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Scheiß drauf!

Arne und Co.
von

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10Euro im Schneematsch

So! Endlich wieder ein Kapitel! ^^ Ich hoffe es bringt euch Freude!

Leider ist es mit diesem hier wohl immer noch nicht zuEnde! ^^ Ich weiß nicht, wie viele Kapitel ich noch brauche, bis das hier vorbei ist...aber egal! ^^

Viel Spaß!

Gruß Niemue
 

Arne humpelte die verschneite, matschige Straße entlang. Seine Hand, die den Blumenstrauß hielt, zitterte. Seine Lippen waren zu einer blutleeren Linie zusammengepresst. Tränen hingen in seinen Wimpern, lösten sich nur zaghaft, so als hätten sie an diesem kalten Feiertag keine Lust ihre Arbeit zu tun, und liefen in sanften Bögen über seine Wange. Die Wange, die eben noch eine Ohrfeige getroffen hatte.

Kim seufzte und wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke durchs Gesicht.

Er war heute Morgen aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Eigentlich sollte er im Bett bleiben und seine Gehirnerschütterung auskurieren, aber er war zu dem Café gegangen, von dem er wusste, dass es Kims Eltern gehörte.

Anscheinend wohnte er auch dort.

Er hatte eine der Kellnerinnen gefragt, wo denn Kim sei, er wäre ein Freund von ihm, und die hatte dann gezeigt, dass *ihr Sohn* -vedammt! Das war Kims Mutter gewesen und er hatte es nicht gemerkt!- hinter der Theke gleich im Flur die Treppe hoch, in seinem Zimmer mit dem *Kim*WindowColourSchild an der Tür sei.

Also war er den Weg bis zum Zimmer hoch gedackelt und hatte zaghaft an der Tür geklopft.

Es war ihm auch prompt geöffnet worden.

Kim und er blinzelten sich an.

Und dann fing das Geschrei an.

Kim beschuldigte ihn, er würde ihn nur ausnutzen und er wäre ein Scheißkerl.

Arne hatte so lange dagegen gehalten und versucht ihm zu erklären, was passiert war, bis Kim anfing ihn mit den schillerndsten Schimpfwörtern zu betiteln.

Und dann war ihm auch etwas Böses über die Lippen gekommen.

Kim gab ihm eine saftige Ohrfeige und stieß ihn so vor die Brust, das er fast ein zweites Mal innerhalb einer Woche eine Treppe herunter gefallen wäre.

Dann krachte die Tür zu und ein Schlüssel wurde umgedreht.

Kurz darauf kam Kims Vater anscheinend hoch.

Er sah ihn stumm an, betrachtete die jetzt leicht zerrupften Blumen und lächelte ihn tröstend an.

Arne fand ihn in diesem Moment viel sympathischer, als seinen Sohn.

Kims Papi legte ihm nahe, jetzt vielleicht besser das Haus zu verlassen und es später noch einmal zu versuchen, *wenn sich sein Temperament wieder der Außentemperatur angepasst hat*, wie Herr Santling das so schön formulierte.

Also war er gegangen und ohne auf den Weg zu achten durch die Stadt gelaufen.

/Wie kann man sich nur so streiten, wenn man sich gar nicht richtig kennt?! Scheiße.../

Er blickte auf und sah sich um.

"Na toll..."

Jetzt hatte er sich auch noch verlaufen. Er war in einen ihm vollkommen unbekannten Stadtteil gekommen.

Und in einen ziemlich heruntergekommenen auch noch dazu.

Leise stöhnte er auf.

Die Medizin hörte auf zu wirken. Seine Kopfschmerzen traten in den Vordergrund und ließen keinen richtigen Gedanken zu.

Entkräftet ließ er die Blumen in den dreckigen grau-braunen Schneematsch fallen.

Fast wie hypnotisiert starrte er auf das Bild, das sich ihm bot.

Weiße und Rote Rosen inmitten von frischem Grünzeug auf matschigem Dreck.

Er fühlte sich wie der Strauß. Zerrupft, lädiert, kalt und fallen gelassen.

Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen, nahmen ihm die Sicht auf das deprimierende Bild der 10, die er in den Strauß investiert hatte und die jetzt dort auf dem Boden lagen.

Zu den Kopfschmerzen gesellten sich auch noch der Herzschmerz und der Schmerz in seinem Fußgelenk.

Er stöhnte leise auf und fuhr sich fahrig mit den Händen durch sein Gesicht.

Ihm war schummrig. Er sollte aufpassen, hatten die Ärzte gesagt. Er hatte eine Gehirnerschütterung und überdehnte Bänder. Außerdem saß die Erkältung noch in seinen Knochen.

Verdammt! Er sollte doch aufpassen!

Er merkte erst, dass er in den Beinen eingeknickt war, als kalte Nässe sich auch schon durch seine Hosenbeine stahl.

Alles wurde vollkommen schwarz.
 

Arne blickte trüb in seine Kaffeetasse.

Katja rührte in ihrem Tee herum.

Und Domi starrte ihn finster über die Tischplatte an.

Es herrschte eisige Stille.

Arne seufzte auf.

"Es tut mir Leid..."

"Es tut dir leid?! Du Idiot! Wenn man dir sagt, dass du im Bett bleiben sollst, dann bleibst du im Bett! Wegen dir kann ich jetzt auf dich aufpassen und das Weihnachtsessen bei unseren Eltern fällt ins Wasser!"

Katja schüttelte den Kopf.

"Hör auf zu schreien, Domi. Es bringt ja doch nichts."

Arne lehnte sich in seinem Stuhl zurück und senkte den Blick.

"Ihr könnt ruhig gehen. Ich werde das Bett nicht mehr verlassen. Das mit Kim hat eh keinen Sinn mehr."

Sie schwiegen.

Dominik erhob sich.

"Katja, pass auf diesen Idioten auf. Ich brauche frische Luft! Das hält ja keine Sau aus hier..."

Es dauerte nicht mehr lange und schon viel die Haustür ins Schloss und sie saßen stumm am Küchentisch.

"Äh...Sollen wir etwas Kartenspielen...?"

Arne lächelte dünn.

"Nein...Fläz dich vor den Fernseher. Ich geh was schlafen."

Und so trennten sie sich.
 

Arne starrte trüb an die Zimmerdecke.

Es hatte doch alles so viel versprechend angefangen...das mit Kim und so...

Gefrustet seufzte er auf und drehte sich auf die andere Seite. Es war mittlerweile 19:00. Ihm war langweilig.

Domi war, seit er vor zwei Stunden fast fluchtartig die Wohnung verlassen hatte, nicht wieder zurückgekommen. Katja glotzte immer noch fern und er lag hier und grübelte über sein verkorkstes Leben nach.

Und morgen sollte er auch noch zu seinem Vater Essen gehen...Dem war nämlich scheißegal, in welcher Verfassung sein Sohn war.

Es kotzte ihn an.

Nichts lief, wie es sollte.

Anscheinend hatte das Schicksal wirklich seinen eigenen Kopf.

/Gott...Wenn ich nicht langsam etwas mehr Glück im Leben habe, begehe ich Harakiri!**/

Aus dem Wohnzimmer erschall das Lachen des Publikums einer hirnlosen, amerikanischen Sendung aus dem Fernseher. Arne horchte auf. Katja lachte nicht mit...Das überraschte ihn aber schon sehr! Katja liebte solche Komödien! Die lachte immer über die flachen Witze!

Verwirrt blinzelte er und schob seine Füße aus dem Bett.

Leicht schwankend stand er auf und tappte durch das Zimmer zur Tür, die direkt ins Wohnzimmer führte.

Katja lag lang ausgestreckt und laut ratzend auf dem Sofa, während der Fernseher unbeachtet in der Gegend herumflimmerte.

Ein breites Grinsen breitete sich auf Arnes Gesicht aus.

Sein Wachhund schlief...

Was tat er jetzt?!
 

**Für alle, die nicht wissen was Harakiri ist: Selbstmord mit einem Samuraischwert...ich glaub das haben die Samurais oft gemacht O.o so das schwert sich in den Bauch rammen und so...^^



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