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Rufe der Vergangenheit

von

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Liebe

XII Liebe

Als sie auf dem Mond ankamen, herrschte dort ein ziemlich Chaos. Niemand konnte ihnen genau sagen, wo die Königin, die Prinzessin und ihre Senshi waren. Schließlich erfuhren sie per Zufall, daß der Kampf in der Ebene der Sehnsüchte stattfand. Und das die Königin an diesem Kampf nicht teilnahm, da sie vom ersten Angriff dieser Energie noch ziemlich geschwächt war. Insofern hatte ihre Tochter angeordnet, daß sie hierbleiben müsse. Als er daß hörte, mußte Endimion unwillkürlich schmunzeln. Irgendwie paßte das.
 

--------------
 

Die Ebene der Sehnsüchte lag nicht allzu weit vom Palast entfernt, es kostete sie nicht allzuviel Energie, dorthin zu gelangen. Es war eine ziemlich große, von einem Wald und einer Gebirgskette umschlossene Ebene, auf der unendlich viele verschiedene Blumen, vom einfachsten Gänseblümchen bis hin zur edelsten Rose, blühten. Am Rand des Waldes stand eine Art Altar, Sereniti wußte, daß hier im Sommer immer einige Hochzeiten abgehalten wurden. Sie selber wollte auch dort heiraten, wenn sie soweit war. Seltsamerweise mußte sie bei dem Gedanken an ihre Hochzeit an Endimion denken und fragte sich, was er gerade machte.
 

Aber dann schüttelte sie den Kopf. Dafür hatte sie jetzt wirklich keine Zeit.
 

Sie mußten nicht lange gehen, um die Schwarze Tulpe zu sehen. Inzwischen war sie noch ein ganzes Stück gewachsen, und war schon fast so groß, wie die Bäume, die die Wiese auf der einen Seite umgaben.
 

Sie holte tief Luft, und verbannte jeden anderen Gedanken, der nicht mit dieser Energie zu tun hatte, aus ihrem Kopf. Leider war das gar nicht so einfach, aber dann sagte sie sich, daß sie die letzte Hoffnung für den Mond, und auch für die Erde sei. Da ging es besser.
 

Sie warf ihren Senshi einen Blick zu, und erkannte, daß auch sie bereit waren.
 

Sie formte ihre Hände vor ihrer Brust zu einer Art offenen Höhle und materialisierte dort den Silberkristall.
 

"Heiliger Silberkristall! Du, der Du das Symbol des Ewigen Lichtes und Friedens bist! Schenke mir deine Macht, für den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit! Es darf nicht sein, daß dieses Universum in Dunkelheit versinkt!"
 

Der Kristall erstrahlte in einem unglaublich hellen silbernen Licht, das sich immer weiter ausbreitete und durch die Farben Blau, Rot, Grün und Gelb noch verstärkt wurde. Sie brauchte nicht das Gesicht zu wenden, um zu wissen, daß diese Energie von ihren Senshi kam. Sie zwang das Licht in einen breiten, runden Strahl und sandte diesen auf die Blume zu.
 

Später hätte sie nicht sagen könne, wie lange sie so stand und ihre Energie gegen das Dunkle richtete. Aber langsam spürte sie, wie ihre Kräfte schwächer wurden, und die ihrer Senshi ebenso. Dabei war die Blume noch kein bißchen kleiner oder schwächer geworden. Plötzlich traf ein zweiter Strahl die Blume, der ein Gemisch aus Goldener und Dunkleblauer Energie war. Dann erkannte sie auch die energetischen Felder, die auf der rechten Seite der Blume aufgetaucht waren, und sie spürte, wie ihr Herz einen kleine Hüpfer vor Freude machte. Und ebenso spürte sie neue Energie, und auch die Energie ihrer Senshi verstärkte sich wieder.
 

Plötzlich gab es eine laute Explosion, die Blume verschwand, und Sereniti verlor das Bewußtsein.
 

