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Jura Tripper II

Rückkehr nach Noah
von

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6. Audienz

6. AUDIENZ
 

im großen Audienzsaal, wohin Mosar sie nun brachte, herrschte eine ziemlich Unruhe. Denn sämtliche Adelige und hohen Bürger des Langes waren anwesend, um bei der Begrüßung der Menschen aus der anderen Welt dabei zu sein. In Tokyo hätte man dies vermutlich als eine High-Society-Veranstalung bezeichnet. Jeder, er etwas auf sich hielt, war erschienen. Zumindest war es das, was Asuka ihren Freunden erklärte, während sie die Treppen hochstiegen.

"Dieses Schloß sieht mir ziemlich nach Rokoko aus, das war so ungefähr vor 200 Jahren. Das berühmte Schloß von Versailles in Paris ist in diesem Stil gebaut!"

"Was für ein Schloß?" fragte Blanda.

"Das Schloß von Versailles! Das hat Ludwig XIV gebaut, um seine Macht zu demonstrieren." erklärte President.

"Ich dachte, dieser Ludwig ist in der Revolution einen Kopf kürzer geworden... " meinte Snake.

"Nein, das war Ludwig der XVI!" widersprach Nerd.

"Woher weißt Du das denn?" fragte Gatscha.

"Das kam in einem meiner Spiel als Vorgeschichte vor..."

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Vor der Tür, oder besser, dem Portal, daß den Eingang zum Audienzsaal darstellte, warteten zwei Soldaten und ein Lakai, bei dem man davon ausgehen konnte, daß es sich um so etwas wie einen Herold handelte. er verneigte sich vor der Prinzessin, nickte Mosar kurz zu und öffnete dann beide Flügel des Portals. Im gleichen Moment wurde es absolut still im Saal, das Gemurmel, was durch die Tür hindurch gedrungen war (Prof nahm sich vor, mit Dabonta mal über die Schallisolierung zu diskutieren...) verstummte, und alle drehten sich in ihre Richtung um.

"Ihre Majestät, Prinzessin Asuka! Gefolgt von ihrem Stegoceres Mieuw."

Asuka holte tief Luft, schaute die anderen noch einmal an und ging dann in den Saal.

Als sie an Boss vorbeikam, murmelte sie leise: "Ich hasse solche Veranstaltungen!"

God, der ihr direkt folgen wollte, wurde von Mosar zurück gehalten.

"Nicht, ihr kommt gleich dran! Dies ist ein offizieller Empfang, der muß genau nach den Regeln ablaufen!"

Die anderen verstanden das zwar nicht so ganz, aber sie fügten sich.

Sie konnten nicht sehen, was im Saal passierte, denn der Herold hatte die Tür wieder geschlossen.

Nun wandte er sich an die Kinder.

"Wer von Euch ist denn Euer Kapitän?" fragte er.

Sie schauten sich nur verständnislos an.

"Wer von Euch soll als erster angemeldet werden?" fragte Mosar, um das ganze leichter auszudrücken.

Sie schauten sich immer noch an.

"Ich finde, wir sollten alle gemeinsam gehen!" meinte President.

Boss nickte.

"Ja, wir sind schließlich eine Gruppe, und niemand ist bei uns mehr wert als ein anderer!"

"Aber, Sir, verzeiht mir, das geht nicht!" wandte der Herold ganz entsetzt ein.

"Wieso nicht?" fragte Tiger.

"Nun, weil ... es muß doch jemanden geben, der die Entscheidungen trifft!"

"Wir treffen alle wichtigen Entscheidungen gemeinsam, es gibt keinen, der über die Köpfe der anderen hinweg entscheidet! Wir leben doch schließlich in einer Demokratie!" erklärte Boss, mit einer gewissen Leidenschaft in der Stimme.

"Vielleicht solltest du eher sagen "lebten"... Ich bin mir nicht so sicher, ob das hier als Demokratie zu bezeichnen ist..." murmelte Prof.

Mosar warf ihr einen scharfen Blick zu, dann trat er auf den Herold zu und meinte:

"Ich bin sicher, in diesem Fall kann man eine Ausnahme machen, oder nicht?"

"Aber... ich kann doch nicht einfach die Etikette verletzten!" widersprach der andere.

"Nun, das ganze Land befindet sich in einer Ausnahmesituation, da spielt es keine große Rolle, ob hier nun einmal die Etikette verletzt wird oder nicht!"

Immer noch nicht ganz zufrieden meinte der Herold: "Und wie soll ich sie ankündigen?"

"Als die 13. Pfadfindergruppe des 27. Bezirkes, bestehend aus 7 Löwen, 4 Adlern und 4 Wölfen!" meinte Princess, was die anderen mit begeisterten Gesichtern aufnahmen.

"Und was heißt das?" fragte der Herold mißtrauisch.

"Ganz einfach! Wir sind Pfandfinder und bilden die 13. Gruppe unsere Organisation. 27. Bereich ist einfach eine Einteilung der Erde, Japan, unser Heimatland, ist das 27., daß der Weltorganisation der Pfandfinder beigetreten ist. Und diese Sache mit den Tieren, daß sind einfach Einteilungen der Mitglieder nach ihrem Alter!" erklärte Tank.

Diesmal gab sich der Herold geschlagen.

Mosar trat an nun auf Prof zu.

