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Hundeyoukai jenseits des Meeres

Die dritte Staffel
von

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In der anderen Welt

Ich wusste, dass das ein übler Cliffhanger war, aber mit solch einem Proteststurm hatte ich nicht gerechnet.

Ich dachte, ihr wisst, dass ich happy-ends mag, wobei ich natürlich auch gewisse Kehrtwendungen in der Geschichte mag.Wir sind hier ja erst in der Hälfte..
 

Für die Nerven aller Beteiligten ein ruhiges Kapitel.
 

Viel Spass beim Lesen.
 

12. In der anderen Welt
 

Shiro und Yuri starrten den Fürsten der westlichen Gebiete fassungslos an. Er war blind? Nun, da er es gesagt, hatte, erkannten sie, dass er nur dorthin den Kopf wandte, wo er etwas wittern konnte.

Und Shiro begriff eines entsetzt. Sie war kaum fähig, sich selbst auf den Beinen zu halten, geschweige denn, zu kämpfen. Yuri trug noch immer ihr Schwert. Falls er jetzt nicht loyal war, das Fürstentum noch anstrebte....selbst gemeinsam hätten sie gegen ihn im Augenblick kaum eine Chance.

Yuri sah von dem Herrn der Hunde zu dessen Gefährtin. Er zog den gleichen Schluss. Aber ihm war zweierlei bewusst: er würde nie im Leben oder Sterben seinen Schwur brechen und er hatte gesagt, er sei der Schatten seines Herrn. Überdies war da die Sache mit Tensaiga und er nahm nicht an, dass Izanagi solch einen Verrat auf sich beruhen lassen würde. So zog er Daketsaiga samt seiner Scheide aus seinem Gürtel, reichte es der Fürstin: "Hier, Shiro-sama", betonte er. "Im Augenblick wirst du noch nicht kämpfen können, aber wer weiß, wozu es gut ist. Und es ist dein Schwert."

Sie erhob sich mühsam: "Danke." Und das bezog sich nicht nur auf die Waffe.

"Komm zu mir, Shiro." Sesshoumaru schien zu wittern: "Du trägst Yuris Gewand?"

"Ja. Das Kleid ist sehr kurz." Sie hielt ihre Waffe in der Rechten, da sie keinen Gürtel besaß.

"Ich weiß." Er hob ein wenig die Hand, als ob er sie zum Tanz führen wollte. Verstehend legte sie ihre Linke darauf, so dass ihre Unterarme eine gemeinsame Linie bildete. So würde sie ihn führen können, ohne dass es zu demütigend wurde. Und Yuri war der einzige, der im Augenblick kampffähig war. Er würde unter Umständen beide Hände benötigen. So meinte Sesshoumaru nur: "Beeilen wir uns. Die Macht will zu ihrem Schöpfer."

Der Youkaiprinz verstand den Hinweis und öffnete ein Dimensionsportal zu dem alten Tempel Izanagis auf der anderen Insel. Fast gleichzeitig spürte er, wie die Energie seines Fürsten sich anschloss, das Tor erweiterte, so dass sie zu dritt dort hindurch gelangen konnten. Sesshoumaru mochte erblindet sein, aber er war nicht schwach geworden.
 

Im Schloss des Fürsten der westlichen Gebiete fuhr Akamaru so ruckartig auf, dass Inuyasha automatisch die Hand ans Schwert legte. Er hatte Tessaiga sogar hier, im Arbeitszimmer, neben sich liegen.

"Was ist denn?" fragte der Hanyou etwas verwundert, da er keine Gefahr entdecken konnte, begriff dann aber: "Ist etwas mit Shiro?"

"Ja. Ich konnte ihr Youki spüren. Schwach und weit weg, aber immerhin. Und das bedeutet, dass sie sie gefunden haben, irgendwie dieses Juwel zerstört haben."

"Das "Wie" würde mich schon interessieren", meinte Inuyasha: "Denn ohne Youki...nun, ich will nicht behaupten, dass Sesshoumaru je wie ein normaler Mensch ist, aber das kommt der Sache schon näher."

