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Hundeyoukai jenseits des Meeres

Die dritte Staffel
von

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Eiszeit

Ja, Myu hat so ihre Eigenheiten... Ihr werdet schon noch die Ursache erfahren. In diesem Kapitel sollen die beiden Damen also Menschen spielen,Myu mit Katzenohren und Schwanz, die beiden Herren suchen den Verursacher des Bannkreises.
 

Natürlich geht etwas schief.
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

16. Eiszeit
 

Shiro hatte sich auf einen Stein gesetzt und sah nachdenklich über das Hügelland. Sie sollte hier auf Myu aufpassen und zugleich einen Menschen spielen. Ein wenig eigentümlich fand sie das schon, ausgerechnet eine junge Katzenyoukai hüten zu sollen, aber der Magieausbruch, den diese gehabt hatte, als sie Todesangst bekommen hatte, war erstaunlich genug gewesen. Und Shiro hatte das dunkle Gefühl, als ob da irgendjemand ihnen nicht alles gesagt hatte. Warum hatte der Mondgott die Kleine so seltsam angesehen? Warum hatte er mit allen Anzeichen des Entsetzens abgewinkt, als Yuri ihn gefragt hatte, ob er nicht auf das Katzenmädchen aufpassen wolle? Hatte Tsuki etwa gewusst, was da in ihr schlief?

Myu hockte sich ein wenig ratlos neben die Hundefürstin. Was sollte sie tun? Ansprechen war sicher wieder mal falsch. Vermutlich mussten sie einfach warten, bis die anderen zwei zurückkämen. Aber da war doch etwas? Sie drehte den Kopf zu dem Hügelland. Ihre Ohren hatten Geräusche wahrgenommen: Stimmen, das Knarren von Rädern. Fragend blickte sie zu Shiro, die ebenfalls in diese Richtung blickte, zu wittern schien.

"Menschen", sagte sie ruhig: "Du brauchst dich nicht aufzuregen. Wir sind ebenfalls Menschen. Hast du verstanden?"

"Ja, Shiro-sama", erwiderte Myu fügsam, die sich noch immer nicht so ganz dran gewöhnt hatte, gehorchen zu sollen. Aber das Gefühl, beschützt zu werden, überwog.
 

Kurz darauf tauchte der Wagenzug auf, den die beiden Youkai schon wahrgenommen hatten. Bewaffnete Männer umgaben mehrere Wagen, deren Last zum Teil verdeckt war, zum Teil aus Tieren bestand, die in Käfigen saßen. Am Beginn des Zuges ritt ein deutlich reich gekleideter Mann auf einem Pferd. Als er die beiden weiblichen Gestalten an seinem Weg sah, zügelte er kurz vor ihnen.

Shiro blieb gelassen sitzen. Sie sollte einen Menschen spielen und sie würde diesem Befehl gehorchen. Zum anderen waren für eine so starke Youkai diese vielleicht fünfzig Menschenmänner keine Gegner.

Aber der Unbekannte sah auf Myu, die sich fast erschreckt unter seinem Blick näher zu Shiro flüchtete: "Was sehe ich denn da? Diese Ohren? Und ein Schwanz? Eine Katzenyoukai, nicht wahr? Oder ein Katzenhanyou. Das wäre die Attraktion. Nehmt sie mit!".

"Ach ja?" Shiro stand langsam auf: "Wie kommst du denn auf diese Idee?" Wie würde sich eine Menschenfrau in dieser Lage verhalten?

Die ersten Samurai des Unbekannten, die sich den beiden genähert hatten, blieben stehen, als sie erkannten, dass sie eine Frau in Rüstung und mit Schwert vor sich hatten. "Du willst kämpfen?" fragte einer: "Wir sind in der Überzahl."

"Das ist richtig." Shiro sah zu dem Anführer: "Dieses Mädchen ist meine Dienerin. Was willst du von ihr?"

"Sie wird die Attraktion bei meiner neuen Schau werden. Tiere wie die hier.." Er deutete hinter sich: "Gibt es immer und an allen Orten. Aber eine echte Youkai?."

Die Hundeyoukai zog leicht die Augen zusammen. Sie wusste nicht, was er damit meinte, aber ihr Instinkt warnte sie.

