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Krieger, Magier und Diebe

AU, Science Fantasy
von

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Wieder vereint

Titel: Krieger, Magier und Diebe

Teil: 20/24

Autor: Lady Silverwolf

Anime: Beyblade

Warning: OOC

Disclaimer: Die Hauptcharaktere gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit dieser Fanfic.
 

"..." reden

//...// denken
 

~~~~~~~
 

So, ich hab ja versprochen, irgendwann zwischen Weihnachten und Sylvester, ist allerdings ein bisschen spät jetzt, oder? Egal, so wie das aussieht, ist das Kapitel sowieso heute noch oben, also kein Problem.
 

Ach ja, und für alle, die eine lebhafte Fantasie haben - ihr solltet sie jetzt vielleicht ausschalten, okay? Das Kapitel ist vielleicht nicht besonders appetitlich. Also, nicht alles genau vorstellen, ja?
 

**
 

@ Spellmaster: Bin ich erleichtert, dass es nicht so schlecht ist. Theoretisch ist hier wohl der richtige Ausdruck. ^^
 

@ schwarzer_nebel: Der darf ruhig auch mal lachen. *Kai pat* Muss ja nicht immer der Griesgram sein. ^.^

Ja, ich schreib noch 'n paar andere Sachen.

Thief's Pride kennst du schon, oder hab ich da was falsch im Kopf? Dann gibt's noch die Fortsetzung dazu, The Thief And The Wolf. Das ist auch etwas länger. Dann noch den Songfic-One-Shot Lügen. Mein neuestes Projekt Sacrificed Sacrament - Sacrilegious Nights, unterscheidet sich aber grundlegend von dem Rest. Und natürlich mein Großprojekt Feuermond <--- Dafür brauchst du viel Zeit. Außerdem zwei YGO-FFs und noch eine über Geister(Zweite Seele, Spiel der Götter und Die Geister von Sankt Michael) Keine Ahnung, ob dich das interessiert, schau doch einfach mal rein.
 

@ Sesshi-Chan: Aufregung bekommst du in diesem Kapitel genug, würd ich sagen. *drop* Die Hälfe von den Infos ist auch (eigentlich) unwichtig.

Ja, Kai der Eisklotz. Der darf auch mal lachen! Warum sollten die sich plötzlich ändern? Oo

Ob die Pläne aufgehen? Tjaaaa... Ich denke, der Titel des Kappis sagt genug.
 

@ are: Das würde Olivier ja auch töten. Ich dachte, bei der Theorie musste irgendwas rein, was die Sache auflockert. Da kam mir Jonny gerade recht. *g* Zu Kai sag ich jetzt gar nichts.

Diese Szene mit Yuriy und Co. hab ich nur eingefügt, weil ich die Erschaffungsstory nicht noch einmal erzählen wollte. Außerdem wusste ich nicht, wie ich sie strecken sollte und das Kapitel war sowieso viel zu lang. Da hab ich's dabei belassen.

Seijo war der Dorfälteste, der ihnen den Auftrag gegeben hat. Meine Tante meint, ich soll ihn rausstreichen, weil er unnötig ist und ich glaube, sie hat recht. *drop* Ursprünglich hatte ich noch ein wenig mehr mit ihm vor.

Inzwischen hab ich noch 'ne vierte on, aber das ist was anderes. >> Ich hals mir viel zu viel Arbeit auf und das kurz vor dem Abi. Ich hab sie nich mehr alle.
 

**
 

~~~~~~~
 

Wieder vereint
 

"Hier waren wir doch schon mal.", meinte Rei nachdenklich und sah sich zum wiederholten Male um.

"Keine Ahnung!", grummelte Lee. "Hier sieht doch alles gleich aus!"

"Wir sind doch nicht im Kreis gelaufen!", meinte Takao erbost. "Sonst wäre Jacques das ja auch! Und der kennt sich hier ja aus."

"Na, hoffentlich.", brummte Sergej.

"Nein, nein. Das meine ich doch gar nicht. Lee, wir haben doch schon mal in einer Insel gerastet. Kurz bevor wir auf Caras gestoßen sind. War das nicht hier in der Nähe?"

"Keine Ahnung.", wiederholte Lee.

"Das würde aber passen! Die neuen Türen, denk doch mal daran!" Rei sprang auf und ignorierte die Verwirrung der Umsitzenden. Sie hatten sich in einer kleinen Senke versammelt. Ein paar saßen auf den Felsen Wache. Jacques hatte in einiger Entfernung Rast gemacht und sie hatten sich so nahe herangewagt wie nur möglich.

Sie wussten nicht, wie lange es noch dauern würde, aber über kurz oder lang würde Jacques sie entdecken oder sie ihn verlieren. Denn die Wüste bot kaum Deckung und es war ein Wunder, dass sie ihm drei Tage lang hatten folgen können. Drei Tage, die nicht besonders gemütlich gewesen waren. Zwar hatte Robert Proviant und Decken für sie besorgt, aber sie hatten nicht genug Vorräte, um sie zu verschwenden und die Nächte in der Wüste waren trotz Decken und Umhängen kalt.
 

"Wir wissen aber nicht, ob das wirklich das Ziel von denen.", erklärte Lee. "Und wir können nicht riskieren, uns zu irren."

Rei schüttelte den Kopf und wollte etwas antworten, als Bryan sich vernehmen ließ: "Sie brechen auf." Sofort war alles auf den Beinen. Rei kletterte an den Felsen hoch und späht über die Kante. Tatsächlich herrschte in Jacques' Lager reges Treiben. Kurz darauf setzte sich die Gruppe in Bewegung.

"Los geht's!", flüstere Lee, als auch der Letzte hinter einer Felswand verschwunden war.

"Wir sollten uns beeilen. Sonst sind sie weg, ehe wir aufgeholt haben.", murmelte Rei und tatsächlich war Jacques mit seinen Leuten schon nicht mehr zu sehen.

"Die holen wir noch ein.", bestimmte Takao abenteuerlustig. Ein unterdrücktes Niesen ließ alle herumfahren. Der blauhaarige Junge stolperte zurück und über einen Stein, was ihn auf den Hosenboden setzte. Das rettete ihm das Leben. Knapp über seinem Kopf zischte ein Pfeil vorbei und fiel klappernd auf die Steine.
 

"Verdammt!", knirschte Bryan, jemand schrie auf. //Ein Hinterhalt!//, schoss es Yuriy durch den Kopf, während sein Körper sich längst in Bewegung gesetzt hatte. Dann war alles Chaos. Gebrüll, der durchdringende Schrei Griffolyons und das Rauschen seiner mächtigen Schwingen, Waffen, die klirrend aufeinander schlugen, Schreie und Rufe, schwere, stampfende Schritte.

Yuriy schob alles von sich, dafür war jetzt kein Platz. Die anderen würden schon zurecht kommen - oder eben nicht. Das war jetzt ganz egal. Mit ein paar Griffen und Sprüngen hatte er die Felswand erklommen und stand kurz darauf einem bewaffneten Krieger gegenüber. Dessen Augen weiteten sich entsetzt, als er den Bruchteil einer Sekunde später einen Dolch auf sich zurasen sah. Er gab einen seltsamen Laut von sich, als die Klinge seine Kehle aufschlitzte, dann entwand Yuriy der kraftlosen Hand das Schwert.

Hinter den Felsen war viel Platz für einen Kampf und den würde er auch brauchen. Mehrere Männer kamen auf ihn zugestürzt, hinter sich hörte er Kampflärm, sein Kopf dröhnte, das Blut rauschte ihm in den Ohren. Immer noch Chaos überall, auch sein Körper spielte verrückt, reagierte viel zu schnell, viel zu sicher.
 

Aber Yuriy störte das nicht. Das Einzige, was ihn interessierte, war die Gelegenheit zum Kampf. All seine Wut wegen Kais Tod, seinen Hass auf Jacques den Mörder, seine Verzweiflung wegen dem Verlust von Kai legte er in den Kampf, die Klingen in seinen Händen waren seine Sprache, die einzige Handschrift, die sie kannten, war der Tod und die Tinte das Blut der Feinde.

