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Hundeyoukai jenseits des Meeres

Die dritte Staffel
von

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Hunde und Katz

Es freut mich, dass ihr Miyaki mögt. Und so schlimm stelle ich es mir auch nicht vor, Akamarus Frau zu sein.

Eine kleine Katze hat da mehr Probleme. Zwischen Katzen und Hunden gibt es einige kulturelle Unterschiede. Ihr Bild ist neu in der Chara-Beschreibung.

Viel Spass beim Lesen!
 

14. Hunde und Katz
 

Das junge Katzenmädchen starrte noch immer erschreckt zu Yuri auf. Sie beruhigte sich auch nicht gerade, als Sesshoumaru und Shiro herankamen. Für sie waren das drei Fremde, alle bewaffnet. Sie konnte kein Youki spüren, also waren das wohl Menschen. Und mit Menschen hatte sie in der letzten Zeit wirklich keine guten Erfahrungen gemacht. Mühsam raffte sie sich zum Sitzen auf.

"Eine Katze?" Shiro betrachtete sie nachdenklich. Das Youki der Fremden war kaum spürbar. Unterdrückte sie es so?

Yuri lächelte beruhigend. Er konnte sehen, dass die Katzenyoukai Angst hatte: "Wie heißt du?" erkundigte er sich: "Und wie konnten dich Menschen in die Kiste sperren?"

"Seid ihr Menschen?"

Das führte zu einem irritierten Blickwechsel der Hundeyoukai. Sicher, sie unterdrückten ihre Energie vollständig, aber sie musste doch die spitzen Ohren erkennen, die Hände... Auch das Katzenmädchen merkte jetzt, dass die Haare zu lang für Menschen waren, ebenfalls das Fell, das da einer über der Schulter trug, war ungewöhnlich für Menschen.

"Wir sind Hundeyoukai", erwiderte Yuri. "Beantworte meine Frage."

Die Katzenyoukai schloss kurz die Augen. Menschen wären schlimm genug gewesen. Aber Hunde? Und wieso konnte sie kein Youki spüren? Sie hatte einmal gehört, dass nur sehr starke Youkai ihre Energien so vollständig unterdrücken könnten. Und fast bewegungsunfähig als Katze zwischen drei starken, bewaffneten Hunden zu sitzen, kam einem Alptraum ziemlich nahe. Aber sie konnte unmöglich weglaufen. Und immerhin hatten sie sie aus dieser schrecklichen Kiste befreit. So sagte sie: "Mein Name ist Myu-Myu. - Die Menschen haben mich am Ufer gefangen genommen und auf ihr Schiff gebracht. Sie sagten etwas, dass sie mich zu ihrem Herrn bringen wollten." Sie beobachtete den erneuten Blickaustausch der um sie stehenden Hunde. Zögernd meinte sie: "Aber dann merkten sie wohl, dass ich....dass ich sehr schwach bin. Sie meinten dann, mit jemandem mit so wenig Youki könnten sie nichts anfangen und sperrten mich in diese Kiste. Und warfen mich ins Meer. Ich weiß nicht, wie lange ich dort war."

"Du unterdrückst dein Youki nicht?" fragte Yuri verdutzt nach: "Das ist alles, was du hast? Erstaunlich für eine Katzenyoukai."

"Mehr habe ich eben nicht, du Vollidiot!" fauchte Myu-Myu, die das schon Zeit ihres Lebens gehört hatte. Erschreckt bemerkte sie, wie der Fremde vor ihr unwillkürlich die Hand an sein Schwert legte, dann aber nur sagte:

"Shiro-hime, erkläre du es ihr bitte, ehe ich diese undankbare Katze in Stücke reiße."

Myu-Myu zuckte aus zwei Gründen zusammen. Zum einen war da die Anrede Prinzessin Shiro, was ihre Vermutung bestätigte, dass diese drei sehr hochrangige und starke Hundeyoukai waren. Und zum zweiten hatte in diesem Satz nicht einmal eine Drohung gelegen. Eher etwas wie Zurückhaltung. Und ihr wurde bewusst, dass er tatsächlich wegen einer Beschimpfung bereit und fähig wäre, sie zu töten. Das wurde ja immer schlimmer. Fragend blickte sie daher zu der weiblichen Hundeyoukai. Rote Haare hatte sie noch nie bei einem Youkai gesehen.

