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Chiisana LOVE-STORIES

Die ultimative Anime-Crossover-Dating-Fanfic
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Chopper und Smettbo - Ein Flug über das Meer der Abenteuer

Von Ditsch
 

Soo, jetzt gibt es mal wieder die Bedingung, das die Charaktere Monster sein müssen. Auch wenn „Monster” bei diesen zwei niedlichen Geschöpfen eigentlich die falsche Bezeichnung ist >///< Es traf sich sehr gut, dass Chopper Tiersprachen spricht, sonst wär das mit dem ewigen „Smettbo“ ja ein wenig eintönig gewesen XD

Na ja, ich hoffe einfach mal, die Geschichte gefällt euch ^_~
 

           Ein Flug über das Meer der Abenteuer
 

„Dort ist es!“

Die Navigatorin hatte vor sich eine Karte ausgebreitet und drückte den Finger auf ein kleines Eiland mitten auf der Grand Line. Es war ziemlich weit von der Insel entfernt, auf der sie zuletzt Halt gemacht hatten, doch nun, nach fast drei Wochen auf hoher See, schienen sie ihr nächstes Ziel bald erreicht zu haben. Dies war auch der Grund weswegen Sanji, der Schiffskoch, erleichtert aufatmete.

„Endlich wieder was zu futtern“, sagte er und steckte sich eine Zigarette an.

Luffy, der Kapitän der Piratenbande, sprang vor Freude durch den Raum. „Futtern! Futtern! Futtern!“, jubelte er. Usopp wollte einstimmen, doch Zoro – von Luffys Geschrei geweckt – verpasste ihm einen Schlag auf den Hinterkopf, der ihn sofort zu Boden warf.

„Schnauze“, knurrte er. „Ich will schlafen.“

„Das tust du doch sowieso den ganzen Tag“, sagte Sanji verächtlich. „Wie wär's, wenn du auch mal was tun würdest?“

Erzürnt sprang der Grünhaarige auf und rief: „So wie unser Kapitän, oder was? Oder wie Robin? Die sitzt doch auch nur den ganzen Tag in ihrem Kabuff und liest irgendwelchen Schund!“

Sanji packte ihn am Kragen. „Nimm das sofort zurück“, zischte er.

„Warum? Ist doch wahr“, erklärte Zoro teilnahmslos und stieß den anderen weg.

„Robin bildet sich, weil sie nicht so strohdoof sein will wie du!“, rief Sanji und trat nach Zoro, der jedoch spielend auswich.

„Hauptsache ich bin stark. Die Sachen, die die liest, interessieren doch sowieso kein Schwein.“

„Du bist doch nur neidisch, weil du davon nichts verstehst!“

„Ach, und du du verstehst natürlich alles!“

„Oh nein, ich maße mir gar nicht an, so ein Genie zu sein wie Robin.“

„Warum kritisierst du mich dann, wenn ich es nicht bin?“

„Weil du sie beleidigst, obwohl du es bist, der beleidigt werden sollte.“

„Ach ja?“

„Oh ja!“

Zoro riss eins seiner Schwerter aus der Scheide und wollte es Sanji an die Kehle halten, doch Nami packte ihn von hinten am Kragen und herrschte ihn an: „Halt doch endlich mal die Schnauze!“

„Sag das der Kringelbraue! Ich hab doch gar nichts -“, begann Zoro sich zu verteidigen, doch ein eisiger Blick der Rothaarigen brachte ihn zum Schweigen. Sanji ließ sich auf einen Stuhl fallen und lächelte Nami zu, die ihn schlichtweg ignorierte.

„Also“, begann sie mit bemüht ruhiger Stimme. „Morgen früh werden wir auf dieser Insel ankommen.“ Sie zeigte noch einmal auf den kleinen Fleck auf der Karte. „Sie heißt Smettbo-Insel, nähere Infos konnte mir allerdings selbst Robin nicht darüber geben.“

„Smettbo-Insel?“, fragte Chopper, der kleine Elch und Schiffsarzt mit der blauen Nase, und zog sich an der Tischkante hoch, um die Karte betrachten zu können.

Alle sahen ihn überrascht an.

„Kennst du sie?“, fragte Nami.

„Wenn es die Insel ist, von der ich denke, dass sie es ist“, begann er und seine Miene erhellte sich, „dann gibt es dort riesige Schwärme von Smettbos!“

„Ach nein, wie ist er da nur schon wieder drauf gekommen?!“, fragte Zoro mit vor Sarkasmus triefender Stimme.

„Was sind denn Smettbos?“, fragte Luffy ratlos und sah erst Chopper und dann Zoro an.

