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Dare ni mo watasanai

Ich geb dich nicht mehr her!
von

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Ist es Schicksal?

Autoren: Sharu/Rikkusmile

Fanfic: 'Dare ni mo watasanai'

Themen: Romantik/Fantasy/[eigene Serie/]Songfic
 

Viel Spaß beim lesen ^__^
 

Anmerkung: Die FF wechselt in regelmäßgen Abständen zwischen der Ich-Perspektive des Grabräubers und Kasumi. Die Wechsel sind durch "~~~~~~~" gekennzeichnet.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Ich breite meinen weißen Flügel aus und schwebe zu dir in die Vergangenheit,

Kann man es nicht sehen?

Möchte nur bei dir sein...
 

Tragen mich die weiten Schwingen in ein entferntes fremdes Land...

Wirst du da sein?

Wirst du warten?
 

Auf mich...ganz allein auf mich?
 

Jede Reue, jede Schuld ist vergessen...hier ist der Anfang, wird es auch das Ende sein?
 

Die heiße Sonne stach mir ins Gesicht...so glühend heiß.

Schon lange war ich nicht mehr in solch einer seltsamen Gegend gewesen, die meiner so glich.

Zuhause hatten wir sehr viel Sand gehabt, aber es war noch lange nicht so heiß gewesen.

Ich hielt mir schützend die Hand vor die Augen um mich wenigstens ein klein wenig vor den Strahlen der Sonne zu verbergen.

Warum hatte mich dieser Zeitpuffer auch mitten im Nichts ausgesetzt?

Völlig orientierungslos sah ich mich um, am Horizont war eine Stadt zu erkennen, oder?

Ich stolperte darauf zu, meine Beine wurden weich und ich fiel ein paar Mal hin.

Mit einem lauten Keuchen aus meinem trockenen Mund tat ich meiner Erschöpfung kund.

Die Stadt kam näher, ein Glück.

Nur noch auf der Suche nach Wasser waren mir die neugierigen Blicke der Einwohner auf meine seltsame Kleidung egal, es war offensichtlich, dass ich nicht aus der näheren Umgebung kam.

~~~~~~~~~

Der Tag war ehrlich gesagt bisher total zum Kotzen. Ich war in der Ecke irgendeiner dieser Spelunken erwacht.

Keine Ahnung mehr wie sich der Schuppen nannte, aber der Wein dort war gut. Zu Schade das bei der Schlägerei danach all die schönen Fässer draufgegangen waren...

Würde mir halt eine andere Kneipe suchen dürfen, auch egal, solange deren Fraß nicht allzu abscheulich wäre.

Für jetzt war ich damit beschäftigt diesen Idioten, die es gewagt hatten mir etwas von meinem Gold abzuknöpfen, den Gar aus zu machen. Mich im Suff beklauen lassen... soweit kommts noch...

Zugegeben, es war soweit gekommen, aber das würden sie noch bereuen.

Ich gab mir keine wirkliche Mühe mich zu verstecken, mied höchstens die Hauptstraßen, aber die, nach denen ich suchte, verhielten sich ebenso.

Ich hielt erst an als ich merkte dass sich die Menschen direkt vor mir sammelten.

Gut für mich, da niemand auf mich achtete. Einige Goldmünzen und andere, wertvolle Dinge wanderten in die Taschen meines Mantels. Sie bemerkten es nicht, nur was war der Grund für diesen Auflauf?

Ich ging näher, und sah... auf den ersten Moment eigentlich gar nichts. Diese verfluchten Leute versperrten mir noch immer die Sicht, aber näher heran konnte ich mich nicht wagen.

~~~~~~~~~

Ich verstand nicht was diese Leute von mit wollten, so sehr auffällig konnte ich doch gar nicht wirken, oder?

Die Menschen hier waren alle sehr braun gebrannt und trugen seltsames Papier auf ihrem Kopf, ich mied längere Blicke zu ihnen und ging nur zügig voran, zu einem Brunnen.

Wasser, das war der einzige Gedanke, der mich beschäftigte.

Die starrenden Blicke und das Getuschel im Hintergrund war mir ziemlich egal.

Mit einem erschöpften Blick ließ ich mich auf die Brunnenmauer fallen, meine Beine baumelten ein wenig herunter und ich besah mir die Menge.

"Ähm....is was?"

Sie schraken ein klein wenig zurück; hoffentlich verstanden sie mich überhaupt.

Eigentlich sollte das wegen dem Stimmenmodulator kein Problem sein.

Ich seufzte auf und wischte mit etwas klebrigen Schweiß von meiner Stirn.

Mein Blick in den Brunnen sagte mir alles....er war leer, ausgedorrt, anscheinend waren die Leute selbst auch nicht besser dran.

Ich drehte mich wieder zu der angestauten Menge.

"Ähm; wo gibt's hier Wasser?"

Keine Antwort, nur weiteres Getuschel, so konnte es nicht weitergehen.

Ich fasste mir einmal kurz an meinen blauen Anhänger um Kraft zu schöpfen.

Er funkelte ganz wie das weite Meer und genau das hätte ich jetzt gerade gebraucht, ein ganzes Meer.

~~~~~~~~~

Toll, jetzt stand ich hier und sah rein gar nichts, konnte nur am Getuschel der Leute erahnen was gesehen wurde. Irgendein seltsames Weib sollte da am Rand des ausgetrockneten Brunnens herumsitzen.

Was interessierten mich schon ausgezehrte Weiber, die aus der Wüste kamen?

Ich könnte weitaus bessre haben, wenn ich denn wollte.

Eigentlich sollte ich lieber weiter nach diesen Idioten suchen und ihnen den Hals umdrehen!

War doch nichts besonderes das sich irgendwer von diesen Dummköpfen in der Wüste verlief, aber halt, was tuschelten sie da? Ein Stein, der wertvoll aussah?!

Vielleicht doch kein so uninteressantes Weib. Ich trat hinter die Menge und suchte mir meinen Weg, mich beachtete sowieso niemand mehr, weil sie alle teils fasziniert, teils ängstlich in Richtung des Brunnens gafften. Sollten sie doch!

Nach ein paar Minuten, und ein paar gefüllten Taschen war ich nahe genug dran um einen Blick auf dieses Wüstengör zu werfen... und was sah ich?

Hatte ich etwas anderes erwartet?

Ja, hatte ich.

So übel sah sie ja nun doch nicht aus... aber der funkelnde Stein um ihren Hals interessierte mich weit mehr als sie selbst.

Sollte ich warten bis sie von allein verreckte oder sollte ich mich ihrer annehmen, was dann ebenso tödlich enden würde?

Bei Letzterem könnte ich wenigstens noch meinen Spaß haben...

~~~~~~~~~

Ich sah mich um, keiner antwortete mir.

"...."

Es hatte wohl auch keinen Sinn mit den Leuten zu reden, nun gut ich tat halt was ich immer tat,

abwarten, bis mir wer über den Weg lief. Ich bemerkte einen gierigen Blick und hielt wie aus Reflex eine Hand fest um meinen Anhänger geschlossen.