Männer fielen unter seiner Raserei, starben, wurden tödlich verletzt - es kümmerte ihn nicht. Er hatte die Möglichkeit sich auszutoben, seinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Anders...anders hatte er es nie gelernt. Er hätte so gern geweint, wie es die Anderen gemacht hatten, aber die einzige Befreiung von der Verzweiflung über Kais Tod konnte er so zum Ausdruck bringen.

Yuriy schüttelte sich, aber er wurde das Rauschen nicht los. Er fühlte sich sonderbar, stark, mächtig, unbesiegbar. Seine Lippen verzogen sich zu einem irren Grinsen, als er die Leichen um sich betrachtete und weitere Krieger, die auf ihn zukam. Mit einem lauten, verzweifelten Auflachen stürzte er sich in den Kampf.

Wo war Jacques? Er würde sterben, er würde leiden! Für Kai! Es dauerte einen Augenblick, dann entdeckte er ihn, zwischen seinen Kriegern, mit einem Schwert in der Hand. Yuriy bemerkte, begriff nichts mehr um sich herum, das Einzige, was noch wichtig war, war Jacques, der jetzt langsam auf ihn zukam. Yuriy stürmte ihm entgegen, niemand konnte ihn aufhalten. Dann wurde alles rot um ihn.
 


 


 

"Verdammt!", fluchte Takao und sprang wieder auf um hinter einigen Felsen Deckung zu suchen. Aber das brachte nicht viel, denn die Feinde waren überall. Fluchend zerrte er sein Schwert aus der Scheide und sah sich hastig um. Aber da war nichts, den er angreifen könnte!

Über sich bemerkt er einen dunklen Schatten und warf sich hastig zur Seite. Etwas Schweres traf ihn an der Hüfte und riss ihn der Länge nach hin. Fluchend trat er das Etwas weg und rappelte sich auf. Keinen Moment zu früh, denn plötzlich hatte er genug Gegner um sich herum.

Die ersten Schwerthiebe wehrte er mit Leichtigkeit ab. Anscheinend nahmen die Söldner ihn nicht für ganz. Aber das war er - als Schüler seines Großvaters - sicher nicht. Aber wirklich ausprobiert hatte er seine Künste nie. Heute, jetzt war sein erster richtiger Kampf. Jetzt würde sich herausstellen, ob er wirklich etwas gelernt hatte. Jetzt würde sich herausstellen, ob er töten konnte, was Kai des öfteren bezweifelt hatte.

Der Gedanke an Kai schmerzte und ließ seine Wut aufflammen. Er würde töten. Hier und jetzt. Mit einem Aufschrei griff er an. Der Mann vor ihm riss erstaunt die Augen auf, wehrte die ersten Schläge hastig ab und kam aus dem Takt. Er schrie auf, als Takaos Klinge seine Rüstung durchschlug und sich in das weiche Fleisch darunter grub. Der Junge riss sein Schwert hoch, dann spürte er, wie der Mann zusammensackte.
 

Rasch sprang er nach vorn um sich die anderen Krieger vom Leib zu halten und drehte sich um. Er hatte jetzt die Felswand im Rücken. Besser als einen Feind. Die Männer standen um ihn herum. Dort, wo er voher noch gestanden hatte, lag ein großes Netz. Natürlich. Sie brauchten die Hatesit doch lebend. Sonst wären die Amulette vollkommen nutzlos.

Beide Hände am Schwertgriff, leicht zitternd, aber beherrscht sah Takao den Männern entgegen, die einen kurzen Augenblick auf ihren toten Kameraden sahen und sich dann ihm zuwandten. Noch einmal würde er keinen von ihnen so leicht überwältigen können. Sie hatten ihn einfach unterschätzt. Jetzt waren sie vorsichtiger, weil sie wussten, dass er etwas konnte.

Nervös leckte er sich über die Lippen und suchte einen festeren Stand. Einen Moment wünschte er sich sein eigenes Schwert, die Klinge seines Großvaters, aber er wusste, dass er sie nicht bekommen konnte. Später konnte er sich darum kümmern - wenn er das hier überlebte. Für jetzt musste Roberts Klinge ihm reichen.
 

Die nächsten Schläge waren schwieriger zum Abwehren. Takao keuchte. Er wusste, dass er eigentlich keine Chance hatte. Die Männer vor ihm waren in der Überzahl und außerdem erfahrener als er. Sie waren immerhin richtige Söldner, die Jahre in der Wüste überlebt hatten, während er in Nijan ein mehr oder weniger behütetes Leben geführt hatte.

Einmal spürte er kurz einen stechenden Schmerz im Oberschenkel, aber er hatte nicht die Zeit, darauf zu achten. Trotzdem fühlte er, wie er immer schwächer wurde. Lee war es, der ihn aus der Misere holte. Plötzlich war er da, mit einem lauten Schrei, schwang den Speer, den er von Robert bekommen hatte, wie eine Peitsche durch die Luft und drosch mit ihm auf die Gegner ein.

Die Männer wichen zurück, so dass Takao und Lee eine kurze Verschnaufpause erhielten. "Geht es dir gut?", wollte Lee wissen.

Der Jüngere keuchte und nickte, tastete dabei aber nach der blutenden Wunde in seinem Oberschenkel. "Ja.", antwortete er. "Mehr oder weniger."

"Gut." Lee sah sich die Gegner kurz an, während Takao seine Aufmerksamkeit ihren Freunden zuwandte. Sergej war nur wenige Meter von ihnen entfernt und schwang eine riesige Doppelaxt wie einen dünnen Ast über den Kopf. Die Krieger hielten sich von ihm fern. Bryan und Ivan standen Rücken an Rücken auf der Mitte des Platzes. Neben ihnen lagen die Fetzen eines zerhackten Netzes. Bryan blutete aus einer Wunde an der Seite, Ivan lief das Blut über das Gesicht. Robert und Griffolyon waren mit einigen Magiern beschäftigt und hielt diese so von den Anderen fern. Rei kämpfte mit einem Netz, das ihn zu Boden geworden hatte. Ob er sich noch befreien konnte? Yuriy war nirgends zu sehen.
 

"Achtung. Es geht wieder los!" Takao nickte tapfer und hob die Waffe. Ob sie das wirklich überleben konnten? Die Gegner waren zahlenmäßig weit in der Überzahl, außerdem waren unter ihnen Magier, während sie zwar alle bis auf Takao erfahrene und gut ausgebildete Krieger waren, aber auf die Hilfe ihrer Tisetah verzichten mussten, da nur Robert sein Amulett hatte. Und der Greif konnte auch nicht mit allen Zauberern fertig werden.

"Verdammt!", fluchte Lee und schwang seinen Speer. Der Hieb schleuderte einen der Männer direkt in Takaos Schwert. Der Junge schüttelte sich und hob die Waffe schnell wieder um einen Schlag abzuwehren. Nie hatte er sich so sehr Dragoon zur Seite gewünscht. Er wollte nicht sterben, nicht hier, nicht von diesen Männern getötet und vor allem nicht jetzt. Er hatte doch noch so viel vor! Er wollte seinen Großvater wieder sehen, Hitoshi, Hilary, Judy, Mikako...Nijan. Er wollte Dragoon besser kennen lernen. Er wollte...

Geschockt riss er die Augen auf als er jemanden bemerkte, der keine fünf Meter von ihm entfernt stand. Toki ,Feuerstern' Fuma aus Nijan. Er wollte - Toki töten. Toki, der nur wenige Meter von ihm entfernt war. Jetzt. Sofort. Ohne auf seine Feinde zu achten, ohne sich weiter um Lee zu kümmern, stürmte er los.
 

Der Magierschüler bemerkte ihn erst, als es beinahe zu spät war. Er fuhr blitzschnell herum - und riss entsetzt die Augen auf, als er das Schwert auf sich zurasen sah. Mit einem Aufschrei warf er sich zurück und konnte so verhindern, dass die Klinge ihn vom Hals bis zum Unterleib aufschlitzte. Trotzdem hatte er jetzt einen langen Riss in der Robe und die Spitze des Schwertes war rot. Takao grinste und ging in Kampfstellung.

Toki starrte ihn entsetzt an und tastete nach der Verletzung. "Du...du...aber...ich...du...", stotterte er, dann flammte plötzlich Wut in seinen Augen auf. "Wie kannst du es wagen?!"

