Verbundenheit
So vor dem Kapitelbeginn mach ich mal Schleichwerbung für meine Fanarts. +g+
Ich habe in meinem Steckbrief folgene Bilder, die ihr vielleicht mal ansehen wollt (*schleim...schleim*):
Ginny x Blaise:
1.There'll be a way...
2.Falling for a Slytherin
http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=554841&sort=zeichner
Draco x Hermione:
1. When angel and devil..
http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=573641&sort=zeichner
2. ...leider noch in der Bearbeitung...v.v wird auch nur ein kleines, süßes Pic der beiden.
Draco:
Dracos Schutzgeist
http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=522147&sort=zeichner
Hermione:
Sweet Hermione
http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=557682&sort=zeichner
Haunted until the end
Kapitel 13 - Verbundenheit
Hier stand er. Sein bester Freund. Sein toter, bester Freund. Bittere Verzweiflung legte sich auf den Ex-Gryffindor, als er den Verrat an sich erkannte. Verrat von der letzten Person, der er das jemals zugetraut hätte.
Ronald Weasley sah Harry erzittern. Sein Lächeln war eine verzerrte Fratze aus Spott, Hass und Überlegenheit.
"Bist du etwa überrascht?" Der zynische Unterton entging Harry nicht und er trat weitere Schritte zurück. Das alles war ein schlechter Scherz.
"Oh Merlin!" Und dann traten dem Gryffindor Tränen in die Augen. Tränen vor Erleichterung und Verzweiflung. Der Erretter der Welt war überwältigt vom seinen Gedanken, Gefühlen und Empfindungen. Alles zusammen war verstrickt in einem Wettkampf, das den jungen Mann schlichtweg überforderte.
Er war erleichtert, dass sein Freund noch lebte. Doch sofort spiegelte sich der Verrat vor ihm. Wie konnte das alles geschehen? Warum musste das alles ihm passieren? Hatte er nicht schon genug durchgemacht.
"Was ist? Hast du gedacht, dass ich mir immer weiter mit ansehe, wie du dir all den Ruhm und Reichtum unter den Nagel reißt?", spuckte der rothaarige Mann.
"Nur deswegen? Du willst den Ruhm und das Geld? Ich schenke dir beides. Du kannst es haben. Ich wollte nie der sein, der ich bin."
Ron lachte dunkel.
"Potter, du wirst mich nie verstehen, du hast mich nie verstanden. Er tut es. Er versteht mich! Und er kann mir das geben was ich will!"
Das rote Haar lag seinem Besitzer in langen Strähnen im Gesicht, während Tropfen davon herunterträufelten. Mit einer Hand kämmte er es sich aus dem Gesicht.
"Wir sind Freunde! Wir waren Freunde!", versuchte Harry sich zu rechtfertigen. Der Stab in seiner Hand wackelte unter seinem Zittern.
"Impedimenta.", spie Ron.
Doch Harry parierte mit einem Schild, welcher über das jahrelange Training durchaus effektiv war. Obwohl Griffindors Wunderjunge an der Kälte litt und auch ermüdet durch den Kampf mit Snape war - den er nicht hatte beenden können zu seinem Nachteil. - Der Bastard sollte leiden für was er Dumbledore angetan hatte. - So waren seine Kräfte noch da um sich zu verteidigen.
"Freunde?", höhnte Ron. "Freundschaft existiert nicht! Lern das endlich!" Und setzte einen Eiszauber auf seinen Gegner, der sich rechtzeitig duckte um den Eissplittern zu entgehen, die drohten ihn aufzuspießen. Im Flug vergrößerten sich die Splitter und Harry staunte erschrocken über welche Kraft Ron zu verfügen schien.
"Was hat Voldemort dir geboten, damit du uns alle verrätst? Deine Familie, deine Freunde, dein Haus, dein eigenes Blut.", zischte Harry, der einer erweiterten Flut an Splittern mit einem Feuerzauber blockte.
"Das was du mir niemals geben könntest: Macht!" Ron fingerte an einer Kette, die sich unter der neumodischen schwarzen Robe befand und ließ den Anhänger für kurze Zeit zum Vorschein blicken, nur um sich an dem entgeisterten Blick Harrys zu laben.
Das Slytherinsiegel. Harry hätte lachen können. Es war alles viel zu ironisch. Ein ehemaliger Gryffindor, der nun das Erbe des Slytherinstammes trug.
"Der Name des Meisters ist dir verboten zu sprechen!"
