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Komische Schulhofgeschichten - und andere Skurilitäten aus meinem Leben

nya, so schlimm is' es wirklich nicht
von

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Ich schwöre, ich petze nie wieder! Ehrlich!

Puh, so, ein neues Kapitel. Hat ganz schön gedauert. Sorry. Bin leider nur noch am ackern und komm kaum noch zum Schreiben (als wenn das irgendjemanden stören würde, buwäääähhh *in Selbstmitleid zerfließt*)

Ikimashou!!

Bitte Kommentare ^__^
 

Jedenfalls bin ich am nächsten Morgen nichtsahnend aufgestanden (okay, eigentlich war es schon Mittag...) und in die Küche getapst. Mal schauen, ob Mama noch genug Essen eingekauft hatte, bevor sie mit Papa weggefahren ist. Ich hätte natürlich auch Shinya anrufen können um ihn zu bitten, mir was leckeres zu Essen zu machen. Shinya konnte nämlich wirklich gut kochen. Als ich noch vor dem geöffneten Kühlschrank stand klingelte es an der Tür. Ich bin hingegangen, ohne mir vorher noch was überzuziehen und stand im nächsten Moment halbnackt vor Kaoru.

"Was machst du denn hier?" fragte ich überrascht.

Sie grinste und hielt eine Plastiktüte hoch. "Ich hab mir gedacht, dass du bestimmt Hunger hast. Außerdem weiß ich mittlerweile, dass du nicht kochen kannst. Also, hier bin ich."

"Komm rein, komm rein. Dann geht's dir also besser?"

"Allerdings. Kein Fieber mehr. Nur noch ein bisschen Husten und so. Aber ist nicht weiter schlimm." antwortete sie nickend und zog Schuhe und Jacke aus.

Zwei Sekunden später klingelte es erneut. Toshiya und Shinya.

"Was geht?" fragte ich, eher wenig begeistert über diese frühe Störung. Na ja, eigentlich störten mich nur die beiden.

"Weia, hättest dir ja wenigstens was überziehen können." grinste Toto und deutete auf meine nackte Brust. "Stören wir?"

"Sagt mir, was ihr wollt, dann sage ich euch auch, ob ihr stört." entgegnete ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ist Kaoru-chan auch da?" fragte Toshiya und schlängelte sich an mir vorbei ohne auf meine Frage einzugehen.

Ich blinzelte Shinya fragend an und dieser zuckte nur mit den Schultern.

"Was weiß ich..." murmelte er dann und schüttelte den Kopf.

"Dann komm du halt auch rein, Shin." seufzte ich und öffnete die Tür ein Stück weiter.

Während Toshiya also meine Freundin in der Küche belästigte ging ich mir schnell etwas überziehen, dann zu Shinya ins Wohnzimmer. "Also, kann ja sein das ich mich irre, aber warum ziehst du so ein merkwürdiges Gesicht?" fragte ich das Chibi und legte die Stirn in Falten. "Is' was mit Miyu?"

"Nein, nein, nein."

"Was dann?"

"Weiß nicht, ob ich dir das einfach erzählen kann, Die."

"So schlimm kann's nicht sein. Also komm, erzähl."

"Ich hab mich verliebt..."

"Und was ist daran schlimm?"

Hö? Normalerweise war Shinya doch der letzte, der etwas über seine Gefühle erzählte. Warum sagte er mir jetzt, dass er sich verliebt hätte?

"Du weißt ja nicht, in wen ich mich verliebt hab..." sagte er dann leise und starrte auf den Boden.

"Dann sag's mir halt." War ihm anscheinend schon peinlich genug, dass er sich überhaupt verliebt hatte. Was konnte daran aber so schlimm sein, dass er mir sonst nichts weiter erzählen wollte?

"Kann ich nicht..."

