Bittersweet
*Blackys Lieblingsvorspann* Schuld an dieser Story sind Aoshi-chan, weil sie nach einer Yuriy/Kai gefragt hat *zwinker*, Devil, weil sie unbedingt mal eine Story zwischen den beiden von mir haben wollte(ne, onee-chan?) und Apocalyptica feat V. Valo und Lauri Gott-weiß-wie-das-Vieh-heißt mit dem Lied "Bittersweet" (luv it!!!)
Eisblau und feuerrot.
Zwei paar Augen, die sich eisern anfunkelten, zwei Farben, die sich gegenseitig abstießen, zwei junge Männer. Schweigend standen sie sich gegenüber, starrten einander an, als wollten sie sich allein mit ihren Blicken in die Knie zwingen. Auch jetzt schon schienen sie sich zu bekämpfen, trugen eine Schlacht um den stärkeren Willen aus. Keiner würde aufgeben bis der andere nicht verlor. Und keiner würde verlieren.
Schon seit Jahren waren sie Konkurrenten, standen schon immer auf der jeweils anderen Seite. Und selbst in der Zeit, als sie noch nebeneinander antraten waren sie nicht gewillt, zusammenzuarbeiten. Beide waren sie Einzelkämpfer, Einzelgänger. Beide wurden sie sonst von Tausenden umjubelt, bewundert. Jetzt waren sie allein. Sie kümmerten sich nicht darum. Denn was jetzt zählte ist nur dieser eine Moment völliger Ebenbürtigkeit. Es gab keinen, der insgesamt so gut war wie sie. Keiner, der sonst die Bezeichnung "würdiger Gegner" verdiente. Nur sie.
Der eine, stets darauf vorbereitet, eines Tages der Beste von allen zu werden. Ihn hatte man schon immer härter bestraft als alle anderen, stärker trainiert, mehr unterstützt. Und jetzt hasste er sie dafür. Sie hatten ihm seine Kindheit weggenommen, ihn dazu gezwungen, erwachsen zu werden. Jetzt war er stärker als sie alle zusammen. Nur einen, einen konnte er noch nicht schlagen.
Und dieser andere stand ihm direkt gegenüber, lächelte ihn kalt wie eh und je an. Ihm hatte keiner geholfen, so stark zu werden, wie er jetzt war. Er musste seinen Weg ganz alleine beschreiten. Er hatte keine Privilegien, wurde wie ein Fußabtreter behandelt. Aber heute, heute würde er es ihm zeigen, wollte Kai beweißen, das er besser war, dass er sich den Platz an der Spitze verdient hatte und nicht jener Silberhaarige.
Beide hassten sie sich, verachteten einander. Sie widersprechen einander sosehr, genau wie ihre Bitbeasts. Dranzer und Wolborg. Feuer und Eis. Kai und Yuriy. Zwei Eisprinzen die sich so gar nicht ähnlich waren und dennoch so viel gemeinsam hatten. Wie lange hatten sie bereits auf diesen Tag gewartet, das erste, richtige Duell zwischen den beiden. Ohne faule Tricks, ohne die Absicht, etwas für ihr Team gewinnen zu müssen. Einfach nur um endlich herauszufinden, wer von ihnen beiden besser war.
"Let it rip", zischten beide, starteten ihre Blades und hetzten sie sogleich aufeinander los. Wie in einem Spiel umkreisten sie sich, suchten einen Vorteil für einen Angriff. Beide waren sie konzentriert, Obwohl ihr Match erst Sekunden laufen konnte hatten sie bereits Schweißperlen auf der Stirn. Verbissen wurde nach einer Strategie gesucht, einer Taktik um den anderen zu verwirren. Denn von der Kraft und der Ausdauer her konnte keiner der beiden gewinnen, dafür waren sie einfach zu gut geworden.
Trotzdem ließen sie ihre Blades mit voller Wucht aufeinander krachen nur um zu sehen, wie sinnlos das doch war. Und noch während sowohl Dranzer wie auch Wolborg ins Schleudern gerieten und aus der Beyarena flogen klebten schon ihre Lippen aufeinander, teilten eben das, was nie hätte geschehen sollen. Keiner von ihnen hatte angefangen und keiner würde diesen Kuss beenden.
