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Hiwatari Familienbande

von

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Education + Elegance = Recognition

Mitch kam die Warterei wie eine Ewigkeit vor, dabei war erst eine knappe Stunde vergangen, als Kai gegangen war und mit Lynn zum Hauptquartier zurückgegangen war, um Bryan die Lage zu berichten. Mitch trank schon ihren vierten Tee, eigentlich nichts Ungewöhnliches bei ihr, aber sie versuchte nur ihre Sorgen damit weg zu spülen, was ihr nicht gelang. Sie wollte nur, dass Tala schnell wieder wach wird, dass es hieße, dass es ihm gut geht und er auf dem sicheren Weg der Besserung ist. Aber das, so wusste sie, wird so schnell nicht passieren, denn die Nano-Roboter werden sich nicht kampflos geschlagen geben.

Stimme: „Du schaust aber traurig aus.“

Mitch: „Hm?“

Mitch ließ ihren Blick von ihrer Tasse ab und schaute hoch in Kyles Gesicht.

Mitch: „Du schon wieder…“

Kyle: „Dich sieht man aber selten traurig.“

Mitch: „Als ob du mich schon seit Jahren kennen würdest.“

Kyle: „Naja, so wie ich das sehe, kann ich sagen, dass ich dich kenne. Denn du ähnelst deinem Bruder enorm. Und ihn kennt man ja aus dem Fernsehen. Ist ja weltberühmt der Kerl.“

Mitch: „Na und?“

Kyle: „Hör ich da ein wenig Eifersucht aus deinen Worten?“

Mitch: „So ein Quatsch.“

Aber sie war schon etwas eifersüchtig. Die ganze Welt kannte Kai ja als einen großartigen Blader. Aber sie kannte man nur als Kais Schwester. Nicht mal viele wussten ihren richtigen Namen. Die Berühmtheit von Kai machte ihr einige Male schon zu schaffen.

Kyle: „Naja, aber so traurig sieht man dich sicher selten, oder?“

Mitch wurde etwas zornig, weil Kyle sich zu ihr setzte, was er einfach mal ganz ignorant ignorierte.

Mitch: „Was machst du eigentlich hier?“

Kyle: „Ich warte.“

Mitch: „Auf was?“

Kyle: „Sandra hatte vor einer Stunde einen Bonbon gegessen. Ich hab sie gewarnt, aber sie wollte ja nicht hören und hat ihn trotzdem gegessen. Jetzt muss erstmal ihr Magen wieder beruhigt werden. Kann etwas dauern und ich brauch was zum Zeit totschlagen.“

Mitch: „Und dieses „Was“ bin wohl ich.“

Kyle: „Ich kann mir auch eine bessere Gesellschaft vorstellen, aber ja.“

Mitch brodelte.

Mitch: „Und warum suchst du dir nichts anderes?!“

Kyle: „Wegen meiner Neugierde. Mich interessiert es nämlich schon, was denn nun mit deinem lieben Rotschopf ist.“

Mitch: „Selber Rotschopf! Und das hat dich gar nicht zu interessieren.“

Kyle: „Die sind gefärbt.“

Mitch schaute ihn ganz skeptisch aus ihren Augenwinkel an, denn das glaubte sie ihm nun wirklich ganz und gar nicht.

Kyle: „Sind sie nicht. Aber sag mal, was ist denn nun mit Tala?“

Mitch: „Kennst seinen Namen ja doch.“

Kyle: „Er ist zwar nicht so berühmt wie dein Bruder, aber ihn kennt jeder.“

Mitch: „Kannst mal mit deiner Berühmheitsdusel aufhören?“

Kyle: „Also bist du doch eifersüchtig.“

Mitch: „(knurr) Na gut, ja.“

Kyle griente sie nur an.