--
Hermione konnte es kaum ertragen. Schmerzen plagten ihr rechtes Handgelenk, sie war von den Anstrengungen des Tages sehr erschöpft. Ein großes Gebäude zur Festung zu machen, war alles andere als ihre Spezialität, aber nur zu gerne sah sie das Ergebnis.
Das ihre Gravierung um das Handgelenk sich in ihr Fleisch zu beißen schien, war jedoch alles andere als erholsam und zu dem beunruhigte es sie ungemein.
Es war mitten in der Nacht. Ihre Gäste hatten sich entweder wieder nach Hause begeben oder hatten sich selbst in eins der bereits fertig gestellten Zimmer untergebracht.
Die Haut um das Zeichen brannte und Hermione stöhnte gequält. Irgendetwas stimmte nicht.
Sie wälzte sich aus dem Bett und zog sich fieberhaft ihre Sachen wieder über, die sie abgelegt hatte und lief ins nahe Badezimmer nur um festzustellen, dass die Wasserversorgung noch gar nicht funktionierte.
Der Schmerz vervielfachte sich und sie krallte ihre Hand um die brennende Stelle. Wo waren sie? Was geschah mit ihnen? Es war die einzige Erklärung, dass die Jungs in großer Gefahr schwebten.
"Hermione?" Die Stimme hinter ihr überraschte sie und Hermione blickte in graue Augen. Ihr Atem stockte und für einen Moment vergaß sie ihren Arm.
"Luna! Was ist denn mit dir passiert?" Die blonde Frau vor ihr war klatschnass und ein kleines Kind wimmerte in ihren Armen. Ihre grauen Augen starrten durch sie hindurch und Hermione griff nach Lunas Hand um ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Sie bemerkte den Stein, den sie der jüngeren Frau als Portschlüssel übermittelt hatte.
"Was ist passiert?", fragte sie erneut.
"Venedig. Auf dem Maskenball erschienen Todesser." Luna zog die hellen Augenbrauen zusammen und Hermione hatte mehr denn je das Gefühl, dass die junge Frau mit ihren Gedanken nicht bei ihr war.
"Bist du in Ordnung?", erkundigte sich die Brünette und strich dem Jungen, der sich an Luna klammerte, über das Haar.
"Ein Wolf hat mich gerettet.", kam es kleinlaut von dem Jungen und Hermione hielt zögerlich inne in ihrer Streicheleinheit. Ihre Augen starrten ungläubig auf das Kind bevor sie beinahe panisch nach Lunas Armen griff und sie leicht schüttelte, damit ihr Fokus wieder auf der Ex-Gryffindor haftete.
"Waren Draco Malfoy und Blaise Zabini dort?", schrie sie hysterisch. Luna starrte die aufgebrachte Frau an, bevor sie nickte.
"Bring mich bitte dorthin! Bitte Luna, es ist wichtig!" die Angst und die Panik die Hermione nun ergriff war unbeschreiblich und die Frau fürchtete was kommen könnte.
"Ich kann nicht apparieren.", gestand sie kleinlaut. Hermione hatte vergessen, dass die jüngere Frau noch gar nicht die Lizenz zum Apparieren hatte und umso grausamer fühlte sie sich. Sie war den beiden so nah auf der Spur und doch so fern. (Anm: Hermine kann doch apparieren?? Luna braucht ihr doch bloß zu sagen wo genau sie hin muss, um Blaise und Draco zu finden)
Tränen brannten in ihren Augen, als sie _ Luna losließ.
"Du blutest ja.", stellte die blonde Frau fest und setzte den Jungen auf den Boden, der sich nun an ihr Bein klammerte. Hermione blickte auf ihren Arm und leidvolle Tränen liefen ihre Wangen herunter. Das Zeichen an ihrem Arm brannte noch immer, doch nun lief noch frisches Blut von ihren Handflächen, dort wo sie sich mit den Fingernägeln in die Haut geschnitten hatte.
Ein Schluchzen erklang von ihr und sie ließ sich auf den Boden fallen und ließ die Tränen zu, die sie versucht hatte die letzten drei Tage zu verdrängen und stattdessen immer optimistisch zu sein.
Gepeinigt von Schmerzen physischer und psychischer Natur. Luna legte eine Hand auf ihre Schulter und sah sie aus grauen Stürmen an. Sie war verwirrt und verstand das alles nicht, doch konnte sie das Leid der Gryffindor beinahe fühlen.
