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Neverending Parade

Eine Reise der Gefühle
von

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Titel: Neverending Parade

Teil: 2/?

Autor: BlackAsmodina

Email: BlackAsmodina@yahoo.de

Genre: reale Welt,

Bewertung: Ab 18

Warnung: Sex, Depri, Zucker

Inhalt: Aleya und Tobi sind beste Freunde. Nun treffen sie sich endlich wieder und

Aleya beginnt sein Leben auf den Kopf zu stellen und ihn mit in ihre Welt

der Emotionen zu ziehen.

Kommentar: ich hab's geschafft (silvester und weihnachten überlebt) und daher gibts ein

neues Kapitel, bei dem man nur halt immer noch net so viel yaoi merkt, aber

dass kommt noch *g*

würde mich über komis freuen!!!!
 


 

Er driftete in die Tiefen seiner selbst, spürte wieder diesen Drang sich allen Gefühlen hinzugeben und verdrängte ihn sofort. Dennoch konnte er nicht verhindern, dass die nagende Sehnsucht, die ihn nun schon seit Jahren innerlich zerfraß, sich verstärkte. Es war ein Sehnen nach Liebe und der dadurch bedingten Aufgabe aller seiner Masken.

Es war ja nicht so, dass es ihm nicht möglich gewesen wäre einen Spielgefährten zu finden. Er hätte wahrscheinlich nicht einmal suchen müssen, da ihn immer einige Mädchen bewunderten und Jungs begehrten, aber sie waren es nicht, was er suchte.

Er brauchte wahrlich keinen Partner für sein Bett, sondern einen Seelengefährten, der intelligent war, ihn verstand, gut aussah und Augen hatte, die so viel Tiefe bewiesen.
 

Er musste sich eingestehen, dass er ein Faible für Augen hatte, sie immer als erstes betrachtete. Er war zu der Überzeugung gelangt, dass schöne Augen, auf einen tiefgründigen, intelligenten und schönen Menschen schließen ließen. Andere Männer seines Alters sahen Frauen auf den Arsch, aber er nicht. Ihm war es auch egal, ob Mann oder Frau solche Augen haben würden, er war sexuell sowieso noch unentschlossen.
 

Aleya hatte einmal gesagt, dass man einen Menschen lieben musste, der rein zufällig irgendein Geschlecht haben würde und es nicht richtig wäre, ein Geschlecht zu lieben.

Er hielt dies für richtig und hatte beschlossen so zu leben und zu lieben.
 

Seine Gedanken wurden durch das Ausbleiben der Musik und das plötzlich noch lautere Gekreische der Mädchen vor der Bühne gestört. Als er zu dieser blickte, sah er gerade noch, wie sich die Bandmitglieder winkend verabschiedeten.
 

Das Gekreische der Weiber wurde immer lauter, es dröhnte in seinen Ohren und er hatte das Gefühl, dass sein Schädel platzen würde.
 

Langsam klärte sich sein Blick, der plötzlich Schmerz in seinen Ohren ließ nach und er stieß endgültig durch die dünne Schicht, die ihn noch von der Realität getrennt hatte. Aleya neben ihm schien schon wieder so lebendig und aufgedreht wie meistens. Sie hatte sich einen neuen Absinth gekauft und schlürfte nun glücklich an ihrem grünen Getränk. Als sie bemerkte, dass ihr bester Freund wieder ansprechbar war, grinste sie und öffnete ihren Mund um ihn wieder einmal ins Kreuzverhör zu nehmen:
 

"Na Großer, wie fandest du's? War doch echt geil! Gut, die Mädels haben genervt, aber sonst..."
 

Sie hörte nicht mehr auf zu reden, überfiel ihn mit Fragen und geriet ins Schwärmen. Wenn er sie nicht gewohnt gewesen wäre, so hätte er sie momentan sicher als nervig eingestuft. Er jedoch lächelte sie nur gütig an und versuchte sich soviel wie irgend möglich von dem, was sie sagte, zu merken.
 

