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Thiefs' Stories

von

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Teil 10-15

(Teil 10)

* * *

"Der sieht aber gar nicht gut aus; den haben'se ja übel zugerichtet. Meinst du, er schafft das?"

"Davon bin ich überzeugt; der is zäh!"

In KIDs Kopf drehte sich alles. Das Letzte, woran er sich erinnern konnte, war, dass Nakamori ihm mit einer Pistole gegenüberstand und Heiji und Conan ihn gerade gestellt hatten...

Er wusste nun, dass er wieder wach war, aber dennoch öffnete er seine Augen nicht; die fremden Stimmen, die er eben gehört hatte, waren ihm nicht ganz geheuer. Er lag weiterhin still da und lauschte angestrengt; doch nun war es still...drückend still.

KID befürchtete schon, sie hätten ihn geschnappt...aber irgendetwas in ihm lies ihn zweifeln...er wusste selbst nicht, wieso, aber aus irgendeinem unerklärlichen Grund vertraute er den Stimmen.

Plötzlich durchzuckte ihn ein starker Schmerz, der ihm grausamst seine Verletzung wieder in Erinnerung rief. Er stöhnte leise auf.

"Oh, bist du wach?", fragte eine der Stimmen.

Vorsichtig öffnete Kaito die Augen. Um ihn her war es dunkel. Sie schienen sich in einem verlassenen Gebäude oder etwas Ähnlichem zu befinden...

KID lag auf einem alten Bett, dessen schäbige Vorhänge schon von Motten halbzerfressen worden waren. Er fasste sich an die Seite und spürte, dass ihm jemand die Wunde verbunden haben musste. Allerdings hörte oder sah er auf den ersten Blick nichts, das auf Polizei oder Ähnliches hindeuten könnte...

Er neigte den Kopf nach links und sah durch einen Spalt der zugezogenen Vorhänge jene Person, die eben gesprochen hatte; durch die Dunkelheit konnte er aber nicht viel erkennen, außer, dass diese Person der Stimme nach zu urteilen ein Junge sein musste.

"Schön, dass du endlich wach bist", sagte der Junge freundlich, "wie geht's deiner Verletzung?"

"We-wer bist du?", fragte KID etwas verwirrt, während er sich immer noch die Seite hielt.

"Schon gut, ruh dich erstmal aus", beschwor ihn der Junge, "wir haben ganz bestimmt nichts Böses im Sinn, falls du das denken solltest."

Langsam richtete KID sich auf und versuchte, mehr von seinem Gegenüber auszumachen, aber es war einfach zu finster...

Der Junge zog die Vorhänge auf. "Ich glaube, es ist doch etwas zu dunkel; mach doch bitte mal die Lampe da hinten an, ja?", bat er jemandem, der sich weiter hinten im Raum aufzuhalten schien; wahrscheinlich sein Gesprächspartner von vorhin.

Eine helle Flamme flammte plötzlich auf und tauchte den Raum in ein warmes, wohltuendes Licht.

"Besser so?", fragte der Junge KID freundlich.

Dieser konnte sich nun etwas mehr umsehen.

Die Fenster des Raumes waren mit schwarzen Gardinen zugezogen und alles wirkte heruntergekommen und verlassen; ein einziger Tisch stand in der Mitte des Zimmers, auf dem eine alte Öllampe das warme Feuer verströmte.

Doch das alles interessierte KID im Moment herzlich wenig, denn nun konnte er seinen Gegenüber genauer mustern.

Wie ein Polizist sah er wirklich nicht aus; wie KID schon vermutet hatte, war es ein Junge, der etwa in seinem Alter, so um die 15/16, zu seien schien.

Er hatte rabenschwarzes Haar, das wild durcheinander gewirbelt war. Seine Kleidung war sehr schlicht: eine schwarze Hose, schwarzes Hemd, und ein zerschlissener, gelblicher Mantel, auf dessen Schulterstücken jeweils ein weißer Wirbel-Kringel prangte.

Der Junge grinste und sah KID aus seinen klaren, grauen Augen freundlich an.

Jetzt sah er sich nach dem Partner um, der hier ja auch irgendwo sein musste; doch einzige Wesen, das noch im Raum war, war eine schwarze Krähe mit gelbem Halstuch, der auf dem Holztisch neben der Lampe saß.