--
Draco lag schwer atmend auf dem Boden. Er war bis auf die Knochen nass und fühlte sich, als würde er in den Regenmassen ertrinken. Das einzige Gute das sie gerade für ihn taten war, dass sämtlich Blut - welches sich unter normalen Umständen zu einer Lache unter ihm gebildet hätte - fortgespült wurde.
Der Platz stand unter Wasser und Draco ließ seinen trüben Blick zu dem niedergestreckten Greyback gleiten. Ein süffisantes Lächeln trat auf seine Züge _. War das genug Schaden um den Todessern eins auszuwischen?
Draco wünschte sich mehr als nur die fünf Meter zu sehen, die der Nebel zuließ und aus der Ferne drang kein Geräusch zu ihm. Nur Blitze und Donner. Keine Kampfaktivitäten mehr.
Sie würden kommen um ihn zu holen. Sie würden ihn holen und ihn dem dunklen Fürsten ausliefern. Und er wusste, selbst wenn er es geschafft hätte zu apparieren, man wäre ihm gefolgt. Man würde ihn finden. Die Rückstände seiner Zauberei würden ihn verraten.
Sie kannten ihn. Er war ja einer von ihnen gewesen. Sie würden seine Magie spüren, denn das würde Hermiones Zauber kaum unterbunden haben und Beweis dafür waren die vergangenen Wochen. Sie waren immer nur ein Paar Schritte voraus.
Die Todesser waren ihnen gefolgt, auch wenn die Zugfahrt nach Schottland sie vermutlich zurückgeworfen hatte. Doch irgendjemand würde sie nur allzu gerne beschatten oder sie einfach dem wartenden Messer ausliefern. Und wenn es nicht freiwillig gelang, dann gab es immer noch andere Möglichkeiten.
Draco unterband jeden Ton der ihm entweichen wollte mühevoll, als er sich auf die Seite drehte. Seine Schulter fühlte sich an als wäre sie einmal gänzlich durchdrungen auch wenn er wusste, dass es sich um mehrere Bisswunden des Wehrwolfs handelte, der immer wieder versucht hatte seine Kehle zu reißen.
Blaise spuckte seinem ehemaligen Hauslehrer ins Gesicht.
Der Schmerz in der Magengegend ließ allmählich nach, trotzdem war Blaise in keiner sonderlich guten Verfassung. Blut rann seinen Rücken hinab, wo tiefe Striemen die Haut aufgerissen hatten.
Snape sah ihn aus Schlitzen an. Der Ausdruck in seinem Gesicht sprach Bände und Blaise zog seine Lippen zu einem arroganten Lächeln, bevor er seinen Fuß in das Schienbein des anderen rannte.
"Du Missgeburt des Himmels." Der Tränkemeister war momentan gestört von dem Fakt, das man ihn getreten hatte, ließ Blaise aber nicht los. Der jedoch sammelte seine Kräfte und krallte seine Hände in den Arm von Severus Snape.
Blaise wunderte sich selbst zu welchen Mitteln er hier griff, aber wenn er sich in den Händen des dunklen Meisters sah, dann bevorzugte er _ doch lieber den Tod durch seinen ehemaligen Lieblingslehrer.
Der besagte Mann hatte damit nicht gerechnet und ließ reflexartig den Kragen los und gab dem jüngeren Slytherin die Möglichkeit nach seinem Zauberstab zu hechten.
"Crucio."
Dracos Kopf schwenkte automatisch in die Richtung aus der er Snapes Stimme gehört hatte. Als dieser dann auch den Namen des Fluches gehisst hatte, versuchte sich der Blonde vollständig aufzurichten.
Er sank zurück auf den steinernen Boden, als er wieder die Schwärze vor seinen Augen hatte und sich ihrer versuchte zu wehren.
--
Fred hielt seine Schwester in den Armen. Ihr Körper zitterte vor Schmerzen und er sah sie ihr Handgelenk umklammern, als würde dieses zerbersten.
Tiefe Furchen zogen sich auf ihrer Stirn, als sie den Schmerz versuchte Herr zu werden und es ihr misslang.
"Ist es etwa dieses Zeichen?", fragte George aufgebracht. Die beiden waren zum Abend hin zum Grimmauld Platz um mit ihrer Familie zu essen, als Ginny sich in ihr Zimmer eingeschlossen hatte um einen Brief an Demelza zu beenden.
Da die Zwillinge sich jedoch bei ihrer Lieblingsschwester verabschieden wollten -sie war ihre einzige Schwester - hatte diese von besagten Schmerzen sich auf dem Boden gekrümmt und gewimmert ohne auf einen der beiden zu reagieren.
