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Chaotic Feelings 1

Aus und Vorbei
von

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Das Band zwischen ihnen

Kapitel 15: Stilles Hoffen
 

Nicht auf die anderen im Dorf achtend, ging Inu Yasha mit Kagome in seinen Armen direkt auf die Hütte von Kaede zu. Er trat ein, legt seine Geliebte sanft auf dem Boden ab und keifte die völlig überrumpelte Kaede an:

"Such die Kräuter zusammen, die Kagome wieder genesen lassen. Beeil dich. Wenn sie stirbt, weiß ich nicht, was mit mir geschehen wird und ob aus diesem Dorf irgendeiner mit dem Leben davonkommt."

Die Wut und Trauer in seiner Stimme ließen die alte Frau geradezu aufspringen und in Richtung Wald davon laufen. Dem Hanyou hingegen war es egal, ob er gerade eine tödliche Drohung ausgesprochen hatte oder nicht. Alles was er wollte, war, dass seine geliebte Kagome wieder auf die Beine kommen würde. Er bemerkte noch nicht einmal, wie Sango mit Miroku, Shippou und Kirara hereinkam. Still saß Inu Yasha bei Kagome, hielt ihre Hand und blickte mit völlig starren Augen auf sie hinab. Ihm kam es wie Stunden vor, seit sie am Grab seiner Mutter gestanden hatten und er ihr den Antrag gemacht hatte, bevor Naraku sie angegriffen hatte. Vorsichtig strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als sie aufwachte.

"Inu Yasha...es tut mir leid."

"Du Dummkopf! Es war meine Schuld. Wäre ich nicht wieder hierher zurück, wärst du mit mir zusammen gewesen und ich hätte dich besser beschützen können.", entgegnete er ihr.

"Inu Yasha, du warst bei mir. Es war nicht deine Schuld. Niemand konnte ahnen, dass Naraku wieder so etwas Abartiges geplant hatte."

Der Hanyou wollte noch etwas sagen, doch das Mädchen war wieder eingeschlafen. Seufzend drehte er sein Gesicht von ihr weg, Er wusste, dass sie Recht hatte. Es war nicht seine Schuld. Langsam stiegen ihm Tränen in die Augen. Seit Jahren hatte er nicht mehr geweint. Schon gar nicht wegen einer Frau. Gut, einmal hatte er geweint. Aber auch nur weil dieser Mokotsu sie hatte vergiften wollen und er fälschlicherweise geglaubt hatte, seine Freunde wären tot. Doch diesmal war die Gewissheit, dass Kagome sterben würde, näher als zuvor. Und dabei hatte er ihr noch nicht mal all seine Gefühle offenbart. Es gab noch so vieles, was er ihr sagen wollte.
 

Er bemerkte, wie sein Gesicht nasser wurde. Doch diesmal war es der salzige Geruch seiner eigenen Tränen. Er spürte, wie sich eine Hand auf seine Schulter legte. Erschrocken fuhr er herum und blickte in das von Mitleid verzerrte Gesicht von Sango.

"Inu Yasha!"

Der Hanyou versuchte die Tränen herunterzuschlucken, doch es gelang ihm nicht. Als die Dämonenjägerin in das traurige und wütende Gesicht von Inu Yasha blickte, fiel sie ihm um den Hals und fing ebenfalls an, ihren Tränen freien Lauf zu lassen. Zunächst erschrocken, erwiderte der hanyou ihre Umarmung. Noch nie zuvor war er so froh gewesen, seine Freunde um sich herum zu haben. Während er in Sangos Haare hineinschluchzte, legte auch der sonst so vorlaute Shippou seine Hand auf Inu Yashas Kopf und fing an, ihn an seinen Ohren zu kraulen.

"Shippou, hör auf, ihn zu ärgern!", meinte Miroku nun, der sich neben die drei und Kagome gehockt hatte.

"Nein, ist schon okay!", schniefte Inu Yasha leise und löste sich kurz darauf von Sango, um sich wieder Kagome zu zuwenden.

"Was genau ist denn passiert?", fragte Miroku.

Der Hanyou sah den Mönch an, schluckte nun erfolgreich die letzten Tränen runter, schaute seine Freunde ernst an und fing an zu erzählen. Ab und an kam ein grimmiges Knurren von Miroku und Schluchzer von Sango und Shippou. Während der Hanyou erzählte, hielt er Kagomes Hand und schaute sie immer wieder an.

Das einzigeste Grinsen was den freunden entwich war, als er ihnen von seinem Antrag erzählte und wie Kagome ihn annahm. Kurz nachdem Inu Yasha geendet hatte, drehte er sich ruckartig zu Kagome um, da sie angefangen hatte, sich von Schmerzen erfüllt, auf ihrem Lager herum zu wälzen.

