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Neverending Parade

Eine Reise der Gefühle
von

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Titel: Neverending Parade

Teil: 4/?

Autor: BlackAsmodina

Email: BlackAsmodina@yahoo.de

Genre: reale Welt,

Bewertung: Ab 18

Warnung: Sex, Depri, Zucker
 

Inhalt: Aleya und Tobi sind beste Freunde. Nun treffen sie sich endlich wieder und

Aleya beginnt sein Leben auf den Kopf zu stellen und ihn mit in ihre Welt

der Emotionen zu ziehen.
 

Kommentar: wie versprochen gleich der nächste teil. ich hoffe er gefällt

euch. ich mag ihn sehr, auch wenn er vorerst nicht zu den

vorherigen teilen passt, aber das hat alles einen sinn
 

Titel und auch die Liedtexte sind von Negative gemopst und

gehören leider nicht mir.
 


 

**********

Das Semester hatte wieder begonnen und Aleya war schon vor sechs Wochen abgereist. Sie kam jetzt zwar auch wieder ab und an am Wochenende her, aber dass lag an Jack mit dem sie nun fest zusammen war. Da blieb nicht viel Zeit für Tobias und so telefonierten sie wie früher ein, zwei Mal im Monat miteinander. Aleya erzählte ihm auch, dass Jack mit Jean zusammenwohnte. Zwar hatten er und Aleya sich nicht wirklich vertragen, aber Jack zuliebe hielten sie scheinbar Waffenstillstand.
 

Für Tobias hatte das neue Studienjahr erfolgreich angefangen. Er hatte Talent und Interesse, was ihn zu einem der besten Studenten des Jahrganges werden ließ. Einige seine Professoren waren von ihm schon jetzt begeistert und prophezeiten ihm später große literarische Erfolge.

Tobias vertrug sich mit den meisten seiner Kommilitonen, auch wenn er zu keinem ein besonders ausgeprägtes Verhältnis hatte. Er hielt sich eher im Hintergrund. Erstaunlicherweise war er dennoch sehr beliebt und wurde oft gefragt, ob er nicht mal mit dem oder dem etwas Essen gehen wollte.
 

Da er jedoch immer ablehnte, saß er auch heute wieder alleine in der Mensa und aß seine Portion Currywurst. Momentan beschäftigte ihn ein Ausdrucksproblem in einer von ihm verfassten Kurzgeschichte, zu dem er keine wirklich gut klingende Alternative fand. Völlig in Gedanken versunken, realisierte er nur am Rande, dass sich ihm gegenüber ein Mann hinsetzte.
 

Wahrscheinlich hätte er ihn auch nie wirklich wahr genommen, wenn er nicht gespürt hätte, dass er interessiert gemustert wurde. Langsam hob er seinen Blick und wurde sofort von zwei blauen Augen gefesselt.

Kurzzeitig zuckte er kaum merklich zusammen, da vor seinem inneren Auge das Bild des Musikers auftauchte, welches er vor Wochen aus seinen Gedanken gelöscht hatte.

Doch dann stellte er fest, dass diese Augen nicht den eisigen Hintergrund von Jean besaßen. Sie glichen eher dem Meer. Kurz nach einem Sturm, gereinigt und unendlich warm.

Diese zwei Kristalle hatten keine Ähnlichkeit mit dem eintönigen Blau des Eises. Sie schimmerten wie unendlich tiefe Saphire in tausend Blautönen.
 

Als er sich dem Strudel aus Indigo, Azur und Aquamarin entzogen hatte, weitete sich sein Sichtfeld und er nahm auch das Gesicht des fremden Mannes wahr.
 

Er hatte ein etwas schmales Gesicht mit leicht mandelförmigen Augen, schönen geschwungenen Lippen und die Flut aus glatten schwarzen Haaren, die sein Antlitz umspielten, gaben ihm eine zerbrechliche Schönheit. Jedoch sah er nicht jungenhaft aus und Tobis war überzeugt, dass er älter war als er selber.
 

Nachdem Tobias den Fremden einige Zeit gemustert hatte, verzog sich dessen Miene zu einem Grinsen. Wieder war sich Tobi sicher, dass ihn der andere an irgendjemanden erinnerte.
 

"Na, magst du mich noch lange anstarren."

Der schöne Fremde sagte diesen Satz mit so viel Wärme, dass sich Tobias nicht ertappt fühlte.

