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Capitel Punishment

Zu Deutsch: Todesstrafe
von

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Schwesternliebe

RUMS

"Das war äußerst gemein!!!", zornig legt sie den Helm auf die Kommode.

"Redest du mit mir?", ich kippe leicht mit dem Stuhl nach hinten und schau aus der Küche.

"Hai, das tu ich!!!", sagt sie, sich schon etwas beruhigender.

"Oh,... also was? Noch mal bitte! Habe gerade gelesen.", ich halte das Buch mit der linken Hand hoch und zeige mit dem rechten Zeigefinger darauf. [1]

"Ich finde dich gemein!", sagt sie schon fast den Tränen nahe und setzt sich mir gegenüber.

Ich kippe wieder nach vorne: "Du heulst doch jetzt nicht etwa weil ich dir davon gefahren bin, Chibi, oder?", ich lege das Buch auf den Tisch und setze meine Ellbogen auf um meinen Kopf zu stützen.

"Ich heule nicht!", sagt sie mit beleidigtem Tonfall und dreht sich weg.

Langsam erhebe ich mich und gehe zu ihr. "Dann ist ja gut!", und umarme sie.

Sie schließt die Augen und atmet tief ein. Auch ich genieße diesen viel zu seltenen Augenblick. Ihr Haar riecht nach Erdbeere. Und ich merke wie weich es ist. Meine Augen schließen sich und ich muss an die Zeit vor Japan denken.

///\\\

"Mummy! Hikoru läuft mir dauernd nach!!!"

Sie legt das Geschirrtuch weg und kniet sich zu mir: "Aber sie ist doch deine kleine Schwester! Sie bewundert dich! Deshalb will sie auch bei dir sein!", sie stupst meine Nasenspitze leicht an und legt den Kopf schief.

"Ich will das aber nicht! Das nervt!!!"

"Du bist für sie verantwortlich! Hikoru kann nicht auf sich selbst aufpassen. Sie ist noch zu klein! Du bist doch schon Fünf! Du kannst ja auf sie aufpassen!!!"

"Aber ich will nicht! Ich will spielen!!!"

"Kaori!", meint sie tadelnd, "Und was wird aus Hikoru?"

"Die kann ja mitspielen.", zucke ich mit den Schultern

"Was ist wenn sie sich dabei weh tut?"

"Das passiert schon nicht, Mummy! Ich pass auf sie auf! Sie ist ja noch klein!"

Mum lächelt mich an: "Oh! Das ist aber nett von dir!!!", sie wuschelt mir durchs Haar.

Saphirblaue Augen blitzen sie an: "Ich bin nicht nett!!!"

"Aber doch zu Hikoru?", sie lächelt immer noch.

"Nein!"

Mums Lächelnd gefriert und fällt ab. Sie zieht scharf die Luft ein.

"Ich hab Hikoru viel zu lieb, als dass ich nur nett zu ihr sein will!"

Ein glückliches Lächeln legt sich wieder auf das Gesicht von Mum und sie drückt mich an sie.

Ein Tapsen. Folgend von einem lauten PATSCH. [2]

Ich drehe mich um. Hikoru sitzt weinend auf den Küchenfliesen. Dad eilt zu ihr. Ich stoße ihn zur Seite: "Nein! Sie ist meine kleine Schwester!!!", ich drehe mich ihr zu, "Hast du dir was getan, Schwesterherz?", und umarme sie.

Hikoru hört auf zu weinen und blinzelt mich ungläubig an.

"Hey, Tränen stehen dir nicht! Das weißt du doch!", ich wische ihr mit meinem Pulloverärmel übers Gesicht.

"Gehen wir spielen, Chibi?", grinse ich sie an.

Ein zögerliches Lächeln legt sich auf den Mund der Kleinen, bis sie plötzlich erfreut nickt. Ich nehme ihre Hand, ziehe sie hoch und dann hinter mir her.

Mum und Dad sehen uns lächelnd nach.

///\\\
 

///\\\

"Mum! Wir sind wieder da!", ich lass die Türe offen, "Hikoru ist die Katzen suchen und begrüßen gegangen." [3]

Stille. Ich gehe in des Haus. Ein knistern zu meinen Füßen. Ich stelle den Koffer ab und hebe das auf, was geknistert hat. Unzählige Briefe, Postkarten, Zeitungen...

