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Verwirrte Gedanken

Wer kein Licht in seinem Herzen trägt, verliert sich selbst in der Dunkelheit
von

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Wahrheit

Kapitel IV: Wahrheit
 

"Sie hat was?!" Nicht nur Princess' Mund stand weit offen. Auch die anderen Pfadfinder konnten und wollten ihren Ohren nicht trauen. Sie alle starrten die drei Jungen an, die ihnen gerade eben die wohl unglaublichste Geschichte erzählt hatten, die sie je gehört hatten. Princess' fasste sich relativ schnell wieder. Sie schüttelte heftig den Kopf. "Nein. Das glaube ich nicht. So etwas würde Tiger nie tun!" Boss ballte die Fäuste. Er war noch immer leicht geschockt von der unheimlichen Begegnung, was man seiner zitternden Stimme auch anmerkte. "Das dachte ich bisher ja auch! Tatsache ist aber, dass sie uns angegriffen hat! Hier!" Er deutete auf seinen Arm, an dem sich eine kleine Schnittwunde befand. "An der Stelle hat sie mich erwischt." Princess runzelte besorgt die Stirn, doch Doc, die sich die Verletzung angesehen hatte, lächelte beruhigend. "Keine Angst, ist nur ein Kratzer." God, der mit etwas Abstand zu den anderen an einer Wand lehnte, hatte die Szene mit Argwohn beobachtet und rümpfte nun verächtlich die Nase. "Heulsuse... wegen 'nem kleinen Kratzer so rumzuflennen..." Boss, der ohne hin schon angespannt genug war, fuhr aufgebracht herum. "Du...!" Bevor er sich jedoch auf den Blonden stürzen konnte, trat Tank dazwischen. Der stämmige Junge machte ein ernstes Gesicht. "Bitte, Leute. Das ist nun wirklich nicht der richtige Moment zum Streiten. Wir sollten uns lieber überlegen, was wir jetzt machen." Sein Ton brachte Boss wieder zur Ruhe. Er grummelte noch etwas in Richtung von God, wandte sich dann aber ab und verschränkte die Arme. "Stimmt. Wir müssen was unternehmen." President hatte bis dahin geschwiegen. Jetzt jedoch blickte er Boss unsicher an. "Ihr wollt was unternehmen? Ja aber was denn, bitte schön?! Wir reden hier immer hin von Tiger! Sie ist doch eine von uns!" Boss seufzte und ließ sich auf einen Stuhl nieder. "Natürlich ist sie das! Und genau deswegen verstehe ich das Ganze nicht. Warum hat sie uns angegriffen?" "Ist euch gar nichts aufgefallen? Sie war überhaupt nicht wie sonst..." Boss hatte eine finstere Miene aufgelegt. "Ha! Sonst greift sie uns auch nicht an!" "Eben! Aber da war noch etwas..." Alle Augen wanderten zu Tank, in dessen Stimme noch immer Ernst schwang. "Sie wirkte doch insgesamt... anders... du kannst mir doch nicht sagen, dass dir das nicht aufgefallen ist!" Boss seufzte und blickte zu Boden. "... doch... natürlich. Ihr Kampfstil war anders. Sie hat sich mich gezielt rausgesucht. Normalerweise greift sie einfach um sich und schlägt dabei alles kurz und klein." Tank nickte. "Genau das meinte ich. Und deswegen bin ich der Meinung...", er zögerte, bevor er leise fortfuhr, "dass das gar nicht Tiger war." Die anderen schwiegen, bevor Boss ebenso leise zurückgab: "Aber sie sah ihr sehr ähnlich. Nein, nein. Da besteht kein Zweifel. Es war Tiger." Daraufhin trat Stille ein. Die Jugendlichen hingen jeder ihren eigenen Gedanken nach.
 

