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Das Haus des Phönix

Harrys 6. Schuljahr in Slytherin!!!
von

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Der Verrat

Ich habe lange gegrübelt, ob ich dieses Chap als Adult mache, allerdings weiß ich dass dies schon 13 jährige gelesen haben, ohne Alpträume zu bekommen...
 

Es ist grausam und eine Person wird dieses Kapitel nicht überleben,... also seid gewarnt...
 

Warnung: Mystery (ein wenig), Folter und Character Death!!! ...also nichts für zarte Gemüter!
 

***
 

Es begann ein fürchterliches Blutbad, das die Bäche,

die Culloden Moor durchfließen, tagelang rot färbte...

(Heinz Ohff)
 

***
 

Der Verrat
 

Snape wirkte blass und leicht beunruhigt. Harry erschrak beim ersten Anblick, fing sich aber noch im selben Moment und öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch er klappte ihn wieder zu, als er im Augenwinkel Voldemort erkannte, der sich aus dem Kreis löste und auf die beiden zukam. Snape schenkte ihm ebenfalls seine Aufmerksamkeit und trat hastig ein paar Schritte vor. Demütig ging er auf die Knie.
 

"My Lord," sagte er.
 

"Warum so spät?" fragte der dunkle Lord mit seiner hohen, kalten Stimme. Snape sah zu ihm auf.
 

"Dumbledore hat mich aufgehalten," antwortete dieser, "Es gab eine außerordentliche Lehrerversammlung, wegen zwei vermisster Schüler, die, wie ich sehe, ihren Weg zu Ihnen gefunden haben."
 

"Ist das deine Entschuldigung?" fragte Voldemort kühl.
 

"Meister, ich hätte mich nicht unbemerkt entfernen können und ich dachte die Information, dass Harry Potter nicht mehr in der Nähe von Hogwarts ist, wäre für Sie von größter Bedeutung."
 

"In der Tat, wäre es das gewesen, aber du hast dich meinem Ruf widersetzt und deine Pflicht verletzt."
 

"Meister, bitte..." stammelte Snape heiser, "Ich konnte ja nicht ahnen,..."
 

"Ich dulde keinen Widerspruch..." Die Stimme des dunklen Lords klang drohend und er forderte Snape mit einem Wink seines Zauberstabs auf, sich zu erheben. Der Hogwartslehrer folgte zögernd, "Snape, du musst noch einiges lernen," fuhr der dunkle Lord höhnisch fort, "Aber sei froh, dass ich gut gelaunt bin, und ausnahmsweise auf eine Lektion verzichte." Voldemort lächelte und sein Blick war auf Harry gerichtet. Er gab Snape die Erlaubnis sich zu entfernen und dieser reihte sich neben Rodolphus Lestrange in den Kreis der Todesser ein. Simon schien Snape eindringlich zu betrachten, doch dieser wandte seinen Blick von ihm ab und vermied den direkten Augenkontakt.
 

"Nun zu dir Harry," und die Stimme des dunklen Lords klang bedrohlich, "Deine Zeit ist abgelaufen." Simon trat hinzu. Er löste die Fesseln bis auf, die, die schon seit dem frühen Morgen seine Handgelenke auf dem Rücken fixierten und griff Harry hart an die Schulter. Harry biss die Zähne wieder aufeinander, doch nach außen zeigte er keinen Schmerz.
 

"Angst?" hörte er Simons Stimme, "Das ist gut." Simon drückte ihn nach vorne und Harry stolperte vorwärts. Er wurde in die Mitte des Kreises bugsiert und der Kreis der Todesser schloss sich lückenlos hinter ihm. Harry zitterte. Seine Augen fixierten erst die von Snape, dann wanderte sein Blick über die anderen Todesser zu Lord Voldemort und blieb dort hängen.
 

"Seit unserem letzten Zusammentreffen ist viel Zeit vergangen," fing Voldemort an. "Ich habe die Prophezeiung zwar nicht bekommen, aber das ist mir egal, da ich nun die Gelegenheit habe, dich zu töten, bevor du mir gefährlich werden kannst." Der Lord lachte kalt auf und Harry zuckte zusammen.
 

"Ich werde dir diesmal nicht ermöglichen dich zu verteidigen. Zu oft hast du dich als widerspenstig erwiesen... Du kannst nur hoffen, dass der Tod schnell und möglichst schmerzfrei eintreten wird." Voldemort lachte ein weiteres Mal auf. Harry hob den Kopf und sah in die roten, kalten Augen.
 

"Was hast du vor?" fragte Harry unsicher.
 

"Dich zu töten, sobald du dazu bereit bist." sagte der Lord. Es entstand eine Stille. Was war das für eine Äußerung? Harry bekam eine Gänsehaut und er zitterte noch heftiger. Er wollte nicht sterben, aber die Wahrscheinlichkeit, diesen Kreis lebend zu verlassen war minimal. Sein Blick huschte zu Snape, der regungslos da stand. Harry wusste nicht was in ihm vorging. Vielleicht dachte er darüber nach, ihn zu retten, aber Harry wusste, genauso wie Snape, dass schon der Versuch, ihnen beiden den sicheren Tod bringen würde.
 

"Bist du bereit, Harry?" hörte er Voldemorts kalte Stimme und sah erschrocken wieder in das weiße, schlangenartige Gesicht. Sein Zauberstab war auf Harry gerichtet. Er war nicht in der Lage einen klaren Gedanken zu erfassen. Panisch taumelte Harry nach hinten. Er stieß mit den Rücken an den äußeren Rand des Kreises. Die Todesser schubsten ihn zurück in die Mitte. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte der Länge nach auf den matschigen Boden. Harry lag auf den Bauch, wünschte sich, jetzt nicht hier zu sein, nichts zu denken, nichts zu spüren.
 

