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Das entscheidende Jahr (35 Kap.)

von

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Ungemütliches Warten

Nach einer Weile stand Hermine vom Krankenbett auf und Ron setzte sich an ihre Stelle, während sie zum Büro der Krankenschwester Madame Pomfrey lief. Denn diese hatte ihr aufgetragen, sie zu rufen, falls Harry wieder wach sein sollte.
 

"Wir werden sie schon retten, Kumpel.", meinte Ron zu seinem besten Freund und klopfte ihm auf die Schulter. "Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut enden!"
 

Harry nickte seinem Freund zu, jedoch mehr, um ihn zu beruhigen. Denn er selbst war sich nicht sicher über das gute Ende.
 

'Hoffentlich geht es dir gut, mein Schatz!', dachte Harry.
 

Im selben Moment erschien Hermine in Begleitung von Madame Pomfrey an Harrys Krankenbett. Diese meinte, dass sie jetzt gehen sollten, denn sie müsste Harry untersuchen.
 

So taten es auch Harrys Freunde und Hermine meinte noch zu Harry: "Wir schauen später nochmals vorbei! Wir sind im Gemeinschaftsraum!"
 

***
 

Nachdem Madam Pomfrey Harry fertig untersucht hatte, meinte sie, dass sie jetzt

Professor Dumbledore holen würde und er so lange warten sollte. Harry setzte sich auf sein Krankenbett, während die Krankenschwester hinaus eilte.
 

Als sie nach fünf Minuten noch nicht zurück war, wunderte sich Harry doch ein wenig. Denn so lange konnte es doch nicht dauern, Prof. Dumbledore zu finden, oder? Oder konnte es sein, dass Prof. Dumbledore die Schule verlassen hatte?

Eine Frage nach der anderen schwirrten durch Harrys Kopf und keine konnte er für sich beantworten.
 

Weitere fünf Minuten später betrat eine besorgt aussehende Madame Pomfrey wieder den Krankenflügel.
 

"Wo ist Prof. Dumbledore?", wollte Harry von ihr wissen, denn anscheinend war dieser nicht in der Schule.
 

Madame Pomfrey sah ihn ratlos an und meinte: "Das weiß ich nicht, Mr. Potter. Gehen Sie jetzt zu Ihren Freunden in den Gemeinschaftsraum."
 

So verließ Harry den Krankenflügel in Richtung Gryffindor Gemeinschaftsraum.

Auf dem Weg traf er Draco, welcher meinte: "Wieder aus dem Krankenflügel, Harry."
 

Harry erwiderte nur: "Weißt du zufällig, wo Prof. Dumbledore steckt? Er soll nicht in der Schule sein!"
 

Draco sah ihn genauso ratlos an, wie vorher Madame Pomfrey.
 

"Kommst du mit in den Gryffindor Gemeinschaftsraum?", fragte Harry nun.
 

"Ja, gerne.", antwortete Draco.
 

So gingen sie gemeinsam weiter.
 

Am Eingang zum Gemeinschaftsraum wurden sie von einer empörten Fetten Dame empfangen. Sie sah Draco sauer an und meinte: "Was macht der hier?"
 

"Dies ist Draco Malfoy. Er ist mein Freund.", erwiderte Harry ihr.
 

"Aber das ist ein Slytherin!", sagte sie immer noch entsetzt.
 

"Ist mir egal! Auch wenn ihm ein zweiter Kopf wachsen würde, er bleibt mein Freund!", meinte Harry und setzte hinzu: "Könnten wir jetzt endlich in den Gemeinschaftsraum!"
 

Als sie eintraten, entdeckte er sogleich seine Freunde vorm Kamin sitzen.

Hermine meinte: "Holt euch doch zwei Stühle rüber!"
 

So tat sie es dann auch und setzten sich zu den anderen.
 

"Harry, was für eine Laus ist dir denn über die Leber gelaufen? Du siehst ja aus, als wäre dir gerade eben Voldemort persönlich über den Weg gelaufen!", meinte Ron zu seinem Freund.
 

Harry erzählte ihnen von dem Gespräch mit der Fetten Dame.
 

"Stimmt doch, Harry!", erwiderte Ron darauf. "Draco ist und bleibt eben ein Slytherin."
 

