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Engel des 21. Jahrhunderts

von

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Das Geheimnis alter Zeit

Lilly fand sich in einem Raum mit vielen PCs wieder. Er erinnerte sie an einen Computerraum in einer Firma oder einer Schule. In der ersten Sekunde fragte sie sich, wo sie war, doch dann wurde es ihr rasch bewusst: Sie musste sich wieder in der realen Welt befinden. Doch war sie nicht bei sich zu Hause angekommen, sondern dort, wo Dracula wohnte.

Sie riss sich aus ihren Gedanken und suchte den Raum nach Dracula und Beherit ab. Natürlich waren die beiden kaum zu übersehen und doch überraschte Lilly ihr Anblick. Im Gegensatz zu ihr sahen die beiden in der realen Welt anders aus, als im Internet. Der, den Lilly als Dracula zu erkennen glaubte, unterschied sich von dem Dracula der 3. virtuellen Welt nur durch die Augenfarbe. In dieser Welt waren seine Augen von einem verhaltenen Grauton. An Draculas Bein klammerte sich ein kleines, blondes Mädchen. Sie konnte höchstens 10 Jahre alt sein. War dieses Mädchen wirklich Beherit?

Jäh schoss Lilly durch den Kopf, dass die beiden wohl kaum Dracula und Beherit heißen konnten. Das waren schließlich keine Namen.

,Wie heißt ihr?', fragte sie also etwas zögerlich.

,Mein Name ist Keith', erklärte Dracula gediegen wie je, ,Und das ist meine Adoptivschwester Cynthia.' Lilly nickte dankend.

,Und wie heißt du?', wollte Cynthia wissen, überwand ihre Scheu und lies Keith' los.

,Lilly', gab Lilly wahrheitsgetreu zurück, ,Wie ist es möglich im Internet jemand zu sein, der man in Wahrheit nicht ist?'

Keith lächelte amüsiert: ,Im Internet kann sich jeder ein sogenanntes Profil erstellen. In ihm kann er festlegen, wie er aussehen und heißen möchte. Nun folge mir bitte. Es wird Zeit den Heimweg anzutreten.'

Keith nahm seine kleine Schwester bei der Hand und verließ den Raum. Lilly folgte ihm auf dem Fuße. In einer fremden Gegend wollte sie nicht alleine zurückbleiben.

Tatsächlich handelte es sich bei dem Gebäude, in dem sich der Computerraum befand, um eine Schule. Genauer gesagt um ein Gymnasium, das sich zu Lillys Überraschung in der Stadt befand, in der sie selbst wohnte.

,Ich könnte einfach davonlaufen und nach Alex suchen', fuhr es ihr durch den Kopf. Doch dann erinnerte sie sich jäh an den stechenden Schmerz, der sie ereilte, wenn sie eine Spur Eigeninitiative zeigte, und entschied sich dagegen.
 

Die Laternen an den Straßen entflammten alle zugleich und tauchten die Stadt in Zwielicht. Immer noch wandelte Alex ziellos umher und langsam begann er an dem Sinn dieses Unternehmens zu zweifeln. Er lehnte sich erschöpft an eine mit Graffiti beschmierte Wand und beobachtete die vereinzelten vorüberziehenden Menschen. Wieder war er dazu verdammt eine Nacht alleine auf der Straße zu verbringen. Dieser Gedanke widerstrebte ihm fast noch mehr, als die Tatsache, dass es hoffnungslos war Lilly in einer derart großen Welt zu suchen. Wie hatte er es nur geschafft seine Ellis einmal wiederzufinden? Und viel wichtiger: Wie hatte er es geschafft sie so schnell wieder zu verlieren?