Chopper, der hier sichtlich in seinem Element zu sein schien, spulte sein Wissen ab: „Smettbos sind etwa einen Meter große, schmetterlingsähnliche Wesen. Sie gehören zur Rasse der Käfertiere. Ihre Flügel bestehen aus einem wasserabweisenden Material, das es ihnen ermöglicht, auch bei starkem Regen zu fliegen. Feinde können sie mit dem Giftstaub vertreiben, der sich durch starkes Flattern von ihren Flügeln löst. Aber – und das ist für einen Arzt wie mich das Bedeutendste – ihre Körper sind auch in der Lage dazu, ein starkes Betäubungsmittel herzustellen, welches zur Narkose bei schwierigeren Eingriffen sicherlich hilfreich wäre.“

Strahlend blickte er in die Runde. Doch seine gute Laune hatte anscheinend außer Luffy, der ebenfalls zu grinsen begann, keinen angesteckt.

„Findet ihr das nicht auch fantastisch?“, fragte Chopper zögernd.

„Ja, wahnsinnig“, erwiderte Zoro mürrisch. „Dann kannst du endlich deine neusten Aufschneidertricks an uns testen, ohne dass wir etwas davon mitbekommen.“

„Nein, nein!“, wehrte Chopper schnell ab. „Traut ihr mir so etwas etwa zu?“

„Wozu brauchst du denn sonst dieses Schlafmittel?“, fragte Sanji mit erhobenen Augenbrauen. „Wann hast du denn schon mal einen schwierigen Eingriff?“

„Ähm ...“, stammelte Chopper verlegen. „Na ja, man weiß ja nie, was noch so passiert...“

„Wir nehmen uns einfach ein paar davon mit“, erklärte Luffy freudig.

„Danke“, seufzte Chopper.

„Du wirst uns daraus sicher was Superleckeres machen, was Sanji?“, wandte der Kapitän sich an den Blonden.

„Du willst sie essen?“, schrie Chopper entsetzt, wobei seine ohnehin schon hohe Stimme sich überschlug. „Das kannst du doch nicht machen!“, heulte er und klammerte sich mit den Hufen an Luffys Weste.

„Schon gut, schon gut“, sagte Luffy, noch immer grinsend. „Wir finden da sicher auch was anderes zu futtern!“

„Ja, sicher“, sagte Chopper leise und ließ sich erschöpft auf den Bretterboden fallen.
 

Am nächsten Morgen wurde der kleine Elch von lautem Geschrei auf dem Deck geweckt. Müde rieb er sich die Augen und setzte sich in seiner Hängematte auf.

„Was ist denn da schon wieder los?“, murmelte er leise.

Als er sich umsah, stellte er fest, dass die anderen Crewmitglieder schon ausgeflogen waren. Wahrscheinlich waren sie es auch, die diesen Höllenlärm verursachten. Das sah ihnen mal wieder ähnlich, sich schon am frühen Morgen zu zoffen. Wahrscheinlich ging es wieder um irgendetwas völlig Belangloses.

Seufzend sprang Chopper von seiner Matte, setzte sich seinen großen rosa Hut auf und schlurfte auf die Treppe zu, die zum Deck führte. Als er gerade den Huf auf die erste Stufe setzte, wurde die Tür aufgerissen und ein fremder Mann erschien im Rahmen. Er hielt ein sehr scharf aussehendes Schwert in der Hand und hinter seinem blau-weiß karierten Schal blitzten weiße Zähne zu einem gemeinen Grinsen auf.

Beim Anblick dieses überaus gewalttätig aussehenden Mannes erstarrte Chopper zu einer Salzsäule. Wer war das und was tat er auf dem Schiff? Und weshalb war es eigentlich plötzlich so unheimlich still ...?

Das Auge des Fremden, das nicht von seinem langen grün-schwarzen Haar verdeckt war, war über den Raum gewandert und ruhte nun auf dem am Fuße der Treppe stehenden Elch, der zu schwitzen begann. Langsam schritt der Mann auf ihn zu.

„Was haben wir denn da?“, murmelte er.

Chopper fühlte sich beleidigt – er hätte ja wenigstens Wer sagen können! – zwang sich aber, dennoch keine Regung zu zeigen. Die ganze restliche Crew schien von diesem Ungeheuer erledigt worden zu sein und nun war es an ihm, sie alle zu retten – falls sie überhaupt überlebt hatten.

Der Mann – ganz offensichtlich ein kaltblütiger Pirat – klopfte mit dem Finger gegen Choppers Hut. Der Elch ließ sich wie ein Brett nach hinten fallen und unterdrückte einen Schmerzenslaut.