Ich sah mich um und fand bald den Grund für meine innere Unruhe, ein komischer brauner stämmiger Kerl bahnte sich den Weg durch die Menge.

Er war im Gegensatz zu allen anderen mit weißem Haar bestückt, so sah es aus und hatte eine auffallende Narbe im Gesicht.

Sollte ich einfach, oder sollte ich nicht?

Besonders liebenswert und freundlich sah er mir nun auch wieder nicht aus, aber was sollte ich pingelig sein, Wasser war dringend nötig.

Ich lief einfach auf ihn zu und stoppte mit einer kleinen Staubwolke genau vor ihm.

Ein paar Schaulustige schraken zurück.

"Hai, Hai Du!"

Ich streckte ihm die Hand hin und nahm sie somit von meinem Anhänger.

"Ich bin eine Reisende, weißt du wo es hier Wasser gibt? Der Brunnen ist leer und ich habe schrecklichen Durst."

Ich unterstrich dies, indem ich meine Zunge aus meinem Mund herausbaumeln ließ.

Hoffentlich konnte dieser Mann mir helfen, die andren Leute schienen mir zu verschreckt, als das ich sie hätte ansprechen können.

~~~~~~~~~

Rain falls upon the dry earth

The breath of life can be heard

Even if it's a meeting that waits for a parting

I couldn't have lived without loving you

~~~~~~~~~

Zumindest konnte ich das Weib nun sehen. Der Fehler daran war nur, das Weib sah mich auch.

War ich denn so auffällig?

....... Ja verdammt, war ich.

Sie lief auf mich zu und sprach... oder sagen wir, ich glaube sie wollte mir irgendetwas mitteilen, nur verstand ich kein Wort. War allerdings klar, dass sie was zu trinken haben wollte, sonst wäre sie nicht zu dem Brunnen gelaufen.

So ein Pech aber auch, das ich selbst grade nichts dabei hatte.

Sollte sie doch verdursten, das Einzige, was mich interessierte, war der Stein um ihren Hals.

Etwas klein geraten, das Teil, aber es schien allemal etwas wert zu sein.

Womit wir den einzigen Grund hätten sich diesem Gör anzunehmen.

Sie stand vor mir und ließ noch immer die Zunge aus dem Mund hängen, kein sonderlich berauschender Anblick. Erwähnte ich schon mal, dass ich bessere Frauen haben konnte?

Nun gut, was sollte es. Jetzt, wo die Menge nicht nur sie, sondern auch mich zu sehr anstarrte, war klar, dass ich hier verschwinden musste, wenn ich nicht meine allerliebsten Freunde, die Wachen des Pharaos am Hals haben wollte.

Ich packte das Gör am Arm und zerrte es, mit ihr schimpfend, hinter mir her.

Die Leute tuschelten sowieso schon so interessante Sachen von einer ausgesetzten Verlobten.

Ein Glück das ich noch nicht in jedem Dorf allzu bekannt war, sonst dürfte ich mich ja gar nicht mehr auf die Straße trauen. Ein bescheuerter Gedanke, denn vor denen würde ich mich niemals verkriechen.

Das Gör mit mir zerrend ging ich weiter, weg von den Leuten, obwohl einige folgten.

Störte mich auch nicht daran, das sie nicht mit mir mithalten konnte, sollte dieses Weib umkippen, wäre ihr Stein auch ohne weiteren ,Freuden' mein.

~~~~~~~~~

Ich sah ihn an, aber er schien mich nicht verstanden zu haben, ein Mist aber auch, war der Stimmenmodulator kaputt?

Ich sollte ihn noch mal überprüfen.

Als ich zu meinem Gürtel griff wurde ich aber schon grob am Arm gepackt und mitgeschliffen:

Der Typ zog mich mit sich und brummelte irgendein Zeug vor sich her, spätestens jetzt war klar, dass irgendwas mit meinem Modulator nicht in Ordnung war, hoffentlich war kein Sand in ihn hineingelaufen.

Mit schnellen Schritten musste ich ihm folgen, schon fast springen.

Der braungebrannte Typ hatte aber eine wunderschöne Kehrseite fiel mir nebenher auf.

"Nicht so schnell!!!!"

Hoffentlich brachte er mich schleunigst zum Wasser, der Durst brannte wie Zunder in meiner ausgedorrten Lunge.

Langsam gewöhnte ich mich an den schnellen Schritt und sah das uns nun keiner mehr folgte, die neugierigen Blicke waren verschwunden; aber wo war ich stattdessen gelandet?

Eine leere, fast schon düstere Straße, obwohl es helllichter Tag war wirkte sie bedrohlich, kein geselliger Ort.

"Und wo gibt es hier nun Wasser, ich habe durst!!"

Ich jammerte lauthals herum, wie lange konnte ein Mensch ohne Wasser überhaupt überleben?

~~~~~~~~~
 

Konnte es sein das mich dieses Gör angaffte?

Auch egal, ich könnte ihr später immernoch die Augen rausreißen, es gab Leute, die sogar für so etwas gut zahlen würden.

Zumindest meckerte sie weiter herum, war schon klar das ich langsamer gehen sollte, aber wen bitte interessierte es schon was dieses Gör wollte?

Mich jedenfalls nicht!

Wieder lautes Gejammer.

Entweder gefiel ihr die Gegend nicht, in die ich sie gezerrt hatte, oder sie war wirklich am Verrecken.

"Halts Maul!":fauchte ich sie an, machte mir jedoch keine Hoffnungen verstanden zu werden.

Noch ein Stück weiter, erst dann hielt ich an. Hierher würde sich mit Sicherheit niemand mehr verirren, und alle, die das Gör gesehen hatten, würden allerhöchstens ihre Leiche wieder finden, wenn überhaupt.

Ich zog sie näher zu mir, entriss ihr mit einer schnellen Bewegung die Kette und betrachtete sie.

Wirkte wirklich wertvoll der Stein dort.

Mal sehen was die Händler dafür bieten würden.

Beiläufig verschwand der Stein in einer meiner Taschen, direkt neben der, mit dem Gold der Dorfbewohner. Nochmal streifte mein Blick das Gör... sollte ich sie hier lassen, umbringen, oder erst vergewaltigen?