"Ich weiß es nicht." Der Fürst der südlichen Gebiete atmete tief durch: "Aber ich weiß nun, dass meine Zwillingsschwester noch lebt. Ich weiß nicht, ob sie so schwach ist oder das durch die weite Entfernung bedingt war...aber eines ist klar. Sie lebt."

"Ich hab dir doch gesagt, dass sich Sesshoumaru darum kümmert. Ob du das glaubst oder nicht, aber ich denke, er mag deine Schwester wirklich. Egal, was er das letzte Jahrhundert dauernd von sich gegeben hat."

"Ich weiß." Akamaru wirkte plötzlich ein wenig traurig: "Und ich wollte, ich würde auch einmal eine Gefährtin finden, um die ich mich kümmern kann."

"Warum solltest du nicht?"

"Weibliche Hundeyoukai sind recht selten, weißt du das nicht? Auf über dreihundert Jungen kommt nur ein Mädchen. Und mein Vater hat bloß Shiro in unserer Kindheit verlobt. Mädchen sind für die Väter bei unserem Volk wertvolles Handelsgut. Für sie hätte er alles verlangen können. Sie ist aus guten Hause, stark..."

"Was hat er denn von meinem Vater verlangt?" erkundigte sich Inuyasha prompt.

"Ich weiß es nicht. Ich war ja selbst noch ein Kind. Und das hat sich ja dann durch die Fehde zwischen unseren Familien erledigt gehabt. Und mein Vater hatte wohl niemanden für mich gefunden, den er für angemessen hielt."

"Hm", machte der Hanyou: "Also, irgendwie sehe ich da weniger ein Problem." Er war glücklich, endlich mit Kagome zusammen zu sein, und wünschte seinem Cousin das auch: "Ich meine, du bist nicht gerade schwach, siehst, denke ich, gut aus. Warum sollte dich eine weibliche Hundeyoukai ablehnen?"

"Danke..." Was sollte man dazu sagen.

"Außerdem", fuhr Inuyasha fort: "Hast du da wohl was übersehen."

"Ach, und was?"

"Du bist der Fürst in den südlichen Gebieten. Wenn du einem untergeordneten Hundeyoukai befiehlst, dass du seine Tochter willst, wird der kaum was anderes als "Ja, Akamaru-sama" sagen, oder? Und sich mit Forderungen zurückhalten."

"Du hast Recht. Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen. Natürlich. Ich muss mit niemandem verhandeln. Denn es gibt außer unserer Familie ja keine gleichwertigen Partner. Und ich habe nicht die Absicht zu warten, bis meine Schwester vielleicht ein Mädchen bekommt, und das alt genug ist." Plötzlich erhellte ein Lächeln das Gesicht des Fürsten des Südens: "Danke, Inuyasha-sama. - Wenn du erlaubst, werde ich mich in den nächsten Tagen in mein Fürstentum begeben. Ich denke, ein Fest wäre ganz nett, um jemanden kennen zu lernen..."

"Klar. Ich frag mich bloß, was deine Zwillingsschwester sagen wird, wenn du sie mit einer Schwägerin beglückst." Aber auch der Hanyou grinste.
 

Shiro betrachtete verwundert den uralten verfallenen Tempel des Schöpfergottes. Der Dschungel hinter ihr war voller seltsamer Geräusche und Laute. Hier ohne Youki durchzugehen mochte schwer genug für die beiden gewesen sein. Sie spürte, wie müde sie war. Sie hätte gern geschlafen, sich erholt, aber das war im Moment unmöglich. Zunächst einmal musste die Macht, die im Augenblick in Tensaiga gebunden war, ihrem Besitzer zurückgegeben werden. Sie fühlte nur zu deutlich, welche Anstrengung es Sesshoumaru kostete, die ungeheure Energie im Schwert zu kontrollieren, sie nicht ausbrechen zu lassen. Und dann....vielleicht könnte sie sich dann erholen. Sie spürte in sich noch immer die enorme Anspannung, die es ihr ermöglich hatte, die letzten Tage zu überstehen. Aber sie hatte keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollte, wie sie sich lockern konnte. Nie zuvor war sie in solch einer Lage gewesen.

"Dort sind sehr viele Stufen", sagte sie nur.