Mitch: „Und okay, ich erzähl es dir, hab ja im Moment ja auch nichts besseres zu tun, als zu warten. Aber dann verziehst du dich gleich wieder.“

Kyle: „Wer weiß.“

Wenn Blicke töten können, würde Kyle jetzt in Flammen stehen. Mitch erzählte Kyle alles, was ihn so brennend interessierte. In Japan war Ray inzwischen vor dem Haupttor der Hiwatari Villa angekommen und öffnete sie mit einem Knarren. Er ging auf das Haus zu, wurde aber von einem Geräusch aus den Büschen abgelenkt und er hielt an.

Stimme: „Ah, diese blöden Buschrosen.“

Yuki kam oder fiel eher halbwegs aus dem Gebüsch, konnte sich aber noch auf den Beinen halten. Ray schaute ihn etwas verwundert an, als Yuki sich abstaubte und sich dann ein paar Kratzer auf seinem Handrücken ansah.

Ray: „Ähm, alles okay?“

Yuki bemerkte jetzt erst Ray, sah ihn erst wunderhaft an, aber dann lächelte er verlegen.

Yuki: „Na klar. Musste nur mal wieder das Unkraut aus den Büschen entfernen, sonst macht es noch die schönen Blumen kaputt.“

Yuki rieb sich über die Hand, denn die Kratzer taten schon etwas weh.

Yuki: „Du willst sicher zu Jing Lay.“

Ray: „Ja, wir haben noch was zu erledigen.“

Yuki: „Aha. Naja, sie sagte mir vorhin, dass sie irgendwo im Hinterhof wäre, wenn du kommst. Geh einfach links am Haus entlang. Dann kommst auf die große hintere Terrasse.“

Ray: „Ich werd mich schon nicht verlaufen.“

Yuki: „Täusch dich man nicht. Das geht hier ganz leicht. Aber wenn ich dich heute Abend nicht wieder sehe, schick ich ´n Suchtrupp los.“

Ray: „Wird sicher nicht nötig sein.“

Ray ging weiter und Yuki widmete sich wieder seiner Arbeit. Ray ging, wie Yuki es vorgeschlagen hatte, an der linken Seite des riesigen Hauses vorbei, wo ein kleiner Weg gepflastert war und direkt zu einer riesigen Terrasse führte. Er schaute über die Terrasse, aber Jing Lay war dort nicht zu entdecken.

Ray: „Jing Lay?“

Wo die Terrasse endete, führte eine riesige Rasenfläche weit nach hinten zu den großen Bäumen. In der Mitte war ein Weg, der zu einem riesigen Brunnen in der Mitte des Rasens führte. Ray ging auf den Rase zu und entdeckte auch Jing Lay. Sie saß am Brunnen und sah den Jungvögeln zu, wie diese sich im Wasser ihr Gefieder säuberten. Sie merkte nicht, dass Ray ihr immer näher kam. Erst als Ray ein paar Meter vor ihr anhielt, hörte Jing Lay die leisen Schritte und erschrak etwas.

Ray: „Entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht erschrecken.“

Jing Lay: „Ach…Ist schon okay.“

Sie lächelte und stand auf. Sie holte ihren Beyblade hervor.

Jing Lay: „Du bis doch wegen einem Match hier.“

Rays Blick wurde ernst.

Ray: „Richtig. Aber ich möchte ein faires Match, nicht so wie das letzte Mal.“

Jing Lay: „Keine Sorge.“

Plötzlich wurde Jing Lays Blick sehr ernst und Ray erschrak innerlich sogar etwas, denn so einen Blick hätte er von ihr nun gar nicht erwartet.

Jing Lay: „Den wird es geben.“

Ray: *Was ist los? Sonst war sie mir gegenüber doch nicht so ernst.*

Kurze Zeit später standen beide auf dem Gehweg in der Mitte zwischen Terrasse und Brunnen und hielten ihre Blades zum Start bereit.