Jemand zerrte ihn wieder auf die Beine. Doch bevor Harry zurückblicken konnte, war dieser wieder in der Reihe der Todesser verschwunden. Harry spuckte die matschige Erde, die ihm zwischen die Lippen gekommen war, aus, aber er machte sich nicht die Mühe sein Gesicht abzuwischen.
 

"Also Harry, soll ich es beenden," fragte Voldemort und trat noch ein Stück näher an den Sechstklässler heran. Harry hielt stand. Er konnte nicht fliehen und so lange er nicht im Besitz eines Zauberstabs war, auch nicht apparieren.
 

"Jetzt tu mir den Gefallen und bitte um deinen Tod!" forderte Voldemort.
 

"Nein," sagte Harry. Er wollte den Lord nicht anflehen. Töten würde er ihn sowieso und Harry wollte den Rest seines Stolzes erhalten.
 

"Ist dass dein letztes Wort?" fragte der Lord weiter.
 

"Ja," antwortete Harry nun gefasster.
 

"Bellatrix," Voldemorts Stimme klang fast freundlich, und Bellatrix Lestrange trat hervor. Auf ihrem Gesicht war ein hämisches Grinsen zu erkennen. Sie richtete den Zauberstab auf Harry. Mit einem Wink ließ sie seine Fesseln verschwinden. Er nahm seine Arme nach vorne und betrachtete kurz seine Handgelenke. Man konnte klar und deutlich die Einschnürungen erkennen. Harry sah wieder zu Bellatrix auf und sie richtete ihren Zauberstab ein weiteres Mal auf ihn. Nur einen Moment später traf sie ihn mit einem Fluch. Ein plötzlicher Schmerz fuhr durch seinen linken Oberschenkel. Harry schrie auf und sackte zu Boden. Seine Hände griffen nach dem Bein. Und er spürte etwas Warmes. Eine blutende Wunde klaffte an seinem Oberschenkel. Nur langsam ließ das plötzliche Brennen nach und Harry sah zu ihr auf. Sie lachte kalt auf, dann trat zurück und machte Platz für den nächsten Todesser, der sich nun in voller Größe vor Harry aufbäumte. Avery sah geringschätzig zu ihm hinunter:
 

"Crucio," rief er. Ein heftiger Schmerz erfasste Harrys ganzen Körper. Tausende kleine Nadeln schienen von außen in seinen Körper zu stechen und sein Magen zog sich zusammen. Wenn er etwas gegessen hätte, müsste er sich garantiert übergeben. Harry wandte sich auf dem kalten Boden und schrie. Er wollte nicht schreien, aber konnte sich nicht dagegen wehren. So plötzlich wie der Schmerz gekommen war, ließ er, bis auf ein leichtes Ziehen in Armen und Beinen, wieder nach. Diesmal bekam er keine Verschnaufpause. Rodolphus Lestrange löste Avery ab.
 

"Scoperto!" Diesen Zauberspruch kannte Harry nicht und er rechnete mit Schmerz, als ein warmer Strahl ihn in den Rücken traf. Der Schmerz blieb aus und Harry brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass dieser Zauber ihm seines Umhangs und seines Oberteils beraubt hatte, als Rodolphus einen zweiten Fluch von sich gab.
 

"Fouet colpo," Ein harter Schlag auf dem Rücken, wie den einer unsichtbaren Peitsche, traf ihn. Harry biss diesmal die Zähne zusammen, um nicht laut aufzuschreien. Ein Zischen entwich seinem Mund, als ein weiterer Schlag seinen Rücken traf. Insgesamt fünf Schläge gingen auf ihn nieder. Jedes Mal an der gleichen Stelle und beim letzten Schlag platzte die inzwischen stark gerötete Haut auf. Simons Vater trat zurück und überließ den wehrlosen Harry seinem Sohn.
 

"Ja, das tut weh," hörte Harry Simons kalte, verächtliche Stimme und sagte dann für alle hörbar: "Steh auf, Harry." Harry sah ihn, seinen ehemaligen Freund, an und schüttelte den Kopf.
 

"Nein, Simon, ich gedenke von keinem einen Befehl entgegen zu nehmen," dachte er und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. Simon griff ihn in den Nacken und zerrte Harry auf die Beine. Ein Schmerz durchfuhr ihn, als er sein verletztes Bein belastete, aber Harry weigerte sich dieses zu offenbaren und somit den amüsierten Zuschauern noch einen weiteren Grund zu liefern, sich über Harrys Zustand zu freuen.
 

"Piaga rifornimento!" rief Simon, sein Zauberstab auf Harrys Schulter gerichtet. Eine weitere, brennende Wunde riss auf. Harry glaubte den Schmerz nicht zu widerstehen zu können. Er presste seine Hand auf die Schulter. Das Blut lief rasch über seine Brust am Körper hinunter. Zufrieden trat Simon zurück und machte dem nächsten Platz.
 

"Fouet colpo," Wieder ein unsichtbarer Peitschenhieb traf Harry an Oberarm und Brust. Harry taumelte nach hinten, doch der Fluch traf ihn immer wieder von neuem. Hände schubsten ihn zurück in den Kreis und als die gerötete und gespannte Haut unter den Schlägen riss, sackte Harry auf den Boden. Alles schien sich zu drehen. Der Schmerz vernebelte seinen Verstand und für einen Moment drohte er bewusstlos zu werden. Er lag der Länge nach im Matsch. Mit geschlossenen Augen wartete er auf den nächsten Fluch, doch dieser blieb aus. Gequält, fast bewusstlos und blutend, atmete er ein paar Mal tief durch. Harry spürte einen leichten Tritt gegen seinen Körper. Es war mehr ein Anstupsen, doch Harry öffnete seine Augen und hob den Kopf.
 