Harry sah ihn nur sauer an, aber erwiderte daraufhin nichts.
 

"Wisst ihr eigentlich, wo Albus steckt?", fragte er stattdessen seine Freunde.
 

"Keine Ahnung.", kam es sogleich zurück, dann kam Hermine jedoch ein Idee und sie meinte: "Er könnte doch wegen den Horcruxen unterwegs sein. Wir haben schließlich noch nicht alle gefunden. Oder?"
 

"Diese zwei Gegenstände und einen letzten Horcrux müssen wir vor dem Kampf mit Lord Voldemort vernichtet haben. Der letzte Horcrux ist in Gestalt von Lord Voldemort’s Schlange Nagini immer in der Nähe von ihm. Somit können wir sie erst töten, wenn wir mit ihm zusammenstoßen. Sobald wir dann alle drei Horcruxe zerstört haben, kann ich endgültig Lord Voldemort töten.", erklärte Harry ihnen.
 

In dem Moment kam Colin Creevey in den Gemeinschaftsraum getreten und schritt auf Harry zu, um ihm einen Zettel zu überreichen. Dazu meinte Colin: "Der ist von Prof. Dumbledore, Harry. Du sollst zusammen mit deinen Freunden zu ihm kommen."
 

"Danke, Colin.", erwiderte Harry.
 

"Wo Prof. Dumbledore wohl gesteckt hat?", meinte Ron neugierig.
 

"Los, dann lasst uns nicht trödeln. Sonst erfahren wir es nie!", rief Harry daraufhin und ging schon vor zum Porträt der Fetten Dame, welche sich sogleich öffnete.
 

***
 

Vor dem Wasserspeier beim Büro des Direktors angekommen, wusste Harry nicht das Passwort. Keiner seiner Freunde konnte ihm weiterhelfen.
 

"Was sollen wir jetzt tun, um hinein zu kommen?", fragte sich Harry laut.
 

Wie als Antwort auf seine Frage, wich der Wasserspeier vorm Eingang des Direktors zur Seite und ließ sie hinein.
 

Auf der Wendeltreppe oben angekommen, klopfte Harry und erhielt sogleich den Befehl, dass er eintreten solle.
 

Dort hinter seinem Schreibtisch saß niemand anderes als Albus Dumbledore und lächelte Harry und seinen Freunden entgegen, als diese eintraten.
 

"Wo warst du, Albus?", schoss Harry sogleich die erste Frage heraus, bevor er sich überhaupt auf einem der angebotenen Stühlen vorm Schreibtisch niedergelassen hatte.
 

"Das tut hier nichts zur Sache, Harry.", erwiderte Albus Dumbledore seinem Schüler. "Wichtiger ist, dass ich eine Lösung für unser Problem gefunden habe. Ich weiß jetzt nämlich, wie wir die Horcruxe zerstören können. Jedoch können wir es nur gemeinsam. Einer allein schafft es nicht."
 

"Welche Sprüche benötigen wir denn?", fragte Harry neugierig.
 

"Na gut! Wir benötigen zwei verschiedene Zaubersprüche, da wir ja zwei verschiedene Gegenstände vor uns haben.", erklärte Albus. "Für das Medaillon von Slytherin müssen wir 'Reductio maxima' verwenden und für den Becher von Hufflepuff benötigen wir 'Incendio maxima'. Die Sprüche habt ihr ja schon gelernt. Jedoch sind diese beiden Sprüche effektiver als ihre Namensvetter. Denn wie man schon am 'maxima' sehen kann, sind sie von höherer Magie. Dennoch solltet ihr sie anwenden können."
 

Albus sah einen nach dem anderen an, ob sie es verstanden hatten. Alle nickten ihm zu.
 

"Nun ja, stellt euch nun im Kreis um das Medaillon auf.", forderte er sie auf und stellte sich genauso in den Kreis. "Zückt eure Zauberstäb und auf drei sprechen wir gemeinsam den Spruch."
 

Als alle bereit waren, sprach Albus: "Eins... Zwei... Drei!"
 

"Incendio maxima", kam es von allen zu gleich.
 

Erst geschah nichts und sie dachte schon, dass es nicht geklappt hätte, aber dann löste sich vom Medaillon ein grauer Schleier, der sich ihnen näherte.