"Mum? Mum! Ich weiß das du zu Hause bist! Das Auto steht vor der Türe! Oder bist du spazieren gegangen? [4]", ich drehe mich im Kreis und betrete dann die Küche.

>Sauber wie immer.<

Schulter zuckend geh ich wieder in den Flur. Dort sehe ich auf den Tisch mit dem Telefon. Ein Knopf des Anrufbeantworters leuchtet. Langsam drücke ich auf den Knopf.

"Sie haben 15 Anrufe in Abwesenheit. 05. Juli, 19 Uhr 21...", hallt die Stimme der Lady durch den Raum.

"15 Anrufe in Abwesenheit... Hat's Onkel Sadao wieder übertrieben?", grinse ich.

Meine Hand greift zur Türklinke ins Wohnzimmer. Als ich inne halte: "05. Juli? Das ist unmöglich! Heute ist doch schon der 10.! Das Gerät hat sicher wieder einen Schaden!"

Ich höre etwas aus dem Wohnzimmer.

"Der TV!", ich grinse, drücke die Schnalle sanft hinunter und stoße langsam die Türe auf.

"Mum! Hast du nicht gehört? Wir sind wieder da!!! Und du musst den", ich trete in den stockdunklen Raum, "Anrufbeantworter wieder einmal reparieren lassen. Der spinnt schon wieder rum!", ich gehe zu den Fenstern und ziehe die Vorhänge beiseite, "Apropos spinnen... Spinnt Onkel Sadao wieder? Warum hat er 15 mal angerufen? Ich würd da auch nicht abheben! Ganz recht hast du Mum! Er kann schon recht nervig sein!... Man!... Hier stinkt es!!! Du sollst doch manchmal auch lüften!", dabei öffne ich die Fenster, "Du sagst doch selber immer, frische Luft ist...", meine Augen weiten sich.[5]

Etwas spiegelt sich in der Fensterscheibe wieder.

Spiegelung: Kaoris Mutter steht hinter Kaori. Sie sieht ziemlich blas aus und hat einen rötlichen Schimmer überall. Sie lächelt. Ihre Hand ruht auf der Schulter ihrer Tochter.

Ich sehe genauer hin, "Mum!", schnell drehe ich mich um, "Da bist du! Sag mal, du hast mich ja ganz schön erschreckt! Ich habe dich weder gehört noch gespürt!!!", als ich mich ganz umgedreht habe...

"Sie ist weg?!?", ich starre ins Leere. Mein Lächeln erlischt, "Man! Mum!!! Wo steckst du! Das ist echt nicht witzig! Ich vermisse dich schon so sehr, das ich Halluzinationen habe! [6] Mum!", ich sehe mich im Zimmer um, "Irgendwas stimmt hier doch nicht!", ich sehe zum laufenden TV [7].

Dann schalte ich ihn aus. Ein Knistern folgt. Langsam fahre ich mit der Handfläche darüber: "Scheiße! Ist der heiß!!! [8] Der muss schon seit einigen Stunden laufen!!!"

Mein Blick schweift weiter: "Wo ist Dads Katana?", kalt mustere ich das leere Regal.

Mit entschlossenen Schritten gehe ich hin: "Selbst der Ständer ist weg... Das ist unmöglich! Niemand außer Dad fasst es an! Und Dad ist bei Onkel Sadao in Japan! Und zwar schon seit einigen Wochen!"

Ich gehe einen Schritt weiter darauf zu. Mein Fuß stoßt auf etwas am Boden: "Da ist der Ständer!", smile ich und bücke mich um ihn aufzuheben.

Neben dem Regal ist die Türe zum Bügelzimmer. Sie ist halb offen.

"Da bist du also, Mum...", flüstere ich und verharre in meiner Position.

>Mh... Da ich schon krieche... Scheinbar hört sie wieder Diskman beim Bügeln....<, langsam krieche ich in die Richtung der Türe.

"Igitt!!!", ich springe auf, "Also! Egal was auch immer hier so nett riecht, es kommt eindeutig aus dem Bügelzimmer!!!"