"Wie sieht es aus? Darf ich dein Leiden jetzt beenden?" fragte Voldemort und seine roten Augen blitzten. Harry glaubte, dass der Lord so langsam ungeduldig wurde. Er rappelte sich auf und stellte sich hin. Der Schmerz war ihm egal, aber er wollte Voldemorts Wunsch immer noch nicht nachkommen.
 

"Das hättest du gerne," presste er trotzig hervor. Der dunkle Lord ließ seinen Zauberstab sinken.
 

"Wie du willst," sagte er mit einem teuflischen Lächeln, "Ich habe Zeit..." Er winkte McNair in den Kreis und trat selbst einen Schritt zurück.
 

"Crucio!" donnerte die Stimme des ehemaligen Ministeriumsmitarbeiters und ein grausam, heftiger Schmerz erfasste Harrys ganzen Körper. Seine Beine gaben nach und für einen Moment wurde ihm schwarz vor den Augen.
 

Als er wieder zu sich kam, hatte man ihn auf den Rücken gedreht. Harry schrak auf und stützte sich auf die Arme. Der Schmerz, der verletzten Schulter und der Peitschenhiebe am Oberarm ließen ihn wieder zurücksinken und er sah sich um. Panisch wurde ihm seine missliche Lage bewusst. Doch wieder wurde er von einem Fluch getroffen. Schmerzen, unendliche Schmerzen. Harry hatte nicht mehr die Kraft zu schreien und ließ es mehr oder weniger über sich geschehen. Resigniert schloss er seine Augen.
 

"Fouet colpo," donnerte Lucius' Stimme. Harry entwich ein Zischen. Sein Kopf aber war leergefegt. Er war inzwischen kurz davor, sich aufzugeben und er versuchte noch während der Peitschenhiebe, die auf seiner Brust niedergingen, sich zu erheben. Er zitterte am ganzen Körper und setzte sich mühsam auf den Boden. Lucius Malfoy trat zurück und eine Weile passierte nichts.
 

***
 

Harry dachte darüber nach, was er antworten würde, wenn der dunkle Lord ein weiteres Mal fragen würde. Er tendierte fast zu einem Ja. Es wäre falsch sich aufzugeben, doch seine Hoffnung, dass ihn jemand retten würde stand gleich null. Snape trat zu ihm und Harrys Augen trafen auf die schwarzen seines Lehrers. Er hatte seinen Zauberstab gezückt und betrachtete seinen Schüler. Harry wartete zitternd auf den Fluch seines Lehrers, doch nichts geschah.
 

"Worauf wartest du?" fragte Simon spöttisch.

Snape weigerte sich weiterhin, seinen Schüler und Patensohn anzusehen, sondern ging vor Harry in die Hocke.
 

"Ich überlege mir noch einen netten Fluch," antwortete der Zaubertranklehrer kühl.
 

"Halt durch und versuch Zeit zu schinden." hörte er Snapes Stimme fast flüsternd in seinem Hinterkopf. Harry wandte den Kopf zur Seite, "Ich muss meine Pflicht erfüllen, aber du darfst dich auf keinen Fall aufgeben." fuhr Snape fort und setzte Harry seinen Zauberstab auf die nackte, und mit Blut und Matsch besudelte, Haut:
 

"Senza Respiro!" rief Snape laut und Harry zuckte zusammen. Er glaubte keine Luft mehr zu bekommen. Seine Augen weiteten sich vor entsetzen und versuchte verzweifelt Luft zu holen. Harrys Verstand vernebelte sich. Jeden Moment würde ihm schwarz vor Augen werden, als Simon plötzlich neben den beiden auftauchte.

"Severus, ... WAS war dass?" zischte Simon, der Snape zu sich hochzog. Die Augen der beiden Todesser trafen sich und Simon hielt kurz inne, aber ohne den Griff zu lockern. Der Fluch mit dem Snape Harry belegt hatte verlor seine Wirkung. Harry keuchte und schnappte nach Luft. Er hustete ein paar Mal und setzte sich wieder auf. Dann fiel sein Blick auf die beiden Männer.
 

"Dumbledore, weiß bescheid ... warum?" fragte Simon fast flüsternd, so dass es kaum jemand hörte und Snape nickte kaum merklich. Es war still, zu still und die Augen aller Todesser waren auf Snape und Simon gerichtet. Harry schüttelte entsetzt den Kopf. Einzig ein Vogel, der aufgeschreckt über die Lichtung flog, durchbrach die entsetzliche Stille
 

"Ja," sagte Snape kalt und seine Augen blitzten bedrohlich, "Es gab eine undichte Stelle. Dein Plan geht nicht auf!" Harry erstarrte. Simon sah Snape verächtlichen an und richtete seinen Zauberstab auf seinen Patenonkel. Simon fixierte mit seinen blassen Augen die des dunklen Lords und dieser trat in den Kreis.
 

"Nein," keuchte Harry, doch Voldemort zückte seinen Zauberstab und richtete ihn auf Professor Snape.
 

"Da haben wir unseren Verräter," sagte er laut, so dass es alle Todesser hören mussten.
 

***
 

"Tom!" hallte Dumbledores Stimme durch die Nacht. Voldemort wandte irritiert seinen Blick von Snape ab. Der Schulleiter erschien ganz plötzlich im Kreis und hatte den Zauberstab auf den dunklen Lord gerichtet.
 

Im selben Augenblick apparierten unzählige Zauberer in die unmittelbare Nähe des Kreises und griffen die Todesser mit Schockzaubern an.
 

Den meisten Todessern gelang es jedoch sich unter den Flüchen hinweg zu ducken und sie verteilten sich auf dem Gelände, um die Auroren und, wie Harry erkannte, die Mitglieder vom Orden des Phönix zu bekämpfen.
 