Wie versteinerte standen sie da.
 

Albus jedoch wusste schnell, was zu tun war und rief: "Schützt euren Geist! Es ist ein Teil von Lord Voldemort! Er möchte Besitz von euch ergreifen!"
 

Augenblicklich ertönte von jedem ein 'Protego', welches sie vorm Angriff von Lord Voldemort schützte. Dann entfernte es sich in Richtung Fenster, welches ein bisschen offen stand.
 

"Na gut!", seufzte Albus. "Jetzt flüchtet er zu Lord Voldemort zurück! Ab jetzt wird er wissen, dass wir von seinen Horcruxe Bescheid wissen."
 

Eine lange Zeit herrschte Stille im Raum. Niemand sprach.
 

Dann sprach Albus wieder: "Wir müssen schnell noch den anderen Horcrux, nämlich den Becher zerstören."
 

Sie stellten sich schnell wieder im Kreis auf, dieses Mal jedoch um den Becher von Lady Hufflepuff. Albus zählte wieder auf drei und sie riefen dann 'Reductio maxima'. Es lief genauso ab wie vorher. Jedoch als der weitere Teil Voldemorts genauso versuchte, Besitz von ihnen zu ergreifen, passierte das Schreckliche. Vielleicht hatte er sich einen Moment nicht konzentriert oder es war etwas anderes, was ihn abgelenkt hatte. Jedenfalls konnte Lord Voldemort Besitz von Ron Weasley erlangen. Er fiel blump rücklings auf den Boden und blieb liegen. Hermine schrie auf, als ihr Freund leblos liegen blieb, nahm ihn fest in die Arme und fing an zu weinen.
 

"NEEEEIIIIN!!!", schrie Hermine. "Sterb nicht, RONALD WEASLEY! Ich lieb dich doch so!"
 

Tränen tropfen aus ihren Augen.
 

Harry traf es arg, als er Hermine mit Tränen in den Augen da knieen sah und Ron in den Armen hielt.
 

"Das kannst du uns nicht antun, Tom!", schrie nun auch Harry. "Lass ihn leben!"
 

Hermine küsste immer wieder ihren Freund Ron. Harry warf sich neben sie hin und konnte sich nicht die Tränen verkneifen. Warum musste er ihm das antun? Warum musste er ihm seinen besten Freund nehmen - den Freund, den er schon seit seinem ersten Jahr in Hogwarts kannte, mit dem er so viele Abenteuer erlebt hatte!
 

Plötzlich passierte ein Wunder! Wie konnte das geschehen?
 

Ron’s Brust hob und senkte sich auf einmal wieder. Hermine blieb fast das Herz im Hals stecken, als sie es bemerkte. Sie ließ Ron los und wich zurück.
 

"Was ist los?", fragte Ron sie noch etwas benommen, als er sich auf setzte und sie alle ansah.
 

"Oh, Ron!", meinte Hermine daraufhin nur und umarmte ihn wieder fest.
 

"Gut!", sagte auf einmal Albus Dumbledore. "Damit wäre diese Sache auch geklärt! – Mr. Weasley sollte noch kurz bei Madam Pomfrey vorbeischauen und sich durchchecken lassen! Gute Nacht!"
 

"Gute Nacht, Albus!", grüßte alle höflich ihren Direktor und verließen dann das Büro, um zum Krankenflügel zu gehen.
 

Dort klopften sie leise an die Bürotür von der Krankenschwester, welche sogleich öffnete und fragte, was es gebe.
 

Sie erklärten ihr kurz die Sachlage und gingen dann hinter Madam Pomfrey in den Krankenflügel. Diese untersuchte kurz Ron und da sie nichts an ihm feststellte, konnte er anschließend wieder den Krankenflügel zusammen mit seinen Freunden verlassen.
 

Glücklich plaudernd machten sie sich eiligst auf den Weg zu ihrem Gemeinschaftsraum, wobei sich jedoch Draco Malfoy, welcher sich immer noch bei ihrer Gruppe befand, von ihnen trennte, um zum Gemeinschaftsraum der Slytherins zu gehen.
 

