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Kurzgeschichten zu "Fluch der Karibik"

von

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Suche nach einem neuen Leben

Wie wäre es, wenn sich unser junger (süßer ;p) Will dazu entschlossen hätte, nicht mit Elizabeth nach Port Royal zurückzukehren? *devilgrin*
 

Piraten!

"Sie sind der, den sie suchen. Der Pirat!" Aus dem Schatten trat ein Mann, Jack Sparrow, mit schwarzem Haar, mit seinem Schwert hatte er William Turner recht deutlich gezeigt, dass er es ungern sehen würde, wenn er den Hut berührte. "Du kommst mir bekannt vor, hab ich dich schon einmal bedroht?" Die Gedanken überschlugen sich in Wills Kopf, nein, dies war definitiv das erste Mal, dass er einem Piraten begegnete. "Ich vermeide es, die Bekanntschaft mit Piraten zu machen." "Nun, dann wäre es eine Schande deine Prinzipien übern Haufen zu werfen." Der Pirat nahm seinen Hut und wandte sich zum Gehen ab, doch im Bruchteil einer Sekunde hatte der junge Waffenschmied selbst sein Schwert ergriffen und hinderte den nicht gerade hochgewachsenen Mann am Gehen.

"Lieber ändere ich meine Prinzipien, als einem Piraten wie euch die Flucht zu ermöglichen!" Sparrow verharrte, vollzog langsam eine Drehung, um die Verhandlung fortzusetzen. "Denkst du, es macht einen Unterschied, ob du mich gehen lässt oder nicht? Niemand wird es erfahren, deinem Ruf schadet es nicht und keiner weiß, dass ich diese Schmiede je betreten habe." "Ich werde es wissen!" Mit diesen Worten trat Will noch einen Schritt nach vorn und hielt Sparrow die klinge direkt unter die Nase, doch dieser griff nun selbst zum Schwert und schob die Klinge des jungen Turners leicht zur Seite. "Hältst du es wirklich für so klug, die Klinge mit einem Piraten zu kreuzen?" "Hältst du es für klug, mit mir über meine Entscheidungen zu verhandeln? Wo doch die ganze Royal Navi auf der Suche nach euch ist..." Klirrend sausten die Schwerter gegeneinander. "Mh, du weißt, was du tust, aber wie steht es damit?" Jack Sparrow trat will etwas näher und holte erneut zu einem Angriffsschlag aus. Will reagierte, wich zurück und parierte den Schlag.

Einem ungewöhnlichem Duell stand Will Turner nun gegenüber, doch er hatte auch noch nie einem Piraten gegenüber gestanden. Die Art und Weise, wie der Pirat seine Fähigkeiten im Kämpfen erprobte, verwirrte ihn. Dies wäre halb so schlimm gewesen, wenn es bei einem ehrlichen Duell geblieben wäre, selbst das Frage und Antwortspiel dieses Sparrows hätte er vertragen können, aber auf Tricks jeder Art war er nicht vorbereitet. Als Sparrow schließlich mit der Pistole auf ihn zielte, musste will das Duell als verloren ansehen. "Geh zur Seite." War das alles? Einfach einen Schritt zur Seite, keiner würde davon erfahren und er würde am Leben gelassen. "Nein." Aber wofür? Jeder hielt ihn nur für einen Lehrling des großen Waffenschmieds. Niemand wusste, wer all die Schwerter anfertigte, außer er und der Meister, doch nie wurde die Arbeit gewürdigt. Selbst der Governor hielt das Schwert für den zukünftigen Kommodore für die Arbeit seines Meisters. Kein Wunder, würde man einem aufgegabeltem Weisen wie ihm je eine gute Arbeit zutrauen? "Bitte geh zur Seite!" Er könnte mitgehen, ein neues Leben beginnen. Pirat wollte er nicht sein, aber vielleicht konnte er durch die Hilfe des Piraten an einen anderen Ort gelangen, einem Ort, wo man seine Arbeit würdigte. "Nein, ich werde Sie nicht einfach entkommen lassen." Waren das seine Worte? Doch es war wahr, er konnte ihn nicht entkommen lassen und alle Schande der Welt über sich kommen lassen. "Dieser Schuss ist nicht für dich bestimmt!" Kaum hatte er den Satz beendet, zersprang eine Glasflasche auf seinem Hinterkopf und er fiel bewusstlos um.

Die Soldaten der Royal Navi stürzten hinein, lobten die Arbeit von seinem Meister, Mr. Brown. Doch warum? Hatte er diesen Jack Sparrow nicht in Schacht gehalten, ihn von der Flucht abgehalten? Doch was nützte es, sich zu beklagen, warum sollte man ihm glauben?