Ray: *Sie ist wie ausgewechselt. Es ist zwar besser, als wenn sie vor Scham kaum ein Wort rausbekommt und mir den Sieg schenkt, aber irgendwas läuft hier falsch.*

Jing Lay: *Vater, ich zeige dir, dass auch Mädchen diesen Sport ausüben können. Beyblade ist eine Kunst. Keine Mörderangelegenheit. Und ich liebe diesen Sport. Und ich werde ihn leben. Und das gegen deinen Willen.*

Ray: „Bist du bereit?“

Jing Lay: „Es kann losgehen.“

Auch wenn es ein privates Match war, hatten sie einen Zuschauer. Und zwar Yuki, der sich im Gebüsch in der Nähe der Terrasse aufhielt und über das Grün rüberschaute.

Yuki: „Ich kann mir Jing Lay gar nicht mit diesem Sport vorstellen. Aber so kann man sich in Menschen täuschen. Bin mal gespannt, was sie eine Figur dabei macht.“

Inzwischen hatten die beiden ihre Blades gestartet und beide Beyblades kreisen erstmal einander, während sich Ray und Jing Lay noch ein paar stumme, ernste Blicke zuwarfen. Dann ging es los und beide Beyblades rasten aufeinander zu. Ray war überrascht. Der Blade von Jing Lay stieß seinen gnadenlos zurück. Doch sein Blade kam schnell zurück und beide Blades rasselten aneinander, wobei Jing Lays Blade den seinen von der Stelle auf Ray zuschob.

Ray: *Sie hat echt Power. Hab ich mir doch gedacht.*

Ray erhaschte einen kurzen Blick auf Jing Lays Gesicht, das seiner Meinung nach viel zu ernst war für Jing Lay, die eigentlich sehr ruhig und zurück haltend war.

Ray: *Aber sie ist wie ausgewechselt.*

Die Beyblades stießen sich ab, was Ray aus seinen Gedanken zurückholte. Er sollte sich erstmal mehr auf den Kampf konzentrieren, dann mehr auf Jing Lays Befinden. Die Blades rasten wieder aufeinander zu.

Jing Lay: „Auf geht ´s, Daqua!“

Ray: „Driger!“

Die Blades knallten aneinander und stießen so gewaltig zusammen, dass beide Blades in einen halben Meter hohen Bogen zurück fielen und heil auf der Basis landeten. Ray und Jing Lay schreckten zurück. Der Zusammenstoß löste eine kleine Druckwelle aus, die den Sand aufwirbelte und den ganzen Rasen durchwehte. Mit einem Kampfschrei von beiden Bladern knallten die Blades wieder zusammen und schoben sich gegenseitig hin und her. Ray und Jing Lay bissen die Zähne zusammen.

Jing Lay: *Daqua. Gib alles. Wir dürfen nicht verlieren. Nicht gegen Vater!*

Jing Lay fing langsam an zu glauben, sie würde wirklich gegen ihren Vater bladen. Ihre Augen verengten sich noch mehr und ihr Blade stieß eine Eiseskälte aus, die Rays Blade zurück warf. Der ganze Boden, bis zum Brunnen und zur Terrasse, bedeckte sich mit Schnee. Yuki schrak etwas zurück, als der Schnee bei ihm ankam.

Yuki: „Hoffentlich kriegen die Tulpen keine Frostbeulen.“

Die beiden Blades standen sich wieder gegenüber, Rays Blade etwas angeschlagen schon am Spin verloren. Ray schaute ernst zu Jing Lay rüber, die ihm schon fast Angst machte, so wie sie jetzt war. Doch der Kampf geht schon weiter, bevor er irgendetwas denken konnte. Jing Lays Blade raste auf Rays seinen zu, der auswich. Ach den nächsten versuchen ihn zu treffen. Doch weil Ray es nicht gewohnt war, auf Schnee zu bladen, kam sein Blade leicht ins Schleudern und nach einiger Zeit eckte auch Jing Lays Blade an seinen an.

Jing Lay: „Los, Daqua! Ice Crash!“

Mit einem Volltreffer schmiss Daqua Rays Blade zurück und Ray rutschte auf seinen Füßen rückwärts auf dem Boden entlang, blieb aber stehen. Er war noch im Rennen und raffte sich schnell wieder auf.