Shiro erkannte den irritierten und ängstlichen Blick. War diese Katze zu jung oder zu unerfahren, um die Regeln des Lebens zu kennen? Sie hatte eigentlich keine Lust, einer fremden Youkai etwas beizubringen, aber die großen Augen guckten sie jetzt so eingeschüchtert an, dass sie ein gewisses Beschützergefühl spürte. Daher meinte sie ruhig: "Unter Youkai in Menschenform, und unter schwerttragenden Youkai, gibt es Regeln des Ehrgefühls. Bis eben dachten wir, Katzen würden auch dazu gehören." Und da sie anscheinend noch immer nicht begriff: "Wir wären weitergegangen, aber Yuri - Yuri-sama für dich - hat dich aus dieser Kiste befreit, dir damit das Leben gerettet. Du schuldest ihm dein Leben. Also ist es nun deine Pflicht, ihm zu folgen, bis du diese Schuld begleichen konntest."

"Ich...ihr meint, ich soll jetzt seine Dienerin spielen?!"

"Es sein", korrigierte Shiro sofort.

Myu-Myu starrte zu den drei empor. Für einen Moment wünschte sie sich, sie hätten sie in der Kiste gelassen. Aber dann gewann ihre Vernunft die Oberhand. Sie wusste nicht, wo sie war, was hier für Gefahren lauern mochten. Die drei Hundeyoukai waren viel stärker als sie und bewaffnet. Sie hatte keine Wahl. Überdies hatte sie das ungute Gefühl, dass diese Prinzessin Recht hatte. Wenn man jemandem sein Leben schuldete, durfte man ihn kaum beschimpfen. Jetzt entsann sie sich auch, dass Hundeyoukai eine strikte Rangordnung hatten. Vermutlich fanden die es völlig normal, dass sie nun diesem da gehorsam sein sollte. Für eine Katze war das freilich eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, jemandem außer der eigenen Mutter zu gehorchen.

Sesshoumaru wandte sich ab: "Gehen wir. Entweder sie folgt oder sie stirbt." Er ging. Shiro schloss sich ihm sofort an.

Yuri blickte zu dem Katzenmädchen, das mühsam aufstand: "Ich habe wohl keine Wahl", murmelte sie: "Yuri-sama?"

"Komm, Myu." Er wandte sich ab.

Sie wollte schon protestieren, dass sie Myu-Myu heiße, aber sie schwieg. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass das wieder Ärger bedeuten würde.
 

Die Abenddämmerung hatte gerade begonnen, als sie einen Hügel erreichten, dessen eine Seite steil zum Meer abfiel. Auf der landeinwärts gerichteten Hälfte öffnete sich eine große Grotte. In deren Mitte war ein See mit fast schwärzlichem Wasser.

"Tsukis See", sagte Shiro. "Aber er ist nicht hier."

"Warten wir." Sesshoumaru verließ die Höhle wieder, blieb draußen stehen, witterte. Die anderen drei folgten ihm.

Myu war sehr überrascht. Tsuki? Der einzige mit dem sie diesen Namen verbinden konnte, war der Gott des Mondes. Was hatten denn drei Hundeyoukai von fürstlichem Rang mit dem Mondgott zu schaffen?

Shiro sah sich um: "Dort ist eine heiße Quelle, aite."

"Regeneriere dich", antwortete Sesshoumaru nur und sie verschwand im Gebüsch.

Aite - Gefährte? Myu dachte nach. Dann waren diese beiden also verheiratet? Gefährten? Bei Katzen gab es so etwas nicht, aber sie hatte einmal gehört, dass bei Hunden immer der weibliche Teil dem männlichen gehorchen musste. Auch wieder eine Sache, die für eine Katze unmöglich war. Sie zuckte unwillkürlich zusammen, als dieser Hundeyoukai mit dem Fell über der Schulter knapp vor ihr stand. Er war viel größer als sie, sie erreichte kaum seine Brusthöhe und starrte nun auf den dunklen Panzer.

"Hilf ihr!"

Das war ein Befehl, der ihr galt. Myu spürte, wie Zorn in ihr aufstieg. Wofür hielten sich diese arroganten Hunde eigentlich? Es war schlimm genug, dass sie diesem Yuri gehorchen sollte, aber einer wildfremden Youkai beim Baden zu helfen?

"Du hast gehört, was der Taishou sagt, Myu", kam es von Yuri.

Gleichzeitig fühlte sie ein kurzes Aufflackern von Youki vor sich - ein Ausmaß an Energie, wie sie es noch nie gespürt hatte. Entgeistert erkannte sie, dass das wohl eine Drohung sein sollte. Wie stark war dieser Kerl eigentlich? Hastig sagte sie: "Natürlich, Yuri-sama..." als habe sie auf dessen Einwilligung gewartet und verschwand.