"Vor uns brauchst du wirklich keine Angst zu haben", meldete sich der Knabe wieder zu Wort, "wir sind nicht von der Polizei, ehrlich nicht!"

Aus irgendeinem Grund konnte KID nicht anders, als ihm zu glauben, und nickte.

"Na schön, ich glaube dir", erwiderte er, "aber sag mal: wo ist dein Partner, mit dem du vorhin gesprochen hast?"

"Hier hinten", kam es aus Richtung Tisch.

KID sah verwirrt hinüber.

Konnte das...? Nein, das war unmöglich. Krähen können doch nicht reden - oder?

"Du brauchst gar nicht so erstaunt zu gucken", sprach die Krähe, "und, ja, ich kann sprechen!"

"Nun sei doch nicht so verbissen", sagte der Junge zu der Krähe, "und dir", zu KID, "dir schulden wir einige Erklärungen, oder?"

KID nickte verwirrt, begierig darauf, etwas mehr über diese seltsamen Personen zu erfahren.

So seufzte der Junge und rückte sich auf dem Hocker, auf dem er saß, zurecht und begann zu erzählen.

(Teil 11)

* * *

(Rückblende)

"An Ihrer Stelle würde ich das lieber nicht tun!", ertönte plötzlich eine selbstsichere Stimme ganz in der Nähe.

Die Anwesenden wirbelten herum. Auf dem Dachhäuschen, in dem sich zuvor noch KID versteckt gehalten hatte, stand ein Jugendlicher mit schwarzen Haaren und zerschlissener Kleidung, insgesamt ein recht verwahrloster Anblick.

Doch dieser Junge hatte etwas Besonderes an sich...es war nicht unbedingt die schwarze Krähe mit dem Halstuch, die auf seiner Schulter hockte, sondern vielmehr seine Aura...irgendwie hatte man das Gefühl, er könne alles durchschauen, als sei nichts vor ihm verborgen und nichts für ihn unmöglich...

"W-wer bist du?!", brüllte Nakamori wutschnaubend. Er fühlte sich sichtlich gestört und bedachte den Störenfried, der ihn gerade von der Vollendung seines Lebenswerkes abhielt, mit wütenden ich-geh-dir-gleich-an-die-Gurgel Blicken.

Doch der Junge blieb unbeeindruckt von seinem Zorn und lächelte gelassen.

"Das wüsstest du wohl gern, was?"

"Jetzt reicht es aber!", schaltete sich nun Megure ins Gespräch mit ein.

"Du behinderst polizeiliche Ermittlungen, Bürschchen; sag uns besser deinen Namen, oder du bekommst noch mehr Ärger, als du sowieso schon hast!"

Das Lächeln wich nicht von dem Gesicht des Jungen. Im Gegenteil, es wurde sogar noch breiter.

"Sind sie sich da so sicher, Herr Kommissar? Bei dem, was ich...äh, entschuldige", fügte er an seine Krähe gewandt hinzu, die ihn beinahe ins Ohr gebissen hätte, "was wir zusammen schon angestellt haben, ist es für mich schwer vorstellbar, dass diese Kinkerlitzchen da noch sonderlich viel ausmachen."

Gelassen hüpfte er vom Dachhäuschen herunter und ging langsam und ruhig auf die kleine Gruppe zu, die sich um den zusammengebrochenen KID versammelt hatte.

Von einem Teekessel, der zulange auf der Herdplatte gestanden hatte, war konnte nun schon längst nicht mehr die Rede sein. Nakamori war eher mit einem Hochofen vergleichbar, der kurz vor der Explosion stand.

Seine Pistole, die er immer noch in der Hand hielt, richtete er nun auf den Jungen, der inzwischen durch die Reihen der ziemlich verdutzten Polizeibeamten hindurchgegangen war und nun vor KID stand.

"Glaubst du allen Ernstes, mich mit so was aufhalten zu können?", fragte er herausfordernd.

"Nun laber nicht so dumm rum", sagte Kogoro, "sondern verrat uns lieber mal deinen Namen, Mister neunmal-klug!"

"Geht das etwa schon wieder los?", seufzte der Befragte.

"Seid nicht so ungeduldig, alles zu seiner Zeit."

