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Reinkarnation

Die Frau die Sesshoumaru liebte ist zurück
von

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Weite Reise

Während ich hören konnte, dass Kagome nach unserem nächtlichen Gespräch schnell wieder eingeschlafen war, lag ich noch eine Weile wach und starrte mit offenen Augen an die, im Dunkeln liegende, Zimmerdecke. Meine ganzen Träume sollten also wahr gewesen sein, in einer vergangenen Zeit? Und ich könnte dorthin reisen und ihn sehen, Sesshoumaru. Alles was ich aus dem Leben von Sara gesehen hatte, hatte sich irgendwie um Sesshoumaru gedreht, und der bloße Gedanke an ihn, an seinen undurchschaubaren Gesichtsausdruck, seine goldenen Augen und erstrecht an seine Stimme, brachte mein Herz dazu deutlich schneller zu schlagen. Etwas wozu es meinem Verstand nach, kein Recht hatte. Sara war doch diejenige die offenbar in ihn verliebt gewesen war. Aber dies hier war jetzt mein Leben und es war meine Entscheidung für wen mein Herz schlagen sollte. Ich wollte nicht bevormundet werden, nur weil ich die Wiedergeburt von irgendjemandem war. Und ich wollte nur dort hin, um endlich die Träume ordnen zu können die ich ständig hatte. Danach würde ich sicher mein altes, eigenes Leben wie bisher weiter führen können.

Als ob es etwas bringen würde, legte ich meine linke Hand über mein Herz und befahl ihm wieder ruhiger zu werden, was es jedoch nicht vorzuhaben schien. Diesbezüglich musste ich mich wohl vorerst geschlagen geben, zog die Bettdecke enger um mich, drehte mich auf die Seite und schloss wieder die Augen. Wenn ich ihn morgen treffen würde, um alles aufzuklären, sollte ich wenigstens ausgeschlafen sein.
 

Ein Klopfen an meiner Zimmertüre weckte mich. Dann erklang die Stimme meines Großvaters. „Saju? Wenn ihr nicht vor habt den ganzen Tag zu verschlafen, solltet ihr allmählich mal aufstehen. Ich kümmere mich derweil um das Frühstück.“

Noch immer ein wenig verschlafen setzte ich mich auf, doch hörte ich bereits seine Schritte die sich von der Türe entfernten, daher sparte ich mir die Antwort die er eh nicht mehr hören würde. Ich rieb mir den Schlaf aus den Augen und ließ Kagome, die meinen Großvater wohl nicht gehört hatte, noch schlafen bis ich geduscht hatte, erst dann weckte ich sie. Während sie im Bad war, nahm ich meine Schultasche vom Boden und räumte die Bücher und Hefte aus, auf meinen Schreibtisch. Ich überlegte, was ich wohl für den heutigen Tag brauchen würde. Noch etwas unentschlossen, da ich ja auch nicht wusste wie lange Kagome eigentlich vor hatte dort zu bleiben, steckte ich zumindest schon einmal die Flöte ein, die gehörte schließlich irgendwie dazu. Saras Kette trug ich wieder um den Hals.

Kagome kam zurück ins Zimmer und sah auf meine Tasche. Offenbar konnte sie meine Gedanken erraten, denn sie machte sogleich noch einen Vorschlag was ich einpacken könnte. „Nicht weit vom Dorf gibt es eine herrliche heiße Quelle. Wenn du möchtest, könnten wir dort hingehen. Dann kannst du gemütlich einen ersten Eindruck vom Mittelalter gewinnen und auch wenigstens Sango und vielleicht Shippo kennen lernen.“

„Ja, das hört sich vielversprechend an.“ Ich nickte und packte also noch ein Handtuch ein. „Wie lange wollen wir eigentlich dort bleiben?“

„Hm, ich werde wahrscheinlich bis morgen dort bleiben, also auch übernachten. Das mache ich immer am Wochenende und oft auch unter der Woche, weshalb ich so oft in der Schule fehle und keine Hausaufgaben habe…“, sagte sie und blickte verlegen zu Boden. „Wie lange du bleiben möchtest ist natürlich dir selbst überlassen. Wenn du dich entscheidest auch zu übernachten, wäre das sicherlich kein Problem. Aber wenn du lieber nach Hause gehst, kann ich dich natürlich auch zurück begleiten.“

„Ich werde es wohl am besten spontan entscheiden.“ Abhängig davon wie sehr mich die anderen leiden können, und wie es mir dort gefällt. „Es ist ja nicht weit weg?“

Kagome lachte. „Nicht wenn man es nur räumlich betrachtet.“

Über ihre Antwort musste ich nun auch lachen. Ja, zeitlich waren es schließlich 500 Jahre, was für mich noch immer unglaublich schien. „Wie sind die eigentlich so? Also… was erwartet mich wenn ich nachher mit dir gehe und tatsächlich dorthin kann?“, fragte ich sie dann, als ich fertig gepackt hatte. Gemeinsam verließen wir das Zimmer und gingen Richtung Küche.

