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Darkness in our Heart

Kind, der Dunkelheit ( Kapitel 13)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Autor: yume22
Disclaimer: wie immer
Rating: Drama, Romance Komplett anzeigen

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Celine


 

Kapitel 12

Celine

Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.

(Albert Schweitzer)
 


 

Am nächsten Tag hatte sich Harry fest vorgenommen mit Professor Dumbledore zu sprechen.

Er wollte ihn zur Rede stellen – endlich wissen was los war und warum dieser ihn umbringen wollte.

Was hatte er dem alten Mann getan, dass dieser solch einen Hass für ihn hegte?
 

Er war es gewohnt gehasst zu werden, allein die Dursleys hatten ihn das Jahr über Jahr spüren lassen.

Doch etwas an dem Professor war anders.

Er spürte, das dessen Hass nicht allein auf ihn gerichtet war.

Der alte Mann hatte Schmerzen, die tiefer gingen und Wunden, die niemand sehen konnte.
 

Harry ging zu dem Wasserspeier, der den Eingang zum Büro des Professors markierte und wollte gerade das Passwort sagen als Professor Mc.Gonagall auftauchte.
 

„Mr. Potter? Kann ich Ihnen helfen?“
 

Der Angesprochene drehte sich um und nickte.

Helfen? Na ja, sie könnte ihm bestimmt nur bedingt helfen.
 

„Ich suche Professor Dumbledore. Ich muss ganz dringend mit ihm reden.“
 

Er war sogar ohne Draco hierher gekommen, obwohl es gefährlich war aber dieser wurde zum Glück von Ron darin aufgehalten mit ihm zu gehen, in dem er ihm eine Partie Zauberschach aufgezwängt hatte.
 

„Professor Dumbledore befindet sich nicht auf Hogwarts. Er ist für einige Zeit unpässlich. Wann er wieder hier sein wird ist nicht bekannt. Ich werde in dieser Zeit seine Pflichten übernehmen.“
 

„Oh, so ist das....ähm, okay. Danke Professor – ich meine Direktorin Mc.Gongall. Danke.“, er verabschiedete sich von ihr und ging wieder zurück in den Slytherin Gemeinschaftsraum.
 

Auf dem Weg dorthin verfiel er in Gedanken.

Er dachte an Jarod, der sich lange nicht mehr gemeldet hatte, an Tom und die anderen, die er vermisste und wiedersehen wollte, an Malizia, die Lucius bestimmt wie immer das Leben zur Hölle machte~

Ach, wie gerne wäre er jetzt bei ihr.
 

Bald stand Weihnachten an. Endlich. Dann könnte er wieder nach Hause.

Sein Zuhause.

Harry blieb stehen.

Er hatte endlich einen Ort, den er als sein Zuhause bezeichnen konnte.

Nie hätte er es für möglich gehalten aber es war wirklich so.
 

Er hatte die verschiedensten Wesen kennengelernt und Freunde.

Er hatte so etwas wie eine Familie.

Er hatte einen Vater.
 

Kurz lächelte er als er an Jarod dachte und spürte danach einen Schmerz in seiner Schulter als er unsanft aus seinen Gedanken gerissen wurde.

Er schaute etwas hoch und erkannte Caleb – den Enkel von Professor Dumbledore.

Wusste dieser am Ende vielleicht warum sein Großvater ihn umbringen wollte?
 

„Potter, ich hätte nie gedacht, dass ich mal das Glück habe dich alleine auf dem Gang zu treffen.“, er schaute sich demonstrativ um.
 

„Wo ist denn deine ganze Sippe an Freunden? Hast du sie verloren?“
 

Harry schaute Caleb unbeeindruckt an und legte den Kopf schief.
 

„Bloß keinen Neid, Saintclaire. Im Gegensatz zu dir habe ich wenigstens Freunde und was besseres zu tun als irgendwen auf dem Gang zu belästigen. Lass mich los und such dir irgendwo ne dunkle Ecke zum Heulen.“
 

Caleb ballte seine Hand zur Faust und kam damit direkt auf Harrys Gesicht zu, stoppte aber kurz davor.
 

„Potter, irgendwann bekommst du noch was du verdienst. Ganz sicher. Wenn es soweit ist werde ich derjenige sein, der lacht.“
 

Harry wurde losgelassen und Caleb entfernte sich von ihm, hob die Hand und machte ein Zeichen als Warnung, das mehr als eindeutig war.
 

„So viel zum Thema. Der Junge ist einfach nur verrückt.“, murmelte er und machte sich auf den Weg zu den anderen.
 

**~~**
 

Zwei Jahre vergingen wie im Fluge.

Gerade befand sich Harry Zuhause auf Malfoy Manor.

Er hatte gestern Geburtstag gehabt und bald ginge es auch wieder nach Hogwarts.

Irgendwo auf Malfoy Manor hörte man den Hausherrn schreien und kurz nach dem Schrei rannte Lucius Malfoy an Harry vorbei und schien dabei keine Hose anzuhaben.
 

Was war passiert?
 

Die Antwort kam prompt von Malizia, die entzückt – insofern Schlangen entzückt sein konnten - den Gang entlang geschlängelt und direkt auf Harry zu kam.
 

#Guten Morgen, Herr.#
 

„Guten Morgen, Malizia. Alles gut? Ich habe Lucius gerade panisch den Gang entlang rennen sehen. Der dürfte mittlerweile bestimmt schon in Hogwarts sein, so wie er gerannt ist.“
 

#Allessss Bessstensss. Ich habe die Nacht in sssseiner Hossse verbracht, wasss sssehr angenehm war#
 

Harry schaute Malizia nur kopfschüttelnd an und grinste breit.
 

„Ihr beide habt euch gesucht und gefunden“
 

Malizia nickte, jedenfalls sah es so aus, und schlängelte sich kurz an Harrys Beinen, ehe sie weiter ihres Weges ging und sich nach etwas zum Essen umschaute.
 

Ihr Ziel für den Tag war erledigt.

Bis heute Abend hätte Lucius erst einmal Ruhe vor ihr.
 

„Harrryyyyy~“, hörte er auf einmal jemanden nach ihm rufen.
 

Es war Narcissa, Dracos Mutter und sogar so etwas wie eine Mutter für ihn geworden.
 