Während sie der Nase nach zur Quelle ging, überlief sie ein Schauder. Diese Energie...das war unwahrscheinlich gewesen. Wie hatte Yuri gesagt? Der Taishou? Der Anführer? War das etwa der Inu no Taishou? Der Herr der Hunde? Kein Wunder, dass er dann so stark war. Und diese Shiro war seine Gefährtin. Vermutlich wollten sie sie gar nicht ärgern, sondern betrachteten das als völlig selbstverständlich, dass eine Dienerin eines rangniederen Hundes der Fürstin beim Baden helfen sollte. Hunde hatten es anscheinend nicht gerade einfach, wenn sie immer von einem Ranghöheren herumkommandiert werden konnten. Katzen waren dagegen frei.

Shiro wandte leicht den Kopf. Sie lehnte im warmen Wasser der Quelle. Ein wenig überrascht sah sie die Katzenyoukai herankommen: "Was ist?"

"Der...der Taishou sagte, ich solle dir helfen, Shiro-hime." Hoffentlich war das jetzt so richtig. Die drei schienen großen Wert auf passende Umgangsformen zu legen.

"Lebensmüde?" erkundigte sich Shiro, die sich heimlich freute, dass ihr Gefährte besorgt um sie schien, aber nicht gewillt war, solche persönlichen Anreden einer fremden Youkai durchgehen zu lassen.

"Was meinst du?" Irgendwie klang das gar nicht gut.

"Gibt es bei Katzen keine Höflichkeitsformen untereinander?" Oder war diese Myu schwer von Begriff.

"Äh....nein.... Es gibt ja keine solche Rangordnung." Hatte sie doch schon wieder etwas falsch gemacht?

"Ich verstehe. Darum hast du die Anreden verwendet, die du von Yuri hörtest. Aber für dich gilt, dass du jeden von uns mit -sama ansprichst."

"Ja, Shiro-sama." Verdammt, dachte Myu. Ich will hier weg. Aber sie brauchte sich nur im dunklen Wald umhören, um zu wissen, dass da ganz andere Schwierigkeiten auf sie lauerten, als falsche Anreden. Sie betrachtete jetzt die Hundefürstin genauer, erkannte an ihrem linken Oberarm eine große Narbe, viele kleinere. Das schien frisch zu sein, und obwohl die Hundeyoukai so stark war, hatte sie es wohl noch nicht vermocht, auch die Narben zum Verschwinden zu bringen. Daher vermutlich das Bad hier, jetzt. "Was...was ist mit dir passiert?" erkundigte sie sich.

Shiro zog ein wenig die Augen zusammen. Solche Fragen einer Dienerin war sie nicht gewohnt. Aber dann erkannte sie in dem Blick echtes Mitleid. Was war das nur für eine Katzenyoukai? Sie verhielt sich ganz anders, als es solche für gewöhnlich taten. So sagte sie: "Das, was die Piraten auch mit dir vorhatten, wenn du mehr Youki besessen hättest."

"Dann hatten sie dich auch entführt? Obwohl du so stark bist?"

"Myu, das schickt sich nicht, so zu fragen. - Aber ich werde dir antworten. Ja. Und meine Familie hat mich befreit."

Auch sie sagte nur Myu. Das Katzenmädchen beschloss, die Freundlichkeit der Fürstin auszunutzen: "Darf ich dir noch eine andere Frage stellen, Shiro-sama? Warum nennt ihr mich Myu?"

"Du sagtest, du heißt so."

"Ich heiße Myu-Myu."

"Nur Katzen verdoppeln Namen. Hunde nie." Shiro schloss die Augen, sank ein wenig tiefer in das Wasser. Es war angenehm und sie hoffte, auch die Narben so langsam verheilen lassen zu können. Diese Katze war fast amüsant. Ganz offenkundig hatte sie keine gute Ausbildung bekommen, geschweige denn, dass sie viel über Hunde wusste. Sie musste gerade so das Erwachsenenalter erreicht haben.

Aha. Myu hockte sich ein wenig irritiert an das Ufer der Quelle. Sie wagte nicht wegzugehen, das würde sicher wieder Ärger bedeuten. Aber diese Hundefürstin wollte wohl gar keine Hilfe. Und was hatte sie da gesagt? Die Piraten waren schuld an diesen Verletzungen gewesen? Das hätte für sie selbst übel ausgesehen, zumal sicher niemand aus ihrer Familie sie befreien gekommen wäre.
 

Miyaki sah sich unbehaglich in der Halle um. Ihr Vater trat zu dem Hausherrn: "Hayao, mein alter Freund..."