"Shinya, kannst du nicht wenigstens einmal die kühle Fassade verlassen und sagen was los ist? Ich meine, du kennst mich, ne? Also solltest du mittlerweile auch wissen, dass man mit mir über alles reden kann."

"Ja, ich weiß aber auch, dass du eine Labertasche bist und sofort alles weitererzählst."

"Stimmt doch gar nicht."

"Stimmt ja wohl."

"So? Ein Beispiel bitte!"

"Letztes Jahr im Sommer, als Totchi sich in dieses Mädel aus Kyoto verguckt hatte, da hast du ihr das brühwarm erzählt."

"Ach komm, Totchi verknallt sich alle fünf Minuten in irgendwen."

"Ja und? Das ändert nichts an der Tatsache, dass du es diesem Mädchen einfach erzählt hast."

"Im Nachhinein war er mir dafür sogar dankbar, weil das eine echte Schreckschraube war."

"Trotzdem, Die! Du verstehst nicht, dass es hier um's Prinzip geht, oder? Nein, wie denn auch! Solange alles nach deiner Nase läuft ist ja auch alles okay! Kapier's einfach! Ich werde dir das nicht erzählen und damit basta!" sagte Shinya völlig aufgebracht und stürmte mit hochrotem Kopf aus dem Wohnzimmer. Wenige Augenblicke später fiel die Haustür laut krachend ins Schloss.

Totchi steckte plötzlich seinen Kopf durch die Tür. "War das Shinya?"

Ich konnte nur nicken. Warum rastete Shinya gleich so aus? Sonst war er ja doch sehr beherrscht. Richtig wütend war er selten, aber wenn, dann richtig. "Weißt du vielleicht, was er hat?"

"Na, er ist verknallt, nehme ich mal an." zuckte Toshiya die Schultern.

Wieder klingelte es an der Tür.

"Argh, ich dreh durch! Was wollen denn bloß alle?!" fragte ich und ging hin. Kaokao sowie zwei Typen die ich nicht kannte. "Was gibt's?" fragte ich.

"Konnichi wa erst mal, du Depp." sagte Kaokao und schüttelte den Kopf. "Die zwei hier, das sind Freunde von Kaoru, aus Tokyo. Ist sie hier?"

"Kommt rein." seufzte ich und ließ resigniert die Schultern hängen.

Also, Kaoru hatte schon merkwürdige Freunde... Der eine sah ja noch ganz normal aus, hatte schwarze Haar und alles aber der andere... Wie viele Piercings waren das in der Unterlippe? Fünf oder sogar sechs? In den Augenbrauen auf jeder Seite welche und sogar zwischen den Augen. Außerdem war der klein, richtig klein. Kleiner als Kyo. Und pummelig war er, mit X-Beinen.

"Wah, Sakito, Hitsugi! Was macht ihr denn hier?" kreischte Kaoru als ich mit den beiden und Kaokao in die Küche kam.

"Du bist komisch. Wir haben doch gesagt, dass wir dich mal besuchen kommen." sagte der schwarzhaarige, offensichtlich Sakito, mit einem Lächeln. Und dann? Da erdreistet sich dieser Typ doch, meine Freundin in den Arm zu nehmen! Ich hab gedacht, ich fall vom Glauben ab. -Hat der sie noch alle?-

"Ihr hättet zumindest Bescheid sagen können, wann ihr kommt." sagte Kaoru und grinste noch immer über beide Ohren.

"Wir wollten dich überraschen, Kao-chan. Außerdem haben wir dich tierisch vermisst. Du hättest dich ja zwischendurch mal melden können." sagte der gepiercte, Hitsugi und drückte meine Freundin ebenfalls an sich. Und da er so klein war, war sein Kopf fast auf Höhe ihres Busens... Gott, ich hätte ihn am liebsten in Stücke gerissen!