Doch Alex schien das Glück hold. Er schloss für einige Sekunden die Augen und als er sie wieder öffnete, kreuzte ein ungleiches Dreiergespann seinen Weg, dass aus einem großen, dunkelhaarigen Jungen, einem kleinen blonden Mädchen und einem noch viel kleinerem blonden Mädchen bestand. Verwirrt rieb sich Alex die Augen. Hatte ihm sein müder Geist einen Streich gespielt, oder war das ältere Mädchen mit dem langen Blondhaar tatsächlich Lilly? Er hatte keine Zeit länger darüber nachzudenken. Rasch und in gebührendem Abstand folgte er der Gruppe bis sie an einem altmodisch anmutenden Haus ankamen und darin verschwanden.

Inzwischen war sich Alex vollkommen sicher, dass es sich bei dem einen Mädchen um Lilly handelte. Doch wieder stand er im wahrsten Sinne des Wortes vor einer verschlossenen Tür. Wie konnte er Lilly signalisieren, dass er hier war, ohne es Dracula und Beherit ebenfalls zu verraten? Denn, dass es sich bei Lillys Begleitern um die beiden handelte, erschien Alex selbstverständlich.

Nachdenklich schob er die Hände in die Hosentaschen. Jäh war er sich sicher, den dunkelhaarigen Jungen schon einmal gesehen zu haben. Doch er konnte sich nicht erinnern woher er ihn kannte. Es war einfach zu lange her. Aber wie konnte er einen ganz gewöhnlichen Jungen vor vielen Hunderten von Jahren getroffen haben? Hatte ihm seine Phantasie einen Streich gespielt? Doch das war jetzt nicht wichtig. Er musste sich etwas einfallen lassen, denn wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, so viel war klar.
 

,Du kannst hier bei mir schlafen', wies Keith Lilly an, während er einige im Zimmer verstreute Bücher in ein Regal einsortierte. Seine Schwester hatte sich bereits im Flur von ihnen verabschiedet und war in dem Zimmer gegenüber diesem verschwunden.

,Bitte verzeih die Unordnung. Ich habe keinen Besuch erwartet', fuhr Keith fort und richtete das Bett. Lilly für ihren Teil hätte das Zimmer auch zuvor nicht als unordentlich beschrieben. Eine faltige Bettdecke und ein paar unsortierte Bücher - das war für sie das normalste der Welt.

,Du kannst dich jetzt umziehen. Das Bad ist die erste Tür rechts, wenn du aus dem Zimmer gehst', erklärte Keith und richtete sich auf, nicht ohne das makellose Bett zufrieden zu mustern.

,Umziehen?', fragte Lilly verwirrt. Sie hatte nichts zum Umziehen dabei. Keith wandte sich nach links und öffnete den Kleiderschrank. Nach kurzer Zeit des Suchens zog er ein langes weißes Nachthemd heraus und reichte es Lilly, die es einige Sekunden lang musterte.

,Wieso haben Sie so etwas in Ihrem Schrank?', wollte sie schließlich wissen.

Keith zwinkerte vielsagend mit den Augen und antwortete nicht. So verließ Lilly schließlich leise seufzend das Zimmer um sich umzukleiden. Sie fand das Badezimmer sofort und streifte das Nachthemd über. Dann ließ sie sich auf dem Toilettendeckel nieder und starrte ins Leere. Keith' sachliches, fast schon abweisendes Verhalten verwirrte sie sehr. Wenn er sie nicht bei sich haben wollte, wieso ließ er sie nicht gehen?

Lilly schwelgte noch eine ganze Weile in Gedanken und so kam es, dass sie erst eine halbe Stunde später in Keith' Zimmer zurückkehrte. Dieser lag bereits ausgestreckt auf dem Bett und schien in ein Buch vertieft. Auch er hatte sich für die Nacht umgezogen. Er trug eine schwarze Jogginghose. Da er oben rum unbekleidet war, blieb Lilly unschlüssig in der Tür stehen und senkte verlegen den Blick. Es verging keine Minute bis Keith sein Buch zuschlug und sich aufsetzte.

