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Von diesem Tage an ... bis heute.

Vor der Fünf-Jahres-Pause
von

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Rückkehrungen ( erster Teil )

Chapter 06 : Bekanntschaften ( zweiter Teil )
 

Obwohl die Tür ganz normal offen stand, nahm er trotzdem die Klinke in die Hand, um die Tür noch ein Stück zu öffnen, als er eintrat; den Blick auf Setô gerichtet. Nur kurz schwenkte er diesen zu Millennya hin und warf ihr einen fast ausdruckslosen Blick zu. Setô hingegen sah unbeirrt zu Katsuya, hatte die Hände vor dem Gesicht gefaltet und stützte sich mit den Ellbogen auf seinem Schreibtisch ab. Diese Sitzhaltung nahm er zwar nur selten ein, aber wenn er es tat, wirkte er noch distanzierter als sonst. Als würde er sich so hinter seinen Händen verstecken und verhindern, dass jemand zu viel über ihn erfuhr.
 

"Kon'nichi wa, Jôno'uchi-kun.".
 

Katsuya hob leicht den Blick von Setôs Händen zu dessen Gesicht, sah ihn einen Moment verwirrt, dann aber ernst an und hob eine Hand leicht an. Gleich darauf trat er an den Schreibtisch, hinter dem sich Setô mehr oder weniger verschanzte, heran, und schlug mit der flachen Hand auf die Tischplatte, wodurch ein leicht hallendes Geräusch durch den Raum zog. Doch weder Setô noch Millennya reagierten wirklich darauf; im Gegenteil. Sie sahen ihn nur weiter unbeirrt an, beobachteten ihn dabei, wie er kurz die Augen schloss und die benutzte Hand verkrampfte. Eindeutig ist der Schlag auf den Tisch für sein eigenes Können zu stark gewesen und jetzt schmerzte diese ganz klar. Sie rötete sich auch deutlich sichtbar an der genutzten Handfläche, was man in dem Moment sehen konnte, als er die Hand wieder hob und leicht ballte; den Blick kurz darauf gerichtet.
 

Niemand sagte etwas in dieser Zeit, es herrschte ein Schweigen, das erst durch das Rauschen des Mantel unterbrochen wurde, das daher rührte, dass Setô sich langsam aufsetzte; die Hände vom Gesicht nahm und die Arme statt dessen verschränkte. Katsuya warf er einen missbilligenden Blick zu, von dem er hoffte, dass er Katsuya vertreiben würde.
 

"Was willst du?".
 

Passend zu seinem Blick konnte man einen negativen Unterton in seiner Stimme hören, der Katsuya wieder aufsehen ließ. Natürlich bemerkte er gleich den abweisenden Blick, weshalb er ohne weiter darauf zu antworten die Hand mit dem Bogen Papier hob und somit die Unterlagen, die er vorbei bringen sollte. *Sollte*, wie er es kurz darauf jedoch wörtlich verdeutlichte, um Setô deutlich zu zeigen, dass die beiden sich tatsächlich wieder einig waren, was ihr Zusammentreffen anging. Überhaupt war das die einzige Situation, bei der sie sich regelmäßig einig waren, ansonsten gab es immer enorme Differenzen und Probleme, die sich zwischen ihnen auftaten, wenn sie sich nur sahen.
 

Woher das Ganze rührte, wusste Katsuya allerdings, genau wie Setô, nicht mehr so wirklich. Sie waren einfach nicht gut auf einander zu sprechen. Allerdings gab es schon eine Szenerie, die mehr oder weniger ,Schuld' daran sein könnte, weil sie eine Art ,Auslöser' für das Ganze war. Damals waren sie das erste Mal wirklich aneinander geraten, als Katsuya und Yûgi erfahren hatten, wer Setô wirklich war und was dieser in seiner - nicht vorhandenen - Freizeit tat; dass er Besitzer und Leiter einer sehr erfolgreichen Firma war.
 