"Sei mir willkommen. - Und auch du, Miyaki..."

Sie neigte höflich den Kopf. Seltsamerweise war ihr nie zuvor aufgefallen, dass ihr Verlobter so alt wie ihr Vater war. Aber sie wusste, dass ihr das egal zu sein hatte. Ihr Vater hatte das Recht, ihr einen Gefährten zu suchen. Warum nur fand sie die Aussicht, Hayao heiraten zu sollen, plötzlich so unangenehm? Aber im tiefsten Innern war ihr klar, warum. Schuld waren grüne Augen, die sie ansahen, der Youkai, der ihrem Flötenspiel so gerne zugehört hatte. Sie musste sich zusammenreißen. Ihr Schicksal hieß Hayao und daran konnte sie nichts ändern.

"Hayao, ich möchte dich nun bitten, dein Wort einzulösen, Miyaki zu deiner Gefährtin zu machen."

"Natürlich. Hat Sesshoumaru-sama der Übertragung der Eigentumsrechte zugestimmt, so dass dein Enkel, mein Sohn, unsere beiden Ländereien haben kann?"

"Der Fürst war nicht da und Inuyasha-sama war wohl noch zu beschäftigt. Aber das ist ja nur eine reine Formsache. Ich bin mir bewusst, dass es recht kurzfristig ist, aber Miyaki ist nun alt genug, um Pflichten zu übernehmen, sich nicht mehr durch Gedichte oder Flöte ablenken zu lassen."

"In der Tat. Zu solch einem Unsinn wird sie nicht mehr kommen."

Miyaki schluckte unwillkürlich. Das hörte sich nicht so an, als ob sie weiterhin spielen dürfte. Wieder stieg ein anderes Gesicht vor ihrem inneren Auge auf, wieder musste sie es mit Gewalt vertreiben. Sie hatte keine Wahl.

Hayao fuhr fort: "Und wenn ich sie so betrachte, bin ich begeistert von der Aussicht, sie unverzüglich zu meiner Gefährtin zu machen. Tauschen wir die Versprechen, mein Freund, und ich werde dann nur zu gern sofort die Paarung durchführen."

"Das wird dann die kürzeste Ehe aller Zeiten", sagte jemand kalt.

Alle drei Hundeyoukai im Raum wandten erschreckt die Köpfe, zumal als eine Woge von Youki zu spüren war, die sie überraschte. Sie erkannten gerade noch, dass sich ein Dimensionsportal schloss, durch das der unerwartete Besucher gekommen war.

"Du schon wieder!" fauchte Miyakis Vater, erstaunt über die Energie des Fremden, die er zuvor im Schlossgarten nicht bemerkt hatte. Aber das war ja fast egal. Was traute sich dieser dahergelaufene Lümmel eigentlich? Immerhin war der unbewaffnet, war wohl kein Krieger, und er selbst trug sein Schwert.

Hayao starrte den Unbekannten an: "Was wagst du! Hier einfach so in mein Haus zu platzen und dumm daherzu..." Plötzlich wurde ihm bewusst, dass der Neuankömmling lange, rote Haare und grüne Augen hatte. Und es gab nur einen einzigen männlichen Hundeyoukai auf den diese Beschreibung passte. Bestürzt warf er sich auf die Knie, berührte mit der Stirn den Boden: "Akamaru-sama! Verzeiht mir, edler Fürst! Ich habe Euch nicht sofort erkannt!"

"Akamaru..." ächzte Miyakis Vater, ehe er hastig nach dem Handgelenk seiner erstarrten Tochter fasste, sie mit sich zu Boden zog. Akamaru. Fürst der südlichen Gebiete, Nummer vier der strikten Hundehierarchie. Und ihm war klar, dass er und sein alter Freund nur unter ferner liefen rangierten. Mit Entsetzen dachte er daran, wie er den Fürsten beschimpft hatte. Wollte dieser ihn jetzt bestrafen? Ihn töten? Und seine Familie dazu? Das Recht dazu - und die Macht - hatte Akamaru-sama. Darum wäre es auch völlig sinnlos, um Gnade zu bitten. Obendrein benötigte der Fürst gewiss kein Schwert, um sie alle drei in Sekunden zu erledigen.

"Willkommen in meinem Haus..." brachte Hayao hervor: "Was...was wünscht Ihr, edler Fürst?" Er hob etwas den Kopf.

"Du trittst von deiner Verlobung mit Miyaki zurück. - Oder wir kämpfen um sie." Akamaru betrachtete nachdenklich seine Finger.