Er betrachtete sie nun genauer: "Aber auch du bist eine Seltenheit, meine Schöne. Deine Rüstung und dein Schwert waren so teuer, dass ich sicher bin, dass du damit gut umgehen kannst, nicht wahr? Du bist eine von den wenigen weiblichen Kriegern, die es gibt. - Nun, ich mache dir einen Vorschlag. Ihr beide kommt mit, dient meinem Publikum zur Unterhaltung. Du darfst ihnen im Zirkus zeigen, wie gut du kämpfen kannst. Und deiner kleinen Freundin hier passiert nichts. Bist du damit nicht einverstanden? Nun, meine Männer werden dich ansonsten töten und die Kleine hat keinen Schutz mehr."

Myu keuchte erschreckt auf.

Shiro wandte den Kopf nicht: "Ruhig", befahl sie: "Reg dich nicht auf." Hätte der Befehl nicht gelautet, sie sollte unter allen Umständen versuchen, eine Menschenfrau zu spielen, hätte es in diesem Moment fünfzig Männer weniger gegeben. Aber sie würde Sesshoumarus Anweisung stets befolgen. So sagte sie gelassen: "Du scheinst auf eine Menge Männer verzichten zu können."

"Bist du so gut? Wir werden es in der Vorstellung sehen. Also, kommt friedlich mit. Oder du stirbst. Und die Kleine hier nehmen wir trotzdem mit."

Die beiden letzteren Möglichkeiten bezweifelte Shiro. Aber sie hatte keine Wahl: "Und wann können wir wieder gehen?"

"Wir werden sehen."
 

Die beiden neuen Gefangenen gingen hinter einem Wagen her, in dem ein katzenartiges Raubtier hinter Gittern gehalten wurde. Shiro sah seitwärts: "Kannst du dich mit ihm verständigen?"

Myu blickte überrascht auf: "Mit wem?"

"Mit dem Tiger oder was immer er ist."

"Nein." Sie klang schon wieder kleinlaut. Zu gar nichts war sie nutze.

Shiro nickte nur. Sie hätte interessiert, was diese Männer mit den Tieren - und nicht zuletzt mit ihnen - vorhatten. Schau, der Begriff Zirkus, Vorstellung waren gefallen, aber das war nichts, mit dem sie etwas anfangen konnte. Die einzigen Vorstellungen, die sie kannte, waren die des Kabuki-Theaters bei Menschen. Und dazu brauchte man keine wilden Tiere, keine weiblichen Krieger. Was das wohl werden sollte? Freilich passierte ihnen im Augenblick nichts und die Katzenyoukai schien ruhig zu sein. Immerhin etwas. Eine solche Magieexplosion wie bei dem Kampf gegen die Stahlvögel würde mit Sicherheit die Menschen töten. Sie selbst könnte sich der Zauberattacke widersetzen, vermutlich zumindest, aber dann würde jeder wissen, dass sie eine Youkai war. Und das wäre gegen ihren Befehl.

Sie hob ein wenig den Kopf. Da schien etwas wie eine Stadt vor ihnen zu liegen, ein größerer Ort, voller Menschen. Aber der Anführer der Karawane bog ab. Jetzt erkannte sie vor sich die hölzernen Häuser einer Stadt, aber auch ihr eigentliches Ziel. Dort befand sich ein größeres Holzgerüst, vielleicht ein Theater? Aber noch nie hatte sie so ein großes, hölzernes Oval gesehen. Davor befanden sich andere Hütten, Käfige und Gehege. Als sie näher kamen, konnte sie auch verschiedene Menschen identifizieren, die Tiere versorgten oder auch gegeneinander trainierten. Alle blickten neugierig zu der sich nähernden Karawane, die mitten in diesem nur scheinbaren Chaos hielt.

"Bringt die beiden Hübschen in den Warteraum in der Arena", rief der Anführer. "Morgen werden wir sehen, wie viele Neugierige sie anlocken."

"Eine Frau?" Einer der Männer, die trainiert hatten, musterte Shiro, die den Blick kühl erwiderte. "Tatsächlich. Glaubst du, du hältst lange gegen mich durch?"