"War das alles?".
 

Katsuya schüttelte sofort den Kopf und verneinte auch verbal deutlich, indem er Setô ein deutliches ,iie' entgegen warf. Das war längst nicht alles, er wollte noch wissen, was hier los war; was der Grund dafür war, dass Setô sich so seltsam verhielt. Also hob Katsuya eine Hand und zählte auf, was ihm aufgefallen war. Dabei senkte er für jede Auffälligkeit einen Finger ab, bis er die Hand in einer Faust hielt und trotzdem noch mehr aufzählte. Dabei nahm er den Blick von Setô ab, um ihn auf die eigene Hand zu lenken.
 

"Fehlende Aufmerksamkeit in der Schule, nichtbesuchen der NachmittagsAG, ein abgedunkeltes Zimmer, eine defekte Türklingel, vergessene Arbeitsblätter ... ziemlich alleiniges Zuhause sein ... "
 

Damit senkte er die Hand wieder ab, und hob den Blick zurück zu Setô, Millennya ignorierend, die Katsuya fast schon fasziniert beobachtete. Dafür dass dieser Junge der war, von dem sie wusste, dass er derjenige war, mit dem sich Setô am wenigsten verstand, schien er trotzdem ein gewisses Interesse an Setô zu haben, obwohl sie immer aneinander gerieten. Jemandem, dem eine Person gleichgültig war, würden solche Kleinigkeiten nicht auffallen. Im Gegenteil, er würde, nachdem man sie ihm gesagt hatte, noch einmal nachfragen und nachsehen müssen, damit er es erst erkannte.
 

" ... Begrüßung eines Jôno'uchi Katsuya durch Verwendung seines Namens! *Das* ... "
 

Katsuya hob wieder eine Hand, deutete mit ihr einmal kurz deutlich zu Setô und verschränkte dann die Arme.
 

" ... ist nicht~ der Kaiba-kun, den ich kenne!".
 

Setô hob skeptisch eine Augenbraue, bevor er die Hände flach auf den Tisch legte, sich leicht darauf abstützte und aufstand; den finsteren Blick weiterhin auf Kastuya gerichtet. Seine Finger berührten den Tisch lediglich an den Kuppen, als er stand und einmal tief einatmete, dann aber mit ruhigem, jedoch kräftigem Ton Katsuya die Aufforderung gab, zu gehen. Dieser allerdings regte sich kaum, wandte nur den Kopf leicht hin und her, lehnte Setô Aufforderung dadurch eindeutig ab.
 

Er verschwand hier sicher nicht, solange er nicht wusste, was los war. Auch, wenn er zugeben musste, dass er auf dem Weg zu diesem Haus noch der Überzeugung gewesen ist, dieses Haus sofort wieder zu verlassen, sobald er die Unterlagen abgegeben hatte. Er erwartete nicht, dass Setô ihm alles erzählte, im Gegenteil, eher rechnete er damit, dass er ihn achtkant rauswerfen würde; möglichst zuerst die Schuhe und dann folgend das Gesicht, aber so hatte er Setô zumindest deutlich gemacht, dass er ganz sicher nicht aufgeben würde, bis er wusste, was - wie er es gern bezeichnete - ,Phase war'.
 

Noch einen Moment starrten sie sich nur schweigend an, machten den Eindruck, als würde sie anderweitig sich gegenseitig kontaktieren; als könnten sie sich verstehen, allein dadurch, dass sie sich ansahen. Mit aller Wahrscheinlichkeit taten sie das sogar, was man erkannte, wenn man sie nur genau genug beobachtete.
 

Wider aller Erwartungen senkte Setô auf einmal als Erster den Blick ab, entfernte die Finger von der Tischplatten und kam langsam, jedoch gewohnt majestätisch um den Tisch herum; beobachtet von einer leicht eingesunkenen Millennya und einem völlig verwirrten Katsuya, der seine Überraschung gar nicht erst versuchte zu verstecken. Im Gegenteil, er wandte den Blick nicht von Setô ab, der Katsuya nicht eine letzte Aufmerksamkeit zukommen ließ. Statt dessen ließ er ihn unbeachtet stehen, verließ das Zimmer schweigend.
 

