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Auch Eis kann brennen, wenn es auf Feuer trifft

...und kann lernen sich daran zu wärmen
von

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Auch zu dritt ist es schön.

Die Häuser zogen an ihm vorbei, zu schnell um Einzelheiten davon erkennen zu können. Gelegentlich blieb ein Auto auf gleicher Höhe und passte sich der Geschwindigkeit an oder setzte dann doch zum Überholen an.

Sein Blick folgte der rasch vorbeiziehenden Umgebung, deren Details ihm verborgen blieben. Dort ein Straßenschild, ein paar Fußgänger auf der anderen Straßenseite...mit abwesenden Blick betrachtete er all dies durch das hintere Seitenfenster der großräumigen Limousine, die leise und vor allem ruhig über die Straßen Dominos fuhr.

Diesen überraschten Gesichtsaudruck würde er nicht so schnell wieder vergessen. Noch nie hatte er ihn so baff gesehen, obwohl er ihm schon so einiges erzählt hatte.

Aber wie sonst hätte er auf seine Frage reagieren sollen? Hätte er vielleicht ausweichen oder schlimmer noch sogar lügen sollen?

Nein, das wäre nicht in Ordnung gewesen, zumal das wirklich kein Thema war welches man unbedingt unter allen Umständen verschweigen musste. Im Gegenteil sogar, es war doch eigentlich eine schöne Nachricht die man jedem erzählen sollte.

Etwas Gutes war ihn ihrer Familie, in der Familie Kaiba, geschehen, etwas das selten genug vorkam, also sollte man es am Besten in die Welt hinaus schreien um alle daran teilhaben zu lassen.

Oder würde das am Ende das Glück schmälern, vielleicht sogar dazu beitragen es ihnen wieder zu nehmen?

Vermutlich war das der Grund warum er sich solche Gedanken darüber machte, dass er es ihm erzählt hatte. Obwohl er sich eindringlich hatte versprechen lassen, dass dies unter ihnen bleiben würde, und er wusste er konnte ihm in dieser Hinsicht vertrauen. Doch vielleicht war diese Sache wirklich etwas, dass man für sich behalten musste, damit das Glück fortwährte.

Aber wie hätte er auf die Frage anders reagieren sollen?

Er hatte ihn gefragt, warum er so plötzlich bei ihm übernachten wollte und welche andere Antwort hätte sein bester Freund Kazuke verdient außer der Wahrheit?

Also hatte er ihm wohl oder übel davon erzählen müssen.

Wobei er natürlich nicht all zu sehr ins Detail gegangen war.

Es reichte für ihn schon zu wissen, dass Sarah wieder da war, sie nun abermals bei ihnen eingezogen war und dass sie und sein Bruder jetzt zusammen waren. Das war alles was Kazuke wissen musste und er hatte sich über diese überraschende Neuigkeit wirklich gefreut, nachdem er erst einmal den ersten Schock verdaut hatte. Man hörte schließlich nicht jeden Tag, dass Seto Kaiba jetzt eine feste Freundin hatte.

Es war also genug Informationen für seinen Freund und er musste nichts davon wissen, was er selbst am gestrigen Morgen gehört hatte, genauso wenig wie sehr ihn das alles in Wirklichkeit doch beschäftigte.

Er mochte Kazuke, er war sein bester Freund, aber es gab Dinge, über die er auch mit ihm nicht sprach. Wenn man es genau nahm, dann sprach er über wirklich bedeutende Dinge die seine Gedanken betrübten und in seinem Leben eine wichtige Rolle spielten mit niemanden. Auch mit seinem großen Bruder nicht. Nicht, dass er glaubte sich ihm nicht anvertrauen zu können, daran lag es nicht. Vielmehr...war er in dieser Hinsicht einfach ein Einzelgänger. Er hatte gelernt solche Dinge für sich zu behalten und mit sich selbst zu klären, vielleicht hatte er auch immer schon diese Art der Aufarbeitung vorgezogen und war nicht erst durch Erziehung so geworden. Aber im Grunde war es ohne Bedeutung.

Solche Gedanken besprach er einfach mit niemanden.

Ein anschwellendes Dröhnen erfüllte plötzlich das Wageninnere. Es wurde lauter und lauter...und im nächsten Moment sah er ein Motorrad an ihm vorbeischießen. Der Fahrer, gekleidet mit dunklem und schwer aussehendem Leder, legte sich dabei gewagt in die Kurven als er mit eindeutig überhöhter Geschwindigkeit die Limousine überholte. Kurzzeitig schien der Motorenlärm der schweren Maschine beinahe unerträglich laut zu sein als sie auf gleicher Höhe mit ihnen waren und erfüllte den ganzen Innenraum, doch ehe er nur daran denken konnte die Hände auf die Ohren zu pressen verlor das Kreischen des Motors schon wieder an Intensivität.

Er beugte sich leicht nach vorne und sah dem davonrasenden Motorrad noch etwas hinterher. Doch viel zu schnell verschwand es wieder aus seinem Blickfeld und nahm seinen einsamen Weg über die Straßen Dominos.

Es war sicherlich ein interessantes Gefühl so ein Motorrad zu steuern, den Rausch der Geschwindigkeit gemeinsam mit dem dumpfen Dröhnen des Motors unter einem zu fühlen und unabhängig vom lästigen Verkehrsstau zu sein.

Doch vermutlich war es nichts im Vergleich zum Fliegen eines Flugzeuges...und das hatte er ja schon zur rechten Zeit getan.

Das Motorrad war außer Sichtweite und so blieb ihm nur noch die Monotonie der schnell vorbeiziehenden Umgebung übrig, die er beobachten konnte.

Und beinahe zeitgleich, kaum dass die kurze Ablenkung verschwunden war, kehrten seine Gedanken wieder zu dem eigentlichen Thema zurück, welches ihn schon die ganze Zeit über beschäftigte.

Er hatte wirklich versucht sich nicht gewisse Dinge vorzustellen, zum einem, weil es der Anstand ihm gebot und zum anderen, weil es wirklich...unangenehm war sich seinen großen Bruder und Sarah dabei vorzustellen wie sie...

Nun, er wollte einfach nicht daran denken, für ihn wäre es schlicht weg viel leichter wenn die beiden 'so etwas' einfach nicht tun würden, aber natürlich wusste er es besser.

Und obwohl er sich wirklich dagegen wehrte, immer wieder musste er daran denken, was er am Freitagmorgen gehört hatte und immer wieder entstanden Bilder, die er am liebsten einfach verdrängen wollte.

Sein großer Bruder und Sarah...

Als ob mein seine Eltern beim Sex erwischt hatte, etwas das man einfach nicht wissen wollte, zumal die beiden mittlerweile tatsächlich eine ähnliche Rolle in seinem Leben eingenommen hatten.

Aber andererseits, sie waren glücklich!

Wann hatte er seinen Bruder das letzte mal derartig entspannt gesehen? Wann hatte er Sarah das letzte Mal so aufrichtig Lachen hören?

Nun war also alles anders.

Er hatte sich natürlich gewünscht, dass Sarah wieder zurückkam, aber er hatte nicht erwartet, dass es auf diese Weise geschehen würde.

Vermutlich war er da naiven Wunschträumen erlegen, als er sich vorgestellt hatte, es würde wie früher sein. Dass sie erneut bei ihnen wohnen und alles unkompliziert und fröhlich sein würde, wie es irgendwann einmal am Anfang gewesen war.

Doch selbstverständlich war er sich darüber im Klaren gewesen, dass dieser Wunsch in der Realität wenig Platz gefunden hätte. Warum hätte Sarah wieder bei ihnen einziehen sollen? Warum hätte sein Bruder das zulassen und mehr noch, seine arrogantes Verhalten ihr gegenüber aufgeben sollen? Er hatte ja nicht ahnen können, dass sich alles in diese Richtung hin entwickeln und alles ganz anders als gedacht kommen würde.

Für ihn war das vollkommen unerwartet gewesen, denn für ihn hatte es nur diese Wunschvorstellung gegeben, an die er sich hatte klammern können. Nichtsahnend wie die wirklichen Gefühle der beiden aussahen.

Aber ihn hatte es all die Wochen seinen Lebenswillen gestärkt sich vorzustellen, Sarah würde wieder ein Teil ihres Lebens sein, würde sie erst wieder aus dieser anderen Stadt zurückkehren. Es hatte ihm Mut und Kraft gegeben diese langen Wochen ihrer Abwesenheit weitermachen zu können, denn sie hatte eine gewaltige Lücke hinterlassen.

Eine schmerzhafte Leere, die er irgendwie zu kompensieren versucht hatte.

Sie hatten sich geschrieben und sie hatten auch ab und zu telefoniert, aber als sie dann so plötzlich aus heiterem Himmel wieder aufgetaucht war...

Das hatte ihn beinahe mehr getroffen als damals ihr Auszug selbst.

Denn es gab eines, dass er ihr immer noch übel nahm, ungeachtet wie sehr er sich über ihre Rückkehr und die Beziehung zu seinem Bruder freute.

Sie hatte es ihm nicht gesagt!

Sie hatte ihm nichts von ihrer Rückkehr erzählt und es mit keinem einzigen Wort ihm gegenüber erwähnt, sei es nun geschrieben oder ausgesprochen.

Er hatte tatsächlich bis zum gestrigen Tag gedacht, sie wäre noch in der anderen Stadt um ihren Auftrag dort zuende zu bringen.

Und das machte ihn wütend.

Sie war seit über zwei Wochen wieder hier in Domino, wie sie es ihm vorgestern erzählt hatte und hatte es nicht für nötig erachtet ihm das zu sagen. Sie hatte sich nicht bei ihm gemeldet, hatte sich nicht mit ihm getroffen...

Bis zu einem gewissen Grad konnte er nachvollziehen, dass sie den persönlichen Kontakt zu ihm gemieden hatte. Vermutlich hätte sie so vieles an seinen großen Bruder erinnert und vielleicht hatte sie auch dessen Wut gefürchtet, hätte er erfahren, dass sie und er sich getroffen hätten.

Aber sie musste ihn doch besser kennen. Er hätte schon einen Weg gefunden sich heimlich mit ihr zu treffen ohne das sein Bruder etwas davon mitbekommen hätte, wenn sie wirklich gedacht hatte Seto würde das derartig missbilligen.

Doch sie hatte ihn nicht gefragt. Sie hatte es ihm gegenüber auch nicht angedeutet.

Und es verletzte ihn, dass sie ihm nichts von ihrer Rückkehr gesagt und ihn so lange in Unwissenheit gelassen hatte.

Er hatte sie doch so schrecklich vermisst und sie meldete sich einfach nicht!

Obwohl er sich sicher war, dass sie genauso unter der anwährenden Trennung gelitten hatte, so wie er selbst, dennoch war er wütend.

Er hätte ein Recht darauf gehabt es zu wissen.

Darüber würde er wohl noch einmal mit ihr reden müssen. Ob es wirklich Angst gewesen war, die sie zu diesem Verhalten veranlasst hatte? Angst sich seinem Bruder stellen zu müssen, und den damit verbundenen Gefühlen?

Aber das war unnötig gewesen, wie sich jetzt ja herausgestellt hatte. Denn unerwarteter Weise schienen sie mehr gemeinsam zu haben als gedacht und sich auch noch gut zu verstehen...sehr gut zu verstehen...

Sein Mundwinkel verzog sich unwillig nach unten.

Dumme Bilder, sie wollten einfach nicht aus seinem Kopf verschwinden.

Er gönnte es ihnen ja, ohne Frage, aber bisher war er eigentlich sehr froh darüber gewesen alle beide in gewisser Weise als... 'asexuell' gesehen zu haben. Er hatte zwar von dem Treiben seines Bruders gewusst, aber dennoch war er für ihn immer lediglich sein großer Bruder gewesen, nicht mehr.

Das gleiche galt für Sarah. Sie war nie eine...Frau für ihn gewesen, sondern eben immer nur Sarah.

Doch nun, die beiden zusammen, also daran würde er sich erst noch gewöhnen müssen, auch wenn er wirklich froh war über diese überraschende Wendung.

Langsam näherte sich dieser Samstag dem späten Nachmittag zu. Die Sonne stand bereits tief über der Stadt und verlieh den Straßen einen goldenen Glanz, der sich deutlich vom grauen Beton abhob.

Ein friedlicher Anblick.

Angesichts des Wochenendes war erstaunlich wenig Verkehr, aber er genoss diese dadurch ruhige Fahrt zurück zum Apartment.

Ja, es war spät geworden. Später als er beabsichtigt hatte.

Und auch wenn er es lieber nicht so genau wissen wollte, immer wieder drängte sich leise diese eine kleine Frage in ihm auf. Was hatten die beiden wohl die ganze Zeit getan?

Allein die Vorstellung seines Bruders, der entspannt auf dem Sofa herumsaß ohne etwas Produktives zu tun, um mit Sarah herumzuhängen...

Ein Grinsen bildete sich auf seinen dünnen Lippen. Also DAS hätte er wirklich zu gerne gesehen, denn das war eine Vorstellung, die einfach nicht in sein Weltbild passte. Einen relaxten großen Bruder, mit nichts anderem im Sinn als einfach einmal ausspannen?

Nein, das gab es nicht.

Aber vielleicht war das mit Sarah nun ja anders? Möglich wäre es, denn schließlich hatte er schon öfters die Beobachtung machen können, dass sie einen positiven Einfluss auf seinen Bruder hatte. In ihrer Nähe hatte er sich oft gelassener gegeben und hatte sich auch auf so manche Dinge eingelassen, die er zuvor abgelehnt hätte.

Sarah tat ihnen gut, allen beiden. Und zum Glück war sie wieder da.

Und vielleicht hatte sie es wirklich geschafft seinem Bruder wenigstens einen Tag lang vom Arbeiten abzuhalten. Schließlich hatte er ihr zu Liebe ja schon einige seiner Gewohnheiten geändert, und wenn er es sich Recht überlegte, vermutlich wollte sein großer Bruder auch diese Zeit mit ihr verbringen, und nur mit ihr.

Doch, er war sich sicher, dass die beiden sich zu beschäftigen gewusst hatten während seiner Abwesenheit, auch wenn das vermutlich nicht nur aus Reden bestanden hatte...auch wenn sie sicherlich genug zu besprechen hätten.

Hatten sie doch über sechs Wochen kein Wort miteinander gewechselt, da gab es schon einiges zu erzählen.

Nun, aber deswegen hatte er ihnen ja auch diesen Tag eingeräumt. Einen Tag unter sich um...na ja, was sie eben so alles hatten ungestört tun wollen.

Es bliebe einfach ein wirklich unangenehmer Gedanke, an den er sich eben erst gewöhnen musste. Doch zumindest blieb ihr Intimleben unter sich, er kannte schließlich die Sorgfalt seines Bruders dieses Thema betreffend. Und er hoffte dass es nun mit Sarah nicht anders sein würde. Oh ja, das hoffte er wirklich sehr.

Auch wenn er ihnen diese Intimitäten zugestand, er wollte nicht unbedingt all zu viel davon mitbekommen. Nicht wenn es sich vermeiden ließ.

Die Straßen wurden ihm immer vertrauter und das Gefühl von ‚bekannt’ stellte sich bei ihm ein. Nicht mehr lange und sie wären da. Nicht einmal mehr fünf Minuten und er wäre wieder im Apartment.

Ob Sarah schon auf ihn wartete?

War diese Vorstellung naiv, weil er bei diesem Gedanken einen Anflug von Vorfreude empfand? Sie war sicherlich gut eingespannt damit sich mit seinem Bruder zu beschäftigen, aber dennoch...so ein wenig vermissen könnte sie ihn deswegen doch auch, oder etwa nicht? Langsam kam er sich selbst etwas albern vor. Natürlich hatte er Sarah die ganze Zeit über seit ihrem Auszug vermisst und ihm hatte ihr Lachen gefehlt, genauso wie ihre Spiele und alles andere, aber er kannte Sarah doch gut genug um zu wissen, dass es ihr wohl genauso gegangen war.

Und auch wenn er diesen Tag mit Kazuke Spaß gehabt hatte, so hatte er dennoch oft an Sarah denken müssen. Hatte sich gefragt ob sie an ihn dachte, ob sie ihn bei sich haben wollte...und er war überzeugt davon, dass es ihr zumindest hin und wieder genauso ergangen war.

Also war seine Vorfreude vielleicht doch nicht fehl am Platz?

Wenn er jetzt gleich wieder in die Wohnung eintreten würde, dann würde sie ihn sicherlich mit einem freudestrahlenden Lächeln empfangen. Sicherlich!

Wieder zeigte sich ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen bei diesem Gedanken. Er hatte seinem Bruder diesen Tag mit ihr gegeben, aber nun war er an der Reihe Sarah in Beschlag nehmen zu dürfen.

Seine Sarah...

Ihre Sarah!

Niemals hatte er gedacht diese Worte einmal denken zu können. Ihre Sarah....nie hatte er geglaubt, dass sein Bruder ihr jemals so nahe stehen würde um diese Bezeichnung anwenden zu können, und dennoch war es so gekommen.

Und nun...mussten sie sich eben Sarah teilen.

Im Grunde war das sogar ein schöner Gedanke, wenn man bedachte welche Veränderung dadurch in seinem sonst so distanzierten Bruder vorgegangen war und wohl noch gehen würde.

Sarah war wieder da und sofort stellte sie wieder alles bei ihnen auf den Kopf, aber das war verdammt gut so.

Das Lächeln intensivierte sich, als er die Limousine in letzte Straße einbog und langsam zum Stehen kam.

Jetzt war er also da!

Die Vorfreude ließ sein Herz einen kurzen Moment wild schlagen.

Er war wieder da!
 