***
 

Am nächsten Morgen wachte Harry in seinem Himmelbett mit dem Gedanken auf, dass sie am gestrigen Tage es geschafft hatten, zwei Horcruxe zu zerstören und somit ihrem Ziel wiederum ein bisschen näher gerückt waren.
 

Er sprang aus seinem Bett, mit dem Gedanken Ginny zu treffen, als er ihm einfiel, dass Ginny ja gar nicht in Hogwarts war, sondern sich in den Händen Voldemorts befand.
 

Wieso hatte sich Tom noch nicht gemeldet? Ihm seine Genugtuung entgegengebracht, da er jetzt Harrys Freundin in seiner Gewalt hatte!
 

Schnell zog sich Harry an und ging in den Gemeinschaftsraum! Dort war noch niemand! Es war ja Sonntag! Gestern war das Quidditchspiel gegen Slytherin gewesen, bei welchem die Todesser Ginny entführt hatten!
 

Harry konnte Ginny nicht aus den Gedanken bekommen! Er wollte sie retten! Er musste sie retten! Er sprang von dem Sessel vorm Kaminfeuer auf, wo er sich paar Minuten hingesetzt hatte. Er konnte nicht ruhig sitzen! Wie konnte er auch, wenn sich seine Ginny in den Händen von diesen bösen Todessern befand!
 

In dem Augenblick erschien Hermine auf der Treppe vom Mädchenschlafsaal.
 

"Wo ist Ron?", fragte sie Harry.
 

"Er schläft noch!", erwiderte Harry. "Ich konnte einfach nicht mehr schlafen!"
 

"Harry - ich weiß, wie du dich jetzt fühlen musst, aber verspreche mir bitte, dass du nichts unternehmen wirst, ohne uns Bescheid zu sagen! Es ist einfach zu gefährlich! Und will Voldemort das nicht gerade, dass du zu ihm kommst! Hat er nicht gerade dazu Ginny entführen lassen!"
 

Hermine nahm ihren besten Freund in die Arme und sie standen ein Weilchen so mitten im Gemeinschaftsraum.
 

Irgendwann löste sich Harry wieder von und sah seine beste Freundin nur dankbar an - ohne ein Wort zu sagen.
 

"Kommt! Lasst uns zum Frühstück runtergehen!", meinte plötzlich hinter ihnen eine Stimme. "Ich habe Heißhunger!"
 

Als Harrys Kopf herumschnellte, bemerkte er erst, dass da auf der Treppe zum Jungenschlafsaal niemand anderes als ihr Freund Ron stand.
 

Wie lange er wohl da schon gestanden haben mochte? Aber das war doch egal! Die Hauptsache war, dass er endlich auch wach war.
 

"Bist du endlich auch wach, du Schlafmütze?", meinte Harry zu Ron.
 

"Ich bin halt müde gewesen!", erwiderte Ron.
 

"Kommt jetzt!", rief auf einmal Hermine, die schon am Portrait der Fetten Dame auf sie wartete. "Sonst bekommen wir nichts mehr vom Frühstück!"
 

***
 

Nach dem Frühstück ging das Trio wieder in den Gryffindorturm und setzten sich vor den Kamin. Inzwischen waren auch die restlichen Gryffindors wach und saßen in der Großen Halle beim Frühstück, so dass sie den Gemeinschaftsraum noch ein paar Minuten für sich haben würden.
 

"Leute - was sollen wir machen?", fragte Hermine ihre Freunde.
 

"Wir können ja bisschen Quidditch spielen!", meinte Ron.
 

Harry erwiderte daraufhin, dass er lieber ein Buch lesen wollte und hier im Gemeinschaftsraum bleiben würde.
 

"Aber ihr könnt ruhig auch ohne mich Quidditch spielen!"
 

Hermine sah leicht besorgt zu Harry, worauf dieser sie fragend ansah: "Was ist los, Hermine?"
 

"Bitte, tu aber nichts, wenn wir weg sind. Du weißt schon, was ich meine!"
 

"Nein, Hermine, ich bin nicht so blöd."
 

So ließen Hermine und Ron ihren Freund allein im Gemeinschaftsraum zurück.
 

***
 

Harry nahm sich eines seiner Zaubererschulbücher, welches er spannend zum Lesen fand und hockte sich oben im Jungenschlafsaal auf sein Bett.
 