Katsuyas Blick zog erst langsam, dann ruckartig zu Millennya, deren Gesicht leicht betroffen wirkte. Ihr Blick war zu Boden gerichtet, ihre Arme hinter dem Rücken versteckt. Es sah aus, als wäre sie enttäuscht; enttäuscht von sich selbst, einem anderen und überhaupt der ganzen Situation. Was Katsuya aber durchaus nachvollziehen konnte. Ihm kam es fast schon vor, als wäre das gar nicht Setô gewesen, dem er gerade gegenüber gestanden hatte. Wie eine Kopie, noch dazu eine sehr billige, die nur die einfachsten Eigenarten Setôs angenommen hatte.
 

Millennya noch einen Moment beobachtend, wandte er sich der Tür zu, wollte eigentlich Setô folgen, nur um diesen noch eine Weile zu nerven; immer in der Hoffnung, Letzterer würde doch endlich verraten, was hier los war. Es war immerhin definitiv zu ruhig in diesem Haus. Also bei ihm lief ja mindestens, wenn auch sehr leise, ein kleines Radio, in dem eine CD lag, die auch mal den ganzen Tag laufen konnte, ohne zu nerven. Zur Not wurde sie halt gewechselt. Vorausgesetzt man hatte gerade Lust dazu.
 

Doch kaum, dass er die Tür erreicht und Setô am Ende des Ganges entdeckt hatte, wie er gerade eine Treppe dort erklomm, hörte er hinter sich einen warnenden Piepton.
 

Setô ging ruhig, gelassen, stolz, aber auch irgendwie verfallen, als wäre er tatsächlich nicht mehr er selbst. Noch kurz beobachtete Katsuya das, bevor er sich zu dem Ton umwandte und dadurch Millennya erkannte, die etwas auf der Tastatur von Setôs Computer herumhackte. - Das durfte sie so einfach? - Kurz darauf zog sie die Hände zurück, setzte sich vorsichtig, fast schon ehrfürchtig auf den Bürostuhl und sah zum Monitor, während Katsuya jetzt ebenfalls noch einmal zum Schreibtisch zurückkehrte; Millennya beobachtend.
 

Jedoch blieb er auf halbem Wege kurz stehen, bevor er wirklich zu ihr kam. Denn statt dass Millennya irgend etwas erzählte oder tat, konnte er aus den Lautsprechern jemanden oder ,etwas' aufgeregt etwas sagen hören. Er blieb kurz stehen, weil ihm die Stimme bekannt vorkam, doch wusste er nicht woher. Selbst ein kurzer Blick auf den Monitor war nicht ausreichend, ihm zu sagen, woher er die Stimme kannte. Doch dass~ er sie kannte, das merkte er daran, dass auch die kleine Pixelfigur auf dem Bildschirm ihm bekannt war. Man konnte deutlich erkennen, dass diese es war, die sprach. Doch einen Zusammenhang konnte er auch so nicht finden.
 

"Erdbebenwarnung von 4,5 auf der Richter-Skala!".
 

Katsuya hatte sich bereits wieder abgewandt, weshalb er ruckartig zurücksah. Vorher ist zuviel gesagt worden, wovon er nichts verstand, was wohl auch unnötig war. Unruhig, aber gefasst, schlug er die Hände flach auf den Tisch, blickte ungläubig zum Monitor, erwartete innerlich irgendwie, dass die Erkenntnis zur Identität der Stimme doch noch kam. Jedoch geschah das nicht. Statt dessen wandte er sich ruckartig wieder um, wobei er von Millennya nachdenklich beobachtet wurde. Offenbar erwartete sie etwas ganz bestimmtes, was er jetzt tun würde. Ob es das war, was er wirklich tun würde, fragte er nicht mehr nach. Statt dessen verließ er hektisch den Raum, folgte dem Weg, den Setô vorhin gegangen war, der am Ende der Treppe stehen geblieben war und die Warnung durchaus gehört hatte. Allerdings nicht auf die Entfernung, sondern durch einen kleinen Empfänger, wie er in seinem alten silbernen Mantel gewesen ist.
 