"Oh, darf ich euch beide mal vorstellen?" fragte Kaoru dann und schob Hitsugi, zum Glück, von sich weg. "Also, das ist Daisuke, mein Freund, er hier ist Toshiya." Sie zeigte mit der Hand auf Toshiya und mich. "Und das hier, das sind Hitsugi und Sakito. Die beiden waren in Tokyo in meiner Klasse und so ziemlich die einzigen, mit denen ich mich gut verstanden habe."

"Aha, gut zu wissen." sagte Toshiya und machte ein merkwürdiges Gesicht.

"Du siehst aus wie'n Mädchen." sagte Hitsugi zu Toshiya.

"Hättest ihn mal vor einer Woche sehen müssen." scherzte Kaokao.

"Und du bist also ihr Freund, ja?" fragte Sakito mich.

Ich nickte.

"Na dann. Ich hoffe mal für dich, dass du nicht irgendwann auf die Idee kommst, ihr irgendwie wehzutun. Wenn du ihr nämlich wehtust, dann muss ich dir leider auch wehtun (Anm. d. A.: Genau das hat mein Bruder auch zu meinem letzten Freund gesagt... So was ist schlimm!!)"

"Was- Also, dafür das du mich nicht kennst, klopfst du aber ganz schön große Sprüche." sagte ich fassungslos. Mir war in dem Moment wirklich alles vom Gesicht gefallen.

"Keine Panik. Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt."

Kaoru blinzelte mich aus großen Augen an, schüttelte dann den Kopf und grinste.

"Wenn es dich beruhigt, Sakito-kun, ich hatte auch nicht vor, ihr irgendwie wehzutun. Verstanden?"

"Weia, nicht das er ihn auch noch schlägt." sagte Kaokao und zog ein Gesicht.

Wenig später ist Kaoru dann mit ihren beiden ,Freunden' weggegangen, ohne mich!

"Weiß einer von euch, was mit dem Chibi los ist?" fragte Toshiya plötzlich und tippte mir vor die Stirn.

"Hö?" Ich durfte ja nix sagen, damit Shinya nicht wieder wütend werden würde.

"Der benimmt sich total merkwürdig. Schon seit ein paar Tagen."

"Meinst du, weil er rumgeheult hat?" fragte Kaokao.

"Nein, das meine ich nicht. So was kann ja jedem Mal passieren." sagte Toshiya und kratzte sich am Kopf. "Zum Beispiel: Gestern ist er völlig nervös geworden, als ich zusammen mit Miyabi zu ihm hingegangen bin. Sonst war er ja immer nur völlig abweisend, wenn Miyabi in der Nähe war, nicht wahr? Aber vorgestern nicht. Er ist richtig hibbelig gewesen."

"Hat er vielleicht wieder Kaffee getrunken? Wir wissen doch alle, dass er dann immer aufgekratzt ist." sagte Kao nachdenklich.

"Nein, kein Kaffee."

In meinem Kopf fing es an zu rattern. Shinya war also verknallt und merkwürdig drauf, wenn Miyabi in seiner Nähe war? Konnte es also sein, dass unser Chibi in Miyabi verliebt war? In einen Jungen? Mit solchen Gedanken hatte ich mich bis dato noch nie auseinander setzen müssen. Selbst wenn Shinya und Toshiya sowie auch Kaokao nicht besonders männlich wirkten, so habe ich doch nie daran gedacht, dass einer von den dreien eventuell nicht hetero sein könnte. Aber was wussten wir schon über Shinya, außer das er meistens keine Gefühle zeigte und kaum etwas über sich verriet? Das war wirklich nicht viel. Als Shinya damals in unsere Schule gekommen war, und das war auch schon knapp sechs Jahre her, war er so verschlossen das wir dachten, wir würden nie mit ihm auskommen. Es hat damals auch sage und schreibe sechs Wochen gedauert, bis wir ihm mal ein Wort entlocken konnten. Wir hätten wahrscheinlich nicht einmal herausgefunden wo er wohnt, hätte es nicht in der Klassenliste gestanden.

