Huldigung einer Massenvernichtungswaffe... die Fanarts der Woche
Und weiter geht es mal wieder mit dem feucht-fröhlichen Animexx-Kommentar, dem what-is-what dieser Seite, dem Lichtstrahl am Horizont, um es einmal poetisch auszudrücken. Die Animexx Mitgliedschaft hat sich nun tatsächlich zum dritten Male vollzogen (was natürlich angemessen mit Champagner aus dem Discounter, Zigaretten und Schnapspralinen vor dem Bildschirm zelebriert wurde. Wozu Geburtstag? Die Animexxmitgliedschaft ist doch so viel mehr als das).
Denn tatsächlich, es gibt solche Urzeitwesen, wie die Autorin dieses Werkes hier, die noch die guten alten Zeiten vor der Tyrannei der Zirkel und der Diktatur der Weblogs kannten. Quasi die Dinosaurier unter den Usern. Die alten, weisen, senilen Greise, die man vollkommen verzweifelt um Rat fragt (oder auch nicht, die können schließlich auch nicht helfen und gegen das Animexx-Atom-Lila kommt eh nichts mehr an) und die man insgeheim dafür bewundert, wie sie es so lange ohne bleibende Schäden davonzutragen im Animexx ausgehalten haben. Und sie haben es ausgehalten, was einem Weltwunder gleichkommt.
Viele unserer verehrten Mit-User treten schon frustriert nach einem Monat (gut, sein wir mal nicht so, geben wir ihnen eineinhalb Monate, man kann ja bekanntermaßen lange ohne Nahrung auskommen) aus dem Verein aus, wenn sie Mangelerscheinungen, vollkommene Dehydration, Neurosen und der flehende, ärztliche Rat: "Gehen Sie, solange Sie noch können! Entweder die Seite oder Sie!" dazu treiben.
Aber allem Terrorlila, Augenkrebs, Herzinfarkten und Nervenzusammenbrüchen zum Trotz, drischt die Auteuse dieses Geschreibsels hier noch immer fleißig auf die Tastatur ein.
Drei Jahre- länger als die meisten Ehen heute halten. Aber nun genug von meiner Wenigkeit und ganz im Sinne von:
Früher war wirklich alles besser und den ganzen neumodischen Kram sollte man doch einfach nur im Klo runterspülen, geht es nun weiter bei dem Ratgeber für Groß und Klein, der ultimativen Hilfe, wenn man durch Lila hervorgerufene Hirnverblödung nicht mehr weiß, ob man nun Männchen, oder Weibchen ist.
Heute wird sich eines Themas angenommen, das für viele das Heiligtum, das Tibet des Animexx, das goldene Kalb der Neuzeit darstellt...
Für andere wiederum ist es so interessant wie eine tote Eintagsfliege auf weißer Raufasertapete.
Die Rede ist von abstrakt-moderner Kunst, bekannt als Fanarts, deren Schaffern und natürlich dem Sahnehäubchen, das mindestens jeder begnadeter Animexx van Gogh schon einmal aufgesetzt bekommen haben sollte.
Das Über-Fanart.
Das gottartige Fanart der Woche, dem man gar nicht genug huldigen und lobpreisen kann (zumindest in den Augen der meist etwas egoman veranlagten Zeichner dieser, nennen wir es mal enthusiastisch, "Werke").
Thema der vierten Session:
Lobet und preiset die Zeichner und ihre Werke, verneigt euch vor den Fanarts der Woche!
Tja ja, immerhin etwas, das sich über die Jahre hinweg durch die Animexxevolution in die Neuzeit der Zirkelherrschaft und Machtzentren der Weblogs herüber gerettet hat. So manchen Mit-User brachte die fatale Schönheit eines solchen Werkes erst dazu den verhängnisvollen Weg ins lilane Verderben zu beschreiten und Mitglied dieser Seite zu werden. Allein dafür sollte man sie öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrennen, diese Unglücksboten die unschuldige Wesen in das Reich der Verdammnis locken.
Das materialisierte Böse.
Die Fanarts der Woche.
Ja, es gibt sie seit Menschengedenken, schon die Neandertaler hatten diese Wunderwerke der Pixel an ihren Höhlenwänden und verehrten sie als Götter, im Mittelalter wurden diese Werke von den asketischen Mönchen zu gottlos im Oberöttingerschweinfurttal Pinselstrich für Pinselstrich in mühevoller Kleinstarbeit gezeichnet. Ein Mönch schaffte somit im Laufe seines kargen Lebens durchschnittlich ein halbes Bild. Aber genug mit der kurzen geschichtlichen Einführung in dieses überaus umstrittene Themengebiet.