„Was für eine lächerliche Figur“, brummte der Mann und beachtete ihn nicht weiter, als er den Raum nach wertvollen Besitztümern der Piraten durchsuchte.
 

Erst als der Mann wieder gegangen und sich seine Schritte weit genug entfernt hatten, wagte Chopper es, sich zu bewegen. Langsam und darauf bedacht, kein verdächtiges Geräusch von sich zu geben, stand er auf und schlich die Treppe hinauf. Vorsichtig öffnete er die Tür einen Spaltbreit. Auf dem Deck war niemand zu sehen; nur ein paar zerschlagene Fässer, deren Inhalt in den Holzplanken versickerte, ließen noch erahnen, was sich hier zugetragen hatte.

Chopper öffnete die Tür ein weiteres Stück und blickte sich um, die Ohren gespitzt. In keiner der von diesem Standort überblickbaren Ecken war jemand zu entdecken, und das einzige Geräusch war das Schwappen der Wellen gegen die Bordwand und das Flattern des Segels im Wind.

Er war offenbar allein an Bord.
 

Nachdem er sich das immer wieder gesagt hatte, trat er schließlich auf das offene Deck. Am ganzen Körper zitternd überquerte er es langsam und blickte immer wieder nervös in alle Richtungen. Er atmete auf, als er mit Sicherheit sagen konnte, dass wirklich niemand anderes auf dem Schiff war.

Aber wo konnten sie alle sein? Hatten die anderen Piraten die Mitglieder seiner Crew etwa über Bord geworfen?

Ein leiser Schrei in der Ferne ließ ihn zusammenzucken. Schnell warf er sich auf den Boden und robbte zur Reling, um sich vor neugierigen Augen zu schützen. Hatte die Stimme ein wenig Ähnlichkeit mit der von Luffy gehabt oder bildete er sich das jetzt nur ein, weil er nicht glauben wollte, dass sein Kapitän tot war?

Die Ungewissheit nagte so sehr an ihm, dass er es schließlich über sich brachte, seinen viel zu auffälligen Hut abzunehmen und einen schnellen Blick über den Rand der Reling zu wagen.

Das Schiff lag in der Bucht einer traumhaft schönen Insel. Chopper hatte noch nie so saftig grüne Wiesen, so bunte Blumen und so starke, große Bäume gesehen wie es sie hier gab. Doch das idyllische Bild wurde von einem Stahlkäfig zerstört, der ein Stück vom Schiff entfernt auf einem Felsvorsprung stand. Um ihn herum standen drei Männer – einer von ihnen war der Pirat von vorhin – eine Frau und ein Löwe, der auf leisen Pfoten um den Käfig schlich. In dessen Inneren befanden sich – Choppers Herz macht einen Hüpfer – die sieben Mitglieder der Strohhutbande. Ihr Zustand sah nicht gerade beneidenswert aus, aber immerhin waren sie am Leben.

Ich muss ihnen helfen!, beschloss Chopper, auch wenn der Anblick der Piraten, die gerade den Schlüssel zum Vorhängeschloss des Käfigs im Meer versenkten, ihm immer noch Angst einjagte.

Grübelnd begab er sich in die Kombüse und ließ sich auf einem Stuhl nieder. Während er darüber nachdachte, wie er seine Crew retten konnte, wanderte sein abwesender Blick über die Karte, die noch immer auf dem Tisch ausgebreitet war.

Ein Rumble Ball wäre sicher eine Möglichkeit, den Käfig aufzubrechen und die anderen zu befreien. Aber würde er überhaupt so weit kommen? Diese Piraten waren sicherlich unheimlich stark, wenn es ihnen gelungen war, die ganze Crew lahmzulegen, und dieser Löwe hatte auch ziemlich gefährlich ausgesehen. In den drei Minuten, in denen er vom Rumble Ball verstärkt wäre, würde er sie niemals besiegen können.

Aber gab es überhaupt eine Alternative?

Auf einmal fiel sein Blick auf die Insel, bei der sie wohl gelandet waren.

„Natürlich!“, rief er und sprang von seinem Stuhl. Hastig verließ er den Raum und rannte zum Heck des Schiffes. Es waren höchstens zehn Meter bis zum Ufer, und sein jetziger Standpunkt war von dem der Piraten nicht zu überblicken. Er musste es wagen.

Mit geschlossenen Augen ließ er sich ins Wasser fallen, dessen Kälte ihn zusammenzucken ließ. Doch er biss die Zähne zusammen und schwamm tapfer los, bis er den steinigen Grund unter den Hufen spürte. Im Schutz des üppigen Pflanzenbewuchses am Ufer gelangte er in einen Wald, in dem die Bäume so dicht standen, dass nur wenige Sonnenstrahlen durch die Blätter drangen.