„Da bist du ja“
 

Als sie bei ihm war, drückte sie ihn an sich, an ihre üppige Brust und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
 

„Wie fühlt man sich mit Sechzehn? Ach, nun bist du offiziell kein Kind mehr und du siehst auch schon so erwachsen aus.“, sie betrachtete sich den Schwarzhaarigen und wuschelte ihm durch die Haare.
 

„Wir müssen nur ernsthaft etwas mit deinen Haaren machen. Die sind immer noch so strubbelig. Richtig zerzaust.“, nachdem sie die Haare durcheinander gemacht hatte, sorgte sie dafür, dass diese wieder ansatzweise human aussahen.
 

„Hol Draco und macht euch fertig. Es geht in die Winkelgasse. Wir müssen einkaufen. Ihr braucht eure neuen Schulsachen. Ich habe die Liste soeben von einer Eule aus Hogwarts bekommen. Der Stundenplan ist auch dabei.“
 

Harry nickte nur und bekam gleich noch einen Kuss aufgedrückt, ehe Narcissa wieder ging um alles weitere vorzubereiten.
 

Er schaute ihr schmunzelnd nach.

Ja, er liebte diese Familie einfach.

Sie waren alle in ihrer eigenen Art etwas Besonderes.
 

Sogar zu Tom, der sich eigentlich so gut wie nie blicken ließ, hatte er mittlerweile ein gutes Verhältnis.

Man sah sich zwar selten aber, wenn dann unterhielt man sich kurz und ging wieder seines Weges.
 

Die Nekromanten hatten ihn seit dem Vorfall und nach Dumbledores Verschwinden in Ruhe gelassen.

Vielleicht lag es auch daran, dass er weniger gefährliche Dinge unternahm und Xerxes über ihn wachte wie eine Henne über ihre Küken.

Kaum versuchte er in den dunklen Wald zu gehen waren Selene und Cyrill da, die ihn davon abhielten.

In Hogwarts sorgte Draco dafür – zumindest versuchte dieser es – ihn von irgendwelchen Dummheiten abzuhalten.

Allerdings gäbe es das Quartett des Grauens – wie man ihn, Ron, Draco und Blaise – liebevoll nannte nicht, wenn nicht ab und an doch das ein oder andere in Hogwarts passierte.

Bevorzugtes Ziel war dabei immer noch Professor Snape und dieser würde es für immer bleiben.
 

Malzia hatte Lucius und er hatte Snape~
 

Jarod hatte sich nach dem Zwischenfall wieder gemeldet.

Es vergingen zwar Wochen aber danach war sein Vater wieder da.
 

Er hatte seinen Schutzengel wieder.

Gestern hatte sich Jarod gemeldet und heute war wieder Funkstille.

Er wurde nicht schlau aus dem Mann.
 

Harry war vor seinem mit Draco gemeinsamen Zimmer angekommen.

Da er sich in der Nacht eh immer zu dem Blonden geschlichen hatte war Narcissa zu dem Entschluss gekommen, dass es besser wäre, sie hätten ein gemeinsames Zimmer und zwei! Betten.
 

Gut, die zwei Betten wurden schnell ein großes und sie schliefen zusammen darin.

Außer kuscheln und küssen war aber bisher nichts passiert.

Warum?

Mit einer Schlange im Haus, die jederzeit auftauchen konnte, mit übervorsichtigen Eltern, die jedes Mal nach den zwei Jüngsten schauten und einem Blutelb, der meist am Fenster saß und ins Zimmer sah war das alles andere als leicht.
 

Cyrill passte mit Argusaugen auf, dass Draco ihm nicht zu nahe kam und Malizia tauchte immer dann auf, wenn sie es nicht tun sollte.

Einmal waren sie so weit gewesen und hatten sich geküsst, berührt und ihre Hände an Stellen gehabt, die sich wirklich gut anfühlten als auf einmal Malizia auf dem Bett lag und zu ihnen sah.
 

Draco hätte fast einen Herzinfarkt bekommen und damit war die tolle Stimmung dahin.
 

Bei Merlin! Sie waren Sechzehn. Also, er war es zwar erst seit gestern aber sie waren jung und sexuell aktiv – jedenfalls wollten sie es sein aber es ging einfach nicht.
 

Na ja, vielleicht klappte es ja irgendwann.

Vielleicht in Hogwarts? Immerhin war Draco nun Vertrauensschüler und hatte ein eigenes Zimmer?

Nur sie allein?
 

Harry, der knallrot wurde merkte nicht, dass Draco die Tür geöffnet hatte und ihn ansah.
 

„Alles okay? Du siehst merkwürdig rot aus.“
 

„Äh, alles klar, Dray. Alles wunderbar.“, sprach's verlegen und huschte an Draco vorbei ins Zimmer.
 

„Cissa sagt, dass wir uns fertig machen sollen. Wir müssen in die Winkelgasse einkaufen gehen. Vielleicht sehen wir Ron und Hermine?“
 

Er zog sich seine Sachen aus und holte sich frische aus dem Schrank.

Als er so halbnackt im Zimmer stand umfasste Draco auf einmal seinen Arm und zog ihn an sich.
 

„Ich wüsste was noch viel schöner wäre als einkaufen zu gehen.“, hauchte er ihm ins Ohr und knabberte daran.
 

In letzter Zeit kamen ihm eindeutig zu viele Personen, Schlangen und andere Wesen in die Quere, wenn es darum ging Harry endlich näher zu kommen.

Zwei Jahre waren sie nun offiziell zusammen und was war passiert?

Außer ein bisschen Küssen und anfassen passierte rein gar nichts, weil ständig jemand dazwischen kam und am meisten regte ihn dieser Cyrill auf und diese vermaledeite Schlange.
 

Er schaute sich schnell um und seufzte erleichtert als er Malizia nirgends ausmachte.
 

„Malizia ist auf dem Gang, nachdem Lucius wahrscheinlich schon zu Fuß in der Winkelgasse angekommen ist.“, erklärte Harry grinsend als er sah wie sich Draco umschaute.
 

„Sie sollte ihn echt in Ruhe lassen. Irgendwann wird mein Dad zu einem nervlichen Wrack.“
 

Draco küsste Harry am Ohr entlang, runter zum Nacken und drückte ihn an sich.
 

„Ach was, das ist er eh schon. Er war schon die ganze Zeit nicht wirklich normal.“
 

Harry schaute zu Draco hoch und genoss dessen Berührungen.