Es ist doch einfach nur schön, dass sich solche Traditionen dank überengagierter Zeichner bis heute hin gerettet haben.
Und sein wir doch mal wieder hemmungslos ehrlich:
Wieder einmal schlägt die Kommentarsucht um sich, der Neid sprüht aus allen Ecken und der Wunsch endlich einmal, nur einmal, über all den anderen nichtswürdigen Kreaturen zu stehen, die es wagen, die sich doch tatsächlich erdreisten sich Zeichner zu nennen, ist für viele der Anreiz schlechthin. Da tun sich Chancen auf.
Verträge bei korrupten Verlagen, Ritterschlag, Mittagessen bei der Queen, Heiligsprechung, oder einfach nur die Bildung eines fanatisch stalkenden Fanclubs könnten die Folgen sein.
Wundervolle Aussichten, nicht?
Für viele besser als lecker Frikadelschen mit Senf.
Darum wollen wir nun einmal versuchen diesem Phänomen auf die Spur zu kommen, in jahrelangen Feldstudien haben mutige Mit-User versucht dieses Geheimnis zu lüften und nicht selten wurde mit ihrem Leben dafür bezahlt, denn die Spezies der Zeichner gilt als äußerst radikal und aggressiv.
Kritik an den Werken selbiger wird zumeist mit dem Tode, oder zumindest mit einem gezischten "Kannst es doch auch nicht besser" bestraft.
Und wenn man es doch besser kann? Dann stellt sich die Frage wie man das gesamte ignorante Animexx davon überzeugt, DASS man es eben besser kann.
Erste Möglichkeit diesen Rundumschlag zu verüben ist die Verwendung des Wortes mit K.
Das Unwort, das satanischböse, das Wort, das man noch nicht einmal wagen sollte zu denken.
Trotz aller Verbote und möglicherweise darauffolgenden göttlichen Strafen:
Das Wort lautet Kritik.
Ja, meine kleinen Mit-User, verkriecht euch nur in eure Ecken, ihr könnt diesem Wort nicht entkommen. Es wird euch verfolgen, bis in eure tiefsten Alpträume hinein und ihr könnt nichts, aber auch gar nichts dagegen tun.
Wie gesagt, dieses Wort löst mehr oder minder im gesamten Animexx eine Massenpanik aus. Hysterisch schreiende Mit-User stürzen sich mit einem rettenden Hechtsprung unter den Schreibtisch, andere wiederum beißen apathisch in die Tastatur, wieder andere zerdrücken die Maus mit bloßen Händen.
Für wahr, dieses Wort kann die Welt zerstören, mächtiger als der eine Ring und todbringender als Nagoya Motel und EU5 (alle Namen von der Redaktion geändert), verfügt dieses Wort über die Macht die Menschheit ins Verderben zu stürzen. Denn wenn man nun als zutiefst in seinem Ego gekränkter Zeichner Aufmerksamkeit, oder zumindest auf ewig lodernden, alles verschlingenden Hass ernten will, wäre man wirklich gut damit beraten zu kritisieren.
Dabei ist es vollkommen egal was man kritisiert. Wenn es nichts zu kritisieren gibt, dann lässt man sich eben was einfallen. Man kann immer etwas schlecht finden und nichts ist perfekt (außer man selbst natürlich), also ran an den Speck, dass sich bloß kein Bild traut besser zu sein, als das eigene.
Und wenn man eben kritisiert, dass der Mensch keine fünf Arme hat, oder verkündet, dass ein violetter Rasen viel authentischer wirken würde, stört das auch nicht mehr. Es ist vollkommen Jacke wie Hose. Es ist absolut egal was man kritisiert, Hauptsache man tut es. Denn selbst wenn es etwas zu kritisieren gäbe, Betonung auf gäbe, würde sich trotzdem kein Zeichner dieser Kritik annehmen, man ist ja schließlich perfekt.
Hier schließt sich der Kreis.
Dementsprechend ist auch die Reaktion des kritisierten Künstlers, nach geschocktem, ungläubigem Starren auf den Bildschirm und dem realisieren, dass nach 5739 "geil" Kommentaren es tatsächlich jemand gewagt hat eine andere Meinung zu haben. Sie ist so fatal wie simpel.