Miyaki glaubte nicht recht zu hören. Ein so hochrangiger Hundeyoukai hatte mit ihr gesprochen, sie hatte ihm vorgespielt. Er war mehr als nett zu dem unbedeutenden Mädchen aus der Provinz gewesen. Und was er da jetzt sagte! Sie wagte es, ein wenig den Kopf zu heben. Die Finger ihres Vaters umklammerten noch immer ihr Handgelenk.

Hayao brauchte nicht zu überlegen. Er hatte die Wahl zwischen einem Leben ohne Miyaki und dem Tod, denn er bildete sich nicht ein, auch nur zwei Sekunden lang einen Kampf gegen einen Youkaifürsten durchzuhalten. "Selbstverständlich trete ich zurück", antwortete er hastig: "Es ist sehr großzügig von Euch, mir dies zu erlauben." Immerhin hätte der Fürst ihn auch gleich umbringen können.

"Verzeiht, wenn ich das so sage, Akamaru-sama...aber welches Interesse habt Ihr an meiner Tochter?" Immerhin musste er sie doch beschützen, auch, wenn er keine Ahnung hatte, wie er das bewerkstelligen sollte.

"Ich möchte sie zu meiner Gefährtin. Hast du Einwände?"

"Nein, natürlich nicht, nie im Leben." Erstens gab es kaum etwas besseres, als der Schwiegervater eines Fürsten zu werden und zweitens hatte da etwas in der Stimme des Herrn der südlichen Gebiete gelegen, das keine andere Antwort zuließ.

Miyaki hob den Kopf, starrte Akamaru völlig fassungslos an.

Dieser bemerkte es: "Ich sagte dir, was ich für ein Haus führen will. Und du wirst das tun."

"Ja, Akamaru-sama..." brachte sie heraus. In den letzten Minuten waren auch ihre kühnsten Träume wahr geworden.
 

Vor der Höhle des Mondgottes warteten vier Youkai. Sesshoumaru lehnte an einem Baum und sah ins Nichts, Shiro an einem anderen. Beide sprachen nicht und Myu fand das mehr als eigenartig. Sie hätte erwartet, dass sich ein Paar unterhalten würde. Sie selbst hatte sich wohlweislich ein Stückchen entfernt niedergelassen, versuchte, die seltsamen Verhaltensweisen der Hunde zu studieren. Yuri saß gute drei Meter neben ihr, beachtete sie auch nicht.

Plötzlich zuckte sie zusammen, als sie hinter sich Youki fühlen konnte, ungefähr in der Stärke, wie sie selbst es besaß. Erschreckt fuhr sie herum. Hinter ihr im Dschungel war etwas. Aber was? Sie wollte schon aufspringen, wegrennen, als etwas wie Wind an ihr vorbeistrich, Bäume zerriss - und auch das schlangenartige Wesen, das sich angeschlichen hatte. Myu starrte für einen Augenblick bestürzt hin, ehe sie sich umdrehte. Yuri hatte anscheinend nur eine Handbewegung gemacht, nicht einmal sein Schwert gezogen. Sie begriff, dass der Wind, den sie da gespürt hatte, sein Youki gewesen war, sein Angriff. Er hatte sie gerettet.

Sie krabbelte etwas näher zu ihm, kniete sich hin: "Du...du hast mich beschützt, Yuri-sama."

"Natürlich. Du gehörst zu mir."

Sie musste diese neue Information verdauen. Bedeutete das etwa, dass bei den Hunden Schutz gegen Gehorsam stand? Wenn man nicht selbst stark genug war, wurde man beschützt, musste dafür aber gehorchen?

Yuri sah sie an: "So überrascht, Myu?"

"Ich danke dir", sagte sie hastig, da sie vermutlich schon wieder unhöflich gewesen war: "Ich bin nur nicht gewohnt, dass mich jemand beschützt."

"Ist das unter Katzen nicht üblich?"

"Nun, meine Mutter hat mich beschützt, bis ich großjährig war. Dann musste sie es nicht mehr."

"Bei deinem Youki? Mir will scheinen, dass dir auch gewöhnliche Tiere gefährlich werden könnten."

"Ja." Myu blickte zu Boden: "Sie war auch sehr böse auf mich. Sie sagte immer, sie wisse nicht, was sie bei mir falsch gemacht hatte. Meine Geschwister waren alle viel stärker und sie war sich sicher, dass sie sich auch bei mir mit starken Katern gepaart hatte. Darum hat sie mich ja auch weggeschickt."

"Deine eigene Mutter hat dich weggeschickt?" Yuri konnte es nicht fassen. Unter Hunden galt die Familie, zumal die engste, sehr viel und niemand würde verstoßen werden, nur weil er schwach war. Er hätte sicher andere Fähigkeiten, die nützlich für die Gemeinschaft wären. "Sobald du großjährig warst?"