Der Blonde hatte es geschafft noch einen Stück größer zu werden – nicht zu groß – aber es reichte um ihn zu übertrumpfen.

Mit seinen 1,74m war er zwar nicht sonderlich klein aber auch nicht groß und es machte auch nicht den Anschein, dass er noch wachsen würde.

Draco meinte immer, dass es genau so gut wäre, dass er nicht noch mehr wachsen bräuchte, denn nur so hatte er das Gefühl den anderen beschützen zu können – wenigstens in einem und vielleicht in noch einer sehr erregenden Sache übertrumpfte ihn Draco auf jeden Fall und wenn dieser das Gefühl brauchte, dann sollte dieser es auch bekommen.
 

Er hatte keine Probleme damit.
 

Draco küsste mittlerweile seine Brust und hatte sich hingekniet.

Harry erschauderte wohlig bei dem Gedanken daran was der Blonde gleich machen würde.

Einmal hatten sie es geschafft! Einmal konnten sie sich zumindest auf diese Weise nahe kommen, auch wenn er sich dabei wenig intelligent angestellt hatte.

Am Ende hatte er nicht aufgepasst und ohne Ende gehustet – das war an Peinlichkeit nicht zu übertreffen gewesen.
 

Gerade als Draco an dessen Ziel angekommen war hörten sie von oben am Fenster ein Räuspern.

Das Knurren des Blonden zeigte wie sehr sich dieser über die Anwesenheit des Blutelben freute.

Am Liebsten würde er dem Kerl einen Cruciato entgegen pfeffern, der sich gewaschen hätte.

Doch er löste sich nicht von Harry, sondern machte sich wieder an dessen Nacken zu schaffen bis ein roter Fleck zu sehen war.

Dieser reihte sich ein in die schon sehr gehörige Anzahl an roten Flecken auf Harrys Haus.
 

Herausfordernd schaute Draco danach zu Cyrill und grinste ihn wie es sich für einen Malfoy gehörte an.
 

„Ich geh ins Bad und kümmere mich um meine Haare. Bis gleich.“
 

Harry schaute hoch zu Cyrill und winkte ihm zu, ehe er sich anzog.
 

„Ich bin zwar froh dich zu sehen aber du tauchst echt immer im unpassenden Moment auf.“
 

Cyrill lehnte sich an den Fensterrahmen und lächelte zufrieden.

Nein, er tauchte immer im richtigen Moment auf!

Er würde niemals zulassen, dass dieser Malfoy Junge sich an Harry ran machte.

Es war kein Wunder, dass in meinen Jungen das sexuelle Interesse aneinander wuchs.

Harry war schon als Kind bezaubernd gewesen und nun als Jugendlicher übertraf dieser jegliche Erwartungen.

Das Kind hat sich zu einem wunderschönen jungen Mann gemausert.

Harrys Haare waren immer noch strubbelig aber irgendwie feiner geworden, die Augen glänzten immer noch vor Erwartung und Wissbegierde, die Haut war hell und fasste man sie an spürte man wie weich sie war.

Doch die meiste Veränderung machte den Körper des Jungen aus.

Alles an ihm war begehrenswert.
 

Er selbst war zwar auch noch Jung in seinen Blutelben Jahren aber er war nicht frei von Emotionen.

Er hatte ebenfalls Gefühle und auch in ihm regte sich etwas, wenn er Harry sah.

In ihm wuchs das Verlangen, dass der Sohn eines Nekromanten und Todesengels ihm gehören sollte.

Sie waren beides ganz besondere Wesen.

Harry passte besser zu ihm als zu diesem Malfoy.

Irgendwann würde Harry das schon verstehen und bis dahin sabotierte er das Liebesleben der beiden so gut es ging und man sah – mit Erfolg~
 

„So unpassend war der Moment doch gar nicht.“, rief er ihm zu und lächelte weiter.
 

Harry knöpfte sich gerade sein Hemd und die Hose zu und zog sich Sneakers an.
 

„Cyrill ist eifersüchtig, musst du wissen.“, hörte man auf einmal Selene, die neben Cyrill erschien.
 

„Er redet die ganze Zeit über dich und kann es nicht sehen, dass du mit Draco zusammen bist. Er -“, auf einmal hörte man nur wie Selene runter plumpste und in einem Busch gelandet war.
 

„Sie nervt.“
 

„Cyrill, du solltest echt netter zu ihr sein und weniger eifersüchtig auf Draco. Ich habe ihn sehr gern und das weißt du.“
 

Cyrill zuckte nur die Schultern und richtete sich auf.
 

„Sie nervt trotzdem. Bis nachher, Harry.“
 

Als Draco aus dem Bad kam, perfekt gestylt wie immer, sah er, dass Cyrill weg war und grinste bis über beide Ohren.
 

Na, endlich!

Es war nur schade, dass sich Harry schon angezogen hatte.
 

Er umarmte Harry von hinten und küsste wieder dessen Hals.
 

„Endlich sind wir wieder alleine. Du hast echt zu viele Leute um dich rum.“
 

Shadow konnte er ja gerade noch ertragen. Der Falke saß wenigstens nur am Fenster und hielt Wache. Nichts Besonderes. Der störte sie ja nicht einmal aber der Blutelb nervte tödlich!
 

„Cyrill passt doch nur auf. Er ist wirklich ganz lieb. Ihr solltet wenigstens versuchen euch anzufreunden, Dray.“
 

Der Angesprochene schüttelte den Kopf und war gerade dabei Harrys Hemd aufzuknöpfen.
 

„Nein, eher gefriert die Hölle zu, oder der verbotene Wald ist nicht mehr verboten, oder mein Vater trinkt mit Malizia auf Blutsbrüderschaft, oder...“
 

„Schon, gut, ich hab verstanden. Dray, lass das, wir müssen los. Ich hab mich doch gerade erst angezogen.“
 

„Na, dann zieh dich halt danach noch mal an. Ich helfe dir auch dabei. Kein Problem.“, nuschelte Draco in Harrys Halsbeuge und spürte in seiner Körpermitte eine deutliche Regung.
 

Er war jung, er hatte sexuelle Bedürfnisse. Warum verstand das hier in diesem Haus keiner?!
 

Auf einmal stand seine Mutter im Raum und er ließ von Harry ab, fiel vor Schreck auf den Boden.

