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Blinddate

von

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Anfeindungen

Am darauffolgenden Donnerstag bekamen jeweils Hermine sowie auch Severus einen Brief von Dumbledore. Entsetzt las Hermine in der Pause die Zeilen:
 

Liebe Miss Granger,
 

für Ihr Gespräch heute Abend mit Professor Snape habe ich Ihnen um neunzehn Uhr das kleine Besprechungszimmer neben dem Lehrerzimmer reserviert!
 

Hochachtungsvoll
 

A.D.
 

"Na, toll! Warum macht Dumbledore so was? Ich komme hier gut ohne die Hilfe von Snape zurecht!" sauer zerknüllte sie das Pergament und warf es in den Kamin. Ihr war richtig übel, wenn sie an den bevorstehenden Abend dachte.
 

Auch Severus las angewidert die Zeilen des Direktors und warf den Brief ebenfalls ins Feuer.
 

Kurz nach neunzehn Uhr betrat Hermine den kleinen Raum. Zu ihrer Verwunderung war Snape schon da. Er hob seinen Kopf und strafte sie mit einem abwertenden Blick.
 

"Auch schon da, Miss Granger?" fragte er giftig. "Seien Sie froh, das ich nicht mehr Ihr Lehrer bin! Das hätte Sie gleich wieder Punkte für Gryffindor gekostet!"
 

"Natürlich", antwortete Hermine kalt, "ein anderes Argument als "Punkteabzug" haben Sie auch nicht, Professor Snape, nicht wahr?!"
 

Sie hatte sich gegenüber von ihm niedergelassen, während er aufgesprungen war und sich wütend über den Tisch beugte.
 

Nun waren sie sich gefährlich nahe und starrten sich giftig in die Augen.
 

"Ich habe nicht sonderlich Lust, meine wertvolle Zeit mit IHNEN zu verschwenden!" brüllte er sie nun an.
 

Nun war auch sie wieder aufgesprungen und beugte sich in seine Richtung.
 

"Gut, gut!" antwortete sie aufgebracht zurück. "Stellen Sie sich vor, ich auch NICHT! Von mir aus könnte dieses Treffen gerne ausfallen, allerdings hat Dumbledore befohlen und dem können wir uns wohl kaum entziehen!"
 

"Es gibt kein WIR!" brüllte er aufgebracht zurück.
 

Wieder starrten sie sich in die Augen und Hermine schluckte kurz, als sie bemerkte, wie nah er ihr doch war. Entsetzt wichen beide zurück und setzten sich verunsichert hin.
 

"Also, wir müssen irgendwie diese Stunde hinter uns bringen!" antwortete Hermine wütend. "Deshalb schlage ich vor, wir beschäftigen uns währenddessen mit etwas anderem, damit die Zeit vergeht!"
 

Hermine zog sich auf ihrem Platz zurück und griff nach ihrer Ledermappe, in dem der letzte Brief von "Shadow" steckte.
 

Sie öffnete die Mappe, immer schön bedacht, dass Snape nichts sehen konnte. Auch er hatte eine Mappe geöffnet und griff nun nach einer Feder. Anscheinend wollte auch er etwas schreiben.
 

Sie reckte ein wenig ihren Hals, weil sie doch neugierig war, was er da wohl schrieb!?
 

Doch auch Snape hatte seine Unterlagen gut verdeckt und sah nach oben, als er ihren Blick auf sich spürte.
 

"Können Sie nicht woanders hin schauen, Sie neugieriges Ding?" ertappt blickte Hermine nach unten und fragte sich, ob sie hier, in dieser Atmosphäre überhaupt etwas an ihren Brieffreund schreiben konnte.
 

Auch Severus starrte einen Moment auf das Pergament. Die anonyme Schreiberin hatte geschrieben, dass sie von einem unmöglichen Menschen tyrannisiert würde.
 

"Behandle ich Miss Granger nicht genau so?" fragte er sich im stillen und fixierte sie aus den Augenwinkeln.
 

Anscheinend hatte sie nun alles um sich herum vergessen.
 

Ihr Haar war nach vorne gefallen uns sie beugte sich, eifrig schreibend über das Pergament.
 

"Ach, Blödsinn!" dachte er und wand sich wieder den Pergament zu. Er wollte seiner "Seelenfreundin" einen netten Brief schreiben.
 

Einige Zeit blieb es wirklich still in dem kleinen Raum. Nur das Kratzen der Federn war zu hören. Irgendwann hatte Hermine mit ihrem Brief geendet und schloss ihre Mappe. Sie lehnte sich zurück und begann vorsichtig, Snape zu begutachten.
 

Sie fragte sich, ob er auch anders sein konnte, als so giftig, wie er immer zu ihr war. Sie konnte es sich nicht vorstellen!
 

"Wie er wohl wäre, wenn er nett wäre?" fragte sie sich plötzlich und schüttelte innerlich den Kopf über ihre eigenen Gedanken.
 

Das Wort NETT kam mit Sicherheit nicht in seinem Wortschatz vor!
 

Nachdenklich biss sie auf ihre Unterlippe. Sie fand es irgendwie faszinierend, ihn zu beobachten, wie er sich da so intensiv mit seinen Schriften beschäftigte. Sie hatte nicht bemerkt, dass er seine Feder abgelegt hatte.
 