--------------
 

Als er erwachte, tat ihm alles weh. Jeder einzelne Knochen und Muskel rebellierte gegen die Bewegung. Aber dann erinnerte er sich wieder an das, was geschehen war, und er schlug die Augen auf. Über ihm erkannte er nach einiger Zeit eine weiße Decke. Eine weiße Decke? Moment, er war doch auf der Ebene der Sehnsüchte, er müßte eigentlich den Himmel über sich sehen.
 

Eine helle und angenehme Stimme lachte.
 

Als er den Kopf wandte, sah er, daß neben ihm, auf einem Stuhl, Prinzessin Sereniti saß.
 

"Prinzessin! Was tut Ihr hier?"
 

Sie lachte wieder leise, und aus irgendeinem Grund schien sie ziemlich glücklich zu sein.
 

"Ich habe darauf gewartet, daß Ihr aufwacht!"
 

Er runzelte die Stirn.
 

"Wie lange liege ich denn schon hier?"
 

"Als die Königin gespürt hat, daß die Energie besiegt war, hat sie einen Suchtrupp los geschickt, der uns alle ohnmächtig auf der Wiese gefunden und hierher gebracht hat. Insgesamt sind seit dem Kampf zwei Tage vergangen. All außer Euch sind im Laufe des Vormittages aufgewacht, und fühlen sich inzwischen wieder putzmunter, nur noch etwas müde. Aber das vergeht auch noch mit der Zeit."
 

Er grinste etwas, es war ihm peinlich, daß er als letzter aufgewacht war. Plötzlich spürte und hörte er, wie sein Magen knurrte. Und das Grinsen der Prinzessin zeigte ihm, daß sie es auch gehört hatte. Er wurde rot, wodurch er sie richtig zum lachen brachte. Und wieder war er von der Veränderung, die das Lachen in ihrem Gesicht bewirkte, fasziniert. Es wurde offener, fröhlicher und verlor den Ausdruck der Unnahbarkeit. Plötzlich spürte er, daß er diese Prinzessin mochte. Sehr sogar. Und ausgerechnet deshalb, weil sie so anders war als die anderen.
 

"Ihr habt Hunger, ich werde Euch etwas zu Essen bringen lassen!"
 

Als sie aufstehen wollte, setzte er sich auf und hielt sie zurück. Sie schaute ihn an, und in ihren Augen stand ein Ausdruck, den er nur schwer deuten konnte.
 

"Warum habt Ihr hier gewartet?" fragte er leise.
 

Zuerst reagierte sie nicht. Dann senkte sie den Blick und wurde etwas rot.
 

"Weil ich mich vergewissern wollte, daß es Euch gut geht!" flüsterte sie.
 

Er merkte, wie sie sich wieder in den Griff bekam, ruhiger wurde. Sie stand auf und sagte:
 

"Ich werde etwas zu Essen holen!"
 

Er wußte nachher selber nicht mehr, was er getan hatte, er wußte nur, daß er sie plötzlich küßte. Ihr Lippen waren weich, geschmeidig und überhaupt war es das schönste, was er je erlebt hatte. (und dabei hatte er durchaus schon andere Frauen geküßt). Aber ebenso plötzlich, wie es angefangen hatte, war es auch wieder vorbei. Die Prinzessin drehte sich um rannte aus dem Zimmer.
 

Endimion lies sich zurück auf das Bett fallen und zog die Decke über den Kopf.
 

Er hätte sich ohrfeigen könne für das, was er getan hatte. Wieso um alles in der Welt hatte er das gemacht? Es war kein Wunder, das sie weggerannt war. Vermutlich hatte er sie fürchterlich erschreckt. Er seufzte. Mit aller größter Wahrscheinlichkeit hatte er ihre junge und auch sehr angenehme Freundschaft zerbrochen. Und darum tat es ihm leid.
 

Er hörte nicht, wie die Tür aufging, aber plötzlich wurde ihm die Decke weggezogen, und er blickte in Conzytes feixendes Gesicht.
 

"Was habt Ihr nur mit der armen Prinzessin gemacht? Sie ist an mir vorbei gerannt als sei der Teufel persönlich hinter ihr her!"
 

Er seufzte wieder.
 

"Ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen!"
 