Harry knöpfte sich schnell das Hemd wieder zu und ging zu ihr.
 

„Euch kann man keine Minute alleine lassen, oder? Ach, aber Lucius und ich waren früher genauso. So verliebt ineinander. Wir konnten unsere Finger nicht voneinander lassen. Wir beide -“
 

Draco nahm Harry an die Hand und zog ihn aus dem Zimmer.
 

„Das will ich jetzt auf keinen hören! Übles Kopfkino.“, nuschelte er und lief mit Harry in Richtung Wohnzimmer.
 

Dort stand bereits sein Vater und wartete.

Mittlerweile hatte sich dieser sogar angezogen. Nur die Haare wirkten noch ein wenig zerzaust und der Blick ging gehetzt durch den Raum.

Entgegen Harrys Erwartungen war der Blonde nicht schon vor in die Winkelgasse gegangen.
 

„Keine Sorge, Malizia hat erst einmal genug. Sie frisst sicherlich gerade und ruht sich dann aus.“, meinte er an Lucius gewandt, der sich nicht anmerken lassen wollte wie sehr ihn diese Nachricht erleichterte.
 

Narcissa kam nach kurzer Zeit ebenfalls und nahm Harrys Hand.
 

„So, seid ihr alle bereit? Dann können wir ja los. Hier...“, sie gab Harry und Draco jeweils einen Zettel.
 

„Da steht darauf was ihr alles braucht. Falls ihr wieder denkt euch von uns absetzen zu müssen.“, sie schüttelte darüber nur den Kopf und apparierte auch schon mit Harry.
 

Draco nahm die Hand seines Vaters und dieser tat es seiner Frau gleich.
 

Harry war etwas schlecht als sie auf der Winkelgasse ankamen und auf Draco und Lucius warteten.

Es war mittlerweile nicht sein erstes Mal – zum Glück.

Das erste Mal als er mit Narcissa apparierte hatte er gedacht er würde sterben, so elend hatte er sich danach gefühlt.

Mit der Zeit gewöhnte man sich daran.
 

Als Draco endlich da war umfasste er gleich dessen Hand und wurde von diesem an sich gedrückt.

Sie liefen vor und ließen Narcissa und Lucius hinter sich.

Immerhin brauchte Draco nicht ständig das ' Ach, junge Liebe, wie schön' zu hören und dabei mitansehen zu müssen welche Blicke seine Mutter seinem Vater zuwarf.
 

Narcissa holte sie schnell ein und zeigte auf das Bekleidungsgeschäft, in welchem sich Erstklässler tummelten.
 

„Ihr beide braucht neue Umhänge.“
 

„Aber Cissa, die sind doch erst ein Jahr alt.“
 

„Sag ich doch, ihr braucht neue Umhänge.“
 

Damit war das Thema für Narcissa erledigt und sie schob die beiden in das Geschäft.

Spezielle Kundschaft – wie sie es waren – mussten nicht warten und so wurden sie vorgelassen, was natürlich von einem Grummeln der Wartenden begleitet wurde.

Doch Narcissa wäre nicht Narcissa, wenn sie auf so etwas Wert legen würde.
 

„Harry! Draco!“
 

Harry befand sich gerade bei einem alten Zauberer, der seine Maße nahm und alles fertig machte für seinen neuen Umhang.
 

„Hey, Ron! Wie geht’s. Ich wusste doch, dass du auch hier bist.“
 

„Wir haben heute die Liste mit all den Sachen bekommen, die wir brauchen.“
 

Man sah ihm auch wie er hierher gereist war. Mit dem guten alten Flohpulver. Er war voll mit Ruß.
 

„Ron, du könntest auch einen neuen Umhang vertragen. Deiner hat Risse und... oh je, da war sogar eine Motte.“, bemerkte Narcissa und sah den Rothaarige mitleidig an.
 

Normalerweise war der Umgang mit den Weasleys tabu. Mit solchen Menschen gab sie sich nicht ab aber laut Harry war Ron eine Ausnahme und die Zwillinge hatten es dem Jungen auch angetan.

Also, machte sie bei ihm eine Ausnahme, außerdem war Ron irgendwie putzig.

Ein Weasley, der in das Haus der Slytherins gesteckt wurde.

Wie konnte man so jemanden nicht mögen?
 

„Ach, Mum hat mir als Strafe dafür, dass ich ein Slytherin bin und Schande über die Familie bringe keinen neuen Umhang gekauft, ich muss sogar meinen kaputten Zauberstab behalten. Echt ätzend, oder? Aber mir ist das egal. Ich würde mich auf keinen Fall anders entscheiden.“
 

„Du Cissa, warum bezahlen wir ihm nicht die neuen Sachen? Ich habe doch auch noch einen Haufen Geld, das ich nicht brauche.“
 

„Ne, also das braucht ihr echt nicht zu tun. Ich komme schon klar.“
 

Als Harry fertig war und Draco an der Reihe ging er zu Ron.
 

„Wir sind doch Freunde, Ron. Ich würde es dir gerne schenken. Sagen wir einfach, es ist ein vorzeitiges Geburtstagsgeschenk. Du bekommst nen neuen Umhang, einen neuen Stab und alles was wir für den Unterricht brauchen.“
 

Ron wollte nicht, dass man ihm irgendetwas kaufte, oder Mitleid mit ihm hatte aber bei Harry wusste er zumindest, dass dieser so etwas nie aus Mitleid tun würde.

Harry war einfach Harry.

Wenn dieser könnte würde er seinen Freunden jeden auch nur erdenklichen Wunsch erfüllen.
 

„Okay, ich habe keine andere Wahl, oder?“
 

„Man, das hast du aber schnell kapiert, Ron“, rief Draco und machte nebenher den Mann zur Schnecke, der es gewagt hatte ihn mit einer Nadel zu piksen.
 

„Harry. Wir müssen nachher unbedingt zum Laden von Fred und George. Der ist echt Klasse.“
 

Harry hatte schon davon gehört, dass die beiden Zwillinge einen Laden hier auf der Winkelgasse eröffnet hatten.

Es gab dort allerlei Süßigkeiten und Scherzartikel.

Bestimmt könnte er sich damit Sachen für Professor Snape eindecken.
 

„Oh ja, da müssen wir unbedingt hin“
 

Nachdem auch Ron fertig eingekleidet war und die Sachen alle verpackt wurden gingen sie weiter.
 