"Es sieht so aus.", erklärte Fred der zu seinem Bruder ratlos aufsah.
Ginny schluchzte weiter. Ihre Gedanken zerfraßen sie und ließen sie nicht ruhen. Ihre Befürchtungen übermannten sie erneut. Es war ein endloser Teufelskreis der niemals zu enden schien.
"Wir sollten zu Hermione gehen."
--
Blaise keuchte als er seine Arme um seinen Körper schlang. Der Schmerz, der sich von innen nach außen drängte, zerfraß seinen Körper. Schon öfters hatte er diese Torturen durchleben müssen. Seine Eltern hatten sichergestellt, dass er niemals vergessen würde wer er war. Welchen Namen er trug und was seine Bestimmung war.
Dass ihre Erziehung nun in die falsche Richtung gegangen war, hatten sie vermutlich nicht erwartet. Zumindest nicht nach dem schicksalhaften Tag, an dem Blaise der Sklave Voldemorts geworden war.
Der Schmerz, der ihm so bekannt war. Der Schmerz, an den man sich nicht gewöhnen konnte, ihn nicht ertragen konnte, der ihn in den Wahnsinn treiben konnte. Seine Schreie wurden nicht erhört und er nahm nur dunkel das Gelächter von Snape wahr.
Hoffentlich starb er hier und jetzt. Hoffentlich endete der ganze Scheiß endgültig.
Snape sah den Körper des Schwarzhaarigen vor Schmerz erbeben. Wie sich die Fingernägel in die eigene Haut gruben und versuchten den Schmerz mit Selbstzugefügten Schmerz zu mildern.
Das normalerweise gebräunte Gesicht des Slytherins war blass und seine Stirn war faltig. Niemand wagte es ihn zu beleidigen und ihn so zu behandeln. Und schon gar nicht dieser Zabini.
Der Regen ließ nach, zusammen mit dem Lebenswillen des jungen Mannes und Snape war verärgert über den Fakt, dass Blaise ihm nicht einmal die Freude gab sich offen zu seinen Schmerzen zu bekunden wie Muggle und Zauberer es normalerweise taten.
Aus der Dunkelheit näherte sich ein Vogel und Snape bemerkte erst zu spät, dass dieser genau auf sein Gesicht zu flog. Das Rotkehlchen krallte sich mit seinen kleinen Krallen in dem Gesicht des Todessers fest.
"Was?!" Snape versuchte das Tier aus seinem Gesicht zu zerren, als er Schritte hinter sich hörte.
Der Vogel löste sich und hinterließ hässliche rote Striemen und flog dem Neuankömmling entgegen.
"Wenn dass nicht Professor Snape ist.", höhnte eine männliche Stimme und der Tränkemeister sah sich einem seiner ehemaligen und besten Schüler gegenüber.
Theodore stand zwischen dem nun schweratmenden Blaise, welcher nur mühevoll seine Augen zu dem Slytherin gleiten ließ und zu Snape. Er hielt den Zauberstab von Blaise und seinen eigenen in der Hand und deutete mit diesem auf den Mann. Auf seiner Schulter saß das Rotkehlchen und blickte zwischen den beiden hin und her.
"Bring ihn weg." Das Rotkehlchen wartete die Aufforderung nicht lange ab und glitt von der Schulter zu der gefallenen Gestalt bevor es sich verwandelte.
"Vorsicht...", sprach Ginny, die einen Arm von Blaise um ihre Schulter legte. Dieser stöhnte nur gequält. Ginny zog aus ihrem Umhang einen Stift und bettete ihn zwischen ihrer und Blaise Hand bevor sie ein paar Worte murmelte und Snape abschätzend ansah.
Der Portschlüssel aktivierte sich sofort und die beiden verschwanden.
"Glaubst du wirklich du kannst gegen mich alleine antreten?"
"Wer hat gesagt ich sei alleine?" fragte Theo mit einem listigen Grinsen.
Aus den Nebelschwaden kamen die Weasleyzwillinge, gefolgt von Seamus.
"Millicent ist mit Draco disappariert.", erklärte der Ire kurz und warf dem ehemaligen Slytherin eine Pergamentrolle zu.
Theo blickte auf den vermeintlichen Portschlüssel, den Hermione in aller Eile hergestellt hatte, weil außer ihr niemand das so wirklich konnte. Ihre Wahl der Objekte war jedoch durchaus sehr amüsant, doch er kommentierte es nicht weiter sondern steckte es in seine Robe.