Und mit einem schwungvollen Tritt, ist die Tür beiseite und um den Überraschungseffekt zu nutzen, betrete ich schnell das Zimmer: "Was hast du diesmal wieder verbrannt? Mu...", ich stoppe.

Mum sitzt am Boden gegen die Wand gelehnt. Die weiße Wand hinter ihr ist rot. Von oben zieht sich ein roter Teppich bis nach unten. Und auch auf den Seiten ist sie rot. Der hellblaue Boden unter ihr ist dunkler. Der kaputte Diskman liegt einige Schritte neben ihr. Das Bügelbrett liegt in der Ecke. Putz blättert von der Wand. Scheinbar wurde das Brett dort gegen die Wand getreten. Der Wäschehaufen wurde umgestürzt. Teils ebenfalls rot befleckt. Eine smaragdgrüne Scheide liegt am Boden. Das dazu gehörige Katana steckt im Bauch der Person, die so zu gerichtet ist. Viele Einschüsslöcher zieren ihren Körper. Der beißende Geruch kommt von ihr.

"Mum...", ich zittere.

Unsicher gehe ich einige Schritte auf sie zu. Langsam knie ich vor ihr nieder. Ihre Augen starren traurig zur Decke. Der Mund ist halb geöffnet. Mein Blick folgt einem Rinnsal aus Blut, das vom Mund zum Kinn führt. Ein größeres kommt von der Stirn. Rubinrote, verklebte Haarsträhnen hängen in ihr Gesicht. Die dunkelroten Augen starren. Tot und ausdruckslos. Ich schlucke. Schließe die Augen. Atmen fällt schwer.

>Der bittersüße Geruch des Todes war es also, das mich gestört hatte... Kein Wunder das ich ihn nicht erkannt habe... ich war noch nie mit dem Tod konfrontiert worden...<

Ich hebe die Hand. Lege sie wie in Trance auf die eiskalte Wange. Sie ist blas. Weiß-gelblich. Nicht so wie sonst sind ihre Wangen von einem gesunden, kräftigen rosa durchzogen. Mein Blick trifft ihren. Kein Glanz in ihren schönen Augen, in denen ich mich immer so gern verloren habe. Langsam streiche ich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Schön bis in den Tod! [9]", flüstere ich trocken, "Wer hat dir das angetan? [10]", Wut steigt in mir auf, "Welcher Baka hat dieses Massaker angerichtet? [10]", wieder blicke ich in ihre Augen. Plötzlich zuckt ein Blitz vor meinen Augen. Ich bin wie erstarrt, kann mich nicht mehr bewegen.

Langsam ergibt sich ein Bild vor meinen Augen. Laute Musik dröhnt in meinen Ohren. In meinen Händen eine weiße Bluse. Ich lege sie auf das Bügelbrett und nehme mir das Bügeleisen. Die Türe öffnet sich leise. Aus meinen Augenwinkel sehe ich, wie fünf Männer den Raum betreten. Meine Hand legt sich auf den Diskman. Sie versucht ihn aus zu schalten. Statt dessen fällt er zu Boden und zerspringt. Schnell kommen die Männer näher.

"Was wollt ihr hier? Wie kommt ihr hier herein?", meine Stimme klingt kratzig.

Der Mann ganz links tritt gegen das Bügeleisen. Ich sehe wie es in die Ecke fliegt. Das Bügeleisen schlägt auf dem Boden auf. Der Mann tritt es in die andere Richtung. Dort kracht es gegen den Kasten. Der Mann in der Mitte fängt an mit mir zu reden. Ich verstehe ihn nicht. Verstehe seine Sprache nicht.

Langsam schüttel ich den Kopf: "Ich verstehe sie nicht! Was soll das alles? Was wollen sie von mir?"

Er hält ein smaragdgrünes Katana in der Hand. Ich weiß wohin es gehört. Und das ist sicher nicht die vorher bestimmte Hand die es führen soll.

Führen Darf!: "Das gehört nicht ihnen! Legen sie es zurück, bevor ich die Polizei rufe!!! [11]"

Der Mann grinst dreckig. Dann zieht er es aus der Scheide. Lässt die Scheide fallen. Betrachtet die Klinge. Fährt prüfend mit dem Daumen darüber. Hinter lässt einen rötlichen Schimmer auf der Schneide. Er nickt.

