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Zweiter Betriebsausflug des Enma-Cho 1998

angesiedelt nach Band 8, weil ich weder Zeit noch Geld hatte ihn zu kaufen v.v
von

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TAG 1, 26. DEZEMBER 1998

Yami no Matsuei
 

Zweiter Betriebsausflug des Enma-Cho

(nach Band 8)
 

TAG 1, 26. DEZEMBER 1998
 

Tsusuki schlenderte fröhlich zur Tür herein, ein großes Gewürzhonigsandwich mampfend.

"Wata....uaaah!!!"

Sein erstickter Schrei ging in ohrenbetäubendem Krachen und Klappern unter.

"Oh, nein! Du Trampeltier! Verdammt noch eins!"

Der entsetzte Watari tauchte aus einem Labyrinth von Glasrohren, Spiralen, Gläsern, Bildschirmen, Rechnern und Schaltpulten auf. Mit bemerkenswerter Geschwindigkeit bewegte er sich durch das Durcheinander auf die Bescherung zu, unter der Tsusuki begraben lag.

"Du Trottel! Die Vorbereitung dieses Experiments hat mich über zwei Monate gekostet! Reiß das nächste Mal gefälligst die Tür nicht so auf! Weg da!"

Fluchend und zeternd zog er den jammernden und mit Splittern und Blättern übersäten Tsusuki aus dem wüsten Haufen von Reagenzgläsern, Notizzetteln, Röhren, Scherben und vielen anderen Dingen, mit deren Verwendungszweck sich Tsusuki lieber nicht befassen wollte...

"Waaah, mein Kopf...!" stöhnte er.

"Der ist mir jetzt völlig egal", grummelte Watari. "Verrat mir lieber, warum du hier reinkommst und so einen Saustall machst!!" Wütend zog der Wissenschaftler ein zerbrochenes Fläschchen aus dem Durcheinander, an dem noch der Zettel klebte. Mit saurer Miene schleuderte er es in die Ecke. Es puffte.

Tsusuki rieb sich die Birne. "Entschuldige... Tatsumi hat mich geschickt - auh...! - " er zog sich einen Splitter. "Der Chef will anfangen."

Watari war dabei, die Scherben einzusammeln. Er machte den Eindruck, als wollte er gleich mitsamt seinem Labor in die Luft gehen.

"Hm..." er klopfte gegen ein gesprungenes Rohr, welches daraufhin zischte und wie Wachs zerschmolz.

"Ach, komm schon, Watari, das kriegen wir wieder hin!" meinte Tsusuki beherzt. Er sah sich nach seinem verlorenen Sandwich um, gab es jedoch gleich wieder auf. "Komm mit, das bringt dich auf andere Gedanken, hm?"

"Vergiss es!" schnauzte Watari. Tsusuki landete rücklings auf dem Scherbenhaufen.

"Aaaoua!" schrie er und stand sofort wieder auf den Beinen - vor der Tür.

"Keinen Fuß mehr in mein Labor! Du fasst nie wieder was an!"

"Aber...!"

WUMMS! Der Chemiker knallte die Tür zu, dass es erneut klirrte. Flüche waren zu hören, die Tsusuki weniger mit Watari als mit einem angeketteten Muraki in Verbindung bebracht hätte. Sich Knochen und Gelenke reibend trottete Tsusuki in den Meeting - Raum zurück. Die großen Fenster des Raumes gaben den Blick frei auf die herbstlichen Ahornbäume, deren rote Blätter im kalten Wind davonflogen.

"Sechsundzwanzigster Dezember 1998!" intonierte der ältere der beiden Gushoshins. Welcher von beiden das war, weiß bis heute niemand, denn sie haben es ja nie jemandem verraten. Derjenige hätte es sich ja ohnehin nicht gemerkt...

"Also gut!" Konoe hob in einer theatralischen Geste den Pfeil aus der Kassette. "Alle da?"

Stille folgte.

"Nein", piepste Tsusuki. Das nahm dem Ernst der Sache voll den Wind aus den Segeln.