"Ja." Myu betrachtete das Gras vor sich. Es schmerzte sie noch immer: "Sie und meine Geschwister wollten mit einem so schwachen Wesen nichts mehr zu tun haben. Sie sagten, wenn ich noch einmal zurückkäme, würden sie mich im Brunnen ertränken."

Katzen, dachte Yuri wütend. Für einen Moment überlegte er, ob er sich nicht diese Familie mal vorknöpfen sollte. Aber er meinte nur: "Du bist also allein gewesen. Darum konntest du auch den Piraten in die Hände fallen."

"Ja." Myu seufzte ein wenig: "Und selbst für die war ich zu schwach. Ich weiß ja, dass ich nichts wert bin."

"Du bist schwach. Aber möglicherweise hast du andere Fähigkeiten."

Das Katzenmädchen hob ungläubig den Kopf. Ihr ganzes Leben lang hatte man ihr gesagt, dass sie wertlos sei, zu schwach. Und jetzt deutete ausgerechnet ein Hund an, dass sie vielleicht doch etwas können würde? Aber sie meinte: "Ich weiß von keiner, Yuri-sama. - Und mein Youki...meine Mutter meinte, es sei gerade so, dass ich kein Mensch sondern eine Youkai bin. Aber mehr geht nicht."

"Wir werden es auf unserer Reise sehen."
 

Sesshoumaru hatte zugehört, ohne sich eine Regung anmerken zu lassen. Das erinnerte ihn an den Fehler, den er gemacht hatte, als er Inuyasha verachtet hatte, um des Blutes seiner Mutter willen. Auch er hatte sein engstes Familienmitglied verachtet, fast getötet. Vielleicht würden die Katzen auch irgendwann einsehen, dass dies falsch war, Myu wieder aufnehmen.
 

Diese sah vorsichtig zu Yuri: "Verzeih, wenn ich frage: dieser Tsuki, auf den ihr wartet, ist das der Mondgott?"

"Ja. Wir haben einen Auftrag von Izanagi persönlich bekommen. Tsuki soll uns helfen." Yuri lächelte ein wenig: "Erschreckt?"

"Ja", gab Myu zu. Wieso hatten Hundeyoukai einen so guten Draht zu den Göttern? Aber eigentlich ging sie das ja nichts an: "Eine Reise, wohin?"

"Das wissen wir nicht."

"Und du willst mich mitnehmen?"

"Ja. Du gehörst mir und ich kann dich kaum hier auf der wilden Insel allein zurücklassen. Das wäre dein sicheres Todesurteil."

Myu betrachtete ihn. War das sein Ernst? Sie sollte mit auf eine Reise, die von Göttern befohlen worden war? Andererseits mochte er Recht haben und sie auf dieser Insel wirklich in Lebensgefahr sein. Immerhin hatte er ja gesagt, er würde sie beschützen. Sie drehte ein wenig den Kopf. Der Fürst und seine Gefährtin hatten gewiss zugehört, aber sie schwiegen weiterhin. So sah sie wieder zu dem Hundeprinzen: "Danke", sagte sie nur.

Eine helle Energie war zu spüren, als aus der Höhle ein junger Mann trat mit langen, dunkeln Haaren. Sofort waren alle Youkai auf den Füßen. Hoffentlich würde der Gott des Mondes und der Zeit neue Informationen haben.
 

*****************************************************
 

Sollte er. Schließlich wird es an der Zeit, dass sie sich auf die eigentliche Jagd nach Dai Oya begeben. Und ob es so eine weise Entscheidung war, Myu mitzunehmen, wird sich noch zeigen.

Das nächste Kapitel heisst: "Überraschungen".
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, dem schicke ich wie gewohnt eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (33)
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Von:  astala7
2008-01-27T18:09:09+00:00 27.01.2008 19:09
hey, weißt du was mal eine nette Abwechslung wär? Wenn die nicht in die Zukunft, zu Kagome, sondern in die VErgangenheit zu Fred Feuerstein reisen müssten^^
Von:  Sesshoumaru-sama
2006-03-30T16:31:23+00:00 30.03.2006 18:31
Da ist ein kleiner Fehler im Kapitel... da steht ich hatte Inuyasha "verachtet".. das ist so nicht ganz korrekt.... hatte klingt nur so abgeschlossen^^

Das zweite wäre, daß Katzen keine Rangordnung kennen... und wenn, dann nur mit Druck und Eintopf.. das weis man doch. Und die Rangordnung in einem Clan bestimmt eh der Suverän... also kann ich dieser Rangordnung hier defitiv nicht zustimmen!!!! Jawoll....