Schmerzen! Ein Schmerz durchzuckt mich. Möchte aufschreien, doch mein Stolz verbittet es mir. Ich blicke zu meinen Bauch, wo Mittler weile die Klinge steckt. Das Katana wird gedreht. Dann tritt der Mann gegen den Griff. Ich werde nach hinten geschleudert. Ich treffe unsanft auf die Mauer hinter mir. Mein Kopf schlägt auf. Es machen sich stechende Schmerzen darin breit. Langsam gleite ich an der Wand entlang nach unten. Ein metallischer Geschmack macht sich in meinem Mund breit. Ich spucke. Eine rote Flüssigkeit trifft den Boden vor dem Mann. Langsam rinnt mir etwas warmes an der Schläfe entlang. Der Mann im Anzug grinst. Er sagt etwas. Selbst wenn er es in meiner Sprache gesagt hätte, ich hätte es nicht verstanden. Wieder schüttle ich den Kopf. Will etwas sagen, doch es kommt nichts heraus. Meine Gliedmaßen gehorchen mir nicht mehr. Schnell schnellt der Fuß des Mannes nach oben und er tritt mir ins Gesicht. Durch die Wucht wird mein Gesicht zur linken Seite geschleudert. Ich spucke wieder Blut vor den Mann. Diesmal mehr. Diesmal dunkler. Dann bückt sich der Mann. Er ist meinem Gesicht mit seinem sehr nahe. Ich spüre seinen Atem. Ich öffne die Augen. Er verschwimmt immer wieder. Trotzdem hasse ich diesen Mann mit jeder Faser meines Herzens. Ich spucke ihm diesmal ins Gesicht. Er schreckt hoch. Ein Brennen auf meiner Wange sagt mir, das er mich geschlagen haben muss. Ich spüre nichts mehr. Nehme fast nichts mehr wahr. Ein Stechen in meinem Arm holt mich zurück. Etwas läuft meinen Arm innerlich hoch. Mein Herz schlägt langsam, unregelmäßig. Doch plötzlich wieder schnell. Ich öffne meine Augen erneut. Sehe einen Mann der neben mir kniet. Er hält etwas in der Hand. Eine Spritze.

Der Mann im Anzug kniet sich wieder zu mir. Wieder sagt er etwas. Ich bin müde. Will schlafen. Meine Augen zu machen. Doch der Mann schlägt mich erneut. Drückt dann das Schwert fester in meinen Bauch. Durch dieses gespritzte Mittel spüre ich wieder etwas. Meine Sachen fühlen sich nass an. Sie sind warm. Der Druck auf meinen Bauch erhöht sich. Ich beiße meine Zähne zusammen. Dieser Atem in meinem Gesicht widert mich an. Ich spüre seine Lippen auf meinen. Wie gerne würde ich mich wehren, doch es geht einfach nicht. Langsam dringt seine Zunge in meinen Mund vor. Mit aller letzter Kraft beiße ich zu. Er flucht. Wieder ein Brennen. Diesmal links.

>Sterben! Ich will nur noch sterben!!!<

Als hätte er es gehört, drückt er das Katana noch einmal scharf in meinen Bauch. Er dreht es genüßlich. Ich schließe vor Schmerz die Augen. Es fallen Schüsse. Ich spüre aufprallende Kugeln, die sich in mein Fleisch bohren. Es schmerzt. Wie heiße, spitze Dolche. Plötzlich Schwarz. Der Schmerz hält an. Stille. Ich höre die Schüsse nicht mehr. Ich spüre die Schüsse nicht mehr. Ich sehen die Schüsse nicht mehr. Schwarz. Stille. Die Schmerzen verschwinden.

Ich höre eine Stimme. Kaori. Sie ist im Wohnzimmer. Ich stehe auf. Greife noch der Türklinke. Doch ich kann die Tür einfach durchschreiten. [12] Ich sehe Kaori sie zieht die Vorhänge zur Seite. Erzählt mir etwas. Ich muss lächeln. Sie regt sich über Sadao auf. Ich trete hinter sie. Lege ihr meine Hand auf die Schulter. Sie bemerkt mich nicht.