Der Himmel verdüsterte sich über Port Royal und ein Sturm zog auf. Ein unnatürlicher Wind fegte durch die Gassen und alle Menschen flohen in die Sicherheit ihrer Häuser. Doch vermischt mit dem Tosen des Windes hallten noch weitaus andere Geräusche durch die kühle Luft. Kanonen! Das waren Kanonenschüsse. Will öffnete das Fenster der Schmiede und blickte auf die verlassene Straße. Kaum eine Minute später mischten sich angstvolle Schreie und das Gebrüll wilder Kämpfer in die Geräuschkulisse. Neugier packte den Waffenschmied. Er ließ alle Arbeit liegen und begab sich auf die Straße, welche nicht länger still und verlassen war. Türen hatten sich geöffnet. Angst und Neugier trieb die Menschen auf die Straße. Die Soldaten griffen zu den Waffen und am Hafen standen bereits die ersten Häuser in Flammen und dann sah er sie. In Lumpen gekleidete Männer stürmten in die Stadt. Fackelnd tragend steckten sie Bauwerke in Brand und streckten die Bürger nieder.

Mit einem Sprung war Will zurück in der Waffenschmiede. Was sollte er tun? Egal was, auch er würde seine bürgerliche Pflicht erfüllen, würde wieder kämpfen und dieses Mal hoffentlich selbst die Anerkennung dafür bekommen. Schnell hatte er ein gutes Schwert zur Hand und stürmte aus dem Haus. Die Panik der Menschen war groß. Alleingelassene Kinder weinten und schrieen hier und dort und die Stimmen angstvoll kreischender Frauen vermischten sich mit dem Kampfgeschrei der Männer, der Piraten. Mut und Entschlossenheit stärkten sich und so streckte er Pirat um Pirat nieder. Doch die Serie der Attacken riss nicht ab, viel schlimmer noch traf ihn die Erkenntnis, dass er keinen von ihnen durch sein Schwert töten und sonst etwas anhaben konnte. Gerade als er erblickte, wie zwei Piraten die Tochter des Governors zu entführen versuchten, verspürte Will einen stechenden Schmerz am Hinterkopf. Einer der Piraten hatte ihn mit einer Pfanne niedergestreckt.
 

Ein Ziel, ein Pakt - die Reise beginnt

Langsam zog sich das Dunkel aus seinen Gedanken zurück. Licht, da war Licht. Will Turner schlug blinzelnd die Augen auf. Auf die Ellenbogen gestützt überblickte er seine Umgebung. Wo war er? Was machte er hier? Hier, mitten auf der Straße? Der Kampf. Die Erinnerung kam zurück. Diese seltsamen Kreaturen, Männer mochte er sie nicht nennen, denn kein normaler Mann war in der Lage, wieder aufzustehen, wenn er ein Schwert im Brutkorb verspürt hatte. Keine 10 Sekunden dauerte es, bis er auf den Beinen war und sich seinen Weg zum Governor und dem neu beförderten Kommodore Norrington gefunden hatte. "Sir, sie müssen Sie verfolgen!" "Sie haben Elizabeth, wir wissen es bereits." Meine Güte, wen interessiert das denn? Das Wohl vieler anderer Menschen steht hier auf dem Spiel! "Worauf warten Sie dann noch? Senden Sie Schiffe aus, spüren Sie sie auf!" "Nun, wie stellen Sie sich das vor, Mr. Turner? Sollten Sie irgendwelche dienlichen Hinweise haben, währen wir Ihnen sehr verbunden, würden Sie sie mit uns teilen." Will verstummte. "Nun, sollte dies nicht der Fall sein, sollten Sie sich jetzt besser zurückziehen." "Aber desto länger wir warten, desto schwieriger wird es, dieses Schiff aufzuspühren." "Mr. Turner. Sie sind weder bei dem Militär noch sind Sie ein Seemann, also überlassen Sie die Arbeit bitte Leuten, die ihr Handwerk verstehen, danke." Kommodore Norrington schien das Thema für beendet und wendete sich erneut der Karte zu. " "Nun, dieser Jack Sparrow hat von der Black Pearl geredet." "Erwähnt sollte man besser sagen." Diese Information von Murtogg löste einen Gedankenblitz bei Will aus. "Fragt ihn! Fragt Jack Sparrow. Er ist Pirat, er könnte wissen, wo die Black Pearl ihren Ankerplatz hat und..." "Die Piraten haben ihn in der Zelle zurückgelassen. Es ist also davon auszugehen, dass er nicht zu ihrer Crew gehört." "Aber!" "Wenn Sie uns jetzt entschuldigen würden, Mr. Turner. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, Ihre kindischen Fragen zu beantworten."

Wutentbrannt wandte sich Will ab. Das konnte es doch nicht sein! Wer weiß, wo diese Monster als nächstes zuschlagen würden. Er hatte bereits Geschichten über diese Piraten gehört, doch kaum jemand glaubte an sie. Er selbst hielt sie immer für Gruselgeschichten, die man kleinen Kindern erzählte, um ihnen Angst einzujagen. Doch seit der vergangenen Nacht lief selbst ihm ein Schauer über den Rücken, wenn er auch nur an diese Piraten dachte. Es musste einen Weg geben, sie zu stoppen, zu verhindern, dass sie noch mehr Unheil anrichteten. Mit diesen Gedanken machte er sich auf direktem Wege zu den Zellen, wo er Jack Sparrow vermutete. Wie erwartet fand er den Piraten, dessen Bekanntschaft er bereits machen durfte, dort fort. Sparrow lag langgestreckt auf dem Rocken in seiner Zelle.