Trotzdem mochten wir Shinya, er war halt immer unser Chibi und das jüngste Mitglied unserer Clique. Er hatte immer ,Welpenschutz' genossen. Shinya hat nie jemandem was getan, wenn sich aber trotzdem mal jemand mit ihm angelegt hat, warum auch immer, konnte er sich sicher sein, dass wir hinter ihm stehen und ihm helfen würden.

Wenn man öfter mit Shinya zu tun hatte, war man ihm auch nicht böse, dass er so still war. Er war halt so. Aber er hat mir mal erzählt, dass er auch mal anders gewesen ist. In der Grundschule hat er auch noch mit anderen geredet und das alles, aber irgendwann hat er damit aufgehört und wurde so introvertiert. Warum das so war wusste er selbst nicht. Aber hinter verschlossenen Türen war er wieder eine völlig andere Person. Er lachte, erzählte eine Menge, fing mitunter auch schon mal an zu weinen, wenn ihn etwas bedrückte.

Außerdem war mir aufgefallen, dass er sich sehr verändert hatte, seit Kaoru in unsere Klasse ging. Ganz so wie Toshiya es gesagt hatte: Es war gut, wenn man ein richtiges Mädchen in seiner Mitte hatte. Shinya war aber auch derjenige von uns, der sich am besten in ein Mädchen hineinversetzen konnte. Daher war er auch so gut darin, Kaoru zu trösten, wenn sie etwas bedrückte, was sie mir nicht sagen konnte.

"Die?"

"Hö?"

"Worüber denkst du nach?" fragte Toshiya und wedelte mit der rechten Hand vor meinem Gesicht herum.

"Über Shinya."

"Im ernst?" fragte Kaoru. "Seit wann machst du dir Gedanken über Shinya?"

Ich nickte als Antwort auf seine erste Frage. "Ich meine, das ist ja nicht normal, wenn er so drauf ist."

"Ich sag doch, er ist verliebt. Ich kann so was riechen." sagte Toto und grinste.

"Und was meinst du, in wen er verliebt ist?" fragte Kaoru.

"Na ja, bin ja kein Hund, wa? So gut ist meine Nase auch wieder nicht."

Wenig später hab ich Kyo angerufen und ihn gefragt, ob er nicht auch vorbeikommen wolle.

"Kann ich machen, also bis gleich." sagte er und legte auf.

"Und Kyo? Was ist mit dem?" fragte Kaoru.

"Was soll mit ihm sein?" fragte ich zurück.

"Na, der wirkte gestern auch anders als sonst. Du als sein bester Freund musst doch wissen, was los ist."

"Stimmt, aber das sagt er dir besser selbst, bevor er auch noch sauer auf mich ist." entgegnete ich und zündete mir eine Zigarette an.

Meine Eltern sahen es natürlich gar nicht gern, dass ich rauchte, aber verbieten wollten sie es mir auch nicht, obwohl es ja nicht legal war, mit 18 zu rauchen. Na ja, teuer war's natürlich auch, wenn man nur ein Schüler ist.

"Oh, ich hab übrigens Post gekriegt." sagte Kaoru plötzlich.

"Was? Kann ja nicht sein! So was hab ich ja noch nie gehört!" sagte Toshiya entsetzt und riss die Augen weit auf.

"Du Trottel, ich war doch noch nicht fertig."

"Wieso? War's ein Einschreiben mit Rückschein? Oder per Nachnahme?"

"Urusai! Ich hab Post von der Uni in Kyoto bekommen. Die nehmen mich."
 

"Echt? Ich dachte, die Entscheidungen laufen noch?" fragte ich.

"Hab ich auch gedacht. Na ja, dann werde ich also ab Mai nächstes Jahr Musik studieren. Mal schauen, wie weit ich damit komme."