„Naja, die beiden Brüder sind recht aufbrausend. Wobei, eigentlich nur Inu Yasha. Sesshoumaru ist normalerweise sehr kontrolliert, aber sie streiten sich immer wenn sie sich sehen. Trotzdem können sie wohl auch nett sein. Glaube ich…“ Da Kagomes Stimme immer leiser geworden war bei den letzten zwei Sätzen, blickte ich sie fragend an, doch als ich sah wie sie ein wenig rot im Gesicht wurde, ging ich ihr zuliebe dann doch nicht weiter darauf ein. Später vielleicht könnte ich sie bei einer passenden Gelegenheit fragen, wie gut sie eigentlich wirklich mit diesem Inu Yasha befreundet war. Es hatte den Anschein, als wäre da etwas mehr dahinter.

„Guten Morgen, da seid ihr ja. Und kein bisschen zu früh, die Miso-Suppe ist eben fertig geworden.“, begrüßte uns mein Großvater, als wir in der Küche ankamen. Dann frühstückten wir gemeinsam und machten uns anschließend auf den Weg zum Higurashi-Schrein.

Dort angekommen ging Kagome nach drinnen und packte in Windeseile ihren Rucksack neu. Als sie wieder aus dem Wohnhaus kam, wurde sie begleitet von ihrem Großvater. Ich verabschiedete mich von dem meinen mit einer herzlichen Umarmung. „Mach es gut Opa. Denk daran das Bild für mich heraus zu suchen was du mir zeigen wolltest. Und gib Ryome ein Leckerli von mir, ok? Kagome und ich gehen jetzt dann baden.“

Lachend verabschiedete er sich ebenfalls und wünschte uns viel Spaß, dann ging er mit Herrn Higurashi los um den Schrein zu besichtigen. Noch während wir den Hof überquerten um zum Brunnen zu gelangen, hörten wir bereits eine laute und begeisterte Diskussion über Legenden aus der Gegend. Schweigend und beide breit grinsend, sahen wir uns kurz an. Das Verhalten der Großväter war für uns nur allzu vorhersehbar gewesen.
 

Nun standen wir vor dem Brunnen. Es war so dunkel in diesem kleinen Gebäude, das ich den Boden des Brunnes nicht klar erkennen konnte, lediglich erahnen. Ein wenig unsicher sah ich wieder Kagome an. „Noch einmal zum Mitschreiben… Du kannst also 500 Jahre zurück in die Vergangenheit reisen, durch genau diesen ausgetrockneten Brunnen vor dem wir stehen. Dort hast du einen Dämon getroffen mit dem du irgendwelche Splitter suchst von einem Juwel, das jeden Wunsch erfüllen kann. Und du warst bei meinem Tod dabei?“

„Inu Yasha ist genaugenommen ein Halbdämon und es war dein vergangenes Ich, dessen Tod ich gesehen habe. Aber ansonsten stimmt die Zusammenfassung wohl so.“, antwortete sie ruhig, und holte etwas aus ihrer Tasche hervor. „Das hier ist ein Splitter des Juwels.“

Ich griff danach und begutachtete den kleinen, unscheinbaren Splitter kurz. „Fühlt sich seltsam an.“ Besser wusste ich es nicht zu beschreiben. Meine Finger spürten deutlich die glatte Oberfläche und die Bruchkanten, doch ich hatte das schwache Gefühl, dass da noch mehr war. Verwirrt gab ich Kagome das Stück zurück. Dann sprach ich eine weitere Frage aus, die mich bereits seit der letzten Nacht plagte. „Kagome… Wer bin ich? Sara? Oder Saju? Ich weiß nur wenige Dinge aus Saras Leben, meinem vergangenen Leben, aber ich glaube dass sie einen ganz anderen Charakter hatte als ich ihn jetzt habe. Was werden die anderen von mir erwarten? Sesshoumaru, der die Kette aufbewahrt, und wie es scheint sogar extra wieder zusammengesetzt hat... Ich weiß nicht recht was zwischen den beiden war. Diese Bruchstücke aus ihren Erinnerungen ergeben keinen Sinn für mich…“ Ich merkte wie meine Stimme immer verzweifelter klang, doch sie spiegelte genau wieder wie ich mich fühlte.

Freundlich lächelte meine Freundin mir entgegen. Vielleicht konnte sie meine Verzweiflung nachvollziehen. Vielleicht hatte sie sich dieselbe Frage auch schon selbst gestellt, sie war doch auch wiedergeboren worden. „Du bist Saju Tachikawa. Genau die, die du bereits die letzten 18 Jahre gewesen bist. Ich bin Kikyou begegnet, da sie durch einen Zauber wiedererweckt wurde, und ich kann dir sagen, dass wir uns bis auf einige wenige Punkte nicht einmal ansatzweise ähneln und erstrecht nicht das sind, was man Freundinnen nennen könnte. Wenn ich im Mittelalter bin, dann bin ich einfach ich selbst, Kagome Higurashi. Allerdings habe ich auch keine Erinnerungen an Kikyous Leben… Dennoch wird es das Beste sein, wenn du einfach ganz du selbst bist.