Nach einer Weile überkam ihn jedoch irgendwie die Müdigkeit und er entschloß sich für ein kleines Nickerchen.
 

Kaum hatte Harry oben in seinem Himmelbett die Augen geschlossen, befand er sich wieder einmal auf einem Friedhof. Es war jedoch nicht irgendein Friedhof, sondern der gleiche, den er auch ungewünschterweise in seinem vierten Schuljahr besucht hatte. Er erkannte ihn sofort. Wie konnte es auch anders sein? Denn er war sein seinem vierten Schuljahr schon oft in seinem Träumen hierher gekommen und langsam kannte er ihn wie seine Westentasche. Er hatte diesen Ort der Finsternis nie lieben gelernt, wie sollte er auch, wenn er hier mit ansehen musste, wie Voldemort - sein schlimmster Feind - wiederauferstanden war! Und das noch mit Hilfe von Harrys Blut! Immer noch schauderte es Harry, wenn er daran zurückdachte.
 

Aber da gab es einen Unterschied zwischen dieser Art von Träumen und der "normalen" Träume. Denn in diesen Träumen war Harry immer Voldemort. Dieses Mal war es auch so, wie Harry in diesem Moment bemerkte.
 

Denn er fühlte sich so wie Voldemort sich fühlen musste und konnte Voldemorts Gedanke sehen.
 

Voldemort schritt langsam zu einem Kreis von Grabsteinen hin. Dort warteten seine Anhänger Peter Pettigrew, Lucius Malfoy, Bellatrix Lestrange und andere schon auf ihn. Nacheinander warfen sie sich vor ihm auf die Knie, um ihn zu begrüßen. Wie mochte er das! Und dann wandte sich Voldemort einem Grabstein zu. Dort war niemand anderes als Ginny Weasley festgebunden.
 

"Herr, wie lange wird Potter diesmal warten, um seine Freundin zu befreien?", fragte plötzlich Lucius seinen Meister.
 

"Bestimmt nicht lange! Schließlich ist sie ihm sehr viel wert!", meinte Bellatrix daraufhin laut lachend.
 

"Wenn wir sie nur ein bisschen foltern, wird er bestimmt gleich auftauchen!", rief Voldemort laut und deutete mit seinem Zauberstab auf Ginny: "Crucio!"
 

Harry schreckte urplötzlich aus seinem Traum auf. Es hatte ihn jemand an der Schulter gerüttelt.
 

Es war Hermine, die neben seinem Bett saß.
 

"Was ist los, Harry?", wollte sie wissen.
 

Als er sie fragend ansah, meinte sie hinzufügend: "Du hast plötzlich so gezuckt im Schlaf! Hast du wieder von ihm geträumt?"
 

Harry nickte nur. Er wollte jetzt nicht darüber reden.
 

Nach einer Weile meinte er dann jedoch: "Er hat Ginny!"
 

"Harry - es kann doch wieder nur ein Täuschungsversuch sein! So wie damals!", rief Hermine.
 

"Ja, aber... wenn es doch wirklich passiert ist!", antwortete Harry ihr langsam verzweifelt.
 

"Harry - sei vernünftig!" Hermine packte ihn an den Schultern und sah ihn an.
 

"Lass uns zu Albus gehen!", erwiderte Harry.
 

Zu dritt - Ron hatte sich im Gemeinschaftsraum ihnen angeschlossen - begaben sie sich zu Albus Büro. Es war schon später Nachmittag, aber die Schüler saßen immer noch draußen am See.
 

'Wie geht es dir, mein Schatz?!', fragte sich Harry in Gedanken.
 

Beim Wasserspeier nannte Harry das Passwort, welches sich anscheinend noch nicht geändert hatte, und sie traten auf die Wendeltreppe, welche sich wie immer langsam nach oben bewegte. Leise klopfend warteten sie lange darauf, dass sie eingelassen werden würden.
 

Nachdem jedoch keine Antwort von innen kam, öffneten sie vorsichtig die Tür. Es war niemand da. Enttäuscht verließen sie wieder das Büro.
 

"Was nun?", fragte Hermine.
 

"Gehen wir zu Mrs. McGonagall!", sagte Harry bestimmend und ging voraus.
 