"Ach, ich würd mir da keine Sorgen machen, wenn ich du wäre. Ich seh dich schon als ultra-erfolgreichen Produzenten bei irgendeiner Plattenfirma auf'm Chefsessel sitzen." sagte Toshiya.

"Au ja, mit viel Geld, Frauen, 'nem dicken Auto - so gar nicht japanisch." gackerte Kaoru.

"Apropos Frauen. Was is'n mit Kasumi?" wollte ich wissen und fing an zu grinsen.

"Sag ich dir nicht. Ich will nicht, dass du mich auslachst." Jetzt wurde Kaoru puterrot und er senkte den Blick.

"Dann sag's mir. Ich verrate es ihm auch nicht." sagte Toshi und stieß Kaoru an.

"Kami-sama, wir sind halt ein Paar. Reicht das?"

"Wie süß. Kaoru-sama wird doch noch schwach, was?" fragte ich und fing an zu lachen.

"Ich versteh gar nicht, was daran so lustig ist. Sie ist halt... nett."

Als Kyo wenig später ebenfalls im Wohnzimmer saß wurden erst mal Zukunftspläne geschmiedet.

"Also, wenn du eh nach Kyoto willst, dann können wir doch zusammen eine Wohnung mieten, oder nicht? Ist viel günstiger, als alleine zu wohnen und du kannst dir sicher sein, dass es dir an nichts fehlen wird, denn Papa-Kaoru ist ja da." grinste Kao.

"Papa-Kaoru? Langsam machst du mir echt Angst, weißt du?" fragte Kyo zurück und verzog gequält das Gesicht. "Ich seh's schon deutlich vor mir, wie du jeden Tag vor mir stehst und mir erzählst, dass ich mein Zimmer aufräumen soll, mich zum Putzen verdonnerst oder... was weiß ich."

"Scheint ja die schrecklichste Vorstellung der ganzen Welt zu sein." schmunzelte ich.

"Ich denk drüber nach, Kao. Okay?"

"Okay." nickte der angesprochene und lächelte.

"So, Toshiya, was ist mit dir? Du hast bis jetzt noch nichts erzählt, über deine Planungen."

"Hab ich nicht? Ich bin auf der Design-Schule angenommen worden. Die waren von meinen Entwürfen schweeeer beeindruckt, hat man mir am Telefon erzählt."

"Und auf welcher Design-Schule? Wie du weißt gibt es mehr als eine." sagte Kaoru und verdrehte leicht genervt die Augen. Ja, manchmal konnte man ihm deutlich ansehen, wie sehr in Toshi's Schusseligkeit auf den Geist ging, so wie uns allen.

"In Tokyo." antwortete Toshiya und blinzelte verträumt.

"Oh." machte ich. "Ich meine... Dann ziehst du ja weg."

"Und? Kyo und Kaoru doch auch. Du und Shinya, ihr seid die einzigen, die anscheinend nicht so recht aus Hyougo weg wollen."

Da hatte er wirklich Recht. Ich wollte erst mal eine Weile bei Papa in der Firma arbeiten, einfach um mich zu orientieren und mir einen Überblick zu verschaffen. Danach konnte ich immer noch studieren. Okay, so wie meine Noten derzeit aussahen, reichte es nicht für eine gute Universität... "Ich bin halt hier zu Hause..." sagte ich leise.

"Ts. Und da dachten wir immer, du wärst der erste, der hier weg ist." sagte Kao.

Ich schüttelte den Kopf.

"Kaoru möchte ja wieder nach Tokyo zurück." sagte Kao.

"Sie möchte was?!?!?!?!?" fragte ich geschockt.

"Sie will wieder nach Tokyo und dort studieren. Hat sie dir das nicht erzählt?"

"Nicht ein Wort..."

Klasse. Erst tauchen diese beiden Gestalten auf und dann das. Konnte es jetzt noch schlimmer werden? Kaum möglich.
 

Na ja, gerade als ich dachte, dass es wirklich nicht schlimmer werden könnte klingelte das Telefon. Kaoru.

