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Blutmond

von

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I
 

Der Bildschirm flimmerte in den dunklen Zimmer und war die einzige Lichtquelle. Gedämpftes Hupen durchdrang die Stille und mischte sich mit dem nervtötendem Summen des PCs. im 13. Stock war von den Geräuschen der Stadt nicht mehr viel zu hören und dennoch spürte man selbst hier das Leben der Metropole, ihren Ruf an alle, die sich des Nachts hinaus trauten.

Und genau dies war das Problem, die Stadt war voll vom Leben und Atmen der Menschen, doch genauso schnell nahm die dieses Leben wieder, jede Nacht.

Müde streckte sich Patrick Miller, stand auf und ging ans Fenster. Er bekam langsam Kopfschmerzen, sein Hirn arbeitete bereits seit Stunden auf Hoch-touren, doch er konnte sich einfach nicht mehr konzentrieren. Erschöpft war der dem Computer einen Seitenblick zu, er konnte nicht erkennen was gera-de aufgerufen war, doch er wusste es trotzdem. Es war bereits fast zwei Jahre her, dass er mit diesem Fall betraut wurde, damals war er noch ein junger dynamischer Mann, der von Miami nach New York versetzt wurde und war voller Elan an diese Sache herangegangen. Der Fall war mysteriös und aussichtslos zugleich.

Patrick beobachtete sein Spiegelbild in der Fensterscheibe, es war dunkel und vermischte sich mit dem Bild der Lichter außerhalb, aber er wusste wie er aussah. Seine Haut schimmerte gräulich, durch das blauweiße Leuchten des Bildschirms noch verstärkt, seine Augen schienen aus den Höhlen zu treten, die Adern traten hervor und das Weiß war rötlich verfärbt, eindeutig übermüdet, was ja auch nicht verwunderlich war. Er saß bereits seit mehre-ren Stunden an seinem Schreibtisch und arbeitete die Akten durch. Der junge Polizist seufzte und setzte sich wieder.

An diesem Abend war schon wieder die Leiche eines Jungen gefunden worden, diesmal in der Nähe des Central Parks, Patrick hatte sich den Kör-per angesehen und wusste, dass ihn der Anblick wieder bis in den Schlaf verfolgen würde. Der vorläufige Autopsiebericht war vor einer Stunde auf seinen Tische gelegt worden und er brauchte nicht hinein zu sehen, um zu wissen, was drin stand. Der tote Junge wies am ganzen Körper Hämatome auf, war sehr blass und halbnackt. Dies waren die Merkmale aller Leichen dieses Täters.

Die Morde waren schon rätselhaft als er ins Revier gewechselt war, er hatte als ,Frischling' gegolten, dessen Übermut und Tatendrang gebremst werden sollte. Eines Morgens dann war er zum Chef gerufen worden, der ihn mit diesem Fall betraut hatte, nicht ohne hämisches Grinsen wie er sich nun erinnerte. Man wolle ihn lehren, dass nicht alles so ,einfach' wäre wie im sonnigen Miami und dass es hier in New York anders liefe. Miller hasste diese Stadt, es war um diese Jahreszeit kalt, regnerisch und der Himmel ständig grau und wolkenverhangen. In Florida war der Herbst noch ange-nehm warm, die Sonnenuntergänge herrlich und der Himmel blau wie das Meer. Wehmütig erinnerte er sich an seine Heimat und seufzte schwer, dann wandte er sich wieder dem PX zu.

Er konnte kein Täterprofil erstellen, die Hinweise waren nicht schlüssig genug, das einzige was er wusste, war, dass die Leichen Jugendliche waren, fast noch Kinder und die vorliegenden Autopsieberichte so gut wie nichts nützten.

Patricks Magen krampfte sich zusammen und Tränen der Wut schossen ihm in die Augen. Wie konnte man sich nur an unschuldigen Kindern vergreifen und sie täten? Er musste tief durchatmen, um sich zu beruhigen. Die Opfer hatten teilweise verheilte Knochenbrüche, was darauf schließen ließ, dass sie über längeren Zeitraum gefoltert wurden. Einige wenige starben durch Genickbruch, die meisten jedoch durch innere Blutungen aufgrund großer Gewaltanwendung. Der junge Mann nahm sich den Autopsiebericht vor, um zu sehen, woran dieser Junge gestorben war. Genickbruch, außerdem wurde ein niedriger Blutwert festgestellt. Das war neu.

Eines konnte er sagen, der Täter bevorzugte Jugendliche bzw. Kinder keines bestimmten Typs, sie schienen wahllos ausgesucht worden zu sein, sie wa-ren aus unterschiedlichen Schichten der Bevölkerung und bisher war jede Nationalität vertreten gewesen. Das Wichtigste und gleichzeitig frustrie-rendste war, dass es keine Zeugen gab.

Stöhnend lehnte er sich zurück und massierte sich den Nasenrücken und griff nach seiner Zigarettenschachte, dabei fiel sein Blick zufällig auf den Aschenbecher, er war voll mit Kippenstummeln, daneben lag sein Bleistift, dessen Radiergummi sicher schon bessere Tage erlebt hatte.

Stimmt ja, er wollte sich Notizen machen, doch seine Gedanken konnten sich nicht mehr auf einen Punkt fixieren.

Miller stand erneut auf und holte sich seinen bestimmt schon eintausendsten Kaffe und lehrte gleichzeitig den Aschenbecher. Er streckte sich und ging zu seinem Arbeitsplatz zurück. Dieser Fall musste gelöst werden, koste es was es wolle, allein, schon damit seine Kollegen aufhörten zu lachen. Die-sen Fall hatten schon viele gehabt und keiner war weitergekommen und sie hatten ihn wieder abgegeben. Nun war er an der Reihe. Er würde ihn lösen, denn dann war ihm sein beruflicher Erfolg garantiert und seine Beförderung würde nicht lange auf sich warten.

So ein wenig motiviert, setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch, nahm einen Kaugummi und schrieb sich die ersten Notizen in seinen Block.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-05-07T00:17:01+00:00 07.05.2005 02:17
Zu erst:

Dein Schribstil ist angenhem zu lesen, kalr formuliert und um es kurz zu fassen gut!

Die Story kommt bis jetzt noch nicht so richtig in Gang und vielleicht ist das der Grund weshalb du keine Kommentare bekommen hast.
(was ich zwar nciht so ganz nachvollziehen kann aber egal)

Ansonsten hört sich die Story bis jetzt auf jedenfall nciht shclecht an.
Echt ich kann nicht verstehen wieso teilweise grottenschlechte ff mehr kommetare bekommen ( und das sind durchaus positive!) als gute!

Also hör nicht auf zu schreiben,auch wenn keine/wenig Kommis kommen.
(Jupp ich kenne das Problem nur zu genüge.... vor allem wenn man sein ganzes Herz in die Geschichte hengt *seufz*)

Mie


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