"Meine Große! Ich liebe dich! Weißt du das? Ich liebe dich genauso stark wie Hikoru! Ich habe euch beide vermisst!", ich lächle wieder.

Doch Kaori ignoriert mich. Erzählt mir über die frische Luft, wie wichtig sie ist...

"Hörst du mich etwa nicht?"

Sie sieht die Spiegelung im Fenster. Ich lächle sie an. Sie dreht sich um.

Etwas ruft mich. Ich scheine mich in Luft auf zu lösen.

"Ich liebe euch! Pass gut auf deine Schwester auf! Ich bin immer bei euch!", ich verlasse die Welt lächelnd.

Die Zeit hat mir 5 Tage gewährt in denen ich fest geschlafen habe. Um mich nun zu verabschieden. Um meine Größte noch einmal zu sehen. Noch einmal zu hören. Ich bin sehr dankbar! Es ist Zeit zu gehen. Endlich Frieden zu finden! Ein Flimmern gefolgt von Schwärze.

Ich schlage meine saphirenen Augen auf. Schweratmend lehne ich mich zurück.

>Was zur Hölle... Nun weiß ich wenigstens wie es passiert ist. Und vor allem WER es war. Dieser japanische Baka! Als ich das letzte Mal bei Onkel Sadao war, war er in den Nachrichten... Klar das du ihn nicht verstanden hast! Er hat ja Japanisch mit dir geredet. Du verstehst diese Sprache nicht wirklich. Nur ein paar Worte. Doch ich hab sie sehr wohl verstanden! Dank Dad und Onkel Sadao. Aber glaub mir! Ich finde dieses Schwein, dass dich getötet hat!!!<, ich knirsche mit den Zähnen.

Langsam richte ich mich wieder auf. Mein Blick richtet sich auf ihren Hals. Sie trägt die Kette mit dem Familienwappen. Ich küsse sie auf die Stirn.

"Vergib mir!", und mit diesen Worten nehme ich ihr die Kette ab.

Dann richte ich mich auf. Langsam und sorgfältig ziehe ich ihr das Katana heraus.

Hebe die weiße Bluse vom Boden und wische damit die Klinge ab. Ich werfe die Bluse auf den umgekippten Wäscheberg und schiebe das Katana in seine Scheide.

"Kaori?", höre ich es aus der Küche.

Ich wirble herum, stecke die Kette in meine Rocktasche und lege das Katana auf den Boden. Schnell verlasse ich das Zimmer und schließe leise die Türe.

Trete weiter ins Wohnzimmer und rufe ihr zu: "Hier, Hikoru!"

"Hy! Weißt du wo Mum ist?", sie blickt sich im Wohnzimmer um, "Hast du einen Geist gesehen?", sie lächelt mich an.

>Ja!<, ich sehe zum Fenster, "Nein, hab ich nicht!", smile ich falsch, "Mum ist bei Vlad! Sie hat gerade vorhin angerufen."

"Cool! Gehen wir?", sie legt den Kopf schief.

"Sie bat mich auch noch etwas für sie zu erledigen. Ich komme bald nach!"

"Gut! Bis später!", sie nickt mir zu und läuft aus der Türe.

Schnell gehe ich zum Telefon in den Flur.

Meine Hand wählt schon von selber. Ein Tuten folgt.

"Vlad?", ich halte angespannt den Hörer in der Hand, "Du musst mir jetzt ganz genau zu hören..."

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///\\\

Ich lege den Hörer auf. Dann begebe ich mich wieder ins Wohnzimmer. Leise seufze ich.

Während dem Gespräch habe ich den Anhänger des Wappens in meiner Hand gehalten.

"Auf der Flucht also... Aber mit Ehre!", ich drücke das Wappen in meiner Hand.

Ein Nicken von mir folgt.

Ich bestätige mich somit selbst: "Mit Ehre!"

Schnell hole ich mir zwei Rücksäcke. Alles was wichtig ist, wird eingepackt.

Sogar ein Foto finde ich. Es ist im Nachttisch von Mum.