Erleichtert atmete Chopper auf. Hier würden die Piraten ihn sicherlich nicht finden. Aber er würde bestimmt das finden, was er suchte. Zuversichtlich trabte er durch den Wald, Augen und Ohren geöffnet, damit ihm auch ja nichts Wichtiges entging.
 

Nach einer Weile erreichte Chopper eine kleine Lichtung. Er war erschöpft und entmutigt. Dies war doch die Smettbo-Insel, warum war ihm dann nach über einer Stunde aufmerksamen Suchens noch kein einziges dieser Tiere begegnet? Er hatte immerhin gelesen, dass sie sich am liebsten im Wald aufhielten, also mussten sie hier sein!

Er seufzte. Wenn er nicht so schnell wie möglich einen solchen Schmetterling fand, um mit seinem Narkosemittel die Gegner außer Gefecht zu setzen, würde er es wohl oder übel alleine versuchen müssen. Wenn seine Crewmitglieder nicht schon längst den Haien zum Fraß vorgeworfen worden waren...

Ein leises Flattern ließ ihn aufhorchen. Doch bevor er von dem Wesen, das auf ihn zuschoss, mehr als einen rosa Schimmer erkennen konnte, fühlte er auch schon eine unnatürlich starke Schläfrigkeit in sich aufkommen. Mit friedlich geschlossenen Augen fiel er auf das weiche Grasbett.
 

Ein grünes Paradies eröffnete sich ihm. Wohin er auch schaute, überall sah er nur frischen, grünen Rasen und bunte Blüten, deren Blätter von einer Brise erfasst und durcheinandergewirbelt wurden. Die ganze Luft war von einem leisen Summen und Flattern erfüllt. Fasziniert blickte Chopper sich um und sah in der Ferne ein Wesen, das ihn besonders anzog. Langsam bewegte er sich in seine Richtung – natürlich darauf bedacht, bloß keine dieser märchenhaften Pflanzen zu zerstören.

Der Schmetterling, der fast so groß war wie er selbst und bis eben noch die Nase in eine Blume gesteckt hatte, blickte ihn aus seinen großen roten Augen an und flog misstrauisch um ihn herum.

„Du bist rosa“, stellte er überrascht fest, denn in diesem Moment war ihm klar geworden, dass dies ein Smettbo war. Er hatte zwar noch nie eins in natura gesehen, kannte aber viele Bilder dieser Tiere. Doch auf diesen hatten sie immer einen violetten Körper gehabt.

Das Smettbo hielt in seiner Bewegung inne und ließ sich auf dem Gras nieder, die Fühler zu Boden gerichtet. Es schien traurig zu sein.

„Aber das macht doch nichts!“, beteuerte Chopper. Smettbo sah fragend und mit großen Augen zu ihm auf. Der Elch lächelte ihm aufmunternd zu.

„Ich bin doch genauso ungewöhnlich wie du“, erklärte er und zeigte auf seine blaue Nase.

Dies schien das Schmetterlingswesen zu überzeugen, denn es erhob sich mit leise flatternden Flügeln soweit, dass es mit ihm auf Augenhöhe war.

Chopper wollte einen Huf nach ihm ausstrecken, doch auf einmal schraubte es sich in die Höhe und flog aufgeregt am wolkenlosen Himmel im Kreis. Als es wieder auf ihn zugeschossen kam, war es auf die Größe eines kleinen Bootes angewachsen.

Smettbo ließ sich so weit sinken, dass es nur noch wenige Zentimeter über dem Boden schwebte und mit dem Wind seiner Flügelschläge die Grashalme unter sich in Bewegung brachte. Es warf Chopper einen auffordernden Blick zu. Er begriff sofort und stieg vorsichtig auf den Rücken des Smettbos. Als dessen Flügel stärker zu schlagen begannen, schlang er die Arme um seinen Hals.

Mit einem leisen Ausruf der Freude erhob das Tier sich in die Höhe und ritt mit ausgebreiteten Flügeln auf dem Wind, der es und den kleinen Elch über die niemals enden wollende Blumenwiese trug.

Chopper breitete die Arme aus jauchzte auf. Er spürte die Luftströme in seinem Fell und wünschte sich, dieses wunderbare Abenteuer würde niemals vorbeigehen.
 

Natürlich wurde ihm dieser Wunsch nicht gewährt. Langsam kehrte Chopper aus seinem Traum zurück und öffnete die Augen. Als er Baumkronen sah, die sich in einer sachten Brise wiegten, fragte er sich allerdings, ob er vielleicht doch noch schlief.