Seine Augen, die bisher wie die eines Falken Nakamori und die anderen inspiziert hatten, blickten nun zu Boden, hinab auf KID.

Plötzlich trat ein anderer Ausdruck in sein Gesicht...weniger diese ungewöhnliche Selbstsicherheit...jetzt sah man deutlich, dass sich ein anderes Gefühl hervorgetan hatte: Zorn. Sehr, sehr großer Zorn.

Jetzt sprach Nakamori wieder: "Was hat unser Kleiner denn? Angst? Du bist wohl doch nicht mehr so mutig, was?"

Er hatte sein schadenfrohstes Grinsen aufgesetzt und richtete seine Waffe immer noch locker auf den Jungen.

Man konnte sein Gesicht nicht sehen...seine Reaktion auf dies war also für keinen erkennbar.

Doch plötzlich fing er wieder an zu grinsen und hielt triumphierend etwas in die Höhe.

Es war ein langer, schmaler Gegenstand, aus braunem Leder, mit einer silbernen Schnalle am einen Ende...und kleine Löcher waren in ihn eingestanzt.

Im selben Moment rutschte Nakamori die Hose von den Schenkeln.

"Du - du, kleiner...", er war so unglaublich wütend, dass er jetzt kein einziges Wort zu sprechen mehr im Stande war.

"Ich weiß nicht, was du hast", entgegnete der Junge, steht dir doch ganz gut - dieses Herzchenmuster!"

Die Krähe krächzte ein lauthalses Gelächter und auch die umstehenden Beamten mussten prusten und hielten sich die Bäuche.

Nur Heiji und Conan standen mit offenen Mündern da.

"Wie...wie hat er das gemacht?! Ich meine, er stand doch die ganze Zeit da, er hat sich Nakamori kaum genähert!"

Auch Conan konnte es kaum fassen und sah den triumphierenden Fremden mit weit aufgerissenen Augen an.

Dieser steckte nun den Gürtel in seine Manteltasche(während Nakamori unter prusten und schnauben seiner "wehrten Kollegen" fieberhaft versuchte, seine Hose wieder nach oben zu ziehen) und hob sich vorsichtig, ganz vorsichtig und langsam, KIDs Körper über die Schulter.

Die Beamten fingen sich wieder und richteten nun ihrerseits ihre Waffen auf ihn.

"Halt, hier geblieben!", rief Kommissar Megure und der Junge drehte sich zu ihm um.

"Was denn, mit den Spielzeugdingern wollen sie mir klein beikommen?", meinte er grinsend und deutete auf die Waffen der Polizisten.

Plötzlich fielen sie auseinander, einfach in ihre Bestandteile zerlegt, völlig unbrauchbar geworden.

"Mein Kollege Kir hier war so freundlich, eure kleinen Spielzeuge auseinander zu nehmen; ich hoffe, Sie nehmen uns das nicht allzu übel", entgegnete er ironisch und nickte seiner Krähe zu, die die ganze Angelegenheit köstlich zu amüsieren schien.

"Hört zu", rief er noch einmal in die Runde, "und merkt euch meinen Namen gut: Er lautet Jing!"

Und mit einem lauten Knall und einer großen Rauchwolke waren er, Kir und KID verschwunden.

(Teil 12)

* * *

"Verstehe...so war das also", schloss KID, nachdem Jing geendet hatte.

"Ihr habt mich gerettet - aber warum?"

Grinsend sah Jing zu seinem gefiederten Partner hinüber.

"Nun", sagte er schließlich, "wir sind doch Kollegen, oder? Und außerdem brauchen wir jemanden, der uns das System hier etwas genauer erklärt; und zur Polizei können wir als Diebe ja schlecht gehen, oder?"

"System...?", entgegnete KID nun vollends verwirrt, doch weiter kam er dann nicht mehr, denn seine Gedanken wurden erneut von Jing unterbrochen: "Hier!", sagte er mit gewohnt freundlicher und warmer Stimme und hielt Kaito eine Schachtel mit Nigiris hin.

"Du musst hungrig sein, nach all der Aufregung heute! Aber alle Achtung, du bist ein echt gerissener und genialer Dieb!"

"Genau wie wir!", schaltete sich Kir nun ins Gespräch ein.