"Wieso nicht?" wollte Konoe aufgebracht wissen. Tatsumi verschränkte ungeduldig die Arme.

"Was ist mit Watari?" fragte er. Sie Blick trug nicht gerade dazu bei, Tsusukis schlechtes Gewissen zu beruhigen.

"Nun, äh...ja, es ist so..." Erstaunlich, welche Knoten man mit ein paar nervösen Fingern zustande brachte. "...folgendes... Er hat... er ist..."

"Ja, was ist denn nun?!" drängte der Chef. "Kommt er nun oder nicht? Wir warten!"

"Ehe... Nun, äh... er... ist beschäftigt!" Tsusuki kam die rettenden Idee.

"Beschäftigt!!" brauste Konoe auf. "Womit denn jetzt noch beschäftigt?!"

"Rm?" quäkten auch die Gushoshins skeptisch.

"Ja, nun, äh... bei seinem Experiment ist... was dazwischen gekommen. Eine Panne sozusagen, ja. Genau! Er muss nur noch aufräumen..."

"Tse, diese Wissenschaftler!" Konoe wandte sich wieder der Karte an der Wand zu.

"Wir können nicht länger warten." Er atmete tief durch und schloss die Augen. "Fertig?"

Tsusuki schloss die Tür. Alle bis auf Hisoka hingen gespannt an dem Pfeil in der Hand es Chefs.

"Toyaaaa!" (<-das sagt er, ich hab nachgeschlagen!) Der Pfeil flog und...

...blieb genau in Kyushu stecken.

Unschlüssige Stille breitete sich aus.

"U-und jetzt?" wagte Tsusuki zu fragen. Als er sich auf die Unterlippe biss, stellte er fest, dass dort noch Honig von seinem Sandwich klebte.

"Sollen wir zuhause bleiben, Chef? Oder wollen Sie es noch mal versuchen?" Tatsumi schob seine Brille hoch und betrachtete die Karte aus der Nähe.

"Kein Zweifel. Genau Kyushu."

"Ich denke...", begann Konoe gedehnt, "öh... vielleicht könnte man in diesem Fall eine Ausnahme machen."

Tatsumi drehte sich um. "Für das Hierbleiben spricht allerdings, dass wir uns in der momentanen Finanzlage kaum einen Urlaub leisten können."

"Das stimmt!" ergänzten die Gushoshins und durchbohrten den armen Tsusuki mit ihren Blicken. Er schrumpfte zu einem Fleck an der Wand.

"Au!" sagte der Fleck, als Hisoka ihm einen Splitter aus dem Ellenbogen zog.

"Wo ist denn das her?"

"Ach das? Äh..."

"Also bleiben wir hier(?)" Tatsumis Frage klang eher wie eine Feststellung.

"Waaah...?" Tsusuki löste sich von der Wand. "Aber... aber Tatsumi! Wir hocken doch das ganze Jahr hier in dieser Behörde. Äh, ich meine... Versuchen Sie's doch noch mal, Chef! Oder wir fahren ganz einfach dorthin, wo der Schatten des Pfeils endet...!"

"Idiot", kam es von Hisoka. Tsusukis Gehabe kam ihm wieder einmal äußerst komisch vor. Der Splitter in seinem Arm stammte sicher nicht von einer zerbrochenen Teeschale.

"Nein, Tatsumi hat Recht." Konoe nahm seinem Sekretär den Pfeil aus der Hand und verstaute ihn wieder in der Schatulle. "Wir bleiben in der Stadt, machen Sightseeing, fahren mit dem Schiff und machen alles, wofür wir das Jahr über immer keine Zeit haben!"

Er fing - zu Tsusukis Entsetzen - tatsächlich an, sich für die Idee zu begeistern...!

"Aber...!" Tsusuki knickte ein. Das konnte ja ein Spaß werden! Kein Urlaub, kein Betriebsausflug, Watari war auf ihn sauer und die Gushoshins - nun, daran wollte er lieber erst gar nicht denken.

"Na toll!"