Noch war ich am Überlegen, aber eigentlich lag die Entscheidung doch ganz offen auf der Hand...

~~~~~~~~~

Er zerrte mich weiter mit sich ohne Rücksicht zu nehmen...leider!

So stolperte ich weiter hinter ihm her und genoss wenigstens die Rückansicht, die sich mir bot.

Ein netter kurzer Rock. War hier so was Mode? Aber schon nett, diese strammen Schenkel, der Rest konnte sich auch blicken lassen, aber was dachte ich da ?

Immerhin war ich hier um eine Aufgabe zu erfüllen!

Zugegeben, ich hatte keinen blassen Schimmer was das für eine Aufgabe es war...wie immer, bis ich sie erkannte, wobei ich sie dann meist schon erledigt hatte und wieder in der nächsten Welt landete..

Der Typ sagte irgendwas Unfreundliches in einem dazugehörigem Tonfall, aber ich hörte nicht auf zu jammern und lies langsam schon nach mit dem gehen.

Alles schwankte vor meinen Augen.

Er hatte angehalten und die Gegend sah mir nicht schön aus.

Doch schon wurde ich herangezogen, was hatte der Fremde nun vor.

"WASSER!" Ich rief schon fast nach dem kostbaren nassen Gut.

Zu spät sah ich das mir etwas wichtiges fehlte und fing an herumzuhampeln.

"Hey, gib das wieder her du!!!" Mit einer Hand langte ich in seine Tasche des Mantels, der blaue Stein war für meine Augen zum Glück immer und überall zu erkennen, solange er mehr oder minder vor meinem Blickfeld in kurzer Entfernung versteckt wurde.

Doch in seiner Tasche befand sich mehr als nur ein Schmuckstück, das suchen dauerte länger als erwartet, aber der Stein befand sich da drin. Er schimmerte durch den roten Stoff hindurch.

Ich hörte Stimmen aus einiger Entfernung rufen, aber suchte weiter in seiner Manteltasche und hoffte er ließ mich weiter kramen.

~~~~~~~~~

Sie verstand wirklich nichtmal das einfachste ,Halts Maul', und das trotz des unmissverständlichen Tonfalls. Wahrscheinlich hatte die Sonne ihr Hirn weichgekocht.

Störte mich allerdings nun auch nicht. Ich hatte was ich wollte, egal ob sie nun tot umfiel oder nicht.

Sie merkte erst nach einiger Zeit, dass ihre Anhänger den Besitzer gewechselt hatte, aber immerhin hatte sie es bemerkt. Kurz darauf spürte ich wie sie in meiner Tasche herumwühlte.

Eins musste ich ihr lassen, Mut hatte sie ja. Ich besah sie mir ein wenig belustigt, aber teils auch verärgert über diese Dreistigkeit, und ein leises Knurren meinerseits sollte dies auch unterstreichen.

Trotzdem hielt ich sie nahe an mir, zog allerdings ihre Hand von dort weg.

Reichte, wenn mir einmal am Tag Beute abhanden kam. Nochmal würde ich das nicht zulassen.

Die Stimmen waren für mich nicht von Bedeutung. Noch waren sie viel zu weit entfernt, als das sie für mich von Interesse gewesen wären. Ich würde verschwunden sein, noch ehe sie mir nahe genug waren, und dieses dreiste Weib...

Wieder sah ich sie an, und wieder spürte ich, wie sie trotz meiner Ablehnung weiter in meinen Taschen herumwühlte. Ich verpasste ihr einen, für meine Verhältnisse noch leichten Schlag mit dem Handrücken auf die Wange. Zu spät bemerkte ich die Schramme, die einer meiner Ringe dort hinterlassen hatte.

Fast schon tat es mir Leid.

Es tat mir Leid?

Eigentlich tat mir nur Leid, mein Spielzeug für diese Nacht frühzeitig demoliert zu haben, das war alles.

Die Stimmen waren nun lauter, ihre Besitzer kamen näher.

Bedeutete nun ganz eindeutig, dass es für mich an der Zeit war zu gehen.

Mein Blick streifte nochmals die Schramme an der Wange des Görs, bevor ich sie hochhob und, um schneller voran zu kommen, einfach trug.

~~~~~~~~~

Meinen Anhänger konnte ich nicht so einfach entwenden lassen, er war das wichtigste was ich hatte, und er war enorm wichtig wenn ich hier überleben wollte, in ihm war alles enthalten.

Ohne groß nachzudenken schob ich eine meiner Hände in seine große Manteltasche und kramte herum, zwischen dem ganzen Zeugs war mein Anhänger nur schwer zu finden, besonders groß war er ja nicht.

Ich vernahm ein leises Knurren und sah zum Besitzer hinauf.

Mit einem kurzen, entschuldigenden Lächeln zu ihm ließ ich meine Hand vorerst aus der Manteltasche entfernen, aber nicht für lange.

Die Stimmen waren eindeutig aufgebrachte Männerstimme, die sich angeregt unterhielten.

Ich kramte erneut in der Tasche und diesmal hatte ich ihn schon zwischen meinen Händen, als ich einen gut platzierten Schlag auf meiner Wange spürte.

Ich kniff die Augen zusammen...

"Auuuuuutsch....menno!"

Mein Kopf war zur Seite gedreht, ich bemerkte die Schramme an meiner Wange und tastete dort entlang.

Meine Lippen fingen an zu beben und ich begann ein wenig zu schniefen, ich hatte ihm doch gar nichts getan, mein Schniefen wurde lauter....warum war dieser Kerl so zu mir?

Schon kullerten die ersten Tränen über die Wange und ich bemerkte seine Hand, die kurz über meine Wange strich, mich aber dann schon hochhob.

"Wo gibt es denn hier nun WASSER ><!!", schrie ich schon ganz außer mir, es war aber wenigstens gut das er mich trug...so musste ich kein Stück laufen, was ich nicht mehr ausgehalten hätte.

Die Männerstimmen waren sehr nahe, jetzt verstand man auch worüber sie sich unterhielten...

~~~~~~~~~

Verfluchter Dreck!

Nicht nur, das dieses Gör jetzt auch noch zu Jammern anfing, weil ich sie ein klein wenig angekratzt hatte, schlimmer noch, mit diesem Geschrei verriet sie den Wachen auch noch unseren Aufenthaltsort. Ich konnte sie schon hören, die Rufe, dass sie nach mir und einem fremden, auffällig blassen Mädchen suchten.

Würde halt darauf warten müssen meinen Spaß zu haben.

Erstmal verschwand ich. Fliehen wäre das falsche Wort dafür gewesen, denn das waren diese Versager gar nicht wert. Dennoch wäre es verschwendete Zeit gewesen sich mit ihnen anzulegen.

Nicht hier, nicht heute, und nicht mit diesem Weib auf der Schulter.

Trotz der Verfolger beschleunigte ich meine Schritte nicht, Diaboundo würde schon dafür sorgen das sie mich nicht einmal zu Gesicht bekommen würden, aber nur weil sie mich nicht sahen, hieß es nicht, das sie mich nicht mehr hörten, und dieses Weib war einfach viel zu laut.

Vielleicht sollte ich ihr die Zunge herausschneiden.

Blasshäutige Sklavinnen waren sehr selten, und Sklavinnen, die auch wirklich nichts mehr ausplaudern konnten, waren zumeist umso mehr gefragt.

Eventuell könnte ich ja einen guten Preis herausschlagen, aber darüber würde ich später noch nachdenken können.

Ich näherte mich dem Stadtrand, und der Stelle, wo vor kurzem noch eine Kneipe gestanden hatte. Jetzt sah es mehr nach einer Bruchbude aus, nicht, dass es zuvor weniger schäbig gewesen wäre, nur war jetzt eindeutig mehr demoliert.

Aus den Augenwinkeln sah ich zu dem Mädchen, wenigstens war sie nun stiller geworden.