Takao grinste nur noch breiter. "Komm, Feuerstern, ich töte dich!"

Der Magier lachte kurz auf. "Das glaubst auch nur du!" Er krümmte die Hände zu Klauen und zwischen seinen Fingern bildete sich ein grell leuchtender Ball. "Ich habe viel gelernt seit unserem letzten Kampf! Und jetzt sind nur wir zwei da! Kein Tisetah, das sich einmischen kann!"

Takao antwortete nicht, sondern stürzte nach vorn. Toki duckte sich unter seinem Schlag weg und sprang zurück, dann riss er seine Hände hoch. Nur knapp konnte Takao dem grellen Lichtball entkommen, der seine rechte Schulter streifte und eine schmerzhafte Brandwunde zurückließ.
 

Doch er störte sich nicht daran und griff weiter an. Wütend und entschlossen. Er wollte Toki töten, seinen Zorn und seine Trauer über Kais Tod an ihm auslassen. Irgendwo mussten diese Gefühle hin, raus aus ihm, sonst würden sie ihn umbringen. Mit blitzenden Augen schwang er sein Schwert. Es prallte wirkungslos an Tokis magischem Schild ab. Aber er hieb wieder zu und wieder. Hin und wieder duckte sich der Magier oder wehrte mit einem Dolch ab, meistens aber nutzte er den Magieschild.

"Lass das, du Feigling!", brüllte Takao ihn an. "Kämpf mit mir! Schwächling!" Die Wut und der Hass in seiner Stimme ließen ihn selbst erschaudern, aber Toki sah man es an, dass ihm diese Gefühle und Takaos wilde Angriffe Angst machten. Er schaffte es einfach nicht, einen größeren Zauber zu schaffen. "Wehr dich, Feigling!"

Takao wurde immer wütender. Er konnte nicht kämpfen, weil Toki sich hinter seiner Mauer versteckte, aber angreifen tat dieser auch nicht. So jagte er den Magieschüler vor sich her, bis diesen plötzlich die Wut packte. Knurrend zwang er sich zur Konzentration und formte einen weiteren grellen Ball zwischen den Fingern.

Doch Takao wich diesmal geschickter aus, so dass er sich nicht einmal mehr eine Verbrennung zuzog. Dafür fühlte er etwas anderes. Seine rechter Arm war taub. Und diese Gefühllosigkeit breitete sich langsam über seine gesamte rechte Körperhälfte aus. Er wechselte die Hände am Griff und Toki nahm es mit einem zufriedenen Grinsen auf. "Was ist? Kannst du nicht mehr?", spottete er.
 

Takao hielt inne. "Dich kann ich immer töten.", murrte er.

"Ach ja? Wie wär's dann damit?" Mit einer blitzschnellen Bewegung hob der Magier die Hand und schleuderte einen kleinen, schwarzen Ball auf Takao. Dieser reagierte instinktiv und schlug mit dem Schwert dagegen. Der Ball hüpfte zurück. Toki duckte sich, aber er hatte erreicht, was er wollte, Takao für einen Moment abgelenkt. Geschickt beendete er die komplizierten Fingersymbole und streckte beide Hände aus. Aus seinen Fingerspitzen schossen dünne, rote Lichtbänder, die in den Augen brannten.

Mit entsetzt aufgerissenen Augen warf sich Takao beiseite, aber zu spät. Die Lichtbänder packten ihn und wickelten sich um ihn. Er fühlte sich, als würde er in Flammen stehen oder mit Säure übergossen werden. Es schmerzte, als würde er von Tausenden glühenden Nadeln gestochen oder das erhitzte Messer seine Haut aufschlitzten. Er schrie.

Toki grinste wie wahnsinnig und verstärkte seine Bemühungen. Der Schmerz wurde stärker. Takao schrie lauter. Es sollte aufhören! Aufhören! Beinahe hätte er es hinausgeschrieen, aber seine Lippen konnten keine Worte mehr formen und so kam nur ein klägliches Jaulen aus seinem Mund.
 

Aber da war noch etwas anderes als Qual. Erst war es klein, aber es wuchs schnell an. Und es trug den Namen Zorn. Warum quälte Toki ihn? Reichte es ihm nicht, ihn zu besiegen und töten zu können? Musste er ihn vorher noch quälen und demütigen?

"Angriff ist die beste Verteidigung.", hörte er plötzlich seinen Großvater.

"Pack das Übel an der Wurzel." Das hatte Kai einmal zu ihm gesagt.

Takao fragte sich, wie er jetzt - jetzt, wo er sich vor Schmerzen wand - danach handeln konnte. Es gab keine Antwort darauf, aber dennoch tat er es. Er stürzte vor, obwohl er sich lieber auf dem Boden gewälzt hatte. Toki sah ihn verwirrt an, wusste nicht, was sein Gegner tat, begriff es nicht. Wie konnte sich jemand, der von diesem Zauber getroffen worden war, noch bewegen?

Verwundert sah er Takao entgegen, der mit aller Kraft sein Schwert hob und es Toki in die Brust rammte, bis das Heft gegen den Körper stieß. Beinahe sofort lösten sich die roten Fesseln auf und der Schmerz klang langsam ab. Keuchend blieb Takao stehen. Das Nächste, was er sah, war ein Netz, das ihn zu Boden warf. Verdutzt schrie er auf und zappelte, was ihn noch mehr in die Maschen verstrickte.
 


 


 

"Hey, hey, hört ihr das?", wollte Mao plötzlich wissen und legte den Kopf schief.

"Was?", fragte Jonny.

"Ich höre es.", erklärte Gaou.

"Wo?", wollte Kai wissen und sah sich um. Sie hatten das Tal schon beinahe erreicht. Um sie herum erstreckte sich die Wüste, durchsetzt von riesigen Felsen und Steinen, die nicht selten lange Mauern bildeten. Er hörte nichts bis auf den Wind, der um die Felsen pfiff, und das Schnauben und Hufescharren der Pferde. Sie waren geritten, sie hatten ja genug Tiere. Funkenstern schlug nervös mit dem Schwanz.

Mao deutete in die entsprechende Richtung. In der Ferne, einige Hundert Meter entfernt, erhob sich eine Anhöhe. Kai kniff die Augen zusammen; war da nicht jemand? Er konnte kaum mehr als tanzende Schatten erkennen.

"Da ist wer.", murmelte Gaou. Plötzlich stob eine riesige Gestalt in den Himmel. War das ein geflügelter Löwe?

"Ein Hatesit!", rief Michael und Jonny murmelte ungläubig: "Griffolyon?!" Dann spornte er Nachtgeflüster an. "Na los! Worauf wartet ihr?" Sie folgten. War da jemand mit Jacques aneinander geraten? Es würde Kai nicht verwundern.
 

Die Hufe trommelten in schnellem Takt auf den harten Boden und bald konnte Kai erkennen, dass da wirklich Leute kämpften. Wer gegen wen? Es lagen bereits einige Leichen auf dem Boden, die übriggebliebenen Krieger - nicht sehr viele - griffen alle eine Person an. Waren dessen Begleiter bereits alle tot?

Es würde wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis der einzelne Kämpfer fiel. Und diesen Kämpfer...erkannte Kai, als er näher kam. Er wusste genau, wer es war. "Yuriy!" Mit einem Schrei trieb er Funkenstern noch mehr an, so dass sie einen Satz machte und beinahe in doppelter Geschwindigkeit weitergaloppierte.

Hinter sich hörte er die Rufe seiner Begleiter, aber er ignorierte sie. Yuriy war jetzt wichtiger. Aber noch während er nach seiner Armbrust griff, bemerkte Kai, dass der Rothaarige gar keine Hilfe brauchte. Der Kampf vor ihm war gar kein richtiger Kampf. Es war eher...eine Metzelei. Seine Gegner hatten keine Chance gegen Yuriy, der scheinbar vollkommen durchgedreht war.