Ich glaube nicht, dass etwas Bedeutendes zwischen Sesshoumaru und Sara war. Mal von dem offensichtlichen abgesehen, dass Sara in ihn verliebt war. Aber Sesshoumaru wird nichts Bestimmtes erwarten, das würde nicht zu ihm passen, so wie ich ihn einschätze. Als ich ihn zuletzt sah schien er mir ein wenig verändert und ich glaube, dass er selbst nicht ganz sicher ist wie er sich nun verhalten soll da Sara wiedergeboren wurde und er ihre Kette hatte. Als ich ihn kennen gelernt habe, hielt er nicht das Geringste von Menschen. Seitdem hat sich aber seine Einstellung geändert. Er wird mittlerweile von einem kleinen Mädchen begleitet und als Sara starb hockte er sich neben sie und steckte ihre Flöte in ihre Asche, wie Stäbchen in Opferreis. Außerdem war das auch das erste Mal, dass ich ihn hockend gesehen habe…

Menschen verändern sich durch alle möglichen Einflüsse, aber die Seele ist dennoch dieselbe. Kikyou hat sich eine Fassade aufgebaut und Sara wurde zu einer wohl behüteten Prinzessin erzogen. Wir hingegen sind durch den heutigen Zeitgeist beeinflusst worden, aber wir bleiben dennoch wir selbst.“

Ich hatte meinen Blick während Kagomes Ausführung wieder auf den Brunnen gerichtet und spürte die Nervosität in mir aufsteigen. „Wir werden ja sehen wer ich bin… Ich verhalte mich einfach wie es mir in den Sinn kommt. Wie immer also.“ Ich lachte, doch auch das klang nervös und erzwungen, zumindest für mich. Aber vielleicht kannte Kagome mich noch nicht gut genug um den Unterton zu bemerken.

„Na dann los.“, sagte sie mit Vorfreude in der Stimme, kletterte über den Brunnenrand und sprang hinab, nachdem sie mir noch einmal kurz zugezwinkert hatte. „Bis gleich.“

Überrascht blickte ich ihr hinterher. „Kagome?“, fragte ich in die erneut entstandene Stille hinein, doch sie antwortete nicht. Leise seufzend setzte ich mich auf den Brunnenrand und schwang meine Beine hinüber, sodass sie nach innen baumelten. „Brauche ich nicht irgendeine Zauberformel? ‚Sesam öffne dich‘ vielleicht?“, fragte ich voller Ironie in den Brunnen hinein, mittlerweile davon überzeugt, dass ich keine Antwort bekommen würde. Naja, was sollte es. Ein Versuch konnte kaum schaden. Außer vielleicht den Fußgelenken wenn ich mich beim Landen zu dumm anstellte. Mit einem Schulterzucken stieß ich mich vom Rand ab und machte mich auf eine unsanfte Landung gefasst, doch die blieb zu meinem Erstaunen aus. Ich hatte die Augen zugepresst gehabt, im Dunkeln halfen sie mir eh nicht, doch als der Boden einfach nicht kommen wollte, öffnete ich sie wieder und sah mich umringt von blauem Licht. Als der helle Schein schwächer wurde landete ich sanft auf dem Boden des Brunnens, der erstaunlich uneben war. Ich blickte hinab zu meinen Füßen und sah im Licht der Sonne, die von hoch oben hinunter in den Brunnenschacht schien, zahllose Schädelknochen und sonstiges Gebein. „Ist denn schon Halloween?“, fragte ich, und hörte darauf ein lautes Lachen von oben. Dort stand, dem Schacht bereits entkommen, Kagome und sah grinsend zu mir hinunter. „Irre ich mich, oder ist der Brunnen hier tiefer als vorher?“, rief ich fragend zu ihr hinauf.

„In den nächsten 500 Jahren wird wohl noch mehr Erde aufgeschüttet um die Knochen unter sich zu begraben. Siehst du die Ranken hier? Daran kannst du dich beim Hochklettern gut festhalten.“, antwortete sie.

Ich griff danach. „Na wenn du das sagst.“ Mit der Zeitreise schien sie ja immerhin Recht gehabt zu haben, denn dies war definitiv nicht mehr der Higurashi-Schrein. Irgendeine Reise hatten wir also hinter uns.

Mit einiger Mühe und Kagomes Tipps, wo man sich am besten festhalten konnte, schaffte ich es schließlich aus dem Schacht heraus und hatte einen freien Blick über das Land um uns herum. „Wow, genau wie zu Hause.“, gab ich beeindruckt zu. „Und ein wolkenloser Himmel. Beste Voraussetzungen zum Baden.“ Die Tatsache, dass hier etwas vor sich ging, was mit bloßer Logik nicht zu erklären war, versetzte mich in eine begeisterte Stimmung.

„Ich hoffe das Dorf steht noch, immerhin mussten die beiden nun einen ganzen Tag warten. Sonst müssen wir wohl unser Bad verschieben und dabei helfen zu retten was noch übrig geblieben ist. Was im schlimmsten Fall nicht allzu viel ist.“

Erstaunt blickte ich sie wieder an. „Sind sie denn so schlimm?“, fragte ich unschuldig, denn ich konnte mir nicht einmal ansatzweise vorstellen was für einen verheerenden Schaden die beiden Brüder zusammen anstellen konnten.

„Oh ja.“, antwortete sie nur kurz. „Dort hinter dem Ausläufer des Waldes liegt das Dorf.“, sprach sie dann und deutete in die entsprechende Richtung. „Es wundert mich dass sie noch nicht hier sind, so lange wie wir gebraucht haben um aus dem Brunnen zu kommen.“

Verlegen lachte ich. „Nun, das werde ich wohl noch ein paar Mal üben müssen. Aber woher sollten sie denn wissen wann genau wir kommen?“

„Es sind Hundedämonen und sie haben entsprechend gute Sinne. Wenn der Wind günstig steht, haben sie uns bestimmt mittlerweile gerochen.“

Wortlos blickte ich voraus und sah nun zwei kleine Punkte über den Baumspitzen des Waldes, die schnell größer wurden. „Sind sie das vielleicht?“ Ich war stehen geblieben und beobachtete nun wie die Punkte, der eine weiß, der andere Rot, auf der weiten Wiese landeten und schnell größer wurden. Nur wenige Augenblicke später stand Sesshoumaru in voller Lebensgröße vor mir, nur wenige Schritte entfernt, und blickte mich an. Sein Blick schien sich förmlich in mich hinein zu bohren und mein Herz begann wieder eilig zu pochen.