"Ich bin mir dessen bewusst." Sesshoumaru dachte kurz nach. Sie hatten klettern müssen, zum Teil die Hand zu Hilfe nehmen müssen. Ohne sehen zu können, wohin man trat oder griff, würde das gefährlich werden. Aber jetzt hatte er wieder Youki: "Ich werde fliegen. Begleite mich."

Auch Yuri flog mit empor. So gelangten sie diesmal schneller und bequemer auf die oberste Stufe des Tempels. Der Youkaiprinz ging voran, um Shiro den Weg in das Allerheiligste zu zeigen, aber diese bemerkte rasch, dass sie ihren Gefährten nicht mehr führen musste. Tensaiga pulsierte, schrie förmlich nach dem Schöpfergott. Sesshoumaru legte die Hand an den Griff, folgte aber der Richtung, in die ihn das Klopfen lenkte.

Als er vor den schwarzen Spiegel trat, der die beiden Welten verband, blieben seine Begleiter höflich ein wenig abseits stehen.

"Du hast es geschafft", sagte die dunkle Stimme. Wieder schienen die Nebel durcheinander zu wallen. "Nimm nun Tensaiga und stecke es durch den Spiegel."

Der Youkaifüst gehorchte. Erneut konnte er spüren, dass dort etwas wie ein Hindernis war, hinter dem eine ungeheure Dynamik wartete, die Energie des Schöpfergottes. Aber dann merkte er mit gewisser Erleichterung, wie Izanagi seine Macht aus der Klinge nahm. Es wurde für ihn immer leichter, sein Schwert zu halten, es zu kontrollieren.

"So", meinte Izanagi schließlich: "Nun ist die Macht des Sternjuwels wieder die meine. Endlich, nach fünftausend Jahren, kann ich wieder die Durchgänge zu den Welten öffnen. Ihr habt mich nicht enttäuscht. - Ich werde hier das Portal öffnen, Sesshoumaru. So könnt ihr alle drei in meine Welt gelangen." Und da er wohl bemerkte, dass der Hundefürst stutzte: "Du hast in meinem Dienst dein Augenlicht verloren. Hältst du mich für so undankbar, dass ich das so lasse?"

"Nein, natürlich nicht, Izanagi-sama, " meinte Sesshoumaru sofort, der nicht damit gerechnet hatte, je wieder sehen zu können. Ohne zu zögern machte er einige Schritte vorwärts, durch dieses weiche Hindernis, das er zuvor schon gespürt hatte. Er konnte auch fühlen, dass Shiro und Yuri sofort hinter ihm waren.
 

Der Youkaifürst hatte keine Ahnung, wo er war. Er konnte nichts sehen, es war nicht zu hören, nichts zu wittern. Aber er fühlte vor sich eine Präsenz, eine Gegenwart, die ihn unwillkürlich dazu brachte, auf ein Knie niederzugehen, höflich den Kopf zu neigen.

Sowohl Shiro als auch Yuri hatten eine zu strenge höfische Erziehung genossen, um nicht sofort, jeweils einen Schritt zurück, rechts und links neben ihrem Taishou auf beide Knie zu fallen, sich vorzuneigen, mit der Stirn den Boden zu berühren. Sie waren rangniedriger. Auch sie konnten nichts sehen. Sie befanden sich in einem schwarzen Raum in einer dunklen Leere. Aber sie fühlten ebenso die Gegenwart des Schöpfergottes. Aus dem Nichts löste sich eine menschlich anmutende Person.

Izanagi hatte höflich diese Form angenommen, um seine Gäste nicht zu erschrecken. Für einen Moment blieb er amüsiert stehen. Diese drei arroganten, sturen Hundeyoukai so unterwürfig vor sich zu sehen, war sicher niemandem außer ihm vergönnt.

"Ihr dürft euch aufrichten", sagte er aber. Die drei gehorchten, blieben allerdings auf Knien. Er deutete seitwärts: "Durch eure Hilfe kann ich nun wieder Verbindungen zwischen den Welten erschaffen. Shiro, gehe dort hinüber nach rechts. Uzume erwartet dich." Und da er den überraschten Blick bemerkte: "Nun, ich denke, eine andere Kleidung wäre wohl angemessen."