Er kämpfte wie in Raserei, sein Gesicht war zu einer grausamen, psychopathischen Maske verzerrt, seine Zähne in einem irren Grinsen gefletscht und auf seiner Stirn pochte eine Ader. Seine blutgetränkten Hände waren wie zu Klauen gekrümmt und er trug keine Waffen. Rotes Blut besudelte seine Kleidung und sein Gesicht und ließ ihn wie eine Bestie wirken. Eine Bestie, die er in diesem Augenblick wohl wirklich war.
 

Wie konnte das sein?! Wie konnte der sonst so beherrschte und kaltblütige Yuriy so ausrasten?! Was hatte...was hatten sie in der Abtei mit ihm angestellt?! Hastig zügelte er Funkenstern, so dass sie einige Meter von dem Kampfplatz entfernt zum Stehen kam. Die Stute schnaubte unruhig und scharrte mit den Hufen. Am liebsten wäre sie so weit und schnell wie möglich von hier weggelaufen, dass merkte Kai, aber er hatte sie nicht umsonst von Varaconn gekauft. Sie würde ihm gehorchen und bleiben. Er selbst verspürte den gleichen Drang wie sie. Aber er konnte jetzt nicht her weg. Yuriy war da vorne... und hatte sich in einen tollwütigen Wolf verwandelt.

Den Männern um ihn herum standen die Panik und das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Aber weglaufen kam für sie nicht in Frage. Wer es versuchte, war schon so gut wie tot. Das bewiesen die Leichen, die um Yuriy herum auf dem blutgetränkten Boden lagen, rot von ihrem eigenen Blut und mit zerschmetterten, verrenkten Gliedern.

Jemand...jemand musste Yuriy aufhalten. Jetzt...jetzt sofort, sonst würde er alle töten, die in seine Nähe kamen. "Yuriy!" Kai sprang aus dem Sattel. Der Rothaarige reagierte jedoch nicht auf seinen Ruf. "Yuriy!" Lauter diesmal. Aber noch immer tobte der Kampf weiter. Ein Söldner mehr sackte auf dem roten, rutschigen Boden zusammen, das Genick unnatürlich verdreht.
 

Kai zuckte zusammen, als ein weiterer Knochen mit einem ekelerregenden Laut brach. Der Mann schrie auf und wurde herumgeschleudert. Kai erkannte ihn sofort. Es war Jacques. Seine Nase war gebrochen und auf seiner Wange prangte ein violett schillernder Fleck. Einige seiner Zähne fehlten und er hielt sich den Arm, den Yuriy soeben zermalmt hatte. Dieser kümmerte sich im Moment nicht sonderlich um den Wissenschaftler, sondern stürzte auf den nächsten Mann zu.

Hinter sich hörte Kai Pferdehufe und Maos entsetzte Stimme: "Bei den Göttlichen..." Die Anderen sagten gar nichts. Er drehte sich um und zog einen Beutel aus seinem Hemd hervor, den er Michael zuwarf. "Die Amulette.", sagte er knapp. "Ich denke, die anderen sind da unten. Helft ihnen! Ich kümmere mich darum." Mit einem Wink deutete er auf den Schlachtplatz. Sofort kam Bewegung in die Hatesit. Sie sprangen von ihren Pferden und stürzten in angemessener Entfernung an Yuriy und seinen Gegnern vorbei um zwischen den Felsen zu verschwinden.

Kai sah wieder zu Yuriy. Er brauchte jetzt Zeit, um zu dem Rothaarigen vorzudringen, der noch immer vollkommen in seiner Raserei gefangen war. Die Söldner, die dieser tötete, ließen Kai kalt. Sie waren sowieso Feinde. Yuriy war jetzt wichtiger. Kai trat einige Schritte vor, dass er kurz neben Jacques zum Stehen kam.
 

Gerade wollte er weiter, als der Mann neben ihm einen unterdrückten Laut ausstieß. Verdutzt blickte er nach unten. Sterndeuter starrte ihn aus weitaufgerissenen, entsetzten Augen an. In ihnen erkannte Kai pure Angst. Angst vor dem Tod. Angst vor ihm, Kai. "Du...!", wisperte Jacques und seine Stimme war nicht mehr als ein Hauch. "Du...bist tot. Bist du gekommen, um mich zu verhöhnen?"

Kalt blickte Kai auf ihn hinunter. Dann begriff er, was Jacques meinte. Sterndeuter wusste nicht, dass er wieder lebte und warum er wieder lebte. Anscheinend hielt er ihn für eine Art Vision; gekommen um ihn auszulachen, so kurz nach dem eigenen Tod. Kai ging neben ihm in die Hocke. "Nein.", antwortete er kühl. Im Moment empfand er nichts für Jacques. Keinen Hass mehr, er war wie weggeweht. Nicht einmal mehr Abneigung. Er spürte auch keinerlei Angst mehr vor ihm. Aber es war auch kein Mitleid da. "Ich bin da, um Yuriy zurückzuholen. Ich lebe, aber du wirst hier sterben. Wenn du Azrael triffst, dann sage ihm, dass ich noch immer die Wahrheit und die Lüge sehe."

Jacques starrte ihn verwirrt an. Kai erhob sich wieder und drehte sich zu Yuriy um. Dieser hatte sich gerade über einen Krieger gebeugt und schlug mit geballter Faust auf ihn ein. Kai hörte Knochen brechen. Der Mann spukte Blut. "Yuriy.", sagte Kai und trat näher. "Yuriy." Dessen Opfer sackte leblos zusammen.
 

Jetzt waren sie nur noch zu dritt. Yuriy, Kai und Jacques, der noch immer am Boden lag und leise wimmerte. Der Rothaarige fuhr herum, auf der Suche nach einem neuen Opfer. Aber da war keines mehr.

"Yuriy." Bis auf Kai. Ein heiseres Knurren entwich Yuriys Kehle und er duckte sich, um zum Sprung anzusetzen. Seine Pupillen waren zusammengezogen, so dass man beinahe nur noch das Weiße sehen konnte.

"Yuriy. Hör auf damit." Die leise, sanfte Stimme irritierte ihn. Wer...war das? Hatte der keine Angst wie die Anderen? Er roch nichts, spürte nichts, nicht die Angrifflust wie bei den Anderen, nicht diese schreckliche Panik.

"Yuriy. Schau mich an. Erkennst du mich nicht?" Nur Wärme war in der Stimme. Zuneigung. Etwas, das stärker und tiefer war. Yuriy richtete sich wieder halb auf. Wer...? Er kannte die Stimme. Kai legte den Kopf schief und wiederholte den Namen. Mit Erleichterung bemerkter er die Veränderung in der Haltung des Anderen und wie sein Blick sich langsam wieder klärte. Bald konnte er das Eisblau wieder erkennen. "Yuriy?", fragte er leise.
 

Der Angesprochene blinzelte. "...Kai?" Ungläubig starrte er den Rotäugigen an. "Aber...Kai?"

"Ja, Yuriy. Ich bin es wirklich."

"Aber...du...bist doch tot?"

"Nein. Ich lebe. Dranzer hat mir geholfen."

"Kai?" Vorsichtig trat Yuriy näher, bis er nur noch einen Schritt von Kai entfernt stand. Dieser sah ihm ruhig entgegen. In den blauen Augen stand noch immer Unglauben, aber auch Hoffnung und etwas anderes, das Kai nicht deuten konnte und das er noch nie bei jemandem gesehen hatte, am allerwenigsten bei Yuriy. Es ließ den sonst so eisigen Blick freundlicher wirken und von Innen heraus leuchten.

Vorsichtig hob der Rothaarige die Hand. Seine Finger zitterten, als er Kai an der Wange berührte. Kai erschauderte unter der sanften Berührung, aber er ließ Yuriy gewähren. Yuriy brauchte das jetzt. Denn im Gegensatz zu den Anderen war er bei Kais Tod dabei gewesen. Hatte ihn sogar in den Armen gehalten! Seinen letzten Atemzug gefühlt.

Die Anderen - Michael, Jonny, Hiro, Gaou, Mao und Olivier - hatten schließlich nur von seinem Tod gehört. Zeo dagegen, der ebenfalls dabei gewesen war, war ja vor Angst beinahe umgekommen.
 

