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Gefangen - Silent Desires: KKJ

Kapitel 10 iat da!!!!!!!!!!
von

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Das Antiquariat

Kapitel 1 - Das Antiquariat
 


 

Die Glöckchen an der Tür von "Miyako's Rare Books & Manuscripts" bimmelten fröhlich, als Yamato Minazuki hinaus in die Dunkelheit trat. Marron Kusakabe schaute ihm amüsiert, aber auch ein wenig traurig nach. Nach fast einem Jahr Ehe würde ihre Chefin und beste Freundin, Miyako Minazuki, ihrem Mann gleich zur Tür hinaus folgen, um in die verspäteten Flitterwochen zu starten.

Marron seufzte. Seit Jahren war sie der typische New Yorker Single, der von einer Bar zur nächsten und von einem Partner zu nächsten zog. Das hatte auch eine ganze Weile Spaß gemacht, aber jetzt...

Nun, vielleicht wurde es Zeit für mehr Ernsthaftigkeit. Und nicht nur, was Männer betraf.

"He?" Miyako klopfte mit dem Fingernagel auf den Glastresen. "Bist du noch da?"

"Klar. Ich bin nur müde. Dieses Aufstehen um vier Uhr morgens ist Mist."

"Tut mir Leid, aber der Flug geht nun mal um sechs, und ich musste noch ein paar Sachen aus dem Büro holen. Du hättest nicht ausstehen müssen."

Marron gähnte. "Ich bin nicht aufgestanden. Ich war schon wach." Sie wohnte vorübergehend in Miyakos altem Apartment über dem Antiquariat, deshalb war sie nach unten gegangen, als sie Yamato und Miyako hörte. Die beiden waren gekommen, um die Literaturverzeichnisse und Notizen zu holen, die Miyako mit nach Paris und London nehmen wollte. Die Flitterwochen waren eher ein Arbeitsurlaub, aber Yamato schien das nichts auszumachen.

"Du warst also die ganze Nacht wach", bemerkte Miyako amüsiert. "Und was macht der Kerl?"

Marron verdrehte die Augen. "Es war kein Mann bei mir."

Miyako runzelte die Stirn. "Aber es ist Samstagnacht. Na ja, Sonntagmorgen."

"Na und?" Marron wusste, dass sie klang, als wollte sie sich rechtfertigen, aber sie konnte nichts dagegen tun. Statt mit einem Mann hatte sie das Wochenende lesend und nachdenkend verbracht. Zum Beispiel hatte sie über ihre Zukunft nachgedacht und darüber, was sie eigentlich mit ihrem Leben anfangen sollte. Fragen, über die man am besten im Dunkeln bei einer Norah-Jones-CD und einer Flasche Merlot grübelte. Natürlich hatte sie bei ihren Grübeleien im Dunkeln das Flirten mit Roy vermisst, den DJ im "Xylo's". Alles in allem hatte sie ihr Wochenende allein jedoch genossen und sie hatte ein paar wichtige Entscheidungen getroffen.

Miyako zuckte mit den Schultern. "Schon gut, ich dachte einfach, du hättest ein Date gehabt."

"Ich mache gerade eine Männer-Pause." Marron grinste und winkte Yamato zu, der wieder hereinkam und Miyako in den Arm nahm. Erneut empfand Marron Neid. Die Wahrheit war, dass Miyakos bevorstehende Flitterwochen mit ihrem Märchenprinzen Marrons nachdenkliche Stimmung ausgelöst hatten.

Denn das war das Problem mit Marrons Dates. Mit Takumi, Kaiki und all den anderen. Es waren keine Prinzen, und ganz gleich, wie viel Spaß sie mit ihnen hatte, irgendwann war der Zauber zu Ende. Marron war das gründlich satt.

"Ich habe genug von flüchtigen Bekanntschaften", platzte sie heraus. Miyako und Yamato stutzten, wirkten jedoch nicht sehr überrascht. Na schön, Marron fasste häufig Entschlüsse und vergaß sie dann wieder, aber da drehte es sich meistens um Diäten oder Sport. Diesen Entschluss jedoch würde sie in die Tat umsetzen.

"Du hast genug davon?", wiederholte Miyako.

"Na ja, sollte etwas Ernstes möglich sein, dann werde ich mich natürlich auf ein Date einlassen. Aber von diesem Zufallsquatsch habe ich genug."