„Dann weiß sie also bescheid?“

Ich nickte während ich mich weiter an das weiche Polster des Sofas zurücklehnte.

„Ja, ich habe es ihr gesagt. Oh, und du kannst dich freuen, Hiroko hat mir ihren Segen gegeben.“

Seine linke Augenbraue hob sich, was mir ein amüsiertes Schmunzeln entlockte.

„Ihren Segen?“

Er drehte sich leicht mit dem Bürostuhl nach Rechts um mich direkter ansehen zu können, dabei raschelte leise der Stoff seiner schwarzen Hose. Mein Lächeln verstärkte sich anhand seiner überraschten Reaktion.

„Natürlich. Du glaubst doch nicht, dass ich jemals ohne die Bestätigung meiner besten Freundin mit dir zusammen sein könnte.“

Langsam schlich sich misstrauischer Unglaube in seine Mimik, aufgrund meines doch leicht satirischen Untertons.

„Das ist dein Ernst?“

Ich richtete mich wieder etwas weiter auf und stützte mich dabei auf meinen linken Ellenbogen ab. Die Entfernung zu ihm mochte mir so gar nicht gefallen. Zu dumm, dass er in seinem Bürostuhl saß und ich auf der Couch in seinem Arbeitszimmer, welche gute drei Meter vom Schreibtisch entfernt war, aber zumindest konnten wir uns so unterhalten...ohne uns wieder einmal die Kleider vom Leib zu reisen. Hin und wieder war etwas räumlich Distanz nicht das Schlechteste was uns beide betraf. Man konnte nicht so schnell auf dumme Gedanken kommen.

Doch nun verschwand der Schalk sowohl aus meiner Stimme als auch aus meiner Mimik.

„Nun, ganz so schlimm ist es wohl nicht, aber sagen wir es so, mir bedeutet ihre Meinung sehr viel und ich glaube ich hätte mich nicht wohl dabei gefühlt, wenn sie vollkommen gegen unsere Beziehung gewesen wäre. Sie ist meine beste Freundin, ihr Urteil ist durchaus ausschlaggebend für mich.“ Seine Stirn warf sich nachdenklich in Falten. „Aber ich glaube das ist bei den meisten Frauen so, dass sie viel Wert auf die Meinung ihrer besten Freundinnen legen.“ Ein leichtes Schulterzucken zusammen mit einem kleinen Lächeln. „So sind wir eben.“

Die Falten auf seiner Stirn glätteten sich.

„Frauen.“

Sein verständnisloser Tonfall brachte mich kurz zum Lachen.

Nein, Seto kannte sich wirklich nicht mit diesen Dingen wie die Freundschaft und enge Bindung unter Frauen aus. Aber das war nicht schlimm, er musste es ja auch nicht verstehen, sondern lediglich wissen. Es genügte, wenn er wusste, dass mir Hirokos Meinung wichtig war und dies akzeptierte.

Ich ließ mich nun abermals wieder zurück auf das weiche Ledersofa sinken doch ein leises und resigniertes Seufzen entwich mir dabei.

„Allerdings vermute ich, dass mittlerweile meine ganze Firma bescheid weiß...über dich und mich, meine ich. Hiroko erzählt Neuigkeiten einfach zu gerne weiter.“

Dieses Mal war es an ihm leicht mit den Schultern zu zucken, während er die Beine wechselte und nun das Linke über das rechte Bein schlug. Abermals gab seine Kleidung mit einem leisen Rascheln nach. Er sah gut aus mit der dunklen Hose und dem dazupassenden Hemd.

„Und? Wo liegt das Problem?“

Überrascht sah ich zu ihm hinüber.

„Meinst du das wirklich?“

„Hätte ich dich sonst gefragt?“ Wieder der altbekannte Spott in seiner Stimme, aber um Längen nicht mehr so gehässig wie er einst einmal mir gegenüber gewesen war, sondern lediglich eine milde Ahnung von dem, zu was Seto fähig war.

„Also mal abgesehen davon, dass ich finde das mein Intimleben kein Thema ist welches am morgendlichen Kaffeetisch die Runde in meiner Firma machen sollte...ich...“

Mein Blick wanderte an Seto vorbei und blieb an dem eindrucksvollen Panoramablick hängen. Die Sonne stand schon erstaunlich tief und war als dunkelroter Kreis zu erkennen, der langsam hinter den Nachbargebäuden zu verschwinden drohte. Ein wirklich fesselnder Anblick. Aber nicht nur deswegen klang meine Stimme nachdenklich als ich nach einer kurzen Pause weitersprach. Das kam auch aufgrund des Inhaltes meiner Worte. „Ich...möchte einfach, dass das unter uns bleibt.“ Ein Vogel flog im schnellen Sturzflug am Fenster vorbei, vermutlich hatte er irgendetwas interessantes Ausfindig gemacht, das Futter versprach. „Es wäre mir einfach lieber wenn niemand von unsere Beziehung weiß.“ Mein Blick löste sich von dem dunkelroten Schauspiel und ich sah ihm wieder direkt in die Augen. „Die Öffentlichkeit zumindest. Es ist schon okay, dass meine Arbeitskollegen bescheid wissen, früher oder später hätten sie es ohnehin herausgefunden oder ich hätte es ihnen erzählt, schließlich vertraue ich ihnen, sie sind auch viel mehr wie meine Freunde als nur Arbeitskollegen für mich, aber...“ Wieder drohte mein Blick zur Fensterfront hinter Seto hinüberzugleiten. Doch ich besann mich noch rechtzeitig mit einem kurzen Blinzeln. „Aber die Öffentlichkeit, die Presse und all die Journalisten...ich möchte nicht, dass die davon erfahren.“

„Warum?“

Seine Stimme war tief und ruhig. Kein verständnisloser oder tadelnder Tonfall darin, vielmehr...nachsichtige Neugier?

Wieder suchte ich mit meinem Blick seine wunderschönen blauen Augen.

„Weil sie sich das Maul über uns zerreisen werden. Jeden Tag wird ein anderes Gerücht über uns in den Klatschzeitungen stehen, sie werden Sachen über uns...oder vielmehr über mich erfinden, was ich angeblich alles getan habe und mit welchen Trick ich dich rumbekommen habe. Und auch wenn ich weiß, dass uns solche Spekulationen und Lügen eigentlich kalt lassen sollten...ich glaube irgendwann hält auch die beste Beziehung diesem Druck nicht mehr stand. Wenn man jeden Tag in irgendeiner Zeitung lesen kann, dass einer von uns Fremdgegangen ist, oder dass ich schwanger bin, vielleicht auch, dass wir uns schon längst getrennt und nach neuen Partnern umgesehen haben...ich denke, irgendwann fängt man an diese Dinge selbst zu glauben.“ Mit einer langsamen Handbewegung strich ich mir das Haar zurück und ließ es dabei durch meine Finger gleiten. „Und vermutlich das ist nicht einmal das Schlimmste, ich meine natürlich ist es hart seine Beziehung mitten im Rampenlicht der Öffentlichkeit führen zu müssen, wenn jeder einzelne Schritt genau beobachtet und fotografiert wird, aber...was glaubst du wie mich die weibliche Bevölkerung hassen wird?“

Abermals die bekannte Geste seiner sich hebenden Augenbraue. „Hassen? Warum das?“

„Weil ich ihnen einen der jüngsten, reichsten und auch begehrtesten Junggesellen weggeschnappt und ihnen somit den Traum irgendwann einmal dein Herz erobern zu können zunichte gemacht habe.“ Erstaunlicher weise blieb er bei diesem Kompliment vollkommen gelassen, aber ich hätte damit rechnen müssen. „Und dann ausgerechnet ich! Eine im Grunde vollkommen normale und durchschnittliche Frau.“

Sein Blick glitt nun langsam und überdeutlich über meine halb auf dem Sofa liegende, halb sitzende Gestalt.

„Das ist lediglich deine Meinung.“ Nun sah er mir wieder in die Augen.

Ein kurzes und geschmeicheltes Lächeln huschte über meine Lippen, doch dann widmete ich mich wieder dem Ernst des Themas.

„Wie auch immer, ich bin sicher dass viele Frauen nicht besonders begeistert sein werden, wenn sie hören...oder lesen, dass du nun in festen Händen bist. Nicht das ich denke, dass sie gleich Morddrohungen losschicken würden, aber ich bin sicher, ich werde dann mit einem gehörigen Maß an Abneigung von den meisten Frauen aufgenommen werden. Und ich möchte nicht überhall wo ich hinkomme von Blicken verfolgt werden, die nur so vor Antipathie strotzen.“

„Sarah...“ Er schüttelte kaum merklich den Kopf. „Du machst dir eindeutig schon wieder zu viele Gedanken über unbedeutende Dinge.“

Abermals ein leises Lachen. „Na ja, vielleicht.“ Doch der ernste Ausdruck kehrte rasch zurück. „Aber ich denke dennoch, das es so besser wäre.“

„Du willst also tatsächlich unsere Beziehung geheim halten?“

Kurz dachte ich über seine Worte nach. Seto hasste Lügen und Unwahrheiten. Und ausgerechnet von ihm verlangte ich dann so etwas?

„Nein, nicht wirklich geheim halten, eher...nicht öffentlich machen. Wir müssen es ja nicht darauf anlegen, dass es bald in jeder Zeitung zu lesen sein wird, sondern uns stattdessen einfach...etwas zurückhalten. Wenn die Presse es dann doch herausfindet...nun ja, dann lässt sich das nicht ändern. Ich will mich also nicht mit dir verstecken, aber auch nicht auf den Präsentierteller zeigen.“

Dieses Mal war es sein Blick, der leicht abdriftete und sich einen Moment ins Leere heftete.

„Heißt das dann im Grunde, dass wir uns zwar zusammen zeigen können, aber wir dabei ein gewisses Maß an...Abstand bewahren wenn zu vermuten ist, dass Journalisten in der Nähe sein könnten? Also zum Beispiel Essen gehen, aber keine Berührungen?“

Ich lehnte den Kopf etwas mehr zurück.

„So in etwa. Natürlich müssen wir nicht total verbissen darauf achten uns ja nicht mal zufällig zu berühren, aber wir müssen es wie gesagt ja auch nicht darauf anlegen am nächsten Tag ein Bild von uns in der Zeitung zu finden, auf dem wir uns küssen.“ Leicht neigte ich den Kopf zur Seite. „Denkst du, das wäre in Ordnung für dich?“

Abermals dachte er nach, ich konnte es an seinem abwesenden Blick erkennen ehe er mir wieder in die Augen sah.

„Ich halte es für unnötig. Mir ist es egal was die Leute über mich denken oder welche Gerüchte sie über mich in die Welt setzen, aber ich verstehe deswegen dennoch deinen Standpunkt. Und auch wenn ich es für übertrieben vorsichtig halte...“ Seine Augen schlossen sich einen kurzen Moment. „...ich bin damit einverstanden. Machen wir unsere Beziehung vorerst nicht öffentlich.“

Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. „Danke Seto.“

„Kein Grund mir zu danken. Es war schließlich dein Wunsch und ich werde mich nicht gegen dich stellen, selbst wenn ich das Ganze etwas anders sehe als du. Aber nun gut, dann dürfen also deine Arbeitskollegen von unserer Beziehung wissen aber für die anderen...sind wir...Bekannte?“

Ich nickte ihm ruhig zu.

„Ja, so in Etwa.“

„Gut, dann wäre das ja geklärt.“
 

Der Ausdruck ihrer Gesichtszüge der nun erschien, zeigte ihm, dass sie mit der von ihnen beiden getroffenen Entscheidung durchweg zufrieden war.

Er ließ seinen Blick über ihren Körper gleiten. Immer noch verweilte dieses leicht ungläubige Gefühl in ihm, dass das alles nicht real sein konnte. Wie war es möglich, dass Sarah auf seinem Sofa saß und sich bequem darauf wälzte? Wie konnte es sein, dass er ihr auf einmal derartig nahe kommen konnte, obwohl sie sich viele Wochen nicht gesehen hatten und sich selbst davor niemals wirklich berührt hatten? Warum erlaubte sie ihm auf einmal sich ihr auf diese Weise nähern zu dürfen?

Es war und blieb immer noch unwirklich für ihn.

Sie war doch erst seit zwei Tagen zurück und dennoch fühlte es sich bereits jetzt so an, als wäre sie schon ewig hier.

Seine Augen huschten kurz zu der Arbeitsfläche seines Schreibtisches hinüber. Und wie kam es, dass sie vor einigen Stunden hier Dinge getan hatten die vor wenigen Tagen noch lediglich seiner Fantasie erlaubt gewesen waren?

Beinahe fürchtete er demnächst aufzuwachen oder die Augen zu öffnen nur um festzustellen, dass Sarah nicht da war...und niemals da gewesen war.

Vielleicht war er einfach schon zu pessimistisch geworden, als dass er sich bedenkenlos dieser Situation ergeben könnte. Er hatte selten positive Dinge erlebt und noch seltener waren sie von langer Dauer gewesen.

Es lag wohl einfach schon in seiner Natur zu zweifeln, ob ihm tatsächlich so etwas Gutes geschehen konnte...und selbst wenn, wie lange es dann wohl noch dauern würde bis er es wieder verlieren würde.

Aber er zwang sich dazu diese Gedanken nicht auszuleben. Er wollte nicht bereits zu Beginn anfangen ihre Beziehung zu manipulieren und zu sabotieren, nur weil er fürchtete es könnte eventuell irgendwann einmal schief gehen und dem zuvor kommen wollte.

Dafür war sie ihm zu wichtig.

Ihr Kopf lehnte sich unter seiner Musterung an die Rückenlehne des Sofas an. Ihr langes Haar rutsche dabei leicht über ihre Schultern auf ihren Rücken. Eine interessante Beobachtung, wie die einzelnen Strähnen langsam der Schwerkraft nachgebend nach hinten glitten. Als wäre es fließend wie Wasser und dennoch von vollkommen anderer Struktur.

Alles an Sarah war so anders und stets faszinierend für ihn.

Genauso wie Sarah selbst es für ihn war.

Er kannte sie nun ja doch bereits einige Zeit, aber er hatte nicht geahnt, dass sie auch diese andere Seite besaß.

Diese Seite, die experimentierfreudig war und nichts von der Scheu wiederspiegelte, die sie zur rechten Zeit ihm gegenüber empfunden hatte. Im Gegenteil, sie war zu Weilen eine leidenschaftliche Frau, die offen fordernd ihre Bedürfnisse zeigte.

Wenn sie mit ihm schlief, dann war da nichts von der schüchternen Sarah zu erkennen, die er vor ihrem Auszug viel zu oft zu Gesicht bekommen hatte. Zwar war sie meist zu Beginn ihres Vorspiels leicht gehemmt, doch erstaunlich schnell schaffte er es mit einigen gezielten Berührungen sie aus sich selbst hervorzulocken.

Und oh man, es steckte da noch verdammt viel in ihr.

Denn ab diesem Zeitpunkt wurden ihre Hände fordernd und ebenso bestimmend, ihr Körper sprach dabei eine eindeutige Sprache und sie versteckte nicht die kleinste Reaktion, die er ihr zu entlocken vermochte.

Doch neben ihrem so intensiven und ehrlichen Lauten beeindruckte ihn eben genauso ihre Bereitschaft Neues auszuprobieren. Wie oft hatten sie bisher miteinander geschlafen...und wie viele Male davon im Bett? Ein Mal, genau. Und wenn man bedachte dass sie erst am Anfang ihrer Erfahrungen stand, dann war das mehr als nur beeindruckend.

Dennoch, vielleicht sollte sie ihr tun doch mehr auf das Bett verlegen, nicht nur zum Wohl seines kleinen Bruders um diesen die Situation zu ersparen sie einmal in Aktion irgendwo in der Wohnung, außerhalb des Schlafzimmers zu erwischen, sondern auch, weil es dort für sie bequemer war.

Experimentieren und Ausprobieren konnten sie auch dort zu genüge und es würde immer wieder Gelegenheiten geben sich anderweitig auszuleben.

Doch er musste ja nicht unbedingt sofort mit den ungewöhnlicheren und ausgefalleneren Stellungen beginnen, wenn sie nicht einmal die Grundlagen ausführlich genossen hatten.

Sie würde sich sicherlich auch davon begeistern lassen, da war er sich sicher.

Er öffnete den Mund und wollte gerade ansetzen sie von seinen eben getroffenen Überlegungen in Kenntnis zu setzen, als sie ihm ihre bisher ungeteilte Aufmerksamkeit entzog.

Ihr Kopf schnellte nach Rechts herum und sofort setzte sie sich aufrecht angespannt auf der Couch auf. Ihr Körper war gezeichnet von der intensiven Bemühung in die Stille der Wohnung hinein zu lauschen.

Beinahe vergessen schien seine Anwesenheit für sie. Er beugte sich leicht nach vorne um ebenfalls entdecken zu können, was ihre Konzentration derartig auf sich lenkte.

Doch ehe er sich auch nur ein oberflächliches Bild der Situation machen konnte, sprang Sarah bereits vom Sofa auf.

Überrascht über die schnelle Bewegung löste sich sein Blick von dem Esszimmertisch und huschte zu der jungen Frau hinüber, die nun mit einem aufgeregt ausgerufenen „Mokuba“ sein Arbeitszimmer beinahe rennend verließ.

Mit leicht erhobener Augenbraue folgte er der sich zügig entfernenden Frau mit seinem Blick.

Nun hatte sie ihn aber wirklich erstaunlich schnell vergessen, angesichts der Tatsache, dass sie wohl seinen kleinen Bruder hatte heimkehren hören.

Er konnte den leichten Anflug von Unwillen, vielleicht sogar Eifersucht spüren.