"Shippou, Miroku, kommt mit. Wir holen Wasser für sie. Wenn Kaede mit den Kräutern kommt, wird sie es sicher benötigen und Kagome vielleicht auch, wenn sie zwischenzeitlich aufwacht und Durst hat.", erläuterte Sango sachgemäß. Und ohne große Widerworte folgten ihr die anderen zwei. Inu Yasha wusste, dass auch Sango in der Zeit, die sie zusammen umherzogen, einen großen Wissensschatz an Kräuterkunde erlangt hatte. Nicht nur durch Kaede sondern auch durch Kagome.

"Und du solltest ein wenig schlafen Inu Yasha. Es war für dich ein harter Tag. Ich lass dir Kirara hier als Schutz. Sie wird dich wecken, wenn eine Gefahr auf euch zukommen wird."

"Okay.", antwortet Inu Yasha leise und mit leichtem Lächeln über so viel Fürsorge. Sango stand ihrer Freundin Kagome darin in nichts nach. "Und danke!"

"Wofür?"

"Für eure Hilfe!"

"Keine Ursache. Ihr würdet das gleiche tun, oder?"

"Ja!"

"Und nun schlaf endlich!" Sangos letzter Satz war schon eher eine Art Befehl. Und auch darin stand sie Kagome in nichts nach und der Hanyou wusste, dass er diesem "Befehl" besser Folge leisten sollte.

Als seine Freunde die Hütte endlich verlassen hatten, legte er sich neben Kagome und legte sanft seine Hand auf ihre Taille. Noch kurz zuckten seine Ohren bevor er seine Augen schloss und in einen ruhigen Schlaf fiel.
 

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Die drei Freunde saßen am Fluss und schöpften Wasser in die hölzernen Eimer, die die Dorfbewohner ihnen geliehen hatten. Sie wollten Kagome ebenso helfen. Nicht nur, weil Kaede ihnen gesagt hatte, was passieren würde, wenn Kagome stirbt, sondern auch, weil sie das Mädchen mochten. Und den sturen Hanyou mittlerweile ebenso. So saßen Sango, Miroku und er kleine Kizune nun mit zehn Eimern am Fluss. Es hatte Sango und MIroku einige Mühe gekostet, den kleinen Shippou zu trösten, der nicht aufhören wollte, zu weinen. Ihm machte der Gedanke, Kagome zu verlieren, ebenso zu schaffen, wie dem Hanyou. Kagome war so etwas wie eine Mutter für ihn, seit er keine Familie hatte. Denn nun waren seine Freunde seine Familie. Jeder von ihnen hatte für Shippou eine Familienrolle angenommen.

Kagome war seine Mutter, die er über alles liebte.

Inu Yasha war sein großer Bruder und seit er mit Kagome zusammen war, wohl nun auch so eine Art Vater.

Miroku war sein zweiter großer Bruder, von dem er noch viel lernen könnte in Sachen Frauen, auch wenn er, Shippou, noch klein war.

Sango war seine Tante. Sie war immer nett und hilfsbereit und verteidigte ihn wie Kagome vor den anderen.

Kirara war sein Haustier und seine Freundin, mit der er reden konnte, wenn ihm mal wieder keiner zu hören wollte.

Doch nun drohte seine Mutter zu sterben. Und wenn das geschehen würde, dass wusste Shippou, würde seine neue Familie daran zerbrechen.
 

"Kopf hoch!" Miroku nahm den kleinen Kizune auf den Arm. "Es wird alles wieder gut werden."

"Ja, ich weiß!", schniefte Shippou und schöpfte weiter tapfer und fleißig Wasser.

Still schöpften die drei weiter, als Kaede auf sie zu trat.

"Wie geht es Kagome-chan?"

"Sie war vorns kurz wach. Sie und Inu Yasha haben sich kurz unterhalten. Sie nahm alle Schuld von ihm. Dann war sie wieder eingeschlafen, hat aber vor schmerzen gestöhnt.", erklärte Miroku und stand auf. "Wir dachten uns, dass wir Wasser holen, damit du sie nachher behandeln kannst."

"Ja, eine gute Idee. Ich habe alle Kräuter, die ich brauche, damit sie die nächsten Nächte übersteht. Aber haltet mir den verrückten und liebestollen Hanyou vom Hals. Er hat mir gedroht, dass er wohl Amok laufen wird und für nichts garantiert, wenn Kagome sterben sollte."