"Ich habe nur mit Männern gekämpft", erwiderte sie nur. Das war nicht gelogen und sie sollte doch eine Menschenfrau spielen. Würde sie ernst machen, würde dieser Verrückte nicht einmal mehr spüren, dass er sterben würde.

"Das könnte interessant werden." Er musterte ihre Figur mit einem derart anzüglichen Lächeln, dass die Hundefürstin ihre Selbstbeherrschung zusammennehmen musste: "Wenn ich gewinne, werde ich dich nicht töten. - He, Iwago-sama?"

Der Anführer war inzwischen abgestiegen: "Was ist?"

"Wenn man sie besiegt...,kriegt man sie dann?"

"Warum nicht. - Jetzt bringt diese beiden zu der Arena!"

Myu trat ängstlich eng zu Shiro. Am liebsten hätte sie sich an diese geschmiegt, ohne es freilich zu wagen. Sie hatte schon mitbekommen, dass Hunde keinen Körperkontakt leiden konnten. Aber lieber nahe der Youkaifürstin, als allein unter diesen Männern. Da Shiro ruhig mitging, tat es auch die Katzenyoukai.

Sie wurden in einen kleinen Raum gebracht, der sich im Inneren des Ovals befand. Das musste wohl die Arena sein. In zwei Meter Höhe war ein kleines Fenster. Shiro sprang hinauf, sah hinaus. Sie konnte in ein sandiges Oval blicken, das mit Gittern umgeben war, dahinter Tribünen. Sollte sie dort kämpfen um Publikum zu unterhalten? Was waren das hier nur für Sitten? Aber sie ließ sich fallen, landete elegant.

"Gut, Myu. Setz dich hin."

"Aber.."

"Setz dich. Erst morgen geschieht wieder etwas, bis dahin sind wir sicher, ohne dass ich zeigen muss, wer ich bin. Und denk daran, dass Sesshoumaru...Sesshoumaru-sama und Yuri-sama bis dann auch zurück sein könnten."

Sesshoumaru. Jetzt wusste sie immerhin den Namen des Anführers der Hunde. Myu ließ sich fallen. Natürlich hatte Shiro-sama Recht. Sie brauchte augenblicklich keine Angst zu haben, im Moment geschah nichts. Und bis morgen könnten die anderen beiden hier sein. Oder auch.....Das Katzenmädchen betrachtete nachdenklich die Hundefürstin, die sich an die Wand lehnte, scheinbar völlig entspannt. Sie hatte gesehen, wie energiereich deren Youkiabwehr war. Wenn sie das mit ihrer Mutter verglich, oder ihren Geschwistern....

Diese drei, denen sie buchstäblich vor die Füße geschwemmt worden war, würden auch jeweils einzeln ihre gesamte Familie auslöschen können, ohne sich auch nur anzustrengen. Myu atmete tief durch. Und diese starke Youkai würde sie beschützen. Also gab es gar keinen Grund, Furcht zu haben.
 

Sesshoumaru und Yuri erreichten wieder die Tiefebene. Diesmal achteten sie sehr auf einen Bannkreis, aber nichts geschah. Auch die Witterung nach Stahladlern fehlte vollständig. So gingen sie immer weiter, nebeneinander, aber fünf Schritte voneinander entfernt, um einem potentiellen Angreifer kein gemeinsames Ziel zu bieten. Die verkrümmten Bäume waren ohne Blätter, was um diese Jahreszeit, im Hochsommer, erstaunlich war. Der Erdboden war hart, als sei er gefroren. Die gesamte Landschaft wirkte wie im tiefsten Winter. Bei ihrem ersten Besuch hier war es ihnen nicht aufgefallen, da sie unwillkürlich mehr auf den Himmel geachtet hatten, um die Stahladler rechtzeitig zu erkennen.

Als leichtes Schneetreiben begann, fühlten sie die magische Energie einer anderen Person. Sie blieben stehen. Schnee war das letzte Mal durch den Bannkreis ausgelöst worden. Nun jedoch konnten sie keinen spüren. Aber wer oder was kam da und brachte den Schnee mit?
 