"Jemand sollte Hermione folgen. Sie ist alleine weiter.", zischte Theodore zu den drei Griffindors ohne seine Augen von dem Zaubertränkeprofessor zu nehmen.
Snape sah die Jugendlich an, die ihn gefährlich anstarrten, wobei die Zwillinge in einer geheimen Sprache untereinander Pläne schmiedeten. Seamus war der einzige der auf die Aufforderung reagierte und wieder im Nebel verschwand.
--
Hermione währenddessen hatte sich von den anderen getrennt und war der Stimme von Harry gefolgt und als sie ihn vorfand stockte ihr Atem. Seamus der wenige Momente später zu ihr stieß war ebenso von entsetzen erfasst.
Harry verteidigte sich ausschließlich und Ron griff unerbittlich an. Als dann der Todesser durch einen Schockzauber temporär außer Gefecht gesetzt wurde, forderte Hermione über den Marcusplatz den Rückzug auf, den drei Personen nur sehr ungern antraten. Schließlich war Snape noch wohl und munter.
--
Ginny saß mit angewinkelten Beinen in einem Sessel. Sonnenstrahlen trafen durch riesige Fenster ihr blasses Gesicht. Sie war eingewickelt in eine Decke und beobachtete die Flammen vom Kamin. Harry saß ihr gegenüber und auch er war versunken in seinen Gedanken.
Sie hatten erst vor ein paar Stunden die unterste Etage des Hotels vollständig hergerichtet und hatten sich dann zurückgezogen, während die anderen noch immer fleißig das Gebäude einrichteten.
"Wie haben es Fred und George aufgenommen?", erkundigte sich Harry nach Minuten langer unangenehmer Stille zwischen den beiden. Seit dem Vorfall bei den Weasleys, wo Harry die rothaarige Frau ignoriert hatte um für ihr Wohlbefinden zu sorgen, war die Atmosphäre zwischen den beiden unangenehm und beinahe unerträglich.
Die Gespräche die zwangsweise entstanden, waren freundlich aber oberflächlich und Harry stellte schmerzlich fest, dass es eine Weile brauchen würde, bis die beiden wieder normal miteinander reden konnten.
"Du meinst das mit Ron?" Sie selbst hatte erst davon erfahren nachdem alle wieder zurückgekehrt waren. Hermione hatte nicht ein Wort darüber verlieren können. Ginny glaubte, dass es für sie ein riesen Schock gewesen war, da es ein offenes Geheimnis war, dass sie Ronald Weasley noch vor kurzem zugetan war.
Ginny hatte immer gedacht, dass insgeheim, Harry und Ron _ das einzige weibliche Wesen in ihrer Mitte in irgendeiner Weise als anziehend empfunden hatten. Auch wenn die beiden das nie so wirklich zeigen konnten, so war es ihr doch aufgefallen.
Harry nickte und rieb sich unwohl den Nacken wo er verspannt war. Die Zeit, die er im Himalaja untergetaucht war um den vorgespielten Tod Rons zu verdauen, hatte ihm nicht all zu gut getan und er war froh gewesen, dass Hermione es doch wirklich geschafft hatte ihn mit seiner eigenen Eule zu kontaktieren.
Hedwig war das einzige Wesen gewesen, was ihn so schnell hatte finden können. Er war jedoch überrascht wie gut es ihr wieder ging und wie Hermione sich die Schneeeule zu ihren Gunsten unter den Nagel gerissen hatte.
"Nicht sehr gut. Mum und Dad werden es noch weniger akzeptieren können. Es wäre vermutlich besser gewesen, wenn Ron gestorben wäre und nicht zu so einem Verräter geworden wäre." Ginny zog die Decke näher zu sich. Sie selbst konnte es nicht glauben, als Seamus es ihr versuchte so schonend wie möglich bei zubringen.
Der Arme musste danach so einige Beschimpfungen über sich ergehen, bis Ginny es dann auch von Harry und Hermione bestätigt bekommen hatte und es langsam durchsickerte. Es zu akzeptieren war etwas völlig anderes. Es war als läge ein Fluch über ihr und ihren Freunden. Schmerz, Leid, Verlust und Verrat. Alles kam geballt zusammen und versuchte jeden einzelnen von ihnen zu erdrücken.