Conzyte schüttelte den Kopf.
 

"Das könnt Ihr aber nicht, und insofern müßt Ihr damit leben!"
 

Als er zweifelnd aufblickte grinste sein Freund.
 

"Im Übrigen, Ihr seid nicht der einzige, der die Frauen nicht versteht!"
 

Das entlockte ihm zumindest ein trockenes Auflachen.
 

--------------
 

Sie rannte, bis sie kurz vor dem Pavillon der Freude angekommen war. Dann verlangsamte sie ihre Schritte und schaute sich vorsichtig um, ob auch niemand sie sehen konnte. Dann trat sie ein, stellte sich auf eine der Bänke am Rand und zog sich hoch. Sie kletterte auf den Balken immer weiter, bis sie ganz oben war. Dort setzte sie sich auf den Dachfirst und seufzte.
 

Wenn sie die Augen schloß, sah sie immer noch sein Gesicht vor ihr, und spürte seine Lippen auf ihren. Es war so unglaublich schön gewesen. Sicher, einige andere Adelige aus dem Königreich des Silberjahrtausends hatten sie schon geküßt, aber noch nie war es ihr als ... ja, als ein Geschenk vorgekommen, als ein wunderbares, kostbares Geschenk. Etwas, das man nicht vergeuden und nicht wegwerfen durfte.
 

Und doch hatte sie es getan.
 

Sie wußte selber nicht mehr warum sie weggelaufen war. Vielleicht, weil es so plötzlich gekommen war. Aber vielleicht auch deshalb, weil sie sich die ganze Zeit über, die sie in seinem Zimmer zugebracht hatte, als er noch schlief, sie vorgestellt hatte, wie es wäre, ihn zu küssen.
 

Sie mußte etwas lächeln, als ihr das als Grund einfiel. Es stimmte ja. Sie hatte sich die langen Stunden teilweise dadurch vertreiben, daß sie sein Gesicht, sein Profil, seine Hände, und seinen Oberkörper studiert hatte. Und irgendwann hatte sie sich gefragt, wie es wohl wäre, diese Lippen zu küssen. Und dann war das passiert.
 

Sie seufzte wieder.
 

Eigentlich hatte sie ihn ja nach Talisien fragen wollen, aber als er sie dann mit seinen Fragen so aus dem Konzept gebracht hatte...
 

Plötzlich hörte sie Schritt unten.
 

Sie verkroch sich noch ein Stück weiter, und versteckte sich hinter einem Balken. Vorsichtig lugte sie nach unten. Als sie den schwarzen Haarschopf erkannte, wußte sie nicht ob sie lachen oder fluchen sollte.
 

Dann schaute er nach oben, und sie hoffte bloß, daß er sie nicht gesehen hatte.
 

Doch als er anfing, ebenso wie sie, an den Balken nach oben zu klettern, glaubte sie es fast. Aber er blickte die ganze Zeit über in eine andere Richtung, und er blieb etwas weiter unten sitzen als sie.
 

Sie überlegte, ob sie sich bemerkbar machen sollte, und als sie merkte, daß er auch nicht allzu zufrieden aussah, entschloß sie sich dafür.
 

"Ihr habt mir meinen Lieblingsplatz weggenommen!"
 

Er schaute sich um, aber er konnte sie nirgends entdecken. Das entlockte ihr wieder ein leises Lachen, und dann schaute er nach oben und erblickte sie.
 

Lange schauten sie sich an, ohne das sich einer von beiden rührte. Schließlich lies sie sich von ihrem Balken gleiten und kletterte zu ihm runter.
 

Als sie neben ihm saß, schaute sie ihn an und auf einmal wünschte sie sich, daß er sie wieder küssen möge. Aber sei wußte ganz genau, daß er es nicht tun würde. Nicht, solange sie sich nicht entschuldigt hatte.
 

"Prinzessin? Ich möchte mich entschuldigen!"
 

Sie schaute ihn nur verständnislos an.
 

"Ich hätte es nicht tun dürfen!"
 

Da begriff sie, und erst jetzt erkannte sie, wie ihr Verschwinden für ihn aussehen mußte. Sie lächelte und schüttelte den Kopf.
 