Hisoka stieß sich von der Wand ab, an welche sich auch Tsusuki wieder zurückgelehnt hatte und stapfte in Richtung Tür. Tsusuki seufzte schwer. Es war ja nicht nur, dass ihm immer noch alles weh tat...

"Hach!" Er seufzte noch einmal.

Dann blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Tief betrübt, den Kopf schwer vor Sorgen und Beulen, ging er ebenfalls in Richtung Ausgang.

"Hey, Tsusuki!" Konoe grinste. Das war ungewöhnlich. Das war, um es genau zu sagen, eine Premiere. Tsusuki blieb stehen...

"Mach dir nichts draus. Kyushu hat auch seine Reize. Du wirst vielleicht weniger Zeit hier im Enma-Cho verbringen, als dir lieb ist."

"Hm...?" meinte Tsusuki nach eine Pause. Er kapierte überhaupt nichts mehr. Sollte sich dieser 26. Dezember - ein Freitag nebenbei - am Ende als ein doppelter Dreizehnter erweisen? Nach allem, was heute geschehen war, war Tsusuki bereit, fast alles zu glauben. Man denke nur an den heißen Tee, an dem er sich heute morgen die Zunge verbrannt hatte. Und die Finger. Dann hatte er die Tasse auch noch fallen lassen. Und dann war es auch noch Terazumas Lieblingstasse...

Dieser Tag taugte höchstens noch zum Feueranzünden. Das dachte Tsusuki lakonisch, als er den Meeting - Raum verließ.

Hisoka bekam die Premiere von Konoes Grinsen schon nicht mehr mit. Nachdenklich stieg er die breite Treppe hinunter in den Keller. Gerade als er an Wataris Tür klopfen wollte, gab es einen Knall. Das Geräusch enthielt viele Elemente splitternden Glases. Grüner Rauch quoll unter der Tür hervor, gefolgt von Flüchen.

"Shit! Verdammter #*X=§%**+@°~# von einem...!"

Puff! Die Schimpfkanonade wurde unterbrochen. Der Rauch färbte sich lila.

Hisoka kam langsam aus der Ecke hervor, in die er sich geflüchtet hatte. Ein vorsichtiges Schnuppern offenbarte ihm den Geruch von Gewürzhonig und verbrannten Haaren. Das veranlasste ihn dazu, sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

So dezent wie möglich klopfte er a die Tür des Labors.

"Watari?" Er musste husten. "Alles in Ordnung?" Es klirrte erneut und dann näherte sich ein Knirschen. Die Tür wurde aufgerissen.

"Was!!?"

"Waaah!!"

Watari nahm seine selbst entwickelte Gasmaske ab.

"Ach, du bist's."

Hisoka erholte sich von seinem Schrecken. Der lila Rauch lichtete sich langsam und gab den Blick auf ein Chaos frei.

"Äh...", machte Hisoka. Watari wandte sich wieder der Tastatur zu, die er in der Hand hielt. "Komm rein. Wenn du dich traust", fügte er hinzu. Während er am Nummernfeld herumschraubte, betrat Hisoka vorsichtig den Raum.

"Hast du versucht, Plätzchen zu backen?" fragte er, als er das ganze Ausmaß der Bescherung sah. Der lila Dampf kam von einem Haufen links neben ihm.

Watari schraubte so verbissen, dass er Hisoka schon gar nicht mehr wahrnahm, sonst säße diesem wohl jetzt die einzige halbwegs funktionierenden Tastatur des Labors in der Magengrube.

So sauer hatte Hisoka Watari noch nie erlebt. "Kann ich dir irgendwie helfen...?"

"So!" Watari steckte das "Enter" auf die Tastatur zurück und klappte sie zu. "Was sagtest du?" Er stöpselte die Tastatur in den Rechner, schickte ein Stoßgebet zum Gott der Technik und betätigte den Netzschalter. Zwei Lichter gingen an, ein Brummen ertönte.

"Jajajaja!! Tut es? Funktioniert es? Na komm schon, komm!" Watari wuselte um das Gerät herum und überprüfte alle möglichen Kabel.