Harry bemerkte, dass es immer noch ein sehr taktloses Thema war. Für ihn selbst war es nicht einfacher, aber dennoch hatte er das verlangen sich irgendjemanden mitzuteilen. Obwohl er Ginny selbst nichts von der Prophezeiung erzählt hatte so war ihm aufgefallen, dass die Frau es dennoch wusste, oder vielleicht auch nur ahnte.
Wie oft hatte sie ihm zugehört und er ihr. Nun saßen sie wieder in Schweigen da und er war dankbar als Luna mit einer Ausgabe des Klitterers sich zu ihnen gesellte und die Stimmung lockerte. Er bemerkte, dass nur er sich amüsierte, als die Frau mit dem blonden Haar einen Bericht über die Ungeheuer im Ministerium rezitierte und sich gelegentlich eine ihrer blonden Strähnen aus dem Gesicht strich.
Ginny seufzte leicht. Ihre Gedanken wollten sich einfach nicht von dem unvermeidlichen drücken und sie stand auf und faltete die Decke sorgfältig zusammen. Sie entschuldigte sich und ließ die beiden zurück, die sich gemeinsam über die Zeitschrift beugten.
Ihre Schritte hallten durch den Korridor, als sie sich ins erste Stockwerk aufmachte. Sie hörte fröhliches Gelächter und traf Lee an, der mit Seamus die Treppen an ihr vorbei rannte, auf der Suche nach einem sicheren Versteck vor einer pinken Demelza, die bewaffnet mit einem Quaffel den beiden nachjagte.
Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht bei dem Anblick des grellen Pinks, welches man aus Kilometer Entfernung vermutlich immer noch einwandfrei sehen konnte.
Sie blickte noch kurz hinter her als sie Seamus entgeistert um Gnade schreien hörte und das dumpfe Geräusch des Quaffels, als es sein Ziel traf. Schmunzelnd ging sie weiter.
Wo im Erdgeschoss alle Wände aus weißem Marmor bestanden und der Boden aus Schwarzem, so sah man, dass das erste Stockwerk dann doch schon fast die Hausfarbe der Griffindor angenommen hatte. Sie sah einen geschockten Theodor, der mit offenem Mund die rotgoldenen Wandteppiche begutachtete. Ihr war klar, dass dieser sich nicht wirklich wohl damit fühlte.
"Fang doch an das zweite Stockwerk Grün und Silber zu gestalten Dann können die anderen nichts dagegen sagen." Der Schwarzhaarige blickte sie überrascht an.
"Ich bezweifele, dass ich das überleben würde. Meinen Vorschlag zu Rot Silber haben sie ja schon hier nicht akzeptiert.", murmelte er genervt.
"Ein Slytherin der aufgibt, dass ich das noch erleben darf.", schalt sie ihn lächelnd. Der empörte Gesichtsausdruck von Theo war Grund genug um ihr ein Lachen zu entlocken und sie war froh. dass sie dazu noch in der Lage war.
"Das werden wir ja sehen, wer hier aufgibt." Damit stapfte der Mann an ihr vorbei und machte sich auf den Weg in das nächste Stockwerk.
Ginny sah sich um und stellte fest, dass sie niemanden in dem lichtdurchfluteten Gang sah. Dean und Demelza waren am vergangenen Morgen zu ihnen gestoßen, genauso wie Hannah Abbott, Susan Bones, Ernie Macmillian, Katie Bell und Alicia Spinett.
Alles im Allen war das Gebäude recht voll von Schülern, die entweder für Hermiones Idee Lord Voldemort zu stürzen ihre Schullaufbahn unterbrachen oder ehemalige Schülern von Hogwarts, sowie solche, die der Bitte folgten, weil sie dort wo sie lebten und arbeiteten nicht mehr zufrieden waren.
Fred und George waren seit dem Morgen, an dem sie aus Venedig zurückgekehrt waren und das von Ron mitbekommen hatten, noch nicht zurück. Sie hatten schließlich auch noch einen Laden den sie führten und zusätzlich hatten sie es sich zur Aufgabe gemacht ihren Eltern die Nachricht zu überbringe.
Zielstrebig öffnete Ginny eine Tür zu einem Zimmer, in dem sie eigentlich fast nur noch ein und ausging.
Millicent sah sie an und stand sofort auf und verließ den Raum mit einem kurzen Nicken zu dem Rotschopf. Ginny sah ihr verwirrt nach bevor sie sich zu ihrem eigentlichen Grund drehte, weswegen sie hierher gekommen war.