Ohne auch nur einen Moment zu zögern, stieß Snape Simon von sich weg, dessen Aufmerksamkeit kurz dem plötzlichen Auftauchen der Angreifer galt. Harry drehte sich erschrocken um, als Simon neben ihm auf dem Boden aufschlug. Ohne zu wissen, wie ihm geschah, wurde er von seinem Zaubertranklehrer hochgezogen. Der Schmerz in seinen Beinen übermannte ihn und Harry sank sofort zurück auf die Knie. Harry spürte Snapes kalte Hände, die ein zweites Mal nach ihm griffen.
 

"Harry, reiß dich zusammen, du musst hier weg," sagte Snape. Harry blieb zwar stehen, doch seine Schritte waren unsicher und er schleppte sich nur mühsam mit großer Unterstützung seines Lehrers voran. Er warf einen Blick über die Schulter, als sie sich langsam von der Schlacht, die auf der Lichtung entfacht war, entfernten. Simon hatte sich aufgerichtet und lieferte sich ein Duell mit Arthur Weasley. Als Mr. Weasley von einem Fluch getroffen wurde und zu Boden ging, blieb Harry stehen und ignorierte Snape, der versuchte ihn noch weiter von der Hauptschlacht weg zu bugsieren. Simon sah sich um und begann die beiden zu verfolgen. Jetzt sah auch Snape zurück.
 

Harry wusste nicht wie ihm geschah, als sein Lehrer ihn plötzlich über die Schulter warf und die Flucht ergriff. Er war nicht der leichteste, aber Snape kam schnell voran, wenig später erreichten sie den Rand der Lichtung und kamen an dem großen Felsen vorbei.
 

***
 

"Expelliarmus!" schrie Simon. Der Fluch traf Snape in den Rücken und er stürzte nach vorne. Bevor er aufschlug, ließ er Harry los und dieser knallte hart auf den Boden. Harrys immer noch blutendes Bein brannte, als sein Gewicht darauf lastete, bevor er der Länge nach auf dem Boden landete, und biss seine Zähne zusammen. Simon erreichte die beiden nur einen Augenblick später. Snape hatte sich zwar inzwischen wieder aufgerichtet, aber er war jetzt unbewaffnet, als Simon seinem Lehrer den Zauberstab auf die Brust richtete.
 

"Jetzt hast du dich selbst verraten," sagte Simon verächtlich und grinste teuflisch. Snape sah seinen Patensohn verächtlich an.
 

"Woher wusstest du Bescheid?" fragte Simon kühl.
 

"Jemand hat einen Hinweis auf das Denkarium gemacht," antwortete Snape, "Wir haben deinen Plan durchschaut."
 

"Deswegen warst du so verschlossen," sagte Simon kalt, "Du hast lange widerstanden, Kompliment."
 

"Du hast mich schwer enttäuscht," fing Snape an, "Du wolltest einem Schüler dem sicheren Tod ausliefern... Was meinst du wie es mir ergangen war, als wir die Erinnerungen von Miss Granger entdeckt haben? Glaubst du, du wärst etwas Besseres?" Snapes Stimme klang verbittert und enttäuscht und Simon antwortete lediglich mit einem kalten Lächeln, "Und wie ich sehe, bist du auch noch stolz darauf. DU bist nicht besser als deine vermaledeiten Eltern." Harry zuckte erschrocken zusammen. Bisher hatte er geglaubt, dass der Lehrer nur ihm gegenüber so kalt und voller Hass wirkte, doch so wie er Simon jetzt ansah, dass übertraf sogar diesen Hass bei weitem
 

"Ja Simon, du warst ein sehr guter Schüler... Ich hatte große Hoffnungen in dich und war sogar stolz auf dich... Ich habe DICH geliebt wie einen Sohn und Du, ... du hast mein Vertrauen schamlos ausgenutzt und begehst dieselben dummen Fehler, wie ich!"
 

"Willst du mir ins Gewissen reden?" fragte Simon verächtlich, "Das hier,... ist meine Familie. Wenn du nicht so dumm gewesen wärst, dich zu verraten, hätten wir beide, Seite an Seite für die Ziele unseres Meisters kämpfen können! ... Jetzt wird er dich liebend gerne tot sehen ..." Snape trat erschrocken einen Schritt zurück.
 

"DU wirst mich nicht töten," sagte Snape, "Das bringst es nicht übers Herz. Du kannst mich nicht töten!" Simons Augen blitzten und Harry war sich nicht sicher, ob Simon wirklich nicht davor zurück schrecken würde seinen eigenen Patenonkel zu ermorden.
 

Simon trat näher an Snape heran.
 

Harry richtete sich auf und sah sich hilflos um. Sie waren abseits der Hauptschlacht. Keiner war in der Nähe um Harry und Snape zur Hilfe zu eilen. Er entdeckte Snapes Zauberstab ein paar Meter weiter. Unter Schmerzen humpelte er darauf zu, doch bevor er sich danach bückte, wurde Simon auf ihn aufmerksam. Er ließ Snape einen Moment unbeobachtet und wandte sich an Harry.
 

"Stupor," rief er laut. Reflexartig, ohne darüber nachzudenken, warf Harry sich auf die Erde und der Fluch verfehlte ihn um ein paar Zentimeter. Seine Wunden am Oberkörper hatte Harry fast vergessen und umso stärker wurden sie ihm beim Aufprall wieder bewusst.
 

Simon stürzte auf Harry zu, der verzweifelt versuchte nach Snapes Zauberstab zu greifen, doch er konnte ihn nicht erreichen. Simon schickte einen zweiten Fluch zu Harry, der sich erschrocken zur Seite drehte. Der grüne Strahl traf die Wiese neben ihm und hinterließ einen größeren, schwarzen Brandfleck. Der Zauberstab war jetzt außer reichweite und sein Spielraum, weiterhin zur Seite auszuweichen, erschreckend gering, da die Bäume dort anfingen. Ängstlich drehte Harry sich um. Simon stand keine zwei Meter von ihm entfernt und richtete seinen Zauberstab auf Harry.
 