"Du musst nämlich wissen", fügte er mit stolzgeschwellter Brust hinzu, " dass wir da, wo wir eigentlich herkommen, genau wie du recht erfolgreiche und bekannte Diebe sind!"

"Kir, lass das!", entgegnete Jing etwas ungehalten über die mangelnde Zurückhaltung seines Freundes und wandte sich wieder an KID.

"Wir werden dir später alles in Ruhe erklären, denn die wirst du brauchen...wir verstehen die ganze Sache ja selbst nich so ganz!", meinte er und kratzte sich verlegen am Kinn.

"Jedenfalls solltest du erst einmal etwas essen!"

Erneut hielt er ihm die Nigiri-Schachtel hin.

KID zögerte noch einen Moment. Diese Fremden kamen ihm so eigenartig, so seltsam vor...und doch konnte er aus irgendeinem Grund einfach nicht anders, als ihnen zu vertrauen.

Vorsichtig, prüfend, nahm er einen der etwas unförmigen Reisklumpen aus der Packung und biss beherzt hinein.

Es schmeckte einfach nur köstlich! Das waren bestimmt die besten Nigiris, die er jemals zuvor gegessen hatte...sanft im Geschmack, aber nicht zu lasch...würzig, aber gleichzeitig süß, aber keine von den beiden Richtungen stellte die andere zurück oder lies das Gericht widerlich schmecken.

Glücklich mampfte er die Nigiris einen nach dem anderen auf...ohne in diesem Moment zu merken, dass er in seinen Rettern gerade echte und gute Freunde gefunden hatte.

(Teil 13)

Nachdem KID gegessen hatte, schwiegen die drei noch eine Weile. Plötzlich begann Jing wieder zu sprechen, allerdings viel ernster als bisher.

"KID...kann ich dich um einen Gefallen bitten?"

Kaito, überaus dankbar für seine Rettung, stimmte sofort zu.

"Na klar, schieß los!"

"Es handelt sich um Folgendes...ich weiß, es klingt verrückt, aber...wir kommen nicht von hier; weder aus dieser Stadt, noch aus dieser Welt."

KID war sehr verdutzt. ,Was redet er da eigentlich?', fragte er sich, doch ihm blieb keine Gelegenheit mehr, weiter darüber nachzudenken, denn schon fuhr Jing fort.

"Bei uns zu Hause sieht alles ganz anders aus...die Städte, die Menschen, die Landschaft, die anderen Lebewesen - bei uns gibt es auch viel Magie, die sich hier nicht annähernd finden lässt.

Aber ich möchte dir nun erzählen, wie wir hier her gekommen sind, damit du uns besser verstehst - obwohl, wir können es ja selbst kaum glauben...nun ja, das war so:

Kir und ich waren mal wieder auf Streifzug durch unsere mit reichen Schätzen angefüllte Welt, als wir nach Lumisumbra kamen, einer Stadt relativ in der Mitte des Kontinents. Dort sollte sich das "Okulus Terrae" befinden, ein gigantischer Juwel, der zudem noch magische Fähigkeiten haben sollte. Nun ja, wir zwei waren eher am Wert des Klunkers interessiert...

Jedenfalls hatten wir schnell die Fallen und Wächter überwunden und öffneten die Tür, in dem sich der Juwel befand...es übertraf alle Vorstellungen! Dieser Schatz reichte bis unter die etwa 5 Meter hohe Decke und hatte gewaltige Ausmaße!

Das wundersamste an ihm jedoch war das Licht, das er ausstrahlte: alle Farben, so klar und rein und kräftig, dass selbst der Regenbogen sie nicht hätte schöner zaubern können, tanzten friedlich über die kahlen Wände, die hohe Decke und den leeren Boden des Raumes. Und doch war da noch etwas anderes an diesem Licht, das einem ein wohliges und warmes Gefühl im Bauch verschaffte.

Wir näherten uns vorsichtig dem Stein, und wollten ihn berühren, um zu testen, ob er auch wirklich echt war oder nur Illusion...doch gerade, als unsere Hände, bzw. Flügel, den Stein fast berührt hatten, erschien ein derart grelles Licht, das wir uns die Augen zukneifen mussten, um nicht blind zu werden. Dann zog uns irgendwas ruckartig Richtung Juwel, und wir wurden in einen riesigen Strudel gezogen, der aus lauter Farben und Formen bestand.