"Kai?" Kai nickte und gestattete sich ein leises Lächeln. Yuriy sah ihn ungläubig an und nahm seine zweite Hand zu Hilfe, um sich zu vergewissern, dass Kai tatsächlich vor ihm stand und keine Illusion war. Einen Moment später wurde Kai in eine grobe Umarmung gerissen, die ihm die Luft abschnürte und beinahe die Rippen brach. Glücklich erwiderte er sie einen Augenblick.

"Yuriy,...du erdrückst mich.", keuchte er schließlich. Yuriy ließ ihn sofort los, nur um den Vorgang zu wiederholen. Kai wusste nicht, ob er sich darüber freuen oder es bedauern sollte, dass Yuriy so kräftig war. Er vergrub den Kopf in Yuriys Schulter und presste den Größeren an sich, der ihn nicht mehr loslassen wollte.

Ein Ächzen riss sie in die Gegenwart zurück. Hastig fuhren sie herum. Jacques starrte sie an. Er hatte sich wieder erhoben, taumelte jedoch noch und hielt sich den Arm. Sein Gesicht war blutverschmiert und seine Augen noch immer weit aufgerissen. Sie wirkten wie schwarze Abgründe, bodenlos und voller Angst.

"Du...!", knurrte Yuriy wütend. "Warum bist du noch nicht tot?"

"Du hast nicht fest genug zugeschlagen.", sagte Kai sachlich und griff nach einem Dolch.

"Nein. Er soll von sich aus verrecken!"

"Diesen Gefallen wird er dir nicht tun."
 

Yuriy hielt seine Hand fest, mit der er den Dolch ziehen wollte. "Lass. Ich mache das. Der verdient nicht, dass du das tust. Außerdem habe ich es dir doch versprochen."

"Was?" Kai ließ die Hand wieder sinken und der Rothaarige zog den Dolch. Einen Moment starrte er die Waffe verwirrt an. "Wo hast du den wieder her? Ich dachte..."

"Das erzählen wir dir später. Jetzt beeil dich, da unten sind noch mehr." Kai deutete mit dem Daumen zu den Felsen, hinter denen es allerdings verdächtig still war. Nur über ihnen am Himmel kreiste Trygle, der goldene Adler des Himmelskönigs, und der blaurote Greif mit den weißen Schwingen, den Jonny Griffolyon genannt hatte.

"Ich glaube nicht, dass die noch unsere Hilfe brauchen, aber warte kurz." Mit einem hässlichen Grinsen im Gesicht trat Yuriy auf Jacques zu, der entsetzt zurückstolperte. Dieses Grinsen erinnerte ihn doch sehr an den psychopathischen Gesichtsausdruck, den Yuriy noch vor kurzem zur Schau getragen hatte.

Kai starrte Sterndeuter einen Moment kalt an, dann wandte er sich ab und ging zu den Pferden. Jacques verdiente es nicht, dass er bei seinem jämmerlichen Tod zusah. Kurz strich er Funkenglanz über die samtigen Nüstern, dann nahm er ihre Zügel und führte sie zu den anderen Tieren. Hinter sich vernahm er einige Geräusche, die ganz genau sagten, was gerade geschah. Kai hörte nicht zu, sondern fing die anderen Pferde ein, dann ging er zu Yuriy zurück.
 

Jacques Leiche lag vor ihm am Boden. Grinsend schob der Rothaarige den wieder sauberen Dolch in die dazugehörige Scheide zurück. "Da hinten geht's runter." Er deutete auf den Weg. "Komm."

"Warte. Ich habe noch etwas für dich."

"Hm?" Verwundert sah Yuriy ihn an.

Kai lächelte leicht und zog etwas aus seiner Tasche hervor. "Hier. Ich glaube, du brauchst das noch."

"Wolborg!" Die Freude in Yuriys Stimme war unmöglich zu überhören. Breit grinsend nahm er das schwarze Halsband entgegen und strich mit den Fingern über das weißblaue Amulett. "Wolborg. Mein Wolf." Einen Moment hielt er inne, dann sah er Kai an. "Was ist mit...Dranzer?"

"Ich habe sie." Ohne ein weiteres Wort machte sich Kai mit den Pferden an den Zügeln auf um sich zu den Anderen zu gesellen. Yuriy folgte einen Moment später.
 


 


 

"Verdammt!", fluchte Takao und starrte angsterfüllt den Mann an, der das Netz geworfen hatte und jetzt auf ihn zukam. Er würde ihn sicher verschnüren wie ein Pack, so dass er sich nicht mehr rühren konnte! Takao zappelte noch mehr, was ihn jedoch nicht mehr Raum verschaffte, sondern im Gegenteil ihn noch mehr einwickelte.

"Hat keinen Sinn, Junge. Du kommst hier nicht weg." Wütend starrte Takao den Mann an. Dann hörte er einen lauten Schrei, der Krieger wurde umgeworfen und auf seinem Körper hockte plötzlich ein bewaffneter Junge. Sein Schwert steckte in der Brust des Mannes. Mit einem Ruck stand er wieder auf und drehte sich zu Takao um, das blutige Schwert in der Hand. Seine wilden, roten Haare wurden von einem breiten, blauen Tuch gebändigt und seine violetten Augen funkelten. Er grinste auf Takao hinunter. "Tag, Kleiner. Wie geht's denn so?"

Verdutzt und wütend starrte Takao zurück und zappelte weiter. "Halt still." Kaum war der Blauhaarige der Aufforderung nachgekommen, zuckte das Schwert des Anderen vor und durchtrennte die Schnüre des Netzes. Der Rothaarige half ihm auf und klopfte ihn ab. "Alles klar?"

"Wie...was...? Wer bist du?"
 

Der Andere hatte sich schon umgewandt und winkte ab. "Später, Kleiner. Jetzt gibt es erst einmal ein paar Kämpfe zu bestreiten." Er drehte das Schwert kurz in der Hand, dann griff er an.

"Mach dir nichts draus, Takao. Der ist immer so."

Der Angesprochene fuhr herum und starrte in das grinsende Gesicht von... "Michael?!"

"Das ist mein Name. Ich freue mich auch, dich zu sehen, aber Jonny hat Recht, bevor wir einen kleinen Plausch halten können, müssen wir kämpfen. Trygle!" Über ihnen erschien ein riesiger, blauer Schatten, der rasch zu einem goldenen Adler wurde. Die mächtigen Schwingen peitschten die Luft. Sein Partner warf dem sprachlosen Jungen neben sich ein kleines Säckchen zu, der es instinktiv auffing. "Hier. Dein Amulett ist da drin. Und bleib hier, du bist verletzt!" Dann stürzte sich auch Michael in den Kampf.

Verwirrt starrte Takao ihm hinterher, ehe er sich des Säckchens in seinen Händen bewusst wurde. Oh ja, er wusste, dass Dragoons Amulett da drin war. Er fühlte es. Dragoon fühlte es auch und machte Radau. Der Drache wollte kämpfen. Takao würde ihn kämpfen lassen. Hastig kippte er den Inhalt des Beutels in seine Hand und pflückte sein eigenes Amulett heraus. Es war egal, wie Michael daran gekommen war. Das Einzige, was zählte, war, dass es da war. Takao stopfte die anderen Schmuckstücke wieder in den Beutel zurück, dann rief er Dragoon.
 

Der riesige Drache erschien sofort. Einen Moment bedauerte Takao, dass er Toki nicht von seinem Tisetah erledigen lassen konnte, aber so war es besser. Der Drache brüllte und sein Ruf wurde von anderen Tisetah erwidert. Dem Adler am Himmel, Roberts Greif, der etwas flügellahm neben seinem Herrn hockte, sich jetzt aber wieder in die Lüfte schwang, der großen Echse, die neben Jonny hockte und Feuer spie und damit das selbe Element wie Dranzer hatte, der großen, roten Raubkatze neben Lee, die zu dem Mädchen mit der wirbelnden Lanze gehören musste, dem blauen Bären, dessen Partner der zhaon'elische Riese sein musste, der gerade Rei befreite, und dem weißen Einhorn mit dem blaugoldenen Horn, dass neben einem schlanken, grünhaarigen Jungen stand, der die Söldner mehr zu erschrecken schien als die Anderen zusammen.