Die Rückkehr der Erinnerungen an das Geschehene beantwortete ihm diese Frage. Schnell sprang er auf. Er musste seine Freunde retten, und dafür brauchte er ein Smettbo! Er dachte an den rosa Schimmer, den er gesehen hatte, bevor er eingeschlafen war.

„Rosa?“, fragte er überrascht und fühlte sich an seinen Traum erinnert.

Als hätte es seine Gedanken gelesen, kam auf einmal das rosa Smettbo hinter einem Baumstamm hervorgeflogen. Schüchtern flatterte es auf und ab und blickte Chopper unsicher an.

„Geht ... es dir gut?“, fragte es so leise, dass er es kaum verstehen konnte. Seine Stimme war glockenhell.

Froh darüber, dass er die Gabe hatte, alle Tiersprachen zu verstehen, erwiderte er: „Ja, mir schon, aber meine Freunde brauchen Hilfe.“

Er war sich sicher, dass er diesem Wesen vertrauen konnte, obwohl dieses Vertrauen eigentlich nur auf seinem Traum beruhte.

„Warum?“, fragte Smettbo und kam ein Stück näher.

„Böse Piraten haben meine Freunde in einen Käfig gesperrt. Aber ich alleine bin nicht stark genug, um ihnen zu helfen“, erklärte er kurz die Situation.

Smettbo blickte ihn besorgt an. Dann kam es noch ein wenig näher und sagte mit zitternder Stimme: „Ich helfe dir. Und ich werde versuchen die anderen zu überzeugen, es ebenso zu tun.“

Chopper fiel ein Stein vom Herzen. „Danke“, sagte er und wollte das Tier umarmen, ließ es dann aber aus Angst um dessen zarte Flügel bleiben.

„Folge mir“, sagte es und flatterte schnell davon. Wie süß, sie ist schüchtern, dachte Chopper lächelnd und trabte ihm hinterher, nachdem er in seine wesentlich wendigere Elchform gewechselt hatte.
 

Während sie auf der Suche nach anderen Smettbos durch den Wald streiften, wendete das rosa Wesen seinen Kopf immer wieder zu Chopper um, drehte sich aber gleich wieder weg, wenn er seinen Blick bemerkte. Es schien besonders seine blaue Nase zu betrachten.

Irgendwann schien es Mut zu fassen und ließ sich ein Stück zurückfallen, um neben Chopper herzufliegen. Er lächelte ihm zu, was es endlich dazu brachte, das zu fragen, was ihm wohl die ganze Zeit schon auf der Zunge lag.

„Bist du ein Ausgestoßener?“ Es sah ihn nicht an, als es diese Frage stellte, sondern blickte umher, um den Schein zu wahren, immer noch nach Artgenossen zu suchen.

„Ja“, erwiderte Chopper. „Die Elche haben mich ausgestoßen. Daraufhin aß ich die Mensch-Mensch-Frucht, aber die meisten Menschen sahen in mir ein Monster. Schließlich nahm eine Ärztin mich auf und lehrte mich ihre Kunst. Und jetzt bin ich Mitglied in einer Piratencrew.“

Auf das Letztgesagte reagierte Smettbo nicht so überrascht, wie Chopper erwartet hatte, ganz im Gegenteil, es ließ die Fühler hängen und schwieg. Der Elch wollte etwas sagen, um es aufzumuntern, doch er wusste nicht, was.

„Du hast also jemanden gefunden, der dich akzeptiert hat...“, murmelte Smettbo.

„Ja“, sagte Chopper. Ihm ging nun auf, was das Smettbo so traurig machte, darum sagte er: „Du findest auch jemanden, da bin ich mir sicher.“

„Wen denn?“, fragte Smettbo verzweifelt und sah ihn an. „Hier gibt es niemanden außer den anderen.“ Das letzte Wort sprach es voller Erbitterung aus.

Chopper wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte das Gefühl, es wären alles nur sinnlose Ratschläge gewesen, immerhin hatte er diese einsame Zeit schon längst hinter sich.

„Warum willst du sie dann um Hilfe bitten?“, wechselte er daher das Thema.

„Du brauchst sie doch“, sagte Smettbo. „Ohne sie können wir deine Freunde nicht retten.“

Das brachte Chopper zum Lächeln. „Es ist wirklich ein Wunder, dass du so alleine bist. So ein freundliches Wesen muss doch jeder mögen!“

Smettbo blickte verlegen zur Seite und das ungleiche Paar setzte seinen Weg schweigend fort.
 