Wie von weit her hörte ich Kagomes Stimme, die die beiden freundlich begrüßte. „Hallo Inu Yasha, hallo Sesshoumaru.“

Inu Yasha nahm ich nur am Rande meines Sichtfeldes durch seine leuchtend rote Kleidung wahr. Mein Blick an sich blieb weiter auf seinen Bruder gerichtet, der auf Kagomes Begrüßung zwar nichts sagte, aber kurz mit dem Kopf in ihre Richtung nickte. Vielleicht seine Form ‚Hallo‘ oder ‚Danke‘ zu sagen, dass sie mich mitgebracht hatte. Ich konnte nicht sagen wie viel Zeit verging, doch erst nachdem ich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen hatte, die mir der Wind dorthin geweht hatte, und sah wie sich sein imposanter Brustkorb bei dem folgenden tiefen Atemzug hob, sagte er etwas. „Sara?“

Seine Stimme, in Real noch weitaus faszinierender als in meinem Traum von letzter Nacht, vermochte mich fast aus dem Gleichgewicht zu bringen denn ich hatte weiche Knie, wie ich sie bisher nur aus Romanen kannte. Dennoch konnte ich diese Verwechslung nicht einfach auf mir sitzen lassen. Mit noch kräftiger klopfendem Herzen antwortete ich ihm. „Mein Name ist Saju.“, sagte ich mit Nachdruck und fragte mich, ob er meinen Herzschlag wohl hören konnte, wenn er wirklich so gute Sinne hatte wie Kagome sagte. Ihm war allerdings keinerlei Reaktion anzusehen. Vielleicht hatte er meine Antwort auch gar nicht gehört? Sein Gesichtsausdruck blieb weiterhin nicht deutbar für mich und seine goldenen Augen blieben - beinahe unangenehm - auf mich gerichtet, immerhin war er doch eigentlich ein Fremder. Auf der Suche nach einem Anzeichen davon, was er wohl denken mochte, ließ ich meinen Blick über ihn schweifen. Über seine Stirn, mit der blauen Mondsichel, die Wangenknochen mit den roten Streifen die ich nur zu gerne berühren würde, die kräftigen Schultern, wovon die zweite unter dem Fell nur zu erahnen war, das Fell selbst, dessen Haare sanft vom Wind liebkost wurden. Letzteres schien sogar einen noch größeren Drang in mir zu wecken, es zu berühren, als die Wangenstreifen es taten. Es wirkte so kuschelig.

Kagome räusperte sich schließlich und mit einiger Mühe wand ich meinen Blick von dem stattlichen Anblick, den der Hundedämon darbot, ab. „Saju, darf ich dir Inu Yasha vorstellen? Inu Yasha, das ist meine Freundin Saju. Saras Wiedergeburt.“

Freundlich lächelnd blickte ich nun Inu Yasha an, der von diesem Austausch an Höflichkeiten nicht viel zu halten schien. Er wirkte auf mich ziemlich ungeduldig. „Hallo Inu Yasha, es freut mich deine Bekanntschaft zu machen.“

„Keh. Hallo…“, gab dieser nur von sich und fing sich dafür einen unfreundlichen Blick von Kagome ein, die drohend seinen Namen aussprach. Er schien schlimmes zu ahnen, das außerhalb meiner Vorstellungkraft lag, und ergänzte seine Begrüßung daher eilig. „Nett dich kennen zu lernen.“ Dann blickte er über seine Schulter. Ich folgte seinen Blick und sah Sesshoumarus Rücken, der sich in gemäßigtem Tempo entfernte. Meine Augen verengten sich ein wenig. Von anständigen Begrüßungen schienen beide Brüder wohl gleich viel zu halten: gar nichts. Aber was ging bloß in seinem Kopf vor, dass er mich erst umständlich durch Kagome hierher führen ließ, und dann stehen ließ wie bestellt und nicht abgeholt. War es das etwa schon gewesen? Eine eingehende Betrachtung bis zu der Erkenntnis, dass ich tatsächlich nicht Sara war und ich ihn überhaupt nicht interessierte? Ich überlegte, dass ich wohl eigentlich froh darüber sein sollte, denn ich wollte nicht zu irgendetwas gezwungen sein, nur weil ich wiedergeboren wurde. Ich hätte mich genau in diesem Moment ebenfalls einfach umdrehen können um wieder nach Hause zu gehen, aber das hätte mir weder geholfen die Mysterien aufzuklären, die mich seit einer Woche beschäftigten, noch hätte mein Stolz es gut verkraftet wenn ich nicht wenigstens eine Gelegenheit gesucht hätte, um Sesshoumaru meine Meinung zu sagen. Was für ein unverschämter… nun, Dämon. Ein besseres Wort für ihn fiel mir im Moment einfach nicht ein.