Der Rest des Kampfes war ein Kinderspiel. Es waren einfach nicht genug Männer, um die sechs Tisetah, ihre Partner und die anderen, durchaus gefährlichen Krieger besiegen zu können. Yuriy war noch immer nicht aufgetaucht. Wenn Takao sich recht erinnerte, hatte er den Blauäugigen während des gesamten Kampfes nicht gesehen. Aber das hatte nichts zu bedeuten.
 

Der rothaarige Fremde mit dem wilden Blick tätschelte gerade die Echse, die kurz darauf verschwand, und drehte sich um. Er grinste kurz in die Runde. "Seid ihr alle in Ordnung?", wollte Michael wissen. Takao nickte und taumelte. "Anscheinend nicht." Himmelskönig fing den Blauhaarigen auf, ehe er hinfiel. "Setz dich. Deine Hose ist schon rot vor lauter Blut und die Wunde an der Schulter sieht übel aus."

"Hey, hey, mir geht's gut."

"Das glaube ich nicht. Setz dich. Wir sollten die Pferde holen."

"He, du!", rief Lee plötzlich und marschierte auf den schmalen grünhaarigen Jungen zu, der gerade seine Waffe, einen riesigen Säbel, in die Scheide schob.

"Ja, bitte?", wollte er höflich von dem Zhaon'El wissen.

Dieser stellte sich vor ihn und betrachtete ihn stirnrunzelnd. Er war mindestens einen Kopf größer als der Fremde. "Ich kenne dich. Du gehörst doch zu den Dieben!"

Sofort änderte sich die Stimmung. Wie konnten Michael und seine Freunde, die ja alle Hatesit waren, einen Feind mitbringen?

"He, alles okay!", rief das Mädchen und sprang zwischen Lee und den Fremden. Sie legte dem Zhaon'El beide Hände auf die Brust und schob ihn sanft, aber bestimmt zurück. "Er ist kein Feind. Von ihm wissen wir erst, wo das Hauptquartier ist. Es stimmt, er hat für den Feind gearbeitet, aber jetzt gehört er zu uns."
 

Lee sah die Kleinere kurz an, dann blickte er zu dem Grünhaarigen und wieder zurück. "Warum? Mao, wer ist der Kerl? Kai hat gesagt, er sei ein Magier und..."

"Erlaubt, dass ich mich vorstelle.", bat der Fremde mit sicherer Stimme.

Lee verstummte und sah ihn an. "Ja?"

"Mein Name ist Olivier LesDemondes und, ja, es stimmt ich bin ein Magier." Einen Moment herrschte Stille. Takao sah den Jungen verdutzt an, dann zu dem Mädchen, zu Michael und dem großen Zhaon'El neben Rei, schließlich zu dem rothaarigen Fremden, der breit grinste und wirkte, als ob er gleich in lautes Gelächter ausbrechen würde.

Wie war das miteinander zu vereinbaren? Ein Magier, der Hatesit half, sich gegen Magier zu wehren? Bryan war der Erste, der sich aus seiner Erstarrung löste. Mit schnellen Schritten ging er auf Olivier zu und blieb dicht vor ihm stehen. Der Fremde rührte sich nicht und erwiderte ruhig den stechenden Blick aus den grauen Augen.

Erst als Bryan unvermutet nach ihm griff, wich er einen halben Schritt zurück, hielt aber schließlich doch still. Der Grauäugige zog an der dünnen Kette, die Olivier um den Hals trug. Erst als er den kleinen, runden Anhänger in weiß und rot sah, hielt er inne. "Also hat Jacques seine Pläne doch verwirklicht.", sagte er dann und wandte sich desinteressiert ab.

"Ihr kennt Jacques?", wollte Olivier wissen.
 

"Zu meinem Bedauern." Bryan war schon auf dem Weg zu einem Stein, auf dem er sich niederließ. Vorsichtig tastete er nach seiner Seite, an der das Hemd mit Blut getränkt war. Anscheinend war Takao nicht der Einzige, der Andenken an den Kampf zurückgetragen hatte. Überhaupt schien nur Sergej unverletzt zu sein.

"He, Eisenfaust, was treibt dich hierher?", wollte der Rothaarige mit der wilden Frisur plötzlich wissen und marschierte auf den Grafen zu, der reichlich erschöpft wirkte, um ihn zu stützen. Man sah es Robert an, dass er die Hilfe eines Anderen nicht gerne annahm, aber wusste, dass er sonst umkippen würde, was noch demütigender wäre. "Ich dachte, du sitzt schön gemütlich zu Hause auf deiner Burg und brütest über irgendwelchen Bürokram."

"Ihr kennt euch?", fragte Rei erstaunt und ging zu Takao. "Lass mich das ansehen.", bat er und deutete auf die Wunden. Takao zuckte zusammen, als der Zhaon'El seine rechte Schulter berührte. Das Taubheitsgefühl hatte sich verabschiedet, jetzt, wo er es brauchen konnte.

"Wir kennen uns schon, seit wir Kinder sind.", grummelte Robert und setzte sich auf einen Stein. Griffolyon machte es sich hinter ihm bequem und diente ihm als Lehne.
 

"Geschäftsbeziehungen.", erklärte der Rothaarige. "Syrillion und Druskill handeln schon seit Generationen miteinander. Natürlich nicht offiziell, aber jeder weiß es."

Michael sah kurz in verständnislose Gesichter, dann fiel ihm ein, dass die meisten keine Ahnung hatten, der Rothaarige war und erklärte: "Jonathan McGregor. Auch genannt Syrillions Feuer oder Gladiator von Syrillion."

"Mir wäre es lieber, wenn ihr mich Jonny nennt.", murmelte Jonathan.

"Ist Syrillion nicht die einzige Insel, die von Hatesit beherrscht wird?", wollte Ivan wissen, der an seiner Stirn herumtupfte. Sein Gesicht war von seinem eigenen Blut verschmiert.

"Doch. Kai hat so was erzählt.", sagte Takao.

Michael nickte. "Das stimmt. Inzwischen herrschen die McGregors auch noch über Bel Hélen."

"Apropos Kai, wo ist denn der überhaupt?", wollte Jonny wissen und sah sich suchend um.

Die einstigen Gefangenen sahen ihn an. "Wie?", fragte Ivan schließlich. "Ihr wisst das noch nicht? Kai ist doch...tot."
 

Jonny sah ihn an und schüttelte den Kopf. Er wollte gerade etwas sagen, aber Mao kam ihm zuvor. Sie winkte lachend ab und meinte: "Das ist doch schon längst überholt. Schaut!" Sie deutete mit der rechten Hand auf den Weg, über den sie gekommen waren. Von dort kamen gerade Yuriy, einige Pferde und eine sehr vertraute Gestalt mit einem im Wind wehenden, langen, weißen Schal, die die Pferde führte, auf sie zu.

Einen Moment starrten alle schweigend in diese Richtung. Ihr Verstand wollte nicht begreifen, was ihre Augen sahen. Takao reagierte am schnellsten. Er warf sein Schwert weg und stürmte auf den Todgeglaubten zu. Die Schmerzen waren vergessen. "Kai!" Sein Freudenschrei hallte an den Felswänden wieder.

Die Pferde wichen erschrocken vor dem Heranstürzenden zurück, so dass Kai die Zügel fahren lassen musste. Einen Moment später wurde er von Takao umgeworfen, der sich mit einem Sprung in seine Arme warf um ihn zu umarmen. Hart kamen beiden auf dem Boden auf.

"Kai!", brüllte Takao noch einmal, aber der Angesprochene sah ihn nur mürrisch an.

"Schrei mir nicht so ins Ohr!", tadelte er den Jungen. "Und verdammt noch mal geh runter von mir!"

Takao lachte, gehorchte aber. Das war der Kai, denn sie kannten! Er war so froh, den Rotäugigen wieder zu sehen, und wünschte sich, Max und Kenny wären anwesend. Kai erhob sich und zog Takao am Arm hoch. Dieser zuckte zusammen. "Au!"
 

"He! Bist du verletzt?" Kurz konnte der Blauhaarige Besorgnis in den roten Augen sehen.

"Ja. Aber nicht schlimm."

Kai sah sich kurz um. "Wo sind Max und Kenny?", wollte er dann wissen. "Und Kevin?"