Und so schlitterten die zwei in ein Gespräch, welches mit dem oberflächlichen Austausch der Eindrücke des Konzertes begann und in tiefgründigen Diskussionen endete.

Aleya erzählte viel von ihrer neuen Heimat und obwohl sie nun schon drei Jahre dort lebte, würde es für Tobi immer die neue Heimat seiner besten Freundin bleiben, da er der festen Überzeugung war, dass sie zu seiner, ihrer gemeinsamen Stadt gehörte. Dass sie mit solcher Begeisterung von ihrer Studienstadt sprach, fühlte sich für ihn fast schon wie Verrat an.
 

Aleya studierte Pharmazie, obwohl sie von ihrem Äußeren her eher in das Klischee der Politikwissenschaftler gepasst hätte. Ihr schien es jedoch noch immer zu gefallen und er freute sich für seine kleine Prinzessin. Für ihn wäre solch ein Studiengang nichts gewesen, da er Angst hätte seine künstlerische Ader dadurch zu vernachlässigen. Sie schien jedoch den perfekten Weg zwischen Kunst und Wissenschaft gefunden zu haben. Wie sagte schon Oscar Wilde: "Das ein Mensch ein Giftmischer ist, sagt nichts Nachteiliges über seine Prosa aus."
 

Während sie sich über ihre beiden Leben, die sich immer mehr von einander entfernten, unterhielten, wurde die Bühne geräumt und auch die nervigen Damen wurden leiser und machten es sich auf den Sofas bequem. Es wurde Musik aufgelegt und einige dunkle Gestalten begannen sich zu den düsteren Klängen auf der Tanzfläche zu bewegen.

Auch Aleya hielt es nach einiger Zeit nicht mehr aus und so begaben sich die zwei Freunde zu der nun schon recht vollen Tanzfläche um sich den Melodien zu ergeben und in eine Trance der Bewegungen ziehen zu lassen.
 

Es war schon recht spät, als sich Tobi wieder zur Bar begab um sich einen weiteren Absinth zu bestellen. Es war sein vierter oder fünfter und er musste zugeben, dass er langsam den Alkohol spürte. An der Bar stehend, mit dem grünen Getränk in der Hand, ließ er seinen Blick durch die Halle wandern: Aleya tanzte wie nicht wenige andere schwarz gekleidete Menschen, einige der Weiber saßen noch auf den Sofas, doch die meisten waren gegangen und hier und dort saßen Grüppchen, die sich unterhielten und tranken. Es war eine entspannende Atmosphäre, die jedoch zerrissen wurde, als sich die Tür neben der Bühne öffnete und die vier Männer, die vor einigen Stunden noch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, standen, in die Halle traten. Die Mädchen auf den Sofas begannen wieder zu kichern, trauten sich aber scheinbar nicht zu den Jungs zu laufen und sie anzusprechen.
 

Dennoch war aus Tobias alle Gelassenheit, Entspannung und Ruhe gewichen. Er konnte seinen Blick nicht mehr von dem blonden Sänger abwenden und spürte wieder dieses bekannte Ziehen in sich. Zwei der Jungs, einer mit kurzen schwarzen Haaren, der Gitarrist und einer mit Mütze und längeren dunklen Haaren, der Schlagzeuger (Tobi hatte schon wieder vergessen, wie sie hießen), steuerten auf die Tanzfläche zu und mischten sich unter die Menge. Die anderen zwei kamen in Tobis Richtung, schienen zur Bar zu wollen und Tobias bemerkte aus dem Augenwinkel, dass die Mädchen noch mehr kicherten als Sänger und Bassist ihren Tisch passierten.

Der Bassist, ein kleinerer und noch recht junger Mann, lächelte den Mädels zu und Tobi war sich sicher, dass auch Marius die Mädchen bemerkt haben musste, doch sein Blick blieb unberührt und er lief ohne eine Reaktion an ihnen vorbei.