Also... wo gehts weiter?^^
Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands
GVD
Von: abgemeldet
2006-03-08T06:05:02+00:00 08.03.2006 07:05
Hallo!

Gott, bin ich spät...^^´´
Naja, dafür hole ich jetzt alles nach und zwar so schnell es geht!
Wie alle vor mir schon festgestellt ahben, war dieses kapitel prima! Ich erwarte schon gar nichts anderes mehr bei dir! Die Idee mit der Katzenyoukai ist wirklich süß...und die Vorstellung vom Gott des Mondes und der Zeit...Auf den bin ich gespannt!
Ich lese gleich mal weiter...

Pitri
Von:  Bridget
2006-02-28T18:42:47+00:00 28.02.2006 19:42
Mich zu Hrafna stell und demütigst darum bittet, auch nciht gesteinigt zu werden. Frauen dürfen doch eh an der Steinigung nicht teilnehmen, oder? *zwinker*
Hm, seine Lordschaft hat auch noch nichts verlauten lassen, also, kann ich mich beruhigt zurücklehnen.
Jau, Akamaru hat seine Macht voll ausgespielt und eigentlich wirklich die Erste genommen, die ihm über den Weg lief. aber ich glaube, beide Seiten sind damit mehr als einverstanden. Gesehen, erschnüffelt, genommen. Um es mal auf einen Nenner zu bringen.
Da haben sich die Hunde aber was aufgehalst. Eine schwache Dämonin und dazu eine Kazte. Beeindruckend, wie du die,a uch real existierenden, Unterschiede zwischen Hund und Katz beschrieben hast. Trotzdem scheint sie eine Aufgabe zu haben, sonst würde sie nicht da an diesen Strand gespült worden sein und von den drei Hunden gerettet worden sein.
Seltsam, dass Sess sich vor Augen führt, dass er früher Schwächere nur verachtet hat und es nun anders sieht und die sogar in seinem Rudel akzeptiert. Er ist erwachsener geworden.

Dann bin ich echt mal gespannt, was Amaterasus Ototo denn so von sich gibt. *irgendwie ist der mir von allen Göttern am Sympatischten.*
Sorry noch einmal, dass ich so spät kommentiere, aber 1. habe ich wieder Arbeit. 2. waren wir am freitag im Kino. 3. trete ich diese blöden Klimanlangen in den Ar.... Allerwertesten. 4. Habe ich durch meine leichte Erkältung das komplette WE verschlafen.

Gehen nun die sich umarmenen Brüder auch bewerten.

Gruß
Bridget
Von: abgemeldet
2006-02-28T12:04:25+00:00 28.02.2006 13:04
Na, da hat die arme Myu-Myu ja den Kulturschock ihres Lebens gehabt^^ Eigentlich waren mir Katzen immer sympathisch, aber jetzt, wo die Biester so gemein zu Myu-Myu waren....
Von:  Hrafna
2006-02-27T17:39:02+00:00 27.02.2006 18:39
Hey du! ^.^
Jaaa, mein Kommentar ist überfällig, ich weiß, bitte nicht steinigen...

Hui, da hat sich Yuri aber was ins Haus geholt... aber woher soll sie denn solche Sachen wissen?
In der Hinsicht fand ich Shiro nicht gerade sympathisch. Ja, sie ist hochrangiger, aber ihre Reaktion erschien mir recht... barsch, und auch etwas arrogant - das hätte sie auch anders machen können.
Nur Katzen verdoppeln Namen?
Interessant. Wie kommst du darauf?
Myu-Myu hört sich ja fast an wie Miau-Miau... ^.^ natürlich machen Hunde das nicht... O.o
Aber Yuri und Myu... ob ich mir das vorstellen kann...?
Zumindest ist er mir momentan überaus sympathisch!

Das zwischen Akamaru und Miyaki ist sicher Liebe auf den ersten Blick... oder?
Nya, eine Möglichkeit wäre ja auch, dass es mal nicht klappt... ^.^° Allerdings glaube ich weniger, dass du das tun wirst.

Soso, jetzt sind sie also an der Grotte - mal schauen, wie es ab da weitergeht und was für eine Rolle Myu letztendlich zugewiesen bekommt, ich bin gespannt!