Als sie beim Büro angekommen waren, klopten sie. Nach einer Weile öffnete Prof. McGonagall ihnen und sie traten ein.
 

"Was gibt es, Harry, Hermine und Ronald?", fragte sie, nachdem sie die Tür wieder geschlossen hatte.
 

"Harry hatte wieder einen Traum.", fing Hermine sofort an.
 

"Na und! Und wen hat’s dieses Mal erwischt?", meinte ihre Hauslehrerin.
 

"Es ist niemand tot.", sprach Harry. "Ich wollte ihnen nur sagen, dass ich weiß, wo Ginny steckt."
 

"Und außerdem wollten wir wissen, wo sich Albus zurzeit befindet?", fügte Hermine hinzu.
 

"Albus hat zurzeit eine Besprechung mit dem Minister!", erklärte Prof. McGonagall ihnen.
 

"Wann kommt er denn wieder?", meinte Ron nun.
 

"Das kann euch noch nicht sagen! Es könnte sogar bis spät heute Abend sein!", entgegnete Prof. McGonagall.
 

"Aber solange können wir nicht warten! Er kann ihr alles mögliche angetan haben! Sie könnte sogar sterben!", jammerte Harry.
 

Prof. McGonagall sah Harry streng an. Dann meinte sie an Hermine gewandt: "Hermine - schau bitte nach Harry! Ich möchte Albus nicht sagen müssen, dass er wegen einer weiteren eigenen Dummheit gestorben ist."
 

"Ja, Minerva.", erwiderte Hermine. "Kommt! Wir gehen zurück in den Gemeinschaftsraum!"
 

Somit verließen sie McGonagalls Büro.
 

Es war immer noch nicht dunkel draußen, da es ja Sommer war. Harry hatte jedoch keine Lust, nach draußen zu gehen. Er wandte seinen beiden besten Freunden zu.
 

"Was nun? Ich kann es einfach nicht aushalten, hier warten zu müssen und nichts zu tun können.", sprach Harry zu Hermine.
 

"Ich weiß, Harry. Aber es ist so wie Minerva gesagt hatte: Es wäre schrecklich, wenn du sterben würdest im Kampf gegen Voldemort."
 

"Hermine - ich bin doch nicht allein und außerdem bin ich gut im Kämpfen!", rief Harry.
 

"Du bist zwar nicht allein - schließlich ist die GALV-Gruppe einschließlich uns zweien da - aber das reicht nicht, Harry, um gegen die Übermenge von Todessern und gegen Voldemort selbst anzutreten.", erwidert Hermine.
 

"Aber bei jedem der letzten Male, als ich auf Voldemort traf, habe ich auch ohne irgendwelche Hilfe - natürlich mit der Ausnahme von meinem zweiten Schuljahr - überlebt."
 

"Aber du hattest - wie du oft selbst gesagt hast - immer Glück gehabt!", meinte Hermine, fast verzweifelnd.
 

Ein langes Schweigen entstand, in welchem Harry abwartend sein Freundin ansah. Wie würde sie antworten?
 

Dann hob Hermine resignierend den Kopf und meinte nur: "Harry - ich gebe dir lieber nach! Na gut! Was stellst du dir denn vor, das wir im Fall Ginny machen können?"
 

Da trat ein leichtes Lächeln auf Harrys Gesicht, wie ob er schon alles geplant hätte.
 

"Wir müssen erst einmal die GALV zusammentrommeln. Dann erkläre ich weiter!", meinte Harry und setzte sich in dem inzwischen betreten Gemeinschaftsraum in einen der Sessel vorm Kamin. "Ron - könntest du das nicht übernehmen! Ich müsste grade noch mit Hermine etwas besprechen!"
 

Ron erwiderte daraufhin nichts, sondern zog nur eine Schnutte, während er sich auf den Weg machte, um alle Leute der GALV zusammenzusuchen.
 

In der Zwischenzeit wandte Harry wieder seiner Freundin zu und meinte: "Hermine - ich hab so ein Art Plan, aber dazu würde ich noch das Schwert von Gryffindor benötigen."
 

"Harry - was für einen Plan hast du?", wollte Hermine wissen.
 