„Geht nur ohne uns weiter. Wir treffen uns nachher wieder hier. Ich setze mich mit Lucius in das Café.“, sie deutete auf ein gut besuchtes Café und zerrte ihren Mann dorthin.
 

Draco war darüber mehr als erfreut und zog Harry gleich demonstrativ an sich.
 

Es dauerte nicht lange und sie liefen nachdem sie Ron einen neuen Stab besorgt hatten Hermine über den Weg.

Sie drückte zuerst Harry an sich, dann Ron und schließlich sogar Draco, der nichts dagegen hatte.

Er hatte zwei Jahre Zeit gehabt sich an Hermine zu gewöhnen.

Sie waren sogar so etwas wie Freunde geworden.

Nun waren sie beide sogar Schulsprecher.
 

„Ich habe Blaise vorhin getroffen. Er ist auch da.“, sie zeigte auf den Schwarzhaarigen, der auf die Gruppe zukam und alle begrüßte.
 

„Aha, du hast ihn ganz zufällig getroffen, was?“, grinste Harry und fing sich einen Stoß von Hermine in die Seite ein.
 

„Ja, ganz zufällig.“
 

Der rote Schimmer auf ihren Wangen war kaum zu übersehen aber Harry sprach das Thema nicht mehr an.

Er wusste, dass Hermine in Blaise verliebt war und dass dieser auch Gefühle für die Gryffindor hatte.

Sogar Draco war es aufgefallen – nur Ron hatte in der Hinsicht ein Brett vor dem Kopf.

Bis vor einem halben Jahr wusste der Rothaarige nicht einmal, dass Draco und er zusammen waren.
 

Manchmal wünschte er sich Rons Unbedarftheit.
 

Auf dem Weg zum Laden der Weasley Zwillinge mit dem Namen Weasleys Zauberhafte Zauberscherze merkte Hermine an, dass Professor Dumbledore wieder Direktor in Hogwarts wäre.
 

„Er war zwei Jahre lang weg und taucht in diesem Jahr wieder auf. Mich würde ja interessieren wo er war und warum zwei Jahre verschwinden musste.“
 

Harry zuckte die Schultern und betrat mit den anderen den Laden der Weasleys.

Es war ihm eigentlich egal wo sich der Professor herumgetrieben hatte.

Das einzige, das ihn interessierte war die Antwort auf die Frage warum dieser ihn vor zwei Jahren umbringen wollte und warum er die Nekromanten dafür benutzt hatte.
 

Er würde ihn auf jeden Fall zur Rede stellen!
 

**~~**
 

Nach einiger Zeit im Scherzartikelladen kamen sie mit Tüten voller Süßigkeiten und ganz böse klingenden Artikel wieder raus.

Zumindest Ron und Harry hatten volle Tüten.

Man konnte nur erahnen was sie vor hatten und an wen sie das alles ausprobieren wollten.

Sein Pate tat ihm jetzt schon leid, dachte Draco als er zu Harry und Ron sah, die sich gegenseitig in ihre Tüten schauten.
 

Nachdem sie alles eingekauft hatten und der größte Teil schon auf Malfoy Manor auf sie wartete kamen sie wieder zurück zu Narcissa und Lucius.
 

Hermine ging mit Blaise weiter und Ron verabschiedete sich ebenfalls.
 

„Wir treffen uns dann am Bahnhof, ja? Ich freue mich schon. Bis dann, ihr beiden!“, rief er ihnen zu und verschwand in der Menge.
 

**~~**
 

Als sich der Tag dem Ende neigte befanden sich Harry und Draco auf ihrem Zimmer.

Harry hatte gerade geduscht und zog sich seine Shorts an, während Draco schon umgezogen war und im Bett auf dem Schwarzhaarigen wartete.
 

„Komm her~“
 

Draco hielt ihm die Hand hin und Harry umfasste sie, ließ sich von dem Blonden auf das Bett und auf ihn ziehen.
 

„Endlich sind wir alleine. Keiner, der uns stört. Ich habe die Tür zugeschlossen. Es kann keiner rein.“, nuschelte er während sein Gesicht sich in Harrys frisch gewaschenen Haaren befand.
 

Der Junge roch einfach jedes Mal göttlich.

Egal, ob vor dem Duschen oder danach.
 

Harry machte es sich auf Draco bequem und legte den Kopf auf dessen Brust.
 

„Schau nach oben zum Fenster. Da sitzt jemand.“, meinte er nur ruhig und schloss die Augen.
 

Als Draco Cyrill sah kam wieder eine enorme Wut in ihm hoch.

Verdammt nochmal! Er musste dieses Fenster vergittern lassen, oder sonst was damit machen damit der Kerl da nicht mehr sitzen könnte.
 

„Ich bin eh ziemlich fertig. Komm, schlafen wir, ja?“
 

Harry küsste Dracos Brust, fuhr darauf kleine Kreise mit seinem Finger und legte seine Hand dann in die des Blonden.
 

„Gute Nacht, Dray. Gute Nacht, Cyrill“, rief er hoch zu dem Blutelb und döste schon ein als er die Stimme von Jarod hörte.
 

»Es war anscheinend ein schöner Tag, hm?«
 

//Ja, war es aber du hast nichts von dir hören lassen. Du könntest dich ruhig öfter bemerkbar machen...Dad//
 

Es war noch neu für ihn, selbst nach zwei Jahren, den anderen als seinen Vater zu bezeichnen aber es fiel ihm nicht mehr so schwer wie zu Beginn.

Er hatte Jarod als seinen Vater akzeptiert.
 

»Ich wollte dich nicht stören.Du bist nun kein Kind mehr, Adrian. Du bist fast ein junger Mann.«
 

//Ach was, das hat gar nichts damit zu tun! Das sind nur Ausreden//
 

Jarod ging nicht darauf ein und blieb kurz ruhig.

Erst als Harry nachfragte sagte er wieder etwas.
 

»Ich habe ein Geschenk für dich. Eine Erinnerung von mir. Xerxes hat dir seine Erinnerung gezeigt, von seinem Vater und seiner Mutter. Ich zeige dir jetzt etwas über deine Eltern, Adrian.«
 

Harry wollte nachfragen was es für ein Geschenk wäre, was für eine Erinnerung.

Hoffentlich nicht wieder eine schlimme, oder traurige aber eigentlich war ihm alles Recht.