"Verstehst du überhaupt, was ich dir sage, Weib?"

Wahrscheinlich würde sie wieder nicht verstehen, musste sie aber auch nicht, da ich das heruntergekommene Gebäude auch schon betrat. Drinnen war es dusterer und etwas stickig, aber ich war sicher, dass nicht alle Fässer kaputt gegangen waren und suchte nach einem solchen.

Erst nachdem ich eines gefunden hatte, das noch zur Hälfte gefüllt war, setzte ich das Weib ab.

Könnte ja sein das sie mir einen guten Preis einbrächte.

~~~~~~~~~

Ich fing an zu weinen, der Kratzer tat mehr weh als erwartet und wirkliche Blessuren hatte ich bis zum heutigen Tag noch nie gehabt...NIE...

Er hob mich grob auf die Schulter, der Platz war nicht sonderlich bequem aber besser als laufen allemal.

Mich störten die näherkommenden Wachen kein bisschen, sollten sie doch.

Ich weinte noch eine ganze Weile, bis mich etwas viel interessanteres davon ablenkte...

Mein Blick war gesenkt und fiel erneut auf seine Rückfront.

Von oben konnte man nicht viel erkennen und der Mantel verdeckte das, was sich vermutlich darunter verbarg leider nur zu gut, aber was war gegen austesten?

Ich vertrieb mir die Zeit damit, meine Hände auszustrecken und seinen Rücken entlang zu tasten.

Als ich merkte das er anhielt und sprach sah ich mich um.

Eine Baracke....das hatte nichts gutes zu heißen, das hatte NIE was gutes zu heißen.

Ich hatte immer noch nicht genau verstanden, was er mir gesagt hatte, aber das würde ich bald ändern.

Er trug mich mit hinein und stellte mich nach kurzer Zeit dann auch ab, lang genug hatte es gedauert.

Ich kümmerte mich kurzzeitig nicht weiter um ihn und fummelte nur an meinem Gürtel herum.

Der war wie vermutet vom Wüstensand leicht verstaubt.

Nach ein paar Fummeleien schließlich machte ich einen erneuten Anlauf, allerdings mit wenig Hoffnung.

"Rede ich jetzt in einer Sprache die du kapierst?"

Ich zog dabei meine Kleidung zurecht und strich mir kurz durch Haar, mein Kopf glühte.

"Sag mal bist du immer so grob zu allen die dich was fragen? Wo ist nun Wasser?!"

Ich suchte mit meinen Augen nach Wasser, konnte aber auch nur das halbvolles Fass Wein erkennen.

Ich ließ ein lautes, langgezogenes Seufzen durch den Raum hallen.

~~~~~~~~~

Warum musste die gleich so flennen?

Nur wegen so einem kleinen Kratzer, der am Ende sicher wieder verheilen würde.

Ich hingegen hatte drei Narben auf der Wange, und die würde auf ewig mein Gesicht zieren.

Wenigstens schwieg sie nun, aber sie verhielt sich nicht so ruhig wie ich gehofft hatte.

Ihre Hände wanderten über meinen Rücken... konnte es sein, das sie am Ende noch wollte, was ich mir sowieso nehmen würde?

Bisher hatte es noch nie jemanden gestört wenn Sklaven zuvor auch eingeritten worden waren, also wäre es diesmal ebenso. Angelernte Sklaven waren sowieso besser als welche, die so gar keine Ahnung hatten.

Ich brachte sie in die ehemalige Kneipe und setzte sie dort vor dem halbvollen Fass ab.

Sollte sie doch trinken, auf das ich den Preis für sie später noch erhöhen könnte.

Eigentlich erwartete ich sie würde sich sofort darauf stürzen, aber sie fummelte nur an ihrem Gürtel herum. Was brachte ihr das?

Aus mir unerklärlichen Gründen sprach sie nun auf einmal meine Sprache.

Ich war erstaunt. Mein Blick verriet ihr wahrscheinlich schon all meine Gefühlsregungen.

"Es interessiert mich einen Dreck was du mir zu sagen hast, solange du verstehst was ich dir sage."

Dem war wirklich so. Angehende Sklaven hatten den Mund zu halten, und wenn nicht, so würden sie es eben lernen müssen!

Statt zu schweigen und endlich zu trinken kümmerte sie sich erstmal um ihre Kleidung und sprach einfach weiter.

"Du bist sicher nicht blind, hier ist das Wasser knapp und du kannst schon froh sein, das ich überhaupt dafür sorge, dass du etwas zu trinken bekommst."

Ich deutete auf das halbvolle Fass, bekam als Dank für meine, mir selbst unbegreifliche Nettigkeit nur ein lautes Seufzen.

"Kannst du nicht einmal dein Maul halten, wenn man es von dir verlangt? Trink endlich, bevor ich es mir anders überlege und dich den Wachen überlasse. Die werden sich sicher freuen und aus dir eine Pharaonenschlampe im Harem dieses Nichtsnutzes machen, oder dich wegen deinem ungewöhnlichem Aussehen irgendwelchen bescheuerten Göttern opfern!"

~~~~~~~~~

Even if Heaven and earth part,

We'll be gazing at each other.

Overcoming time, overcoming fate

I live along with you.

~~~~~~~~~

Ich fummelte zur reinen Ablenkung, aber es machte Spaß den Rücken entlang zu streichen.

Unter dem Mantel verbarg sich wirklich auch eine wohlgeformte Rückfront, der Kerl an sich sah nicht schlecht aus.

Aber ich hatte mich an meine Aufgabe hier zu halten.

Okay, für mein Pflichtbewusstsein war ich nicht gerade berühmt...wobei ich doch noch anlernte.

Mit einem Mal landete ich auch schon in der sehr ramponierten Gegend und besah mir diese kurz.

Ich rüttelte an meinem Gürtel und versuchte den Sand daraus zu entfernen, mit meinem minimal versuch der Sprachkontaktes dachte ich nun bekäme ich irgendein unverständliches Zeug an den Kopf geworfen, aber dem war nicht so, bei weitem nicht.

Ich verstand jedes Wort...jedes unfreundliche Wort.

"Uff; und ich dachte schon es wäre kaputt, Schwein gehabt, sonst wäre ich aufgeschmissen gewesen."

Er redete weiter, schroff und ungehobelt...wenigstens verstand ich jetzt was aus seinem Mund herauskam.

"Ach, dann sind hier alle so am verdursten...."

Ich wollte gerade schon Lächeln, als ich den Rest seines Satzes realisiert hatte.

"Pharaonenschlampe? Opfer? In was für einem Kannibalenstaat bin ich hier gelandet?!"

Ich gestikulierte wild mit den Armen und ging auf ihn zu.

"Nun gut, dann trink ich halt ein wenig davon, aber nur ein ganz klein wenig."

Ich weiß, dass ich so ein rotes Zeug nicht vertrage....ich weiß es nur zu gut.

"Ich konnte mich eben nicht vorstellen. Ich bin eine Reisende...mein Name ist Kasumi und du bist...?"