Natürlich war ihm klar, dass sie seinem Bruder vermisst hatte, aber musste sie deswegen alles andere um sich herum vergessen? Sogar ihn?

Sie hatte ihn ja nicht einmal mehr einen Blick zugeworfen, sondern war sofort hinaus in den Gang geeilt.

Tief sog er die Luft in seine Lungen ein und ließ sie langsam wieder daraus entweichen um sich selbst zu beruhigen.

Das war Mokuba von dem er hier sprach, kein Grund eifersüchtig oder beleidigt zu sein. Wenn nicht mit seinem kleinen Bruder, mit wem sonst würde er sein Glück teilen wollen?

Ein abermals aufgeregter Ruf war zu hören, als sie nochmals seinen Namen rief, keine Sekunde darauf hörte er bereits etwas dumpf zu Boden fallen und fast unverzüglich darauf drang ein ersticktes Keuchen zu ihm ins Büro.

So ungefähr konnte er sich durchaus vorstellen was gerade dort draußen abgelaufen war.

Kaum dass sein kleiner Bruder die Wohnung betreten hatte, war Sarah ihm auch schon um den Hals gefallen und entweder war seine Reisetasche, seine Schultasche oder aber auch gleich er selbst durch ihren Überschwang zu Boden gegangen und ihm war nichts weiter geblieben als ein überraschtes Keuchen auszusprechen.

Wahrscheinlicher war wohl eher das letzte Szenario, und vor seinem inneren Auge sah er seinen kleinen Bruder und Sarah zwischen Gang und Esszimmer auf dem Boden liegend, vermutlich der kleiner Körper Mokubas unter dem Sarahs begraben.

Ungewollt schlich sich bei diesem Gedanken ein satirisches Grinsen auf seine Lippen. Es wäre zumindest nicht das erste Mal, dass er die beiden so sehen würde.

Also erhob er sich das hämische Gefühl in sich verbergend um nachzusehen, was die beiden Kindsköpfe nun tatsächlich wieder angestellt hatten.

Und er sah es durchaus im Bereich des Möglichen, dass er mal wieder als einziger Erwachsender eingreifen würde müssen, um sie vor Schlimmeren zu bewahren. Von Zeit zu Zeit waren sie eben doch mehr überdrehte Teenager als sein heranwachsender kleiner Bruder und die im Grunde doch auch vernünftige Sarah.

Aber das kannte er von den beiden bereits nur zu Genüge und wenn er ehrlich war...auch das hatte er in ihrer Abwesenheit vermisst.

Also machte er sich auf den Weg nach seinen 'Sorgenkindern' zu sehen.
 

Ich saß auf dem Bett und sah Mokuba dabei zu, wie er seine Sachen aus der Sporttasche entnahm und sie darauf hin gleich an ihren sonst üblichen Platz verstaute.

Ich war verwundert wie viel der Kleine für lediglich eine Nacht eingepackt hatte. Und seine Utensilien begrenzten sich dabei nicht nur auf Kleidung, nein auch eine Menge Videospiele und Heftchen fanden den Weg zurück ins Regal.

Mit einem zufriedenen Lächeln beobachtete ich ihn dabei, wie er mit routinierten Handgriffen seine Tasche leerte.

Mein lieber kleiner Mokuba war wieder da und würde mir das ganze restliche Wochenende auch erhalten bleiben. So viel Zeit, die wir miteinander verbringen konnte.

Mein Lächeln verstärkte sich bei diesem angenehmen Gedanken.

Ich hatte den Jungen wirklich schrecklich vermisst und das bezog sich nicht nur auf diesen Samstag, sondern auf all die Wochen ohne ihn.

Deswegen suchte ich auch seine Nähe, die mir so lange gefehlt hatte und ihm schien es durchaus recht zu sein, dass ich hier auf seinem Bett in seinem Zimmer saß. Selbst wenn ich ihm nicht hilfreich zur Hand ging um seine Sachen auszupacken, aber schließlich kannte ich Mokuba inzwischen gut genug um zu wissen, dass er doch etwas eigen war, wenn es um seine persönlichen Dinge ging. Und Unterwäsche gehörte sicherlich auch dazu.

„Hat es Spaß gemacht?“

Er nickte abwesend während er gerade überlegte wohin er das Videospiel in seinen Händen am Besten unterbringen sollte.

„Sehr viel Spaß?“ Ich hackte nach.

„Ja.“ Kam es genauso abwesend zurück wie sein Nicken von eben.

Meine Lippen verzogen sich zu einem Schmollmund.

„Mehr Spaß als mit mir?“

Lange Sekunden kam keine Reaktion, ehe er erst den Sinn der Worte verstand und den schmollenden Tonfall zu deuten vermocht hatte.

Irritiert hob er den Kopf und sah mich verständnislos an.

„Was?“

Ein Grinsen unterdrückend versuchte ich den trotzigen Ausdruck beizuhalten um das Spiel aufrecht zu erhalten.

„Kannst es ruhig sagen, wenn es mit Kazuke lustiger ist als mit mir.“ Doch dabei drehte ich meinen Kopf demonstrativ und vor allem trotzig zur Seite, so dass meine Worte und meine Körpersprache sich eindeutig wiedersprachen.

Und nachdem er nochmals einige Sekunden offensichtlich ratlos verharrt hatte zeigte sich nun ein verstehenden Schmunzeln auf seinem Gesicht, welches ich aus den Augenwinkeln sehen konnte.

Endlich verstand er meinen Scherz.

„Ach Sarah, du weißt doch, dass es mit niemanden so lustig ist wie mit dir!“

„Wirklich?“ Ich sah ihn prüfend in die Augen, als wäre ich mir noch nicht ganz sicher seinen Worten auch tatsächlich glauben zu können. „Und das meinst du auch ehrlich und sagte es nicht einfach nur so dahin?“

Sein Lächeln verstärkte sich, als er zu mir herüberkam und sich mit ausführlicher Geste zu meiner Linken neben mich auf dem Bett niederließ. Vergessen seine Reisetasche, nun hatte ich wieder all seine Aufmerksamkeit.

„Ganz ehrlich.“ Sprach er die Worte mit bedeutungsschwangerem Unterton erfüllt.

Kurz hielten wir den Blick des anderen um die ungeheure Bedeutung dieser Worte in uns aufzunehmen...doch dann brachen wir fast gleichzeitig in lautes Gelächter aus.

Es tat so verdammt gut endlich wieder mit ihm lachen zu können.

Immer noch leicht kichernd wischte ich mir mit dem Handrücken über die Augen um die Lachtränen fortzuwischen, die sich bei diesem plötzlichen Lachanfall gebildet hatte.

„Nein im Ernst jetzt Mokuba, war es schön mit Kazuke?“ Mit etwas Mühe schaffte ich es sogar ihn freundschaftlich ernst anzusehen.

Aber auch er hatte noch etwas mit seinem Grinsen zu kämpfen.

„Ja Sarah, es war wirklich super.“

Doch nun richtete sich mein Blick ins Leere und starrte durch den großen Schreibtisch zu meiner Linken hindurch.

„Aber...es wäre nicht nötig gewesen.“ Ich sah ihm wieder in die Augen und erkannte in seinen Gesichtzügen, dass er wusste was ich ansprach, denn eine gewisse Verlegenheit war gerade darin zu lesen. „Ich meine, ich finde es total lieb von dir, dass du das gemacht hast...uns zuliebe, aber es wäre wirklich nicht nötig gewesen.“ Der verlegene Ausdruck verstärkte sich und Mokuba wich kurz meinem Blick aus. „Ich hätte nämlich sehr gerne auch den Tag mit dir verbracht, und nicht nur mit deinem Bruder. Das wäre für mich auch okay gewesen.“

„Na ja...“ Das Thema schien für ihn mehr als schwierig zu sein, beinahe peinlich.

Ich lehnte mich zu ihm hinüber und vergrub meinen Kopf kurz in dem schwarzen Haar während ich ihm einen Kuss darauf hauchte.

„Trotzdem vielen Dank.“

Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und sofort wich die Unsicherheit aus seinen Bewegungen.

„Hab ich gern gemacht.“

Ich lehnte mich wieder zurück um ihn nicht zu sehr mit meiner Nähe zu erdrücken. Denn vermutlich waren beide Kaibas in diese Hinsicht gleich. Sie kannten diese Art von Zuneigung nicht und deswegen musste ich behutsam sein und sie nicht ständig damit überhäufen. Wann war Mokuba auch bitte schön das letzte Mal einfach liebevoll in den Arm genommen worden?

Die beiden kannten das eben nicht, woher auch?

Deswegen war es besser es vorsichtig angehen zu lassen.

Sein Blick richtete sich nun wieder direkt auf meine Augen, und fast erstaunt erkannte ich den altbekannten forschenden Ausdruck darin.

„Und...hattet ihr denn auch Spaß?“

Dieses Mal war es an mir leicht verlegen zu lächeln. Es war mir im Grunde nicht peinlich daran zu denken, was ich alles mit Seto getrieben hatte...und vor allem wo, aber es war mir doch unangenehm, dass Mokuba sich sehr wohl denken konnte was wir getan hatte und mit dem Überbegriff Spaß hatte andeuten wollen.

Das war eine Sache die sich schwierig gestaltete. Denn ich war nicht wirklich begeistert davon, dass Mokuba zu genau über Setos und mein Intimleben bescheid wusste. Das waren Dinge, die er weder wissen musste noch sollte.

Er war zu jung dafür und außerdem ging es auch noch um seinen großen Bruder. Diesen Teil dessen Lebens sollte dem Kleinen lieber verschlossen bleiben. Aus Höflichkeit und Respekt aber auch aus erziehungstechnischen Gründen.

Deswegen strich ich mir die Haare kurz zurück um einen Moment Zeit zu gewinnen.

„Ja doch, war schön mit deinem Bruder, obwohl ich ihm das eigentlich nicht ernsthaft zugetraut hatte.“ Seinem großen Bruder sehr ähnlich hob Mokuba fragend die linke Augenbraue. „Nun ich meine mal einen Tag nichts tun und einfach nur...entspannen. Doch wieder Erwarten hat er dabei eine recht gute Figur gemacht.“

„Das freut mich.“ Ein ehrlich überzeugtes Lächeln.

„Mich auch Mokuba.“

Nun konnte ich nur hoffen, dass er nicht nachfragen würde, was genau wir die ganze Zeit zu Zweit getan hatte. Hoffentlich interessierte er sich nicht so sehr für diese Details oder aber er wusste um die heikle Natur der Dinge und würde deswegen nicht so genau nachforschen. Denn leider war es nun einmal so, dass Seto und ich einen wirklich beachtlichen Teil unserer Zweisamkeit mit nicht jugendfreien Beschäftigungen verbracht hatten, etwas das für Mokuba keine relevante Information darstellte.

Mit nachdenklichem Blick bedachte ich die schmale Jungengestalt neben mir. Ich hatte es vermisst so dicht neben ihm sitzen zu können, einfach mit ihm zu scherzen als hätten wir uns schon immer gekannt und diese Vertrautheit zwischen uns zu fühlen.

Was hatte er nur an sich, dass ich ihn dermaßen schnell in mein Herz geschlossen hatte? Seelenverwandtschaft, oder einfach nur ausgeprägte Sympathie?

Ich atmete einmal tief ein und wieder aus, während ich in die geliebten fliederfarbenen Augen blickte.

„Eines noch Mokuba...“ Er hob fragend die Augenbrauen. „Und ich möchte, dass du diese Frage ehrlich antwortest, ganz ehrlich meine ich. Ich will echt wissen wie du darüber denkst und du musst mir auch nichts vorspielen.“

Ein verschmitztes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen.

„Na dann rück schon raus mit deiner Frage.“

Ich versuchte sein sorgloses Lächeln zu erwidern, doch es misslang mir angesichts des ernsten Themas.

„Ist es für dich wirklich okay?“ Eindringlich sah ich ihn an. „Das mit deinem Bruder und mir...kommst du damit zurecht?“

Kurz schlossen sich seine Lieder während er ebenso tief ein und wieder ausatmete wie ich noch kurz zuvor. Doch dann richtete sich sein Blick wieder fest auf mich.

„Es kam überraschend. Damit hatte ich nicht gerechnet.“ Nun, nicht das was ich mir erhofft hatte, aber Mokuba war ehrlich, und das allein zählte. „Und ich gebe zu mein erster Gedanke war nicht unbedingt positiv. Eigentlich....hielt ich es für eine ziemlich verrückte Idee und wirklich ungewöhnliche Konstellation.“ Ehrlich, wirklich sehr ehrlich, aber besser so, als wenn er mir etwas vorheucheln würde nur um meine Gefühle nicht zu verletzten. Es ging hierbei schließlich um Mokuba. „Allerdings, jetzt, da ich den ersten...Schrecken....überwunden habe kann ich ohne zu zögern sagen, ich freue mich für euch.“

Ein zaghaftes Lächeln bildete sich auf meinen Gesicht, noch etwas unsicher aufgrund meines angespannten Gemütszustandes.

„Echt?“

Er nickte langsam und deutlich.

„Ja. Wie gesagt, das alles kam sehr plötzlich aber andererseits...ich sehe doch wie glücklich ihr seid und mal ehrlich, wem würde ich das mehr gönnen als meinem großen Bruder...und dir natürlich.“

„Es stört dich also tatsächlich nicht, dass Seto und ich jetzt zusammen sind? Kommt es dir nicht irgendwie seltsam vor? Vielleicht so, als würde ich dir etwas wegnehmen?“

Verständnislos warf er die Stirn in Falten.

„Wegnehmen? Sarah, was redest du schon wieder für Zeug? Er ist mein großer Bruder und ich glaube kaum, dass du jemals etwas daran ändern könntest. Deine Beziehung zu ihm ist doch eine ganz andere als meine zu ihm, also kann von 'wegnehmen' doch keine Rede sein.“

„Du weißt schon wie ich es meine.“

„Und du weißt wie ich es meine. Also für mich ist es voll okay.“

Ich neigte mich abermals leicht zu ihm hinüber und lehnte kurz meine Kopf an seinen an.

„Danke, du bist wirklich ein Schatz.“

„Hm.“ Leicht verlegen legte sich ein schiefes Schmunzeln auf seine Lippen. „Hauptsache du kümmerst dich gut um meinen Bruder, ich habe nämlich nur den einen.“

Kurz musste ich auflachen.

„Gut, ich werde aufpassen, dass er nicht kaputt geht.“ Nun lachte Mokuba ebenfalls leise auf. Natürlich war Seto kein Spielzeug das er an mich verlieh und es bitte wieder in einem Stück zurück haben wollte, aber auf diese Weise an die ganze Sache heranzugehen, mit Witz, machte es wirklich leichter für uns über dieses heikle Thema zu sprechen.

Doch nun glätteten sich die Gesichtszüge des Jungen und ein gewisser nachdenklicher Ernst war nun darin zu erkennen.

„Er hat etwas Glück verdient.“ Überrascht über die Trauer die mit seinen Worten mitschwang sah ich zu ihm hinüber. „Er hatte bisher nicht so viel davon, deswegen...“ Mokuba hob seinen abwesenden Blick und sah mir nun direkt in die Augen. „...soll er glücklich sein. Und wenn er das mit dir ist, dann bin ich mehr als einverstanden damit.“

Ein überwältigendes Gefühl von Zuneigung durchströmte mich und ließ mich meine Lippen fest aufeinander pressen um nicht sofort Tränen der Rührung zu vergießen.

„Ich werde mein Bestes tun.“ Meine Stimme klang rau, so ganz konnte ich meine Empfindungen also doch nicht verbergen.

Er nickte kurz und zeitgleich bildete sich ein zufriedenes Lächeln auf seinen Lippen.

„Das weiß ich. Und da ich dich kenne, weiß ich, dass du erfolgreich sein wirst und darum...möchte ich dir jetzt schon einmal dafür danken. Dafür, dass du für meinen Bruder da bist.“

Nun konnte ich wirklich nicht mehr an mich halten und mit einem tief berührt geseufztem „Mokuba“ schloss ich den hageren Jungen in meine Arme und drückte ihn fest an mich. Vergessen meine Absicht ihn mit zu viel Nähe zu verschrecken, doch ich konnte diesem Jungen einfach nicht wiederstehen.

Musste wohl in der Familie liegen, womöglich irgendetwas mit den Genen?

Kurz war sein Körper steif unter der plötzlichen Umarmung, doch als ich spürte wie er seine Arme letztlich doch um mich schlang und seinen Kopf an meine Schulter lehnte, nahm das Gefühl der innigen Zuneigung ein beinahe unermessliches Maß an.

Glücklich vor mich hin lächelnd drückte ich Mokuba noch etwas fester.

Mit ihm war es sogar ein Stückchen leichter diese Herzlichkeit auszuleben als mit Seto, denn er war noch jünger und deswegen nicht so festgefahren in antrainierten Verhaltensmuster. Mokuba konnte sich schneller auf diese ungewohnte Annäherung anlassen als sein großer Bruder denn er war in dieser Hinsicht noch offener. Aber Seto zeigte ja ebenfalls schon vielversprechende Ansätze und er würde es früher oder später auch lernen…so wie Mokuba es bereits schon tat.
 

Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen lag ich auf dem Rücken und lächelte der Decke entgegen. Zumindest wusste ich, dass sie irgendwo dort oben sein musste, aber wirklich sehen konnte ich sie nicht. Dafür war es zu dunkel.

Aber ich war einfach erfüllt mit Zufriedenheit. Alles lief wunderbar und von Mal zu Mal wurde es sogar noch besser. Ich war schlicht weg glücklich.