"Diesmal ist es aus," sagte er kalt. Er erhob den Zauberstab. Harry kauerte sich gegen den Baum schloss die Augen und ließ seinen Kopf resigniert auf die Brust sinken. 'Jetzt war es wirklich vorbei,...' dachte er und versuchte Simons Gesicht vor seinem geistigen Auge zum Verschwinden zu bringen. Er wollte nicht, dass das letzte woran er dachte, bevor er starb, sein Mörder war und zwang sich an Ginny zu denken.
 

Ein plötzlicher Schrei von Simon ließ Harry zusammenzucken und er öffnete vorsichtig seine Augen. Snape hatte ihn von hinten angegriffen und diesen zu Fall gebracht. Simon hatte beim Sturz seinen Zauberstab verloren und versuchte sich verzweifelt gegen Snapes Angriff zu wehren. Harry richtete sich auf, schleppte sich ein paar Schritte weiter und nahm Snapes Zauberstab an sich. Er näherte sich den beiden, am Boden ringenden, Männern. Snape schien den Kampf zu gewinnen. Er fixierte Simon mit seinen Händen am Boden und sah kurz zu Harry auf.
 

"Flieh Harry!" befahl Snape scharf, "Mit dem, komme ich schon alleine klar."
 

"Was haben Sie vor?" fragte Harry entsetzt und starrte regungslos zu den beiden hinunter.
 

"Bitte,... Severus!" sagte Simon und seine Stimme zitterte ängstlich und versuchte sich verzweifelt gegen Snapes Griff zu wehren.
 

"Oh doch," sagte Snape verächtlich, "Du hast es nicht anders verdient..." Er stockte und sah noch einmal zu Harry auf.
 

"Sieh zu, dass du weg kommst!" sagte Snape kühl. Harry nickte unwillkürlich. Sein Kopf war wie leergefegt und er sah in Simons panische Augen.
 

"Er wird mich töten wenn du weg bist..." hörte er Simons Stimme. Doch Harry reagierte nicht. Hatte Simon nicht gerade eben erst versucht, ihn zu töten? Harrys Augen huschten noch einmal zu Snape hinüber und dann wieder zu Simon.

"Harry, geh bitte, bring dich in Sicherheit und schau nicht zurück," sagte Snape. Ohne darüber nachzudenken, oder auch nur ein bisschen Mitleid für Simon zu verspüren drehte er sich um.
 

"Harry..." schrie Simon in seinem Kopf, doch er ignorierte es. Wie betäubt schleppte er sich von den beiden fort. Er hörte Snape etwas zu Simon sagen, aber er verstand die Worte nicht.
 

Es folgte er schmerzverzerrter Schrei von Simon. Harry wandte sich automatisch zurück. Snape kniete über Simon, der sich noch verzweifelter gegen seinen Patenonkel wehrte. Harry wusste nicht, was er tun sollte. Er wusste dass Snape Simon töten würde, aber Harry war sich nicht sicher, ob er ihn davon abhalten sollte. Vor drei Jahren hatte er Sirius und Remus abgehalten, Pettigrew zu töten. Dieser war entkommen und hat Voldemort geholfen zurückzukehren.
 

"Harry,... hilf mir!" flüsterte Simon.
 

"Nein!" entschied Harry, "diesmal nicht!" Er wandte seinen Blick von den beiden ab und nahm seinen Weg wieder auf. Er stolperte und fiel auf die Knie.
 

***
 

"Der Zauberstab,..." ging es Harry durch den Kopf und starrte auf den Gegenstand der ihm aus der Hand fiel und vor ihm auf den Boden landete. Er hatte, ohne es zu merken, immer noch Snapes Zauberstab in der Hand. Zitternd streckte er seine Hand danach aus.
 

Er könnte jetzt apparieren dachte er, aber da Snape enttarnt war, würde er ihn sicher noch brauchen. Harry sah noch einmal zurück. Snape war über Simon gebeugt, der aber inzwischen regungslos auf der feuchten Wiese lag. Harry setzte sich auf und richtete den Zauberstab auf sein Bein.
 

"Calmante," murmelte er und der Schmerz ließ sofort nach. Er wiederholte den schmerzstillenden Zauber bei seinen anderen Wunden.
 

"Corpus Inflamare!" Die Stimme von Lucius Malfoy ließ Harry aufschrecken. Sie klang bedrohlich nah und Harry drehte sich um. Der Fluch hatte Severus Snape getroffen. Blau-weiße Flammen glommen auf und innerhalb von Sekunden war ein großer Teil von Snapes schwarzer Robe von ihnen erfasst worden. Er ließ von Simon ab, der regungslos am Boden lag, und sprang auf. Harry umklammerte Snapes Zauberstab und stürmte aus seinem Versteck hervor.
 

"Finite Incantatem!" schrie Harry und ein sanft gelber Strahl entwich der Zauberstabspitze. Sie trafen Snapes brennenden Körper, doch der Zauber tat keine Wirkung. Panisch versuchte Harry es noch ein zweites Mal, doch wieder hatte er keinen Erfolg. Vielleicht war das ein falscher Zauber, aber er wusste, dass Hermine damals Simon damit gerettet hatte, doch auch sein dritter Versuch schlug fehl. Lucius Malfoy lachte laut auf und Harry drehte sich zu ihm um.
 

"Du kannst ihm nicht mehr helfen," sagte er hämisch und sein Zauberstab war auf Harry gerichtet.
 

"Avada Kedavra," rief Lucius. Harry sprang erschrocken beiseite und der Zauber verfehlte Harry nur um wenige Zentimeter.
 