"Eine Frau mit einem Ziel", bemerkte Yamato. "Da sollte ich vielleicht meine armen unverheirateten Artgenossen warnen."

Marron und Miyako verdrehten die Augen. "Unser Taxi wartet", wandte sich Miyako an Yamato und deutete zur Tür. "Geh schon mal vor."

Yamato gab ihr einen Kuss. "Mach ich." An der Tür blieb er noch einmal stehen. "Ich habe Takumi gebeten, hin und wieder nach dem Rechten zu sehen."

Marron grinste. Yamato war Detective bei der Mordkommission, und sein Partner, Takumi Kerogati, war ein guter Mann, der selbst bald heiraten würde - Eine Krankenschwester, mit der er seit einigen Monaten zusammen war. Beide Männer hatten einen übermäßig ausgeprägten Beschützerinstinkt. Marron war zwar verärgert, aber in Wirklichkeit schmeichelte ihr die Sorge der beiden.

"Danke, Yamato", sagte sie und musste über seine überraschte Miene schmunzeln, die verriet, dass er Protest verwartet hatte.

Als Yamato draußen war, kam Miyako wieder na den Tresen. "Du gibst die Verabredungen wirklich auf?"

"Klar. Das ist keine große Sache."

"So, so." Miyako sah nicht überzeugt aus. Kein Wunder, denn Marron war selbst nicht recht überzeugt.. "Und du bist sicher, dass du zurechtkommst?"

Diese Frage bezog sich auf das Antiquariat. "Ich arbeite jetzt seit vier Jahren hier, also sollte ich allmählich wissen, wie der Laden läuft", entgegnete Marron.

"Es ist trotzdem eine große Verantwortung. Du hast dich bisher nie um die Buchhaltung oder die Gehälter kümmern müssen. Und viel Spielraum haben wir beim Budget auch nicht mehr." Miyakos Miene verdüsterte sich. "Hast du die Nummer unseres Hotels für den Notfall?"

"Ich werde schon zurechtkommen. Es ist alles unter Kontrolle." Marron fragte sich, ob dies der richtige Augenblick war, das Thema anzuschneiden, das ihr am meisten am Herzen lag. "Miyako", begann sie, "hast du eigentlich noch immer vor, kürzer zu treten?"

Miyako seufzte und fuhr sich durch die Haare. "Ja, es sei denn, ich finde jemanden als Partner. Das Problem ist, dass Bücherläden schlechte Investitionsobjekte sind, also werden potenzielle Geschäftspartner mir nicht gerade die Tür einrennen."

"Was wirst du tun? Nur noch drei Mal die Woche aufmachen?" Miyako promovierte gerade und wollte unterrichten. Außerdem wollte sie mehr Zeit mit Yamato verbringen. Das und die schlechte Finanzlage des Ladens hatten sie dazu veranlasst, über eine Reduzierung der Öffnungszeiten nachzudenken. Marron gefiel das ganz und gar nicht.

"So etwas in der Art", sagte Miyako. "Ich werde mir etwas überlegen, wenn ich wieder zurück bin. Keine Sorge, du weißt, dass ich deine Stunden nicht kürze, bevor du noch einen anderen Job gefunden hast."

Marron wollte erwidern, dass sie nicht an einem anderen Job interessiert war und dass sie Miyakos Partnerin werden wollte. Doch in diesem Augenblick wurde draußen zwei Mal gehupt.

"Ich komme zu spät", erklärte Miyako. "Können wir ein andermal darüber sprechen?"

"Klar." Marron würde das Thema gleich nach Miyakos Rückkehr wieder aufgreifen. Bis dahin sollte sie auch bessere Argumente haben, um ihre Chefin zu überzeugen.

"Gut." Miyako beugte sich über den Tresen und umarmte Marron rasch. "Ich weiß, dass du dich hervorragend um alles kümmern wirst."

Marron nickte, wünschte ihnen eine gute Reise und winkte ihnen nach.

Dann waren sie fort. Jetzt trug sie die Verantwortung.