Stattdessen lächelte er und wandte seinen Blick nicht ab: "Wenn es dir nichts ausmacht, würde ich dies gern noch eine Weile tun."
 

Der Schwarzhaarige schmunzelte laut. "Na du bist mir einer. Doch mich soll das nicht stören. Wer kann schon von sich behaupten, dass ihn der wohl begehrteste Einzelgänger der Uni angestarrt hat."

Nun errötete Tobias doch und blinzelte den anderen verwirrt an.

Dessen Augen schienen nur noch eine Spur wärmer zu werden.
 

"Ich heiße im Übrigen Nils."

"Tobias." antwortete der Braunhaarige einsilbig.

"Ich weiß, bist ja bekannt wie ein bunter Hund."
 

Tobi sah Nils irritiert an. "Wie meinst du das?"
 

"Na ja, ich kenne dich durch meine Schwester, beziehungsweise hat sie mir von dir erzählt und so bin ich auf dich aufmerksam geworden. Aber ich wäre sicher auch ohne sie nicht an dir vorbeigekommen, bei den vielen Mädchen, die von dir schwärmen und den Professoren, die dich als 'Ausnahmetalent' loben."
 

"Ich kenne deine Schwester? Kann mich nicht daran erinnern. Wie heißt sie denn?"
 

"Meine Schwesterherz heißt Nina." Tobias brauchte einige Momente, bis er sich an das nette Mädchen bei der Backstage-Party erinnerte.

"Oh, ich glaube, dass ich mich erinnere. Ist ja witzig, dass sie dir von mir erzählt hat."
 

Der Mann ihm gegenüber grinste. "Ich würde sagen, dass erzählen untertrieben ist. Sie hat dich wie einen Halbgott beschrieben und konnte gar nicht aufhören von dir zu berichten."
 

Tobi war dies sichtbar peinlich und er drehte seinen Kopf weg um Nils nicht ansehen zu müssen. Dann räusperte er sich und wechselte schwungvoll das Thema.

"Was für Professoren haben mich denn bitte als 'Ausnahmetalent' bezeichnet?"
 

"Professor Wenzler, Doktor Luchs und die liebe Hausmann natürlich. Ich habe auch bei denen. Studiere auch Germanistik aber mittlerweile im vierten Studienjahr."
 

Tobias fand Nils sympathisch. Er war freundlich, außerdem konnte man seine sanfte und doch freche Art nur mögen. Sie saßen noch eine Weile beieinander und redeten über Gott und die Welt.
 

Als er in der späten Nacht seinen Kopf in die Kissen legte, war ihm noch nicht bewusst, dass sich in seinem Leben nun einiges ändern sollte.
 

Am nächsten Mittag setzte sich Nils wieder zu ihm und auch die darauffolgenden Tage trafen sie sich zielsicher in der Mensa. Für Tobi war es angenehm. Er genoss die Anwesenheit des schönen und intelligenten Dunkelhaarigen. Nach einer Woche vermisste er ihn sogar am Wochenende, da ihm die Gespräche miteinander fehlten.

Am darauffolgenden Montag wartete er vor dem Universitätshauptgebäude auf Nils um sicherzugehen, dass sie sich auch nicht verpassen würden. Auch diesem schien etwas an dem Jüngeren zu liegen und so trafen sie sich von da an immer bewusst vor der Mensa.
 

******************
 

Sie saßen sich mal wieder gegenüber. Tobias konnte seinen Blick nicht von den meerblauen Augen des anderen abwenden. Ihre Gespräche kreisten um diverse Literaten und dennoch berührte Tobias der leichte Hauch eines unbekannten Gefühls.

Es war ganz warm und ließ ihn sich wohl fühlen. Alles in ihm schien sich unter Nils Anwesenheit zu entspannen und egal was ihn in Anspannung versetzte, der Dunkelhaarige löste sie.

Manchmal wollte sich Tobias gar nicht von ihm trennen. Er wollte ihm nah sein und seinen Geist in dem anderen baden.

Nils beugte sich leicht zu ihm und erwiderte den intensiven Blick.
 

"Tobi, ich will dich mal was fragen?"

Der Genannte sah in aufmerksam an.
 

"Wir sitzen jetzt schon fast einen Monat jeden Tag hier und verstehen uns scheinbar sehr gut. Zumindest denke ich das. Naja, aber irgendwie haben wir sonst noch nichts gemeinsam unternommen, was ich sehr schade finde."
 

Tobias lächelte: "Ja , das finde ich auch etwas schade."