Sie gingen weiter in seine Richtung, obwohl Tobi einsah, dass sie wohl eher in Richtung Bar, an der er immer noch stand, schritten. Als die Zwei neben ihm an der Bar hielten und sich jeder ein Bier bestellte, konnte er den blonden Schönling von nahen betrachten und musste feststellen, dass es sich wirklich nur um einen Engel handeln konnte: Er hatte ebenmäßige Haut, weiche Gesichtszüge, glattes, schimmerndes Haare, war schlank und hatte diese engelsgleichen, emotionslosen, kalten Augen.
 

Sein Bandkollege Richard, Tobi war der Name wieder eingefallen, sah ihm unglaublich ähnlich, auch wenn seine Gesichtszüge noch etwas kindlicher waren und sein Körper nicht ganz so schlank erschien. Trotzdem fand Tobias ihn nicht annähernd so anziehend wie den Sänger, was eventuell auch an dem Lächeln auf den Lippen des Jüngeren und dessen freundlicher Ausstrahlung liegen konnte.
 

Sein Blick blieb nur kurz an dem Bassisten hängen und kehrte dann wieder zu dem schönen Sänger zurück, der bewegungslos sein Bier trank und auf die Tanzfläche blickte. Tobi war es egal, was dieser dort sah und selbst wenn er dessen Blick hätte folgen wollen, wäre es ihm unmöglich gewesen, da er nicht fähig war seine Augen von dem kalten Gesicht des anderen loszureißen.

Der Sänger schien seinen Blick bemerkt zu haben und musterte ihn einmal kurz, schaute dann aber sofort wieder ohne eine Veränderung des Blickes auf die tanzende Menge.

Tobias' Herz setzte jedoch für die Sekunde, in der der Blonde ihn ansah, aus und schlug dann in doppelter Geschwindigkeit weiter.

Auf diesen Schreck kippte der 21 Jährige seinen Absinth herunter und wandte sich schnell der Bedienung zu um einen weiteren zu bestellen.
 

Er wusste nicht mehr, wie viele Gläser er geleert hatte, als Aleya wieder bei ihm auftauchte. Er wusste nur, dass der blonde Mann immer noch neben ihm stand und ihn durch seine bloße Anwesenheit verwirrte, was ihn dazu verleitet hatte, seine Unsicherheit im Alkohol zu ertränken, wobei er selbst wusste, dass dies eine unsinnige Idee war und er dadurch nur noch unsicherer wurde.
 

Er spürte warme, schlanke Arme die sich um ihn legten und er konnte durch den Schleier, der sich aufgrund des Alkohols vor seine Augen geschoben hatte, Aleyas lächelndes Gesicht sehen.
 

"Na Großer, geht's dir gut?"
 

Tobias nickte nur auf die leicht besorgt klingende Frage seiner besten Freundin und bemerkte dann, dass neben ihr ein Mann stand, der ihm irgendwie bekannt vorkam. Da sein Gehirn etwas langsamer arbeitete, brauchte er einige Sekunden, bis er realisierte, dass es sich um den Gitarristen, er glaubte, dass er Jack hieß, handelte. Verwirrt sah er seine kleine Prinzessin an, diese grinste nur frech und zwinkerte ihm zu.
 

Er fragte sich noch, wie sie es schon wieder geschafft hatte, solch einen Menschen auf sich aufmerksam zu machen, als sie ihn leicht anstieß und fragend ansah.
 

"Wir wollen uns noch ein wenig setzten. Kommst du mit oder willst du los machen?"
 

Tobias willigte stillschweigend ein und folgte seiner Freundin zu einem freien Sofa, wobei er feststellte, dass sich die Halle schon geleert hatte und ein Blick auf seine Uhr sagte ihm den Grund: Es war drei Uhr morgens. Er setzte sich, blickte dann auf und sah genau in zwei kalte, hellbraune Augen, welche ihn zusammenzucken ließen.