Schließlich begegnete ihnen ein Smettbo, natürlich ein gewöhnliches violettes. Als es seine rosa Artgenossin erblickte, wollte es davonfliegen, doch Chopper rief ihm hinterher: „Bitte warte! Wir müssen mit dir reden!“

Der Schmetterling drehte sich zu ihm um. „Warum sprichst du meine Sprache, Untier?“

Chopper versuchte, nicht beleidigt zu klingen, als er sagte: „Das spielt keine Rolle. Ich benötige die Hilfe von dir und deinen Artgenossen.“

„Warum sollte ich jemandem helfen, der sich mit der da abgibt?“ Er zeigte mit dem Fühler auf Choppers Begleiterin, die sich hinter ihm zu verstecken suchte.

„Hör auf, so über sie zu reden. Sie ist ebenso ein Smettbo wie du und alle anderen!“, rief Chopper zornig, da er genau wusste, wie Smettbo sich jetzt fühlen musste.

Sein Gegenüber lachte. „Bist du blind? Sie ist rosa! Smettbos haben gefälligst violett zu sein!“

„Wie kann man nur so oberflächlich sein!“ Chopper erhob drohend den Huf.

„Bitte beruhige dich“, flüsterte Smettbo und berührte vorsichtig seine Schulter. „Er meint es doch nicht so...“

Chopper atmete tief durch. Smettbo hatte recht. Und das andere würde ihnen bestimmt nicht helfen, wenn er es anschrie.

„Tut mir leid“, brachte er heraus, um die feindliche Stimmung zu begraben.

Dann erklärte er sachlich: „Menschen sind in euer Gebiet eingedrungen. Wenn ihr mir helft, sie zu vertreiben, werde auch ich diese Insel verlassen und Gerüchte darüber verbreiten, sodass niemand sich mehr hierhin wagt.“

Das Smettbo sah ihn zweifelnd an. „Bitte!“, fügte er hinzu, bemüht, seine Stimme ruhig zu halten.

„Wer sagt mir, dass ich dir vertrauen kann?“, fragte das Violette.

Chopper schluckte. „Niemand“, sagte er leise. „Ich kann dir nur mein Wort geben.“

„Ich werde mich mit den anderen beraten“, war die Antwort des Smettbos auf seine Bitte, dann flog es davon.

„Wir warten am Waldrand auf euch!“, rief Chopper ihm noch hinterher.

Als es zwischen den Bäumen verschwunden war, ließ er den Kopf hängen. „Tut mir leid, ich hab's vermasselt“, murmelte er.

„Nein, du warst toll“, widersprach Smettbo. „Ich wurde noch nie von jemandem verteidigt.“ Zum Ende hin wurde seine Stimme immer leiser.

Chopper blickte es verlegen an und wusste nicht so recht, was er erwidern sollte.

„Wollen wir schon zum Waldrand gehen? Die Anderen kommen bestimmt!“, versicherte Smettbo.

„In Ordnung“, sagte Chopper, auch wenn er nicht davon überzeugt war.
 

Als die beiden am Waldrand angelangt waren, ließ sich Chopper neben einem Baum nieder und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Stamm. Doch er stand schon bald wieder auf und lief auf und ab. Die Spannung in ihm war zu groß, als dass er einfach still sitzen könnte. Smettbo sah ihn besorgt an. Auch es blickte immer wieder in den Wald hinein, um möglichst schnell zu sehen, wenn sich seine Artgenossen näherten.

Diese kamen tatsächlich. Als in der Ferne das Flattern einer großen Menge von Flügeln ertönte, schreckte Smettbo zusammen und Chopper seufzte erleichtert.

Als der gigantische Smettbo-Schwarm schließlich über der großen Wiese neben dem Wald schwebte, kam eines der Tiere, wahrscheinlich das von vorhin, auf ihn zugeflogen.

„Wir werden dir helfen, Untier. Aber glaube bloß nicht, dies geschehe aus Mitleid. Wir wollen bloß unsere Ruhe haben“, erklärte es und drehte sich gleich wieder weg.

„Natürlich“, sagte Chopper froh, dann erklärte er seinen Plan.

Wenig später stürmte er, erneut in seiner Tierform, die Klippe herauf, auf der, wie er schon festgestellt hatte, immer noch der Käfig mit seinen Freunden stand. Der Smettbo-Schwarm flog hinter ihm her. Die Mitglieder der anderen Piratencrew hatten sie anscheinend bemerkt, denn der Löwe kam von oben auf sie zugerast und auch die vier Piraten, von denen einer aussah wie ein Zirkus-Clown, hatten ihre Waffen erhoben. Chopper hielt sich ein Tuch vor den Mund, woraufhin die Smettbos begannen, ihr Schlafmittel auf die Angreifer zu sprühen, welche sofort strauchelten und nach wenigen Schritten schlafend nach vorne kippten. Chopper beachtete sie gar nicht mehr, sondern lief schnell zu dem Käfig.

