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Takutos Freund

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Takutos Freund

Katsumi drehte sich zu Koji um.

"Irgendwie beneide ich euch beide..."

Koji schaute ihn mit großen Augen an. Er hätte jetzt an alles gedacht, aber an das? Hatte Katsumi ihn damals nicht sogar davon abgeraten, etwas mit Takuto anzufangen?

Und jetzt?

Jetzt sagte er so etwas.

"Wieso?" fragte er also verblüfft.

"Ihr passt perfekt zusammen... wie Yin und Yang... Ihr vermengt euch und entsteht aus euch selber wieder... wie Phönix aus der Asche... Das ist ,wahre' Liebe. Nicht der Abklatsch, den wir den Daily-Soaps sehen, oder das vermeintliche Teenierumgeknutsche... oder ein Ehepaar, welches auch noch nach 30 Jahren verheiratet ist, aber voneinander nichts mehr wissen will... das was ihr ahbt, ist wahre Liebe... Leidenschaftliche wahre Liebe..." sagte Katsumi.

So ganz konnte Koji nicht realisieren, was Katsumi da gesagt hatte. Er konnte nicht glauben, dass dieser kleine, alberne Junge, welcher ihn immer mit tuntigen Sprüchen aufzog, diesen Monolog gesagt hatte.

Er war baff. Er konnte nichts darauf hin erwiedern.

"Ja... so müsste Liebe sein..."

"Müsste?" fragte Koji.

"Ja, so müsste es bei jedem sein. Ich wünschte..."

Katsumi brach den Satz ab.

"Was?"

"Ich hoffe auch, dass ich irgendwann jemanden finde, den ich so lieben aknn und der mich so liebt. Ich hoffe, ich finde diese Person."

"Person? Nicht Mädchen?"

Katsumi sah ernst zu ihm rüber.

"Du warst der größte Frauenheld, den ich kannte. Und jetzt liebst du diesen Junge da! Auch wenn ich nicht auf Männer stehe, weiß ich, dass wahre Liebe nicht auf ein Geschlecht festgelegt ist. Es sind vielleicht unsere Gene, die uns dazu treiben, aber das ist keine Liebe. Fortpflanzug ist keine Liebe. Sex ist keine Liebe. All dies, kann man voneinander trennen. Absolute Liebe, entscheidet sich nicht durch das Geschlecht. Sondern durch die Seele und die Gefühle, durch das was hinter dem ganzen chemischen Kram steht, welcher uns dazu treibt. Das ist wahre Liebe. Und deswegen muss es auch Gott geben, wenn es hinter der Natur etwas gibt. Ich hoffe nur, ich werde auch jemanden treffen, den ich so lieben kann..."

Koji verstand, was er gesagt hatte.

Katsumis Albernheit und Späße, all diese Streiche und Possen, waren nur Fassade. In Wirklichkeit war er sehr, sehr ernst. Er war nicht der Spaßvogel, für den ihn alle hielten.

Nein, denn das war reiner Selbstschutz.

Wann hatte das nochmal so stark angefangen? Seit dem seine Schwester starb. Seit diesem Tage, was er so.

Doch dieses Ereignis, welches Troi überfiel, und wo er selbst daneben stand, warf ihn um.

Auch wenn Koji ihn manchmal hasste, so war er doch sein bester Freund. Und als er in die Augen Katsumis sah, sah er, dass er nicht verstand, wie ein Mensche einem Menschen so etwas antuen konnte.

Es war so, als wäre Katsumis Innerstes zerborchen.

So, als seine Schwester starb.

Mit einmal hörten sie, wie zwei paar Füße die Treppe nach unten kamen.

Beide sahen nach oben. Takuto kam mit Troi im Arm hinunter.

"Er wollte nicht alleine sein..." sagte Takuto.

"Du solltest dich ausruhen Troi!"

Koji war sehr besorgt um ihn.

"Nein... nein... es geht schon...!"

Ein merkwürdiger Klang lag in Toirs Stimme.

Er war sehr schwach, aber dennoch da. So etwas wie ,Ich-gebe-nicht-auf-!'.

"Wir sollten ins Wohnzimmer gehen, als hier auf dem Flur stehen."

Als sie sich hingesetzt hatten konnte Koji die Frage, die ihn schon die ganze Zeitquälte nicht mehr zurückhalten.

"Also, was ist passiert? Wer war es?"

Zuerst herrschte Stille. Takuto wollte gerade zu ihm sagen, dass es wohl noch nicht an der Zeit war, ihm diese Frage zu stellen, doch dann fing Tori an zu reden.

"Ich... Ich war gerade von euch zurückgekommen... Hatte noch nicht geduscht und wollte noch etwas essen... da kam Herr Yamamoto in mein Zimmer..."

Troi machte eine kleine Pause und atmete tief durch. Leise schluchzte er und man sah die Scham, das Entsetzen und die Angst, die ihn immer noch beherrschte.