"Ich habe gefragt, ob man dir helfen kann."

Das Brummen wurde zu einem Stottern. Die Lichter blinkten.

"Oh, nein, nein!" Watari hämmerte auf die Tastatur ein, doch das Lebenszeichen erlosch. Er letztes "Pip" war alles, was der PC noch von sich gab.

"Neiiiin...!" Wimmernd sank Watari auf die Tischplatte. Seine angesengten Haare verteilten sich über die Tastatur, sein Kittel wies Risse und Flecken auf. Er bot ein Bild des Jammers.

Hisoka zögerte, doch dann suchte er sich einen Weg durch das Durcheinander und legte Watari die Hand auf die Schulter.

Die Gefühle eines Wissenschaftlers waren doch nicht so einfach gestrickt, wie er gedacht hatte, doch es ließ sich aushalten.

"Dabei wollte ich euch zu Neujahr endlich mein Mittel zur Geschlechtsumwandlung vorführen...!" Watari schluchzte herzerweichend. "Aber immer muss er alles kaputtmachen!"

Das Bild eines von einer selbstkonstruierten Dampfwalze überrollten Tsusukis rauchte vor Hisokas innerem Auge auf. Daher wehte also der Wind! Langsam wurde ihm einiges klar...

"Was willst du hier eigentlich noch?" maulte Watari. "Beim Aufräumen verbrennst du dir nur die Finger. Geh lieber!"

"Also ich...", Hisoka brachte es nicht übers Herz, dem am Boden zerstörten Watari von ihrem Urlaubsziel zu erzählen. Und außerdem, sagte er sich, war Watari ohnehin nicht in Ausflugsstimmung, am wenigsten wenn Tsusuki dabei war. Besser er beschäftigte sich mit Aufräumen und blieb zuhause.

Hisoka machte eine vage Geste, die in einem Schulterzucken endete. "Wollte nur mal kurz vorbeischauen." Wie zur Bekräftigung seiner Behauptung sah er sich um. "Und du bist sicher, dass ich dir nicht helfen kann."

Watari wehrte deprimiert ab. "Hilf dir selbst: Fass nichts an, geh vorsichtig raus und mach um Himmels willen dir Tür zu!"

"Okay okay!"

Hisoka schlich nach draußen.

"Ach, und wirf mir das Ding da zu, die C246!"

Der Junge blieb stehen. "Die was?"

"Die Maske!"

Hisoka nahm das helmartige Gebilde, betrachtete es pikiert und warf es vorsichtig in Richtung Watari.

"Danke!" rief dieser, während er begann, an den Kabeln herumzudoktern.

Als Hisoka das Ende des Gangs erreichte, ertönte ein eindeutig elektrisches Geräusch. Derbe Flüche folgten.

Kopfschüttelnd machte Hisoka sich auf den Weg, um mit seinem Partner mal ein ernstes Wörtchen zu reden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Colle
2005-01-19T17:57:57+00:00 19.01.2005 18:57
Armer Watari ;_; Das mit dem Blumen hat was bestimmt mit dem Dünger zu tun... *Detektiv spiel* XD
Was hat Muraki vor...? Weiter machen !! Warum hat tatsumi Tsuzuki weggejagt? Das find' ich fies.. Tsuzuki ;_;...
Bis danne!!
South.
Von:  Colle
2005-01-13T19:23:22+00:00 13.01.2005 20:23
Tolle FF! bitte schreib weiter XD! Wir drücken dir und Watari dir Daumen... Was hat Muraki vor? Werden Tsuzuki & Watari sich wieder vertragen? Und warum hat Muraki im Englischen so'ne schwule Tiger Stimme? Das alles (außer das letzte XD) erfährt ihr in den nächsten Kapiteln XD Fähnchen schwing*
South.
Von:  Khay
2005-01-07T16:55:25+00:00 07.01.2005 17:55
bitte weitamacheeennn!!!das erste kapitel is toll!*fleh bettel* Nebenbei hoffe ich das dat mit der Droge doch noch wat wird...(tatsumi als frau...)
also schön weitamacheeennn!


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