"Stupor," konterte er noch während er beiseite Sprang, aber auch sein Zauber verfehlte sein Ziel. Wie aus dem nichts tauchte ein Auror auf, der Lucius nun auch von der anderen Seite angriff. Harry vergewisserte sich, dass der Auror mit Lucius zurechtkam, dann drehte er sich um.
 

Snapes Körper war ein paar Meter vor ihm auf dem Boden zusammengesunken und komplett von den blau-weißen Flammen verschlungen.
 

"Finite Incantatem," versuchte Harry es ein weiteres Mal, wieder verließ ein gelber Strahl den Zauberstab, doch auch diesmal wurde der Strahl wirkungslos von den Flammen verzerrt. Harry schüttelte ungläubig den Kopf. Panisch drehte er sich um und seine Augen suchten nach Hilfe, doch es war keiner in der Nähe. Selbst Lucius und der Auror waren ein ganzes Stück weiter weg.
 

Harry durchfuhr ein plötzliches Kribbeln, irgendetwas veränderte sich, seine Nackenhaare sträubten sich, als er realisierte, dass es allmählich, ganz langsam dunkler wurde.
 

"SEVERUS ... NEIN!!!" Simons Schrei ließ Harrys Körper zusammenzucken. Bis auf die Flüche, die von der Lichtung zu ihnen drang war es sehr still ... und auffällig dunkel. Harry wollte sich nicht umdrehen, wollte nicht sehen was passiert war, aber er zwang sich dazu. Severus war verschwunden, die Flammen, die seinen Körper bis vor einem Moment noch umgaben waren erloschen. Harry schluckte und trat vor. Beißende Rauchschwaden, die stark nach verbranntem Fleisch rochen schlugen ihm ins Gesicht. Mühsam kämpfte Harry gegen den plötzlich aufkommenden Brechreiz an. Entsetzt starrte er auf die Stelle, wo Snape zuletzt gelegen hatte. Das Gras war schwarz und an einigen Stellen züngelte noch eine kleine Flamme auf, doch Snapes Körper war verschwunden. Harry biss sich auf seine Unterlippe.
 

'Nein, das darf nicht...' drangen Harrys Gedanken hervor, aber instinktiv wusste er, dass Severus Snape tot war.
 

***
 

Die letzten Rauchwolken verflüchtigten sich allmählich und der leichte Wind ließ den unangenehmen Geruch langsam schwächer werden. Harrys Blick fiel auf Simon, der kniend auf dem Boden saß und ebenfalls auf die, vom Feuer versengte, Stelle starrte. Harry umklammerte den Zauberstab noch fester, richtete ihn auf Simon und trat näher an ihn heran.
 

Harry wusste nicht, was ihn dazu trieb. Seine Beine fühlten sich taub an und sein Blick war verbittert auf den jungen Mann gerichtet.
 

"Simon, es ist aus," sagte er kühl. Dieser drehte sich um und Harry zuckte zusammen. Simons blasse Haut war über und über mit Blut beschmiert. Harry trat noch näher an ihn heran. Jetzt konnte er ihn genau erkennen und er wünschte sich, es nicht zu sehen. Das Blut durchtränkte seine gesamte Kleidung. Simon wischte sein Gesicht am Ärmel ab und zeigte noch mehr blasse, fast weiße, Haut. Seine Lippen dagegen schimmerten bläulich und seine blassblauen Augen wirkten glanzlos und leer. Sie fixierten Harry, doch er blieb stumm. Er schien sehr viel Blut verloren zu haben.
 

Harry betrachtete Simon eine Weile und in ihm stieg Wut auf. Simon hatte ihn ausgenutzt, ausgeliefert und mit den anderen Todessern zusammen gefoltert. Harry verspürte das starke Bedürfnis ihn zu töten, aber Simons derzeitiger Zustand ließ ihn stocken. Simons Körper zuckte zusammen. Er schien starke Schmerzen zu haben und hielt sich mit einer Hand den Bauch.
 

"Worauf wartest du," flüsterte Simon heiser und zeigte Harry ein schwaches, aber dennoch, diabolisches Lächeln. Harry hob zögernd seinen Zauberstab.

"Du wagst es nicht..." sagte er spöttisch, "An deiner Stelle würde ich nicht warten bis dein Gegner seinen Zauberstab wieder gefunden hat." Simon erhob sich schwankend.
 

"Bleib wo du bist," sagte Harry drohend, wich aber einen Schritt zurück, "oder ich werde dir was antun." Simon lachte kalt und Harry erschrak. An Boshaftigkeit hatte Simon nichts verloren.
 

"Du??? Nein, das wagst du nicht." sagte Simon spöttisch und trat einen Schritt auf Harry zu.
 

"Willst du es darauf ankommen lassen?" fragte Harry kühl. Simon stockte kurz. Schmerzverzerrt wandte er sich und hielt mit beiden Händen den Bauch. Seine Beine gaben nach und er fiel auf die Knie. Die Augen der beiden trafen sich kurz, bevor Simon sich nach vorne beugte und erbrach. Ein Schwall glänzend, rotes Blut kam aus seinem Mund. Simon jappte nach Luft, bevor er sich wieder vor Schmerzen krümmte. Kleine Schweißperlen bildeten sich auf der fast weißen Haut und er übergab sich ein weiteres Mal.
 

"Oh, mein Gott,..." flüsterte Harry entsetzt. Snape schien Simon doch schwerer verwundet zu haben, wie es erst den Anschein hatte.
 

"Hast du vergessen, dass du mich töten wolltest?" fragte Simon, als er sich wieder gefangen hatte. Harry starrte zu Simon hinunter, seine Hand packte den Zauberstab noch fester und erhob ihn. Den Fluch kannte er, obwohl er ihn noch nie benutzt hatte, doch wenn, wie beim Cruciatus Fluch auch, der Hass und der Wille etwas Derartiges zu tun, ausschlaggebend waren, würde der Zauber seine Wirkung tun.
 