Mein wütendes ihm hinterher Starren wurde allerdings von Kagome gestört. „Komm Saju, wir gehen ins Dorf. Dann kann ich dir noch die anderen aus unserer Gruppe vorstellen und wir können zur heißen Quelle gehen.“ Sie musterte mich besorgt. Vielleicht machte sie sich wieder einmal Gedanken über meinen Geisteszustand, und ich musste zugeben, dass ihre Sorgen dieses Mal nicht ganz unbegründet waren. Mein Temperament war immerhin drauf und dran mit mir durchzugehen. Ich nickte ihr zu, bereit ins Dorf zu folgen, denn etwas anderes blieb mir in diesem Moment ohnehin nicht übrig, nun da ich einen Rückzug für inakzeptabel befunden hatte.
 

Als wir zwischen den Reisfeldern am Dorfrand hindurch gingen wurden wir bereits neugierig von einigen dort arbeitenden Leuten gemustert. Zu meiner Erleichterung schien ihr Interesse an mir als Neuankömmling jedoch sehr begrenzt zu sein, was, wie ich vermutete, zum einen daran lag dass ich zusammen mit Kagome und Inu Yasha unterwegs war, und zum anderen daran, dass ich einen Kimono trug, wie er auch im Mittelalter üblich gewesen war, und damit nicht besonders auffiel. Sesshoumaru hatte ich aus den Augen verloren als wir durch den Wald gingen. Ob er auch hier im Dorf war?

Inu Yasha ging zielstrebig auf eine Hütte im Zentrum des Dorfes zu, während Kagome neben mir ging. Wir betraten gemeinsam die Hütte, in der sich gerade ein Schauspiel abspielte, das mich zum Staunen brachte. In einer Ecke saß eine alte Frau im rot-weißen Kimono einer Priesterin. An der gegenüberliegenden Wand saß ein Mönch, der gerade eine Hand zu seiner Wange anhob, auf der sich ein roter Handabdruck abzeichnete. Letzterer schien von der Frau ihm gegenüber her zu rühren, die ihre rechte Hand noch immer erhoben hatte, mittlerweile zu einer Faust geballt, und ihn wütend anfunkelte. Neben den beiden lag ein Kind mit ungewöhnlich roten Haaren laut lachend am Boden, während eine kleine Katze mit zwei Schwänzen den Kopf schief gelegt hatte und leise miaute. Wo war ich hier bloß hinein geraten?

„Kagome, Ihr seid endlich zurück. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen wie unausstehlich Inu Yasha während Eurer Abwesenheit war.“, sprach nun der Mönch, der uns als erster bemerkt hatte.

Inu Yasha knurrte, vielleicht beleidigt, doch Kagome überging ihn einfach. „Hallo ihr alle. Ich möchte euch gerne Saju vorstellen.“, sagte sie fröhlich. „Saju, das hier sind Miroku, Sango, Kaede, Shippo und Kirara.“, stellte sie dann mir die einzelnen Anwesenden vor.

Ich sah mich gezwungen ebenfalls etwas dazu zu sagen, was ich nach einer knapp angedeuteten Verbeugung dann auch tat. „Es freut mich Sie alle kennen zu lernen.“, versuchte ich möglichst überzeugend zu sagen. Ich war mir nicht sicher wie gut es mir gelungen war, denn sie alle sahen mich noch mit jeweils demselben Blick an, wie bevor ich den Mund aufgemacht hatte. So musste sich dann wohl ein Tier im Zoo fühlen, eingeengt in ein kleines Gehege aus dem es nicht entkommen konnte und dazu verdammt bis in alle Ewigkeit von Fremden angestarrt zu werden. Schade eigentlich, dass hier kein Lehrer herein kam und, wie zu Beginn der Woche in der Schule, für Ordnung sorgte.

Plötzlich fauchte mich die kleine Katze an. Ihre Nackenhaare sträubten sich und sie entblößte deutlich ihre spitzen Fangzähne. Ratlos blickte ich zu ihr hinab. Vor einer normalen Katze hatte ich keine Angst, aber wie ich bereits festgestellt hatte, war dies keine normale Katze, was ihre zwei Schwänze eindeutig bewiesen. Daher sollte ich wohl nicht die Möglichkeit außer Acht lassen, dass sie durchaus mehr Schaden als ein paar Kratzer anrichten könnte. Dennoch wollte ich versuchen sie verstehen zu lassen, dass ich ihr sicher nichts tun würde. Außerdem würde mich doch sicher jemand retten, bevor etwas Schlimmes geschehen konnte. Schließlich gehörte die Katze doch zu ihrer Gruppe.

„Kirara…?“, hörte ich jemanden sagen, doch konnte ich die Stimme nicht genau zu einer Person zuordnen.

Langsam hockte ich mich hin und hielt der Katze meine Hand ein Stück weit entgegen, gerade so, dass sie es hoffentlich nicht als zu aufdringlich und bedrohlich einstufen würde. Misstrauisch und weiterhin mit gesträubtem Fell kam sie etwas näher und schnupperte intensiv an meinen Fingern. Sie schien zu dem Schluss gekommen zu sein, dass ich doch nicht gefährlich war und setzte sich mit einem leisen „Miau“ wieder hin.