Blaise lag eingehüllt in schweren Decken auf der Seite, um seinen geschundenen Rücken zu schonen. Obwohl der Mann vom Äußerlichen weniger abbekommen hatte wie Draco, so hatte der Cruciatusfluch ihm scheinbar mehr Kraft geraubt wie zuerst erahnt.
Ginny strich mit den Fingerspitzen über die glühende Stirn bevor sie sich mit sorgenvoller Miene auf den Sessel niederließ, den Millicent noch vor Minuten besetzt hatte. Sie beobachtete den jungen Mann eine Weile bevor sie nach dem Buch griff, welches sie den Vortag dagelassen hatte.
--
Katie lief mit schnellen Schritten durch den Flur. Ihre Augenbraue zuckte gefährlich als sie auf der Suche nach der Gastgeberin war.
Hermione sah sie bereits von weitem und unterdrückte ein genervtes Stöhnen. Seit dem Morgen hieß es 'Hermione da ist...', 'Hermione kannst du mal...', 'Hermione was ist das?' und dabei wollte sie doch nur für ein Paar Minuten ihre Ruhe.
Natürlich war ihr bewusst, dass sie den Fehler begangen hatte zu sagen, dass man sie fragen konnte wenn etwas nicht stimmte, aber waren die alle denn Blind? Musste sie zuerst aus dem Fenster springen um ihnen begreiflich zu machen, wie verzweifelt sie war?
Ganz zu schweigen davon, dass keiner ihr die Möglichkeit gab sich selbst nach Draco Malfoy oder dessen besten Freund zu erkundigen. Sie schaffte es ja nicht mal bis zu deren Zimmer, ohne _ dass irgendetwas nicht stimmte. Dabei hatte sie die Wasserleitung hergestellt, dass Demelza duschen konnte, hatte die Arbeit von Dean bewundert, der das Treppengeländer mit wunderbaren silbergoldenen Ornamenten schmückte und hatte Theodor erlaubt den zweiten Stock Grün und Silber zu färben.
Sie wusste eins: Erzieher der Mugglewelt hatten ein echt schweres Leben.
"Katie.", begrüßte Hermione sie etwas zu fröhlich, doch die dunkelblonde Frau schien es eh nicht mitzubekommen.
"Über dem Zimmer - das ich mir ausgesucht habe - ist ein Merlin verdammter Ghoul!" Das letzte Wort kreischte sie beinahe heiser vor Ärger.
Hermione schloss ihre Augen und rieb sich die Schläfe in rhythmischen Kreisbewegungen mit dem Wunsch nun Katies Kopf gegen eine Wand zu rammen. Verdammt Draco färbte ab. Wo war ihr Verständnis geblieben, ihre Ausdauer und Unnachgiebigkeit?
Vermutlich hatte der überstarke Kaffee, mit dem saueren Nachgeschmack den Lee ihr zum Morgen hin gebracht hatte es ihr genommen. Es war nur gut, dass sie die Hälfte der Tasse in eine der von Luna ausgesuchten Topfpflanzen kippen konnte.
Glücklicherweise hatte sie bei ihrer Wahl beim Pflanzengroßhändler, bei dem sie gestern gewesen war und Susan Bones und Hannah Abbott mitgeschleppt hatte, eine relativ gute Wahl getroffen. Blauweiße Hochwachsende Pflanzen mit üppigen grünen Blättern und den Hang dazu ab und zu melancholisch seufzende Geräusche von sich zu geben, aber ebenfalls wunderbar gut zu duften. Harry der mitgetrottet war hatte eigentlich nur die Funktion gehabt: Alles bezahlen. Wer ihn bezirzt hatte war Hermione fraglich, aber das war ja gerade nicht das Problem.
"Ein Ghoul?", fragte Hermione müde.
"Ja verdammt ein blöder um sich werfender Ghoul, der sich über meinem Zimmer breit macht!" Die Frau stampfte mit dem Fuß entnervt auf. In der Schule war es Peeves gewesen der sie genervt hatte und nun ein ekliger Ghoul.
"Lies das Buch "Gammeln mit Ghoulen" oder Wechsel doch einfach das Zimmer. Hier sind mehr als genug. Angelina hat doch das Innenleben vergrößert, hier können sonst wie viele Leute untergebracht werden. Such dir ein anderes aus was dir gefällt und wo kein Ghoul darüber wohnt." Hermione sah, dass ihre Vorschläge auf Widersprüche treffen könnten und drehte sich um und lief schnellen Schrittes von Katie weg.