Bei meinen Worten hatte ich mir gleichzeitig ein Schälchen vom Boden gegriffen, es abgeputzt und ein bisschen von dem Wein hineingefüllt.

Ich hatte wenig Hoffnung, dass er sich vorstellte, aber mit einem sicheren Blick in seine Augen war mir klar, dass ich meinem Auftrag auf der Fährte war. Ich dachte das würde leichter werden als alles andere bisher, wie sehr ich mich doch geirrt hatte...und wie sehr mir diese Augen, in die ich sah ans Herz wachsen würden.

~~~~~~~~~

Eigentlich tat es nichts zur Sache ob sie mich nun berührte oder nicht.

Es würde nur später den Akt erleichtern, wenn sie, nicht wie so manch Andere Berührungsängste hatte.

Nachdem ich sie abgesetzt hatte, und sie dann wieder sprach, dürfte ich zu meiner Verwunderung feststellen sie sogar zu verstehen.

Immerhin beherrschte sie also nicht nur dieses unverständliche Kauderwelsch.

Nur wovon sprach sie?

Ohne was, das fast kaputt gewesen wäre, war sie aufgeschmissen?

Eine Antwort würde ich ohnehin nicht erhalten, aber so sehr kümmerte es mich nun auch wieder nicht.

Sie kam näher zu mir und gestikulierte wild herum.

"Du bist bei mir. Alles andere sollte dir im Moment egal sein."

Trotz meiner abweisenden Art sprach sie auch schon weiter.

Kasumi...

Ungewöhnlicher Name, aber so wie sie aussah, kam sie von weit her, und da sie sich selbst schon als Reisende bezeichnete...

"Wer ich bin tut nichts zur Sache. Du wirst sowieso nicht mehr lange bei mir sein."

Mehr Informationen würde ein angehender Sklave gar nicht brauchen.

Sobald ich mit ihr fertig war, würde ich sie verkaufen und nie wieder sehen.

"Trink endlich. Was Besseres wirst du hier nicht bekommen, und da, wo wir hingehen, auch nicht. Entweder du gewöhnst dich dran, oder du verdurstest. Wäre nichtmal schade drum, dann wärst du endlich still!"

Die vorlauten, störenden Worte würde ich ihr schon noch austreiben!

Zumindest hatte sie sich inzwischen ein Schälchen genommen und es mit ein wenig Wein gefüllt.

Ihr Blick verirrte sich und traf den meinen.

Schöne Augen... wirklich wunderschöne Augen...

Ich könnte sie ihr herausreißen und verkaufen. Auch für so was wurden noch gute Preise gezahlt und es gab sogar Leute, die voraussetzten, dass ihre Sklaven mit Blindheit geschlagen waren.

Noch immer starrte sie mich an, aber die Stimmen von draußen störten die Ruhe.

Wir mussten hier weg, wenn wir uns nicht mit den Wachen... was redete ich, wenn ICH mich nicht mit den Wachen anlegen wollte.

Das Gör wäre mir sicher keine große Hilfe.

"Beeil dich und trink!"

~~~~~~~~~

"Das ich bei dir bin soll mir genügen? ... Na ja vorerst geht es wohl nicht besser."

Zumindest war ich nicht alleine, nichts war schlimmer als allein zu sein.

Seine Gesellschaft fand ich nicht mal unangenehm...sie stimmte mich trotz seiner Wortwahl und Tonart fröhlich.

"Ich werde nicht lange bei dir sein? Warum das?"

Ich bezweifelte das doch stark, denn so schnell würde ich nicht von seiner gefundenen Seite weichen, das war klar.

Ich setzte nach seinem fordernden Satz das Schälchen an die Lippen, trank nur einen kurzen Schluck und setzte es wieder ab.

"Das schmeckt nicht...."

Mein Gesicht verzog sich leicht, der herbe Geschmack war nichts für mich, irgendwie hatte der Wein den Nachgeschmack von Holz bekommen.

Ich warf ihm einen kurzen unsicheren Blick zu und trank dann aber schnell und hastig doch noch das Schälchen aus, wenn ich nicht etwas Flüssigkeit hatte würde ich auch nicht mehr lange durchhalten, egal wie scheußlich es schmeckte.

Ich bemerkte seine angespannte Haltung, die bald darauf von seiner schnellen Forderung unterstrichen wurde, Mit einem Grinsen nur hielt ich ihm das leere Schälchen entgegen.

"Habe fertig."

Solange ich bei ihm war konnte ich mir meinen Anhänger wieder holen, solange ich ihn im Blickfeld und meiner Nähe hatte war alles okay....nur er durfte nicht zu weit weg sein.

Ich sah hinaus und reckte mich kurz.

"Wohin jetzt, oh du mir unbekannter Mann von dem ich gern mal den Namen wissen würde, damit ich ihn nicht so bescheuert nennen muss....oder ich denke mir einen Namen für dich aus."

Mit einem unbeschwerten Lächeln glitt diese ,Androhung' von mir.

~~~~~~~~~

Anscheinend waren meine Antworten für sie nicht zufrieden stellend.

Sie würde noch lernen müssen gar nicht erst zu fragen.

"Du wirst noch früh genug sehen was dich in meiner Gesellschaft erwartet."

Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie sogar bei den Trotteln von Wachen besser aufgehoben wäre als bei mir.

Zumindest trank sie nun den Wein, auch wenn er ihr nicht zu schmecken schien.

Ich sah sie genervt und wartend an, wedelte noch etwas mit einer Hand um sie zum Trinken zu animieren, aber ihr angeekelter Gesichtsausdruck sprach Bände.

Doch schon hielt sie mir das nun leere Schälchen hin und grinste mich an.

"Gut, also willst du nicht sterben."

So gefiel es mir auch besser. Gesunde Sklaven ließen sich nun mal teurer verkaufen.

Wieder musste sie mich ansprechen.

Was wollte sie nun schon wieder? Sich einen Namen für mich ausdenken?

Als ob ich keinen gehabt hätte, nur ging dieser sie nichts an.

Das, was sie wusste, war vollkommen ausreichend.

Wegen den frechen Worten verpasste ich ihr erneut eine, diesmal stärkere Ohrfeige, achtete diesmal zumindest darauf, ihr keine weiteren Kratzer zuzufügen.

"Halt dein verfluchtes Maul, Gör! Du hast nur zu reden, wenn ich dich dazu auffordere!"

Ich nahm ihr das Schüsselchen aus der Hand, füllte es erneut und hielt es ihr wieder hin.

"Trink, denn dort, wo wir hingehen, wirst du es brauchen."

Mein Tonfall allein besagte schon, dass ich keine Widerworte mehr dulden würde.

~~~~~~~~~

"Was mich erwartet?"

Mit einem fragenden Blick unterstrich ich meine dementsprechend zwiespältige Einstellung dazu.

Was konnte mir schlimmes bei so jemand passieren? Allerdings....irgendwo....wer weiß was diese Welt hier noch für Überraschungen bereit hielt.

Ich trank den ekligen Wein; er schien angenervt und so trank ich einfach alles in einem Zug aus.