Da wurden plötzlich die Türen zu dem Raum geöffnet, in dem sie sich befanden. Die Pfadfinder sahen auf, als Asuka hereinstürmte und schwer atmend vor ihnen stehen blieb. Boss sprang sofort wieder auf und beugte sich besorgt zu dem Mädchen herab. "Asuka! Ist irgendwas passiert?" Die Prinzessin atmete tief ein, bevor sie sich wieder fasste und den Brünetten unsicher ansah. "Das kann man wohl sagen. Es ist furchtbar." President, der nach wie vor geschockt war von den vergangenen Ereignissen, war mittlerweile leichenblass geworden und fühlte sich nicht mehr in der Lage, noch weitere schlechte Neuigkeiten hören zu müssen. Vor allem, weil er befürchten musste, dass es sich bei dieser schlechten Nachricht um Tiger handeln musste. Und so wandte er sich nun direkt schon verzweifelt an Asuka. "Ja was denn jetzt schon wieder?" Das Mädchen seufzte und blickte niedergeschlagen zu Boden. " ... die Armee des Hohepriester ist hier." Boss fluchte, nachdem er begriffen hatte, was das bedeutete. "Oh shit! Nicht das auch noch..." Asuka seufzte erneut. "Doch, leider." President stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Er wollte endlich eine Antwort und so vergass er seine Übliche Gefasstheit, stürzte zur Prinzessin und blickte sie direkt verzweifelt an. "Tiger... was ist mit Tiger?" Asuka zuckte zusammen, fasste sich jedoch schnell wieder. Sie blinzelte entschuldigend. "Tut mir leid... aber wenn sie gefangen wurde, wissen wir leider nicht, wo er sie festhält." Die eisblauen Augen des Jungen zitterten, bevor er sie schloss. "Mist..." Boss' Stimme zitterte. "Sie wurde nicht gefangen." President ballte die Fäuste. "Woher willst du das wissen?!" "Weil sie gerade eben noch direkt vor uns stand! Falls ich dich erinnern darf... sie hat uns angegriffen!" "Aber... aber..." President blickte sich unsicher im Raum um, bevor sein Blick auf Tank fiel, der betroffen auf den Boden starrte und tief in Gedanken versunken schien. "Vielleicht... vielleicht war das ja... eine Doppelgängerin... ein Klon... oder so..." "Das glaubst du doch wohl selber nicht..." "Ja aber..." Hilflos fuhr sich der Älteste durch die Haare. "Irgendetwas kann da doch nicht stimmen! Sie ist doch gar nicht so! Sie ist nicht so..." Seine Stimme wurde leiser und er blickte hilflos zu Boden. Boss seufzte und fuhr sich durch seine kurzen brünetten Haare. "Ich weiß doch selber, dass dieses Verhalten absolut nicht normal für Tiger ist. Ich kenne sie schließlich schon seit wir Kinder waren. So war sie noch nie drauf..." Der Raum verfiel wieder in eine unangenehme Stille. Asuka betrachtete betroffen die Pfadfinder, die allesamt, die einen mehr, die anderen weniger, niedergeschlagen waren. Sie fühlte sich sehr unwohl. Schließlich waren es ihre Freunde. Sie hatten ihr schon oft geholfen. Und nun, da sie einmal ihre Hilfe brauchten, konnte sie nichts weiter tun als ein paar aufmunternde Worte zu sagen. Und selbst das wollte ihr im Augenblick nicht gelingen. Als sie Tank leise murmeln hörte: "Was ist bloß mit ihr passiert?" begann sie, nachzudenken. Sie wollte ihren Freunden wenigstens dabei helfen, herauszufinden, warum sich das kämpferischste Mitglied der Gruppe so sehr gewandelt hatte. Plötzlich, als sie die entfernten Kampfgeräusche vernahm, kam ihr ein Gedanke, der sie leicht schockierte, jedoch durchaus plausibel schien. Jedoch zögerte sie; Den Gedanken auszusprechen würde die Teenager vermutlich nur noch mehr beunruhigen. Nach einem erneuten Blick in die Runde jedoch zeigte ihr, dass sie es sagen musste. "Ähm... was, wenn... der Hohepriester etwas... damit zu tun hat?" Trotz ihrer leisen Stimme hatten die anderen sie gehört. Alle Blicke schossen zu ihr. Boss sprang sofort auf. "Was meinst du damit?" Die Prinzessin zuckte zusammen. "Ähm... na ja... er... er hat es doch auch geschafft, meinen Vater zu hypnotisieren." "Ja richtig!" President hatte neue Hoffnung geschöpft. In seinen blauen Augen funkelte Hoffnung. "Dieser Kerl verfügt doch über... magische Kräfte... oder so..." Er fuchtelte wild mit den Armen, schüttelte dann aber den Kopf. "Was, wenn er auch Tiger hypnotisiert hat? Das würde ihre Veränderung erklären." Tank überlegte. "Hm... stimmt... wenn ich ehrlich bin, dann wirkte sie sowieso fast wie eine Marionette auf mich... ganz ohne eigenen Willen." Boss knurrte leise. "Wenn der Typ wirklich irgendetwas damit zu tun hat, dann kann der jetzt was erleben!" Damit wandte er sich um und rannte aus dem Raum, Tank und seltsamerweise auch President waren ihm dicht auf den Fersen. Princess erschrak. "Boss! Warte!" Sie beeilte sich, ihm nachzulaufen. Das wiederum brachte God auf die Palme. "Princess! Bleib hier!" Auch er verließ hektisch den Raum, gefolgt von seinem kleinen Bruder Nerd und Snake. Die übrig gebliebenen Jugendlichen sahen sich unsicher an, bevor auch sie losliefen.
 