„Das ist seltsam. Kirara hat noch nie jemanden grundlos angefaucht.“, überlegte Sango laut. „Aber… Was ist denn das für eine Kette. Die kenne ich doch.“ Sie schien kurz nachzudenken und verzog dann kurz das Gesicht, was mich stutzig machte. „Kirara muss dich wohl erst für die alte Trägerin der Kette gehalten haben, hat dann aber festgestellt das du einen anderen Geruch hast.“

Ich wusste noch immer nicht, was denn daran der Grund gewesen sein könnte mich anzufauchen, aber auch das würde ich noch aufklären. Hatte Sara sie denn bedroht? Sie hatte dieses Schwert gehabt, was offensichtlich Inu Yasha gehörte. Aber warum? Noch ein Gesprächsthema für später. Erst einmal wollte ich klarstellen, warum ich die Kette hatte. „Wie es scheint, bin ich die Wiedergeburt dieser Person…“

„Und noch viel hübscher.“, fügte der Mönch sofort hinzu und lächelte breit, was auf mich einen beinahe dämlichen Eindruck machte. Wollte er sich vielleicht einen Spaß auf meine Kosten gönnen? Ich wusste nicht wie ich das verstehen sollte, aber wenigstens entging meinen Wangen, durch die Zweifel die ich hatte, diese Gelegenheit rot anzulaufen.

„Miroku!“, erklang erneut die Stimme von Sango, die wieder denselben Blick aufgesetzt hatte wie zuvor, als wir die Hütte betreten hatten.

„Saju und ich haben uns vorgenommen zur heißen Quelle im Wald zu gehen. Kommt ihr mit?“, unterbrach nun Kagome den aufkeimenden Streit und richtete ihre Frage an Sango und Shippo.

„Was für eine vortreffliche Idee.“, sprach Miroku, und beugte sich dabei vorsorglich von Sango weg. In seinem Plan ihrer Wut zu entgehen, hatte er nur nicht den Mönchsstab bedacht, der gerade noch zwischen ihnen beiden an der Wand gelehnt hatte… bevor sie ihn geschnappt und ihm damit eine Beule verpasst hatte.

„Das hättest du wohl gerne.“, vermutete sie, wohl ganz zu Recht. Dann stand sie mit einem zufriedenen Grinsen auf dem Gesicht auf. „Gehen wir.“

Auch Shippo, der alles zuvor still beobachtet hatte, stand nun auf und gemeinsam verließen wir die Hütte. Nur Kaede zog es vor zurück zu bleiben. Als ich gerade hinter Inu Yasha aus der Tür trat, musste ich aber abrupt stehen bleiben, um ihn nicht umzurennen.

„Sesshoumaru! Ich dachte wir wären dich wieder losgeworden. Was willst du schon wieder hier?“, fragte der jüngere der beiden Brüder knurrend und blickte auf den älteren, der nur wenige Meter vor ihm stand. Er war tatsächlich wieder da. Ich merkte wie sich ein voreiliges Lächeln auf mein Gesicht stahl, während ich ihn über Inu Yashas Schulter hinweg ansah. Sobald mir allerdings wieder einfiel, wie er mich vorhin erst stehen gelassen hatte, verbannte ich das Lächeln schnell wieder. Trotzig wandte ich den Blick von ihm ab und bemerkte eine kleine grüne Gestalt, auf die wunderbar die Beschreibung eines Kappa passte. Noch ein Dämon also. Was hatte der mit Sesshoumaru zu tun?

Anstatt dass Sesshoumaru sich dazu herab ließ seinem Bruder eine Erklärung zu liefern, öffnete nun das grüne Etwas seinen Schnabel. „Mein Lord Sesshoumaru, ich verstehe nicht was wir hier bei den ganzen Menschen wollen.“, sprach es mit nörgelnder Stimme. Der Aufenthalt in einem menschlichen Dorf missfiel ihm offenbar.

Der Angesprochene sah nun mich an während er antwortete, was mir auffiel, da auch mein Blick wieder zu ihm gewandert war. Ein viel angenehmerer Anblick, zweifellos. „Es ist nicht an dir das zu verstehen, Jaken.“

„Natürlich, mein Lord, bitte verzeiht mir.“, stammelte Jaken. Sein Verhalten brachte mich beinahe zum Lachen, doch hielt ich es für gesünder dieses zu unterdrücken. Wer wusste schon wozu dieser, wenn auch recht kleine Dämon, fähig war, selbst wenn er nicht besonders gefährlich wirkte?

„Wenn ihr schon mal hier seid, möchtest du vielleicht mit uns baden kommen, Rin?“, mischte sich nun Kagome wieder ein. Überrascht sah ich mich um. Wer war Rin? Mein Blick fiel zuerst auf einen Drachen mit zwei Köpfen, aber den würde Kagome wohl kaum zum Baden einladen, wenn ich sie nicht gänzlich falsch einschätzte. Auch wenn er auf mich unglaublich süß wirkte, aber diesbezüglich unterschied sich meine Meinung wohl auch extrem von der landläufig weiter verbreiteten Einstellung dazu was süß war und was nicht.

Ein kleines Mädchen trat nun hervor und zog damit meine Aufmerksamkeit auf sich. Sie blickte ihrerseits fragend zu Sesshoumaru empor, der ihr knapp zunickte. Dann sah sie mit strahlendem Lächeln zu Kagome. „Ja, sehr gerne.“, antwortete sie mit klarer Kinderstimme. Hatte sie etwa Sesshoumarus Erlaubnis haben wollen? War dies das Mädchen, dass Kagome gemeint hatte, bevor wir durch den Brunnen gekommen waren?