"Hey, tut mir leid, aber ich komme morgen nicht mit." sagte sie.

"Eh und warum, wenn ich fragen darf?"

"Na ja, Sakito und Hitsugi sind ja da und sie wollten auch noch ein paar Tage bleiben. Ich hab sie ja nun echt lange nicht gesehen, nicht wahr? Die, wir... Wir können doch wann anders noch mal nach Kyoto fahren, oder?"

"Hai..." sagte ich geknickt.

"Und dann fahren wir alleine, okay?"

"Ganz wie du meinst."

"Die-kun, nicht böse sein, ja?"

"Ich bin nicht böse." sagte ich, obwohl es in meinem Innern wirklich ganz anders ausgesehen hat. Ich hatte mich wirklich darauf gefreut zusammen mit meinen Freunden und Kaoru wegzufahren.

"Gut. Dann sehen wir uns in vier Tagen, ja?"

"Ja. Bis dann."

"Bis dann." sagte sie und legte auf.

"Was'n los, big red?" fragte Toshiya als ich wieder ins Wohnzimmer kam.

"Kaoru hat gerade mitgeteilt, dass sie morgen doch nicht mitkommt." sagte ich.

"Und? Ist doch auch okay. Dann können wir uns wenigstens benehmen, wie richtige Männer." sagte Kyo und grinste.

"Hey, dann haben wir ja einen Platz mehr, oder?" fragte Toshiya und zückte sein Handy. "Ich ruf mal eben Miyabi an und frage, ob er vielleicht mitkommt, an Stelle von Kaoru-chan."

Kyo blinzelte mich an und sein Blick verriet eindeutig, dass er nicht sonderlich begeistert war. Miyabi (Anm. d. A.: Sorry, wenn ich manchmal Miyavi geschrieben habe, aber eigentlich Miyabi meinte. Kommt vor, ne?) konnte einem aber auch unendlich auf den Geist gehen. Schlimmer als Toshiya, wenn er zu viel Kaffee getrunken hatte und einen Laberflash hatte.
 

Das nächste Problem folgte auf dem Fuße.

Am nächsten Tag trafen wir uns auf dem Bahnhof und warteten auf unseren Zug. Shinya schien noch immer sauer auf mich zu sein und sprach nicht ein Wort mit mir, ich ließ ihn vorerst aber auch in Ruhe. Als dann aber Miyabi und Toshiya auf dem Bahnsteig auftauchten bekam Shin einen regelrecht panischen Gesichtsausdruck und kam zu mir.

"Was macht der hier?" fragte er und drückte sein kleines Hündchen an sich.

"Hey, du zerquetscht Miyu gleich!" sagte ich fast kreischend als der kleine Chihuahua schon anfing zu winseln.

"Gomen, Miyu-chan." entschuldigte Shinya sich artig bei dem Wauwau, heftete dann seinen Blick wieder an mein Gesicht. "Also, erzähl."

"Na ja, Kaoru kommt nicht mit, also hat Toshiya-"

"Irgendwann bring ich Toshi um..." sagte das Chibi mit finsterem Gesichtsausdruck.

"Bist du etwa in Miyabi-"

"Spinnst du?"

"Unterbrich mich doch nicht ständig, Shinya! War doch nur eine Frage." sagte ich und seufzte.

"Selbst wenn es so wäre, dann würde ich es dir nicht erzählen." sagte er und verschränkte resolut die Arme vor seiner schmächtigen Brust, war schon wieder kurz davor, seinen Hund zu zerdrücken.

"Komm schon, Shin. Erzähl's mir einfach. Bitte!"

Er schüttelte den Kopf. "Ich erzähl dir gar nix mehr! Comprende? Nada, nix!" Damit stapfte er beleidigt von dannen und stellte sich zu Kaoru.