"Kann man es ihm verübeln? Er liebt sie seit so langer Zeit und kaum sind sie ein paar Tage zusammen, passiert so etwas und Kagome ringt mit dem Tod.", meinte Sango bitter.

"Aber jetzt schläft er vielleicht. Und vielleicht können wir ihn fesseln oder so, denn wen er aufwacht und Kaede sie behandelt, könnte er sonst wie wild herum wuseln und so.", meinte nun auch shippou sarkastisch.

Die drei älteren schauten ihn an. Bewunderung und Verblüffung lag in ihren Blicken.

"Kinder...", fing Miroku an.

"Haben manchmal...", fuhr Kaede fort.

"Die besten Ideen.", endete Sango.

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Inu Yasha träumte von vergangenen Tagen.

Von Tagen an denen er mit seinem großen Bruder durch die Ländereien zog. Von Tagen an denen er mit sich und der Welt im Reinen war. Von Tagen an denen er Kikyo begegnete. Von Tagen die er mit ihr in trügerischer Ruhe verbrachte. Von Tagen an denen er und Kagome noch alleine durch die Wälder streiften. Von Tagen an denen er und Kagome in ihrer Zeit waren. Von Tagen an denen die Zeit für beide still stand. Von Tagen an denen er vor Glück fast zu platzen schien.

Wie schön doch die Vergangenheit war. So sorglos, trotz Naraku und ihrer ganzen Feinde. Er dachte, auch wenn Naraku noch am Leben war, könnte nichts sein Glück mehr trüben, seid er mit dem Mädchen seiner Träume zusammen war. Er dachte, er würde vor Kraft strotzen und sie beschützen können. Aber auch wenn sie ihm seine Schuld nahm, konnte sie nichts widerrufen. Plötzlich war die schöne und glückliche und sorgenfreie Zukunft für sie beide zerstört. Vielleicht nur gerade für den Augenblick. Vielleicht aber auch für immer.

Inu Yasha träumte in den folgenden Tagen.

Der Stress der letzten Tage ließ ihn in einen Schlaf von Tagen fallen. Im Traum ahnte er, dass er schon seit Tagen schlafen musste. Doch solange er nicht Kagomes zärtliche Hände auf seiner Wange spüren würde, wollte er auch nicht aufwachen. Solange er wusste, dass Kagome noch nicht wieder wach war, wollte er auch nicht wach sein. Er wusste, dass seine Freunde sich um Kagome kümmern würden.

Solange er schlief, spürte er keine Trauer mehr.

Solange er schlief, spürte er keine Wut mehr.

Solange er schlief, spürte er keinen Hunger mehr.

Solange er schlief, spürte er nichts mehr von seiner Umgebung.

Solange er schlief, spürte er keine hinderlichen Gefühle mehr.

Solange er schlief, spürte er nur die friedliche Umgebung seiner eigenen Gegenwart.

Und letzteres war genau das, was ihn jetzt am meisten beruhigte.
 

Dass er tagelang schlief, beunruhigte jedoch zunehmend seine Freunde. Zunächst, die ersten vierundzwanzig Stunden, machten sie sich keine großen Sorgen um ihn. Sie schoben es auf den Stress zurück. Doch mittlerweile waren fast sechs Tage vergangen, ohne dass sich der Hanyou geregt hatte. Nicht ein Körperteil von ihm regt sich. Kein Fingerzucken. Kein Ohrenzucken. Nichts. Er lag da wie versteinert.

Der erste, der es bemerkte, war Shippou nach drei Tagen. Er wollte ihm Ramen bringen, den er in Kagomes Rucksack gefunden hatte. Doch nicht einmal ein Zucken der so feinen Nase von Inu Yasha kam.

Nun waren alle beunruhigt. Kagome schlief. Inu Yasha schlief. Wenn nun etwas Ernsthaftes passieren würde, wenn ein Dämon, Sesshomaru, Kikyo oder noch schlimmer Naraku auftauchen würde, hätten sie keine Chance, sich oder das Dorf zu verteidigen. Wobei sie sich weniger Sorgen um Dämonen, Inu Yashas großen Bruder oder seiner vergangenen Liebe Sorgen machten, als eben viel mehr um Naraku. Mittlerweile fragten sogar die Bauern stündlich nach Kagomes Befinden, und ob Inu Yasha denn wieder wach sei. Und schnell machte das Gerücht die Runde, dass beide mit dem Tod ringen würden. Miroku und Sango hatten Schwierigkeiten, dieses Gerücht zu zerstreuen. Zumal sie selbst schon anfingen, daran zu glauben. Beide kamen zu dem Schluss, dass Inu Yasha wohl wieder aufwachen würde, wenn er mitbekommen würde, dass Kagome auch wieder wach sei.
 