Das war ein gutes Gefühl, das über die zwei kurzen Urlaubswochen hinaus andauern sollte. Sie liebte diesen Laden und den Geruch der alten Bücher. Sie mochte die Kunden, die gezielt etwas suchten oder herumschlenderten, bis sie ein Buch fanden, das ihnen gefiel. Sie liebte die Vielfalt der Bücher in den Regalen - Belletristik, seltene illustrierte Wälzer, Erstausgaben von Biographien und populären Romanen, alte Reiseführer und alte Drucke.

Und natürlich liebte sie die erotische Literatur. Miyakos Spezialität war die Erotik der viktorianischen Zeit, und sie sorgte dafür, dass der Laden mit seltenen Werken aus dieser und anderen Perioden ausgestattet war. Wenn nicht viel los war, las Marron in der Sammlung. Inzwischen kannte sie alle Werke von Anaís Nin bis D.H. Lawrence.

Marron hatte sich nie als uninformiert betrachtet, was Männer anging, aber dies war ein ganz neues Gebiet für sie. Diese Art von Literatur begeisterte sie und lieferte ihrer Fantasie ständig neue Nahrung. Vielleicht war das unprofessionell, aber sie konnte nun einmal nicht verhindern, dass die erotischen Romane mit ihren freizügigen Schilderungen sie erregten.

Jetzt schlenderte sie im Schein der einzigen Lampe zwischen den Regalen hindurch zu ihrer Lieblingsabteilung und zu ihrem Lieblingsbuch.

Als sie gleich nach dem College angefangen hatte, für Miyako zu arbeiten, war sie mit erotischer Literatur nicht vertraut gewesen. Natürlich hatte sie von ihrer Existenz gewusst, aber sie hatte weder etwas gelesen noch den Wert einer ledergebundenen Ausgabe erkannt. Von dem Vergnügen, das die bloßen Worte auf dem Papier bereiten konnten, ganz zu schweigen. Ein Schauer prickelnder Vorfreude überlief sie, während sie den Blick über die Regale schweifen ließ.

Sie fand den Band, nach dem sie gesucht hatte, ein Buch aus dem späten neunzehnten Jahrhundert, gebunden in grünem Karton und in sehr gutem Zustand. Der Autor war anonym, aber das war Marron egal. Sie interessierten nur die Worte, nicht wer sie geschrieben hatte.

Und was für Worte! Sie beschleunigten ihren Puls so wirkungsvoll wie die Berührung durch einen Liebhaber.

Sie fuhr mit dem Finger über den Buchrücken aus Leinen und den in goldenen Buchstaben aufgeprägten Titel "Die Vergnügungen einer jungen Frau". Ein solches Buch würde sie sich selbst gern leisten können, doch sie wusste, dass das nie passieren würde. Das Werk war äußerst selten, und Gelehrte hielten die Sammlung von Geschichten für das Werk von Zeitgenossen Oscar Wildes. Angeblich handelte es sich um eine Chronik der erotischen Abenteuer von Mademoiselle X, während ihrer Reise von Paris und London in Worten und Bildern. Und was für Abenteuer das gewesen waren...

Einen Moment lang fragte Marron sich, ob ihr Entschluss, keine Affären mehr zu haben, bloßer Masochismus gewesen war, der sie nur noch mehr frustrieren würde.

Nein!

Mit geschlossenen Augen drückte sie das Buch an die Brust. Sie schwor den Männern nicht ab, nur überflüssigen Dates mit den falschen Männern. Für den Richtigen stand die Tür dagegen weit offen.

Sie fuhr mit den Fingern über das Buch, während ihre Gedanken abschweiften. Es wäre so einfach, das Buch mit nach oben zu nehmen, es sich im Bett bequem zu machen und genüsslich Seite für Seite zu lesen.

Sie seufzte, und ein sinnliches Kribbeln überlief ihre Haut. Sie kannte dieses Buch beinahe auswendig. Sie wusste, welche Passagen ihre Seele ansprachen, sie verführten, ihre Brüste zu streicheln, ihren Bauch und dann die Hand weiter nach unten gleiten zu lassen, tiefer...

Ein weiterer Schauer überlief sie, und dann nahm sie sich zusammen und stellte das Buch wieder zurück ins Regal. Es dämmerte fast. Sie brauchte ihren Schlaf und konnte es sich nicht leisten, sich von erotischer Prosa in eine Fantasiewelt entführen zu lassen.

Trotzdem...