Er wollte nur mehr über seine Mum und seinen Dad erfahren.
 

Die Frage konnte er nicht mehr stellen, da er auf Draco liegend einschlief und sich in einer merkwürdigen Umgebung wiederfand.

Es war so wie in Xerxes Erinnerung.

Fast war es so, als ob er die Blumen riechen konnte, die er vor sich sah, das Gras auf welchem er stand und den Wind spürte, der vereinzelt einige Blätter aufwirbelte.
 

Wo war er?

Es war ein normales Haus, nicht groß und nicht klein, das er sah.

Es befand sich inmitten einer Blumenwiese und ein Mädchen rannte gerade raus und ließ sich auf die Wiese voller Blumen fallen.

Sie lachte und war voller Lebensfreude.

Aus den Blumen bastelte sie einen Kranz und stand wieder auf.
 

„Großvater! Schau nur!“, sie lief zu einem Mann mit einem langen weißen Bart, der ebenfalls aus dem Haus gekommen war nachdem sie ihn gerufen hatte.
 

Das Mädchen übergab ihm voller Stolz den Blumenkranz, ihre leuchtend grünen Augen sahen den Mann erwartungsvoll an und ihre braunen langen Haare wehten im Wind.

Sie hatte ein schönes geblümtes Kleid an und lief barfuß.
 

Harry spürte wie sein Herz schneller schlug als er das Mädchen sah.

Er hatte eine Ahnung um wen es sich handelte, wollte aber sehen was weiter geschah.

Auch der ältere Mann kam ihm bekannt vor – vor allem dessen Bart.
 

„Es ist wunderschön. Danke, meine Liebe~“, erwiderte der Ältere und legte sich den Kranz demonstrativ um den Hals.
 

Das Mädchen freute sich und lief wieder die Wiese entlang.

Alles war so voller Glück, dass Harry nicht von hier weg wollte.

Wie alt war das Mädchen? Vielleicht 9 oder 10 Jahre alt?
 

Es dauerte nur ein Augenzwinkern und Harry befand sich woanders.

Er wusste dieses Mal wo er war.

Hogwarts.

Er war mitten drin in der Einschulung der Erstklässler.
 

„Celine Dumbledore“
 

„Gryffindor!“
 

Harry schaute zu der Person, die gerade ihren Hut aufhatte.

Es war dasselbe Mädchen, nun elf Jahre alt. Ihre Haare waren zu einem Pferdeschwanz gebunden und sie trug einen Umhang.

Freudig sah sie zu dem Direktor von Hogwarts und winkte ihm zu als sie sich zu den Gryffindors an den Tisch setzte.
 

Celine.

Seine Mutter.
 

Er streckte die Hand nach ihr aus, doch sie ging durch das Mädchen durch.

Er war nicht existent, das alles war nur ein Traum.

Er konnte sie nicht berühren, er konnte nicht mit ihr sprechen...

Celine Dumbledore.

Die Enkelin des Mannes, der ihn umbringen wollte.

Warum wollte er den Sohn seiner Enkelin umbringen?
 

Die Szenerie veränderte sich wieder.

Es waren mehrere Jahre vergangen.

Celine wurde zu einer wunderschönen jungen Frau, in etwa seinem Alter.

Ihre Haare trug sie nun offen und sie glänzten in der Sonne wie Seide, ihre hellgrünen Augen waren immer noch neugierig auf alles Neues gerichtet.

Sie hatte ein rotes Kleid an, dass ihre Figur betonte.
 

„Kommst du mit, Celine? Wir gehen nach Hogsmeade.“
 

„Geht schon vor, Lily, James. Ich komme nach.“, rief sie den anderen zu und lief in Richtung von Hagrids Hütte.
 

Davor blieb sie stehen und schaute ob Hagrid da war, doch dieser schien im Moment unterwegs zu sein.

Also, machte sie sich wieder auf den Weg zurück zu ihren Freunden als sie sich auf einmal an die Brust griff und auf die Knie fiel.

Es schien so, als hätte sie Schmerzen und instinktiv wollte Harry zu ihr als er realisierte, dass das alles nur eine Erinnerung war – egal was er tat, er könnte nichts von dem was passierte verhindern.
 

Schlagartig wurde es kälter und er Wind schien verschwunden zu sein.

Harry schaute sich um und erkannte eine Gestalt auf das Mädchen zukommen.
 

„Du bist es? Jarod?“, rief sie und stand wieder auf.
 

Der Angesprochene war jedoch schneller bei ihr und hielt sie fest.
 

„Du warst lange nicht mehr hier? Wie lange ist es her? Drei Jahre?“, sie lachte und umarmte den Größeren.
 

„Du kamst auch gut ohne mich zurecht.“
 

Celine schüttelte den Kopf und stieß Jarod mit der Faust an die Brust, was dieser gar nicht zu spüren schien, denn er bewegte sich kein bisschen.
 

„Das stimmt nicht. Ich habe dich vermisst aber früher war ich klein und dumm. Schau, ich bin gewachsen, ich bin älter – ich bin erwachsener.“, sie schaute ihn aus ihren grünen erwartungsvollen Augen, so wie sie es früher bei ihrem Großvater getan hatte.
 

Als er nichts sagte löste sie sich von ihm.
 

„Du bist unmöglich, Jarod. Du redest auch nur dann, wenn man dich dazu zwingt, oder? Sehr gesprächig warst du anscheinend noch nie~“
 

Oh ja, das konnte Harry bestätigen.

Er beobachtete die beiden weiter. Wie sie miteinander sprachen, wie Jarod einfach nur um sie herum stand und sie ansah – mit einer Spur aus Besorgnis.
 

„Ich gehe jetzt zu Lily und James. Die beiden warten auf mich. Wir wollen nach Hogsmeade. Vielleicht finde ich was Tolles um Severus einen Streich zu spielen. Er regt sich immer so schön auf~“, sie lachte und wollte gerade los als Jarod ihre Hand festhielt und sie zu sich zog.
 

„Pass auf dich auf, Celine. Du weißt, du ...“
 

Sie sah ihn an, stellte sich auf die Fußspitzen und gab ihm einen Kuss.

War das so etwas wie Erstaunen in dem Gesicht seines Vaters? Hatte sie ihn wirklich damit überrascht.