,Lilly, komm doch rein', bat er sie höflich. Immer noch verlegen dreinblickend betrat Lilly das Zimmer und ließ ihre abgelegte Kleidung auf den Schreibtischstuhl gleiten. Dann schloss sie die Tür hinter sich.

,Setz dich zu mir', wies Keith sie an und rückte von der Mitte des Bettes ein Stück nach rechts um ihr Platz zu machen. Langsam lies sie sich neben ihm nieder und starrte auf ihre Hände, die sie leicht nervös knetete. Nach einer Minute des Schweigens blickte sie auf und sah genau in Keith' graue Augen. Ein heißer Schauder lief ihr über den Rücken.

,Lilly', begann Keith in einem Tonfall, der Lilly sagte, dass es sich um etwas Wichtiges handelte, ,Wir kennen uns nun schon sehr lange.'

,Sehr lange? Ich empfinde drei Tage nicht als lange', fuhr Lilly stirnrunzelnd dazwischen, doch Keith hob die linke Hand um sie zum Schweigen zu bringen.

Wieder starrte Lilly auf ihre Finger und Keith suchte vergeblich ihren Blick. Erst nach einer erneuten Minute des Schweigens sah Lilly auf und wieder trafen sich die Blicke der beiden. Dieses Mal war es an Keith tief zu seufzen. Er ergriff Lillys rechte Hand, legte sie auf seinem Bein nieder und drückte sie sanft zwischen den Händen.

Lilly spürte wie ihr das Blut in den Kopf schoss, doch sie nahm sich zusammen und wandte den Blick nicht ab. Sie hatte das Gefühl, sie wäre es Keith schuldig.

,Ich habe ein Geheimnis und ich denke es ist meine Pflicht dich davon zu unterrichten', sagte Keith fest und doch war deutlich zu spüren, dass der für diese Worte all seinen Mut zusammennehmen musste. Er nahm die rechte Hand von der Lillys und legte ihr den Arm um die Schulter, wobei er ihre Hand immer noch mit seiner Linken fest umklammert hielt. Langsam zog er sie so nah an sich heran, dass sich ihre Schultern berührten und beugte sich dann zu ihr hinüber. Dann flüsterte er ihr die folgenden Worte sanft und doch klar verständlich ins Ohr: ,Ich bin der gefallene Engel Luzifer, Ellis einstiger Geliebter - dein Geliebter.'



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Evidenz
2007-01-14T23:50:05+00:00 15.01.2007 00:50
Hui......was für eine Wende!!!!!!!!!!!*.*
Von:  lomelinde
2007-01-14T21:16:07+00:00 14.01.2007 22:16
Hab grade erst angefangen zu lesen, bin im zweit Absatz.
In der ganzen einleitenden Phase des Kapitels klingt die Story leider ein kleinwenig holprig. Sie erklären wie sie sind usw. aber es klingt nicht ganz so flüssig wie du es ansonsten immer hin bekommst.
Im zweiten Absatz, mit Alex, wird die Sprache wieder viel fließender.
Aber insgesamt erscheint mir das Kapitel vom Sprachfluss weniger flüssig. Beinahe so als wäre dir das Schreiben nicht so einfach von der Hand gegangen als bei den vorangegangenen. Es ist nicht so schlimm, aber es ist mir einfach ein bisschen aufgefallen.

Moi, also mit dem Ende des Kapitels hätte ich nicht gerechnet, aber gut. Lucifer musste ja irgendwann mal auftauchen.
Ich bin mal gespannt, wie es weiter geht...
Von: abgemeldet
2005-06-03T21:09:59+00:00 03.06.2005 23:09
Tut mir leid das ich erst jetzt ein Kommi schreibne aber ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen^^
Deine Story gefällt mir sehr auch wenn es manchmal ein bisschen verwirrend ist^^
Îch hoffe du schreibst ganz schnell weiter denn mir gefllt der Ff
Schreibst du mir ne ENS wenn es weiter geht??
Ich mach auch ein kleinen wenig werbung für dich *zuzwinker*
Deine mondin


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