Etwas schien zu kichern und der Schneefall wurde dichter. Die Flocken verwirbelten sich vor ihnen in deutlicher werdenden Schatten, formten sich schließlich zu einer weiblichen Figur. Lange weiße Haare, eisige, grüne Augen und eine Haut wie durchscheinender Marmor. Das weite schneeweiße Gewand unterstrich nur die Blässe der gesamten Erscheinung. Die Hundeyoukai betrachteten sie.

Sie nickte leicht: "Ihr schon wieder. Aber jetzt nur zu zweit? Aus meinem Bannkreis seid ihr ja entkommen. Was mich übrigens ein wenig erstaunte. Kein noch so starker Youkai entflieht für gewöhnlich dieser Falle. Dazu benötigt man die Magie eines Menschen. " Sie blickte von rechts nach links: "Wer von euch beiden ist der Stärkere? Denn der darf mit mir kämpfen." Sie schätzte anhand der teureren Kleidung, der besseren Rüstung ihren Gegner ab.

Sesshoumaru zog leicht die Augen zusammen: "Dürfen?"

"Also du. - Nun, ich habe die Erfahrung gemacht, wenn ich mit dem schwächeren Gegner zuerst kämpfe, fühlt sich der stärkere irgendwann verpflichtet, einzugreifen. Wie langweilig. Das kann man auch gleich anders machen." Der kühle Blick wanderte zu Yuri: "Du darfst eben ein wenig später sterben." Sie sprang zurück: "Ich bin Iza, die Schneekönigin. Und wer mir begegnet, ist tot."

Sesshoumaru legte die Hand an Tokejin, versuchte, sie abzuschätzen. Sie war kein Mensch, aber auch keine Youkai, soweit er das sagen konnte. In jedem Fall beherrschte sie Wettermagie. Sie klang sehr von sich überzeugt. Nun, immerhin hatte sie es geschafft, diese Stahladler zu kontrollieren. Shiro hatte erwähnt, dass dies kein so leichtes Unterfangen sei. Also müsste Iza Glück oder Können gehabt haben. Er würde feststellen, was es war. Ein rascher Seitenblick bewies, dass Yuri zurückwich, einen Kampfplatz freigab. So zog er blank. Ein schneller, weiter Sprung auf seine Gegnerin zu und ein Hieb mit seinem Schwert - es war, als ob er durch nichts schnitt. Sie löste sich in einzelne Flocken auf. Er landete, fuhr abwehrbereit herum. Das wäre viel zu einfach gewesen, hätte er jetzt schon gewonnen. Tatsächlich flirrten die Flocken wieder zusammen, bildeten erneut die Gestalt der Schneekönigin. Im gleichen Moment schoss etwas auf ihn zu, vier oder fünf Eiszapfen. Er parierte, lenkte sie von sich ab. Eiszapfen? Welch originelle Kampftechnik. Aber er konnte spüren, dass in dem Eis etwas anderes verborgen lag, Magie.

Sie lachte ein wenig: "Nun, du bist schnell. Vielleicht sollte ich dir einen Tipp geben. Wenn ein solcher Eiszapfen deinen Körper trifft, wird sich Eis in dir ausbreiten, bis es dein Herz erreicht. Und dann gehört du mir."

"Kontrollierst du so auch die Stahladler?" erkundigte sich Yuri.

Sie beachtete ihn nicht, sondern hob die Hand. Ein heftiges Schneegestöber entstand zwischen ihr und dem Youkaifürsten, das es sehr schwer machte, ihre Bewegungen zu erkennen. Aber er witterte die Veränderung in der Luft, als erneut Eiszapfen auf ihn zuflogen. So konnte er sie wieder von sich ablenken. Er hatte keinen Grund daran zu zweifeln, dass ihn Iza kontrollieren würde, träfe einer von denen. Aber sie kamen relativ langsam angeflogen. Und eigentlich war dieser Kampf nervend.

Er wich etwas zurück, versuchte, in dem Schneetreiben die Gestalt seiner Gegnerin auszumachen. Mit einem hohen weiten Sprung landete er knapp vor ihr, schlug erneut zu. War er schnell genug gewesen, als dass sie sich nicht mehr auflösen konnte? Seine Klinge prallte auf etwas und er erkannte überrascht, dass sie plötzlich ebenfalls ein Schwert in der Hand hielt, das nun unter dem Schlag von Tokejin zerbrach. Auch dieses hatte aus Eis bestanden.