Ray: „Driger!“

Sein Blade bezog mehr Spin und sauste auf Jing Lays Blade zu, der auf der Stelle blieb.

Ray: „Tiger Fang!!“

Jing Lay: „Hmhm.“

Driger knallte gegen Daqua. So schien es jedenfalls, aber Daqua hatte ein Schutzschild aus Schnee aufgebaut, wo Driger voll reinsauste und die Kraft von der Attacke vom Schnee geschluckt wurde. Jing Lays Blad raste durch das Schild und donnerte wieder einmal Rays Blade zurück. Driger hatte wieder an Spin verloren, doch Jing Lay nicht an ihrem schon fast beängstigten ernsten Blick, der Ray eiskalt erwischte.

Ray: *Jing Lay…*

Ray überkam ein ungutes Gefühl, denn das waren nun wirklich nicht die Jing Lay und auch nicht deren Art zu Bladen.

Ray: „Jing Lay! Was ist los?! Man erkennt dich gar nicht wieder!“

Jing Lay: „Ta tade shenme.“ (es ist nichts)

Es war ein kleiner Unterton in ihren Worten, den Ray nicht überhörte.

Ray: „Irgendwas ist doch los mit dir! Das ist doch nicht zu übersehen! So hast du das letzte Mal nicht gebladet! Man erkennt dich nicht wieder!“

Jing Lay hatte immer noch das Bild ihres Vaters vor sich, was aber etwas zu verblassen schien, weil sie sich doch wieder klar wurde, dass Ray vor ihr stand und dass sie nicht mehr sie selber war.

Ray: „Die Jing Lay, die ich kennen gelernt habe, ist freundlich, zuvorkommend und etwas schüchtern. Aber die, die ich jetzt sehe, macht mir Angst.“

Jing Lays Blick wurde langsam wieder weich und das Bild ihres Vaters verblasste vor ihr. sie sah wieder Ray und seinen besorgten Blick.

Ray: „Jing Lay…Was ist denn los?“

Jing Lay blieb still. Der Schnee war schon wieder aufgetaut und die Blades standen wieder auf dem Sand des Weges. Jing Lay schaute auf ihren Blade runter.

Jing Lay: „Ich hab ´s versucht, aber…ich kann es einfach nicht.“

Ray blieb still und Jing Lays Blick wurde traurig.

Jing Lay: „Ich kann nicht gegen dich bladen. Es geht einfach nicht. Und deshalb hab ich mir gedacht, wenn ich mir vorstelle, dass ich gegen jemand anderen bladen müsste, dann würde es gehen. Aber es geht einfach nicht.“

Ray: „Gegen jemand anderen?“

Jing Lay: „Ja, gegen meinen Vater.“

Jing Lay ballte ihre Fäuste fest zusammen.

Jing Lay: „Er hasst Beyblade. Besonders, weil ich es mache. Er sagt, es sei nur was für Jungs, die brutal und einfach unzurechnungsfähig sind und sich damit gegenseitig fertig machen wollen. Er meint, es wäre Zeitverschwendung, sich damit auseinander zu setzen. Es wäre einfach zu…gefährlich, dass ich diesen Sport ausübe. Aber ich liebe das Beybladen. Seid ich von meinem Großvater einen Beyblade bekommen habe, wollte ich nichts anderes als bladen. Ich musste es heimlich machen, dass es mein Vater nicht merkt. Er wollte nur eine wohlerzogene Tochter, die den Sinn für Schönheit und die wirklich wichtigen Dinge im Leben hat. Keine…nichtsnutzige Bladerin.“

Ray: „Aber das bist du nicht.“

Jing Lay schaute zu Ray hoch.

Ray: „Ich finde, dass dein Vater stolz auf dich sein kann, denn selbst mit dem Bladen ist aus dir doch eine wirklich vorbildliche Tochter geworden, oder nicht? Und ich wette, dein Vater wusste, dass du weiter gebladet hast. Eltern merken so was. Er konnte sich sicher bloß nicht eingestehen, dass er im Unrecht war. Glaub mir, er wollte nur das Beste für dich.“

Jing Lay fing an, ihren Vater in einem ganz anderen Licht zu sehen.