Der Weißhaarige schien auch nicht weiter beeindruckt als ich ihm das leere Schälchen hinhielt und stolz präsentierte.

"Natürlich will ich nicht sterben, wozu auch?"

Ich verstand diesen Satz einfach nicht, mein Abenteuer hatte doch gerade erst angefangen, kein Grund ans Aufgeben zu denken. So gesehen, wenn ich bei ihm bliebe, musste sich einiges ändern.

Ich überlegte schon angestrengt einen Namen für ihn, wenn er mir seinen eigentlichen schon nicht nennen wollte...da schlug man mit erneut auf die Wange, diesmal fester.

Wie auf Kommando fing meine Unterlippe wieder an zu beben, ich verkniff mir aber das es weiter kam als bis zu diesem Beben meiner Unterlippe.

Solch grobe Behandlung war ich bei weitem nicht gewöhnt und ich hatte auch nicht vor es Gewohnheit werden zu lassen.

"An deiner Umgangsart müssen wir aber noch arbeiten...Und ich kann reden wann ich will, wo ich will und wie ich will....solange ich nicht so ruppig werde wie du..."

Mein Beben der Lippen hatte sich in ein Schmollen gewandelt.

Nochmals bekam ich etwas von dem ekligen Zeug gereicht, trank aber ohne ein Widerwort...besser man hatte Flüssigkeit intus.

"Is ja okay, bin fertig...wohin nun? Und schlag mich nicht noch mal, das tut doch weh!"

Ich verstand nicht wieso er mir eine runterschlug, ich hatte ihm doch nichts angetan...aber er war anders als die anderen...so direkt und grob. (Xd)

~~~~~~~~~

Wieder eine Frage... und wieder eine, die mir keine Antwort wert war.

Ihr Blick verriet zwar, dass sie irgendeine Erklärung erwartete, aber von mir würde sie sicher keine erhalten.

Wenigstens trank sie etwas von dem Wein. Sie würde es noch bitter nötig haben überhaupt etwas getrunken zu haben.

Immerhin tat sie was ich sagte, auch wenn ich ihr das Schweigen wohl erst noch beibringen musste. Bisher waren ja alle Versuche kläglich gescheitert.

Nichtmal als ich ihr erneut wehtat, schwieg sie.

Fast schon sah es so aus, als wolle sie wieder anfangen loszuheulen, aber es blieb dabei, dass ihre Unterlippe bebte. Die Trauer wandelte sich jedoch schnell um und sie begann zu schmollen.

"Du wirst schweigen, wenn ich erwarte, dass du schweigst, und du wirst sprechen, wenn ich es dir erlaube.": ich knurrte die Erklärung leise, reichte ihr daraufhin kommentarlos die, erneut gefüllte Schüssel und sah zu, wie sie trank.

Es schmeckte ihr noch immer nicht, aber das war etwas, das mich noch immer nicht störte.

Kaum hatte sie ausgetrunken, erfolgte schon wieder eine Beschwerde.

Ich verdrehte genervt die Augen. "Was ist so schwer daran dein verfluchtes Maul zu halten, Weib?"

Meine Hand schloss sich um ihr Kinn und drückte ein wenig zu.

Auf diese, für sie unangenehme Art, hob ich sie in die Höhe.

"Entweder, du wirst lernen, nur zu sprechen, wenn du dazu aufgefordert wirst, oder du wirst nie wieder im Leben Gelegenheit haben auch nur ein vorlautes Wort von dir zu geben.": fuhr ich sie, mit ebenso wütendem Blick an. Meine Stimme wurde dabei jedoch nicht allzu laut, da ich draußen schon Schatten der Wachen erkennen konnte.

Ich schüttelte das Gör noch ein wenig, schmiss sie mir danach wieder über die Schulter und verließ das Gebäude auf der Rückseite, wo ich, wie erwartet, mein Pferd vorfand.

Dummerweise war es nicht mehr so allein, wie ich es zurückgelassen hatte.

~~~~~~~~~

Ich bekam keine Antwort auf meine Frage, aber würde nicht so einfach ohne eine aufgeben.

Widerwillig schütte ich etwas von dem Wein erneut in meine Kehle und sah ihn dabei an.

Die erneute Ohrfeige war Nichts weiter als ein erneuter Ansporn, dass er der Grund war, weshalb ich hier war. Nur musste ich mich noch an so eine grobe Umgangsform gewöhnen, wenigstens verkniff ich mir diesmal das Weinen. Helfen würde es mir hier eh nicht.

Zuguter letzt bekam ich eine Erklärung heruntergeleiert, die aus dem letzten Jahrtausend gestammt haben musste.

"Was sind denn das hier für Zustände. Noch nie was von Meinungsfreiheit gehört? Ich sagte dir doch; ich kann reden wann wo und wie ich will, genauso wie du es tust."

Warum sollte ich mir auch den Mund verbieten lassen? Er hatte keine Recht dazu und ich sah nicht ein Mich herumscheuchen zu lassen.

Ich hatte mich beschwert, das war wohl ein Fehler gewesen...er drückte mein Knie und ich wollte es wegziehen, was mir nur noch mehr Schmerz brachte.

Mit einem kurzen Laut tat ich mein Lied kund und schmiss die Schale beiseite, währenddessen wurde ich angehoben.

Der Kerl war schwierig zu handhaben, warum war nur mir das passiert? Das war höchstens meine 5te Welt, so einfach wie ich es mir vorgestellt hatte war es wohl doch nicht. ZU schön wäre das gewesen.

Er drohte mir wieder Sachen an die ich lieber erst gar nicht verstand und dies auch mit einem naivenfragendem Blick erwiderte.

"Bitte?"

Ich lag wie vor wenigen Minuten wieder auf seiner Schulter und guckte über die meinige nach vorne. Ich sah 3 Pferde dort stehen, 2 davon wieherten etwas als wir herauskamen.

"Sind die alle von dir...denke mal das verstehst du unter einem Harem, oder??"