Gierige Zungen rangen miteinander, versuchten verzweifelt die Herrschaft zu erlangen, aber selbst hier waren sie sich ebenbürtig. Kalte Hände fuhren unter die Kleidung, berührten erhitzte Haut, brachten beide zum keuchen. Jetzt, Genau In Diesem Moment gab es kein Halten, kein zurück. Warum gerade jetzt die alte Feindschaft in ihren Grenzen verschwamm? Wer wusste das schon. Wer konnte schon sagen, was genau die beiden dazu bewegte, ausgerechnet jetzt über einander herzufallen? Niemand.
Denn niemand konnte sehen, was wirklich zwischen den beiden herrschte. Niemand hatte das Recht, über ihr Verhalten, über ihre Beziehung zu einander ein Urteil zu fällen. Ob sie beide überhaupt wussten, was sie da taten? Das war doch Wahnsinn, sie hasste sich. Aber, wer kann sagen, was genau Hass ist, wo er beginnt und wohl er endet. Wer wagt es, zwischen hassen und lieben eine gerade grenze zu ziehen, diese beiden verschiedenen, so ähnlichen Gefühle genau zuordnen zu wollen.
Ihre Berührungen waren so verlangen, so hoffnungslos, als versuchten sie, die Jahre, die man ihnen genommen hatte mit diesem einen Mal aufzuwiegen. Vielleicht, ja vielleicht wäre es ja anders zwischen ihnen verlaufen, hätte man sie nicht dazu gezwungen, Einander zu hassen um nicht wahnsinnig zu werden.
Beide wussten sie, dass es einmalig sein würde und beide genossen sie es. Immer wieder haschten ihre Lippen nach einander während die Luft bereits knapp war. Zärtlich streichelten sie einander, nahmen sich wenigstens jetzt ein wenig der kostbaren Zeit. Es würde nicht reichen, dass wussten sie. Es würde nie reichen. Niemals.
Noch ein einziges Mal küssten sie sich, verzweifelt. Es war keine Liebe, war nur ein Bedürfnis nach der einen Sache, die ihnen wohl für immer verwährt bleiben würde. Alles konnten jene beiden Blader haben. Alles bis auf einander. Und alles was sie wollten war der andere, der einzige, der vielleicht den Schmerz hätte tilgen können. Doch ihr eigener Stolz zwang sie dazu, sich von einander zu lösen.
Kein Wort wurde gesprochen als sie sich trennten, kein tränenreicher Abschied, nichts dergleichen. Niemand würde hierüber erfahren, niemand durfte wissen, was wirklich zwischen den beiden sein mochte. Und selbst wenn es Liebe war so hatten sie keine Chance. Ihre Verbundenheit zueinander bestand auf ihrer Vergangenheit, die beide vergessen wollten. Einander vergessen.
Ein letzter Blick, ein letztes Lächeln. Sollten sie sich noch einmal sehen würden sie wieder Feinde sein, versuchen, sich zu besiegen auch wenn es sinnlos war. Sie waren sich viel zu ähnlich, in jeder Hinsicht. Sie würden es nie schaffen, einander zu besiegen. Wie eis und Feuer.
Eisblau und feuerrot.
ENDE
*hust* ächem...ja...ein wenig kurz, ne? Ist das da jetzt düster, traurig oder einfach nur zu schnell um sich hineinzuversetzen. Keine Ahnung, ob ich das zwischen den beiden richtig rübergebracht habe, so wie sie für einander fühlen. Ich weiß ja nicht mal selbst, ob sie sich jetzt lieben oder nicht. Mir gefiel nur das Bild der beiden ewigen Feinde, die nichts mehr wollen als einander so gut...irgendwie beschreibt das ihre Beziehung in dieser Geschichte meiner Meinung nach ziemlich genau. Was soll ich dazu noch sagen außer: Hope u enjoyed it!
Blacky
PS: Es wird noch eine "richtige" FF zu diesem Pairing folgen, fragt mich aba net genau wann...