Ray: „Er hat dich weiter bladen lassen, vielleicht, weil er meinte, dass du irgendwann vielleicht die Lust dran verlierst oder dass du dich trotzdem so entwickelst, wie er es gerne möchte. Er musste sich nur gedulden und es hat sich gelohnt. Nun hat er eine glückliche Tochter, die ihre Wünsche selbst erfüllen kann und auf die er stolz sein kann, oder nicht?“

Jing Lay senkte wieder den Kopf, denn sie erkannt, wie dumm sie doch wirklich war. Sie hätte nie anfangen sollen, ihren Vater so ins dunkle Licht zu stellen. Plötzlich hörte sich ihr Blade auf zu drehen und Jing Lay viel auf die Knie. Sie hielt sich die Hände vor ihre Augen, wo sich schon die eine oder andere Träne bemerkbar gemacht hatte. Ray erschrak etwas, worauf sein Blade auch den letzten Spin verlor, und ging schnell zu ihr. Er hockte sich zu ihr runter und faste ihr auf die Schultern. Jing Lay war mit den Nerven erstmal völlig am Ende und weinte erstmal ihre ganze angestaute Wut hinaus.

Ray: „Jing Lay.“

Jing Lay: „Tut mir leid…Ich kann…Ich kann einfach nicht mehr…“

Ray: „Weißt du. Es ist doch gar nicht so schlimm, gegen einen Freund zu bladen.“

Jing Lay: „Ich weiß, aber…aber es ist viel schlimmer…“

Jing Lay blieben die Wörter im Halse stecken.

Jing Lay: „Aber ich kann doch nicht gegen dich bladen. Ich hab viel zu viel…Viel zu viel Angst, dass ich dir wehtue.“

Ray: „Das passiert so schnell schon nicht.“

Jing Lay beruhigte sich so langsam und wischte sich die letzten Tränen aus dem Gesicht.

Jing Lay: „Meinst du?“

Ray: „Da bin ich mir so ziemlich sicher. Wir sind ja nicht irgendwelche Blader, die sich mit Beyblades gegenseitig fertig machen, oder?“

Jing Lay: „Nein.“

Ray: „Aber ich glaube, dass wir den Kampf schon wieder verschieben müssen.“

Ray drehte sich zu den Blades um, die reglos auf dem Boden lagen.

Ray: „Dabei hab ich mir eine schöne neue Technik ausgedacht… Hm?!“

Plötzlich überkam Jing Lay einfach der Drang, Ray zu umarmen, was der Grund für Rays kleinen Ausruf war. Er schaute etwas verwundert zu Jing Lay, aber dann lächelte er und legte seine eine Hand auf ihren Kopf und die andere auf ihren Rücken. Yuki hatte sich das Drama nicht entgehen lassen und war zu Tränen gerührt. Es flossen Wasserfälle und er kaute auf seinem Stofftaschentuch rum.

Yuki: „Das war so ergreifend. Wie schön.“

Der Tag ging langsam seinen Ende zu und Ray und Jing Lay saßen schon seit einiger Zeit auf der Terrasse bei einer Tasse Tee und Jing Lays selbstgebackenen Keksen, die sich Ray genüsslich auf der Zunge zergehen ließ. Jing Lay war ihre Umarmung nun aber äußerst unangenehm und hatte sich bei Ray bestimmt schon zigmal dafür entschuldigt. Aber für Ray war das alles kein Problem und sagte ihr auch jedes Mal, dass sie sich dafür nicht entschuldigen bräuchte.

Jing Lay: „Es tut mir trotzdem leid. Das wollte ich nicht.“

Ray: „Nein, ist wirklich schon okay.“

Jing Lay war wieder mal rot im Gesicht und hielt den Kopf gesenkt. Ray lächelte nur und schaute dann in den Himmel, wo schon die ersten paar Sterne zu sehen waren.