Shiro war froh, dass sie nicht rot werden konnte, und gehorchte hastig, erhob sich und wandte sich nach rechts. Dort erkannte sie jetzt eine helle Tür. Eine junge Frau im Kimono erwartete sie. Uzume? Das sagte ihr etwas. Dann fiel es ihr ein. Die Göttin der guten Gesundheit und der Lebensfreude.

Izanagi fuhr fort: "Sesshoumaru, ich werde die Teile des Juwels, die noch in deinen Augen sind, entfernen. Dies wird dich gewiss schmerzen. Aber es muss sein. Danach wird Okuni-Nushi deine Augen heilen." Dieser war zuständig für Medizin und Zauberei. Das würde nützlich sein.
 

Uzume betrachtete die Hundeyoukai: "Du bist also Shiro. Wir haben interessiert zugesehen. Eingreifen konnten wir ja nicht."

Ihrer Besucherin wurde klar, dass sie sich zwar allein gefühlt hatte, aber tatsächlich unter Beobachtung gestanden hatte. Dann hatten also auch alle Götter mitbekommen, wie schwach sie am Schluss gewesen wahr? Wie ungemein demütigend. Aber sie sagte nur: "Ich...ich soll etwas anderes zum Anziehen bekommen?"

Die Göttin betrachtete sie: "Ja, auch. Komm. Was hältst du von einem heißen Bad?" Sie konnte die Anspannung in ihrem Gast spüren. Darum also hatte Izanagi gesagt, sie solle sich um sie kümmern: "Möchtest du dann einen Kimono oder lieber eine Rüstung? Du hast da ein Schwert in der Hand?"

"Männerkleidung und Rüstung", antwortete Shiro sofort. Es wurde heller um sie und sie erkannte, dass sie sich in einem vornehmen Haus befand. Vor ihr lag ein Becken, in dem einladend heißes Wasser dampfte.

"Hier", meinte Uzume: "Leg dein Schwert hierher und zieh dich aus. Ich kümmere mich um frische Kleidung für dich." Sie verschwand.

Ein wenig erleichtert gehorchte Shiro, glitt in das heiße Wasser. Ihre Verletzungen schmerzten noch, aber das würde verheilen. Sie hatte immer mehr Zugriff auf ihr Youki, konnte den Heilungsprozess nun beschleunigen. Und das wäre gut. Falls sie irgendwo je wieder diesem Dai Oya begegnete, würde sie ihn umbringen. Wenn ihr Gefährte das nicht tun wollte. Sie roch einen zarten Duft im Wasser, der sie fast müde zu machen schien, in einen seltsamen Dämmerzustand versetzte. War das etwa eine Droge? Sie wollte schon auf, aber dann beschloss sie, dass das der Göttin der Gesundheit wohl unangemessen wäre und lehnte nur den Kopf an den Rand zurück, spürte, wie sich nicht nur ihr Körper ein wenig entspannte.
 

Sie zuckte unwillkürlich zusammen, als etwas, nein, jemand sie berührte. Niemand außer ihrer Mutter, ihrem Bruder hatte das je getan, nun gut, ihr Gefährte, ohne sie anzugreifen, verletzen zu wollen. Und die vergangenen Tage hatten diesbezüglich genug Varianten geboten.

"Ruhig", sagte Uzume, die sich ebenfalls ausgezogen hatte, nun im warmen Wasser stand: "Bitte. Lass mich dich heilen."

"Danke, aber das kann ich selbst. Ich habe wieder Zugriff auf mein Youki, " meinte Shiro steif, wagte aber nicht, der Hand auszuweichen. Das wäre sehr unhöflich gewesen.

Die Göttin ließ sich nicht beirren, legte den Arm um sie, zog sie zu sich: "Das weiß ich. Aber da gibt es etwas anderes."

Die Hundeyoukai verstand nicht, spürte eine Hand, die sich auf ihre linke Schulter legte, ein wenig tiefer glitt: "Was soll das?"

"Die Tage dort bei Dai Oya waren nicht einfach für dich. Das wissen wir alle. Ich bin die Göttin der Lebensfreude, hast du das vergessen? Dein Youki mag reichen, die Verletzungen deines Körpers zu heilen. Aber dein Herz..?"