Es schmeichelte ihm, dass der Ältere ihn auch gern außerhalb der Uni sehen wollte.
 

"Weißt du, meine beiden Mitbewohner sind heute ausgeflogen und da wollte ich dich fragen, ob du nicht zu mir kommen möchtest. Wir könnten uns eine Weinflasche genehmen und etwas diskutieren oder uns einen Film ansehen."
 

Das warme Gefühl in Tobias' Bauch schien sich in jede Faser seines Körpers auszubreiten und er konnte nicht anderes als hocherfreut zu nicken.
 

"Natürlich komme ich gern zu dir. Ich freue mich wahnsinnige. Wann soll ich denn zu dir kommen und wo genau wohnst du eigentlich?"
 

Nils erklärte es ihm kurz.

Als sie sich trennten um wieder ihren Vorlesungen beizuwohnen, war es Tobi als wenn sich endlich alles in seinem Leben zum Guten wenden würde.
 

*************
 

Tobias stand im Bad und versuchte seine Haare zu bändigen. Er hatte soeben geduscht und sich angezogen. Natürlich war es nicht so, dass er sich für das Treffen am Abend besonders herausputzte, aber er hatte sehr wohl das Bedürfnis sich etwas ansprechend zu kleiden. Außerdem freute er sich darauf mit Nils zu reden und ihn auch mal außerhalb der Universität zu sehen.
 

Gegen acht Uhr verließ er das Wohnheim und setzte sich in die Straßenbahn, die ihn zu der WG von Nils bringen sollte.
 

Er stieg an der Schillerstraße aus und sah sich um. Er war in einem Randbezirk gelandet, der aus Häusern der 30er bestand, die eine Renovierung dringend nötig hatten. Er wusste, dass hier viele Studenten wohnten, weil die Mieten erschwinglich waren und die Wohngegend als Alternatives Szeneviertel galt.
 

Die Wände der meisten Häuser waren mit Graffiti und Schriftzügen übersäht.

"Keine macht für Niemand" stand bei "Kafka lebt" und ging Hand in Hand mit "Nazis raus!".
 

Tobias lief die Schillerstraße hinein und suchte an den Wänden der Häuser nach den Hausnummern. Er brauchte die 39.

Nach ungefähr zehn Minuten stand er vor einem Haus, dass genauso baufällig war wie die anderen, aber es schien etwas bemalter als die restlichen. In Grün und Violett konnte man über der Eingangstür "Chaoszentrale Nr.39" lesen.
 

Auf den Klingelschildern entdeckte Tobias schließlich auch den Namen Havermann und betätigte daraufhin den Drücker. Er war überrascht, als er tatsächlich etwas entfernt ein Läuten hörte, da er bei dem Zustand des Hauses nicht damit gerechnet hatte, dass die Klingeln funktionierten.
 

Er hörte ein Rascheln und Kramen hinter der Tür, welche sich kurz darauf öffnete und einen strahlenden Nils offenbarte.
 

"Schön, dass du es gefunden hast."
 

Tobias lächelte ihn an.

Da er nun tatsächlich wieder vor Nils stand, wurde ihm erst bewusst, wie sehr er sich auf diesen Abend gefreut hatte.

Er betrachtete den anderen beinahe zärtlich und ihm viel auf, dss der heute doch anders auftrat, als er es von der Universität kannte.

Seine schwarzen Haare fielen ihm leicht ins Gesicht und bildeten eine Einheit mit dem schwarzen Hemd, welches von nur zwei Knöpfen geschlossen gehalten wurde. Eine schwarze Curthose und ein dunkelrotes, locker um den Hals geschlungenes Tuch, vervollständigten das Bild des geheimnisvollen Philosophen.

Tobi fand ihn so noch viel schöner.
 

Er trat lächelnd ein und wurde durch einen Hausflur geführt, der schon lange keinen Anstrich mehr gesehen hatte. Vor einer massiven Holztür im zweiten Stock blieben sie stehen und Nils kramte nach seinem Schlüssel.
 

Währenddessen betrachtete der Jüngere die Tür, auf welcher Poster von "The Who", "The Doors" und den "Ton Steine Scherben" hangen. Er msste lächeln. Aleya hätte sich hier sicher wohl gefühlt. Dies war eine Studentenwohnung genau nach ihrem Geschmack, in der der Geist der 68er und auch 80er noch lebte.
 

Knarrend öffnete Nils die Tür.