Mit einem Überschlag sprang Iza zurück. Als sie landete, lachte sie ein wenig: "Schnell und stark, ja, ich habe mich nicht geirrt." Sie hob ihre Hände.

Sesshoumaru blieb regungslos stehen, als sich das Schneetreiben um ihn verdichtete. Soweit es irgend ging wollte er kein Youki einsetzen. Sie sollten doch Menschen spielen, nicht auf sich aufmerksam machen. Aber das hier sah nicht so aus, als ob es ohne Dämonenenergie gehen würde. Dann erkannte er, was sie plante. Der Schnee wurde immer undurchdringlicher, bildete um ihn eine wirbelnde Wand. Irgendwann sollte er wohl fest genug sein, um ihn bewegungsunfähig zu machen. Er hielt Tokejin waagerecht vor sich, verband seine Energie damit. Der Schneewall um ihn zerfiel in dem bläulichen Licht seines Youki wieder in Millionen einzelner Schneeflocken, die harmlos zu Boden sanken. Er blickte abermals zu seiner Gegnerin. Was sie sich wohl als nächstes einfallen lassen würde? Von Stärke hatte er noch nicht viel gespürt, aber sie konnte sie womöglich verstecken. Oder arbeitete sie lieber mit Tricks?

"Hu", sagte sie leise: "Youki eines starken Youkai, fein. Du wirst mir ein sehr nützlicher Diener sein. Sterben brauchst du nicht, aber du wirst verlieren. Denn nun spiele ich nicht mehr!"

"Wie langweilig." Warum nur redeten Leute in einem Kampf immer soviel? Aber er hielt die Klinge abwehrbereit, als sie die Arme hob, beide Handflächen ihm zugewandt.

Dutzende von Eiszapfen kamen in rascher Folge aus ihren Händen, schossen auf ihn zu. Er lenkte sie seitwärts ab, aber ihm war klar, dass das nur eine Frage der Zeit wäre, bis er doch einen übersehen würde. So sprang er hoch in die Luft, um dem Geschosshagel auszuweichen, lud sein Schwert mit seiner Energie auf, ehe er hinter ihr landete.

Iza fuhr sofort herum, musste dadurch aber ihren Angriff unterbrechen. Fast erschreckt spürte sie das Youki, das in der bläulich leuchtenden Klinge steckte, jetzt mit einer knappen Handbewegung auf sie geschleudert wurde.

Sesshoumaru beobachtete regungslos, wie sie wieder in einzelne Schneeflocken zerfiel. War es vorbei? Er konnte es kaum glauben. Dazu müsste er mehr Youki einsetzen, nahm er an. Nun gut. Mit der nächsten Attacke würde er alle Energie aufrufen. Hoffentlich fiel es niemandem auf. Aber hier schien weit und breit niemand zu leben, weder Mensch noch Youkai. War sie daran schuld? Er konnte sehen, wie sich erneut die Gestalt aus dem Schnee formte. Gleichzeitig begann der Boden um sie, der von dem fallenden Schnee bedeckt wurde, zu knirschen. Er begriff und sprang empor, blieb in der Luft schweben, während unter ihm eine spiegelnde, glatte Fläche aus Eis entstand.

"Du kannst fliegen?" Die Schneekönigin klang fast anerkennend. Aber noch als sie sprach, schoss erneut eine Staffel Eiszapfen auf ihn los.

Der Youkaifürst schleuderte sie mit seiner Klinge von sich, parierte bei einem jedoch zu spät. Der Zapfen bohrte sich in sein Schulterfell, drang jedoch nicht bis zu seiner Schulter durch. Das war knapp gewesen. Er hob sein Schwert erneut waagerecht vor sich. Jetzt war endgültig Schluss. Sein gesamtes Youki flammte auf, verband sich mit der Klinge, ehe er den Energieangriff gegen Iza schickte.
 

Die Schneekönigin löste sich wiederum in Flocken auf. Fast gleichzeitig jedoch stoppte das Schneetreiben, das Eis verschwand spurlos. Sesshoumaru landete neben einer kleinen Wasserpfütze, die als einziges noch verriet, dass hier eben noch Schnee und Eis geherrscht hatten. Sein Schwert ruhte bereits wieder an seiner Hüfte.