Als, ob Celine gerade dasselbe dachte wie er löste sie sich grinsend von Jarod und zuckte die Schultern.
 

„Ich weiß, dass ich krank bin aber was soll ich tun? Mich verkriechen? Nein, ich lebe mein Leben so lange es geht und ich will...“
 

Sie entfernte sich ein wenig und ihre Worte fanden, auch wenn sie sehr leise waren, ihr Ziel.
 

„.. es mit dir verbringen.“
 

Sie musste sehr verliebt Jarod gewesen sein, dachte sich Harry und beobachtete die beiden.

Hatte sein Vater die gleichen Gefühle?

Xerces hatte es ihm ja erzählt.

Jarod hatte sich vor 19 Jahren in Celine verliebt. Das müsste jetzt in etwa die Zeit sein.

Anscheinend kannten sie sich auch schon vorher und Jarod hatte auf sie aufgepasst.

Vielleicht...

Ja, vielleicht hätte er sie 'holen' sollen.

War das der Grund warum er bei ihr geblieben war?
 

Er schloss kurz die Augen und als er sie wieder öffnete hatte sich seine Umgebung erneut verändert.
 

„Jarod, du musst sie endlich von ihrem Leid befreien. Es ist deine Aufgabe, oder soll ich sie übernehmen“
 

Harry sah Xerces neben Jarod stehen und dieser schaute zu Celine, die gerade auf einem Mauersims saß und las.

Sie war wieder in dem Haus, das er zu Anfang gesehen hatte.

Anscheinend hatte sie Ferien oder ihre Schulzeit war zu Ende?

Sie schien älter zu sein, wenn auch nicht sehr viel älter. Vielleicht 18?
 

„Du wirst gar nichts tun, Xerces!“, kam es streng und gefährlich von Jarod, der seinen Gefährten eindringlich ansah.
 

„Es ist allein meine Aufgabe und ich entscheide wann ich sie erfülle!“
 

„Du liebst sie, gestehe es dir ein. Du liebst sie, obwohl sie dem Tod geweiht ist.“
 

Jarod war kurz davor Xerces am Kragen zu packen, ließ es aber sein.
 

„Ja, ich liebe sie verdammt. Wie kann ich die Seele von jemanden holen, den ich liebe? Wie kann ich zulassen, dass sie stirbt und mich alleine lässt? Was ist das verdammt noch mal für ein Gefühl?!“, er lebte so lange und hatte nun das erste Mal in seinem ewigen Leben erfahren wie es war zu lieben und es schmerzte. Es schmerzte so sehr, dass er sich wünschte nie wieder zu lieben.
 

Harry sah an Xerces Blick, dass dieser ganz genau verstand was Jarod sagte.

Was hatte Xerces erzählt?

Jarod war für ihn mehr als ein Freund, ein Lehrer oder Gefährte.

Trotzdem war er die ganze Zeit bei ihm geblieben? Hatte sich mit Celine angefreundet? Kümmerte sich um den Sohn der beiden?
 

Jarod trat aus dem Schatten und ging zu Celine, die sich so sehr darüber freute, dass sie das Buch fallen ließ und zu ihm rannte.

Sie strich Jarod durch dessen lange schwarzen Haare und gab ihm einen intensiven und langen Kuss.
 

„Schau..:“, sie ließ ihn los und holte einen Blumenkranz.
 

„Der ist für dich und der hier...“, sie holte noch einen weiteren.
 

„...ist für Xerces. Komm her! Hol ihn dir. Sei nicht immer so ernst, Xerces!“, rief sie und lachte freudig.
 

Xerces kam tatsächlich, nahm sich den Kranz und setzte sich auf die Mauer, sagte aber nichts dazu.
 

Jarod legte sie den Kranz um und schmiegte sich dann an den Größeren.
 

„Ich habe dich vermisst. Du weißt, ich bin mittlerweile 18 und... ich bin mitten in meiner Ausbildung als Auror. Ich meine nur, also -“
 

Ein wenig kam sie ihm gerade vor wie Draco.

Harry lächelte darüber und freute sich fast schon für sie als Jarod diese Worte mit einem Kuss erwiderte und sie an sich drückte.
 

Diese Szene hatte etwas schönes aber auch trauriges.

Die beiden liebten sich so sehr, genauso wie Xerces Eltern und doch war das alles zum Scheitern verurteilt.

Sie hatten keine Zukunft.
 

„Verschwinde!“
 

Auf einmal sprang Xerces vom Mauersims und Jarod stellte sich vor Celine.
 

„Großvater! Sie sind hier weil ich es will. Ich liebe Jarod und -“
 

Der Direktor Hogwarts stand in voller Montur vor Jarod und etwas Seltsames ging von ihm aus.

Er war wütend und voller Hass auf Jarod.
 

„Ich lasse nicht zu, dass du sie mit nimmst! Verschwinde!“, schrie er und bevor dessen Zauber ihn traf, oder sogar Celine war Jarod mit ihr verschwunden.
 

„Ich lasse nicht zu, dass du ihr Leben zerstörst! Todbringer!“, schrie er.
 

Xerces verschwand und zurück blieben Harry und Albus Dumbledore.
 

Nun verstand er warum dieser so voller Hass, Wut und Trauer war.
 

Er hatte gedacht, dass Jarod ihm seine Enkelin nehmen wollte.

Empfand er gerade so etwas wie Mitleid für einen Mann, der ihn versucht hatte umzubringen?

Hatte er Verständnis dafür?

Nein, hatte er nicht aber er verstand warum es den Mann so von innen zerriss.
 

Wieder änderte sich seine Umgebung und er als sich suchend umschaute erkannte er seine Eltern.

Es war ein kleines Häuschen, er wusste nicht wo aber an sich war es auch egal.

Was wichtig war, waren die zwei – nein drei Personen, die auf der Wiese saßen und die Vierte, die gerade dazu kam.
 

Seine Mutter hatte ihre Haare offen und war so, als ob er sich gerade selbst an etwas erinnerte.

Er erinnerte sich daran wie er mit seinen kleinen Händen durch die braunen Haare seine Mutter fuhr, mit einzelnen Strähnen spielte und sie mit seinen winzigen Finger zwirbelte.

Er sah ihre grünen Augen vor sich und als er dann seinen Vater ansah erkannte er auch dessen Augen.

Sie waren rot. Zum ersten Mal sah er sie ganz deutlich.