"Willkommen in meiner bescheidenen Bleibe."
 

Neugierig trat der Gast ein und sah sich um. Der Flur hatte, wie sicher alle Zimmer eine hohe Decke. Am Schuhregal streifte er seine Schuhe ab und begab sich auf Erkundungstour.
 

Zuerst betrat er die Küche. Nils folgte ihm.

"Wir haben keinen Gemeinschaftsraum, weshalb sich das ganze WG-Leben in der Küche abspielt, aber die ist ja zum Glück sehr groß." erklärte der Besitzer.
 

Dem musste Tobi zustimmen. Neben den normalen Küchenmöbeln, stand noch ein riesiger Tisch, an dem bestimmt bis zu 15 Leute passten, in der Mitte des Raumes. Sonst war der Raum sehr hell gehalten und wie es in solch einer Wohnung sein musste, standen viele volle und leere Weinflaschen herum und die Aschenbecher schienen noch nie geleert worden zu sein.
 

Nils führte ihn weiter, zeigte ihm noch kurz das Bad und geleitete ihn dann in sein Zimmer.
 

"Ich bin gleich wieder da. Mach es dir gemütlich."

Damit lies er seinen Besucher alleine und der sah sich um. Das Zimmer war recht groß. Es hatte ein großes Fenster vor dem ein Schreibtisch stand, der unter der zu tragenden Last an Papier fast zusammen zubrechen drohte. Ein großes auf dem Boden liegendes Bett stand an der anderen Seite des Raumes. Des weiteren entdeckte er einige dunkle Schränke und einen großen Spiegel.
 

Dann begann er die kleinen Details zu betrachten: Neben dem Bett, welches schwarz und violett bezogen war, fand er einen Kerzenständer mit acht blutroten Kerzen. Die weißen Wände schmückten überdimensionale Poster von "Pulp Fiction" und "The Crow".
 

Tobias gefiel das Zimmer, welches trotz seiner Dunkelheit eine vertraute Wärme ausstrahlte. Er setzte sich auf das Bett und ließ seine Hand verträumt über den glatten Stoff gleiten. Nils hatte wirklich Geschmack....
 

Lächelnd stand dieser im Türrahm. Er trat langsam auf den Jüngeren zu, welcher aufblickte und lächelte. Dann wurde ihm ein Glas gegeben und mit Rotwein gefüllt.
 

"Ich habe mir die Freiheit genommen uns einen lieblichen Wein auszusuchen." sprach Nils "Ich dachte, es würde zu dir passen. Süß und lieblich"
 

Tobias wurde rot. Doch eigentlich freute er sich sehr über dieses Kompliment.

Genau das ließ ihn nun stutzig werden. Wann hatte er angefangen sich derart über sanfte Worte von Nils zu freuen? Wann hatte es angefangen in seinem Bauch zu kribbeln? Er wusste es nicht, aber der Gedanke verwirrte ihn. Konnte es sein, dass er ... Er weigerte sich den Gedanken zu Ende zu denken. Es war ganz einfach nicht möglich.
 

Er schüttelte kurz seine Gedanken ab und wand sich wieder seinem Gesprächspartner, der nun neben ihm Platz genommen hatte, zu. Sie stießen an und wie immer, fanden sie sofort ein Gesprächsthema, in welches sie sich vertieften.
 

****
 

Tobias hatte den Moment verpasste, an dem seine Aufmerksamkeit von Nils Worten zu seinen sich bewegenden Lippen wanderte. Sie sahen weich aus. Er wollte sie berühren, ihn kosten.

Er wusste selber nicht, weshalb er so dachte und es ihn nicht störte, aber er schob es einfach auf die vielen Gläser Wein, die sie am Abend getrunken hatte. Damit war er beruhigt.
 

Nils redete immer noch, er wusste nicht, was er genau sagte. Starrte nur weiter auf die Lippen des anderen. Als dieser kurz inne hielt, überkam Tobias eine inner Macht, die ihn seinen Mund auf den des anderen pressen ließ.
 

Nils holte überrascht Luft, was der andere ausnutzte und mit seiner Zunge in ihn drang. Der Kuss war sanft und wurde dann auch zögerlich erwidert.

Als Tobi die Zunge des anderen an seiner spürte, durchfuhr ihn ein Blitz, der den Schleier von seinem Geist nahm. Fast erschrocken zog er sich umgehend aus dem Kuss zurück und sah den Älteren verunsichert an.
 