"Auf dem Weg zu Hiro. Beziehungsweise, sie sollten bereits bei ihm sein. Wir haben uns bei Druskill getrennt, damit sie Hilfe holen sollten.", erklärte Lee.

"Anscheinend haben wir uns knapp verpasst.", meinte Michael. "Aber was soll's. Wir sind so oder so hier."

"Wir haben aber die Amulette von Max und Kenny.", wandte Mao ein.

"Und Ivans.", warf Kai ein und sah den Kleinsten seiner Kindheitsfreunde an. Dieser schüttelte den Kopf.

"Ich habe es.", rief Takao und holte den Beutel hervor. Ivan war beinahe sofort bei ihm, während Kai rasch zu Bryan hinüberging, nachdem er Takao befohlen hatte, seine Wunden versorgen zu lassen.

"Geht's?", wollte er wissen und der Grauäugige nickte. "Hat schon wieder aufhört zu bluten."
 

"Gut. Ich muss kurz mit dir sprechen."

"Wie seid ihr an die Amulette gekommen?", wollte Sergej wissen. Kai hörte ihn noch beim Weggehen und Michael war es, der zu einer Antwort ansetzte. Feuerrabe führte Bryan um die Felsen herum auf den Kampfplatz. "Schau, was Yuriy angerichtet hat."

Geschockt blieb der Andere stehen und starrte einige Zeit stumm auf den Schlachtplatz. "Was...ist geschehen?"

"Keine Ahnung. Wir sind erst gekommen, als der Kampf schon in vollem Gange war. Er war wie toll. In seiner Raserei gefangen. Er hat mich kaum erkannt. Verstehst du?"

"Nein. Yuriy würde nie so reagieren."

"Ich weiß. Was ist in der Abtei geschehen?"

"Du glaubst, die wären dafür verantwortlich, dass er so ausrastet?"

"Ja. Wer sonst?"

"Gute Frage." Kurze Zeit sagte keiner ein Wort und Kai konnte nur den Wind hören, der um die Felsen pfiff und das leise, entfernte Murmeln der Anderen, die sich gegenseitig berichteten, was geschehen war. "Kurz bevor wir getürmt sind-", begann Bryan. "-haben sie neue Experimente an Yuriy begonnen. Er wusste nicht, was sie damit bezweckten, aber es war eine ganze Reihe Tests."
 

"Hn." Wenn diese Tests etwas mit Yuriys Verhalten zu tun hatten, dann sollten sie so schnell wie möglich herausfinden, auf was genau sie abgezielt hatten. Wer wusste schon, ob es nicht wieder geschehen konnte? Yuriy hatte Kai kaum erkannt und ihn beinahe ebenso getötet wie die feindlichen Söldner. Anscheinend war er nur durch seine Bekanntschaft und Verbindung zu Kai sozusagen zurückgeholt worden. Was würde aber geschehen, wenn Yuriy ausrasten würde und Kai nicht in der Nähe wäre? Würde er dann alle töten, die bei ihm waren? Oder würde er sie erkennen?

"Weißt du, ich glaube, ich weiß, was Vo...Boris damit wollte.", unterbrach Bryan plötzlich seine Gedanken. Kai blickte auf und zog eine Augenbraue hoch. "Ich hab Boris und Konstantin mal zufällig über die Projekte sprechen hören. Ich hab nicht alles verstanden, weil der Wind nur Bruchstücke zu mir getragen hat."

"Und?"

"Wenn ich das richtig verstanden habe, wollten die aus Yuriy den ultimativen Krieger machen. Aber ich weiß weder wie noch warum. Nur, dass sie nicht weit mit ihren Plänen gekommen sind. Wir sind vorher weg."

"Ich verstehe." Kai nickte und drehte sich um. "Komm. Sonst suchen uns die Anderen. Und das hier" - er deutete mit dem Kopf auf das Schlachtfeld - "sollten sie nicht zu Gesicht bekommen."
 

"Warte. Jacques hat ihnen einiges über die Abtei erzählt." Kai fuhr herum. "Auch über Black Dranzer und dass sie Experimente mit uns gemacht haben. Nichts genaues, aber über unsere ,Talente' wissen sie Bescheid."

"Ich...von Black Dranzer wollte ich ihnen sowieso erzählen. Aber nur, dass es ihn gibt." Kai blickte auf den Boden. Er hatte ihnen nicht von den Experimenten erzählen wollen. Nicht von den Tests, den Genmanipulationen oder all dem anderen. Noch nicht.

Er fühlte sich beschmutzt davon. Davon, dass sie seinen Körper bei Versuchen missbraucht hatten. Auch jetzt noch, wo er einen neuen Körper hatte. Denn der war nur eine Hülle. Mit den Forschungen hatten sie seine Seele getroffen. Denn die Narben und Wunden der Seele verschwanden nicht einfach so, waren teilweise noch nicht einmal verheilt.

Bryan legte ihm die Hand auf die Schulter. "Alles okay?" In diesem Moment klang seine Stimme beinahe sanft. Kai war ihm dankbar für die schweigende Anteilnahme, die Teilung der Schmerzen. Auch Bryan kannte sie, denn er hatte nichts anderes erlebt.
 

Der Rotäugige schwieg einen Augenblick zu lang. Dann fasste er sich wieder und nickte. "Alles okay. Mehr werden sie jedoch nicht erfahren. Jetzt noch nicht."

"Das denken wir auch."

Zusammen gingen sie zu den anderen zurück. "Wo wart ihr?", fragte Jonny grinsend und blickte dann direkt Bryan an. "Der Bursche da macht sich schon sorgen um dich." Mit dem Daumen deutete er auf Rei, der gerade dabei war, Lee eine Wunde zu verbinden. Er blickte auf und funkelte den Grauäugigen zornig an. Aber in seinen goldenen Augen war auch Besorgnis zu lesen. Erstaunt sah Kai von ihm zu Bryan und wieder zurück. Was war denn da geschehen?

"Du bist verletzt!", schimpfte der Zhaon'El. "Setz dich und warte, bis ich mich um deine Wunde kümmern kann!" Bryan stieß ein Zischen aus und setzte zu einer Antwort an, doch Kai legte ihm die Hand auf den Arm. "Er hat recht. Setz dich."

Wortlos folgte der Angesprochene der Aufforderung. "Was machen wir jetzt?", fragte Takao dann. Er hielt mit begeistert leuchtenden Augen sein Schwert in der Hand und grinste von einem Ohr zum anderen. Olivier saß neben ihm. Die anderen hatten sich rund um sie versammelt und die Pferde waren nicht weit entfernt an einen Felsvorsprung gebunden, damit sie nicht wegliefen.
 

"Wir sollten in die Stadt gehen.", meinte Lee. "Und von dort aus durch die Gänge ins Hauptquartier. Dort holen wir die Amulette zurück."

"Wir müssen einen Boten zu Hiro schicken. Wegen Max, Kenny und Kevin.", sagte Robert. Er schien sich wieder erholt zu haben und hielt ein Stück Brot in den Händen.

"Erst die Amulette.", bestimmte Mao. "Wenn wir aus dem Hauptquartier wieder zurück sind, sehen wir weiter."

"Aber vielleicht brauchen wir die Vier Göttlichen.", warf Ivan ein. "Ich meine, wenn die die einzigen sind, die gegen diese Kralay ankommen."

"Ich sagte, erst die Amulette.", wiederholte Mao. "Vertraut mir."

"Wir sollten wirklich tun, was Mao sagt.", meinte Gaou.

"Ich bin auch dafür.", erklärte Olivier ruhig.

"Aber zuerst suchen wir einen Lagerplatz. Die meisten von uns sind verletzt.", warf Rei ein. Er band gerade den letzten Knoten bei Bryans Verband. Dessen Oberkörper war jetzt beinahe ganz bandagiert. Anscheinend hatte er eine ältere Wunde in der Schulter.
 

"Nein.", widersprach Kai. "Wir gehen gleich in die Stadt. Ins Hauptquartier können sowieso nicht alle mit, weil wir sonst auffallen würden. Wir sind zu viele."

"Würde ich auch sagen.", brummte Sergej.