"Hältst du mich für so schwach?" fauchte Shiro sofort. Gleichzeitig war sie sich bewusst, dass sie normalerweise nie so irrational reagiert hätte. Hatte Uzume Recht?

"Schwach? Meine Liebe, auch der härteste Stahl kann unter zu großer Belastung brechen."

Die Youkai spürte ein seltsames Gefühl. Etwas, wie sie noch nie empfunden hatte. Die Hand der Göttin auf ihrem Körper schien Wärme auszustrahlen, aber sie verursachte auch irgendetwas anderes. Shiro fühlte plötzlich, wie sich ihre Kehle zuschnürte. Zu ihrer Überraschung begannen ihre Augen zu brennen. Und zum ersten Mal in ihrem Leben begann sie zu weinen. Verblüfft ließ sie sich an Uzume ziehen. Youkai konnten doch nicht in Tränen ausbrechen? Aber sie war seltsam willenlos, als sie sich schluchzend in die Arme der Göttin fallen ließ.
 

Sie hätte nicht sagen können, wie viel Zeit verstrichen war, als sie sich wieder aufrichtete, erschreckt, sich so schwach gezeigt zu haben. Sie rieb die Tränen hastig aus den Augen. Wie hatte sie sich nur so gehen lassen können? Sie musste jedoch zugeben, dass die ungeheure innere Anspannung deutlich gemildert worden war.

Aber: "Ich dachte...Youkai haben keine Tränen..." brachte sie hervor.

"Nein, gewöhnlich nicht. Aber du bist hier in meinem Haus. Da herrsche ich." Uzume betrachtete sie: "Ich nehme an, dass dir das etwas peinlich ist, geweint zu haben. Aber du warst so ungeheuer angespannt. In diesem Zustand wärst du für Sesshoumaru keine Hilfe gewesen bei der Jagd nach Dai Oya. Und dein kleines Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben."

Vielleicht stimmte das, aber Shiro war nicht sonderlich zufrieden mit sich selbst: "Ich ...ich verstehe nicht, warum ich so schwach sein konnte."

"Was für Ansprüche stellst du eigentlich an dich? Du hast sehr schwere Tage hinter dir. Und wie gesagt, auch Stahl bricht unter zu großer Belastung. Jetzt kannst du deinem Gemahl, nein, ihr sagt Gefährten, wieder eine Hilfe sein."

Das war wohl wahr. Shiro überprüfte ihr seelisches Gleichgewicht. Doch, sie war wieder entspannter, kampfbereit. So sagte sie zögernd: "Ich sollte mich wohl bei dir bedanken, Uzume."

"Das wäre nett." Die Göttin lächelte und stieg aus dem Wasser. "Aber ich weiß es auch so. Du hast Hilfe gebraucht und ich konnte sie dir geben. Das ist wichtig, zu wissen, dass man gebraucht wird." Sie begann sich anzuziehen.

"Vielleicht", gab Shiro zu und ging an das andere Ende des Beckens, wo Männerkleidung und Rüstung lagen. Ihre Rüstung, stellte sie überrascht fest. Sie mussten sie geholt haben: "Aber das ist dann jetzt ein ziemlich...verächtliches Bild, das du von mir hast."

"Ach ja? Wie viele Youkai oder Götter hätten es vermocht, ihre Energie so zu drosseln? Überhaupt so durchgehalten? Gib dir keine Mühe, Shiro. Mein Bild von dir steht fest."

Die Youkaifürstin beschloss lieber nichts mehr zu sagen. So zog sie sich an, legte sich die Rüstung um, schob ihr Schwert griffbereit an die Hüfte. Jetzt fühlte sie sich in der Tat viel besser, bereit, jedem Gegner entgegenzutreten.

Uzume kam zu ihr: "Lass uns gehen."
 

Die Göttin führte sie wieder in diesen seltsamen dunklen Raum, wo Sesshoumaru und Yuri noch immer vor Izanagi knieten, der sich allerdings ebenfalls gesetzt hatte. Aber alle drei wandten den Kopf, als sie zu ihnen trat, sich niederließ und sie begriff, dass ihr Gefährte wieder sehen konnte. Das war nur zu beruhigend.