"Av..." Jemand griff fest um Harrys Handgelenk.
 

"Nein, Harry,... Warte!" Remus Lupin wirkte ein wenig außer Atem und Harry ließ seine Hand sinken.
 

"Er ist es nicht wert, dich zu seinem Mörder zu machen," sagte Lupin streng.

Lupin trat näher an Simon heran und musterte ihn. Plötzlich hielt er inne. Harry war sich nicht sicher, aber er glaubte zu erkennen, wie Lupins Augen sich entsetzt weiteten. Fassungslos schüttelte er den Kopf.
 

"Mein Instinkt hat mich also nicht betrogen," murmelte er gedankenverloren, "...Ich hätte es wissen müssen."
 

"Hau ab, du miese Kreatur!" zischte Simon scharf und warf Lupin einen verächtlichen Blick zu. Lupins Augen fixierten sofort den verletzten jungen Mann vor sich aber er blieb ruhig.
 

"Wir werden ja sehen..." sagte Remus kühl und lächelte, "Ich würde mein Schicksal, deinem vorziehen."
 

"SIMON!!" Bellatrix Lestrange kam auf sie zugeschossen. Sie wirkte blass als sie ihren Sohn erblickte, doch sie fasste sich sofort und griff Lupin mit einem Schockzauber an, der aber geschickt auswich.
 

"Expelliarmus," schrie Harry. Der Entwaffnungszauber traf Bellatrix und sie stolperte taumelnd rückwärts. Sie verlor ihren Zauberstab, fing sich aber an einem Baum ab, um nicht zu stürzen. Harry trat noch näher an sie heran, den Zauberstab drohend erhoben.
 

"Stupor," rief Simon schwach. Harry drehte sich um und musste zusehen wie Remus, vom Fluch getroffen, nach vorne umkippte.
 

"Expelli..." fing Harry an und sein Zauberstab war auf Simon gerichtet, doch ein fester Stoß in die Seite ließ ihn stocken. Harry verlor das Gleichgewicht und stürzte. Bellatrix lachte auf, nahm ihren Zauberstab wieder vom Boden auf und rannte zu ihrem Sohn. Simon sackte schwach auf die Knie und schien gegen ein erneutes Erbrechen zu kämpfen. Harry hatte sich beim Sturz am Kopf gestoßen, doch das war jetzt egal. Mühsam und mit dröhnendem Schädel setzte er sich auf.
 

"Expelliarmus!" rief er erneut, doch Bellatrix und Simon disapparierten in dem Moment, als der Entwaffnungszauber die Zauberstabspitze verließ. Harry starrte einen Augenblick auf die Stelle wo sie gerade noch gewesen waren.

Sein Kopf tat weh und er fuhr mit einer Hand über seinen Hinterkopf. Blut sickerte aus einer kleinen Wunde. Es brannte und seine Kopfschmerzen waren immer noch sehr stark. Lupin lag nicht weit entfernt von ihm auf den Boden und Harry versuchte trotz allem aufzustehen. Ihm wurde schwindelig und nach einem weiteren missglückten Versuch, legte er die Strecke auf allen Vieren zurück.
 

"Enervate," flüsterte Harry. Lupin öffnete die Augen und richtete sich rasch auf.
 

"Bist du OK, Harry?"
 

"Ich glaube schon," antwortete dieser matt und nickte kaum merklich.
 

"Kannst du aufstehen?" fragte Lupin weiter und reichte Harry eine Hand. Harrys Beine fühlten sich wabbelig an, sein Kopf schmerzte immer noch, aber der Schwindel hatte nachgelassen. Harrys Blick fiel noch mal auf die Ebene. Der Kampf schien beendet zu sein. Es war ausgesprochen still. Kein Windhauch regte sich und Harry erkannte verschwommen mehrere Leute, die auf sie zukamen.
 

***
 

"Harry," hörte er Dumbledores sanfte Stimme, doch dieser reagierte nicht, sondern starrte auf einen schwarzen Fleck unweit von ihm. Er biss sich wieder auf die Unterlippe bis er den salzigen Geschmack von Blut schmeckte.
 

"Snape ... ist tot," stotterte er leise.
 

"Ich weiß," sagte Dumbledore seufzend, "Ich habe es gesehen." Einen Moment schwiegen auch die anderen.
 

"Harry, ..." Am ganzen Körper zitternd, drehte Harry sich um und sah den Schulleiter an, "Du bist verletzt... Meinst du, du kannst noch apparieren?" Harry brauchte eine Weile bis ihm klar wurde, was Dumbledore von ihm wollte, aber schließlich nickte er.
 

"Dann auf nach Hogwarts mit dir. Ich komme mit ... Remus, du auch?" Lupin nickte. Harry umklammerte Snapes Zauberstab wieder fester mit seiner rechten Hand und disapparierte. Er landete am Rande des Schulgeländes und keine Sekunde später waren Dumbledore und Lupin wieder an seiner Seite.

In den letzten Stunden hatte er nicht geglaubt, das Schloss jemals wieder zu sehen. Ganz langsam und auch nur vage, kam ihm in den Sinn, wie oft er heute Abend um sein Leben gebangt hatte und wie oft er nur um haaresbreite dem Tod entkommen war.
 

Von Lupin gestützt humpelte Harry auf das Schlossportal zu. Ihm war nicht nach reden zumute und schwieg den ganzen Weg zum Krankenflügel. Es war immer noch tiefste Nacht und Hogwarts wirkte wie ausgestorben.
 

Im Krankenflügel angekommen ließ Harry sich zitternd und erschöpft auf das nächstbeste Bett nieder. Dumbledore eilte auf die andere Seite des Raumes und holte Madame Pomfrey hinzu.
 