Es war fast, als ob unzählige Zeiten und Länder an uns vorüber geflogen wären....was dann passiert ist, wissen wir nicht genau; wir sind dann nur noch auf einem Dach unweit des Tokio-Towers aufgewacht und sahen uns an einen völlig anderen Ort versetzt. Durch den Trubel vor dem Tower war es nicht schwer, herauszufinden, was dort los gewesen war; die ganze Menschenmenge wartete auf einen Dieb, einen wahren Meister seines Faches, der alles stehlen können soll und noch nie erwischt wurde...die Rede war von dir, Kaito KID.

Als wir von einem so talentierten wie gerissenen Kollegen hörten, der uns sehr ähnlich war, hatten wir schnell einen Entschluss gefasst: Da wir keine Ahnung haben, was hier eigentlich los ist und was das ganze soll, wollten wir uns dir anvertrauen, da wir glaubten, du könntest das evtl. verstehen und uns helfen.

So, jetzt weißt du so ziemlich alles, was wir wissen", endete Jing seine faszinierende Erzählung, die KID ungläubig zu ihm hinübersehen lies.

"Du glaubst uns nicht, nicht war?", fragte die freche Krähe, der KIDs verdutzter und misstrauischer Blick keineswegs entgangen war.

KID zögerte einen Moment, dann sagte er: "Nein. Nein, ich glaube nicht, dass ihr mich anlügt; ich weiß zwar nicht, warum, aber irgendwie weiß ich, dass ich euch trauen kann. Ich werde es selbstverständlich niemandem sagen, aber wirklich helfen kann ich euch leider auch nicht...ich hab auch keinen Schimmer, wo ihr wohnen könntet..."

"Mach dir darum mal keine Gedanken", erwiderte Jing, "wir packen das auch so. Es ist ja nur, dass wir jetzt einen guten Freund haben, von dem wir wissen, dass wir ihm trauen und ihn um Hilfe bitten können, wenn wir ihn brauchen."

Er setzte wieder sein übliches, freundliches Grinsen auf und fügte hinzu: "Ich bin sicher, dass wir gemeinsam herausfinden werden, was das alles zu bedeuten hat! Wir werden es uns solange einfach hier gemütlich machen. Ist zwar nicht das Feinste, aber für unsere Ansprüche genügt das vollkommen. Oh!", fügte er hinzu, als er auf die Armbanduhr sah, die er Nakamori noch zusätzlich zum Gürtel gemopst hatte, "Es ist schon verdammt spät. Ich nehme an, du musst gehen?"

Kaito nickte müde. Gemeinsam gingen die drei aufs Dach, wo ihnen die kühle Nachtluft angenehm um den Körper wehte.

Nun sah KID auch, wo genau sie sich befanden. Es war ein altes, verfallenes Haus, nicht weit vom Hafen entfernt, wie er vermutete, denn von hier aus konnte er in der Ferne schon die glitzernden Wellen des pechschwarzen Meeres sehen.

"So, ich denke, man sieht sich", sagte Jing.

"Ach ja, eins noch, bevor du gehst; das hier möchten wir dir geben", fügte er hinzu und kramte etwas aus seiner Tasche, das er KID reichte.

Dieser fand in seiner Hand einen funkelnden, kleinen Juwel, der im Mondlicht silbern glänzte und ihm durch sein Funkeln freundlich zuzuzwinkern schien.

"Das ist ein Teil des Tower-Diamanten", sagte Jing grinsend, "und wir haben herausgefunden, dass er mit einem Zauber versehen ist. Den Diamanten haben wir in zwei Teile gebrochen; einen hast du, den anderen haben wir. Sollte jetzt einer von uns in Gefahr sein, leuchtet das Stück des jeweils anderen golden auf und strahlt Wärme aus. So können wir uns immer gegenseitig helfen!"

KID strahlte und bedankte sich bei Jing und Kir. Dann war er auch schon mit einem Wehen seines Umhangs in den Tiefen der Nacht verschwunden.