Leises Rascheln von glatten Satinstoff Rechts neben mir machte mir deutlich, dass Seto sich gerade bewegt hatte. Doch auch ohne hinsehen zu müssen wusste ich, dass er mich beobachtete. Sein Blick ruhte wohl auf meinem Gesicht, denn ich glaubte ihn dort überaus deutlich spüren zu können. Anscheinend hatte er immer noch nicht aufgegeben irgendetwas Besonderes in meinem Gesichtzügen mit ständig forschendem Blick zu suchen, oder warum sonst nahm er so oft die sich bietenden Gelegenheiten war und betrachtete mich derartig ausgiebig?

Doch auch das trug dazu bei, dass ich mich einfach zufrieden fühlte, hier bei den beiden Brüdern.

Es herrschte einige lange Momente Stille, in denen ich weiterhin die Decke anlächelte und er wohl meine Mimik beobachtete.

„Du scheinst dich sehr darüber zu freuen Mokuba wieder hier zu wissen.“ Mein Lächeln verstärkte sich. Beinahe könnte man glauben er würde meine Gedanken lesen können. „Du wirkst zumindest äußerst zufrieden.“

Erst jetzt drehte ich ihm meinen Kopf zu und lächelte somit ihm entgegen, anstatt der Dunkelheit. Und wie erwartet lag er auf seiner linken Seite mit auf dem angewinkelten Arm gestützten Kopf und betrachtete mich eingehend.

Ein langsames Nicken.

„Hm, ihr habt auch viel Zeit miteinander verbracht heute.“ Hörte ich da etwa leichten Trotz heraus? War er beleidigt darüber, dass ich ihn so lange Zeit vernachlässigt hatte? „Hattet ihr Spaß?“

Seltsam, dieses Gespräch erinnerte mich immer mehr an jenes, dass ich vor einigen Stunden erst mit Mokuba geführt hatte.

Doch wieder ein langsames Nicken als Antwort meinerseits.

„Gut.“ Ein in gewisser Weise beruhigter Ausdruck schlich sich in seine Gesichtzüge.

Nein, er war nicht beleidigt darüber, dass ich so viel Zeit mit seinem kleinen Bruder verbracht hatte, obwohl er diese sicherlich gerne mit mir alleine gehabt hätte, doch vielmehr schien er erleichtert darüber, dass Mokuba und ich so schnell zu unserem früheren innigen Verhältnis zurückgekehrt waren.

Hatte er gefürchtet es wäre eine gewisse Distanz zwischen uns entstanden? Hatte er befürchtet nicht mehr das hemmungslose Lachen seines kleines Bruder hören zu können, so wie wenn wir miteinander scherzten? Wenn ja, dann war seine Sorge unbegründet gewesen. Mokuba und ich hatten sofort wieder zueinander und zu unserer alten Form zurückgefunden.

„Ja, wir hatten eine Menge Spiele nachzuholen.“

Ausgiebig nahm ich mir Zeit seine Gesichtszüge zu betrachten, so wie er es so oft bei mir tat. Wieder diese sanfte Dunkelheit, die ihn leicht in Schatten hüllte gleichzeitig aber seine Augen leuchten ließ.

Mein Blick glitt kurz zu seiner Brust hinunter, die nur halb von der Bettdecke verhüllt wurde.

Zu schade, dass wir diese Nacht nicht unbekleidet schlafen konnten, aber Mokuba...

Und zu dumm, dass ich jetzt, dank Setos kleiner Einbruchaktion in meine Wohnung, ebenfalls meine eigene Schlafkleidung zur Verfügung hatte.

Also hieß das, er trug bedauerlicher Weise wieder beide Teile seines Pyjamas und ich meine eigenen Sachen bestehend aus Hose und engem Shirt. Doch viel lieber hätte ich wieder den glatten Stoff des Seidenpyjamas auf meiner Haut gefühlt, zusammen mit dem betörenden Duft Setos, anstatt diese weiche Baumwolle zu tragen.

Nun ja, vielleicht würde sich irgendwann doch noch einmal die Gelegenheit ergeben Setos Oberteil in Beschlag nehmen zu können.

Wieder bei seinen Augen angekommen bemerkte ich den nachdenklichen Blick, der nun darin lag. Er schien über etwas nachzudenken.

Vielleicht sogar ähnliche Dinge wie ich gerade? Hätte er auch lieber nackt geschlafen?

Meine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen bei dem Anblick des so ernst wirkenden Setos.

Worüber dachte er wohl nur nach?

Die Neugier brannte in mir nachzufragen, doch meine Vernunft hielt mich davon ab. Ich mochte zwar noch nie eine Beziehung geführt haben, aber dieses eine wusste ich dennoch sehr wohl. Männer mochten es nicht wenn ihre Partnerin den altbekannten Satz fallen ließ: 'Was denkst du gerade?'.

Warum auch immer sie dies mit einem roten Tuch gleichsetzen, denn im Grunde war es doch eine vollkommen harmlose Frage und bekundete doch nur das Interesse am Gegenüber, doch diese vier kleinen Worte schienen für Männer einer Todsünde gleich zu kommen.

Also verkniff ich mir trotz all meines Interesses und auch Neugier Seto nach seinen Gedanken zu fragen. Auch wenn es schwer fiel.

Aber es gab eben Dinge bei denen ich zurückstecken musste um es ihm angenehmer zu gestalten, um ihn sich nicht eingesperrt oder eingeengt fühlen zu lassen, und das gehörte leider ebenfalls dazu.

So begnügte ich mich also ihm lediglich in die blauen Augen zu blicken und...abzuwarten und zu hoffen, dass er es von alleine ansprechen würde, was auch immer ihn beschäftigte.

Doch die Aussichten waren wohl nicht die Besten, war Seto schließlich nicht eher der Mann der Taten anstatt der Worte?

Nun ja, aber immerhin hatte auch das so seine Vorteile wie ich bereits die Erfahrung hatte machen können.

„Warst du schon einmal eifersüchtig?“

Mein abgelenkter Blick richtete sich wieder direkt auf ihn und ich sah ihn überrascht an. Hatte er das gerade tatsächlich gefragt oder hatte ich mich doch verhört? Der Unglaube musste mir ins Gesicht geschrieben gewesen sein, denn nach kurzem Innehalten ergänzte Seto seine Worte.

„Vor deinem Auszug meine ich, in der Zeit in der du bemerkt hast, dass du dich für mich zu interessieren begonnen hast. Hast du damals jemals Eifersucht verspürt?“

Meine Güte, er wollte das tatsächlich von mir wissen...aber bedeutete das am Ende etwa, er fragte nach dieser Sache, weil er vielleicht sogar selbst so empfunden hatte?

Wie sonst würde er plötzlich auf dieses Thema kommen?

Wollte er erst von mir wissen ob ich eifersüchtig gewesen war bevor er es auch zugeben würde?

Ein leises Seufzen entglitt mir, doch dann drehte ich mich mit meinen ganzen Körper zu ihm herum um ihn besser ansehen zu können. Ich hatte wirklich gehofft, dass dieses Thema niemals zur Sprache kommen würde. Zu viele Erinnerungen hingen daran, viele schmerzhafte Erinnerungen. Aber nun, da Seto mich direkt danach gefragt hatte, konnte ich dem nicht mehr entgehen. Denn lügen oder ausweichend zu antworten war nichts, das in unserer Beziehung zu suchen hatte.

Abermals ein tiefes Aufseufzen.

Warum musste er danach fragen? Sonst war er doch auch nicht der gesprächige Typ, aber ausgerechnet das musste er nun wieder wissen wollen.

„Ja, ich gebe es zu.“

Kein hämisches Grinsen, kein selbstzufriedener Ausdruck und ich war mehr als dankbar darüber. Es fiel mir auch so schon schwer genug.

„Ich war tatsächlich eifersüchtig.“ Mein Blick richtete sich an Seto vorbei in die Dunkelheit. Auch wenn er die Frage 'wann' nicht gestellt hatte, so wusste ich dennoch, dass ich es ihm erzählen musste. Irgendwann wäre es wohl ohnehin passiert, selbst wenn ich mir das Gegenteil gewünscht hatte.

„Ich glaube es war vielleicht zwei Wochen vor meinem Auszug, da bin ich einmal früher von der Arbeit nach Hause gekommen, weil ich ein paar Einkäufe erledigt habe und da...kam ich ins Apartment...“ Meine Stimme wurde stockender, die Worte wollten nicht so recht den Weg aus meinem Mund finden. Und auf jeden Fall war es besser Seto dabei nicht anzusehen, es war sowieso eine ungeheure Überwindung für mich diese Dinge auszusprechen. Mich so vor ihm zu offenbaren. „...Mokuba war zwar noch in der Schule aber du warst schon von der Kaiba Corporation zurück...allerdings...“ Ich schloss von Erinnerungen geplagt die Augen. „...du...warst nicht alleine. Du warst hier...“ Mein Blick glitt über die Einrichtung des Raumes die ich jedoch nur schemenhaft erkennen konnte. „...im Schlafzimmer...und ich habe...euch....gehört.“ Abermals ein langer Moment in dem ich die Lieder schloss um die aufkeimenden Bilder zu unterdrücken, aber auch die Scham die mit meinen Worten verbunden war. Es war mir peinlich Seto das zu gestehen. Sei es nun, weil ich mir kindisch dabei vorkam oder mich unhöflich fühlte, mich weil ich ihnen zugehört hatte. Es war einfach eine verdammt unangenehme Situation. „Ich wollte nicht lauschen, aber...es war einfach nicht zu überhören was ihr getan habt. Und in dem Moment, nun ja, als ich euch gehört habe da ist mir klar geworden dass ich etwas für dich empfinde. Und ja, ich war eifersüchtig, dass du mit dieser Frau....und...nicht mit mir...“

Immer noch wagte ich es nicht ihn direkt anzusehen, sondern blicke verschämt über ihn hinweg in die Dunkelheit.

Was er jetzt wohl nur von mir denken mochte?
 

Die Augen weiteten sich mit jedem ihrer Worte mehr. Beinahe war jede Silbe aus ihrem Mund für ihn wie ein Schlag ins Gesicht.

Das hatte er beim besten Willen nicht erwartet. Nie und nimmer.

Nein, er hatte etwas ganz anderes gewollt. Denn er hatte mit seiner Frage doch eigentlich auf diese Kellnerin anspielen wollen, auf Rei, die ihm gelegen gekommen war um Sarah etwas Eifersucht und vielleicht noch einige intensive Emotionen mehr zu entlocken. Jetzt da er wusste, dass sie zu diesem Zeitpunkt bereits weitaus intimere Dinge für ihn empfunden hatte außer Sympathie, hatte er doch nur wissen wollen, ob sie ihre damaligen Gefühle alle vor ihm verborgen hatte.

Er hatte die nachträgliche Gewissheit darüber einholen wollen, ob sie seinen 'Test' im Grunde doch bestanden, es ihn aber nur nicht gezeigt hatte. Damals hatte er wohl auf diese Weise wissen wollen, ob Sarah etwas mehr für ihn fühlte, ob er es somit riskieren konnte sich selbst seinen eigenen Gefühlen stellen, ohne die Unsicherheit von ihr zurückgewiesen zu werden.

Alleine auf dieses Ereignis hatte er angespielt, aber niemals hatte er so eine Offenbarung ihrerseits erwartet.

Sarah hatte ihn...

Sein Blick war schockiert auf ihre verlegenen Gesichtszüge gerichtet.

Aber jetzt endlich wurde so vieles verständlicher.

Er meinte sich sogar noch erinnern zu können von welchem Erlebnis sie sprach. Diese Frau...ja, sie war wirklich verdammt laut gewesen und hatte beinahe die ganze Wohnung zusammengestöhnt. Kein Wunder dass man sie bis hinaus in den Gang gehört hatte, dort wo Sarah es hatte mitanhören müssen.

Ja, er erinnerte sich daran und genauso klang ihm immer noch das so schrecklich übertriebene Stöhnen jener Frau bei dieser Erinnerung in seinen Ohren, bei dem ihm damals beinahe die Lust dabei vergangen wäre. Als habe sie mit aller Überzeugungskraft hatte bestätigen wollen, dass er ein unvergleichbarer Liebhaber war…und hatte darum über die Maßen unnatürlich laute Geräusche von sich gegeben.

Aber nun, da er wusste, dass Sarah vor seiner Schlafzimmertür gestanden hatte und alles gehört hatte…

Er schloss einen Moment tief getroffen die Augen.

Das hätte nicht passieren dürfen.

Aber nun endlich verstand er Sarah. Endlich war ihm klar, warum sie immer wieder nach seinen vorherigen Bekanntschaften fragte und warum sie so häufig seine Möbel mit Sex mit anderen in Verbindung brachte. Sein Bett, der Schreibtisch...

Es war eben keines Wegs so wie er es angenommen hatte.

All diese one-night-stands waren für Sarah kein formloser Teil seiner Vergangenheit, sondern hatten konkret Gestalt angekommen. Anstatt sich nur abstrakt ausmalen zu können was vor ihr gewesen war, konnte sie sich anhand ihres Erlebnisses detaillierte Vorstellungen von seinem Intimleben machen.

Kein Wunder also, dass diese Frauen für sie keine gesichtslosen Phantome waren, sondern handfeste Konkurrentinnen.

Nun verstand er endlich Sarahs Verbissenheit in Bezug auf dieses Thema. Endlich.

Nur besser wurde es dadurch nicht.

Er hatte wirklich nie gewollt, dass Sarah diese Erfahrung machen musste. Unabhängig davon, ob sie nun schon eine Beziehung führten oder lediglich Bekannte waren. Er hatte diese Dinge niemals vor anderen ausbreiten wollen, nicht vor Mokuba und genauso wenig vor Sarah.

Doch nun war es geschehen, und wieder einmal erfuhr er erst jetzt, Wochen danach, von dieser Sache. Sarah hatte es wirklich perfekt zu tarnen gewusst.

Sie hatte dabei zugehört wie er und diese Frau...und gleichzeitig hatte sie ihre tieferen Gefühle für ihn entdeckt.

Das musste ein einscheidendes Erlebnis für sie gewesen sein. Traumatisch?

Er suchte forschend ihre Gesichtszüge ab.

Diese Frau hatte mehr im Verborgenen gefühlt und erlebt als er gedacht hatte. Er hatte es ja nicht einmal geahnt.

Abermals etwas, dass er bei ihr gutzumachen hatte.

Und wenn er sie so im Dunklen betrachtete, neben sich im Bett liegend, mit Schatten umhüllt, dann fiel ihm urplötzlich eine interessante Art ein diese Angelegenheit wieder auszubügeln. Vielleicht ein drastischer Schritt, aber er würde seinen Zweck erfüllen, selbst wenn es ungewöhnlich sein mochte. Aber das würde sicherlich ein deutliches Zeichen setzen und Sarah würde es verstehen.

Er hatte es einmal im Scherz zu ihr gesagt ohne davon auszugehen das tatsächlich jemals umzusetzen, doch nun stellte sich heraus, dass dieser Einfall gar nicht so abwegig war. Im Gegenteil sogar, es war genau das Richtige für ihre momentane Situation.

Ein kurzes Nicken zu sich selbst.

Er hatte einen Entschluss gefasst, doch die Ausführung und die genaueren Details würde er erst noch genau durchplanen müssen. Außerdem würde sein Einfall sicherlich nicht ganz so einfach auf die Beine zu stellen sein und ein wenig seine Kontakte dafür spielen zu lassen würde dafür wohl unumgänglich sein, aber das war ihm klar...und wert.

Doch einzig und alleine die endgültige Wirkung auf Sarah war dabei entscheidend. Auf diese Weise würde er es wieder gut machen.

Aber das hatte noch etwas Zeit, zuerst musste er sich nun der jungen Frau neben sich widmen, denn noch war ihr Gespräch nicht beendet. Noch lange nicht.

„Das wusste ich nicht.“

Sie sah verlegen lächelnd durch die Dunkelheit zu ihm herüber.

„Nun ja, das ist auch nichts das man einem auf die Nase bindet. Und schließlich wollte ich auch nicht, dass du davon weißt. Es ist mir ohnehin so schon ziemlich peinlich.“

Peinlich? So nannte sie es? Peinlich?

Nein, bei aller Logik, peinlich war das Ganze sicherlich nicht.

Vielmehr...unverzeihlich.

Er hätte es niemals soweit kommen lassen dürfen, aber er war zu leichtsinnig und unaufmerksam gewesen und sie betitelte dieses Erlebnis aus Beschämung mit dem unzulänglichen Wort 'peinlich'. Es mochte für sie unangenehm sein es auszusprechen, doch das war nichts im Vergleich wie unangenehm es für ihn war das nun erfahren zu haben und mit diesem Wissen des Verschuldens leben zu müssen.

„Das war wirklich nicht meine Absicht und ich hätte dieses unglückliche Zusammentreffen gerne vermieden wenn ich davon gewusst hätte.“ Ein ernster Blick in ihre vor Dunkelheit geweiteten Augen. „Das ist mein voller ernst.“ Auch wenn sie damals noch kein Paar und ihre sonstige Beziehung auch nicht zum Besten bestellt gewesen war, das hatte er dennoch nicht gewollt. Solche Dinge sollten privat und vor Außenstehenden aus Schamgefühl vorenthalten bleiben. Schließlich hatte er noch nie mit seinen Erfahrungen prahlen oder sich dadurch profilieren wollen, das hatte er schlichtweg nicht nötig. Diesen Teil seines Lebens hatte er eigentlich immer für sich behalten wollen, vor Mokuba genauso wie vor jedem anderen, Sarah inbegriffen.

Ein kurzes Nicken Sarahs folgte als Reaktion auf seine Worte.

