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Leben im Waisenhaus

von

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Die letzte Nacht!

Joey rannte lachend durch das Waisenhaus und kümmerte sich nicht um die irritierten Blicke von Frau Shima. „Ich hab gewusst, dass Du es schaffst, Seto!“, rief er aufgeregt und sprang Seto um den Hals, der die Umarmung nur sehr zögerlich erwiderte. „Ja, ich hab‘s geschafft.“, meinte er beinahe tonlos. Joey kümmerte sich auch nicht um das beinahe versteinerte Gesicht Setos und zog ihn einfach in den Speisesaal. „Komm, lass uns mit Mokuba und den Anderen zusammen feiern. Ihr werdet adoptiert und das auch noch von einem äußerst mächtigen Mann! Das muss einfach gefeiert werden!“, rief Joey lachend.

Während Joey vergnügt all die Dinge aufzählte, die Seto und Mokuba vielleicht bekommen würden, hing Seto seinen Gedanken nach. >Es tut mir leid, Joey, dass ich Dich hier zurücklassen muss und es tut mir leid, Dich so zu sehen. Du versuchst hinter Deiner lachenden und fröhlichen Fassade, Deine Traurigkeit zu verbergen. Wie lange wirst Du das durchhalten, Joey? Wird es für immer so sein? Du mit Deiner Fassade eines fröhlichen Jungen, der innerlich längst zerbrochen ist und ich mit der Fassade eines eiskalten Geschäftsmannes, der bald vergisst, was es heißt, ein Kind zu sein? Was soll nur aus uns werden, Joey?<
 

Die Abschiedsfeier für Seto und Mokuba dauerte fast den ganzen restlichen Tag, allerdings bemerkte niemand, dass Joey sich ins Zimmer verkrochen hatte und sich unter dem Doppelstockbett versteckte. Joey weinte nicht, er summte nur ein fröhliches Lied und malte an einem Bild, das er erst ein paar Tage zuvor begonnen hatte.

Frau Shima betrat das Zimmer, bemerkte Joey aber unter dem Bett nicht und verschwand wieder, während Joey erleichtert aufatmete. >Hier findet mich keiner, hier kann ich mein Bild zu Ende malen, ohne entdeckt zu werden. Seto und Mokuba werden sicherlich erst ganz spät ins Zimmer kommen, bis dahin bin ich sicherlich fertig.<, dachte er und schaltete die kleine Taschenlampe wieder ein, die er beim Geräusch der sich öffnenden Tür gelöscht hatte.

Er griff erneut nach seinen Buntstiften und malte weiter. >Ich hoffe, dass es ihnen gefällt. Ich hoffe es wirklich. Ich hab leider nichts, was ich ihnen sonst schenken könnte, mir ist nichts mehr geblieben, gar nichts.< Er schniefte leise und wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln. „Ich werde nicht mehr weinen, nicht mehr weinen. Nie mehr!“, flüsterte er leise und zwang sich zu einem fast unscheinbaren Lächeln. >Ich muss fröhlich sein, immerhin bleiben Seto und Mokuba zusammen, das ist es doch, was ich gewollt habe. Es gibt keinen Grund für mich, warum ich weinen sollte. Serenity lebt jetzt bei unserer Mutter und hat einen neuen Bruder, einen kleinen Bruder, um den sie sich kümmern kann, es gibt also keinen Grund, warum ich traurig sein sollte. Ich finde sicher auch bald eine liebe Familie, die mich aufnimmt, also muss ich nicht weinen. Es wird alles gut werden, das weiß ich einfach.<, dachte Joey, während er leise summte und sein Bild malte.
 

Am späten Abend betraten Seto und Mokuba das Zimmer und sahen sich besorgt um, da sie Joey nicht entdecken konnten. „Ich hatte eigentlich gehofft, dass Joey hier wäre, aber hier ist er auch nicht. Wo kann er denn nur sein, Seto?“, fragte Mokuba besorgt. Seto schüttelte nur den Kopf. „Ich weiß es nicht, Mokuba. Wir haben doch schon überall gesucht.“

Plötzlich erklang ein leises Geräusch, das wie leises Schnarchen klang. „Hörst Du das auch, Mokuba?“ Mokuba lauschte angespannt und nickte leicht. „Hört sich an, als würde jemand schnarchen.“ „Das hört sich nicht nur so an, hier schnarcht wirklich jemand und ich glaub, ich weiß auch, wo der Schnarcher ist.“, meinte Seto und ging leise und vorsichtig zu Joeys Bett, um sich dann hinunter zu beugen, damit er unter das Bett schauen konnte. „Unter dem Bett? Aber was macht er denn unter dem Bett?“, fragte Mokuba. „Sei bitte leise, er schläft.“, meinte Seto und lächelte ganz leicht, als er den schlafenden Joey betrachtete. >Er ist wirklich ein Engel, wenn er schläft, wie ein kleiner, blonder Engel, dem man die Flügel genommen hat.<

„Seto?“, fragte Mokuba besorgt, als Seto keine Anstalten machte, sich irgendwie vom Fleck zu bewegen. „Hm?“, fragte Seto ein wenig verträumt. „Wäre es nicht besser, wenn wir Joey da raus holen und in sein Bett legen?“, fragte Mokuba, Seto blinzelte verwirrt und stand dann beinahe ruckartig auf. „Du hast Recht! Wenn er weiterhin da unten bleibt, bekommt er noch eine Erkältung!“

Er zog die Bettdecke auf Joeys Bett beiseite und winkte Mokuba zu sich. „Komm, Du musst seine Beine rausziehen, während ich den Oberkörper ziehe, alleine schaff ich das hier nicht.“, meinte er. Mokuba nickte und beugte sich zu Joey hinunter, um ihn dann vorsichtig an den Füßen unter dem Bett hervorzuziehen, während sich Seto um Joeys Oberkörper kümmerte.