Erst jetzt fiel ihm auf, dass alle vier Bandmitglieder mit am Tisch saßen und Marius auf der Couch genau ihm gegenüber Platz genommen hatte.
 

Schnell wich er den stechenden Augen aus und sah zu Aleya, die sich angeregt mit Bassist und Gitarrist zu unterhalten schien. Da Tobi nicht das ganze Gespräch mitbekommen hatte, konnte er nur noch erahnen, dass es um die Band gehen musste. Er lauschte den Worten, die zu ihm herüber drangen, beiläufig.
 

Seine Gedanken wanderten wieder. Er konnte im nachhinein nicht mehr sagen, was er genau gedacht hatte und im blieb das Gefühl für Stunden nicht gedacht zu haben.

Er wusste nicht worüber die anderen geredet hatten und wer geredet hatte, aber er war sich merkwürdigerweise sicher, dass Marius nichts gesagt hatte.

Er hatte irgendwie das Gefühl, dass der blonde Schönling nur auf der Bühne Worte von sich geben konnte.
 

Es war gegen fünf Uhr am Morgen, als er und Aleya das DT verließen. Aleya hatte sich natürlich umständlich von allen verabschiedet und er hatte sich im Hintergrund gehalten, was scheinbar auch niemanden interessierte, denn bis auf eine gehobene Hand beim Gehen wurde er nicht beachtet. Aleya dagegen wurde von allen gedrückt, mit Ausnahme von Jean, welcher ihr nur die Hand gab, und musste versprechen mal wieder zu einem Auftritt zu kommen, was sie natürlich tat. Sie war wieder einmal der Mittelpunkt und Tobias fand es bemerkenswert, wie sie sich selber inszenieren konnte. In solchen Situationen erinnerte sie ihn immer an eine Diva oder, wie man passender in Englisch sagt, eine Drama-Queen.

Als sie auf ihre Bahn warteten wurde es schon wieder hell und ein blass roter Sonnenaufgang schwebte über der Stadt, welcher durch die schmutzige Luft der Stadt ausgeblichen aussah. Dennoch fand Tobias ihn nicht hässlich. Er hatte schon genug farbenfreudige Sonnenaufgänge gesehen und sie beeindruckten ihn nicht mehr, außerdem fand er, dass diese verschmutzten Farbtöne das Leben viel besser wiederspiegelten.
 

Irgendwann kam ihre Bahn, sie fuhren gemeinsam bis zur Einkaufsmeile. Dort stieg Tobias aus um zu seinem Wohnheim zu laufen und Aleya blieb sitzen, da sie bis zu ihrem Onkel, bei dem sie übernachten wollte, weiterfahren musste.
 

Tobias ging alleine die noch wie ausgestorben daliegende Einkaufspassage entlang, bog vor dem renovierten Bahnhof ab und erreichte innerhalb von zwanzig Minuten die Wohnblocks. Der Fahrstuhl war einmal wieder kaputt und er musste sich bis zur 10. Etage hoch kämpfen. Ihm kam in den Sinn, dass er vielleicht nicht zunahm, da er fast jeden Tag hoch laufen musste, da der Fahrstuhl so gut wie nie in Betrieb war. Als er jedoch sein Zimmer erreicht hatte, ließ er diesen Gedanken los, da er viel zu müde war um sich über so etwas den Kopf zerbrechen zu können.
 

Er schloss die Tür auf, hing seinen Mantel an den Haken an der Tür und nahm sich dann seine Waschtasche. Er lief zurück auf den Gang um zu dem Bad zu gehen, welches er sich mit drei Leuten teilte. Auf dem Gang befand sich auch eine recht große Gemeinschaftsküche für sechs Studenten.

Nachdem er sich gewaschen hatte, lief er wieder zurück in sein Zimmer und kuschelte sich in sein warmes, weiches Bett um kurz darauf in der Traumwelt zu verschwinden.



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