Das leise Kichern darauf konnte ich mir nicht verkneifen.

~~~~~~~~~

Ein Glück für sie, das sie mich diesmal nicht mit ihrem Gejammer belästigte.

Ihre zukünftigen Herren und Meister würden weitaus weniger umsichtig mit ihr umspringen als ich. Es sei denn, sie reizte mich zu sehr, dann würde sie entweder mein, oder tot sein.

Viel mehr Auswahl gab es da nicht.

Schon wieder kam sie mir mit einer ihrer Reden.

Meinungsfreiheit? Wovon quasselte die denn da?

Hatte sie noch nie was von ,Der Pharao regiert über alles, und alle haben sich gefälligst ihm zu unterwerfen, weil er doch so wunderbar, und gütig und...' so weiter und so fort, gehört?

(Nur so, es war nicht ihr Knie sondern ihr Kinn... siehe oben in deinem Text.)

Ich packte sie unter dem Kinn und zerrte sie in die Höhe.

Wie sie wieder eine ihrer dummen Fragen herausbrachte, war mir ein Rätsel.

Konnte dieses verfluchte Gör nicht einfach schweigen?

Ich schüttelte sie ein wenig, ihr Verstand war anscheinend wirklich von der Sonne verschmort worden, und würde wohl nie mehr richtig funktionieren. Falls dort denn je etwas funktioniert hatte.

Leider, oder zu ihrem Glück, kamen uns die Wachen wieder zu Nahe, denn sonst hätte ich mich doch dazu entschlossen ihre die Zunge langsam aus dem Mund zu schneiden.

Sie landete wieder auf meiner Schulter, und ich bahnte mir meinen Weg nach draußen, weg von den Wachen.

Allerdings fand ich statt einem Pferd gleich drei vor. Woher auch immer die beiden Anderen kamen, mir waren sie grade recht.

Allerdings gefielen mir die Worte von dem Weib wieder einmal nicht, was ich mit einem wütenden Knurren kundtat. Sie hingegen kicherte nur.

Ich warf sie grob auf eines der Pferde.

"Entweder du hältst dich fest, oder du läufst zu Fuß mit!"

Mir war es so langsam völlig egal. Ich würde sie einfach so verkaufen und es ihrem neuen Herren überlassen sie zu züchtigen.

Die Zügel der Pferde band ich aneinander, bevor ich auf mein eigenes stieg und losritt.

Mein Diaboundo würde meine Spuren schon verwischen, bevor die Wachen mich auch nur erblicken konnten.

~~~~~~~~~

Ich bekam schon wieder keine Antwort auf meine Fragen und das nervte mich echt.

"Sag mal, wie heißt diese Gegend hier eigentlich?"

Es war an der Zeit doch wenigstens etwas über diesen merkwürdigen Ort in Erfahrung zu bringen, auch wenn ich womöglich nicht viel aus diesem Kerl herausbekam, reden mochte er anscheinend überhaupt nicht.

(uuuuuuuups^^°° tja war müde xD so ergibts auch endlich einen sinn xDDDDDD)

Ich wurde am Kinn hinaufgezerrt, sehr radikal.

Ohne zu zögern stand ich mit auf und sah ihm in die Augen.

"Nun rede doch endlich mal mit mir...oder hat es dir jetzt die Sprache verschlagen? Und nur mal so...ich möchte meinen Stein zurückhaben..."

Ich erwähnte es am Rande, aber ich musste ihn mir zurückholen, komme was wolle.

Mein Mundwerk funktionierte wie geölt und ich rede langsam aber in einem Fluss weiter, während ich auf seiner Schulter "lag".

Draußen sah ich mich um.

3 Pferde, aber 2 davon sahen identisch aus, schöne Tiere.

Der Typ, dessen Namen ich nicht wusste, und für den ich mir gerade nebenher noch einen ausdachte packte mich auf eines der Pferde.

Ohne ein weiteres Wort hielt ich mich fest und sah wie er aufstieg,

"Kannst du das bitte nochmal machen? Das sah ja waiiiii aus!"

Durch den schwungvollen Aufstieg sah man mehr von ihm als erwartet...trugen diese Menschen hier eigentlich Unterwäsche?

"Wohin willst du denn jetzt?"

Ich friemelte an den Zügeln rum, keine Ahnung wie man ein Pferd lenkte...

~~~~~~~~~

Noch eine Frage, und zugegeben eine sehr blöde.

Wo waren wir wohl?

"Sag mir lieber von wo du herkommst, auf das du nicht weißt, wo du bist."

Erstmal sehen mit was für einer Irren ich es hier zu tun hatte.

Vielleicht war ihr am Ende ja nur etwas auf den Kopf gefallen?

Ich zerrte sie grob am Kinn in die Höhe als sie wieder frech wurde.

Am Ende landete sie mal wieder über meiner Schulter.

Da sie trotz allem noch weitersprach und ich so langsam die Lust daran verlor ihr auch nur zuzuhören, entschloss ich mich dazu selbst zu schweigen.

Hoffentlich würde die heiße Wüstensonne ihrem Kopf noch mehr zusetzen auf das sie endlich mal still war.

Ich setzte sie auf einem der Pferde ab und stieg danach selbst auf das Meine.

Was faselte sie da?

Was sah 'wai' aus?

Und vor allem, was bedeutete 'wai' überhaupt?

Allerdings klang es nach etwas, das man normalerweise als 'süß' bezeichnete.

Was an mir war süß?

Bevor ich fragen konnte, kam eine Frage von ihr.

Ich tat es mit einem entnervten Laut und einem Kopfschütteln ab.

Richtige Worte hatte sie nicht mehr verdient, denn sie wären bei ihr sowieso nur verschwendet gewesen, da sie anscheinend aus Prinzip nichts verstehen wollte.

Eigentlich dachte ich es würde schneller gehen und ritt voran, aber nach ein paar Metern bemerkte ich, das sie mir nicht einmal gefolgt war.

Konnte dieses Weib denn gar nichts?

Nur wegen ihr kehrte ich nochmals um, das einzige was mich dazu bewog war aber nur die Aussicht auf ein paar, besonders wertvolle Schätze.

Während sie noch an den Zügeln friemelte, ergriff ich die des reiterlosen Pferdes und band diese an meinem fest.

Erst danach nahm ich dem Gör die Zügel ab und ritt gemächlich los.

Am Ende würde sie sonst nur vom Pferd fallen, aber spätestens dann würde sie laufen dürfen.

Ihre Frage, wohin ich ritt, sollte ihr schnell beantwortet werden, denn vor uns erstreckte sich nur die große, weite und vor allem heiße Wüste.

~~~~~~~~~

Ich sah ihn an, wie ich ihn nun wohl des öfteren angucken würde....fragend, nichtverstehend und vor allem trotzdem lächelnd.

Das konnte ich mir einfach nicht verkneifen.

In sein Gesicht zu sehen machte mir einfach Freude.

Er redete wenigstens wieder mit mir, allerdings sagte der gutaussehende Braungebrannte mir nicht was ich hören wollte.

Ihm sagen woher ich kam?!

Nein, niemals, vor allem nicht jemand der so mit mir umsprang...am besten erfand ich etwas.

Er antwortete mir gar nicht mehr und ich bekam nur ein entnervten Laut zu hören und sah zu, wie er dabei den Kopf mit seiner weißen Mähne schüttelte.

Ich konnte nicht reiten, hatte nur zugesehen und saß recht hilflos auf dem Hengst.

Der Kerl jedoch ritt einfach voran, ich blinzelte und schaute zu wie er nach einigen Metern stehen blieb und sich umdrehte.

Zögerlich ließ ich meine Hand nach oben wandern und winkte ihm, es war aber kein Abschiedwinken...lieber eher so was wie...ein Entschuldigungswinken?

Zum Glück kam er zurück und nahm mir die Zügel ab, wir ritten los....in die unendlich weite und einfarbig sandige Wüste....nichts als Wüste überall.

Während der ganzen Zeit konnte ich mir eine Passende zurechtgebastelte Lebensgeschichte ausdenken, oder zumindest den Ansatz.