Yuri kam heran. Obwohl er seit ihrem legendären Zweikampf wohl am besten wusste, wie stark sein Cousin war, überraschte ihn die Höhe des eingesetzten Youki immer wieder. "Sie hatte wohl nichts mit Dai Oya zu tun."

"Nein. Gehen wir."

Sie mussten zu Fuß zurückwandern, da der erneute Einsatz von Dämonenenergie sie vermutlich endgültig verraten hätte. Das würde sie wieder einige Stunden kosten, ebenso wie der Herweg. Lästig, aber notwendig. Sie konnte sowieso nur hoffen, dass niemand diesen Kampf bemerkt hatte.

"Taishou, diese Iza sagte, dem Bannkreis konnten wir nur durch Menschenmagie entkommen."

"Myu."

"Ja. Aber sie ist eine Youkai." Der Youkaiprinz warf einen raschen Blick seitwärts: "Was auch immer sie in Wahrheit ist, sie scheint nichts darüber zu wissen. Wenn du keinen Einwand hast, würde ich sie auch nach dieser Reise in meiner Nähe behalten. Sie macht mich neugierig."

"Sicherheit für eine Katze?" Sesshoumaru sah geradeaus. Aber Myu weckte in ihm die Erinnerung an vergangene Reisen, als ein kleines Mädchen ihm durch die Wildnis folgte. Rin war ein Mensch und Myu immerhin eine Youkai, noch dazu eigentlich ausgewachsen. "Es ist deine Sache."

"Danke."

Die Cousins erreichten den Abhang der Tiefebene und begannen emporzusteigen.
 

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Yuri interessiert sich für Myu, welche Überraschung. Inzwischen haben seine Cousine und deren Schützling ganz andere Sorgen. Das nächste Kapitel heisst: Tödliche Spiele.
 

Wer so nett ist, mit einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich auch eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (33)
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Von:  astala7
2008-01-27T18:39:40+00:00 27.01.2008 19:39
ah, ja, genau, was ist eigentlich mit Rin?
Ist sie nicht noch im Schloss? von ihr wurde überhaupt nichts berichtet...
Von:  don-kun
2007-01-13T22:33:16+00:00 13.01.2007 23:33
hm, das erinnert mich daran: was macht rin jetzt eigentlich? wo ist sie?
Von:  Sesshoumaru-sama
2006-04-12T13:25:50+00:00 12.04.2006 15:25
Langsam glaube ich wirklich an ein Hotti-Heiratsvermittlungs-Büro, welches sich im Hintergrund eine goldene Nase damit verdient Aufmärsche zu planen. Naja... immerhin springen nicht alle mit allen ins Bett... Sodomie hab ich auch noch nicht entdeckt... noch nicht^^...

Dann les ich mal weiter... das Wetter ist ja wieder besser, also keine Schneefrauen mehr...^^

Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands
GVD
Von: abgemeldet
2006-03-19T21:26:58+00:00 19.03.2006 22:26
*lach* Fällt ja gar nicht auf.. wie soll sich ein Katzenyoukai mit Ohren und Schnwanz denn als Mensch ausgeben, ohne erkannt zu werden?

Interessantes Kapitel =) Bin gespannt auf das nächste.
Gruß, Jin-Jin
Von: abgemeldet
2006-03-13T16:26:53+00:00 13.03.2006 17:26
sorrrrrüüü! ich hab mal wieder viel zu lange gebraucht *schämt sich*
ich finds lieb dass myu versucht shiro mit ihrer familie zu vergleichen. aber irgendwie bin ich auch schon total gespannt ob shiro ihre deckung preisgeben muss oder nicht. möchte ja wissen ob izanagi anstellt wenn shiro ihre tarnung aufgibt und zum schluss noch seine krieger tötet...

aber milaan hat recht, sesshi lässt etwas nach. meiner meinung waren die ohren nicht wirklich zu vergessen *g*

was mich interessiert ist, ob die schneetante wirklich tot ist, oder ob sie durch das eis in sesshis schulterfell irgendwie überleben konnte...
jaa nee chriss_chan
Von:  RoseMalfoy
2006-03-12T10:43:49+00:00 12.03.2006 11:43
Tag!