Der Schöpfergott nickte: "Nun, da ihr alle ein wenig erholt seid, möchte ich euch um einen kleinen Gefallen bitten. Schickt Dai Oya zu meiner Gemahlin ins Totenreich."

"Gern." Sesshoumaru sah kein Problem. Das hätte er sowieso vorgehabt. Nur: warum wollte es der Schöpfergott nicht selbst erledigen?

Die Erklärung folgte sofort: "Er ist schon einmal mit dem Sternjuwel verschwunden gewesen und ich konnte ihn fünftausend Jahre lang nicht finden. Diesmal war es uns aber möglich, seiner Spur zu folgen. Wie schon zuvor floh er nicht in eure Welt, nicht in die meine, nicht ins Totenreich. Denn überall dort hätten wir ihn schon in den fünftausend Jahren gefunden. Er ist in der Zeit verschwunden." Izanagi bemerkte die Kopfbewegungen: "Nun, dorthin kann ihm weder ich noch mein Sohn Tsuki folgen, der Gott der Zeit. Uns sind die Hände gebunden. Würden wir durch die Zeit reisen, würden wir alle Ströme dort durcheinander bringen und nichts wäre mehr, wie es war. Die Gefahr für alle Welten ist zu groß. So möchte ich, dass ihr euch auf den Weg macht. Auf dieser Insel, die heute den mittleren Teil von Le-chan-po bildet, liegt am anderen Ende, meinem Tempel genau gegenüber, eine Grotte, die Tsuki gehört. - Sesshoumaru, Shiro, ihr seit schon einmal so durch die Zeiten gereist. Auch diesmal wird euch Tsuki helfen, euch durch die Zeit schicken. Aber es gibt wohl ein kleines Problem. Das wird er euch jedoch selbst sagen. Im Augenblick versucht er, herauszufinden, wo genau sich Dai Oya aufhält. Oder besser, wann."

"Wie kann ich ihn töten?"

"Was meinst du?"

"Er ist kein Lebewesen in dem Sinn, schien mir."

"Nein, Tensaiga nutzt dir nichts gegen ihn. Er ist immer noch am Leben. Was für ein Leben, zwar, aber er lebt noch. Als damals unsere Energien zusammenprallten, da ich versuchte, mit Gewalt dieses Portal aufzubrechen, wurde sein Körper zerstört. Aber er verstand zuviel von Magie und war zu mächtig, als dass er nicht ohne Körper hätte existieren können. Und während der letzten Jahrtausende scheint er mit dieser nebeligen Form seines Daseins gut zurechtgekommen sein. Du musst sogar damit rechnen, dass er auch mit einem Schwert kämpfen kann. Und wird." Izanagi nickte leicht: "Geht nun. Und sucht die Grotte meines Sohnes auf. Tsuki wird euch dann sagen, was ihr wissen müsst."

Die drei Gäste verneigten sich ein wenig, ehe sie sich erhoben. Etwas veränderte sich um sie herum. Dann erkannten sie eine hellere Fläche. Sesshoumaru ging darauf zu, die anderen beiden folgten sofort.

Wieder spürten sie einen Widerstand, dann standen sie in dem alten Tempel des Schöpfergottes.

Der Herr der westlichen Gebiete warf einen raschen Blick auf seine Gefährtin. Sie wirkte ruhig, gelassen wie immer und er konnte nicht abschätzen, wie sehr die Erlebnisse der vergangenen Tage sie belastet hatten.

Shiro hatte seinen Blick bemerkt und freute sich etwas, dass er so besorgt schien. "Ich bin voll kampffähig, Sesshoumaru-donno", sagte sie.

"Dann gehen wir." Er verließ das Allerheiligste, um mit weiten Sprüngen den Tempel hinab zu gelangen. Shiro und Yuri schlossen sich an.
 


 

**********************************
 

Die Jagd auf Dai Oya ist eröffnet.

Zuhause herrscht leichtes Chaos.Inyuasha übt sich als Liebesratgeber und Akamaru gehen langsam die Hormone durch.