"Tut mir leid. Ich..." Ein Finger legte sich sanft auf seinen Mund und er blickte vorsichtig in Nils lächelndes Gesicht.

Seine Augen leuchteten in allen Farben des Meeres und es schien, als würden sich tausend Arten von Fischen darin tummeln.
 

"Es war schön." hauchte Nils leise.

"Ich habe mir diesen Moment seit unserem ersten Treffen herbeigesehnt. Wusstest du das?"

Tobias errötete leicht und schüttelte vorsichtig den Kopf.
 

"Hat es dir gefallen? Möchtest du es wieder tun?"
 

Etwas tief in Tobi schrie ihm ein 'Ja' entgegen, doch er zögerte. Er konnte sich vorstellen, was es für Nils bedeuten würde, wenn er sich ihm hingab. Er würde sein Partner sein. Wollte er das?
 

Gott, worüber dachte er hier nach? Er war sich doch noch nicht mal sicher, ob er auf Männer stand...oder doch? Hatte er tatsächlich den Moment verpasst, an dem sein Geist diese Neigung akzeptiert hatte?
 

Es schien so, denn weder der Gedanke, dass der andere ein Mann noch sonstige moralische Verpflichtungen ließen ihn zweifeln. Es war einzig und allein die Angst, nicht zu wissen, ob er für einen anderen bereit war und ob Nils der richtige war.
 

Dann wurden die Stimmen in ihm wieder lauter. Es ging um einen Kuss. Er machte das ganze sicher wieder viel komplizierter, als es eigentlich war. Er konnte es doch versuchen, was tat das schon? Und bevor er noch einen weiteren Gedanken fassen konnte, hauchte er ein 'Ja' an den Finger, der immer noch zart auf seinen Lippen lag.
 

Nils lächelte. Er hatte sich so gewünscht, dass er zustimmen würde. Langsam beugte er sich zu dem Braunhaarigen und strich mit seinen Lippen federartig über die des anderen. Er neckte ihn, bis er fordernder wurde und den Kuss verstärkte. Ihm wurde fast schwindlig, als er den anderen kostete und seine Zunge die seine liebkoste.
 

Er hatte davon geträumt, seit er ihn in der Mensa entdeckt hatte.

Er hatte viel von ihm gehört gehabt und wollte sich eigentlich nur ein Bild von dem Wunderknaben machen. Doch als er ihn sah, begann sich schon etwas in ihm zu regen und als der andere seinen Blick hob und ihn so lange in die Augen gesehen hatte, da war es, als wenn in seinem Körper etwas explodiert sei.
 

Ab diesem Moment hatte der andere seine Gedanken und Träume gefangen genommen. Er begehrte ihn auf platonischer wie auch auf sexueller Ebene. Er hatte sich gewünscht, dem anderen auch zu gefallen, aber viele Hoffnungen hatte er sich nicht gemacht.
 

Umso größer war das momentane Glücksgefühl. Er drängte sich dichter an Tobi und drückte in leicht in die Kissen, bis er über ihm lag.
 

Seine Hand wanderte unter das Shirt des Jüngeren und er spürte, wie einige Finger schüchtern die Stellen seiner Haut streichelten, die nicht durch Stoff verdeckt wurden.
 

Ihre Lippen bildeten immer noch eine Einheit, doch die Küsse hatten an Sanftheit verloren und drückten nun heißes Verlangen aus. Tobias Hand hatte die zwei Knöpfe des fremden Hemdes geöffnet und krallt sich in die Schultern des über ihm liegenden. Dieser stützte sich mit einer Hand ab und streichelte mit der anderen begierig Tobis Brust.

Dann drückte Nils sich noch näher an ihn und er spürte an seinem Bein dessen Erregung. Er erschrak sich, versteifte sich. Irgendwie brachte ihn das aus dem Konzept.

Nils schien dies sofort zu bemerken und lies sofort von ihm ab.
 

"Alles okay?"
 

Tobias zögerte. Was sollte er sagen? Es war ihm peinlich und dennoch hatte er Angst. Ihm war klar, dass dieses Spiel, wenn sie es weiter führen würden, mit Sex enden würde. Dafür war er nicht bereit. Das wusste er.
 

"Naja...also..." er stotterte "Ich... ich hatte noch nie... ist eben alles neu... geht mir irgendwie zu schnell... brauch mehr Zeit..."
 