"Vierzehn Leute.", grinste Michael. "Eine ansehnliche Zahl. Ich glaube, Kai hat recht."

"Aber wir wissen immer noch nicht, wie du es geschafft hast, von den Toten wieder aufzuerstehen.", sagte Takao und sah Kai auffordernd an. Aber dieser schüttelte den Kopf. "Später. Wenn alle dabei sind."

"Das hat er zu uns auch gesagt.", grinste Jonny. "Versuche nicht, ihn umzustimmen. Der kann ganz schön stur sein!"

"Jaja.", murrte der Blauhaarige. Rei lächelte sanft und schlug ihm kurz auf die Schulter. "Aber es ist doch gar nicht so wichtig. Das Wichtigste ist doch, dass er wieder da ist, oder nicht?" Niemand antwortete darauf.

Nur kurze Zeit später brachen sie auf. Takao hatte als einziger das Privileg, im Sattel eines Pferdes zu sitzen, da er mit dem verletzten Bein unmöglich das Tempo der Anderen mithalten. Bryan, der eigentlich ebenfalls in den Sattel gehörte - er hatte am meisten abgekriegt - weigerte sich standhaft und ohne Worte. Niemand forderte ihn zum Gegenteil auf. Hinter sich ließen sie die Leichen von Söldnern, Toki und Jacques.
 

~~~~~~~
 

Hallo? Seid ihr noch da oder hat euch das Kappi vergrault? Ich weiß, ein wenig...äh...brutal war's schon. Und die Yuriy-Kai-Szene hat euch auch nicht vom Hocker gehauen, oder? Ich werd sie wohl noch ein wenig verlängern.
 

Also, wünsch euch einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Gute!

Silberwölfin



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2006-01-11T17:50:44+00:00 11.01.2006 18:50
boah hammer...das ich nochma eine so geile fic in die finger bekomm, hätt ich echt nich gedacht!
*vor glück durchs zimmer hops*
überhaupt is ja schon die welt, die du erfunnen has schon klasse...aba dann auch noch eine so spannende story...
echt respekt!*schulterklopf*
auch wenn ich nich ganz versteh, wie bryan nach so einer schweren verletzung einfach weiter durch die wweltgeschichte läuft...
*krübel*
nich das ich ihn nich mag...ganz im gegenteil!^^
und die szene mit ihm und ray im verlies war ja echt geilo...*schmacht*
bidde, bidde schreib schnell weita!!!
*ottos bidde-bidde- bidde bick aufsetz*
so, dad katzenvieh muss jetz ma für kleine kittis...*hust*
Von:  Arethelya
2006-01-03T20:08:00+00:00 03.01.2006 21:08
Also ich fand's ja gerad schön, dass es so brutal geworden ist *muahahahaha* Ich hab halt ne Macke^^ Deswegen hat's mich auch nicht vergrault. Ich liebe diesen animalischen Drang bei Menschen, wenn ihre alten Instinkte erwachen und sie wieder zu Tieren werden. Töten um selbst zu Leben. Das eine. Und bei Yuriy - Töten, um den eigenen Wahnsinn und der Trauer Ausdruck zu verleihen, und um ein Versprechen einzulösen. Hach, da kriege ich doch gleich eine Gänsehaut ^o^ Schade, dass es das nicht im Fernsehen gibt. Hätte ich zu gerne gesehen. Und dann noch Popcorn dazu^^

Und Takao - so verblendet und voller Hass. Ach, ich liebe es^^ komme ich jetzt blutrünstig rüber? Also, Amokläufer im realen Leben finde ich nun nicht so toll! >.> nur mal so nebenbei.

Aber weißt du, was mir dazu einfällt? Ein Wort, das Yuriy und eigentlich auch Takao beschreibt, aber Yuriy noch mehr. Hätte auch als Kapiteltitel gepasst:

Berserker

Yuriy ist in diesem Moment nicht mehr als eine wahnsinnige, blutrünstige Kampfmaschine, das Blut trinkt wie alles Leben Wasser braucht. Aber ich bin froh, dass er nicht SO verrückt geworden ist, dass er seine Zähne in rohes Fleisch gerammt hat oder so - DAS hätte ich nun wirklich eklig gefunden.

Aber die Szene mit Kai und Yuriy fand ich okay. Also meiner Ansicht nach müsstest du die nicht noch einmal strecken. Es zeigt nur mehr auf, dass sie sich beeilen müssen. Wenn du das länger ziehst... ich weiß nicht, vielleicht käme dann diese schöne, dringende Eile nicht mehr rüber. Also, ich würde es so lassen.

Nya, musst du wissen. Vielleicht sehen deine anderen Kommentatoren das ja anders als ich ^^"" ich tanze ja sowieso immer aus der Reihe xD (*nur darauf hinweist, dass sie Kais Tod toll fand*).

Hrm... das große Wiedersehen. ^^v Takao war eindeutig am besten XDDD aber auch Bryan und Rei *grins* ach, ich liebe sie alle.

Ich bin schon echt gespannt darauf, wie sie nun gegen Calaminus vorgehen wollen. Wird ja ihnen schlecht die Tür auf halten und ihnen dann noch seine Kehle präsentieren. Ah! Mann, ich will das wissen >.<

Aber sie holen jetzt erst einmal Max, Kenny und Co, oder? Hat eigentlich Hitoshi auch einen Tisetha? (nur mal so)

Dat are-Ding
Von:  Sesshi-Chan
2006-01-01T22:36:08+00:00 01.01.2006 23:36
Hi!^^

Also, du hattest Recht, der Titel sagt alles...okay, fast alles...^^"

Da kommt man nämlich nich so richtig drauf, dass Yuriy 'n bisschen verrückt spielt...^^"
War ja nich gerade sher lecker...*hat sich doch alles gedanklich vorgestellt*
Nyo, was soll man sagen, sonst kommt der Schrecken und die ganzen Gefühle (von Yuriy) halt nich so gut rüber und mir hat das Kapitel sehr gut gefallen!
Am besten Fand ich ja Maos Spruch: Das is ja schon überholt!XD, als sie erfahren haben, dass Kai noch lebt...

Gut gaffeln hat mir auch das Gespräch zwischen Bryan und KAi...da hat man gemerkt, dass auch sie Freunde sind und "vertraulich" miteinander reden können...

Und natürlich wir Rei Bryan Befehle erteilen wollte...*kicher*
Tja, er mag Bran halt sehr und wenn er sich erst ma Sorgen macht...XD

Nyo, die Szene, in der Yuriy und Kai sich da zum ersten Mal wiederbegegnet sind, fand ich auch gut! War süß und auch ein bisschen ergreifend...aber mich würde es auch nich stören, wenn du sie noch ma überarbeitest...soll nich heißen, dass sie so wie sie jetzt is schlecht is! ^^"

Tja, denn bis zum nächsten Kapppie!*g*
Sind ja nich mehr allzu viele...u.u

*drück*
Sesshi-Chan

Danke für die ENS!^^
Von: abgemeldet
2006-01-01T17:22:29+00:00 01.01.2006 18:22
...oder auch nicht...
Die Teile heißen VORSÄÄÄÄTZE><!!! Zum Kuckuck!
"Folglich" klein *nervenden-Bruder- rausschmeiß*
Jetzt aber wirklich ciao^^
Von: abgemeldet
2006-01-01T17:17:44+00:00 01.01.2006 18:17
Hoi, da bin ich wieder!
(Nachdem mich diser bekloppte Daten-dings-server drei mal rausgeschmissen hat><")
Auch erstmal ´nen guten Rutsch!Auf dass es nicht nur bei guten Vorsetzen bleibt,wie bei mir immer^^!
Zum großen Bedauern meiner Ma´ hab ich kein Problem mit Brutalitäten,Folglich find ich das Kappi klasse!
Und deine anderen "Werke" hab ich auch schon beäugt *froi*,also ein allgemeines Lob!
Bis denne!
Schwarzer_Nebel verzieht sich unauffällig...
Von: abgemeldet
2005-12-31T12:41:31+00:00 31.12.2005 13:41
ich wünshc dir auch n guten rutsch! ja die sezene hat mich echt vom hocker gehauen. war einmalig süz^^


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