Fate
Titel: Careless Whisper Again
Autor: Enah
Fandom: J Pop/ Rock, Gackt (, Hyde)
Genre: Drama, Shonen-Ai
Pairing: GakuHai ^^ (was auch sonst?!)
Anmerkung: Ich entschuldige mich bei allen, dass es so lange gedauert hat mit dem zweiten Kapitel.
Sumimasen *heul*
Ich hoffe ihr lest es trotzdem noch *hoff*
Naja, dann will ich euch nicht weiter vom lesen abhalten.
P.S.: Danke an alle die mir Kommis zum ersten Kapitel da gelassen haben, es hat mich riesig gefreut *immernoch vollkommen happy ist*
Über Kommis würde ich mich auch diesmal wieder freuen.
Kapitel 2: Fate
*** (Gackt's Sicht)
Als sich die Tür öffnete, wurde ich abrupt aus meinen Gedanken, die mich bis dahin gequält hatten, gerissen.
Er stand an die Tür gelehnt da und schien mich noch nicht bemerkt zu haben.
Diese Tatsache nutzte ich aus, um ihn mir genauer aus der Nähe anzuschauen.
Und ich sah ihn mir sehr genau an.
Er sah nicht gerade gesund aus.
Er war blass, so als hätte er schon seit geraumer Zeit nicht mehr richtig geschlafen.
Es schien mir auch so, als ob er etwas dünner geworden wäre. Das Hemd, welches er unter dem Jackett trug, war fast vollständig aufgeknöpft und gab somit den Blick auf seinen Oberkörper frei, man konnte die Rippen einzeln zählen. Aber vielleicht kam es mir auch nur so vor und in Wirklichkeit stimmte es gar nicht.
Überhaupt erschien seine ganze Erscheinung kränklich, irgendwie ausgelaugt.
Als hätte es ihn Teile seiner letzten Kraftreserven gekostet, diesen Auftritt, mental wie körperlich, durch zu stehen.
Ich frage mich, warum ich in seine Garderobe gegangen bin und auf ihn gewartet habe. Es bringt ja doch nichts.
Selbst ein Gespräch, falls denn eins zustande kommen sollte, könnte mir die Schmerzen die er mir zugefügt hat nicht nehmen, könnte es nicht ungeschehen machen.
*** (neutrale Sicht)
Hyde stand der Schock richtig ins Gesicht geschrieben.
Innerlich musste Gackt ein wenig über diesen Anblick schmunzeln, es sah aber auch zu unwirklich aus, wie er da mit Schockgeweiteten Augen da stand und ihn anschaute wie Gott persönlich. Seine ganze Haltung spiegelte Nichtverstehen und Unglaube wieder.
Doch an diesen geweiteten Augen konnte man ganz genau ein Detail erkennen, das Gackt anlas zur Sorge bot: Nämlich nichts.
Man sah überhaupt nichts in ihnen.
Sie waren trüb und leer, hatten ihren Glanz verloren.
Nur im hintersten Winkel konnte man noch einen angedeuteten Schatten der früheren Lebensfreude erkennen...
Dies zeigte einmal mehr, dass die ganze Sache auch an Hyde nicht spurlos vorbeigezogen war. Auch er hatte unter der Trennung gelitten, und tat es jetzt noch.
Auch das schelmische Glitzern war aus seinen Augen verschwunden, als hätte es nie existiert.
Dieses Glitzern hatte Gackt immer besonders an ihnen geliebt.
Wenn er lachte, leuchteten Hyde's Augen und schienen vor Tatendrang überlaufen zu wollen.
Nach den kleinen Neckereien, wenn er zufrieden grinste, schienen diese Augen immer sagen zu wollen: 'Versuch mich doch zu kriegen, du schaffst es ja doch nicht!'
Wie er diese kleinen Spielchen doch immer geliebt hatte...
Nach minutenlangem Schweigen und einander anstarren brach Gackt die erdrückende Stille.
"Was erwartest du eigentlich von mir?"
So zusammenhanglos wie diese Frage auch war, Hyde wusste genau, dass sie auf seinen Auftritt anspielte.
"Was ich erwarte?", wiederholte Hyde leise für sich und machte eine kleine Pause, um die Frage auf sich wirken zu lassen.
"Nichts erwarte ich von dir.", sprach er ebenso leise weiter.
"Ich erwarte nicht, dass du diesen Fehler verzeihst. Ich kann auch nicht verlangen, dass du mir vergibst, aber ich möchte, dass du mir zuhörst." Hyde machte eine Pause, in der er, wie es schien, neue Kraft sammelte.
"Gewährst du mir das?", fragte er schon fast wieder ein wenig hoffnungsvoll, hatte der Rest doch noch ein wenig distanziert geklungen.
Gackt nickte nach einigem Zögern. Er sah ein, dass er nicht immer nur vor seinen Problemen davonlaufen konnte, sondern sich ihnen auch irgendwann stellen musste. Warum also nicht jetzt, wo sie doch schon mal zusammen in ein und demselben Raum waren. Wann würde das schon das nächste Mal passieren?
Hyde holte tief Luft und versuchte den Kloß, der in seinem Hals steckte herunter zu schlucken.
"Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe... wahrscheinlich den größten, den ich je in meinem bisherigen Leben begangen habe!
Ich habe deine Gefühle verletzt und dein Vertrauen missbraucht."
Bei jedem Wort mehr, das Hyde's Mund verließ, zog sich sein Herz mehr und mehr zusammen. Warum erzählte Hyde ihm dies? Das wusste er doch selbst, hatte es am eigenen Leibe erfahren. Machte es dem Kleineren etwa Spaß jetzt auch noch weiter auf seinen Gefühlen herum zu trampeln?
"Mir ist klar, dass es der größte Betrug in einer Beziehung ist den es gibt, und das er nicht zu verzeihen ist."
Es herrschte ein betretenes Schweigen, bis Hyde erneut das Wort ergriff.
"Aber ich möchte dich bitten,... uns noch eine zweite Chance zu geben... Mir noch eine zweite Chance zu geben."
Für Momente einer Ewigkeit herrschte eine unerträglich Stille in dem kleinen Raum.
Hyde war schon versucht alle Hoffnungen aufzugeben, die er bis dahin noch gehegt hatte.
Gackt schwieg eisern weiter.
Bis er mit leiser Stimme zu sprechen anfing:
"Wie stellst du dir das vor?", fragte er, schaute Hyde dabei nicht an, sondern starrte auf einen imaginären Punkt auf dem Boden.
"Wie soll ich dir je wieder vertrauen können, wenn ich mich bei jedem Wort das du sagst fragen werde, ob du mir etwas verschweigst, ob du mich anlügst?", sagte Gackt monoton und schaute ihn ausdruckslos an.
Hyde wirkte bedrückt.
Er hatte zwar gewusst, dass es Probleme geben würde, aber er hatte nicht gewusst, wie diese genau aussehen würden.
Er hatte gehofft, dass sie sich lösen lassen würde, wie immer sie auch aussehen mögen, doch er wurde eines besseren belehrt.
Sein Herz zog sich zusammen, er war nicht in der Lage, darauf etwas zu erwidern.
Unberührt sprach Gackt weiter: "Ich..."
Doch er wurde durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen.
Irritiert sahen beide zur Tür als diese aufging.
~~05.12.04~~