Und wieder sah er keinerlei Enttäuschung in Nils Augen sondern nur diese endlose Wärme, die alles einzunehmen schien und einen Zustand absoluter Vertrautheit erzeugte. In diesem Moment wurde ihm klar, dass der andere ihn verstand und ihm nichts peinlich sein musste.
 

Nils lächelte nur. "Ist doch okay." Mit diesen Worten zog er den Kleineren an sich heran und küsste ihn erneut sanft.

"Lass uns schlafen"
 

Tobias erwiderte die Umarmung und den Kuss. Er kuschelte sich an den Schwarzhaarigen und entspannte sich. Kurze Zeit später war er auch tatsächlich eingeschlafen.
 

So lagen die beiden fast vollständig angezogen auf dem Bett und ließen sich von dem Schwingen der Träume zum nächsten Morgen treiben.
 

*******************
 

Tobias erwachte durch zwei Sonnenstrahlen, die ihn an der Nase kitzelten. Kurzzeitig versuchte er die Helligkeit zu ignorieren, gab dann jedoch auf. Er blinzelte vorsichtig um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Dann blickte er auf die Uhr. Es war schon fast Mittag. Er ließ sich wieder auf das Bett fallen und versuchte wirklich wach zu werden.

Nach einigen Minuten war sein Gehirn wieder im Arbeitszustand und die Erinnerungen an die vergangene Nacht wurden deutlich.

Lächelnd drehte er sich zu dem noch schlafenden Mann neben sich. Er war wirklich wunderschön.
 

Als hätte dieser seine Gedanken vernommen, öffneten sich seine Augen.
 

"Guten Morgen, schöner Mann" Begrüßte ihn Tobi fröhlich. Er lächelte als Antwort und küsste den Kleineren auf die Stirn.
 

"Ich gehe erst mal ins Bad und mache dann Frühstück, da kannst du ja auch ins Bad."
 

Tobias stimmte ihm zu. Und während er ins Bad ging, vertrieb Tobi den letzten Schlaf aus seinen Gliedern. Er genoss es in dieser Wohnung zu sein und freute sich über die Zärtlichkeit mit der ihn Nils behandelte. Es war die richtige Entscheidung gewesen das Experiment zu wagen und es mit ihm zu versuchen. Er war gerade seit langem wieder glücklich.
 

Als er ein Klappern hörte, welches nur aus der Küche kommen konnte, verließ der Braunhaarige das Zimmer und begab sich selber ins Bad. Er ließ sich Zeit mit seiner Morgentoilette und als er gewaschen das Bad wieder verließ, konnte er hören wie Nils mit jemanden in der Küche sprach. Er vermutete, dass einer seiner Mitbewohner wiedergekommen war.
 

Je näher er der Küche kam, desto vertrauter schien ihm die Stimme des Fremden, aber sein Gehirn wollte sie einfach nicht zuordnen.
 

Er vertrieb den Gedanken wieder. Sicher bildete er sich das nur ein. Woher sollte er denn Nils' Mitbewohner kennen. Und selbst wenn: Er war gerade unendlich glücklich und voller guter Laune. Auf das gemeinsame Frühstück freute er sich und so betrat er voller Vorfreude die Küche.
 

Im nächsten Augenblick erstarrte er.

Seit Wochen sah er erstmals wieder in diese eiskalten Augen.
 

*******
 

ich weiß, es ist ein toller cut....aber da müsst ihr jetzt durch.

immerhin wird es jetzt langsam spannend. ich hab alle wichtigen personen vorgestellt und die einleitung ist abgeschlossen (hab ich erwähnt, dass es eigentlich eine short story werden sollte) *am-kopf-kratz*

naja, ich hoffe ihr bleibt mir treu und verfolgt tobis beziehungschaos weiter (der arme muss unter mir ganz schön leiden)
 

besonderer dank gilt allen die mir bisher kommis geschrieben haben. besonders die vielen lieben bei www.jadekaiser.de.vu

DANKE
 

lg BlackAsmodina



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Nanyl
2007-08-13T12:41:04+00:00 13.08.2007 14:41
Deine Geschichte hat noch kaum Kommis, deshalb schreib ich dir mal eins, obwohl ich eigentlich keine Kommis schreiben mag,f weil mir nie was sinnvoles einfällt.
Ich find die Story recht interessant, auch gefällt mir dein Schreibstil. Ist recht spannend und leicht verständlich geschrieben. Ich hoffe du schreibst weiter und behälst deinen Stil bei.
Gruß Nanyl ^^


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