Zusammen legten sie Joey vorsichtig auf das Bett, erst dann bemerkte Seto ein paar Buntstifte in Joeys rechter Hand und eine kleine Taschenlampe in seiner linken Hand. „Buntstifte und ne Taschenlampe? Was hat er damit unter dem Bett gemacht?“, fragte Seto verwirrt.

Mokuba kratze sich leicht am Kopf und schaute wieder unter das Bett, wo er das Bild entdeckte, das Joey gemalt hatte. Er zog es hervor und zeigte es Seto. „Ich denke, dass er das unter dem Bett gemacht hat, er hat ein Bild für uns gemalt.“ Seto schaute sich das Bild an und schluckte schwer.
 

Es war eine Abbildung von ihm und Mokuba in einer liebevollen Umarmung, darunter stand in etwas krakeliger Schrift „für immer zusammen“. Und ganz unten in einer Ecke hatte Joey einen kleinen, blonden Kopf mit Hundeohren und eine kleine Hundepfote gezeichnet, daneben die Worte „damit ihr mich nicht vergesst“.

„Da steht noch was auf der Rückseite!“, meinte Mokuba, Seto hörte ihn kaum und starrte die ganze Zeit nur auf den blonden Kopf, der wohl Joey darstellen sollte. >Hündchen.<, dachte er und lächelte leicht, während er mit dem Zeigefinger die Hundeohren nachzeichnete. „Seto, hörst Du denn nicht? Da steht noch was auf der anderen Seite, was steht da denn?“, fragte Mokuba erneut, Seto blinzelte leicht, drehte das Bild um und las vor: „Für Seto und Mokuba, damit wir immer Freunde bleiben, euer Hündchen Joey“.

Seto wischte sich eine Träne aus den Augenwinkeln und schüttelte leicht den Kopf. >Als wenn wir Dich jemals vergessen könnten! Für immer Freunde.< Er gab Mokuba das Bild. „Pack es bitte in das Geheimfach Deiner kleinen Tasche, damit es niemand findet, ich will nicht, dass unser neuer Stiefvater das Bild entdeckt.“

Mokuba nickte eifrig. „Geht klar, großer Bruder! Ich werd auf das Bild aufpassen, versprochen! Und was hast Du jetzt vor?“, fragte er, Seto schaute etwas verträumt zu Joey, der friedlich in seinem Bett schlief. „Ich werd Joey etwas Gesellschaft leisten, damit er Morgenfrüh nicht alleine aufwachen muss und sich nachts nicht so einsam fühlt, immerhin ist es heute die letzte Nacht. Morgen ist er ganz alleine.“ Mokuba nickte nur traurig und schniefte leise, als er das Bild in seiner Tasche verstaute und sich selbst schlafen legte, während Seto zu Joey ins Bett krabbelte, um ihn eng zu umarmen.

>Träum schön, Joey, nur noch diese eine Nacht. Diese eine Nacht sind wir zusammen.< Einem plötzlichen Impuls folgend, küsste Seto Joey ganz sanft auf die weichen Lippen, was dem ein kleines Lächeln aufs Gesicht zauberte, ohne dass er davon erwachte. >Nur noch eine Nacht.<, dachte Seto wehmütig, bevor er mit Joey in den Armen einschlief.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Latey
2007-06-08T21:06:16+00:00 08.06.2007 23:06
juhu!!danke das du das letzte kapi on gestellt hast!!!*freu*

ich find die ff total schön, dein schreibstil ist sehr gut und man kann die gefühle richtig gut nachvollziehen.
aber das letzte kapi ist ziemlich traurig...*tränen in den augen hat*
es ist soooo schade das sie joey zurück lassen müssen und er dann auch noch so eine maske aufsetzt.*seufz*
Seto und joey sind einfach total süß zusammen und ich hoffe das du die fortsetzung auch irgendwann schreibst.

Bis bald*wink*
Latey
Von:  Feuchen
2006-08-18T19:58:04+00:00 18.08.2006 21:58
hach die ff is echt gut ^-^
hoffe es geht auch bald weiter ^.^
auch wenns irgendwie voll traurig is ...
Von:  Schreiberling
2006-08-15T06:37:46+00:00 15.08.2006 08:37
Hi, lese gern was aus Kindertagen von den YUGIOH Charas und die hier ist voll niedlich. * knuddel * Also mach schnell weiter. Brauche Lesestoff.
Von: abgemeldet
2006-06-28T18:08:25+00:00 28.06.2006 20:08
Es geht weiter!!!^^
Boah, das ist alles so Gefühlvoll
Wie diese kleinen Kiddies versuchen ihre Gefühle zu überspielen *sniff*
Bin gespannt wies weitergeht, hoffe du schreibst schnell weiter!? Ach und wie vile Teile haste eig geplant?Nur so ungefähr xD

baba motoko
Von:  gloeckchen_
2006-06-16T20:32:09+00:00 16.06.2006 22:32
Was für eine süüüüüüüüüüüüüüüßßßßßßßßßßßeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee FF >.< *dahin schmelz*
mein gott , voll knuffig alle ....^^
freue mich schon auf ein neues kapi ^^

Farfie-or-yes


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