(Teil 14)

* * *

Die Wellen des dunklen Meeres brachen sich an den Hafenmauern und trugen die weißen Schaumkronen wie Lichtschimmer mit sich, die in tiefster Dunkelheit noch leuchten. Sie mischten sich und nach ihrem Aufprall an den Mauern flossen sie still und leise wieder zurück, um das ganze zu wiederholen, dabei aber so friedlich und geschmeidig wie in einem sanften Tanz unter dem hellen Licht des Mondes.

Auf dem Platz der Hafenmauern erhob sich eine gewaltige Containerstadt, deren Inhalt wohl für Firmen und Kunden aller Herren Länder bestimmt war; auch dieser "Ort" lag so ruhig und friedlich da, als hätte er absolut nichts zu verbergen...

Zwischen diesen Meterhohen Frachttürmen mit ihren kalten Stahlwänden stapfte Kaito KID nun hindurch, ganz in Gedanken versunken. Er konnte immer noch kaum glauben, was ihm geschehen war - ein Fremder, der ihn gerettet hatte, eine sprechende Krähe, und die waren noch dazu aus einer anderen Welt...?

Die Erlebnisse dieser Nacht musste er erst einmal verarbeiten und daher hatte er sich einen Ort gesucht, von dem er ausgehen konnte, dass er nachts nur selten aufgesucht wurde und an dem er jedes kleinste Geräusch eines sich Nähernden hören konnte.

Während er so durch die kalten Stahlgänge wandelte, war sein Blick auf das kleine Juwel geheftet, das ruhig, friedlich und angenehm kühl in seiner Hand lag, anders als die rauen Metallmäntel um ihn herum.

"Ob er das wirklich ernst gemeint hat?", murmelte KID vor sich hin.

"Hast du wirklich magische Kräfte?"

Doch der Stein funkelte nur, als wollte er sagen: ,Warte, bis der rechte Zeitpunkt gekommen ist.'

Kaito seufzte tief und sah in den Nachthimmel, der mit lauter kleinen, leuchtenden Punkten übersäht war - wie ein Mantel oder Umhang mit schönem Muster.

Eine kühle Brise wehte ihm durch das Haar und er blieb einen Moment stehen, um sich den kugelrunden Vollmond anzusehen.

Zwar konnte er ihn über die Container hinweg gerade so sehen, aber ihm war, als würde ,Luna' für ihn umso heller scheinen, damit er sie besser sehen kann.

"Hmmmm...", schmunzelte er, "vielleicht hat der alte Jii recht mit dem, was er mal nach einen beinahe missglückten Raubzug zu mir gesagt hat...das ich ein Schützling des Mondes sei...".

Tatsächlich fühlte sich KID, wenn er den Mond ansah, wieder frisch und gestärkt, und bei ,Einsätzen', die er nachts führte, gab er ihm Zuversicht, die Suche nach den Mördern seines Vaters niemals aufzugeben...da kam ihm wieder ein anderer Gedanke -

"Ach Vater", sprach er traurig vor sich hin, "ich habe dein Erbe nun schon vor einiger Zeit angetreten, aber immer noch keine Spur von denen, die dich getötet haben - ob ich sie jemals finde?"

Er sah auf den Stein hinab, der einfach nur vor sich hin funkelte.

,Manchmal hab ich das Gefühl, er reagiert auf meine Gefühle, dieser Stein...vielleicht bist du ja doch etwas Besonderes...'

Plötzlich überfiel ihn ein bekommenes Gefühl, eine eisige Kälte breitete sich rasch in seinem ganzen Körper aus.

KID erschrak. Doch ihm war, als hörte er plötzlich ganz in der Nähe Stimmengewirr...er hatte ein ungutes Gefühl, eine böse Vorahnung, und lief los, den Stimmen hinterher...

Da zerriss ein Lautes Geräusch gewaltsam die friedliche Nachtstille - "PENG!"

(Teil 15)

Silbern schimmerten die hellen Strahlen, die die rohen Metallgehäuse zum Glänzen brachten - ebenso, wie den Strom aus dunkelrotem Blut, der aus einer weit klaffenden Schusswunde unaufhörlich über den kalten und groben Steinboden dahinfloss...

Zur selben Zeit sank ein 17 jähriger Jugendlicher zwischen den Containern stöhnend vor Schmerzen zu Boden.

"Das war's dann wohl", sagte eine eiskalte Stimme, die in der einen Hand ruhig eine Pistole hielt, die immer noch auf den sich windenden Jungen gerichtet war.