Wutausbruch, Schreikrampf, ENS: "Kannst es doch auch nicht besser", dem Kritiker seinen Fanclub auf den Hals hetzen und seinerseits sämtliches Bilder des von nun an abgrundtief verhassten, verabscheuungswürdigen Users hemmungslos in Grund und Boden schimpfen.
Da stellt sich für die Schreiberlinge dieser Seite die Frage:
Warum?
Die Schreiber können nicht Zeichnen, sonst würden sie es ja tun. Deswegen beschränken sie sich auf die heißgeliebte Tastatur, das anbetungswürdige Word und die verdammt geile Rechtschreibhilfe, notfalls auch noch auf den antiken Duden.
Sagen wir es wie es ist:
Schreiber können in 80% der Fälle nicht zeichnen.
Und was das Erstaunlichste ist:
Es ist ihnen egal.
Meine Wenigkeit zählt auch zu der Sorte deren Bilder aussehen würden, wie eines von Picasso, wenn er eine halbe Flasche Korn und zwei Joints intus hat.
Aber stört es uns?
Nein, deswegen lassen wir es ja auch bleiben.
Nun stellt sich natürlich wieder einmal die Frage (im Moment stellen sich wirklich verdammt viele Fragen) wieso stört es dann die Zeichner?
Dafür gibt es viele Erklärungsansätze, selbst Freud versuchte sich vergebens daran dieses Mysterium der Abgründe der menschlichen Psyche zu ergründen. Als der wohl plausibelste Erklärungsversuch wird folgender gehandelt:
Hat es ein Zeichner, ein Zeichner, der als Rembrands Meister hätte fungieren können und Hundertwasser das erste Mal einen Pinsel in die Patschehand drückte (und van Gogh das Küchenmesser für sein Ohr), ja wenn ein solcher Gott es endlich bis zum Fanart der Woche geschafft hat - was ihm ja eigentlich schon seit dem Moment seiner Geburt zusteht - was allerdings nur von dieser inkompetenten Animexx-Gesellschaft vollkommen ignoriert wurde, dann verlangt dieser Zeichner nur eines:
Lobpreisung, Tribut, ein vollkommen überwältigt gehauchtes "Salve, oh größtes Bild der Animexxgeschichte", sobald Ottonormal-User und absolut passionierter Anti-Zeichner das Animexx auch nur schief anguckt.
Schön und gut. Schreiber können auf Kritik auch allergisch reagieren, aber das Schöne ist ja:
Auch ein Kritikkommentar IST ein Kommentar, der den erbarmungslosen Zähler hinter der FF in die Höhe schnellen lässt. Wer liest sich schon die Kommentare durch? Hauptsache viele, viele, unendlich viele stehen hinter der FF. Da ist der Inhalt egal, Hauptsache man bekommt mal endlich eine Reaktion. Bekanntermaßen sind die FFs mit den meisten Kommentaren ja die besten.
Aber wieder zurück zu den Fanarts. Als unbedarfter Animexxneuling wird man sich wahrscheinlich folgendes denken, wenn man vom Fanart der Woche hört:
Wenn dieses Gekritzel da schon Fanart der Woche ist, fein. Das wird dann schon was Ordentliches sein.
Das denken sich gut 90% der Mit-User, die nicht zeichnen und verzweifelt versuchen diese Monster, welche sie penetrant sofort auf der ersten Seite anfallen wie bissige Köter, zu ignorieren.
Aber wie gesagt, ignorieren lässt sich ja noch so eben eben tolerieren. Kritik ist fatal und der größte Frevel, den man in der Animexx-Sekte begehen kann. Da ist Ignorieren doch besser, wenn man es denn schafft.
Und wie wir doch alle wissen werden diese Fanarts nicht ignoriert. Hat ein Fanart der Woche mal weniger als 1000 Kommentare, kann man sich als Zeichner eigentlich schon den nächsten Baum zum aufknüpfen suchen, denn man hat ja vollkommen versagt. Kritik an diesen Werken wird wie gesagt nicht geduldet, ist mit hohen Geldstrafen belegt und kann zum augenblicklichen Entzug der Animexx-Benutzererlaubnis führen. Dies bis zu max. zwei Jahren mit angeschlossener 3-jähriger Probezeit.
In diesem Sinne:
Lobet und preiset die Fanarts der Woche, oder man wird euch dazu bringen es zu tun!
Fy
