inhalt her. Meiner Meinung nach. Zum einen ist da all das, was abgemeldet über mir schon anmerkt, Laris seltsame Anfälle sind zwar immer präsent beim Leser, aber ganz im Zusammenhang verstehen tut man sie ehrlich gesagt noch nicht. Klar, man weiß, jetzt hat er wieder sein Gedächtnis verloren, aber man hat keine Ahnung, was er alles nicht mehr weiß, wann sein Wissen vielleicht zurückkehrt und blablabla...Halt dich einfach an die Leitfragen von abgemeldet ich denke, dann ist einigermaßen klar, was für den Leser ein bisschen schwer nachvollziehbar ist und so :D
Ansonsten fand ich die Handlung mit dem Brief noch ein bisschen komisch. Warum gibt Rion ihr den aufeinmal total unzusammenhanglos, obwohl sie ihre Aufgabe / Mission (nenn es wie auch immer du willst) ja noch nicht erfüllt hat. Es ist ja irgendwie so, dass sie ihre Kräfte entdeckt, Laris bricht zusammen und auf einmal gibt Rion ihr einen Brief in dem steht wie sie nach Hause kommt, nur weil sie quasi ein bisschen erschöpft ist. Ich finde da fällt Rion ein wenig aus seiner Rolle, ich glaube einfach nicht, dass er sie nur wegen eines kleinen Schächeanfalls gehen lässt und somit seine letzte Hoffnung aufgibt, weißt du ?:)

Blubb.
Monsterseifenblase
FCY
Von: abgemeldet
2008-11-26T14:52:59+00:00 26.11.2008 15:52
Laris´ Leiden beschäftigt mich!

An was kann es sich denn eigentlich nach einem Black Out erinnern?

Elya hat er ja eben wieder erkannt.

Kehrt er nach einem seiner Anfälle immer wieder zu einem speziellen Zeitpunkt (erinnerungstechnisch) zurück, oder ist das verschieden?
Elya als "Schwester" scheint ja sowas wie eine Konstante zu sein, während er Lena scheinbr immer wieder aufs Neue kennen lernt.

Nur mal laut gedacht...


Zurück