Sie hielt inne, die Hand in der Nähe des Bauches. Der Laden war sonntags abgeschlossen, also könnte sie durchaus den Tag im Bett verbringen, wenn sie wollte. Außerdem war sie nicht müde. Im Gegenteil, sie war aufgekratzt. Und die herrliche Lektüre war eine willkommene Ablenkung, nachdem sie flüchtigen Affären abgeschworen hatte.

Kurz entschlossen zog sie "Die Vergnügungen einer jungen Frau" wieder aus dem Regal und ging damit nach oben in ihr Apartment und ins Bett.

Ein Glas Wein, sanfte Musik und dann dieses Buch - himmlisch. Oder zumindest so nah, wie sie dem Himmel nahe kommen konnte.
 


 

So, damit wäre das erste Kapitel meiner neuen FF fertig. Ich hoffe mal wieder, dass sie euch genauso gefällt wie meine anderen. Also viel Spaß beim Lesen!!!
 

kizz, deathstrike



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-07-17T16:08:31+00:00 17.07.2006 18:08
huhu! woooww nach so langer zeit endlich ein neues kappi... freut mich! Die FF wird immer besser und spannender.... mal was neues :D hihi... war so klar, dass marron in einer zwickmühle sein würde.. aber egal :D hmm das war ein tolles kappi!und ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt"
Von: abgemeldet
2005-01-06T19:12:57+00:00 06.01.2005 20:12
War echt super gut! Bin mal gespannt was daraus noch so wird...^^ Aber mach schnell weiter!
*bussi* smileyxxx
Von: abgemeldet
2005-01-06T12:45:07+00:00 06.01.2005 13:45
Ich fand voll gut ^^ ich hab auch net gewusst das du noch ne neue ff geschrieben hast ^^ aber bitte beeil dich jetzt mit dem weiterschreiben ^^
Bis zum nächsten kapitel...
knuddl, alex
Von: abgemeldet
2005-01-06T12:38:04+00:00 06.01.2005 13:38
wooow und schon wieder eine fanfic von dir, ich bin begeistert O.O maron mal ganz anders XD so kenn ich sie gar nicht, aber das macht alles nur noch spannender ^-^ *freu* freu mich schon darauf wenn sie das erste mal auf chiaki trifft +gänsehaut bekommt* XD also schreib ganz schnell weiter, wir wollen jan icht zu lange warten ^^"

*knuddell* Kiss Jointi ^^
Von:  Punika
2005-01-06T12:28:27+00:00 06.01.2005 13:28
Ich arbeite mich gerade durch deine FF's und finde diese auch super toll...sie erinnert mich total an eine Folge bei 'Friends' da liest Rachel so ein Buch und Joey findet das, wir kennen ja Joey...voll lustig auf jedenfall...ich find deine FF's alle toll,
bis dann Punika
Von: abgemeldet
2005-01-06T10:47:31+00:00 06.01.2005 11:47
Ich fands voll süüüüß!Würd mich freun wenn du super schnell weiter machst bimmel bimmel *gg*Also hopp hopp und ran an die arbeit!Hdgdl Jokachan
Von:  Koraja
2005-01-06T01:59:47+00:00 06.01.2005 02:59
und schon wieder kann ich mich steffi nur anschließen....-.-
naja.... bin ja mal gespannt wann chiaki auftauchen wird.... und was du dir diesmal wieder feines für die beiden ausgedacht hast!^^
Nur Marrons verhalten hat mich ein wenig erstaunt.... sowas hätte ich ihr nie zugetraut so einer männerverschlingesndes wesen zu sein! XD

Also bis dann KOraja
Von:  Chaos-Klappstuhl
2005-01-06T01:23:06+00:00 06.01.2005 02:23
AAAAAHHHHH du hast mir ja garnicht gesagt das du eine neue ff hast aber vor meinen kommis bist du nicht sicher das sag ich dir jetzt schon XD das war echt super klasse ^^ ich musste zwar bei ein paar wörtern überlegen was die heißen sollen XD [kann ja net jeder so ein schlaues köpfchen sein XD] aber das war wieder einfach mal klasse ^^ ich hoffe du schreibst auch hier ganz ganz schnell weiter ^^ bitte beeil dich auch mit deinen anderen ffs und wehe die werden jetzt vernachlässigt XD
also bist dann ^^
*hdgdlfiueewp*
*bussi* *knuddl*
Steffi ^^


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