--
Draco hätte am liebsten die Frau aus seinem Zimmer geschmissen. Auch wenn sie beteuerte sie hege keine Furcht vor ihm und die Slytherin Rivalitäten hätten sich nie so sehr auf ihr Haus bezogen wie auf Gryffindor, aber Merlin sie laberte zuviel.
Er gab zu sie war eine gute Heilerin, obwohl er lieber jemand anderes zur Gesellschaft gehabt hätte als Susan Bones.
Immer wenn er wieder am Einnicken war und seine Schmerzen in seiner Schulter zu vergessen schien, hatte die Frau die Affinität ihn durch unterschiedliche Maßnahmen zu wecken. Sollte sie Blaise nerven gehen. Er wollte seine Ruhe. Nur seine verdammte Ruhe. Vielleicht sogar die Nähe einer gewissen Gryffindor, die ab und zu seine Gedanken rein zufällig streifte, aber nicht das hier. Besonders nicht, wenn er ans Bett gefesselt war und sein Zauberstab zu weit entfernt lag.
"So ich geh dann mal zu Hannah und Ernie.", verabschiedete sie sich und innerlich jauchzte der Malfoy vor Freude. "Gute Besserung." Sie winkte ihm und er war froh dass er die Entschuldigung hatte, dass er seinen Arm einfach nicht bewegen konnte.
Minuten vergingen und er empfand die Decke als langweilig. Sie bot ihm keine Ablenkung. Ab und zu hörte er Stimmen auf dem Gang. Manche erkannte er und manche nicht. Keiner jedoch kam zu ihm bis auf einmal die Tür halb aus den Angeln gerissen wurde und sofort zurück ins Schloss fiel
und sich eine Gestalt dagegen presste und diese magisch verschloss.
"HERMIONE. ICH WAR NOCH NICHT FERTIG! Ich brauche doch noch..." Zischend blendete die genannte Frau die Stimmen von Außerhalb aus und ließ sich dann langsam sich selbst beruhigend an der Tür herunter gleiten, bis sie an ihr gelehnt saß und sich die Kopfschmerzen versuchte wegzumassieren.
Draco grinste slytherinfreudig vor sich hin und begeisterte sich an der Showeinlage, die ihm gefehlt hatte. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt, oder wiegte sich in falscher Sicherheit, dass er noch schlief, denn als sich ihre Augenpaare trafen errötete sie um ein vielfaches.
"Entschuldige.", murmelte sie hervor und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und Draco ließ es sich nicht nehmen zu lachen.
"Musst du dir ein Paar Hufflepuffs vom Hals halten?" Hermione schüttelte nur den Kopf.
"Schlimmer, vier Griffindors die sich beschweren, dass zwei Slytherin oben die Wände Silber Grün tapezieren und zwei Slytherin die sich beschweren, dass hier zu viele Gryffindor sind. Es ist schlimmer wie Babysitten." Sie erhob sich zerknirscht und ließ sich neben ihm auf dem Bett wieder nieder.
Draco lachte leise, jedoch darauf bedacht sich nicht großartig zu bewegen.
"Und zur Strafe, dass du leiden musst hast du mir Bones geschickt?", fragte er ernst und Hermione zog ihre Stirn kraus.
"Sie sagte sie wäre gut im heilen. Was ist geschehen?" Draco griff nach ihrem Arm und zog sie zu sich. Das ganze Handgelenk war einbandagiert, wo Fenrir ihn gebissen hatte und seine Schulter könnte zum Teil von einer Mumie stammen so kam es ihm vor. Und selbst die Krallenspuren waren dick eingepackt.
"Sie hat versucht mich zu unterhalten. Ich bin Slytherin, sie ist Hufflepuff. Was kann es schlimmeres geben?", fragte er.
Hermione ließ sich nur zu gerne an seiner Seite nieder und lauschte seinem Gequengel bevor sie ohne Kommentar einschlief.
--
Ende 13.tes Kapitel.
--
Es tut mir leid, dass ich nicht auf eure tollen Kommentare antworte. Ich hatte es bereits getan, doch nun ist das alles weg. Futsch einfach verpufft zusammen mit dem Kapitel welches ich Dienstag hochgeladen habe. Das ist nicht mehr lustig! +heul+
Deswegen lade ich es jetzt ohne Kommentare hoch und ohne groß die Htmltags hier einzusetzten die ich normaler weise setzte. Was jedesmal ne Ewigkeit dauert.
Also noch mal ES TUT MIR SO LEID!!!! Nächstes Mal bekommt ihr alle ein großes Kommentar. Ich verspreche es!!