„Chopper! Ich wusste, dass du uns helfen würdest!“, rief Luffy und winkte ihm fröhlich zu.

„Hätt' ich nicht von dir gedacht“, murmelte Zoro, der sich in einer Ecke niedergelassen und dort anscheinend bis zu diesem Moment ein Nickerchen gehalten hatte.

„Wartet einen Moment“, bat Chopper und warf sich einen Rumble Ball in den Mund. Knackend zermahlte er ihn mit seinen Zähnen, dann schluckte er ihn runter. Schnell verwandelte er sich in seine menschenähnliche Form, dann spürte er schon bald, wie die Muskeln in seinen Armen sich verstärkten. Die Eisenstangen des Käfigs zerbrach er damit, als bestünden sie aus morschem Holz.

„Danke, Chopper!“, rief Luffy begeistert und verließ als erster den Käfig. Die anderen folgten ihm.

„Lasst uns schnell von hier verschwinden!“, schlug Usopp vor und blickte nervös zu den anderen Piraten hinüber, die noch immer regungslos nebeneinander lagen. Die anderen stimmten ihm zu. Nur Chopper blieb stumm. Er blickte Smettbo an, das langsam zu ihm herangeflogen kam. Anscheinend hatte es den Beschluss mitgehört, denn seine Fühler waren erneut gesenkt.

„Du musst schon gehen?“, fragte es leise.

„Ich habe es versprochen“, erwiderte er mit trauriger Stimme. Es tat ihm leid, das einsame, von seinem Schwarm verstoßene Tier hier zurückzulassen.

„Kannst du nicht mit uns kommen?“, fragte er, obwohl er sich die Antwort auf diese Frage auch selbst hätte geben können. Er war sich sicher, dass er früher ebenso geantwortet hatte, wie Smettbo es jetzt tat.

„Tut mir leid. Ich kann nicht fortgehen. Ich gehöre doch hierhin, auch wenn...“ Es brach ab und blickte zu Boden.

„Ja“, murmelte Chopper. Und obwohl sein Verstand ihm sagte, dass es sinnlos war, brachte sein Herz ihn dazu, zu sagen: „Aber du bist doch immer alleine! Bei uns auf dem Schiff würde es dir viel besser ergehen!“

„Ich kann nicht“, flüsterte es verzweifelt. „Bitte ...“

„Natürlich“, sagte Chopper und senkte den Kopf. Smettbo hatte seine Entscheidung getroffen, er konnte es nicht zwingen.

In die Stille des Abschieds hinein ertönte plötzlich der helle Aufschrei eines anderen Smettbos. Der Elch riss den Kopf in die Höhe und sah am Fuß der Klippe eine große Gruppe Piraten mit ihren Schwertern nach den Wesen schlagen, die auf schnellstem Wege auf den Wald zuflogen.

„Nein!!!“, brüllte Chopper und stürmte den Hang hinab. Fluchend stellte er fest, dass die Wirkung des Rumble Balls bereits nachgelassen hatte. Er konnte nichts tun.

Doch auch die anderen Mitglieder seiner Crew hatten inzwischen bemerkt, was sich dort unten zutrug. So schnell sie konnten stürmten sie an Chopper vorbei.

Die fremden Piraten, die wahrscheinlich zu den vier anderen gehörten, gingen mit einer Grausamkeit vor, die Chopper erblassen ließ. Ein Smettbo nach dem anderen fiel leblos zu Boden. Einige schienen zu versuchen, die Mörder mit ihrem Schlafmittel oder ihrem Giftstaub zu betäuben, doch diese hatten anscheinend die Betäubung ihrer Kollegen beobachtet; sie hatten sich Tücher vor Nase und Mund gehalten, um das Mittel nicht einzuatmen. Die anderen Smettbos hatten diese Möglichkeit allerdings nicht und wurden deshalb von den Waffen ihrer eigener Artgenossen zu Boden gestreckt, wo sie der sichere Tod erwartete.

Selbst die sieben Strohhutpiraten waren nicht schnell genug, um sie zu retten, und so kam es, dass schließlich die ganze Blumenwiese, die vorher ein so idyllisches Bild abgegeben hatte, nach einiger Zeit voller entstellter Smettbokadaver war. Das blutrote Licht der untergehenden Sonne ließ den Ort noch grausamer erscheinen.