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Im Thronsaal herrschte derweil ein regelrechtes Chaos. Die Armee des Hohepriesters war zahlreich. Neben Soldaten griffen auch furchterregende Dinosaurier an. Gegen diese Übermacht hatten die Rebellen nicht die geringste Chance. Bureit fluchte leise und schlug einen Soldaten nieder. Dabei übersah er jedoch einen Dinosaurier, der ihn ins Visier nahm und mit seinem Schwanz davon schleuderte. Bureit schrie auf und landete hart auf dem Boden. "Bureit!" Manua war sofort an seiner Seite. Besorgt fuhr sie durch seine Haare. "Bist du in Ordnung?" Der Mann verzog schmerzhaft das Gesicht, rappelte sich dann aber mit Manuas Hilfe auf. Beruhigend lächelte er seine Freundin an. "Geht schon. Ich bin einiges gewohnt." Manua lächelte leicht. "Ja... ich weiß..." Sie unterdrückte den Drang, ihm einen erleichterten Kuss zu geben, und wandte stattdessen ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Kampfgeschehen. Sie biss die Zähne zusammen. "Es sieht nicht gut für uns aus, oder?" Er griff nach seiner Waffe, die neben ihn gefallen war. "Wenn ich ehrlich bin... nein. Es sind einfach viel zu viele. Und gegen die Dinos haben wir sowieso keine Chance." Manua schluckte schwer. Doch in dem Gesicht des Anführers machte sich ein entschlossenes Grinsen breit. "Aber wir wären keine Rebellen, wenn wir jetzt einfach so aufgeben würden. Nicht wahr?" Sie blickte ihn an, lächelte dann aber ebenfalls und nickte. "Wir kämpfen weiter." "So mag ich dich." Manua wurde rot. Gemeinsam stürzten sie sich wieder in das Kampfgeschehen.