Foto:

Ihre Mutter sitzt auf einem rotbraunen Sessel.

Sie trägt ein altes schwarzes Kleid.

Rechts neben ihr, steht in einem blutroten Anzug ihr Vater.

Linkes neben ihrer Mutter steht Kaori.

Sie trägt ein saphirfarbenes Kleid.

Auf dem Schoß ihrer Mutter sitzt Hikoru.

Sie trägt ebenfalls ein saphirblaues Kleid, nur etwas kürzer und anders.

Kaori hat ihr Gesicht lächelnd Hikoru zu gewendet.

Und ihre Hand ruht auf dem Kopf der Kleinen, die verschlafen gerade aus schaut.

Die Eltern sehen sich an.

Kaori ist auf dem Bild sechs.

Hikoru vier Jahre alt.
 

>Mum glaubte halt, dass die Seele eingefangen wird. [13] Sieht man genau hin, sieht man, dass sie Dad vorwurfsvoll anschaut.<

Dann gehe ich in den Geräteschuppen und hole Benzin.

Kontrollierend gehe ich noch einmal durch die Zimmer. Das Benzin dabei gut verteilend.

Mein Abschlusszimmer ist das Bügelzimmer. Ich packe das Katana ein. Mittler Weile liegt Mum in ihrem Bett. Noch einmal gehe ich ins Wohnzimmer, schließe die Fenster, gehe aus der Türe und die Treppen hoch.

Lächelnd stelle ich mich vor das Ehebett: "Jetzt siehst du friedlich aus! Ich liebe dich Mum! Wir sehen uns!", ich küsse meine rechte Hand und lege sie ihr dann auf die Stirn. [14]

Zügig verlasse ich das nun brennende Haus.

Auch der Geräteschuppen brennt und die Trauerweide hinter dem Haus.

"Niemand soll sich an die Familie Hamanoya erinnern! Ab jetzt gibt es sie nicht mehr! Es wird sie auch nie wieder geben! Es hat sie sogar nie gegeben! [15]", ich grüße noch einmal und drehe mich dann um. Kalte, schwarz schimmernde saphirblaue Augen glitzern gefährlich.

///\\\

Was hab ich damals für einen Blödsinn geredet... Ich war Zwölf und sie... Zehn. Wie erklärt man einer Zehnjährigen, dass sie ihre Mutter nicht sehen kann? Nie wieder! Doch Chiyo war immer anders! Sie hat mir vertraut... Auch wenn mich diese Bilder bis heute verfolgen, bin ich doch froh, dass ich sie nicht mit ihr teile!!!

Sie musste bis jetzt viel zu viel erleben! Das ist nicht das Leben das sie verdient hat! Ich bin nicht die Schwester die sie verdient hat!!! Sie sollte besseres haben... Besseres, dass ich ihr nicht bieten kann... Chiyo hat das Recht auf ein normales Leben!!! Sie sollte einen Freund haben und in Schulischen Problemen versinken [16], und eine nette gute Schwester sollte ihr wieder aus dem Schulschlamassel helfen! Abends sollte sie weg gehen! In eine Disko... mit wahren Freunden... Wie ein normaler Teenager eben. Sie ist viel zu schnell erwachsen geworden! Oder besser gesagt, dazu gezwungen worden.

Etwas riss mich aus den Gedanken. Sie hatte ihre Hand auf meinen Arme gelegt und schmiegte sich an mich. Als sie plötzlich aufseufzte.

"Willst du darüber reden?"

"Über was?", ihre dunkelroten Augen blitzen wieder hinter ihren Augenliedern hervor.

"Über das was dich auch immer bedrückt!"

"Mich bedrückt nichts!!!", schnell befreit sie sich aus der Umarmung.

"Ich bin in meinem Zimmer, solltest du was brauchen.", sage ich, schnappe mir das Buch und drehe mich zum Gehen um.

Sie blickt zu Boden.

"Na, Chibi, willst du es mir nicht doch sagen?", ich bleibe im Türrahmen stehen. Habe ihr den Rücken zugewandt.