"Nein mein Prinz. Es war meine Schuld! Ich hätte nicht weglaufen sollen!"
 

Jetzt verstand er nicht.
 

"Aber es war Euer gutes Recht! Ich wundere mich schon, daß Ihr mir nicht eine Ohrfeige gegeben habt, so wie Venus Conzyte!"
 

Da mußte sie lachen.
 

"Ja, das paßt! Vielleicht hätten wir ihn vorwarnen sollen!"
 

Da lachte er auch mit, aber noch nicht aus vollem Herzen.
 

Dann wurde sie wieder ernst. Sie schaute ihn an, und hatte das Gefühl, in diesen wunderbaren, dunkelblauen Augen zu versinken. Sie holte tief Luft, und fing an:
 

"Endimion, wenn ich eben weggelaufen bin, so nur aus dem Grund, weil ich überrascht war!"
 

Er verstand immer noch nicht.
 

"Weißt Du, (sie bemerkte gar nicht, daß sie angefangen hatte, ihn zu duzen) die ganze Zeit über, die ich neben deinem Bett gesessen habe, habe ich mir gewünscht, daß es passiert. Aber als es dann tatsächlich geschah, wußte ich nicht, wie ich reagieren sollte!"
 

Plötzlich trat Verstehen in seine Augen, und er lächelte sie an, daß sie Angst hatte, das Gleichgewicht zu verlieren. Er rutschte auf sie zu und nahm sie in die Arme, aber als sie beide zu wackeln anfingen, lachte er leise auf.
 

"Komm, ich glaube, wir gehen besser runter!"
 

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Am liebsten würde sie sich die Ohren zuhalten, wenn sie welche gehabt hätte. Aber selbst dann blieb die Frage, womit, ohne Hände.
 

Außerdem, diese Stimme kam aus ihrem Inneren, kam aus ihr selber und war der Lauf des Schicksals. Sie wußte selber sehr gut, daß man dem Schicksal nicht ausweichen konnte. Aber das wollte sie auch nicht.
 

Doch, das wollte sie schon, sie wollte nicht erwachen, diese wunderbare Welt verlassen, und ihre Waffe einsetzten, die das Ende dieser Welt bedeuten würde. Und sie wußte auch ganz genau, daß die anderen sie dafür hassen würden. Denn jeder haßt denjenigen, der das Ende der Welt herbeiführt. Vor allem, wenn man nachher, in einer fernen Zukunft, mit ihnen zusammen leben und kämpfen mußte. Auch das hatte ihr diese Stimme erzählt.
 

Aber dann gab sie auf. Sie wußte, das sie selber auch sterben würde, und vielleicht blieb ihr ja die Chance, doch wieder hierher, in diese Einsamkeit, diese Leere, die sie über alles liebte und die ihr seit Anbeginn der Zeit ein Zuhause geboten hatte, zurückkehren zu können.
 

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Fortsetzung folgt...
 

Fragen? Anregungen? Kommentare? Her damit!
 

Tja Leute, ich hab' schon wieder keine Anmerkung zu machen, insofern wünsch' ich Euch einfach nur viel Spaß beim Lesen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kerstin-S
2005-07-22T19:18:42+00:00 22.07.2005 21:18
hy du ;)

i bin grod zufällig auf dei fic gstoßen und hob ma des letzt kapi durch glesen, und i muass sogen.. spitze.. i muass ma zwa nu de ondan olle lesen +g+ oba i bin jetzt scho begeistert...oiso schreib gonzzzzzz schnö weiter ok? +g+

lg kerry
Von: abgemeldet
2005-07-14T23:24:27+00:00 15.07.2005 01:24
Endlich ein neuer Teil!^^

Die beiden sind einfach goldig, wirklich süß und niedlich!
Ein Hervorragender teil und wirklich gut gelungen, in allen Aspekten.

Ich kann den nächsten Teil kaum erwarten, schreibe bitte schnell weiter, ich warte jetzt schon ganz sehnsüchtig! ^^

Lg*g*


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