Ray: „Wie hat eigentlich dein Daqua zu dir gefunden?“

Jing Lay: „Hm?“

Ray sah wieder zu ihr.

Ray: „Oder kannst du dich nicht mehr daran erinnern?“

Jing Lay schaute Ray wieder direkt an und das Rot war aus ihrem Gesicht wieder verschwunden.

Jing Lay: „Danshi, danshi. (doch) Aber es wundert mich nur, dass da jemand nachfragt.“

Ray: „Warum sollte ich nicht danach fragen? Ich kann dir auch gerne sagen, wo ich meines her habe, auch wenn es eine etwas wüste Geschichte war.“

Jing Lay: „Warum wüst?“

Ray: „Naja.“

Ray schaute wieder leicht melankolisch in den Himmel, wo sich immer mehr Sterne zeigten.

Ray: „Ich habe Driger von Lees Großvater bekommen, was ja eigentlich nicht üblich ist, dass jemand außerhalb der Familie ein Familienerbe bekommt. Und als ich dann kurz darauf unser Dorf verließ, um starke Blader zu finden, um noch besser zu werden, wurde Lee ziemlich wütend. Eigentlich hätte ihm, oder auch Mariah, Driger rechtmäßig zugestanden. Also wollte er sich ihn zurückholen. Aber nach einem kurzen Streit und einer guten Erklärung, überließ er Driger ohne Sorgen mir. Erst ab dem Zeitpunkt konnte ich sagen, dass Driger zu mir kam.“

Jing Lay: „Das war sicher eine harte Zeit.“

Ray: „Ja, das war es. Aber es ist Vergangenheit. Und es hat sich ja alles zum Guten gewendet.“

Ray schaute wieder zu Jing Lay, die ihren Blick nach vorne gerichtet hatte.

Ray: „Und seit wann hast du Daqua?“

Jing Lay: „Ich glaub, ich war 14, als sich Daqua mir anschloss. Ich war mal wieder heimlich in der BBA, um ein bisschen zu bladen. Und ich sehe Mitch immer noch, wie sie mit ihren verschränkten Armen an dem Türrahmen lehnt und Blicke zu mir rüber wirft, mit den Gedanken „Lass es lieber, du kannst es nicht“ und „Das wird nichts“.“

Darauf musste Ray etwas lachen, denn Mitch hatte sich in der Beziehung echt nicht verändert.

Jing Lay: „Jedenfalls ging ihr mein Bladen irgendwann auf die Nerven, denn wirklich gut war ich noch nicht, und sie forderte mich heraus. Zu erst sah es ja auch nicht gut aus. Aber dann trat auf einmal Daqua auf dem Plan und ich konnte Mitch, in ihrer Überraschung, besiegen. Es muss daran gelegen haben, dass Mitch so erniedrigt hatte, dass Daqua mir zu Hilfe kam. Aber dann hatte ich auch ein bisschen Respekt von Mitch bekommen und sie half mir sogar ein bisschen, dass ich besser bladen lerne. Aber so wirklich gute Freunde wurden wir erst vor ein paar Jahren.“

Ray: „So weit ich das beurteilen kann, ist es sicher sehr schwer, mit Mitch Freundschaft zu schließen.“

Jing Lay: „Ja, sie stellt sehr hohe Erwartungen. Sie muss einen erstmal richtig kennen und auch verstehen können.“

Ray: „Tja, ich kenn da jemanden, der genau so ist.“

Jing Lay lachte etwas, denn es war klar, dass Ray damit Kai meinte.

Ray: „Es ist eigentlich kaum zu glauben, dass Lynn die kleine Schwester von den beiden ist. Sie ist total anders.“

Jing Lay: „Aber wenn alle drei so wären, dann würde doch etwas fehlen, oder nicht? Etwas, was die fröhliche Seite in Mitch und Kai hervor holt.“

Ray: „Das ist wahr. Sie bringt frischen Wind ins Haus.“

Nun war es dunkel, aber die beiden redeten noch weiter über dies und das, was ihnen gerade in den Sinn kam. In Russland war es noch heller Abend und Mitch war Kyle gerade vor drei Minuten losgeworden. Sie sah ihm noch voll entnervt nach.