"Ich möchte Ginny befreien. Und ich bin Voldemort in nur einer Art von Kampf gewachsen. Das ist Schwertkampf. Du weißt, dass ich in einem Kampf mit dem Zauberstab nicht genug Zaubersprüche parat hätte. Dann möchte ich noch versuchen - wenn ich eh dort bin - seinen letzten Horkrux, die Schlange Nagini zu vernichten.", erklärte Harry ihr seinen Plan.
 

"Harry - weißt du überhaupt, wie gefährlich dieser Plan ist? Schon zu versuchen, Ginny zu retten, ist gefährlich, aber dann noch das Wesen, welches Voldemort neben ihm selbst am wichtigsten ist, auszulöschen, ist fast zu gefährlich, um es riskieren zu können."
 

"Komm, Hermine! Wir können es schaffen!", rief Harry. "Wir müssen uns beeilen, sonst kommt Ron zurück!"
 

Somit hasteten sie wieder aus dem Gemeinschaftsraum und flitzten so schnell wie möglich durch Hogwarts zum Büro des Schulleiters. Albus war immer noch nicht zurück von der Besprechung, aber Harry fand auch allein den Gegenstand, den er benötigte. Das Schwert lag in einer der gläsernen Schränke. Harry nahm es heraus, wobei er von Fawkes und Flame, den beiden Phönixen beobachtet wurde.
 

Dann kehrten sie eiligst mit dem Schwert – Harry hatte es sich umgegurtet, denn es besaß inzwischen seltsamerweise einen Schwertgurt – in den Gemeinschaftsraum zurück.
 

Kaum hatten sie sich in den Sesseln nieder gelassen, als Ron mit den Mitgliedern der GALV zurückkehrte. Diese sahen Harry neugierig an. Ron hatte ihnen nicht erklären können, warum sie zu ihm kommen sollten.
 

"Gut, dass ihr kommen konntet!", meinte Harry und stand aus seinem Sessel auf. "Es geht um folgendes: Wie ihr wisst, ist Ginny ja entführt worden."
 

Alle nickten gleichzeitig.
 

"Ich habe herausgefunden, wo sie ist. Jetzt müssen wir sie befreien."
 

"Wo ist sie denn?", fragte Luna und Neville zugleich.
 

"Sie ist bei Lord Voldemort!", erklärte Harry ihnen.
 

"Und wie willst du sie befreien, Harry?", fragte Neville.
 

"Darauf komme ich jetzt zu sprechen!", erklärte Harry. "Ihr müsst alle in Zweiergruppe zusammengehen. Und du, Draco, kommst zu mir in die Zweiergruppe. Anschließend werde ich euch jedem einzeln meine Erinnerung vom Zielort zeigen. Diese müsst ihr euch hundertprozentig merken. Denn dort müssen wir dann später hin disapparieren."
 

Harry hatte es schnell geschafft, allen seine Erinnerung vom Friedhof ins Gedächtnis zu rufen.
 

"Nun, da wir dies geschafft haben, komme ich zum nächsten Punkt. Wie gehen wir vor? Nachdem wir am Friedhof angekommen sind, werden sich die Zweiergruppen gut verteilt verstecken. Nur Draco und ich bleiben. Wir verstecken uns hinter einem Grabstab, von wo wir alles gut übersehen können, jedoch nicht von hinten überrascht werden können."
 

Harry sah alle nacheinander an.
 

"Gut, Leute! Holt eure Umhänge und Zauberstäbe!"
 

Alle eilten davon und kamen kurze Zeit danach mit allem zurück.
 

"Habt ihr alles? Gut! Dann gehen wir zum Schultor! Wir sehen uns dort!"
 

Minuten später traf Harry sie alle pünktlich am Schultor wieder.
 

Er gab ihnen das Signal zum Starten und alle disapparierten sie in Zweiergruppen gleichzeitig zum Friedhof.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-07-20T10:28:22+00:00 20.07.2007 12:28
cool
jetzt ist ein horcrux vernichtet
bin gespannt
wies jetzt weitergeht
leona
Von: abgemeldet
2007-07-19T09:22:14+00:00 19.07.2007 11:22
wieder super
wo Dumbledore wohl ist
harry nimmt draco einfach mit in den Gryffindor raum bin ma ge4spannt wie die andern reagieren
weiter so
leona


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