Auch die Mörder lagen am Boden, doch sie waren noch am Leben. Nur die Bedrohung durch die Waffen der Strohhutpiraten hinderte sie daran, einfach aufzustehen und diesen Ort zu verlassen, wie es die Smettbos nie wieder würden tun können.

Neben Chopper ertönte ein dumpfes Geräusch. Er wirbelte herum und sah sein Smettbo im Gras liegen, nicht tot, aber mit tränenüberströmtem Gesicht. Vorsichtig näherte er sich ihm.

„Das tut mir leid“, war das einzige, was er sagen konnte. Auch in ihm stieg eine ungeheure Trauer auf, wenn er daran dachte, was gerade geschehen war. Smettbo hatte all die verloren, die es sein Leben lang gekannt hatte, mit denen es sein Leben verbracht hatte, selbst wenn sie es ausgestoßen hatten. Und wenn es schon für ihn ein Schock war, auch wenn er diese Wesen gar nicht gekannt hatte, dann musste es für Smettbo erst recht furchtbar sein, dies miterlebt zu haben.

Die anderen kehrten zu den beiden zurück, nachdem sie die Clownsbande fest verschnürt hatten. Sie schienen den Ernst der Lage begriffen zu haben, denn selbst Luffy schwieg und machte ein ernstes Gesicht, wie man es bei ihm nur selten sah. Namis Blick wanderte über das Schlachtfeld.

Schließlich war es Smettbo, das das Schweigen brach. „Wir müssen sie beerdigen“, erklärte es mit zitternder, aber entschlossener Stimme. Nachdem Chopper es für die anderen übersetzt hatte, machten sie sich auf den Weg.
 

Als sie schließlich vor einer Reihe sauber aufgeschütteter Gräber standen, die allesamt mit Blumen geschmückt waren, war die Sonne bereits untergegangen und nur der Vollmond, der ab und zu zwischen den Wolken zu sehen war, erhellte die Szene.

„Danke“, flüsterte Smettbo den Piraten zu.

„Das war doch das Mindeste“, wehrte Chopper ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er versuchte, die Bilder der vor Schreck weit geöffneten Augen der Tiere aus seinen Gedanken zu vertreiben.

Smettbos Blick schweifte über die Ruhestätten ihrer Artgenossen, dann wandte es sich ab. Chopper berührte es sanft an der Wange und fragte leise: „Was wirst du nun tun?“

Der Schmetterling blickte ihn an, wobei seine Augen feucht schimmerten. „Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich gerne auf dein Angebot von vorhin zurückkommen.“

„Natürlich macht es mir nichts aus“, beteuerte Chopper lächelnd und drückte es kurz an sich. „Und die anderen werden sich sicher auch über ein neues Crewmitglied freuen.“
 

Wenig später standen alle neun Strohhutpiraten auf dem Deck ihres Schiffes, welches nun langsam aufs offene Meer hinausfuhr. Smettbo starrte sehnsüchtig auf die Insel zurück, von der inzwischen nur noch ein grober Umriss zu sehen war. Leise sagte es zu Chopper, der dicht neben ihm stand: „Ich werde sie nie vergessen, auch wenn sie mich nicht besonders gut behandelt haben. Aber ich bin mir sicher, dass das Meer der Abenteuer eine Menge schöner Erlebnisse für mich bereithält.“

Damit drehte es sich demonstrativ weg und flog zu Luffy und Usopp herüber, die angeregt darüber diskutierten, was für einen Posten sie Smettbo an Bord verleihen sollten.

Das Meer der Abenteuer. Chopper lächelte. Wir werden es gemeinsam überfliegen, doch diesmal wird es kein Traum sein. Diese Blumenwiese ist Realität.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-10-01T10:31:05+00:00 01.10.2009 12:31
Hmm... bis auf die Tatsache, dass Chopper nicht schwimmen kann echt süßund gut geschrieben ^///^
Von: abgemeldet
2008-04-30T20:31:12+00:00 30.04.2008 22:31
Oi...des is süß, und traurig zugleich *leise schnief*
Das habt ihr echt toll gemacht *daumen hoch*

Lg von de Karyu

p.s.: danke an Ditsch fürs erinnern xD
Von: abgemeldet
2008-03-11T18:24:49+00:00 11.03.2008 19:24
Hi^^
Ich finde das paar Chopper x Smettbo echt süß und versteh nicht wieso es dazu bis jetzt noch keine Kommentare gibt. Immerhin, es ist mit Mühe geschreiben und es wurden viele Ideen eingebaut.
Schließlich braucht jeder einen Partner, auch Chopper. ^^
Ich würde dir eine 1 geben.
p.s : man könnte doch noch ein paar paare mit chopper drin schreiben xD


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