Kyo schleppte sich gerade müde den Bahnsteig entlang, er hatte sich noch irgendwo Zigaretten besorgt und war schon wieder kurz davor einzuschlafen.

"Warum gehst denn du nicht mal eher ins Bett?" fragte ich woraufhin er kurz schnaubte.

"Wenn ich schlafen will, dann geht's nicht. So einfach ist das."

"Ach was?"

"Na ja, okay. Stimmt nicht ganz. In letzter Zeit schlaf ich einfach schlecht. Reicht das?"

"Du musst nicht gleich so gereizt sein, Kyo."

"Menschen mit Schlafmangel reagieren nun mal so, lieber Daisuke!"

"Weißt du was? Geh am besten zu Shinya, dann könnt ihr beide mies drauf sein! Gemeinsam macht das sicher mehr Spaß!"

"Schön, das mache ich jetzt auch!"

"Dann geh doch!"

Toshiya beäugte die ganze Szene argwöhnisch, kam dann zu mir rüber. "Was geht?"

"Nerv mich nicht!" meckerte ich und drehte ihm den Rücken zu. Und was musste ich dann sehen? Kaoru, wie sie mit diesen komischen Typen über den Bahnsteig läuft, direkt auf mich zu. "Was machst du denn hier?"

"Ich wollte dir wenigstens noch Tschüs sagen, oder darf ich das nicht?" fragte sie zurück und blinzelte mich abschätzend an. Sie hatte ihren kleinen Hund in ihrer Jacke und sah dem Chihuahua in dem Moment sehr ähnlich, wie sie mich mit ihren großen Augen anstarrte, als hätte ich ihr gerade gesagt, dass Osaka eigentlich in Amerika sei und ich der König von Mallorca.

Ich seufzte resigniert. "Warum haben denn alle so scheiß Laune, sobald sie in meiner Nähe sind?"

"Könnte daran liegen, dass du eine scheiß Laune verbreitest, Die." sagte Kaoru und zog einen Schmollmund.

"Ich? Schlechte Laune verbreiten? Heiße ich Shinya?"

Ihre beiden Freunde, Hitsugi und Sakito, standen kichernd hinter ihr, haben sich kaum noch eingekriegt.

"Öh, ich geh mal zu dem Mädchen mit dem Chihuahua." sagte Hitsugi und setzte zum Gehen an.

"Das ist kein Mädchen! Das ist Shinya!" sagte ich, packte seinen Ärmel. "Mach mal deine Augen auf!"

"Das ist kein Mädchen? Was ist denn ein Shinya?"

Sakito zupfte plötzlich wie ein kleines Kind an Kaoru's Ärmel und flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin meine Freundin anfing zu grinsen und nickte.

Na ja, kaum eine Minute später war Kaoru richtig beleidigt, ich weiß nicht wieso, und ließ mich einfach auf dem Bahnsteig stehen, ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren. Super. Warum können Frauen nicht weniger kompliziert sein? (Anm. d. A.: Weil Männer noch viiiiiiieeeel schwieriger sind, du Trottel!!!)

Shinya war noch immer so sauer auf mich, dass er während der gesamten Fahrt nicht ein Wort mit mir gewechselt hat, er hat mich nur immer wieder mal böse von der Seite angeschaut. Na ja und dann war da noch die Nervensäge Miyabi. Der Kerl war ungelogen nur am kreischen und am kichern... Hätte Totchi sich nicht so gut mit ihm verstanden hätte ich Miyabi wahrscheinlich den Kopf abgerissen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Replica
2006-03-26T12:17:13+00:00 26.03.2006 14:17
lol. o_O
Das' ja mal eine krasse Sache. Diese Fanfiction, mein' ich. Hab' sie jetzt komplett durchgelesen und hey, ich hoffe doch, dass sie bald weitergeht? Jetzt, wo am Schluss alles so wirr war, will ich unbedingt wissen, wie das so weitergeht.

Also hopp! ;D


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