Nun, das nächste Kapitel heisst: Neue Erkenntnisse, und das betrifft tatsächlich die meisten Leute der Familie.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, bekommt wie immer eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (35)
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Von:  astala7
2008-01-27T17:40:04+00:00 27.01.2008 18:40
okay, wenn die jetzt auch noch Dai Oya töten dann steht Izanagi aber wirklich richtig doll in ihrer Schuld. Aber sag mal, in deiner ff hat Sesshoumaru doch immer noch nur einen Arm, oder? Warum hat der Gott ihm den nciht noch zurückgegeben, wenn er schon macht das er wieder sehen kann? Oder kommt das noch? Sicher kommt das. (und wehe wenn nciht)
Von:  don-kun
2007-01-11T19:54:20+00:00 11.01.2007 20:54
uiiii, Sesshy kann ja richtig unterwürfig sein! Aber schön, dass er wieder sehen kann. Und so schnell. *beruhigt ist*
Von:  Teilchenzoo
2006-02-14T16:40:23+00:00 14.02.2006 17:40
Ohje ... das ist nicht dein Ernst, oder? Inu für Beziehungsberatung??? Das kann ja nur schief gehen ... nun ja, wir werden sehen .. .auf das Fest bin ich jedenfalls schon mal gespannt.
Hm, Izanagis Dankbarkeit kam etwas schnell, aber ist ja auch logisch, immerhin mussten sie zu ihm zuerst wegen der Macht in Tensaiga und dass er die Gelegenheit gleich zur Heilung nutzt, ist mehr als logisch. Spart ne Menge Hin-und-Hergerenne. Also ganz gut, obwohl ... *ggg* nein, das sag ich lieber nicht, sonst ende ich als Hundefutter.
Shiros Heilung war wirklich dringend. sie war übermäßig erschöpft und angespannt. Das Bad mit dieser betäubenden Droge hat ihr genauso geholfen wie Uzumes Art der Stressbewältigung. Und auch eine Youkai braucht sich dafür nicht zu schämen. Manchmal zeugen Tränen von mehr Stärke als ein gleichmütiges Gesicht.

Sooo ... und jetzt zu meinem Hauptanliegen: TSUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUUKIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII^^!!!!!!!!!! Tstuki Tsuki Tsuki Tstuki Tsuki Tsuki Tstuki Tsuki Tsuki Tstuki Tsuki Tsuki!!!!!!!!!!!
Endlich kommt mein Lieblingschara mal wieder vor^^!!!!! Seit dieser einen bestimmten Eröffnung für seine Schwester und dem Geschenk für seinen Neffen kann ich einfach nicht anders *Tsukifähnchen vorhol und schwenk*

Bin schon mal auf´s nächste Kapi gespannt.

Bye bye neko

*Tsukibanner hinhäng*
Von: abgemeldet
2006-02-12T22:46:15+00:00 12.02.2006 23:46
Irgendwie eine seltsame Vorstellung, dass Sesshoumaru blind ist und geführt werden muss.. gerade er..aber Izanagi sei Dank, das ist nun wieder besser =)
*lach* Und irgendwie ist Inu Yasha als "Liebesberater" doch goldig...

Bin gespannt wie es weitergehen wird!
Bye Bye Jenny
Von: abgemeldet
2006-02-12T14:32:29+00:00 12.02.2006 15:32
>"Danke, Inuyasha-sama. - Wenn du erlaubst, werde ich mich in den nächsten Tagen in mein Fürstentum begeben. Ich denke, ein Fest wäre ganz nett, um jemanden kennen zu lernen..."
"Klar. Ich frag mich bloß, was deine Zwillingsschwester sagen wird, wenn du sie mit einer Schwägerin beglückst." Aber auch der Hanyou grinste.<<~~ bei dem Part habe ich mir nur gedacht "um keinen Satz verlegen" XDDD

Hundeyoukai können nicht rot werden? Man haben dies gut!! XDD

Also ich hoffe Akamaru findet auch seine Gefährtin! =^.^= Auf einem Fest?! XDDDDDD also er sollte Kagome bitten ihm zu helfen XDDD wenn er inu bittet.... na ich weiß nicht ob das bei weiblichen Youkais so gut ankommt... XDDD

Freu mich aufs naechste kapi!
GLG Kiara-_-_-chan
Von:  Sesshoumaru-sama
2006-02-12T14:20:50+00:00 12.02.2006 15:20
Herein spaziert herein speziert... willkommen in Hottis Kuriositätenkabinett. Hier gibt es alles von Heiratsvermittlung für Dummies bis hin zur Heiratsberatung für Dummies von Dummies. Das mit Inuyasha kann doch nicht ernst gemeint sein!!!!