Jedoch war ihre Situation mehr als nur aussichtslos. Die Feinde schienen stetige Verstärkung zu erhalten, so dass die Rebellen bald schon in die Enge getrieben worden waren. Bureit stellte sich schützend vor Manua und knurrte leise. "Mist..." Die Feinde kamen näher auf sie zu, so dass sie zurückwichen. Plötzlich wichen die Soldaten und Dinosaurier zur Seite und bildeten eine Gasse. Die Rebellen warteten angespannt, was nun geschehen würde. Ein geschocktes Raunen ging durch die Menge, als der Hohepriester den Raum betrat. Mit ruhigen, geradezu majestätischen Schritten marschierte er über den Weg, den seine Gefolgsleute für ihn gebildet hatten. Vor dem Anführer der Rebellen blieb er stehen. Verächtlich blickte er auf ihn herab. "Du bist es also, der mir ständig Schwierigkeiten macht. Wenn mir die Frage gestattet ist... warum widersetzt du dich mir?" Bureits Augen blitzten. "Weil ich es nicht richtig finde, andere Lebewesen, ganz gleich ob Menschen oder Tiere, zu unterwerfen. Jeder hat das Recht auf ein freies Leben. Und ich bin auch nicht der einzige, der so denkt." Während Manua und die anderen Rebellen zustimmend nickten, rümpfte der Hohepriester höhnisch die Nase. "Freiheit... pah! Das ist doch alles nutzlos! Was wollt ihr denn mit "Freiheit", wenn sie doch stets von anderen bedroht ist?" Manua wurde es zuviel. Wütend ballte sie die Fäuste. "Na und?! Lieber kämpfen wir für unsere Freiheit, und die der anderen, als uns dir zu unterwerfen!" Der Hohepriester zeigte keine Emotion. "Nun gut. Wenn das euer Wunsch ist... den kann ich euch gerne erfüllen." Er schnipste mit den Fingern, woraufhin seine Soldaten ihre Waffen ergriffen und sie auf die Rebellen richteten. Diese zuckten zusammen und erwarteten das Ende. Das kam jedoch nicht. Denn in diesem Augenblick stürzten die Pfadfinder in den Raum. In der darauffolgenden Verwirrung gelang es Bureit und seinen Leuten, wieder die Oberhand zu gewinnen und der Kampf entbrannte neu. Der Hohepriester erhielt jedoch keine Gelegenheit, einen neuen Plan zu fassen, denn schon stand Boss vor ihm. Seine blauen Augen blitzten vor Wut, als er ausholte und dem älteren Mann einen Kinnhaken verpasste. Dieser war so gewaltig, dass er einige Meter weit flog und anschließend hart auf dem Boden landete. Boss war jedoch noch nicht fertig. Er lief ihm sofort nach, ergriff seinen Kragen und zwang ihn so wieder auf die Beine. Er gab sich keine Mühe, seinen Zorn zu verbergen. "Was haben Sie mit Tiger gemacht?! Reden Sie schon!" Der Hohepriester betrachtete den Jugendlichen mit kalten Augen, bevor er geradezu sanft lächelte. "Warum fragst du sie das nicht selber, mein Junge?" "Was?" Boss runzelte verwirrt die Stirn, spürte dann aber plötzlich einen harten Schlag im Nacken. Überrascht ließ er den Hohepriester los, nur um kurz darauf einen Tritt in den Magen zu kassieren, der ihn einige Meter fortschleuderte. Mit einem Aufschrei schlug er auf dem Boden auf. "Boss!" Princess war sofort an seiner Seite und schloss ihn besorgt in die Arme. "Bist du in Ordnung?" Der brünette Junge verzog vor Schmerzen das Gesicht und hielt sich kurz den Bauch, bevor er ein schwaches Lächeln zustande brachte. "Ja ja... geht schon..." Auch ihre anderen Freunde kamen angestürzt. Denn in dem großen Saal herrschte bereits das reinste Chaos. Vor lauter Kämpfern erkannte der eine den anderen nicht mehr. Da wollten sie nicht voneinander getrennt werden, gerade weil auch die Jüngsten der Gruppe noch bei ihnen waren. Boss nickte dem hübschen Mädchen noch einmal beruhigend zu, rappelte sich dann aber auf und wandte sich wieder zu dem Hohepriester um. Wie er erwartet hatte, stand wie aus dem Nichts Tiger bei ihm. In ihrer Hand hielt sie wieder ihr Schwert und ihre Augen waren nach wie vor wie leblos. Boss' Herzschlag setzte bei diesem Anblick kurz aus. Auch die anderen schienen geschockt zu sein, denn ihre Blicke waren auf das Paar gerichtet, dass einige Meter vor ihnen stand. Einige Momente vergingen, in denen niemand in der Lage war, etwas zu sagen. Schließlich gelang es Boss, den Blick von seiner besten Freundin aus Kindheitstagen zu reißen und ihn wieder auf den Hohepriester zu richten. Aufgebracht ballte er die Fäuste. "Sie Mistkerl! Was haben Sie ihr angetan?!" Der Mann lächelte jedoch nur. "Ich habe ihr nichts getan. Ganz im Gegenteil..." Sein Lächeln wurde dunkler, böser. "Ich habe sie gerettet." Boss' Augen begannen zu zittern. Auch die anderen schienen nicht weniger geschockt. President schüttelte langsam den Kopf. "... wovor?" "Vor sich selbst." "Was?" Nicht nur der Blonde verstand kein Wort. Boss nahm den Blick nicht von seinem Gegner. "Wie meinen Sie das?!" "Nun...", der Hohepriester lächelte weiterhin, legte nun aber eine Hand auf die Schulter des jungen Mädchens neben sich. "Ganz einfach. Im Grunde solltet ihr mir dankbar sein. Ohne mich wäre eure Freundin hier schon längst tot." Boss hielt es kaum mehr aus. "Was reden Sie da nur?! Jetzt aber mal Klartext!" Der Hohepriester schien sich nicht um ihn zu kümmern, er fuhr ruhig fort. " ... sie wollte sich vom Dach dieses Schlosses stürzen, weil sie ihr Leben nicht mehr ausgehalten hat. Ja ja..." Sein Blick wanderte auf Tiger herab. "Sie hatte ihre Identität verloren und wurde darum von nervigen Fragen und Gefühlen gequält." Seine Augen richteten sich wieder auf die Pfadfindergruppe, die ihm scheinbar nicht folgen konnten und von dem Gehörten völlig geschockt waren. Seine Stimme wurde leiser. "Ich habe nichts weiter getan als ihr ein Angebot vorzuschlagen. Und das hat sie angenommen." "Was für ein Angebot?" "Ganz einfach." Der Hohepriester zögerte, blickte die Jugendlichen vor sich nur unentwegt an.