„Ja, das habe ich mir schon gedacht.“

Vielleicht wäre es besser gewesen niemals mit diesem Thema anzufangen, denn abermals hatte er äußert zielsicher und dabei unglaublich rücksichtslos eine wunde Stelle bei ihr getroffen. Er schien ein Talent dafür zu haben immer genau das anzusprechen, das sie am meisten aus der Fassung zu bringen vermochte.

Keine sehr hilfreiche Gabe.

Ihr Blick glitt ab ins Leere und schien durch ihn hindurch zu gehen.

Erinnerungen? Vermutlich sogar an jenen Tag, der ihr wohl unvergesslich geblieben war? Aber zumindest wusste er schon einen Weg es wieder einigermaßen gut zu machen, auch wenn es für die Umsetzung seines Planes noch etwas Vorbereitung bedurfte.

„Oh ja, ich weiß noch etwas.“ Ihr fast beschwingter Blick richtete sich nun erneut auf seine Gesichtszüge. Beinahe bekam er den Eindruck, sie war erfreut darüber einen Einfall gehabt zu haben.

Und wieder musste er feststellen, Sarah war einfach vollkommen verwirrend. Zuerst bedrückt, von dem Thema peinlich berührt und dann schien sie erfreut darüber zu sein, dass ihr abermals etwas dazu eingefallen war.

Er konnte ein leichtes und verständnisloses Kopfschütteln nicht unterdrücken. Diese Frau verwunderte ihn tagtäglich aufs Neue.

„Damals als wir von Mokuba dazu gebracht wurden mit ihm Essen zu gehen, also im 'the hour'...diese Kellnerin, Rei glaub´ ich hieß sie...“ Ein kurzer ablenkt nachdenklicher Blick folgte ehe sie fortfuhr. „Also ich muss bekennen, es war doch schwer für mich dich mit ihr zusammen zu sehen, dort...vor den Toiletten. Und ja, auch da war ich eifersüchtig, aber ich wollte es dich nicht merken lassen, es war mir einfach zu peinlich und außerdem war unser ganzes Verhältnis ja einfach nur...sehr schwierig. Doch ihr beide Arm in Arm...“

Seine Augenlieder schlossen sich einen langen Moment.

Nun hatte er also die Antwort bekommen die er sich eigentlich auf seine Frage erhofft hatte.

Doch es brachte ihm in keinster Form Linderung. Im Gegenteil. Jetzt, da sie es aussprach, wurde ihm erstmals bewusst was er damit angerichtet hatte.

Es hatte ein Art Test für sie sein sollen, doch in Wirklichkeit hatte er damit mehr Schaden angerichtet als Nutzen. Er hatte Sarah damit verletzt, denn den Mann, dem sie Gefühle entgegenbracht, mit einer anderen Frau zu sehen, das musste schmerzhaft gewesen sein. Sie hatte zu dieser Zeit ja bereits gewusst was sie für ihn empfand und deswegen...hatte er ihr nicht nur etwas Eifersucht mit seiner Tat entlockt, sondern gleich auch noch wie ein gefühlskalter Trampel auf ihren Empfindungen herumgetreten. Einzig und allein seiner berechnenden Absicht wegen, weil er auf diese Weise eine Antwort auf eine ungestellte Frage hatte bekommen wollen.

Wie dumm er doch gewesen war.

Es kam ihm vor wie ein dummer Jungen Streich, den er da vollbracht hatte...und der vollkommen nach hinten los gegangen war, mit verheerender Wirkung.

Unbedacht war sein Vorgehen gewesen und hatte für weitreichende Folgen gesorgt.

„Es war dumm von mir.“ Die Lieder hoben sich wieder und er suchte ihre Augen, die ihn überraschend forschend ansahen. Wusste sie bereits, dass er es absichtlich getan hatte? Dass er sich bewusst dort vor den Toiletten mit der Kellnerin aufgehalten hatte, in dem Wissen, sie würde jeden Augenblick aus eben diesen heraustreten? „Ich hätte das nicht tun sollen, es tut mir Leid. Ich habe unüberlegt und vor allem...dumm gehandelt.“

Kurz warf sich ihre Stirn in Falten und Unverständnis spiegelte sich in ihren Zügen wieder. Sie wusste also nichts von seinem idiotischen Plan, aus Unsicherheit erwachsen. Und verstand wohl darum seine Entschuldigung nicht, die sie aber sicherlich zu Recht von ihm erwarten konnte.

Aber das erklärte zumindest ihre nächsten fast ahnungslosen Worte.

„Nun ja...“ Sie vollführte eine leicht schüchterne Kopfbewegung, einem Schulterzucken ähnlich, doch im Liegen wohl deswegen nicht sofort zu erkennen. „Das kam einfach etwas überraschend dich dort zu sehen....mit ihr...“ Abermals wich ihr Blick dem seinen aus. „Hast du...“ ein kurzes Räuspern, ehe sie ihre Stimme verlor. „Hast du...dich später noch mit ihr getroffen? Am Nachmittag vielleicht?“

Der Blick war stur an ihm vorbei gerichtet, ihre Stimme hatte versucht normal und nicht übertrieben interessiert zu klingen, doch er hatte es auch so erkannt.

Daher wehte also der Wind, darum hatte sie freiwillig von sich aus dieses Ereignis angesprochen. Diese Unsicherheit über den Ausgang seines 'Dates' schien sie schon lange zu beschäftigen. Hatte er sich mit der Kellnerin getroffen, die sie in seinen Armen gesehen hatte? Eine nagende Unwissenheit, verbunden mit bohrender Eifersucht. Zumindest konnte er sich das so vorstellen.

„Nein.“

Ihre Augen richteten sich rasend schnell auf sein Gesicht. Sie hatte wohl angespannt seine Antwort abgewartet, erfüllt mit den schlimmsten Szenarien vor Augen, wie es eben einfach Sarahs Art war. Doch dieses einzelne Wort schien sie dennoch überrascht zu haben. Ihre Augen waren mit Erstaunen erfüllt während sie ihn mit leicht geöffneten Mund anstarrte. War sie tatsächlich derartig überzeugt vom Gegenteil gewesen?

„Nein, das habe ich nicht.“

Konnte er die Erleichterung in ihrer Mimik erkennen? Doch es verwunderte ihn nicht einmal. Viel zu lange hatte sie mit dieser ungewissen Frage leben müssen und vermutlich hatte er ihr damit gerade eine Last abgenommen.

Allerdings lediglich eine von vielen.

Nun gut, er hatte nicht mit Rei geschlafen, aber dafür mit genug anderen Frauen.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Normalerweise hätte er Gefallen an diesem Anblick gefunden, denn er mochte ihr leicht verhaltenes Lächeln, doch dieses Mal war dem nicht so.

Diese Mal war es mehr eine schmerzende Qual sie so erleichtert Lächeln zu sehen...denn er wusste, dass es seinetwegen war, warum sie überhaupt erst derartige Sorge empfunden hatte. Nur aufgrund seiner eigenen Unsicherheit, die ihn dazu getrieben hatte Sarah zu testen. Weil er sich seiner eigenen Gefühle für diese Frau nicht hatte eingestehen können ohne zuvor die Gewissheit zu haben, dass auch sie etwas für ihn empfand.

„Sie hatte ihre Aufgabe erfüllt und darum...habe ich mich nicht mehr mit ihr getroffen.“

Das zaghafte Lächeln wich aus ihren Zügen und machte abermals dem Unverständnis platz.

„Wie? Ihre Aufgabe erfüllt?“

Nein, Sarah hatte tatsächlich noch nicht verstanden, dass es ein Plan gewesen war.

Aber er hätte es wissen müssen, Sarah war zu gutherzig um auf derartige Gedanken von selbst kommen zu können und so etwas Berechnendes war ihr vermutlich vollkommen fremd. Ihm hingegen dafür um so weniger.

„Nun, sagen wir es so...“ Sein Blick richtete sich einen Augenblick in die Dunkelheit, während er sich die Worte zurechtlegte. „...das Ganze war weniger ein Zufall als es auf den ersten Blick den Anschein hatte.“

Immer noch sah sie ihn ratlos an, doch nach einigen langen Atemzügen konnte er das plötzliche Verstehen ihn ihren Gesichtszügen aufblitzen sehen. Jetzt endlich wusste sie es. Nur…wie würde sie ihn nun sehen? Mit gänzlich anderen Augen und würde sie erkennen zu was allem er fähig war, anders als sie?

„Du hast...“ Ihr schienen die Worte zu fehlen es auszusprechen.

„Ich habe dir doch bereits gesagt, dass auch ich ungefähr zu diesem Zeitpunkt bemerkt habe, dass sich an unserem Verhältnis etwas verändert hat und ich anders über dich dachte, in anderer Art und Weise als nur an eine entfernte Bekannte...Und das war meine unbedarfte und unüberlegte Art dich zu testen, ob es bei dir womöglich ebenso ergehen könnte.“

Ein tiefes Ausatmen ihrerseits war zu hören.

„Das ist echt ein Hammer. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.“

„Kein sehr kluger Einfall den ich damals hatte, das ist mir jetzt durchaus bewusst, aber ich wusste vermutlich einfach nicht anders damit umzugehen.“

Ihr Hand hob sich so zügig, dass er kurz überrascht zurückzuckte. Er glaubte nicht, dass sie ihn ohrfeigen wollte, aber ihre Bewegung war so schnell gewesen, dass er instinktiv auszuweichen versucht hatte. Und wenn man es genau nahm, irgendwie wäre eine solche Ohrfeige sogar durchaus für sein Fehlverhalten gerechtfertigt gewesen.

Doch nun fühlte er bereits ihre weiche Hand an seiner rechte Wange und wie die Finger warm über seine Haut strichen. Nur einen kurzen Moment, aber eine innige Berührung die er auskostete. Eben weil sie so sanft war und seinem Vergehen nicht im mindestens angemessen.

„Das kann ich nur zu gut verstehen Seto, mir ging es doch auch nicht anders...“ Ein sanftes Lächeln, welches sie ihm widmete. „Aber das nächste Mal sag es lieber direkt, ich denke das ist doch etwas einfacher als so ein umständlicher Plan, der leider auch mal schnell schief gehen kann, nicht wahr?“ Kurz zwinkerte sie ihm zu und obwohl er unter ihrem Schalk immer noch die leichte Verletzung spüren konnte, verstand er ihr Angebot durchaus.

Darum war es für ihn ein leichtes ihr als Antwort ein Nicken zu geben.

Aber das war die Sarah die er kannte. Gütig von Grund auf, eine Frau die leicht verzieh und fast nie nachtragend zu sein schien. Sie war wirklich vollkommen anders als er…so…gut.

Und deswegen schwor er sich selbst in Zukunft solche Dinge nur noch direkt anzusprechen und es nicht mehr mit albernen Inszenierungen zu versuchen, die alle Beteiligten im Grunde doch nur Schaden zufügten.

„Gut, sehr gut.“ Nochmals strich ihre Hand warm über seine Wange und schon war sie wieder von dort verschwunden.

So sanft konnten die Berührungen einer Frau sein? Ein Hauch, ein leichtes Liebkosen, das mehr erahnen als ihn wirklich fühlen ließ? Ein Streicheln das wesentlich mehr bedeutete als lediglich die Berührung an sich, sondern Zuneigung ausdrückte.

Aber das war durchaus etwas woran er sich gewöhnen konnte, denn es lag so überhaupt nichts Hartes oder Grobes in ihrer Berührung.

Kein Vergleich zu den sonstigen entscheidenden Erlebnissen in seinem Leben, die doch fast immer von Härte und gnadenloser Disziplin geprägt gewesen waren.

Es tat gut endlich etwas so Weiches und Sanftes wie Sarah fühlen zu können.

Sein Blick versank ihn ihren fein geschnittenen Gesichtszügen, begutachteten das leichte Lächeln auf den geschwungenen Lippen und wieder drohte er sich in diesem Anblick zu verlieren.
 

„Okay, du bist dran.“

Ein schelmisches Lächeln stahl sich auf meine Lippen, doch durchaus auch getränkt mit Neugier.

Kurz blinzelte er, als wäre er soeben weit fort in Gedanken gewesen und müsse sich nun erst wieder konzentrieren.

„Was?“

Er wirkte in der Tat leicht abgelenkt. Hatte ihn meine Frage tatsächlich derartig überrascht oder war doch zu zerstreut gewesen von seinen eigenen Überlegungen, die seinen Blick hatten irgendwie verträumt wirken lassen.

„Na jetzt bist du an der Reihe. Ich war schließlich ziemlich ehrlich und jetzt will ich es auch von dir hören!“ Seine Augenbraue hob sich leicht und verlieh ihm damit einen fragenden Ausdruck. „Ach komm schon Seto, du weißt schon was ich meine.“ Ein angespannt abwartender Blick in sein Gesicht, doch er schien wirklich nicht zu wissen wovon ich sprach. Ein leises aufgeregtes Seufzen entkam mir.„Also gut, warst du auch schon einmal eifersüchtig Seto?“

Selbst wenn mir im Augenblick auf Anhieb keine Situation reinfallen mochte, die zu dieser Frage berechtigte, dennoch hatte ich sie einfach stellen müssen. Es war vermutlich wirklich zu unwahrscheinlich, denn wann hatte Seto mich schon einmal mit einem Mann gesehen? Ich hatte schließlich vor ihm noch nie eine Beziehung geführt. Worauf also hätte er eifersüchtig sein sollen, wenn doch nie etwas mit einem anderen gelaufen war?

Aber wenn nur die noch so geringe Möglichkeit bestand, dass er womöglich doch so empfunden haben könnte…ich musste es einfach wissen, musste einfach meine Neugier befriedigen.

Wie also würde seine Antwort wohl ausfallen? Ich spürte die Aufregung in mir aufkeimen, und kam mir dabei doch irgendwie kindisch vor. Natürlich wusste ich welche Antwort ich mir erhoffte, aber was genau würde das dann schon aussagen?

Was wäre die Bedeutung wenn er meine Frage bejahen würde? Was genau würde sich dadurch denn dann ändern?

Nicht viel, außer der Gewissheit, dass Seto schon damals so viel für mich empfunden hatte, dass er mich nicht an einen anderen hatte verlieren wollen, gleichgültig dass wir gar nicht zusammen gewesen waren. Es wäre wohl in gewisser Weise eine Bestätigung meiner Selbst...und nicht zuletzt auch meiner Gefühle. Denn dann wäre es noch deutlicher, dass meine Empfindungen schon damals nicht nur einseitiger Natur gewesen waren.

Nun gut, ich musste es zugeben, dieser Gedanke gefiel mir. Ein eifersüchtiger Seto, der wie ein Berserker um mich zu kämpfen bereit war…

Auch wenn dies nur meiner Fantasie entsprang, es war ein erfüllendes Gefühl.

Eifersucht war wohl in der Tat eins der verwirrendsten und widersprüchlichsten Empfindungen die es gab.

Abermals schlossen sich seine Lieder einen Moment ehe er mich wieder ansah. So wie er es zuvor des Öfteren getan hatte, als er mir gestanden hatte diese ganze Sache mit der Kellnerin inszeniert zu haben. Viel es ihm tatsächlich so schwer darüber zu sprechen?

Aber mir war es ja auch nicht leicht von der Hand gegangen mich ihm derartig anzuvertrauen. Doch diese Ehrlichkeit war nötig zwischen uns, das wurde mir mit jedem einzelnen Gespräch bewusst, das wir führten und in dessen Verlauf Dinge zu Tage kamen die wir einander nicht hatten sagen können oder wollen.

Und nicht zuletzt, schließlich hatte er ja auch mit diesem Thema selbst angefangen, also konnte er sich nun nicht um die Antwort drücken. Aber natürlich würde Seto das ohnehin nie tun.

„Nun gut, es stimmt dass ich bei Gelegenheit Eifersucht empfunden habe, es aber damals nicht als solche erkannt habe.“

„Wann?“ Ich brannte vor Neugier und auch wenn ich ungeduldig war, so war mir sein kleiner Hinweis nicht entgangen, dass er versuchte seine eigene Eifersucht etwas herunterzuspielen. Immerhin habe er sie damals ja gar nicht so empfunden, sprich man könne sie dann doch gar nicht als solche bezeichnen.

Es fiel ihm also wahrhaftig schwer sich dieses Gefühl mir und auch sich selbst einzugestehen.

Ein leiser und leicht unwilliger Ton entwich seiner Kehle.

Lag es nun an der Erinnerung, oder dass er sich der Antwort nicht mehr entziehen konnte?

„Ich gebe zu, dass mir diese ganze Entwicklung zwischen dir und Tanaka nicht gefallen hat.“

„Was? Akio?“

Nun war ich wirklich mehr als verwundert. Wegen Akio war er eifersüchtig gewesen, ausgerechnet wegen ihm?

„Ja Akio.” Er betonte den Namen mit einem nicht zu überhörenden Maß an Abneigung. Erstaunlich das er so auf Tanaka reagiert wenn man bedachte, dass die beiden relativ enge Geschäftspartner waren. War ihm dieser Mann tatsächlich ein derartiger Dorn im Auge? Und war ich etwa der Grund dafür, oder mochte er Akio von Grund auf einfach nicht? .