Mitch: *Ich dachte, der geht nie.*

Sie stand auf und legte das Geld für ihre vierzehn Tees und voller Ärger auch noch für Kyles russische Schokolade. Mitch überlegte kurz. Es waren zwei. Dann ging sie wieder in das Krankenhausinnere und wollte erstmal hoch in das Büro von Olga, um ihren Laptop zu holen. Doch dann fragte sie sich, was sie denn damit nun wollte. Sie hatte darauf eh nichts zu tun. Deswegen machte sie sich auf den Weg zu Tala. Sie wusste ja, wo er war. Doch als sie vor der Tür stand, traute sie sich nicht rein zugehen. Sie sah Tala vor sich, in Lebensgefahr, an vielen Geräten angeschlossen. Sie wollte ihn so nicht sehen. Sie lehnte sich an die Wand neben die Tür und rutschte mit dem Rücken an der Wand auf den Boden runter und zog ihre Beine an sich, um ihre Arme auf ihre Knie zu legen.

Mitch: „Tala…Wäre doch nur schon alles vorbei.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Neflite
2006-12-08T17:53:58+00:00 08.12.2006 18:53
starke story! auch mal interessant, mehr über jing lays leben zu erfahren ^^
doch was wird aus tala und mitch? oÔÔo *bibber*
Von:  KyokoUchiha
2006-12-08T16:41:35+00:00 08.12.2006 17:41
Hi^.^
arigatou das du mir bescheid gesagt hast...
also ich fand´s toll,das man in diesem kapi mehr über jing lay erfahren hat...ich find das immer sweet von der^.^-
sie und ray passen einfach super zusammen^.^v
nja freu mich schon auf´s nächste kapi...
*knuff* =^.^=
Sasu_Hina
Von: abgemeldet
2006-12-08T14:26:10+00:00 08.12.2006 15:26
Ajaaaaaaa~ war des n geile Kapi >*~*<
*schwärm*
Woah ey Jing Lay geht voll ab alder x333~ die beiden sind einfach soooo~ süße, muah richtig zum knutschen *rofl*
Und Mitch...ajaa~ ich kann mir schon vorstellen wie sie sich fühlt *sfz*
*dropz*
Mach ja schnell weidaa~ *hibbel*
So ne geile FF *anlufz*
deine shiro
Von:  Chayenne-sama
2006-12-08T12:47:28+00:00 08.12.2006 13:47
hi^^
endlich gehts weiter!!! *freu*
hoffe, dass sich tala schnell erholt.
schreib gaaanz schnell weiter ja??
könntest du mich büdde wieder benachrichtigen?? *dackelblick* *knuddl*

bye *wink*
HDGMDL
deine Tanja ö^-^ö
Von:  kikotoshiyama
2006-12-07T20:34:43+00:00 07.12.2006 21:34
Hammer Kappi^^
Hoffe Tala geht es schnell etwas besser und es treten nicht noch irgend welche Komplikationen auf!
Cu kiko
Von:  Waliro
2006-12-07T20:09:52+00:00 07.12.2006 21:09
boah, toll +.+ beeil dich, ja? ich will unbedingt wissen,was mit tala wird
dat wali
Von:  sweetangle
2006-12-07T19:15:38+00:00 07.12.2006 20:15
JA ENDLICH GEHT ES WEITER!!!!!!!!!!
Ixh finde das kappi voll geil!!!!
ES gefällt mir richtig gut. ich freu mich shcon riesig auf die fortsetuzng.
sag dann bescheid ja???

bussi sweety
Von: abgemeldet
2006-12-07T18:42:03+00:00 07.12.2006 19:42
Mau! Endlich geht's weiter!^o^
Ich bin begeistert!!*-* Auch, wenn ich so was von neugierig bin, was jetzt weiter passiert!*sniff*
Ich freu mich aufs neue Kapi!*knuddel*


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