"Sie sind verbunden.", meinte Miroku am Ende des sechsten Tages.

"Verbunden?", hakten Sango, Kaede und Shippou nach.

"Ja, die beiden stehen sich so nah, dass sie alles zusammen ausbaden. Kagome schläft sich seit Tagen gesund. Oder genießt es ihr nicht besser?", wandte sich der Mönch an Kaede.

"Doch, ich denke, in ein paar Tagen wird sie wieder aufwachen. Aber wie meinst du das mit Faden. Inu Yasha hat keinerlei Verletzung. Also wieso sollte er sich gesund schlafen?"

"Wegen der Liebe."

Verwunderte Blicke von allen Seiten erreichten den Mönch.

"Wenn sie leidet, leidet er automatisch mit. Solange er schläft ist er ruhig und kann vielleicht auch über alles nachdenken. Über Vergangenheit und Zukunft und so. Und vielleicht auch, wie er sich an Naraku dafür rächen kann. Auf alle Fälle wird er mit seinen Gedanken bei ihr sein. Ich möchte nicht wissen, was passieren wird, wenn Kagome sterben würde."

"Ich schon.", meinte Kaede tonlos.

"Nachdem er Amok gelaufen ist, Kaede-sama."

Der Mönch und die drei anderen versuchten sich die Situation auszumalen. Sie kamen zu dem Schluss, dass Inu Yasha sich wohl an Naraku rächen würde, nachdem er ihm dann seine zweite Geliebte genommen hätte. Sie ahnten, dass es ihm dann egal sein würde, ob er zu einem vollständigen Dämon mutieren und dabei seinen Verstand verlieren würde. Wahrscheinlich wäre es ihm dann auch egal, ob er sterben würde. Die Freunde ahnten, dass er ohne Kagome nicht mehr sein wollte. Sie konnten nur hoffen, dass Kagome die Augen wieder aufschlagen würde. Genauso wie es Inu Yasha hoffentlich bald tun würde.
 

"Inu Yasha..."

Erschrocken fuhren die Freunde herum und sahen in die halb geöffneten Augen Kagomes.

"Ich bin hier, Kagome...", kam es von der anderen Seite, wo nun ein Hanyou mit noch fast geschlossenen Augen lag und nach der Hand des Mädchens tastete.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das (hoffentlich) vorletzte Kapitel. Eigentlich sollte es schon viel früher online sein, aber naja...Seid mir nicht böse, okay? Ich habe mich schon selbst Mores gelehrt. ^^
*alle Knuddel*
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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-01-03T17:58:44+00:00 03.01.2019 18:58
Inu wuf ist der stinck sauer und diese Drohung ok ist verständlich

Kagome lebt Kami sei dank noch mal Glück gehabt.
Von:  InuKa93
2013-05-31T11:05:42+00:00 31.05.2013 13:05
Eine wirklich sehr schöne Fanfic. Ist dir echt sehr gut gelungen. Ich werde jetzt gleich deine Fortsetzung dazu lesen. ;)
Bin schon echt gespannt. ;D
Antwort von:  Vienne
31.05.2013 13:10
Dann viel Spaß :)
Von: abgemeldet
2006-08-25T15:31:40+00:00 25.08.2006 17:31
tolles FF schade das es vorbei ist* weinen*
Von:  Silberwoelfin
2006-04-20T22:20:07+00:00 21.04.2006 00:20
Super FAnfic !!!
Du hast nen tollen Schreibstil !
Die Geschichte könnte man zwar noch weiter schriben z.B Hochzeit, Kampf gegen Narake, Sango und Miroku.
Aber es ist ja deine Geschichte und dann wirds schon so stimmen ^^
Liebe Grüße Silberwölfin
Von: abgemeldet
2006-04-19T14:29:25+00:00 19.04.2006 16:29
einfach eine tolle story !
ich bin froh, denn ich dachte wirklich, dass kagome nur noch begrenzte lebenszeit hätte ......
deine ff ist einfach genial !!!!!! :)
ich freu mich auf die kommenden ffs von dir !!!!!!!
Lg, XD + *ganzgroßes lob*
deine spica007
Von:  shippi
2006-04-17T23:10:29+00:00 18.04.2006 01:10
Wow! Ich hab grad die ganze FF in einem durchgelesen. Sie ist echt fantastisch!^^ Perfekter Schreibstil, superschöne Story, was will man mehr?^^ Ich hoffe wir kriegen bald noch mehr (noch vieeeel mehr *süchtig sei*xD) von dir zu lesen!^-^
Bye shippi


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