„Aber er und ich...ich meine, da ist doch nie etwas gewesen. Wir haben uns doch nur nett unterhalten und uns nie berührt, rumgemacht oder ähnliches. Ich weiß gar nicht warum du deswegen eifersüchtig warst.“

Ein leises 'hm' war zu hören. „Nun, ich sehe es eben doch etwas kritischer, wenn ein Mann sich dermaßen darauf freut dich wiederzusehen, dass er den Treffpunkt sogar so manipuliert um die Wahrscheinlichkeit zu erhören dir zu begegnen und dich dann auch noch mit Rosen überhäuft...also aus meiner Sicht sah das nach etwas mehr aus als nur nett unterhalten.“

Oh mein Gott, Seto war ja richtig süß wenn er eifersüchtig und trotzig war und seinen Standpunkt zu verteidigen versuchte. Am liebsten hätte ich ihn in diesem Moment einfach fest in die Arme geschlossen und mit Küssen bedeckt. Doch zum Glück bewarte mich meine Selbstbeherrschung davor Seto derartig bloß zu stellen. Dennoch war er einfach niedlich wenn er so war wie jetzt.

„Also eigentlich war es nur eine Rose und die hat er mir doch auch nur geschenkt weil er eben…nett sein wollte. Und außerdem...“ Sein abermaliges trotziges 'hm' ignorierend sprach ich weiter. „...haben wir höchstens ein klein wenig geflirtet, ein wenig miteinander gescherzt, mehr aber auch nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Akio wirklich an mir interessiert war, dafür sind wir einfach zu...verschieden.“

„Das sind wir auch.“

„Nein, das ist etwas anderes.“

„Ach ja? Und warum?“ Er hob die Augenbraue.

„Na weil wir...wir sind eben....es ist eben anders Seto. Wir haben uns über einen längeren Zeitraum kennen gelernt und das macht wohl einiges aus. Aber mit Akio...nein, da wäre sicherlich nie etwas Ernstes draus geworden. Und das lag nicht nur daran, dass ich zu der Zeit schon an einem anderen gutaussehenden Geschäftmann interessiert war.“ Ein bedeutungsvoller Blick zu ihm hinüber. „Sondern auch weil weder er noch ich in dieser Hinsicht diese gewisse Spannung zwischen uns gespürt hatten. Es war mehr freundschaftlich als erotisch. Also über einen kurzen Flirt ohne Bedeutung wäre es sicherlich nie hinaus gegangen. Außerdem habe ich ihn seit jenem Tag im Apartment auch gar nicht wiedergesehen und überhaupt keinen Kontakt mehr zu ihm gehabt.“

„Aha.“

War er nun beruhigt oder doch weiter misstrauisch?

„Nein wirklich Seto, mit ihm hätte ich keine Beziehung angefangen. Ich fand ihn einfach nur sympathisch, doch mehr auch nicht.“

Nun, hoffentlich war ihm diese Erklärung nun Beruhigung genug auch wenn es ich feststellen musste, dass es ganz schön anstrengend war sich vor ihm zu rechtfertigen, noch dazu da ich ja eigentlich gar keinen Grund dazu hatte. Aber ich wollte ihn einfach besänftigen und von falschen Annahmen abbringen.

„Gut.“ Ein kurzes Nicken, aber das war mir Antwort genug.

Wer hätte gedacht, dass Seto ausgerechnet auf Akio Tanaka eifersüchtig gewesen war? Seinen eignen Geschäftspartner. Aber andererseits...jetzt erst fiel mir wieder ein wie heftig er damals reagiert hatte und mit welch barschen Worten er mich beschuldigt hatte mich Akio an den Hals geworfen zu haben.

Ich war ja noch blinder gewesen als ich gedacht hatte.

Warum war mir damals nichts ungewöhnlich an Setos Verhalten vorgekommen? Seine seltsamen Anschuldigungen Akio und mich betreffend, natürlich hätte ich bei genauerer Betrachtung merken können, dass da ein gewisses Maß an Eifersucht aus ihm gesprochen hatte. Von wegen ich habe mich an Tanaka rangemacht, im Grunde hatte Seto wohl nur befürchtet ich würde es tun und hatte mir deswegen diese Vorhaltungen gemacht.

Darauf hätte ich wirklich selbst kommen können, aber ich war wohl einfach zu abgelenkt von dem ganzen hin und her in unserem Verhältnis gewesen, dass mir dieses kleine aber vor allem entscheidende Detail entgangen war. Doch selbst wenn ich aufmerksam und nachdenklich genug gewesen wäre, ich hätte es wohl auch einfach nicht glauben wollen.

Ja sogar jetzt noch, obwohl ich neben ihm im Bett lag, kam mir die ganze Sache unwirklich vor.

Seto empfand etwas für mich? Wir waren nun zusammen?

Bisher einfach ein zu unrealistisches Szenario. Bisher, doch langsam gewöhnte ich mich an den Gedanken.

So, also Akio Tanaka war der Mann gewesen, der ihm das Gefühl gegeben hatte mich an einen Anderen verlieren zu können. Der in ihm das Bedürfnis geweckt hatte Besitzansprüche an mir geltend zu machen, obwohl wir keine Beziehung geführt hatten.

Es war ihm also tatsächlich ähnlich wie mir ergangen. Das hätte ich wirklich niemals vermutet, da ich doch bis vor ihm keinen engeren Kontakt mit Männern gehabt hatte.

Doch abermals wurde mir durch dieses Gespräch bewusst, dass wir schlicht weg darüber hätten reden sollen, dann wäre einiges anders gelaufen. So einiges sogar.

Ich lächelte auffordernd zu ihm hinüber, während er mal wieder mein Gesicht forschend zu betrachten schien.

„Also Tanaka war derjenige welcher, hm?“

Fragend hob ich die Augenbrauen an.

Doch im Grunde war es sogar einleuchtend wenn man länger darüber nachdachte. Schließlich war das wohl die einzige passende Gelegenheit gewesen, die in ihm auch nur ansatzweise Eifersucht hätte hervorrufen können. Wann sonst hatte Seto mich auch einem Mann sehen können? Eigentlich doch nie, außer eben bei diese zwei Treffen mit Akio, denn ansonsten waren unsere Lebensweisen doch einfach zu verschieden voneinander gewesen, als dass es noch mehr Überschneidungspunkte außer dem wenigen Kontakt innerhalb der Wohnung hätte geben können.

Aber was wenn es doch nicht die einzigen beiden Male gewesen war? Was wenn er mich womöglich doch einmal von mir unbemerkt auf der Straße beobachtet, wie ich mich mit jemanden unterhalten hatte, so aus der Ferne und hatte auf diese Weise Fantasien entwickelt in denen ich in den Armen eines anderen lag? Vermutlich ging meine Wunschvorstellungen eines eifersüchtigen Setos mit mir durch, aber dennoch…

Möglich wäre es, schließlich war Domino klein und man lief sich ständig über den Weg, wie ich erst vor wenigen Tagen auf dem Dach eines Bürokomplexes die Erfahrung gemacht hatte.

Ja, vielleicht hatte er mich einmal bei einer solchen Gelegenheit gesehen...womöglich aber auch nicht.

Seine Gesichtzüge verzogen sich leicht und abermals spiegelte sich ein gewisser Unwillen darin wieder. Konnte man das vielleicht auch als milden Zorn interpretieren, womöglich auf seinen 'Konkurrenten'? Nun, wenn er denn überhaupt glaubte noch einen außer Akio gehabt zu haben und das nicht nur aus meiner Fantasie stammte.

„Nun ja, nicht ganz. Einmal gab es noch.“

Tatsächlich? Dann war das ja gar nicht nur meiner Einbildungskraft entsprungen.

Denn seine Stimme klang nun rauer und hatte einen leicht knurrenden Unterton. War er tatsächlich derartig wütend auf diesen Mann? Wer auch immer es sein mochte.

„Und...möchtest du mir davon erzählen?“

Meine vorsichtige Frage wurde mit einem Blick quittiert, der nur zu deutlich zeigte, dass Seto genau das eben nicht wollte...es aber dennoch tun würde, eben weil er ein ehrlicher Mensch und ich bereits derartig offen zu ihm gewesen war. Selbst wenn es wohl so einige Dinge gab, die er in diesem Moment tausend Mal lieber getan hätte als über diese Angelegenheit zu sprechen.

„Nun...“ Eine kleine Kunstpause. Womöglich überlegte er sich die richtigen Worte, vielleicht galt dies aber auch der Dramatik. „Ich bin davon ausgegangen, dass mehr zwischen euch gewesen ist und ihr euch...auf doch intime Art und Weise näher gekommen seid als ich euch zusammen gesehen habe, jetzt allerdings ist es offensichtlich, dass diese Annahme nicht korrekt war.“

Langsam wurde alles immer verwirrender für mich.

Sprach Seto gerade wirklich von dem was ich glaubte? Aber mit wem um alles in der Welt hatte mich denn zusammen gesehen, und zwar so gesehen, dass er zu der Auffassung gekommen war ich hätte mit eben diesem Mann sogar geschlafen? Es klang ja beinahe so, als hätte er mich knutschen in irgendeine Ecke stehen sehen, obwohl ich hundert prozentig wusste, dass das nicht der Fall sein konnte.

Ob er mich mit jemanden verwechselt hatte?

Schließlich fiel mir auch durch noch so viel Nachdenken kein passender Mann oder gar 'verhängnisvolle' Situation zu seiner Beschreibung ein.

Aber zumindest erklärte es, warum Seto dann doch derartig überrascht gewesen war, dass ich noch Jungfrau gewesen war. Wie hätte es auch anders sein können, wenn er die ganze Zeit davon ausgegangen war, dass ich mit diesem unbekannten Jemand geschlafen hatte.

Also kein Wunder, dass ihn das alles etwas sehr überrascht wenn nicht sogar erschrocken hatte.

„Von wem sprichst du denn nur Seto? Ich weiß beim besten Willen wirklich nichts und niemanden bei dem es so hätte aussehen können, als wäre ich...nun ja, als habe ich mit diesem Mann geschlafen.“

Seine Stirn warf sich leicht misstrauisch in Falten. Er schien mir nicht so recht zu glauben, dass ich tatsächlich nicht nachvollziehen konnte von wem er da sprach. Für ihn war es wohl einfach zu offenkundig gewesen.

„Vielleicht nicht geschlafen, aber eine gewisse Nähe war zwischen euch zu erkennen. Ich bin wie gesagt davon ausgegangen, dass ihr auch Sex hattet, aber wie jetzt nun deutlich ist, hast du diesen letzten Schritt doch nicht getan...Aber du scheinst dich gut mit ihm verstanden zu haben, hättest du ihn sonst geküsst?“

Himmel, das klang ja wirklich so, als habe er mich dabei gesehen wie ich wild fummelnd mit einem Mann herumgeschäkert hatte.

Das musste einfach eine Verwechslung sein.

Und da half mir auch sein etwas vorwurfvoller Ton nicht weiter, denn ich wusste schlicht weg nicht von wem er da sprach.

„Ehrlich Seto, ich habe keine Ahnung. Ich habe doch niemanden geküsst und schon gar nicht mit einem Mann herumgemacht. Es gab noch keinen Mann vor dir und ich habe auch mit keinem etwas Ähnliches gemacht wie das, was du es hier gerade beschreibst...außer mit dir versteht sich. Von wem also sprichst du nur?“

„Also für mich sah es eben äußerst eindeutig aus, als ich dich damals mitten in der Nacht mit deinem Begleiter von dem Ball habe heimkommen sehen. Ihr habt euch schließlich geküsst. Du und dieser Okuno Hirotaka.“

Meine Gesichtszüge entglitten mir einen Moment voller Überraschung.

„Hiro? Du sprichst die ganze Zeit von Hiro?“ Ich konnte meinen Unglauben kaum noch unterdrücken. Ausgerechnet über Hiro machte er solche Andeutungen?

„Von wem sonst? Es war doch ziemlich offensichtlich mit euch beiden.“

„Aber...“ Ich fuhr mit fahrig mit der Hand über das Gesicht und schüttelte dabei ungläubig den Kopf. „Aber Hiro ist doch schwul.“

Soweit es bei ihm möglich war entwich jegliche Farbe aus Setos Gesicht.

Verdammt, dass hätte ich ihm auch wirklich feinfühliger beibringen können, aber ich war einfach so perplex gewesen, dass er nun ausgerechnet Hiros Namen genannt hatte. Für mich war es bereits eine solche Selbstverständlichkeit, dass mein guter Freund und Arbeitskollege eben auf Männer stand, anstatt auf Frauen.

Doch nun galt es Schadensbegrenzung zu betreiben und ich würde die nächsten Worte mit Bedacht wählen müssen.

Schließlich war es für Seto wohl durchaus peinlich, dass er ausgerechnet auf den Mann eifersüchtig gewesen war, der die geringste Gefahr von allen dargestellt hatte. Das musste nun wohl doch an seinem Selbstwertgefühl kratzen.

Also war es wichtig ihm nun etwas sanfte Bestätigung zukommen zu lassen und ihm sein Fehlurteil nicht auch noch unter die Nase zu reiben.

„Na ja also...“ Uh, das war schwerer als gedacht. Mit welchen Worten konnte ich der eben gegeben Aussage nur an Wert absprechen und ihre Bedeutung schmälern? „Hiro steht eben etwas mehr auf Männer.“

Ha, von wegen 'etwas', Hiro war stockschwul und kein bisschen bi. Aber irgendwie musste ich Seto doch wieder beschwichtigen.

„Und ich meine ich küsse ihn schon, auch mal kurz auf den Mund, aber das bedeutet im Grunde nichts, da ja weder er noch ich etwas dabei empfinden. Er ist ein sehr guter Freund und wir sind genauso auch Arbeitskollegen, aber nicht mehr. Er hat mich auf den Ball begleitet weil ich keinen Partner hatte und er nicht unbedingt mit seinem Lebensgefährten dort auftauchen konnte. Der Auftraggeber damals war etwas... konservativ.“ Sprich total verklemmt und unfortschrittlich. „Deswegen sind wir also zusammen gegangen, weil es sich so gut ergeben hat.“

„Schwul?“

Seine Stimme glich mehr einem heißeren Krächzten. Diese Information schien ihn wirklich getroffen zu haben, aber wer konnte es ihm verdenken?

„Ich fürchte ja.“

Langsam bekam ich richtig Mitleid mit Seto. Wie sein fassungsloser Blick irgendwie in der Dunkelheit hinter mir verschwand und ihm Überrumpelung nur zu deutlich ins Gesicht geschrieben war.

Andererseits jedoch konnte ich ein aufsteigendes Grinsen nur schwerlich unterdrücken. Irgendwie hatte das Ganze eben auch etwas amüsantes, selbst wenn dieser Humor auf Setos Kosten ging. Armer Kerl und dennoch, man hätte durchaus merken können, dass Hiro sich mehr für das eigene Geschlecht interessierte, wenn man seine Körpersprache etwas genauer beobachtete oder er hin und wieder einige seiner doch anspielenden Bemerkungen fallen ließ. Allerdings, wann hätte Seto schon die Gelegenheit gehabt dies alles mitzubekommen? Er hatte Hiro schließlich nur einen kurzen Moment gesehen noch dazu spätabends und in halber Dunkelheit. Also hatte er sich kaum einen detaillierten Überblick über meinen 'potentiellen Liebhaber' verschaffen können. Kein Wunder, dass er einfach davon ausgegangen war, dass er hetero und noch dazu an mir interessiert war, wenn wir auch schon zusammen auf einen Ball gingen.

Und ich war mir auch nicht ganz sicher, ob er wusste dass Hiro mein Arbeitskollege war. Ich konnte mich nicht mehr erinnern, ob ich das ihm gegenüber jemals erwähnt hatte. Für mich hatte es schlicht weg keine Rolle gespielt, aber Seto war eben davon ausgegangen, dass es sich bei diesem Mann um einen engeren Bekannten handeln musste, mit dem ich sogar gerne einen Abend, dateähnlich, verbringen wollte.

Doch jetzt wurde mir erst wirklich bewusst, dass Seto mich damals sehr wohl hatte heimkommen hören, und er musste mich offensichtlich auch mit Hiro zusammen gesehen haben.

Erstaunlich! Denn ich hatte tatsächlich gedacht, er habe keinerlei Notiz von meiner Rückkehr genommen, wenn man bedachte wie abweisend er wenige Stunden zuvor an diesem Abend noch gewesen war, als wir uns vor dem Bad beinahe in die Arme gelaufen waren. Deswegen hatte es mich auch nicht weiter verwundert, dass er mir keine besondere Aufmerksamkeit gewidmet hatte. Es hätte einfach alles dagegen gesprochen, angefangen von unserem damaligen angespannten Verhältnis, bis hin zu dem Moment an jenem Abend, als er mich nicht einmal hatte ansehen wollen, obwohl Mokuba ihn auf mein neues Erscheinungsbild hingewiesen hatte.

Deswegen war ich davon ausgegangen, als ich ihm gute Nacht gesagt hatte, dass ihm alles was mich betraf einfach vollkommen egal wäre.

Und ich war genauso davon ausgegangen, dass er mich nicht mit meinem Begleiter gesehen hatte, denn warum sonst hätte er mich ohne jede Zurechtweisung davon kommen lassen, obwohl ich es gewagt hatte eine fremde Person in seine Wohnung einzulassen?

Doch nun ergab das Ganze natürlich ein ganz anderes Bild.

Ich hatte angenommen meine Heimkehr und mein kleiner 'Rundgang' mit Hiro durch die Wohnung hätten ihn kalt gelassen, beziehungsweise waren von ihm unbemerkt geblieben, doch genau das Gegenteil war der Fall gewesen.

Er hatte mich zurückkommen hören, er hatte mich zusammen mit Hiro gesehen und er hatte unseren kleinen unschuldigen Abschiedkuss als weitaus bedeutender interpretiert.

War das der Grund gewesen warum er so seltsam erschöpft und distanziert gewesen war als ich noch kurz in seinem Büro vorbeigesehen hatte?

Ich konnte es gar nicht so Recht glauben, da war das direkt vor meinen Augen gewesen und ich hatte es nicht gesehen.