Es dauerte eine Weile, aber dann erzählte ich in einem leisen Tonfall, während ich nervös an der Mähne des Pferdes fummelte.

"Tja, ich komme von weit her. Über das Meer hinaus...ein anderes Land, deshalb weiß ich nicht wo ich jetzt bin."

Hoffentlich kaufte er mir diesen Schwachsinn ab, sonst fiel mir nichts mehr ein.

"Also kannst du mir bitte erzählen wo ich bin?

Ich blickte ihn während meinem Reden nicht ein einziges Mal an und starrte nur verlegen auf meine Finger, die Mähne des Pferdes war ganz weich.

Ach ja, in was für ein Desaster hatte ich mich da wieder hineinverfrachtet.

Mit so einem sturen, nicht gerade redseligen, ruppigen, dafür aber wenigstens gutaussehenden Zeitgenossen...das konnte durchaus lustig werden, solange er den Anhänger bloß nahe bei mir ließ...

~~~~~~~

Even if you're in the other world,

our hearts are still linked together as one.

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Wir würden uns über KOmmentare und Meinungen freuen^_________^



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von: abgemeldet
2006-04-03T18:43:28+00:00 03.04.2006 20:43
Eine sehr geile Fanfic und ein sehr geiler Schreibstil! Ich hab mich selber mal an der gefürchteten Ich- Perspektive versucht und bin kläglich gescheitert T.T
Auch die Idee, zu zweit für jeweils einen Charakter an sowas zu arbeiten ist total genial! Ihr macht das echt super! Und nach einer Weile findet man sich auch in den etwas verschnörkelten Erzählaufbau zurecht;o)
Von: abgemeldet
2005-10-24T13:44:07+00:00 24.10.2005 15:44
*reinhusch*
*begeistert guck*

Wow, einfach nur wow! Die Story ist einfach... überwältigend! Du hast einen hammer Schreibstil, da macht es einem nicht mal mehr etwas aus gleich 5 Seiten am Stück zu lesen *schmachtz* Es war zwar am Anfang wirklich etwas verwirrend, aber wenn man sich mal reingefunden hat wirkt es klasse. Ich finde die Idee nicht schlecht, alles parktisch aus 2 Sichtweißen zu sehen, vor allem Bakus ist dermaßen zum Lachen^^ö Überhaupt ist die ganze Idee super, auch wenn man bisher noch nicht allzu viel weiß... Aber das wenige ist auf alle Fälle das weiterlesen wert, allein sich das bildlich vorzustellen *eg*

Ganz großes Kompliment auch für Bakura, den hast du meiner meinung nach wirklich umwerfend getroffen! Ich weiß gar nicht wie ich das beschreiben soll... Aber die Szenen aus seiner Sicht, einfach genial! Manchmal tut er mir ja fast schon mehr leid als Kasumi. Der dürfte noch genung gestraft werden...

Aber Kasumi hats mir auch angetan *knuddel* Allein, wie sie mit Baku redet ist eine Medaille wert. Man stelle sich das bitte bildlich vor, er ist kurz davor ihr die Zunge rauszuschneiden und sie erzählt ihm etwas von Meinungsfreihet und Pferdeharem XD
Da hat sie sich wirklich den richtigen ausgesucht um ihren Auftrag zu erfüllen^^"

Doch, wirklich megagroßes Lob! Bin schon ja schonmal gespannt wies weitergeht...

In diesem Sinne, alles Liebe.

Sayo, TC
Von: abgemeldet
2005-08-13T14:15:42+00:00 13.08.2005 16:15
Die Geschichte finde ich echt gut, nur das Hin und her und die Ständigen wiederholungen finde ich etwas verwirrend...^^
Ich lese schnell weiter^^
Mondin
Von: abgemeldet
2005-05-20T20:40:27+00:00 20.05.2005 22:40
und hier kommt mein Kommi
Also, deine geschichte ist sehr gut geschreiben, und auch dein Schreibstil gefällt mir gut. Die Idee mit den Gedanken abschnitten ist auch nicht schlecht auch wenn es anfangs sehr verwirrend war. Ich hoffe du schribst so schnell wie möglich weiter.
Kasumi
Von: abgemeldet
2005-02-24T02:57:20+00:00 24.02.2005 03:57
ha! und ich bin scheinbar die erste die nen kommi schreibt in dem die schreibweise nich schlecht gemacht wird..
klar, es is verwirrend wenn man nich mit sharu & co in einem RPG spielt.. aber hat man das n paar mal gemacht is mans gewohnt. die dauernden widerholungen der einzelnen szenen.. ^^
aber mir gefällts. die idee ist toll =)
so. unnu mach ich mich an die anderen kapitel..
Von: abgemeldet
2005-02-21T20:58:23+00:00 21.02.2005 21:58
Also erstens, die Geschichte ist wirklich fesselnd! Mir is glatt nebenbei das Essen angebrannt ...

Allerdings ist diese verschachtelte Erzählweise ziemlich kompliziert. Nach einer Weile findet man sich zwar rein, aber anfangs ist es ziemlich verwirrend.
Aber eins finde ich noch schön und zwar, dass nicht um den heißen Brei herum geredet wird. Die Sätze sind nicht endlos lang und sagen das, was gesagt werden muss.

*zimteis*
Pharo
Von: abgemeldet
2005-02-21T20:57:32+00:00 21.02.2005 21:57
Also erstens, die Geschichte ist wirklich fesselnd! Mir is glatt nebenbei das Essen angebrannt ...

Allerdings ist diese verschachtelte Erzählweise ziemlich kompliziert. Nach einer Weile findet man sich zwar rein, aber anfangs ist es ziemlich verwirrend.
Aber eins finde ich noch schön und zwar, dass nicht um den heißen Brei herum geredet wird. Die Sätze sind nicht endlos lang und sagen das, was gesagt werden muss.

*zimteis*
Pharo
Von:  Bambinette
2004-12-20T17:53:49+00:00 20.12.2004 18:53
Also ich finds echt spannend, schade dass is auf sowas nicht früher gestoßen bin ^.^' genial! Echt!

Aber ich muss BloodyTears recht geben, die Schreibweise ist wirklich etwas Sonderbar. Man muss sich immer wieder auf's neue leider einfinden und verliert oft den Faden... Eigentlich wär es schon besser man hätte wenigstens die Dialoge in den einzelnen Gedanken Abschnitten mit eingebaut, damit nicht alles durch n' tüttel kommt... aba trotzdem gut ^^

baba, dat shishi
Von:  BloodyTears
2004-12-09T17:08:38+00:00 09.12.2004 18:08
so nun mein kommentar.
also die geschichte tut mir sehr gut gefallen ich musste doch recht oft schmunzeln finde die beiden charaktere jeder für sich auf eine bestimmte art genial. naja nur kann ich mich nicht so wirklich mit der ich schreibweise anfreunden ist nicht so unbedingt mein ding deswegen klingt manches in meinen augen ein bischen komisch aber hat ja in dem sinne nicht so viel mit der eigentlichen geschite zu tun geschmäcker sind halt verschieden und das ist auch gut so.
greetz Bloody


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