Bis denne,
bless,
Hrafna
Von:  Animegirl87
2006-02-26T18:41:23+00:00 26.02.2006 19:41
Jaaaaaaaaaaa, wie cool!!! Ich glaube es ja nich, die Hundeyoukai nehmen eine Katzenyoukai mit, wie ungewohnt!!^^ Und Akamaru geht auch zeimlich ran!! *gg* Mach weiter sooooo!! Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel und ich hoffe doch das es sich auszahlte Myu-Myu mitgenommen zu haben!!!^^

*knuddel*
dein Animegirl87^^
Von:  Teilchenzoo
2006-02-26T14:19:45+00:00 26.02.2006 15:19
Miau =^^=!!

Oh ^.^ ... Entführung vom Traualtar ... *ggg* Na ein Glück für sie. Einem Mann versprochen, der ihr Vater sein könnte. Sowas wäre bei uns Katzen unmöglich!!!

Womit wir bei meinem Liebling wären: Myu-Myu (jaa ... ich dopple!!! Bin schließlich kein Hund, der sich über mangelnde Höflichkeitsformen beschwert und selber nicht fähig ist, jemandem soviel Respekt zu erweisen, ihn bei seinem vollständigen Namen zu nennen!!!!) Und überhaupt: Myu-Myu´s Wut und Verwirrung über diese ganze Rangfolge und die "Schuldknechtschaft" sind doch berechtigt!! Solon, wo bist du?? Mein armes Kätzchen ... erst soll sie ertränkt werden, dann gerät sie einem Hundedämon in die Fänge und ist ihm mit Leib und Leben ausgeliefert (nix ist mit Zerreißen!!! *Yuri böse anfunkel*) und zu Gehorsam gezwungen ... arme Kitty ...
Und so wenig Youki ... das geht doch nicht ... das kann doch nicht alles sein!! Sie besitzt doch sicher noch andere sehr nützliche Fähigkeiten! Arme Kleine ... deswegen verstoßen ...
Aber das mit den Anreden hätte ich genauso gemacht ... wär erst gar nicht auf die Idee gekommen, dass daran was falsch ist ...

Hoffen wir, dass Tsuki-kun sie freundlich behandelt. Katze und Mondgott, das müsste doch passen ^^. Die Beiden müssten sich gut verstehen. *Hotep auffordernd anschau* Der gute Tsuki könnte gewisse Dämonen doch mal von ihrem hohen Ross holen und ihnen Freundlichkeit eintrichtern!!! *nieeemand bestimmtes meint O:-)*


Bye bis zum nächsten Kapi^^!!
neko
*Tsukifähnchen schwenk und Myu-Myu-Wimpel aufhäng*
Von:  SeiyaDarkside
2006-02-25T20:11:47+00:00 25.02.2006 21:11
Das Kapitel war echt toll.
Myu-Myu hat es nicht leicht, bin gespannt wie es mit ihr weiter geht.
Und wie es aussieht kommt wieder ein Hundeyoukai unter die Haube (^^)

Ich freu mich schon auf das nächste Kapitel.
bis dann...

kisu
Von: abgemeldet
2006-02-25T17:46:15+00:00 25.02.2006 18:46
Also, ich mag Myu! =^.^= >Bei Katzen gab es so etwas nicht, aber sie hatte einmal gehört, dass bei Hunden immer der weibliche Teil dem männlichen gehorchen musste. Auch wieder eine Sache, die für eine Katze unmöglich war.< Jaaaaaaa, da stimm ich ihr vollkommen zu! XDDD

Ich bin von dieser "Rangliste" schwer begeistert!! XDDD
1.Shiro (=ne Inuprinzessin, also eigendlich irgendwie logisch XD)
2.Kagome (= n Mensch, bei einer YOUKAIrangliste XDD)
3.Myu (= ne Nekoyoukai, bei einer INUYOUKAIrangliste *rofl*)
4.Miyaki (= ne eher [noch] untere Inuyoukai)
Krasse Liste, echt XDDD Spitzenidee!!! XDDD

Echt kawaii wie nett Yuri zu Myu ist!! -^.^- Yeeeeeeeees, da fällt mir nur süüüüüüüüüüüüüüß ein!!

>Sesshoumaru hatte zugehört, ohne sich eine Regung anmerken zu lassen. Das erinnerte ihn an den Fehler, den er gemacht hatte, als er Inuyasha verachtet hatte, um des Blutes seiner Mutter willen. Auch er hatte sein engstes Familienmitglied verachtet, fast getötet. Vielleicht würden die Katzen auch irgendwann einsehen, dass dies falsch war, Myu wieder aufnehmen.< Tja, Sess hat wohl doch was mit Katzen gemeinsam! XDDDD

Echt super Kapi!!

GLG Kiara-_-_-chan


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