Ich werde alles tun um dir zu helfen
4. Kapitel: Ich werde alles tun um dir zu helfen
Von da an saß er jeden Tag an Kagomes Bett. Am Abend ging er immer zurück ins Mittelalter. Doch selbst dann waren seine Gedanken immer bei Kagome.
Kaede und den anderen war aufgefallen, dass Inu Yasha sich fast nur mehr in der Neuzeit aufhielt und an einem Abend fragte ihn Kaede deshalb: "Was machst du denn die ganze Zeit über in der Neuzeit?" Inu Yasha blickte in die Runde. Er saß gemeinsam mit seinen Freunden Sango, Miroku und Shippo bei Kaede in deren Hütte. "Ich besuchte Kagome, jeden Tag." Antwortete er. "Übertreibst du da nicht etwas? Ich habe dir zwar vorgeschlagen, dass du ihr Grab besuchen sollst, aber dann gleich jeden Tag. Du sitzt den ganzen Tag am Friedhof?" Meinte Kaede. Inu Yasha gab ihr keine Antwort sondern sah zu Boden.
Er hatte keinem seiner Freunde verraten, dass Kagome gar nicht tot war. Inu Yasha wollte niemandem falsche Hoffnungen machen, falls sie nicht mehr aufwachte. Er hoffte zwar das Gegenteil, aber er war auch so Realistisch, dass er wusste, dass man mit allem rechnen musste. "Nun ja, wenn es dir dann besser geht. Dann mach eben damit weiter." Meinte Kaede. "Aber du musst auch akzeptieren, dass du Kagome nicht mehr wieder sehen kannst. Sie wird nicht mehr zurückkommen. Inu Yasha."
Wenig später saß Inu Yasha auf einem Ast des Goshinboku. Dem Baum an dem er Kagome kennen gelernt hatte. Das war jetzt etwas mehr als ein Jahr her. "Kagome wenn ich nur wüsste wie ich dir helfen könnte." Murmelte er.
Er saß da und blickte in den finsteren Himmel, als ob er dort eine Antwort auf seine Fragen finden könnte.
In dieser Nacht waren nur wenige Sterne am Himmel zu sehen. Und einer dieser Sterne leuchtete besonders hell, so dass er die Aufmerksamkeit von Inu Yasha erregte. ,Er leuchtet fast so hell wie der Juwel der vier Seelen.' Dachte er. "Ja klar. Das ist es!" rief er im nächsten Moment. "Der Juwel. Mit seiner Hilfe kann ich Kagome sicher wieder gesund machen." War er sich sicher.
Er sprang vom Baum und rannte ins Dorf.
Inu Yasha stürmte in Kaedes Hütte wo noch immer alle ums Feuer herum saßen. "Ich brauche den Juwel!" verlangte er sofort. "Wozu brauchst du ihn?" erkundigte sich Kaede. "Das kann ich dir nicht sagen, gibt ihn mir einfach. Dann wirst du schon sehen was ich vorhabe. Falls es funktioniert." Entgegnete er. "Falls du vorhast Kagome wieder ins Leben zu holen rate ich dir davon ab." Sagte Kaede. "Gib ihn mir einfach, sonst muss ich ihn mir leider holen." Er streckte ihr verlangend die Hand entgegen. "Du wirst ihn dir nicht holen." Mischte sich Miroku ein. "Und wenn du es tust werde ich dich daran hindern."
Inu Yasha trat näher an Kaede heran. "Bitte gib mir den Juwel und vertrau mir einfach." Bad er sie.
Kaede schwieg eine Zeit lang. Dann nahm sie den Juwel vom Hals und überreichte es ihm. "Kaede..." wollte sich nun auch Sango einmischen, schwieg jedoch als Kaede eine abwehrende Handbewegung machte. "Lass gut sein Sango. Er wird schon wissen was er tut." Ein leises "Danke." War von Inu Yasha noch zu hören, dann verließ er die Hütte wieder und lief zum Knochenfressenden Brunnen.
Nichts würde ihn jetzt noch daran hindern Kagome zu helfen, nahm er sich vor.
Angekommen am Brunnen lehnte er sich darüber und blickte hinein, dann warf er noch einen Blick auf den Juwel den er in seiner Hand hielt. "Kagome ich komme." Flüsterte er und sprang.
Nachdem Inu Yasha die Hütte verlassen hatte wandte sich Miroku an Kaede: "Bist du sicher, dass es richtig war Inu Yasha den Juwel zu überlassen?" "Ja wer weiß was er damit vor hat." Meldete sich Shippo zu Wort, der auch mal was sagen wollte. "Vielleicht will er ja ein vollwertiger Dämon werden." Fügte er noch hinzu. "Kaede glaubst du Shippo hat Recht?" erkundigte sich Sango.
Kaede die, die ganze Zeit über ruhig da gesessen hatte meinte nun: "Ich glaube nicht, dass er ein vollwertiger Dämon werden will. Diesen Gedanken hat er schon lange aufgegeben." "Aber was hat er dann vor." Überlegte Miroku. "Ich weiß es auch nicht." Antwortete Kaede. "Aber er hat gesagt wir sollen ihm vertrauen. Er hat noch nie jemanden um so etwas gebeten. Deshalb will ich abwarten was geschieht."
"Möglicherweise will er mit Hilfe des Juwels Kagome wieder zurück bringen." Meinte Sango. "Kaede... was meinst du dazu. Könnte das stimmen?" wollte Miroku wissen. "Nein." Kagome schüttelte den Kopf. "Inu Yasha weiß, dass das nicht funktionieren würde. Kagome wäre nicht mehr so wie früher. Sie wäre dann nicht mehr die Kagome die wir kennen."
"Aber was hat er dann vor?" Shippo blickte fragend in die Runde. "Das werden wir dann schon noch sehen. Lassen wir uns einfach überraschen." War Mirokus Meinung.
Inzwischen war Inu Yasha im Krankenhaus angelangt. Er hatte sich auf die Bettkante gesetzt, den Juwel trug er um den Hals. Jetzt nahm er es ab und legte ihn auf Kagomes Brust. ,Hoffentlich funktioniert es.' Dachte Inu Yasha. "Kagome." Flüsterte er jetzt leise. "Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du wieder aufwachst." Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. "Bitte Juwel der vier Seelen, mach Kagome wieder gesund." Er wartete eine Weile, aber nichts geschah. "Warum funktioniert es denn nicht? Bitte Kagome... wach schon auf." Flehte er, doch es half nichts. Kagomes Augen blieben weiterhin geschlossen. Regungslos blieb sie weiterhin im Bett liegen.
"Verdammt!" rief Inu Yasha. Er nahm den Juwel und schleuderte ihn wütend gegen die Wand wo er abprallte und dann auf dem Fußboden landete. Dort blieb er in der Nähe der Tür liegen. Gleich darauf füllten sich seine Augen mit Tränen. Er legte seinen Kopf auf Kagomes Brust und weinte leise. "Kagome... was soll ich denn ohne dich anfangen? Ich brauche dich. Oh Kagome. Wach doch endlich wieder auf."
"Inu Yasha." Ertönte da eine Stimme von der Tür her.
Inu Yasha hob den Kopf und blickte in die Richtung aus der die Stimme gekommen war. "Ki... Kikyou..." murmelte er fassungslos. Kikyou stand in der Tür und hatte den Juwel den sie aufgehoben hatte in der Hand. "Ich weiß warum sie nicht aufwacht." Sagte sie zu ihm.