Takuto kam zu ihm hinüber und sagte ihm, dass er nicht reden müsse, wenn er nicht wollte.

Daraufhin antwortete Troi ihm, dass er genau das jetzt müsse.

Tränen glitten aus seinen saphirblauen Augen woraufhin Takuto ihn in den Arm nahm um ihn zu trösten.

Troi erzählte weiter.

"Ich fragte, was er denn wolle... Da meinte er, dass ich das nicht noch mal machen sollte... Erst fragte ich, was er denn meinte, dann fiel mir ein, dass er das von damals meinte... Ich fragte wieso und er meinte, dass er keinen Ärger heben wollte und ich doch sicherlich auch nicht. Die Ganze Zeit hatte er so einen komischen Ton in seiner Stimme und musterte mich mit seinen gierigen Augen. Etwas Angst stieg in mir hoch. Er meinte dann plötzlich, dass ich ihm ja noch etwas schuldig sei. Ich wagte nicht zu fragen, was er meinte, sondern sah ihn nur voller Angst an. Er redete weiter, dafür, dass ich ihn verpfiffen hätte und dass ich ja eigentlich ganz niedlich wäre und er mich richtig nett fände. Ich bat ihn zu gehen und wollte die Tür öffnen... Da packte er mich am Arm und schmiss mich auf das Bett. Ich versuchte mich zwar zu wehren, aber es gelang mir nicht. Er war zu schwer und ich geriet in Panik. Er schlug mir in den Magen und ich wurde benommen und wehrlos... Ich konnte nicht mehr atmen und mich nicht mehr wehren. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich weinte. Er zog mich aus. Und dann... Na ja... Ihr... Ihr könnt es euch bestimmt denken..."

Wieder fing Troi an zu weinen. Er preste sich fest an Takuto. Dieser sah zu Koji. Er war wütend. Kochte vor Wut, aber nicht weil er eifersüchtig auf Troi war, sondern weil dieser ,Trainer', der Troi eigentlich beschützen sollte ihn mißbraucht hatte.

"Dieses Schwein!"

Koji war zornig und seine Augen loderten.

Er stand auf und ging zum Telefon.

"Shibuya? Wie ist die Telefonnummer von deinem Onkel?"

"Welcher?" fragte dieser und runzelte die Stirn.

"Der von der Polizei! Diesen Typen machen wir fertig, bis nichts mehr von ihm übrig bleibt!"

Troi erschrak erst, doch Takuto beruhigte ihn wieder.

"Meinst du nicht, er sollte bestraft werden? Du musst ihm bstimmt auch nicht mehr begegnen! Und du kannst natürlich..."

"...hier wohnen bleiben, wenn du willst!" schloss Koji Takutos Satz ab.

"Aber... aber... da muss ich dann ja noch mal alles haarklein erzählen!"

Takuto setzte sich vor Troi hin und nahm die rechte Hand von ihm in seine beiden.

"Es war vor gar nicht allzulanger Zeit... letztes Weihnachten... Ein Groupie von Koji hatte ihn verletzt und der Freund dieses Mädchens war einmal mein bester Freund... er war auch in meinem Verein. Hirose, Kojis Bruder, hatte schon immer einen Hass auf ihn. Er stiftete dank einer Intrige meinen Freund an... mich zu vergewaltigen... aber er tat es nicht. Er konnte es nicht... Aber dann tauchte Hiraose auf... er und seine Sekretärin machten es stundenlang mit mir... Sie taten mir weh... nicht nur meinen Körper, sondern auch meine Seele vergewaltigten sie. Ich wollte daraufhin sogar Koji verlassen, da ich mir selbst die Schuld an allem gab. Wir gingen damals nicht zur Polizei und deswegen verlor Koji auch seinen rechten Arm... Es ist noch komplizierter, aber verstehst du... es kann nicht so weitergehen. Ich habe damals einen Fehler gemacht, mach du ihn nicht auch noch! Oder willst du, dass er das mit dem nächsten Jugen oder vielleicht sogar mit dir noch mal macht? Ich... nein, wir alle stehen hinter dir und werden diesen Kerl zur Strecke bringen."

Währden Takuto erzählte fing er plötzlich an zu weinen ohne es zu bemerken.

Die Tränen liefen einfach an seinen Wangen hinunter.

Troi hatte auch den Schmerz von Takutos Stimme vernommen und fühlte sich erinnert an seinen eigenen. Troi zog Takuto an sch und umschloss ihn mit seinen Armen.

"Dann teilen wir jetzt etwas..." flüsterte Troi ihm ins Ohr, während auch er versuchte seinen Schmerz mit Tränen wegzuspülen.

"Geteiltes Leid ist halbes Leid... So macht man es doch unter Freunden, oder?"

Troi nickte.



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