"Macht es Ihnen Spaß, mich so anzustarren, Miss Granger?" fauchte er sie laut an, sodass sie erschrocken zusammenzuckte.
 

"Öhm .... Ähhhh.....!" Hermine hatte es die Sprache verschlagen. "Ich, ich glaube, ich gehe dann mal!" ohne auf seine Worte einzugehen, stand sie auf und lief, ohne ihn noch weiter zu beachten, aus dem Raum.
 

Vor der Tür angekommen atmete sie erst einmal tief durch. Dieser Kerl würde sie wirklich noch wahnsinnig machen. Als Lehrer war er schon schrecklich gewesen, aber als Kollege war er UNERTRÄGLICH!
 

Sie seufzte und lief in die Eulerei uns sendete sofort den Brief weg.
 

Severus hatte ebenfalls durchgeatmet, nachdem die Granger verschwunden war.
 

"Sie ist wirklich schlimmer als früher! Als Schülerin war sie schon ein Graus und jetzt?"
 

Er stand langsam auf und ging in seine Gemächer. Er wollte endlich seine Ruhe haben.
 

In die Eulerei wollt er erst später gehen, er hatte nicht noch einmal Lust, Hermine schon wieder dort zu treffen.
 

Sie sahen sich erst wieder am nächsten Morgen beim Frühstück.
 

"Miss Granger!" ertönte Dumbledores Stimme. "Hat Ihr Treffen mit Prof. Snape gestern geholfen ihre Kommunikation zu verbessern?"
 

"Wenn sie mich ehrlich fragen, Professor, zwischen Snape und mir gab es noch nie eine ordentliche Kommunikation und ich glaube auch nicht, das diese irgendwann stattfinden wird!" ihre Worte hatten wütender geklungen als sie wollte und Dumbledore war mehr als erstaunt über ihren Gefühlsausbruch.
 

Bevor er noch irgend etwas erwidern konnte, ging hinter ihnen die Tür auf und Snape kam hereingerauscht.
 

"Ah, Severus!" rief Dumbledore. Er fand es irgendwie amüsant, wie die beiden sich angifteten.
 

"Wie war denn ihr gestriger Abend?" auf diese Frage hin wurde er nur mit einem bitterbösen Blick Severus' belohnt.
 

"Ich sehe schon, Sie beiden haben sich ja wirklich gut verstanden!" sagte er leicht schelmisch. "Nun gut, wollen wir doch erst einmal Essen!" sprachs und widmete sich wieder seinem Frühstück.
 

Hermine versuchte etwas von Snape abzurücken. Sie fand seine Präsenz in ihrer Gegenwart in letzter Zeit doch zu erdrückend. Als sie gerade begonnen hatte ihr Frühstück zu essen, kam eine Eule angeflogen. Sie landete genau vor ihrem Platz.
 

Ihr Blick ging zum Schnabel der Eule. Eindeutig ein Brief von "Shadow"! Snape durfte das auf keinen Fall sehen! Hastig entriss Hermine der Eule den Brief und stopfte ihn in ihre Umhang-Tasche.
 

"Mal wieder Post vom Liebsten?" fragte Snape im bissigen Ton.
 

"Das geht Sie, wie immer, nichts an!" fauchte Hermine zurück und stand auf. Sie hatte gerade die Seitentür geöffnet um aus der Halle zu gehen, als wieder eine Eule an den Lehrertisch geflattert kam und sich, zu aller Verwunderung, vor Snape niederließ.
 

"Muss die unbedingt jetzt kommen?" fragte er sich entnervt und griff sich den Brief genauso heftig wie Hermine und ließ ihn verschwinden. Als er nach oben sah, bemerkte er, wie Hermine ihn mit fragendem Blick kurz musterte und dann durch die Tür verschwand.
 

Hermine hatte nicht mehr die Zeit gehabt, Shadows Brief zu lesen, da der Unterricht begann. Sie unterrichtete an diesem Morgen die Drittklässler Gryffindor/Slytherin. Damals wie heute eine schwierige Konstellation. Anscheinend gab es in jedem Jahrgang einen Malfoy, nur das er nun Prescott hieß.
 

Dieser hatte eine so ätzende Bemerkung über die Gryffindors losgelassen, das sich selbst Hermine nicht zurückhalten konnte und ihm fünf Punkte abzog.
 

"Das sage ich Professor Snape!" motzte der Schüler sie an.
 

"Das werde ich ihm schon selbst sagen, Mister Prescott!" antwortete Hermine gelassen zurück.
 

"Und nun schreibt bitte den Text ab, den ich Euch an die Tafel geschrieben habe!"
 

Sie wollte sich nicht von einem Slytherin provozieren lassen. Der Anführer der Slytherins war schon Provokation genug!
 

Sie ließ sich auf ihrem Platz nieder, ließ kurz den Blick in die schreibende Menge schweifen und griff nach dem Brief.
 

Erstaunt las sie "Shadows" Zeilen:
 

"...... wollen wir uns nicht einmal Treffen? Was hälst du von London? Im Leaky Cauldron?"
 

"Treffen? Er will mich wirklich treffen!" mit klopfenden Herzen faltete sie wieder das Pergament zusammen. Jetzt würde Hermine erst einmal nachdenken müssen, was sie ihm zurück schrieb.



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