Irgendwo ist hier das Wort Sadistin gefallen. Auf jeden Fall wäre hier jemand kein guter Arzt. Obwohl es auch Ärzte gibt deren Profession Kurpfuschrei ist. Aber immerhin ist das Licht der Welt wieder da...

Und was macht Uzume da?
Wer sich lasziv vor Höhlen räkelt, der sollte sich solche Ratschläge und Besuche verkneifen. Nein - das gehört sich nicht. Was für ein Benehmen... DAS werde ich zur Sprache bringen!!!!

Ich weis schon.. am Ende ist Jakens Bruder Dai Oya... *lol*...

Sesshoumaru-sama, Lord of the Western Lands
GVD
Von:  DarkEye
2006-02-12T14:14:53+00:00 12.02.2006 15:14
wau....ich bin hin und weg...

und inu tipps..der ist noch nicht mal grün hinter den ohren..und die arme shiro..weiter so


dark
Von:  chaska
2006-02-11T18:06:21+00:00 11.02.2006 19:06
Wie es mir gedacht habe hat der Schöpfergott den Fürsten nicht blind gelassen, wo der doch alles in seiner Macht stehende getan hat um den Sternenjuwel zu zerstören.
Tränen können sehr heilsam sein und genau das Uzume gewusst und Shiro so geholfen. Für die stolze Youkai war das eine seltsame Erfahrung.
In einer Welt wo nur die Stärksten überleben und wo man das Gesicht nicht verlieren darf, sind Tränen wohl ein Zeichen von Schwäche. Doch aus einer vermeindlichen Schwäche heraus, kann eine ungeheure Stärke erwachsen. Und das hat Shiro nun am eigenen Leib erfahren.
Der etwas "undurchsichtige" Dai Oya kann sich nun die Nebelfüße warm anziehen. Gleich drei Hundeyoukai setzen sich auf seine Fährte.
Seine Flucht durch die Zeit wird ihn sicher nicht vor der Rache des Fürsten verschonen. Die Frage ist nur: Zukunft oder Vergangenheit.
Zukunft; dann kann Kagome plötzlich in Schwierigkeiten Stecken.
Vergangenheit; Etwas an den Geschenissen ändern wollen, bevor sie passieren?
Auf jeden Fall bleibt es spannend.
Ob der gute Akamaru so gut beraten ist, auf Inu Yasha als "Date-Doctor" zu hören. Ich hoffe er findet seine Gefährtin ohne allzu große gutgemeinte "Hilfe" des Hanyou.
Hoffentlich bis bald
liebe Grüße
chaska
Von:  Mondvogel
2006-02-11T14:42:07+00:00 11.02.2006 15:42
Ha! Inuyasha als Berater in Sachen Liebe und Gefährtin! Diesen Dialiog zwischen ihn und Akamaru habe ich genossen. Er war ja auch sehr amüsant. ^^
Dass Sesshomaru so schnell wieder gesund wird habe ich nicht erwartet. Na ja, umso besser, da jetzt erst die richtige große Jagd beginnt. Ich fand die Idee großartig, dass dieser Dai Oya in die Zeit geflüchtet ist. Auf diese Reise durch die Zeit bin ich schon mächtig gespannt.
Und die Szene mit Uzume hat mir auch unglaublich gut gefallen. Wieder einmal ein sehr interessanter Charakter, den du erfunden hast.
Von: abgemeldet
2006-02-11T08:22:30+00:00 11.02.2006 09:22
Hallihallo!

Ah, es ist wieder alles geklärt. Und so schnell! - Jedenfalls in dem Punkt. Darauf hatte ich nicht zu hoffen gewagt. Aber ein blinder Sesshoumaru kann sicher nicht allzu viel ausrichten.
Ich habw wieder ein paar der bereits erwähnten Komma-Fehler gefunden, aber nur, weil ich danach gesucht habe.
Ansonsten war das Kapitel wie immer: Spannend, komplex und mit großatrigen Dialogen!!!
Bye

Pitri


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