Er sah dessen Lächeln, spürte die große Hand wie sie ihm über die Wange und den Kopf strich.
 

Instinktiv griff er sich an die Wange und merkte dann wie seine Hände zitterten.

Das war alles so intensiv und überwältigend.
 

Baby Harry, oder besser Baby Adrian streckte auf einmal seine Hand nach Xerces aus und giggelte freudig.

Dieser sträubte sich zuerst diese Geste zu erwidern, konnte dann aber nicht anders als nach der kleinen Hand zu greifen und sie leicht zu drücken.
 

„Er mag dich, Xerces. Versprich mir, dass du ihm ein guter Beschützer sein wirst, ja?“
 

Von dem Dämon kam ein Nicken zurück und er schwieg.

Für einen kurzen Moment machte sich Schweigen breit, das nur von dem Lachen des Babys unterbrochen wurde.
 

Es war fast so, als ob jeder wusste, auch Celine selbst, das es mit ihr bald zu Ende ging.
 

»Ich habe es so lange hinaus gezögert wie ich nur konnte«
 

Harry hörte Jarod auf einmal und wusste was nun kommen würde.
 

»Sie hätte schon mit sechzehn sterben sollen. Ich konnte es aber nicht tun. Ihre Seele verlangte nach Frieden und doch verlangte Celine auch nach mir und ich nach ihr. Es war egoistisch von uns beiden aber wir wollten zusammen sein. Wir bekamen dich und unser Glück war komplett. Obwohl sie nach deiner Geburt immer schwächer wurde und ich meine Aufgabe erfüllen sollte, tat ich es nicht. Ich wollte ihr Zeit geben, Zeit mit dir. Doch dann kam der Zeitpunkt an dem ich sie nicht mehr bei mir behalten konnte. Die Nekromanten wurden aufmerksam darauf, dass ich sie nicht gehen ließ und dass ich einen Sohn habe. Sie wollten mich wieder zu ihnen holen und dich ebenfalls. «
 

Jarod schwieg einen Moment.
 

»Du weißt was an diesem Tag passierte, ich habe es dir bereits gezeigt, Alysha hatte es dir ebenfalls gezeigt, wenn auch auf eine sehr radikale Art und Weise. Du warst zwei Jahre alt und lagst in den Armen deiner Mutter. Ich...ich musste ihre Seele endlich gehen lassen. Sie wusste es auch und bestärkte mich darin. An dem Tag war Xerces bei mir und ich gab dich ihm mit, damit er auf dich aufpasst und sagte ihm auch, dass er dich zu Lily und James Potter bringen sollte. Die beiden waren deine Paten. Am Ende konnte ich nicht gegen die Nekromanten bestehen. Ich war geschwächt durch den Verlust deiner Mutter und gelähmt von der Trauer. Sie nahmen mich mit und verbannten mich an diesen Ort, an dem ich mich nun seit 16 Jahren befinde. Es tut mir leid, Adrian, das ich nicht für dich da sein konnte.«
 

Harry wollte ihm sagen, dass es okay war, dass alles was passierte so passieren musste.

Nichts konnte man rückgängig machen und für nichts musste man sich rechtfertigen.

Doch Jarod sprach weiter.
 

»Albus Dumbledore ist Celines Großvater. Er hatte sie großgezogen wie seine eigene Tochter und liebte sie über alles. Sie an mich zu verlieren und dann von ihrem Tod zu erfahren hat etwas in ihm verändert. Sein Herz ist voller Hass und Wut und diese war immer auf mich gerichtet. Nun, da er weiß, dass du mein Sohn bist richtet er es gegen dich, obwohl ein Teil seines Herzens weiß, dass es falsch ist und er auch weiß, dass du ein Teil von Celine bist. Ihr Vermächtnis. Hasse diesen Mann nicht, Adrian. Versuche stattdessen ihm zu zeigen, dass er falsch liegt. Versuche es aber nie alleine, ja? Nur allein bist du ein Ziel für die Nekromanten, oder deine Feinde. Wenn du mit deinen Freunden zusammen bist, können sie dir nichts anhaben. Vergiss das nie.«
 

Harry schaute wieder zu seinen Eltern.

Dieses glückliche Bild würde er niemals vergessen.
 

„Okay, Dad. Ich bin nicht alleine, das weiß ich. Keine Sorge und bald sehen wir uns wieder. Ich verspreche es dir.“
 

Bald wäre der Zeitpunkt an dem er die Möglichkeit hätte Jarod zu sich zu holen.

Er würde alles dafür geben es dementsprechend umzusetzen.
 

»Ich zähle auf dich, Mein Sohn«
 

Jarods Präsenz war weg und Harry spürte, dass sich auch seine Umgebung veränderte.

Er fiel mit einem Mal und wusste mittlerweile was es bedeutete.
 

Als er die Augen öffnete lag er immer noch auf Draco, doch dieser war wach und strich ihm durch die Haare.
 

„Du hattest einen ziemlich lebendigen Traum, Harry. Du bist auf mir hin und her gerutscht.“
 

Oh ja, er spürte was Draco meinte.
 

„Tut mir leid, Dray.“, er gab ihm einen Kuss und krabbelte von ihm runter.
 

„Jarod hat mir etwas aus der Erinnerung meiner Mutter gezeigt. Es...war wunderschön aber auch traurig.“, erzählte er und stand auf.
 

„Es muss ein schöner Traum gewesen sein. Du hattest auf jeden Fall gelächelt“
 

„Es war auch schön aber trotzdem... verstehe ich nicht warum meine Eltern und auch Xerces Eltern nicht einfach glücklich sein durften?“, er seufzte und zog sich die Shorts aus.
 

„Kommst du mit unter die Dusche? Dann sorge ich auch dafür, dass mein kleines Missgeschick von heute Nacht verschwindet~“
 

Draco brauchte keine Minute um aufzustehen und den Jungen mit sich ins Bad zu ziehen.

Hier waren sie wenigstens ungestört.
 

TBC


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das nächste Kapitel wird Adult. Aus verschiedenen Gründen aber in erster Linie, da das erste Mal der beiden ansteht. Ich schreibe es in einem Kapitel aus und in dem anderen lasse ich es weg. Es können also alle das Kapitel lesen.
Ich verschicke keine Adult Kapitel, da es hier auf Mexx verboten ist! Komplett anzeigen

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