Jetzt trug er einen kürzeren, goldbraunen, dessen Kragen nicht aufstand und dessen Ärmel allerdings wieder an die breiten Armbändern angepasst waren, damit er diese auch wieder tragen konnte. Ansonsten war die Kleidung die gleiche, nur der Mantel hatte sich eben verändert. Den Anhänger - oder eher einen neuen Anhänger - trug er wieder um den Hals, genau wie Mokuba, der jedoch einige Überredungskunst gebraucht hatte, um den Anhänger wieder zu tragen. Für ihn barg allein das Aussehen dieses Anhängers zu viele Erinnerungen an Zeiten, die ihn schwer getroffen hatten und die er lieber vergessen wollte. Dadurch wurde er zwar seinem Bruder wieder ähnlicher, aber das machte ihm nicht viel aus. Dass er sein eigenes Wesen behielt, darum kümmerte er sich schon dadurch, dass er versuchte, seinem Bruder gegensätzlich zu werden. Jedenfalls so gegensätzlich, wie es ihm möglich war.
 

Der besagte Empfänger, den er verwendete, um die wichtigsten Nachrichten zu erhalten, war jedoch nicht~ in seinem Mantel integriert. Obwohl er diesen, wie den vorherigen, fast immer trug, war es sinnvoller, den Empfänger jetzt im Anhänger zu haben. Es war einfach zu wahrscheinlich, dass er den Mantel doch einmal ablegte. Etwa, wenn er mal wieder länger arbeitete und Makuba versuchte, das mitzumachen, jedoch unweigerlich einschlief. Dann wurde er von Setô mit dem Mantel zugedeckt, damit er sich nicht erkältete.
 

"Kaiba-kun? Wie erdbebensicher ist dein Haus eigentlich?".
 

Langsam klappte er seinen Kettenanhänger wieder zu, da er diesen geöffnet hatte, um noch einmal mit der bewussten Person zu sprechen, die die Warnung abgegeben hatte. Natürlich kannte er diese Person, hatte aber sicher nicht vor, irgend jemandem zu sagen, wer die Person war. Es ging sowieso niemanden etwas an, was in seinem Haus vorging und wer dort wohnte. Das war und ist lediglich sein Problem, mit dem sich sonst niemand zu beschäftigen brauchte.
 

Auf halber Treppe stand Katsuya, blickte abwartend und fragend zu ihm auf, wirkte aber auch ein wenig erschrocken. Wieso das? 4,5 waren doch wirklich nicht viel; im Gegenteil. Wirklich gefährlich wurde es doch erst ab 6,0.
 

Setô jedoch stieß sich von der Wand ab, blickte Katsuya kurz an und ließ seinen Anhänger los, was Katsuya nicht wirklich registrierte. Ihn interessierte jetzt nur, wie gut er sich schützen und womit er hinterher rechnen musste. Setô jedoch schüttelte leicht den Kopf und hob eine Hand, mit der er zu Katsuya deutete.
 

"'Sehr gut', was erwartest du? Aber geh trotzdem von der Treppe weg.".
 

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Chapter 07 : Beziehungen ( dritter Teil )
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Friends
2006-02-14T15:29:04+00:00 14.02.2006 16:29
Hä ...
Das Kapitel, ist für meinen Teil irgend wie traurig,
weil Setô sich so komsich verhällt
Aber ... was is denn jetzt mit dem erdbeben, versteh ich nich ganz
Na ja, les ich hoffentlich im nächsten teil^^


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