"Irgendwann mußt du mir mal erklären, was ihr unter "Demokratie" versteht!"

Sie schaute ihn an, und verstand plötzlich, wieso ihr hier kein Haus im Stile der Renaissance begegnet war.

Sie nickte.

"Ich werde es tun, verlaßt euch drauf!"

Dann trat der Herold, immer noch etwas unglücklich blickend, wieder an dir Tür, öffnete sie, klopfte dreimal mit seinem Stab auf und verkündete laut und deutlich:

"Die 13. Pfadfindergruppe der 27. Bezirkes, bestehend aus 7 Löwen, 4 Adlern und 4. Wölfen."

Sie holten alle tief Luft und gingen in zwei Reihen nebeneinander her. Niemand hatte ihnen gesagt, das es so schlimm werden würde. Zum ersten Mal bekamen sie einen Eindruck, wie man sich als Affe in einem Zoo fühlen mußte, und so mancher beschloß, nach ihrer Rückkehr auf die Erde etwas für die eine oder andere Tierschutzorganisation zu tun. Jeder, wirklich jeder im Saal starrte sie an, wie sie da alle in ihren dunkelblauen Roben durch die Menschen gingen, und die meisten schauten alles andere als freundlich. Allerdings, vier Menschen sahen ihnen mit einem Lächeln der Freude auf den Lippen entgegen. Und sie merkten zum ersten Mal, wie groß der Druck in einem Raum sein kann, der einem befiehlt, sich ja nicht daneben zu benehmen...

So gingen sie also zum König und hielten vor den drei Stufen, die ihn vom normalen Saal trennten, an. Ohne daß sie sich abgesprochen hatten hoben alle die rechte Hand und salutierten dem König von Asante.

"Majestät! Die 13. Gruppe ist vollständig zu ihrer Verfügung bereit!" meldete President, was sein Recht als Ältester der Gruppe war.

Der König mustere sie. Er hatte sich kaum verändert, nur wirkte er entschlossener, in gewissem Sinne weiser, allerdings hatte Princess das Gefühl, in seinen Augen läge eine gewisse Traurigkeit, die sie sich aber nicht erklären konnte. Schon gar nicht, als sie seine Worte hörte.

"Heute ist ein großer Tag in der Geschichte von Noah. Unsere teuersten Freunde sind hierher gekommen. Und auch wenn der Anlaß für ihren Besuch (hier glaubte Princess ein leichtes Zögern zu hören) keinen Grund zur Freude bietet, so soll doch heute abend ein Fest zu ihren Ehren stattfinden. Denn ihnen haben wir viel zu verdanken, wie jeder von Euch weiß!"

Das war noch allgemein zu sämtlichen Leuten im Saal gesprochen. Jetzt wandte er sich direkt an die Gruppe.

"Im Namen des Volkes von Noah möchte ich Euch danken, für Eure Bereitschaft, unserem Ruf zu folgen und Eure Leben einzusetzen, für ein Land, das nicht das Eure ist. Seit Euch des ewigen Dankes der Krone gewiß!"

Er konnte sich nicht helfen, er fühlte etwas merkwürdiges bei den Worten des Königs. Sicher, sie waren ergreifend und es würde ihn nicht wundern, wenn President die Tränen in den Augen standen. Aber er selber fühlte sich eher so, als hätte er gerade eine der größten Lügen der Geschichte gehört und wäre aus diesem Grund furchtbar enttäuscht. Dazu kam noch dieses merkwürdige Gespräch mit Zan, es wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen. Aber dann schüttelte er den Kopf, vermutlich war das alles nur ein Hirngespinst, er bildete sich etwas ein, was überhaupt nicht wahr war. Es konnte einfach nicht sein, daß dieses Gefühl Wirklichkeit war. Diesen Menschen hatten sie das Leben gerettet, sie waren ihr Freunde!

"Ich freue mich darauf, Euch heute abend im Schloßgarten als unsere Ehrengäste zu empfangen!"

Damit waren sie entlassen, wie ihnen nach einigen Momenten aufging und nachdem Asuka ihnen zugewunken hatte.

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Als sie wieder draußen waren, seufzten sie auf.

"Mein Gott, ich hätte nie gedacht, wie schlimm es ist, fremd zu sein!" meinte Tiger und seufzte.

"Mir ist teilweise richtig mulmig geworden!" stimmte Princess zu.

"Oh, soll ich dich vor den bösen bösen Fremden heute abend beschützen?" fragte Boss, grinste sie an und legte ihr den Arm um die Schulter.

Und so merkwürdig es war, sie fühlte sich geborgen. Es war angenehm, ihn ganz dicht neben sich zu fühlen. Allerdings, dieses Gefühl erschreckt sie auch, und daher kam es, daß sie doch so reagierte, wie alle es insgeheim erwartet hatten, und God wohl auch gehofft hatte.

"Laß mich in Ruhe, ich kann sehr gut auf mich alleine aufpassen!"

Aber er lachte nur.

"Wenn du meinst, bitte!"

Dann drehte er sich um und ging zu Mosar, der etwas abseits von ihnen stand.

Sie schaute ihm nach, denn eigentlich tat es ihr leid, ihn verscheucht zu haben, aber dazu war es jetzt wohl zu spät. Wieso mußte das alles so kompliziert sein?

Aber dann seufzte sie, es wäre längst nicht mehr so interessant, wenn es völlig simpel wäre...

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