Seto war eifersüchtig gewesen!

Und ich hatte nichts davon bemerkt, ja nicht einmal geahnt hatte ich etwas. Wie blind ich doch gewesen war!

Er hatte gedacht ich habe gerade vor seinen Augen mit einem anderen Mann herumgemacht und hätte weitaus intimere Dinge getan, als sie sich für ein solches 'erstes Date' gehört hätten. Wie sehr musste ihn das getroffen haben?

Selbst wenn vieles davon auf seiner Fantasie beruhte, es musste hart für ihn gewesen sein. Für ihn hatte es eben so ausgesehen, als habe er mich an die Arme eines Anderen verloren.

Hatte er sich dabei auch so gefühlt wie ich mich bei Rei, als ich die beiden hatte beobachten müssen?

Nur mit dem kleinen Unterschied, dass diese wirklich mit ihm geflirtet hatte und es bei Hiro und mir lediglich den Anschein erweckt hatte.

Doch das machte wohl keinen wirklichen Unterschied. Er hatte es so empfunden als wäre es echt gewesen.

„Zum Glück habe ich mich damit nun kein bisschen lächerlich gemacht.“

Seine Stimme triefte nur so vor Bitterkeit und Sarkasmus, aber das war wohl von ihm zu erwarten gewesen. So war Seto Kaiba nun einmal.

„Nein, das hast du nicht. Wirklich nicht. Woher hättest du denn auch davon wissen sollen? Ich meine, schließlich steht es Hiro ja nicht auf die Stirn geschrieben, deswegen ist es also vollkommen nachvollziehbar.“

Ein langer Blick in meine Augen folgte, bei dem er mich intensiv zu mustern schien. Dabei füllte Schweigen den dunklen Raum.

„Du versucht es herunterzuspielen um mich zu beruhigen?“

Es war keine Frage, es war eine Feststellung und ich konnte den leichten amüsierten Tonfall deutlich heraushören.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Also Seto auf diese Weise sanft manipulieren zu wollen klappte eindeutig nicht, entweder war ich dafür zu ungeschickt und zu leicht zu durchschauen oder aber Seto war einfach zu intelligent. Doch vermutlich wusste er, dass ich es nur gut meinte, damit seinen Stolz zu wahren und sein Ehre zu schützen versuchte. Beides Dinge, die für ihn von großer Bedeutung waren.

Deswegen war er wohl nachsichtig mit mir, auch wenn ich versucht hatte ihn zu beeinflussen.

Ich zuckte verzeihend mit den Schultern.

„Ein Versuch war es doch Wert, oder etwa nicht?“

Ein nachdenklicher Ausdruck schlich sich nun in seine Mimik und er musterte dabei mein Gesicht.

„Ist das immer so wenn man eine Beziehung führt?“

Nun warf ich ebenfalls die Stirn nachdenklich in Falten.

Ja, war es immer so wenn man mit jemanden zusammen war? Das man versuchte ihn zu bestärken und sich mehr um ihn kümmerte als um die eigenen Interessen?

„Ich denke...“ Ein überlegender Blick kurz an ihm vorbei, ehe ich ihm abermals in die blauen Augen sah. „...wenn man sich mag dann...ja.“ Ein leises 'hm' war von ihm zu hören. „Aber ich finde nichts Schlechtes daran. Im Gegenteil, es hat irgendwie etwas Beruhigendes zu wissen, dass der andere sich um einen bemüht.“

Abwartend beobachtete ich sein Gesicht und forschte nach einer Reaktion. Vermutlich wollte ich nur wissen, ob er es genauso empfand. Dass er auch bereit war sich auf mich einzulassen und dabei selbst ein wenig zurückzustecken. Aber nicht aus Zwang oder Verpflichtung, sondern weil er es tun wollte.

Doch ein langer Moment des Schweigens empfing mich, während Seto angestrengt über diese Worte oder auch deren Bedeutung nachzudenken schien.

Dann, ganz unvermittelt hob er den Kopf und sah mir direkt in die Augen, mit seinem gefürchteten durchdringenden Blick.

„Vermutlich.“

Und noch ehe ich die ganze Tragweite dieses Wortes hatte in mich aufnehmen können spürte ich bereits seine Arme an meiner Taille wie er mich zu sich heranzog.

Ein kleines 'huch' entwich mir doch auch hierbei ließ er mir keine Zeit zum Verinnerlichen. Keine zwei Sekunden später fühlte ich nämlich seine weichen Lippen auf den meinen, wie er mir einen sanften, aber deswegen dennoch auch innigen Kuss auf den Mund hauchte.

Obwohl ich überrascht war lehnte ich mich trotzdem sofort an diesen männlichen Körper und genoss seine Liebkosung in vollen Zügen.

Es war auch einfach zu leicht sich ihm anzuvertrauen und sich fallen zu lassen, denn er vermittelte mir dafür viel zu häufig das Gefühl von Geborgenheit, als dass ich ihm hätte widerstehen können.

Und das fiel mir erstaunlich leicht angesichts dieser Tatsache, und auch der Erkenntnis, dass Seto gerade indirekt zugeben hatte, dass er diese Art von Fürsorge gar nicht so schlecht fand. Natürlich hatte er nicht bestätigt, dass es ihm gut gefiel, aber vehement abgestritten hatte er es auch nicht, was bei ihm im Grunde einer Zustimmung gleich kam.

Denn sonst war Seto auch schnell von der Partie wenn es darum ging knallhart die Wahrheit zu sagen...und Dinge eben auch direkt und unverblümt abzulehnen.

Also war es ein angenehmes Gefühl sich derartig auf Seto einzulassen und neben seinen weichen Lippen auch seinen warmen Körper zu fühlen, der sich gegen meinen lehnte.

Mit ihm zu schmusen...etwas das immer noch erstaunlich und ebenso gewöhnungsbedürftig für mich war.

Aber heute war einfach ein wundervoll perfekter Tag, dass dies lediglich noch der krönende Abschluss war.

Er löste seine Lippen kurz von den meinen, vielleicht um mir in die Augen sehen zu können, doch dieses Mal ließ ich ihm nicht viel Zeit zum verschnaufen. Hungrig suchte mein Mund den seinen und indem ich meine Arme fester um seinen Oberkörper schlang verlieh ich unserem erneuten Kuss mehr Intensivität.

Mit Seto zu Schmusen...einfach unvergleichlich.
 

*grins* Ja, das musste einfach sein. Ich musste einfach einen roten Faden zu den vorherigen Kapiteln ziehen, deswegen also diese kleine Unterhaltung im Bett. Für jeden, der es nicht bereits schon erahnt oder auch gewusst hat, ja, hier klärt sich auf was es damals mit Rei genau auf sich hatte. Ich denke zwar es gab in dem betreffenden Kapitel ohnehin schon genug Andeutungen, aber hier eben noch mal ganz deutlich aus Setos Mund, dass er das tatsächlich absichtlich gemacht hat um Sarah zu provozieren. Er wollte eben wissen ob sie auch etwas für ihn empfindet ehe er sich seinen eigenen Gefühlen stellen wollte. Tja und leider ist Sarah ja bei diesem „Test“ durchgefallen was Seto dazu bewegt hat seine Empfindungen weiterhin (ihr gegenüber) zu unterdrücken.

UND, jaa liebe Leute, Hiro ist schwul, aber so was von^^

Ich weiß, dass diese Anspielungen damals schon etwas subtiler waren, so dass man es nicht gleich auf den ersten Blick hat erkennen können, aber jetzt wird vielleicht schon das eine oder andere klar? Also warum Sarah es so leicht gefallen ist sich in Hiros Nähe aufzuhalten, obwohl er ein Mann war und sie dank des Überfalles noch etwas „geschädigt“ war in dieser Hinsicht. Tja und leider, leider steht Seto jetzt etwas bedöppelt da, nicht wahr? Er hatte tatsächlich angenommen Sarah hätte etwas mit Hiro am Laufen und dann muss er erfahren dass Hiro am Ende noch auf ihn gestanden hat anstatt auf Sarah ^.^ Vielleicht wirklich etwas peinlich, aber Sarah lässt ihn dafür ja gleich Rückenstärkung zukommen. Und ich denke, das ist etwas, das Frauen sehr oft tun. Also ihren Männern das Gefühl zu vermitteln versuchen, dass sie gaaaanz toll sind, weil Männer das eben brauchen (selbst wenn sie es gar nicht sind *zuzwinker*) und da macht Sarah eben keine Ausnahme.

Ach und die ganze Mokuba Sache habt ihr Sasuke_Uchiha zu verdanken. Auch wenn es schon LANGE her ist (ich glaube bei Kapitel 26 oder so *drop*) aber er hat angemerkt, dass ihm Mokubas Sicht der ganzen Beziehung etwas zu kurz kam bisher, deswegen habe ich natürlich gerne seinen Wunsch erfüllt und Mokuba zu Wort kommen lassen. Und klar hat es mir Spaß gemacht seine Gedanken zu schreiben, genauso wie das Gespräch zwischen Sarah und ihm ^.^

Und das die Beziehung geheim bleiben soll, soweit es denn möglich ist…ich denke diese Bitte Sarahs ist nachvollziehbar oder? Wie oft trennen sich schließlich (Hollywood)Stars weil die Partnerschaft in der Öffentlichkeit ausgelebt werden muss? Seto wäre es im Grunde zwar egal, aber Sarah möchte eben ihre junge Beziehung nicht auch noch damit belasten, gerade wo die beiden doch im Grunde keinerlei Erfahrung mit so etwas haben. Also auch wenn Sarah wohl nichts lieber tun würde als von dem höchsten Dach der Stadt herunterzuschreien, dass sie Seto Kaiba liebt und mit ihm zusammen ist *grins* betrachtet sie das ganze nüchtern und möchte eben ihre Beziehung mit Seto im „Geheimen“ ausleben. Verständlich, aus meiner bescheidenen Sicht (als Autor)



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Kommentare zu diesem Kapitel (23)
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Von:  Dusk
2007-07-22T22:11:47+00:00 23.07.2007 00:11
Hey!!
anscheinend hat sarah ein ähnliches bild von verrückten paparazzi die einen auf schritt und tritt verfolgen, so wie ich^^
und mokubas gedanken waren auch sehr interessant...er ist also sauer, dass sie ihm nichts von ihrer rückkehr erzählt hat...ist ja auch verständlich, aber wird er das mal ansprechen??
aber schön, dass er nichts gegen die beziehung hat^^...wiso auch?...seto ist glücklich...sarah ist glücklich...und er hat wieder jemanden zum spielen und scherzen^^

sooo...und das 'eifersuchtsgespräch' war sehr aufschlussreich...nicht nur für mich, sondern auch für die beiden^^...sehr interessant, dass seto ihr gesteht, eifersüchtig gewesen zu sein und nicht weniger interessant, dass sarah ihm erzählt, wie sie ihn mit einer von seinen one-nicht-stands 'belauscht' hat; das hat sie bestimmt einiges an überwindung gekostet...
nya da bleibt mir nur zu sagen, dass es öfter so ein schönes ende geben könnte^^
lg
Dusk

P.S.:du weißt bestimmt schon was jetzt kommt^^...wärst du so lieb und schickst mir das nächste kapitel??
Von: abgemeldet
2007-05-18T18:03:48+00:00 18.05.2007 20:03
so... ich bin jetzt auch wieda mal present und schreib all die schon längst überfälligen kommentare^^

der anfang des kapitels gefällt mir wirklich sehr gut, weil er gleich von anfang an interesse weckt. man weiß nicht genau um welche person es sich handelt, wer da jetzt genau in der limo sitzt, zumindest ist es mir so ergangen. Ich dachte nämlich seto würde das gespräch mit mokuba noch mal revüpassieren lassen. ich wäre nicht auf die idee gekommen, dass mokuba über das gespräch mit seinem freund denkt. erst als von übernachtung und Kazuke die rede war, war mir alles klar. ich finde es gut, dass du Mokubas gedanken beleuchtest und noch mal beschreibst wie er zu der ganzen sache steht. das war super!

Sarahs bedenken wegen der presse versteh ich nur zu gut. Ich finde es wirklich gut, dass du daran gedacht hast und Sarah und Seto darüber sprechen.

ich war schon ein wenig überrascht, als Seto das thema eifersucht aufgegriffen hat. eine doch heikle angelegenheit. es entwickelt sich ein sehr aufschlussreiches gespräch zwischen den beiden. ich hab mich schon gefragt, wann das kommen mag. Seto hat mal wieder keine ahnung, was er mit dieser frage anrichtet und welche erinnerungen er damit bei sarah weckt, aber man muss fairer weise sagen, dass er ja bis zu diesem zeitpunkt ja nichts davon wusste, dass sarah ihn mit einer anderen frau „erwischt“ hat. kein wunder, dass er schockiert ist. aber ich finde es durchaus gerechtfertigt, dass er nun reue und den drang verspürt etwas bei Sarah wieder gut zu machen, das hat sie auf jeden fall verdient. bin schon gespannt, was er plant. Die sache mit der kellnerin… er sieht sogar ein, dass das dumm war und gibt es zu - bin beeindruckt.

als seto sarah seine eifersucht gesteht in bezug auf tanaka, da musste ich während ich das gelesen hab die ganze zeit über lächeln, weil ich setos trotzige reaktion süß und auch erheiternd fand. Ich finde es aber ein bisschen ungerecht, dass seto sarah die sache mit Hiro richtig vorhält. ich meine nachdem was er sich bereits geleistet hat…. aber dafür bekommt er gleich danach einen auf den deckel und sein ego leidet darunter. setos unglauben war herrlich, ich hab mich sehr amüsiert.
das kapitel war ... ist fantastisch!!!!!!!!
Von:  wolfgangjulia
2007-04-30T08:52:08+00:00 30.04.2007 10:52
ha, so jetzt hab ich es geschafft , man und ich bin schon wieder über 2 stunden dabei , das ist wirklich viel, aber ich hab es geschafft das ich nun endlich vertig bin und das pitel gelesen hab, ich bitte darauf zu achten das ich hierfür meine morgentliche jogging runde sausen lassen, grins.

Aber auf los geht´s los.

Ich muss dir ja ganz ehrlich sagen das ich am Anfang echt Probleme hatte wen du meintest, bin sogar ins letzte kap gegangen um zu sehen ob ich was überlesen hatte, aber nachdem ich gesehen/gelesen habe das ich eben nichts überlesen habe, habe ich einfach weiter gelesen und siehe da moki taucht auf. Wi wir auch schon beim nähsten punkt angelangt sind, also moki ich kann wirklich nicht vverstehen wie du deinen großen Bruder mit asexuell in verbindung bringen kannst? das ist doch der sexgott schlechthin, ich mein gäbe es ihn in wirklichkeit, manoh man, sag mal gibt es eigentlich adult auch für kommi´s ich weis nicht manchmal hab ich das gefühl besonders wenn ich dir schreibe das ich meine kommis besser unter adult schreiben lassen sollte was meinst du, hm.... naja auch egal also jungen und mädels solltet ihr unter 18 sein nicht umbedingt meine kommis lesen. Aber moki hat recht, es gibt halt leute bei dennen will man nicht wissen das sie sexuell aktiv sind, oder kannst du dir vorstellen das deine eltern sex haben, oder ncoh schlimmer deine grosseltern, uh... ich bekjomm neh gänsehaut, dass erinnert mich daran das ich als kleines kind mal bei meinen eltern da rein geplatzt bbin man ist mir das heute peinlich, und ich hab auch noch gefragt was die da machen, aber zu meiner verteidigung ich war vielleicht 7 oder 8 also noch völlig unschuldig. hehe es fing ja erst mit 11 an. Bleiben wir aber bei Moki, ich möchte dir nochmal ein lob aussprechen weil ich es wirklich gut finde das du ihn ( also moki) so rücksichtsvoll gestaltet hast, es ist aja keine selbstverständlichkeit das man sagt ich geh mal einfach für einen tag weg um den beiden freiraum zu geben, wenn ich da an meine schwester denk* heul will auch moki als bruder* aber es ist ja wohl auch besser so, ich mein die beiden können ja kaum die finger vonewinander lassen wenn sogar räumliche distanz erzwingend ist, damit die beiden sich nicht gleich wieder überfallen, hehe ncihtumbedingt das schlechteste wenn du mich fragst.
weibliche bevölkerung wird Sarah hassen, also nein das stimmt ja nciht nur die ledigen frauen, sarah also gehen schonmal 10 % weg dann musst du noch die frauen abrechnen die so alt sind das sie sich keine hoffnungen mehr machen, nochmal 30%, und dann ja noch die ganzen retner das sind auch ncohmal 20 % dann noch die frauen die soviele kompletxe haben udn meinen sie während absolut häßlich und nix wert kommen auch nochmal 10% weg und wenn du dann auch noch die männer berechnest 28% bleiben nurnoch 2 % die dich dann aber auch töten würden, hehe grins, einfache mathematik. Ach und wenn es die restbevölkerung nicht tut dann macht es die presse, und da würden mir wirklich so einige gute story´s zu einfallen, aber du sagst ja immer ich soll dir nciht immer soviel vorweg nehmen deswegen lasse ich das jetzt auch und sage nciht meine wunderbaren ideen( stolz die brust rausdrücken). kommen wir nun aber mal zurück zu den schweinischen gedanken, seto also wirklich was willst du denn alles experimentieren das kamasutra( schreibt faru das so?)rauf und wieder runter oder wie, also wirklich reis dich mal ein bisschen zusammen. Du hast doch schon 2 sorgenkinder willst du noch eins dazu haben oder was , wo wir auch bei einem thema sind was zwar noch viel zu früh ist, aber hey ich kann mir seto nun im moment noch nicht wirklich als vaterrolle vorstellen jedoch möcht sarah doch bestimmt kinder oder etwa nicht? hm auch ein thema worüber man sich unterhalten kann, aber ncoh nicht jetzt, wo wir schon bei kindern sind, was ist mit seinen ons was ist wenn daraus ein kind entstanden ist, obwohl nein streich den satz seto ist viel zu vorsichtig als das daraus ein kind entstehen hätte können. aber wie will er die ons ,, ausbügeln,, warte du sagtest er hatte das schonmal gesagt im spaß meintest du das er seine möbel neu kaufen will, hm.... ja das ist eigentlich das einziege das mir jetzt einfällt, aber will er wirklich all seine möbel neu kaufen, okey geld hat er jha aber trotzdem obwohl genau deswegen weil er eben sieht das sarah darunter leidet und deshalb will er ihr den kummer nehemen und wenn er dafür geld wie heu ausgeben muss dann würd er es tuhn weil sie ihm das eben wert iust, ja so muss es sein.