Chiyo schluckt hörbar. Stuhl rücken. Sie läuft zu mir. Ich drehe mich um und fange gerade noch ihre stürmische Umarmung auf. Leise schluchzt sie in meinen Pulli, in dem sie sich vergraben hat. Sie drückt mich fester. Unsicher lege ich meine Hand auf ihren Kopf.

>Verdammt, Chibi! Du weißt doch das ich in solchen Situationen ungeübt bin!<, bewusst abgeschirmt. Sie kann meine Gedanken nur lesen wenn ich es zulasse.

Scheinbar überrascht über meine Hand auf ihren Kopf hört sie auf zu weinen. Sie blickt auf und sieht mich an.

"Hey! Tränen stehen dir nicht! Das weißt du doch.", sanft wische ich ihr die Tränen weg.

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>Wenn sie bloß in solchen Situationen nicht immer so abweisend wäre! Moment... Dass hat sie doch damals auch zu mir gesagt... Früher immer. Als wir noch Kinder waren...<, ich sehe sie an, doch blicke ich durch sie.

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"Was ist? Warum schaust du mich so komisch an? Was liegt dir jetzt am Herzen, Chibi?", ich fahre ihr sanft durch die Haare.

Sie blickt mich ernst an. Ihre Augen wirken glasig.

"Ich will es nicht aussprechen... Lies, bitte!", flüstert sie.

Ich nicke und sehe ihr gezielt in die Augen.

"Kleines!... Süße!... Hey, Chibi! Du denkst doch wohl nicht echt das ich dich verlassen würde???", meine Hand erstarrt in der Bewegung.

"Nein, aber ich habe Angst das du es mal tun wirst! Wenn nicht so, dann stirbst du mal bei dem Scheiß den wir machen!!! Der Typ heute hätte dich getötet hätte er dich erwischt!!!"

"Hey! So schnell bringt mich keiner um!!! Und schon gar nicht so einer! Und außerdem hat er mich nicht erwischt!"

"Ja, aber ich hatte eine Vision!"

"Wann? Wo? Worüber?"

"Es war in dieser Situation! Und er hat dich getötet!"

"Wann wird das geschehen?" [17]

"Gar nicht! Es war auf diese Mission bezogen! Ich konnte dich nicht überzeugen, und du bliebst und da hat er dich entdeckt. Und du hast es zu spät bemerkt! Da habe ich die Beherrschung verloren und bin aufgesprungen und habe geschrien. Da haben die anderen mich entdeckt und du wolltest nur schnell zu mir... deshalb hast du nicht auf ihn geachtet und er hat dich getötet... [18] Es war grausam das mit an zu sehen!!! Und deshalb..."

"Ja", lächle ich ihr zu, "Ich verspreche dir aufzupassen!!!"

Sie blickt wieder auf. "Gut!", smilt sie mir entgegen, "Gehst du jetzt wirklich in dein Zimmer?"

Ich blicke auf die digitale Küchenuhr.

"Hm... 22:30... wie wär's mit einer kleinen Trainingsrunde?"

"Nein! Hunger!!!"

Ich muss lachen.

>Ja, jetzt ist sie wieder in Ordnung!<

"Soll ich dir was machen, Kleines?"

"Du kochst? Noch besser!!!", schnell wirft sie sich um meinen Hals.

"Klar was willst du den?", ich wuschel ihr durch ihr feines Haar.

"Ceres?!!"

"Ja, hier!", ich löse mich von der Kleinen und drehe mich um.

"Würdest du mir einen Gefallen tun?"

"Was den Dad?", seufze ich leise.

Chiyo zwinkert mir aufmunternd zu. Langsam kommt er die Treppe zum 1. Stock herauf. Ich sehe ihn schon im Flur gehen. Er erreicht endlich die Küche und sieht mich fast flehend an.

"Ich will morgen ein Gesteck in Auftrag geben...", er stockt.

"Für den Friedhof?", ich sehe ihn auffordernd fragend an.

"Ja, woher weißt du das?" [19]

"Du wirst wohl vergesslich, Dad!", lache ich.

"Das hast du uns gestern schon erzählt! Du wusstest nur noch nicht, was und von welchem Laden!", erklärt ihm Chiyo.

Er legt die Hand nachdenklich auf den Kopf.

"Allzheimer ist gemein!", lacht sie ihm zu.