"Ihr werdet uns nicht noch einmal nachschnüffeln, so viel steht fest", fügte eine andere, dumpfere Stimme gehässig hinzu, "denn hier kommt ihr nicht mehr lebend weg!"

Der Junge keuchte und ein anderer, kleinerer hockte sich mit weit aufgerissenen Augen neben ihn.

"Heiji, Heiji!", schrie er.

"Was ist los?! Wie geht's dir?"

"C-Conan- ebenso, wie den Strom aus dunkelrotem Blut, der aus einer weit klaffenden Schusswunde unaufhörlich über den kalten und groben Steinboden dahinfloss...

Zur selben Zeit sank ein 17 jähriger Jugendlicher zwischen den Containern stöhnend vor Schmerzen zu Boden.", murmelte Heiji, "was glaubst du, wie man sich fühlt, wenn man ne Kugel in den Bauch kriegt?" Er würgte und ein großer Schwall Blut trat aus seinem Mund.

"Kann ich - kann ich dich um was bitten, Kleiner?", fragte er leise und erschöpft.

"Lauf weg - beeil dich! Ich lenke sie ab! Du kannst es noch schaffen...ich für meinen Teil bin mir da nicht so sicher. Noch eins", fügte er noch leiser hinzu, "kannste Kazuha etwas ausrichten? Ich wird wohl nich mehr dazu kommen...sag ihr - sag ihr, dass ich sie..."

Er würgte abermals. "Ich weiß schon", antwortete Conan mit zitternder Stimme, "was ich ihr ausrichten soll...wir sind schon so lange Freunde, da braucht es nicht viele Worte, um sich zu verstehen."

Heiji grinste. "Danke. Du bist ein echter Freund..."

"Was gibt es da zu quasseln?", ertönte wieder die dumpfe Stimme, die einen in schwarz gekleideten Mann mit Sonnenbrille und recht stattlicher Statur gehörte.

"Falls ihr vorhaben solltet, irgendwelche Fluchtpläne zu schmieden - vergesst es! Die Organisation lässt niemanden, absolut niemanden am Leben, der etwas von ihr weiß!"

"Sei still, Wodka!", erwiderte die kalte Stimme gebieterisch; sie kam von einem Mann mit langen blonden Haaren, ebenfalls in schwarz, dessen Augen so kalt schienen, dass man beim Anfassen derselben mit Sicherheit sofort Gefrierbrand bekommen hätte.

Eine Zigarette hing lässig aus einem Winkel seines bösartig und mordlustig grinsenden Mundes herab.

"Auch, wenn sie sterben - sie müssen nicht mehr wissen, als nötig ist."

"Da hast du auch wieder Recht, Gin", stimmte der andere unterwürfig zu.

"Heiji...es tut mir Leid", sagte Conan, "hier kommen wir eh nicht mehr weg...ich werde Kazuha wohl nicht mehr erreichen können. Aber wenn ihr uns schon umlegt", wandte er sich ernst an die Männer in schwarz, "dann könnt ihr uns auch sagen, was ihr eigentlich vorhabt in eurer Organisation!" Den Angstschweiß im Gesicht blickte er unsicher in den unendlich dunklen Lauf der Waffe von Gin.

Die er und sein Kumpel fingen nun laut und spottend zu lachen an.

"Bedaure, Kleiner, aber wir können dir nichts sagen", antwortete Gin, und sein Grinsen wurde noch breiter, "jedes, jedes Risiko muss vermieden werden; wenn das also euer letzter Wunsch war..."

Er zog den Hahn seines Revolvers zurück.

"Genau, er hat Recht!", stimmte wieder Wodka ein.

"Keiner wird uns jemals dicht genug auf die Schliche kommen - und wenn, wird er sich genau wie ihr gleich schnell die Radieschen von unten ansehen - ebenso wie dieser Magier, den wir vor neun Jahren beseitigt haben!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  LuchiaNanami
2004-11-30T05:54:29+00:00 30.11.2004 06:54
einfach super*_* lang,gute Story und spannendes Ende^^ freu mich schon auf das zweite Chap aber manchmal verwirren mich die " Zeichen da du manche vergisst und man nicht mehr weiss wos endet(ich jedenfalls )xD


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