So und zum schluss, seto du bist ein trampel zumindest was es in liebesangelegenheiten angeht. so und nun hab ich ganz umsont ein champanier in den khlschrank gestellt weil die 20 seiten sind in beiden kapitel nicht erfüllt heul, nagut dann verschwindet sie eben wieder.

danke für dein feedback wollt ich schon immer mal sagen

hdl juli
Von:  wolfgangjulia
2007-04-29T20:14:54+00:00 29.04.2007 22:14
hi, ich muss gestehen, dass ich mir wieklich wirklich fest vorgenommen habe dieses pitel zu lesen, aber ich kann kaum noch meine Augen auf halten und das wäre deiner story nicht gerecht , bitte verzeih mir aber ich werd mich ins bett verdünisieren. aber ich bleib dran udn schreib dir dann acuh ein ordentlichen kommi nicht so ein quicki wie beim letzten pitel.
hdl juli
Von: abgemeldet
2007-04-11T18:15:30+00:00 11.04.2007 20:15
HI

Das Kapitel war wieder einmal einfach fantastisch^^ Hab es gerade zu verschlungen *gg*

Ich habe auch bei diesem Kapitel einige deiner Szenen zu meinen Favoriten erklärt und nehme dazu auch Stellung. ^-^
Die Szene wo Sarah mit Seto im Arbeitszimmer ist und sie sich über die „Ausweitung“ ihrer Beziehung unterhalten, also ob sie nun öffentlich sein soll, oder doch lieber im „engen Kreise“ der Freunde basisieren soll. Fand ich für meinen Teil wirklich wichtig. Es wäre nämlich interessant gewesen, wie es dann zwischen den beiden weiter gegangen wäre. Aber so – (Beziehung = Geheim) – ist es irgendwie besser. Das kann man glaub ich gut nachvollziehen… da hätte ich genauso entschieden. ^^
Jedenfalls hat mir hier gefallen, dass Sarah ein Geräusch wahrnahm und somit ihre Aufmerksam ganz dem „Gang“, eigentlich der Heimkehr Mokubas schenkte. Ich hätte da zu gern Setos Gesicht gesehen. Immerhin war er kurzzeitig ja auch eifersüchtig, hat sich dann allerdings eines besseren belehrt. *gg*

Außerdem habe ich es richtig vermisst, die beiden mal wieder scherzen zu hören. Die Szenarien mit Mokuba und Sarah sind immer wieder amüsant. *schmunzel*
Es hat mich zwar etwas verwundert, dass sie von Mokuba wirklich so genau wissen wollte, was er über diese Beziehung denkt. Wobei irgendwie ist es auch etwas verständlich, wenn man bedenkt wie die Beziehung der beiden (Seto und Sarah) zuvor so war. Jedenfalls habe mir bei Mokuba keine andere Erklärung erwartet. Er möchte eben einfach, dass alle die er liebt auch glücklich sind.
Interessant fand ich aber, dass er Sarah erzählt, dass Seto oft „gelitten“ hat, also viel Unglück erlebt hatte. Und sowohl vom Film als auch von anderen FF’s kenn ich da ja schon einige Details, dennoch würde es mich interessieren, welche dir da so vorschweben. Vielleicht kannst du die ja noch mal irgendwo unterbringen. ^^

Klasse finde ich auch, dass sich die beiden immer über alles so aussprechen. Haben sie in ihrer Beziehung vor Sahras „verschwinden“ nicht gemacht. Obwohl dies sicher einiges erleichtert hätte. Aber naja, klug wird man ja immer genau dann, wenn bereits alles vorbei ist. Nicht wahr…
Jetzt wissen sie es ja, und machen es besser.
Ich war nur ziemlich überrascht, als Seto Sarah plötzlich fragte, ob sie schon mal eifersüchtig war. Diese Frage hat nämlich bei Sarah ein paar „Wunden“ wieder aufgerissen. Und das Seto das „so“ nahe geht ist verständlich und zeigt auch, wie sehr er sie liebt.
Dennoch verstehe ich nicht so ganz was er als „Entschuldigung bzw. Wiedergutmachung“ jetzt machen möchte. Ich steh da nämlich leicht auf der Leitung. Wann hat der den Mal was angedeutet?? Naja.. was solls… egal was es ist, es ist sicher zu bewerkstelligen, einfacher wäre es da doch gewesen, wenn er Sarah da einfach an sich ziehen würde und sie sich in seine Arme kuscheln könnte. Denn dadurch würde er nicht nur noch mehr Nähe offenbaren, sondern ihr auch zeigen, dass sie wirklich die einzige in seinem Leben ist. Immerhin hat dies bisher keine Frau geschafft, längerfristig und eventuell sogar „täglich“ mal mit ihm zu kuscheln.
Deswegen war ich kurzzeitig enttäuscht. Aber dafür bin ich umso neugieriger, was Seto denn jetzt wirklich vor hat. Hoffentlich erfahre ich das im nächsten Kap. ^^
Ebenso war ich überrascht, als Sarah Seto gestand, dass Hiro in Wirklichkeit Schwul ist.. hätte ich selbst nicht gedacht… naja, hab ich wohl genauso wenig die Anzeichen beachtet wie Seto^^ Ich fand es jedenfalls ganz toll von Sarah, dass sie ihm so den Rücken gestärkt hat.. oder es zumindest versucht hatte.

Und am Besten fand ich den Schluss, wo Seto Sarah endlich in seine Arme gezogen hat und sie sich küssten.. so was wäre ja mal ne gute Entschuldigung.. auch wenn es nicht als solche gedacht war^^
Und das Sarah ihre momentane „Eroberung“ sprich seine Lippen nicht mehr so schnell aufgeben wird war durchaus verständlich. LoL

So, jetzt hab ich dich genug zugetextet und wünsche dir in diesem Sinne noch schöne und vor allem erholsame Ferien. Und schreib bei Gelegenheit bitte weiter. FREU mich schon WAHNSINNIG auf das nächste KAPITEL.

lg. Akemy
Von: abgemeldet
2007-04-11T16:08:08+00:00 11.04.2007 18:08
also zuallererst ein ganz großes sorry, dass ich erst jetzt mich melde. aber naja egal ... besser spät als nie oder?? ^^
ich find die gedanken von mokuba echt ... naja mir fällt kein wort für ein. aber es stimmt schon, anfangs klingen sie extrem nach seto. aber das ist halt mokubas erwachsene seite.
und das gespräch von seto und sarah über die eifersüchteleien ist schon nötig gewesen, find ich. schon allein deshalb das sarah auch mal weiß, dass setos gefühle für sie schon da als sie gedacht hatte er wollte nie was von ihr zumindest unterschwellig vorhanden waren (hat man jetzt verstanden was ich mein? ^^)
ich bin schonmal echt gespannt, was sich seto als entschuldigung ausgedacht hat. ich kann mir so rein gar nix vorstellen.
und das gesicht von seto, als er erfahren hat, dass hiro schwul ist muss zu gut gewesen sein. aber ich kann mir die szene richtig gut vorstellen. besonders wie seto mit seinem staubtrockenen humor antwortet.

naja fact ist, dass ich mich aufs nächste kapitel freu und gespannt bin wie n flitzebogen ^^
lg
Von: abgemeldet
2007-04-11T11:08:40+00:00 11.04.2007 13:08
Hallöchen!

Da will ich mich doch auch mal zu dem Kapitel äußern.
Hab am Anfang etwas lange gebraucht, um zu verstehen, dass es sich um Mokubas Gedanken handelt, anfänglich hätten sie, meine ich, auch gut noch zu Seto passen können...
aber vielleicht lag es auch daran, dass sie so erwachsen klungen...ich meine wir hatten ja lange nicht mehr die Ausflüge in Mokubas Inneres erfahren dürfen, dass es für mich wieder etwas ungewöhnlich war so reife Äußerungen von einem kleinen Jungen zu vernehmen....

Als Sarah und er sich eine ganze Weile in seinem Zimmer unterhalten haben, hätte ich dann damit gerechnet, dass er sie schließlich, in leicht unsicherer schüchterner Art, gefragt hätte warum sie ihm nicht bescheid gesagt hätte, dass sie wieder da sei... aber vielleicht wollte er einfach genießen, mit ihr alleine im Zimmer zu sitzen und zu plaudern und Spaß zu haben...und spricht das Theam wann anders an....

Süße Vorstellung, dass Seto auf seinen Bruder eifersüchtig ist... und sein Gesicht, als sie erzählt, dass ihr Arbeitskollege (mir ist sein Name entfallen) schwul ist, das hätte ich ja zu gerne gesehen...
überhaupt richtig süß dieses Eifersuchtsgerede der beiden, das zeigt dann auch mal Sarah, dass Seto auch schon seid längerem unterschwellig Gefühle für sie hatte; und auch umgekehrt zeigt es Seto so einiges, so dass er sie noch ein bischen besser verstehen kann...

Insgesamt ein sehr schönes Kapitel, und wie immer freue ich mich auch dieses mal schon auf das nächste Kapitel!!!

Bis bald
Kosmashiva
Von: abgemeldet
2007-04-10T18:18:03+00:00 10.04.2007 20:18
Hey^^
Sorry,dass ich jetzt erst schreib,hatte in den letzten Tagen bissel Stress und konnte deshalb kein Kommi schreiben.^^
Aber nun zum Chap^^
Und ich muss es nochmal sagen,Mokuba ist so knuffig!!!^^
Ich kann seine Eifersucht verstehen,erst hat sich Sara ja nur allein auf ihn konzentriert,also ihm sozusagen nur ihre Lieben,wenn man es schon so weit sagen kann, gegeben.
Und jetzt ist "aufeinmal" Seto mit dabei und deshalb kümmert bzw konzentriert sich Sara ja nicht mehr allein auf Mokuba.
Na ja wer würde da im ersten Moment nicht eifersüchtig werden? Aber Sarah kümmert sich ja um Mokuba genauso wie um Seto bzw sie versucht mit Mokuba genauso viel Zeit zu verbringen,wie mit Seto. Und so merkt er ja, dass sie ihn trotzdem noch genauso lieb hat^^
Und er könnte denke ich auch nicht lange auf seinen Bruder eifersüchtig sein ;)
Aber trotzdem er ist einfach zu knuffig^^
Aber schön das er in diesem Kapitel wieder vorgekommen ist,er ist ja auch ein fester Bestandteil in der FF^^
Und wie immer hast du seine Gedanken gut zu "Papier" gebracht^^
Ich glaub in Sachen, wie zwei beste Freundinnen zueinander sind,muss Sara Seto nochmal aufklären.^^
Jap, ich glaub das is bei jeder Frau so,wenn die beste Freundin nicht ihren Segen gibt,ist es wie ein komischer Beigeschmack,wenn man die Beziehung dann eingeht.
Schließlich will die beste Freundin, ja meistens nur das beste und wenn sie den Typen nicht für den richtigen hält, überlegt man es sich nochmal.
Aber da haben die beiden ja zum Glück keine Problem mit, ist ja alles schon abgesegnet^^
Aber na ja hallo, gibt es denn eine bessere Partie als Seto Kaiba?? ;) *g*
Und dann das Bettgespräch^^ Ich fands richtig süß von Seto,dass er es überhaupt nicht gut fand, dass Sara ihn mal bei Sex "belauscht" hatte. Also in dem Sinne, weil es ihr ja ziemlich weh getan hatte. Da merkt man doch, dass auch ein Seto ziemlich fürsorglich sein kann^^
Aber auch solche Gespräche machen eine Beziehung aus,ich fand es gut, dass sie sich auch darüber unterhalten haben.
Und dann das kuscheln Ende. Mmmmmhhhh...^^
was soll man dazu noch groß sagen,einfach toll^^
Wiedermal ein super Chap^^
Freu mich schon auf dein nächstes^^
Na ja wir hören ja spätestens wieder voneinander,wenn ich anfrage nach einem neuen Chap^^
Mach auf jeden Fall weiter so^^
lg bambuscha^^
Von: abgemeldet
2007-04-09T12:30:17+00:00 09.04.2007 14:30
Ja Hallo erstmal und frohe Ostern! =^x^=

Danke für das große und lange Osterei! ^^

Mann war das schön wieder einmal Mokubas Gedanken lesen zu können und dann auch noch so schön ausführlich. *Mokuba drükz*
Man hatte ja gewisse Ahnungen was seine Sicht anging aber jetzt ist ja alles klar.


War echt gut den ´roten Faden ` wieder aufzunehmen und Dinge die nur zu erahnen waren zu bestätigen oder zu wiederlegen. (meine Wenigkeit lang ja nie daneben mit Vermutungen XP )

Was mich dann überrascht hat war Seto´s Frage ob Sarah Eifersüchtig wäre. Damit hab ich echt nicht gerechnet.
Jetzt weiß Seto endlich wie Sarah die ganze Zeit zu mute war ( nachdem sie alles mitangehört hatte )und ich finde das sein schlechtes Gewissen berechtigt ist. Wirklich diese dumme Aktion mit Rei hat mich damals so mit Sarah mitfühlen lassen – endlich geht ihm ein Licht auf. Ich bin schon gespannt wie diese Wiedergutmachungs Aktion aussieht.

Tja und dann sein Geständnis über Akio Tanaka und Hiro das war wirklich sehr ehrlich und das wird der Beziehung sehr weiterhelfen.
Aber dann die Aussage Sarah´s über Hiro... ö.ö
HIRO ist WAS? Echt jetzt?! Also da hab ich nichts von mitgekriegt.... irgendwie schade v.v°°
Mann aber Setos Gesichtsausdruck hätte ich zu gerne gesehen *prust*

Hach war wieder so schön zu lesen und freue mich schon aufs nächste Kapi.
Ach und wegen unserer Vereinbarung – arbeite bereits daran- aber es hieß ja im Laufe der nächsten (also dieser) Woche. Keine Panic es wird gearbeitet!

Liebe Grüße
Marina
Von: abgemeldet
2007-04-09T11:13:26+00:00 09.04.2007 13:13
haha^^ sau gut, die stelle wo sarah ihm sagt, dass hiro eigentlich schwul ist XXXD
ich hab ganz schön gelacht^^ was ein reinfall für den armen, da war er eifersüchtig wegen nichts und wieder nichts- ^.^

'etwas das selten genug vorkam, also sollte man es am besten in die Welt hinaus schreien, um alle daran teilhaben zu lassen.'
> nach dem 'am' musst du 'Besten' groß schreiben.

'Er hatte zwar von dem Treiben seines Bruder gewusst,'
> seines BruderS, hast das -s bei bruder vergessen^^

'Hin und wieder war etwas räumliche Distanz nicht das schlechteste was und beide betraf.'
> das Schlechteste wird groß geschrieben, und bei dem 'und' hast du dich wohl vertippt. ich denke das müsste 'uns' heißen.

'aber bedeutete das am Ende etwa, er fragte nach dieser Sache, weil vielleicht sogar selbst so empfunden hatte?'
>du hast nach dem 'weil' irgendwo ein 'er' vergessen. entweder direkt nach dem 'weil' oder vor dem 'selbst'.... nach dem 'selbst' wäre auch noch möglich, aber das würde dem ganzen eine komische betonung geben...

'Schließlich hatte er noch nie mit seinen Erfahrungen prahlen oder sich dadurch profilieren wollen, das hatte er schlicht weg nicht nötig.'
>'schlichtweg' heißt es, das wird zusammen geschrieben..... glaub ich.... da bin ich mir nicht so sicher...

'Sie vollführte eine leicht schüchterne Kopfbewegung, einem Schulterzocken ähnlich,'
> 'Schulterzocken' XXXXD was ein geiles wort. haha^^ (das o in der mitte XD)

'Kein sehr klüger Einfall den ich damals hatte,'
> ein klÜger einfall.^^ da gehört ein -u- hin^^ sind ja nur zwei kleine pünktchen zuviel^^

'Im Gegenteil, es hat irgendwie etwas beruhigendes zu wissen, das der andere sich um einen bemüht.'
>etwas Beruhigendes, das wird groß geschrieben. und das 'dass' muss zwei -s haben, da es sich nicht durch ein anderes pronomen ersetzen lässt.

'Ein kleines 'huch' entwich mir doch auch hierbei ließ er mir keine Zeit zum verinnerlichen.'
> 'zum Verinnerlichen' wird groß geschrieben.


Soooo, also das kappi war echt klasse^^ vor allem das kleine gespräch über die eifersucht^^ richtig gut, dass sie so ehrlich zueinander sind. es ist besser, eine beziehung zu führen wenn sie ehrlich ist, auch wenn es nicht funktioniert, als sich irgendetwas vorzuspielen. das funktioniert sowieso nicht. also....bin ja ma gespannt wies weitergeht^^
und noch FROHE OSTERN!!!!
Awis


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