"Ja das stimmt", spielt er noch mit, "Aber jetzt kann ich mich wieder erinnern!", lächelt er zurück.

"Super!", unterbreche ich ihre Kindereien, "Und wie hast du dich entschlossen?"

"Mh... ich dachte mir, wir, ...oder besser gesagt du, fährst morgen zum Koneko Sumu Le. Das war der Lieblingsladen von Akemi, äh... die beste Freundin von Skaja, eurer toten Mutter... [20] und auch ihrer.", bessert er sich aus.

"Ja, verstehe.", nicke ich, "Und was soll's sein?"

"Ihre Lieblingsblumen, du weißt schon schwarze... [21]", sein Blick wird glasig.

"Schwarze Lilien?", ich weiche seinem Blick gezielt aus.

>Er hat ziemlich viel durchgemacht! So viel Trauer vertrage ich nicht,... noch nicht<, ärger ich mich über meine eigene Schwäche.

"Ja, das waren sie...", er stockt wieder.

"Ist gut, Dad! Ein Gesteck aus schwarzen Lilien.", ich drehe mich um und gehe aus der Küche in den Flur zur Treppe.

>Tröste ihn nicht, Chibi! Du weißt wie er das hasst... Kein Mitleid!<

"Ich habe noch etwas zu erledigen!", er dreht sich um und geht ebenfalls zur Treppe. Doch er geht nicht wie ich in den zweiten Stock sondern ins Erdgeschoss.
 

[1] Wenn Ceres die kleine Chiyo so verarscht, kann sie einem richtig Leid tun! *heul* *chiyo streichel*

[2] Meine Güte!!! Kawai!! Muss mir das gerade vorstellen! Sieht das schnucklig aus!

[3] Seit ihr nicht auch der Meinung, dass die viel wichtiger sind, als die Mutter?^^

[4] Dies ist eine rein Rhetorische Frage und bedarf keiner Antwort! Was auch gar nicht gehen würde, da wenn sie spazieren wäre (was ich jetzt nicht verrate, ob sie's tut, oder nicht^^) , sie wohl nicht antworten würde...^^

[5] Oh, mein Satan! Es ist... es ist... Es ist ihr Spiegelbild^^ *rofl*

[6] Oder doch Alpträume?^^

[7] Haltet ihn! Er läuft davon^^ Ich glaube ihr wisst, wie ich das meine, mit dem laufen. Mir ist nix besseres eingefallen.... -.-'

[8] Der Scheiß ist heiß... Oder wie hieß diese Quizshow???^^

[9] Und: HELL ist der NEUe Pullover^^

[10] Rhetorische Frage!!! Es wird keine Antwort von der Mutter erwartet... Die sagt seit 5 Tagen nämlich nix mehr... warum? Keine Ahnung! Spinnt sicher, oder so^^

[11] Macht mit mir was ihr wollt, aber lasst das Katana in Ruhe... Idiotisch, oder?? Ich meine, bedenkt: Da kommen wildfremde Leute in dein Haus und du unterhältst dich gut mit ihnen... Aber! Dann siehst du, dass sie das Katana in der Hand haben!!! Polizei! Polizei!! Polizei!!! Oder wie???^^

[12] Komisch! Warum wohl? Ob das normal ist?^^

[13] Solche Leutchen gibt's^^

[14] Ich wollte die Arme nicht, die Leiche direkt küssen lassen *schüttel* Arger Gedanke! *gegen kopf schlag, um ihn wieder los zu werden*

[15] Und doch gibt es ein Familienwappen von ihnen....^^

[16] Welch nette Schwester! Wünscht ihrer kleinen Schwester schulische Probs! Böse!^^

[17] Wohl schwer von Begriff, wie?^^

[18] Typischer Anfängerfehler! Sowas macht doch Ceres nicht!^^

[19] Weibliche Intution^^

[20] Akemi: Die Tante, Skaja: Die Mutter.

[21] Ah! Die schwarzen ...! Die sind echt schön!!! Findet ihr nicht auch???^^
 

~***°***~
 

Zuviel verraten?

Noch Fragen, oder alle Klarheiten beseitigt? *evilgrins*



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