Wir gingen weiter und Rins Blick fiel sogleich auf mich. „Hallo. Und wer seid Ihr? Ich bin Rin.“, sprach sie mich, freundlich wie sie offenbar war, direkt an.

Ich lächelte herzlich zurück. „Hallo Rin, mein Name ist Saju.“, stellte ich mich vor.

„Bleib bei Ah-Uhn.“, hörte ich Sesshoumarus unglaubliche Stimme hinter uns. Kurz schaute ich zurück und sah Jakens Gesichtsausdruck, der wenig Begeisterung zeigte, soweit ich den Schnabel richtig interpretieren konnte. Dann musste der Drache, neben dem er nun stand, wohl Ah-Uhn sein. Sesshoumaru selbst folgte uns in den Wald, während Rin fröhlich auf und ab hüpfend neben mir her lief. Sie war wirklich ein niedliches Mädchen. Wie konnte sie nur bei einem Dämon gelandet sein? Im Moment gab dieser sich alle Mühe so emotionslos wie nur möglich aufzutreten. War er in Wirklichkeit denn anders? Was hinderte ihn dann daran mit mir zu reden, denn wozu sonst hatte er gewollt, dass ich die Kette bekomme? Aber in Anbetracht des Verhältnisses zwischen ihm und seinem Bruder, war es wohlmöglich die Anwesenheit der Anderen, die ihn schweigen ließ. Dann musste ich wohl oder übel eine Gelegenheit finden, mit ihm alleine zu reden, sonst könnte ich noch lange auf meine Antworten warten.

Dass wir nun beinahe an der Quelle angelangt waren, merkte ich daran, dass die Männer stehen blieben. Wir Frauen gingen gemeinsam um die Sträucher herum, die zwischen den Bäumen standen und hatten sogleich eine freie Sicht auf die einladende Quelle. Nachdem ich meine Sachen am Rand abgelegt hatte und im Wasser saß, fühlte ich sogleich die entspannende Wirkung des Bades. „Warum sind die drei eigentlich bis in den Wald mitgekommen?“, fragte ich nun neugierig, denn ich stellte es mir langweilig vor, ewig im Wald zu stehen, nur um auf jemanden zu warten der sich möglicherweise ziemlich viel Zeit nahm.

„Wegen den Dämonen hier in der Gegend. Es ist nicht immer ganz ungefährlich als Mensch alleine unterwegs zu sein.“, erklärte Sango, und mir kam auch wieder in den Sinn, dass Kagome erwähnt hatte, sie sei eine Dämonen-Jägerin. Dann war der ‚friedliche‘ Sesshoumaru also eher eine Ausnahme, denn zumindest schien er mich nicht fressen zu wollen... Soweit ich das beurteilen konnte. Aber was er wirklich vorhatte war mit weiterhin ein Rätsel. Es war mir einfach nicht möglich zu verstehen was in ihm vor sich ging und was er dachte.

Wir redeten viel, und von Rin erfuhr ich, dass Sesshoumaru ihr vor einiger Zeit das Leben gerettet hatte, dass sie keine Familie mehr hatte, und seit der Rettung den stolzen Dämon begleitete. Ich sah es als Bestätigung dafür, dass er doch irgendwo ein schlagendes Herz haben musste, wenn er dieses niedliche Mädchen wenigstens gerettet hatte. Ich erfuhr außerdem auch noch vieles mehr über diese Zeit und die Leute hier und antwortete daher auf Kagomes Frage, wie mir die Zeitreise gefallen würde, ganz wahrheitsgetreu. „So nach den ersten Eindrücken zu urteilen, gefällt es mir hier ganz gut.“ Durch das ausführliche Gespräch über diese Welt, stand ich auch nicht mehr im Mittelpunkt, was mir sehr gelegen kam.

„Zeitreise? Was meint Ihr denn damit?“, fragte Rin neugierig.

Ich sah kurz ratlos zu Kagome. Hatte sie Rin noch nicht gesagt, dass sie aus der Zukunft stammte? Wie sollte ich das dem Mädchen nun erklären? Kagome jedoch schien ebenfalls ratlos und peinlich berührt. Offenbar hatte sie die Tatsache, dass Rin noch nicht Bescheid wusste, ganz vergessen gehabt. „Also… Kagome und ich, wir kommen beide aus der Zukunft. Und es gibt einen Weg den wir gehen können, um hierher zu kommen und wieder zurück.“, versucht ich zu erklären, war mir aber nicht sicher ob dies der kleinen weiter helfen würde.

„Sag mal Saju, kennst du Sesshoumaru eigentlich schon irgendwo her? Weißt du was er mit seinem Besuch hier bezweckt?“, fragte Sango dann, womit sich auch Shippos Aufmerksamkeit wieder zusätzlich auf mich richtete. Nur Kagome blickte, vermutlich um mir einen Gefallen zu tun, in den Himmel.

Ich habe ihn heute zum ersten Mal gesehen. Aber Sara kannte ihn und ich habe ein paar ihrer Erinnerungen gesehen. Nur Bruchstücke, nichts was irgendeinen Sinn ergeben würde.“, murmelte ich vor mich hin.