Da hat Myu ja wirklich Glück gehabt auf die Hunde zu treffen, auch wenn sie im Moment mit der Prinzessin irgendwie in der Klemme sitzt. Natürlich denke ich, dass unsere Kriegerprinzessin sich da ganz locker befreien kann. Leider hört sie aber viel zu genau auf ihren Mann.
Nun jemdem das seine.

Aber irgendwie ist es auch ein richtig adeliges Verhalten. Ach ich war schon immer ein Fan von Prinzessinen und Fürsten. *grinst*

Ist Myu eigentlich ein Hanyou, dass sie auch Menschenmagie benutzen kann. Werden wir sicher noch erfahren.

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel. Mach schnell weiter.
Liebe Grüße Tessa
Von:  Teilchenzoo
2006-03-11T22:45:37+00:00 11.03.2006 23:45
Zirkus? Ich würde eher sagen Arena für Gladiatorenkämpfe (in Japan ... ??) ... und dieser Typ, der sie "bekommen" will, als Preis sozusagen ... nun ja ... träum weiter, Junge ^^°° ...
Attraktion ... meine arme kleine Myu-Myu ... und nicht mal schutzsuchend anschmiegen darf sie sich ... als Katze!!
Und Iza war etwas ... frostig ... und seltsam ... eisige Sklaven ... also dann doch lieber eigenwillige Hunde ^^°°° ... aber dieser eine Eiszapfen, den er abbekommen hat ... hoffentlich hat der wirklich nix getan ... ich meine als Schneekönigin könnte sie darin ja überleben.
O.O°°
...
Ich hab zu viel Fanatasie ^^°°!!

Tja was gibt´s noch zu sagen?
Yuris "Interesse" ... *ggg* sicher, dass du sie nur ganz sachlich als "ungeklärtes Phänomen" betrachtest und nicht als Frau, mein Lieber??

Aber ein kleiner Protest noch zu den Katzen: Katzenmütter sind SEHR fürsorglich!!!!

Bye lg neko
Von:  chaska
2006-03-11T20:34:58+00:00 11.03.2006 21:34
Diese Iza hat sich in Wasser aufgelöst? Einfach so? Ich kann mir kaum vorstellen, das die so einfach vernichtet ist. (Der Schnee draußen auch nicht; alles ist wieder zu gescheint; grrr. Werde wohl gleich schippen gehen müssen)
Ein Kampf in einer Arena. Die "armen" Samurai. Wenn Shiro ernst macht, dann hat Japan ein paar Männer weniger.
Myu wird immer interessanter. Wer ist sie?
Werde mit Spannung auf das nächste Kapitel warten.
liebe Grüße
chaska
Von:  Grinsolt
2006-03-11T18:25:47+00:00 11.03.2006 19:25
Sei gegrüßt

Wir sind im Laufe deiner Geschichten ja schon einigen kampfeslustigen Wesen begegnet, aber eine Frau die Eis und schnee Erschafft ist neu und das der Weibliche teil der Reisegeselschaft eine forübergehende "Anstelung" in einem Zirkus finden ist auche eine Überasschung.
Ich hoffe das die Folgenden Kapitel uns weiterhin auf diese art Kurzweil bieten werden^^.

Hochachtungsvoll
Grinsolt
Von:  Mondvogel
2006-03-11T15:18:26+00:00 11.03.2006 16:18
Tag auch!
Wow, dieser Kampf gegen Iza war unglaublich. Du triffst genau die richtigen Worte, um so etwas zu beschreiben. Vor allem das Auftauchen von Iza hat mich tief beeindruckt, also wie sie aus den herabfallenden Flocken entsteht. Genial.

Dieser Männer im Zirkus werden sich noch wundern, was Shiro so alles drauf hat. Und Myu beginnt langsam Vertrauen zu fassen. Schon traurig, dass sie vorher noch nie so richtig beschützt worden ist. Sogar ihre Mutter hat sie verstoßen...
Die Sitten der Katzen beschreibst du wirklich sehr gut.


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