Boss knirschte mit den Zähnen. Seine Augen wanderten stetig von Tiger zu dem gefährlichen Mann neben ihr und wieder zurück. Ihm fiel es nach wie vor schwer, zu glauben, dass seine beste Freundin nun auf der Seite des Gegners war und ihn sogar schon mehrmals angegriffen hatte.

Princess, die neben ihm stand, hatte sich an seinen Arm geklammert und blickte ihn unruhig an. Ihr gefiel die gesamte Situation nicht. In den letzten Tagen war so viel geschehen, dass sie bisher einfach nicht die Zeit gefunden hatte, die einzelnen Ereignisse zu verarbeiten. Und jeder Tag schien schrecklicher zu sein als der vorangegangene. Außerdem nagte seit kurzem noch eine andere Angst an ihr. Verzweifelt schloss sie die Augen und schmiegte sich an Boss' Arm, der dies jedoch nicht bemerkte.

Auch den anderen ging es nicht viel besser. Sie alle hatten mit den Ereignissen zu kämpfen, mit den Angriffen gefährlicher Gegner, hektischen Fluchten, einer Hitzewelle, gefolgt von einer Beinah-Eiszeit und jetzt auch noch der scheinbare Verrat ihrer Freundin. Auch in Tanks Augen zeigte sich Wut. President hingegen konnte seine Augen nicht von dem Mädchen nehmen. Er schien wie hypnotisiert.