„Lady Sara? Meint Ihr die Prinzessin, die ihm einen Gefallen tun wollte und in ihn verliebt war?“, kam sogleich Rins vollkommen unschuldig gemeinte Frage. „Aber warum habt Ihr denn Erinnerungen von ihr? Wir sind ihr einmal begegnet, aber was seit dem mit ihr geschehen ist weiß ich nicht. Lord Sesshoumaru spricht nicht über sie, und als ich ihn einmal gefragt hab, hat er nicht geantwortet.“

Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg, auch wenn mir natürlich bereits lange bewusst war, was für tiefe Gefühle Sara für Sesshoumaru gehabt hatte. „Es scheint so als wäre ich Saras Wiedergeburt…“, gab ich leise zu, und ahnte bereits was sie aus dieser neuen Information herausziehen würde. Aber mir war auch nicht wohl bei dem Gedanken sie anzulügen.

„Oh, das heißt sie ist gestorben… Das ist eine Erklärung.“, sagte Rin nachdenklich.

Ich nickte kurz zur Bestätigung. „Erklärung für was?“

„Na, dafür dass Lord Sesshoumaru so anders war, als er wieder zurück kam und ich nicht wusste was mit der Lady war.“, sagte sie, als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. „Wenn Ihr ihre Wiedergeburt seid, seid Ihr dann auch in Sesshoumaru verliebt, ja?“, fragte sie, mit neu entflammter Begeisterung und der wohl typischen Naivität eines Kindes.

Das Blut in meinen Wangen schien nun zu kochen, doch ein lautes Rascheln im nahen Gebüsch verschonte mich davor sofort antworten zu müssen. Ich wollte mich zu der Stelle umdrehen, von der das Geräusch kam, denn ich zog es vor meinen Angreifer sehen zu können, doch da erklang bereits ein tiefes Grollen, bei dem etwas in meinem Bauch einen Salto zu schlagen schien. Auf das Grollen folgte unmittelbar ein erstickter Schrei, der Stimme nach wohl von Miroku, dann ein schlurfendes Geräusch als würde etwas über den Waldboden rutschen, und schließlich ein empörtes „Hey!“ von Inu Yasha. Die Auseinandersetzung die sich da gerade abgespielt hatte, endete dann mit einer nun ausgesprochenen Drohung von Sesshoumaru, „Versuch das nicht noch einmal, Mönch.“.

Sango seufzte entnervt auf. „Das ist ja mal wieder typisch. Wie gut das Rin dabei ist.“ Rin blickte für einen Moment fragend Sango an, entschied sich dann aber offenbar doch dagegen zu diesem Thema nochmal etwas nach zu fragen. Stattdessen blickte sie wieder mich an, neugierig wie zuvor.

Ich fürchtete, mit Sicherheit zu Recht, dass Rin ihre Frage von zuvor wiederholen könnte, und stand schnell auf. Etwas zu schnell, denn in meinem Kopf drehte sich kurz alles, weshalb ich mir instinktiv an die Stirn fasste. „Mir wird zu heiß hier drin. Ich bin heiße Quellen einfach noch nicht so gewohnt wie ihr. Ich gehe schon mal zurück.“, entschuldigte ich mich, stieg aus der Quelle und zog mich wieder an.

„Soll ich mitkommen?“, fragte Kagome mit Besorgnis in der Stimme. Vielleicht nahm sie an ich wollte wieder nach Hause gehen.

„Ach, nein. Bleibt ihr ruhig noch etwas, ich finde den Weg ins Dorf schon alleine.“, versuchte ich sie zu beruhigen und verschwand zwischen den Bäumen aus ihrem Sichtfeld. Ich hatte tatsächlich vor gehabt ins Dorf zu gehen, doch während ich mir geistesabwesend mit den Fingern durch das nasse Haar fuhr, um es zu ordnen, merkte ich nun, dass Inu Yasha hier hinter dem natürlichen Sichtschutz nun alleine mit einem beleidigten Miroku saß, der sich noch immer den Dreck von der Robe klopfte. Wo war Sesshoumaru? Würde er ohne Rin ein Wort zu sagen verschwinden? Oder war es möglich, dass er unser Gespräch gehört hatte, und sich von den beiden Männern entfernt hatte, damit ich endlich mit ihm unter vier Augen reden konnte? Eine Hoffnung, die ich mir zu verbieten versuchte, keimte in mir auf und mit zügigen Schritten suchte ich mir einen Weg durch die Bäume



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Von:  Hotepneith
2010-02-17T05:20:18+00:00 17.02.2010 06:20
Bislang schlägst du dich tapfer in der Ich-Form. Du lässt Saju nur wissen, was sie wissen kann und betrachtest auch die anderen sozusagen durch ihre Brille. Und da ist der erste Eindruck natürlich auch manchmal sehr einseitig.

Auf das Gespräch zwischen ihr und Sesshoumaru wäre ich neugierig - zumal, weil er ja in der Regel nicht gerade Gespräche führt oder gar zu Erklärungen neigt.^^
Aber uach ich wäre neugierig, was nun eigentlich mit dieser Kette ist, als Leser und als Saju.

Kleiner Einwand meinerseits noch: Als Saju denkt, sie wolle Kagome mal fragen, was da zwischen ihr und Inuyasha sei :"zur Rede stellen" finde ich da einen etws unpassenden Ausdruck. Immerhin ist Kagome ihr ja keinesfalls Rechenschaft schuldig. ME. wäre da: ausfragen, befragen, nachhaken besser.

bye

hotep






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