***
 

"Oh mein Gott...," flüsterte sie, als sie Harry erblickte und schlug sich die Hand vor den Mund. Die unzähligen Wunden, an Harrys Oberkörper hatten zwar aufgehört zu schmerzen, aber vereinzelnd bluteten sie noch ein wenig. Er war froh endlich zu liegen, die Gewissheit zu haben jetzt in Sicherheit zu sein. Innerlich war er leer und er schloss erschöpft seine Augen.
 

"Harry," sagte Dumbledore ruhig. Mühsam drehte Harry seinen Kopf. Er schlug nur einen Moment die Augen auf, erblickte den Schulleiter, der besorgt zu ihm hinuntersah, aber dann fielen sie ihm wieder zu, "Madame Pomfrey wird sich um dich kümmern, ... Sie wird dich in einen traumlosen Schlaf versetzen ... Wenn du dich ein wenig erholt hast, können wir morgen reden." Harry nickte schwach. Er wäre jetzt sowieso nicht in der Lage darüber zu reden. Er wollte nichts mehr denken, sein Leid der letzten Stunden nicht mehr spüren und nur noch vergessen. Vage drangen die Schritte in sein Ohr, die sich von seinem Bett entfernten und dann hörte er eine Tür, die geöffnet wurde und sich einen Augenblick später wieder schloss.
 

Er spürte, wie Madame Pomfrey mit einem warmen, feuchten Tuch über seine Wunden wischte. Es war angenehm und das warme Wasser zog die Kälte aus seinem Körper. Doch als er eine Zauberstabspitze auf seinem Körper spürte, schrak er auf und öffnete panisch die Augen.
 

"Mr. Potter, beruhigen sie sich," sagte Madame Pomfrey und drückte ihn sanft zurück auf die Matratze, "Ich werde die Wunden schließen, es könnte ein wenig schmerzhaft sein, aber danach können sie schlafen." Harry sah sie verwirrt an, nickte schließlich und legte sich wieder hin. Er schloss seine Augen und ließ es über sich geschehen. Der Zauber übte eine große Hitze aus und er biss die Zähne aufeinander. Ein Zischen entwich seinem Mund bei jeder Wunde, die sie heilte und es tauchten wieder grausame Bilder vor seinem inneren Auge auf.
 

***
 

"Piaga rifornimento," rief Simon und ein brennender Schmerz durchfuhr seine Schulter ... Harry saß am Baum zusammengekauert: "Diesmal ist es aus," sagte Simon kalt und erhob seinen Zauberstab ... "Finite Incantatem," schrie Harry, doch die blau-weißen Flammen verschluckten wirkungslos den gelben Strahl, der seinem Zauberstab entwich
 

***
 

"NEIN," keuchte Harry und schrak auf... Er zitterte am ganzen Körper und er brauchte eine ganze Weile bis er realisierte, wo er war.
 

"Mr. Potter," sagte Madame Pomfrey erschrocken.
 

"Es tut mir leid," sagte Harry zitternd, "Es ist ... es ist..." Er wusste nicht was er sagen sollte und brach schließlich ab.
 

"Der Spuk ist vorbei ... Sie sind wieder in Sicherheit..." Harry blieb aber in seinem Bett sitzen und starrte die Wand vor ihm an. Er hatte Madame Pomfrey etwas sagen hören, aber nicht auf den Inhalt geachtet. Zitternd wandte er sich zu ihr um.
 

"Ich werde Ihnen jetzt den Trank holen, dann können sie, für den Moment zumindest, alles vergessen," sagte sie und stand auf. Mit einem Zug leerte Harry den Becher, den Madame Pomfrey ihm gab und er ließ sich erschöpft wieder zurück auf das Bett fallen.
 

"So ist gut, ... morgen geht es Ihnen vielleicht schon besser," sagte sie leise, nahm den Becher an sich und löschte das Licht. Der Trank tat seine Wirkung und Harry fielen nach nur wenigen Minuten die Augen zu, alle Sorgen, Ängste und die grausamen Erinnerungen verschwammen und die Welt um ihn herum wurde schwarz.
 

****** to be continued ******
 

Es ist noch nicht vorbei. Ein Kapitel fehlt noch, das lade ich irgendwie in den nächsten tagen noch hoch.
 

Ich muss allerdings auch noch sagen, dass es eine Fortsetzung gibt, die ich aus bestimmten Gründen nicht hier posten werde. Wer dennoch interesse hat, schreibt mir am besten eine Mail: AltronSL@gmx.de

oder per ENS, oder in seine nächste Rückmeldung wobei *seufz* Den Link gibt es dann, nach dem 23. und somit letzten Kapitel, per Rundmail, wenn ihr eure Addy zurücklasst...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-03-04T19:15:26+00:00 04.03.2005 20:15
Mehr als SUPER..fällt mir echt net ein...bin sprachlos und dpri weil du -Snape getötet hast..*wahääääääää**heul
#+ *drop*
MENNOOOOOOOOOOOOO!!!!
Ro-Angel
Von: abgemeldet
2005-03-04T17:28:20+00:00 04.03.2005 18:28
schreib weitaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa *nix mehr sagen kann, weil sie zu geschockt is*

Ca
Von:  DarkEye
2005-03-03T20:54:36+00:00 03.03.2005 21:54
*kreisch* WAS HAST DU MEINEN SEVI ANGETAN!!!!

ihn so sterben zu lassen ist wahnsinn....

aber echt toll geschrieben

weiter

dark
Von: abgemeldet
2005-03-02T19:14:18+00:00 02.03.2005 20:14
oh.mein.GOTT!!!
da verpass ich es, die letzten drei pitel zu lesen und dann SO WAS!!!*total shocking*
aber hast du dir gut ausgedacht, muss man dir wirklich lassen!*respect*
eine fortsetzung würde auch in meinem interesse liegen, doch sie wäre sicherlich nicht dringend notwendig...*seufz*

naja, bis bald
bye
mio

ps:erste!!!


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