Boss platzte derweil der Kragen, er wollte die Wahrheit endlich erfahren. "Reden Sie schon!" Der Hohepriester lächelte wieder. "Ich habe eurer Freundin ein Angebot gemacht. Ihre Seele war in Unruhe. Sie wollte nicht länger von den unbekannten Gefühlen und Fragen gequält werden. Also habe ich ihr einen Ort gezeigt, an dem sie endlich Ruhe findet und wieder glücklich sein kann." Auf die verwirrten Blicke der Pfadfinder legte er Tiger eine Hand auf die Schulter. "Und jetzt fragt ihr euch, wie sie dann dennoch vor euch stehen kann. Nun..." Sein Lächeln wurde dunkler. "Ohne Seele ist ihr Körper ohne freien Willen. Ich habe ihn unter Kontrolle. Und das heißt, sie kämpft jetzt für mich." Wie um das Gesagte zu bestätigen, verstärkte das Mädchen seinen Griff um das Schwert. Ihre leblosen Augen waren auf die Gruppe gerichtet und doch schienen sie sie nicht zu sehen. Eine unglaubliche Spannung entstand im Raum.

Die Rebellen und die Soldaten hatten im Kampf inne gehalten, als die Pfadfinder und mit ihnen die Prinzessin in den Raum gestürmt waren. Jetzt beobachteten sie das Geschehen mit großen Augen. Die Ereignisse schienen sich zu überschlagen.
 

Da wandte sich der Hohepriester um. "Kommt, meine Kinder. Für heute war das Kampf genug." Gemeinsam mit seinen Soldaten marschierte er auf das große Loch in der Wand zu, durch das sie in das Schloss eingedrungen waren. In seinem Gesicht machte sich ein triumphierendes Lächeln breit.

Tiger schien zu zögern, steckte dann aber ihr Schwert zurück und sprang an die Seite des Hohepriesters. Da erwachte endlich President aus seinem Schock. Er streckte verzweifelt die Hand aus. "Tiger! Warte!" Er machte Anstalten, ihr zu folgen, wurde aber von Tank daran gehindert. Dessen Stimme klang beruhigend. "Lass es, President. Du kannst im Augenblick doch nichts tun." Die blauen Augen seines Freundes zitterten. "Ja aber..." Tank schüttelte den Kopf. "Wenn es wirklich stimmt, was der Alte gesagt hat, dann sind wir alle machtlos. Wir brauchen einen Plan." Sein Blick wurde ernst. "Und zwar schnell..."
 

Ende von Kapitel IV
 

Fortgesetzt in Kapitel V: Gedanken
 

Anm.: Uff... das war ganz schön schwer zu schreiben. Ich hoffe, es hat euch trotzdem gefallen. Und falls mir eine der Personen OoC geraten ist, verzeiht's mir bitte. Und danke für die vielen lieben kommis. HEL! ;-)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
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Von: abgemeldet
2006-05-26T10:40:17+00:00 26.05.2006 12:40
Sorry, dass ich so lange nichts mehr von mir hab hören lassen.Ich hätte nicht gedacht, dass die Geschichte in der Zeit so wachsen würde. Großes Lob für deine Ausdauer! :)
Ich finde auch die Wahl von Tiger sehr gut, wenn ich so darüber nachdenke... es ist ja häufig so, dass Menschen, die sich immer selbstbewusst geben, in Wahrheit unter starken Selbstzweifeln leiden.
Deshalb erscheint mir auch keiner der Charaktere OOC zu sein. Dein Schreibstil ist noch immer sehr schön, ich habe eigentlich nirgendwo eine Verschlechterung bemerkt. Mach dir keine Sorgen wegen der Kampfszene, die ist in Ordnung, man kann sich den Ablauf gut vorstellen. Ist ja anscheinend auch nicht das Wichtigste an deiner Geschichte, da du dich mehr auf die Charaktere zu konzentrieren scheinst.
Also alles in allem echt gut, und auch eine etwas ungewöhnlichere Storyline, bei dem mal jemand anders als Boss im Mittelpunkt steht. Weiter so! :)
Von:  MTL-neko
2006-04-28T06:53:54+00:00 28.04.2006 08:53
freu freu freu
wie geht weiter sag sag sagv
^^
Von:  Phae
2006-04-15T22:40:12+00:00 16.04.2006 00:40
freu mich auf den nächsten teil! dieser war mal wieder super


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