"Sparrow!" "Aye!" "Kennst du dieses Schiff, die Black Pearl?" "Hab schonmal von ihr gehört." "Wo hat sie ihren Ankerplatz?" "Wo sie ihren Ankerplatz hat? Hast du denn nie die Geschichten gehört?" Jack schenkte Will ungläubige Blicke. "Barbossa und seine Crew von Missgeburten segeln von der toten Isla de Muerta, einer Insel die nicht gefunden werden kann, es sei denn, man war schon einmal dort..." "Das Schiff existiert wirklich, das heißt, es muss auch einen Ankerplatz geben! Wo ist der?" "Warum fragst du mich?" "Weil, weil ihr ein Pirat seid." Diese Begründung schien nach dem treffen am gestrigen tag nicht sehr überzeugend. "Und du möchtest nun selbst ein Pirat werden, ist es das?" "Niemals!" Eine unerträgliche Stille zog ein und Will wusste, dass er Jack noch eine Antwort schuldig war, doch wie sollte er das erklären? Es fiel ihm schwer, in Worte zu fassen, was da durch seinen Kopf wirbelte. "Diese Piraten, sie sind verflucht.." "Oh, das sind sie in der Tat." "...man darf nicht zulassen, dass sie länger diese Gegend unsicher machen. Sie werden weiter plündern, Städte überfallen und viele Unschuldige werden ihr Leben dafür lassen!" Langsam erhob sich Jack vom Boden, stellte sich vor das Gitter und blickte Will in die Augen. "Und du möchtest dein Leben aufs Spiel setzen, um das Leben vieler unschuldiger Menschen zu retten, die du nicht kennst und die dir niemals ihren Dank aussprechen werden?" Wieder wusste Will keine Antwort. "Nun, angenommen dein außerordentlicher Gerechtigkeitssinn und dein Ehrgefühl würden dich zu solchen Taten antreiben, was springt für mich dabei raus?" "Ich kann dir hier raushelfen." "Wie denn? Die Schlüssel sind davongelaufen!" "Nun, ich habe beim Bau dieser Zellen mitgeholfen..." Nachdem der Jack noch einige technische Details und seinen Namen verraten hatte, für den Jack Sparrow außerordentliches Interesse zeigte, konnte Will die Tür aus den Angeln heben und die beiden machten sich auf den Weg zum Hafen.
 

Das Ende des Fluches

Vier Tage später fanden sie sich im Hafen von Tortuga wieder. Sie hatten durch einen Trick die Interceptor, das schnellste Schiff der Royal Navi gekapert, es fehlte nur noch eine Crew. Die glaubte Jack in Tortuga zu finden. Nach einem Gespräch mit Mr. Gibbs, einem kleinen rundlichen Mann, den sie in einem Stall mang Schweinen aufgegabelt hatten, standen sie nun vor ihrer angehenden Crew. Sie sah nicht sehr vielversprechend und verlässlich aus. Will wollte in keinster Weise beleidigend sein, doch eine Crew, die unter anderem aus einem Zwerg, einer Frau und einem Stummen zusammensetzte, konnte nichts gutes verheißen, doch nach den Worten von Mr. Gibbs ließen sich keine anderen Leute finden und bis auf die Frau schien er mit der Crew zufrieden. Jack war scheinbar alles recht, um endlich die Black Pearl verfolgen zu können.

Tag und Nacht segelten sie über das Meer und überwanden selbst großen Sturm. Sie hatten sich Zeit gelassen. Will verstand zwar nicht viel von der Seefahrt, doch sein Gefühl sagte ihm, dass sie schon viel eher am Ziel hätten ankommen können. Aus irgend einem Grund wollte Jack, dass die Schiffe der Royal Navi sie nicht aus den Augen verloren und folgen konnte. Im Nebel erreichten sie die Isla de Muerta. Jack verkündete, er wolle mit Will an Land gehen. Die Crew solle auf dem Schiff bleiben und sich an den Kodex und gewisse Abmachungen halten. Mit einem Ruderboot näherten die beiden sich einer Höhle. Skelette und Gold zierten den Weg in das Dunkel. "Du weißt, dass es dich das Leben kosten könnte, wenn du wirklich unschuldiges Leben vor diesem Pack retten willst." Nun, dass es gefährlich werden könnte, hatte Will sich schon vorher überlegt, doch er hatte bestimmt nicht vor, sein Leben zu lassen. Er würde kämpfen, doch statt zu widersprechen nickte er Jack einfach nur zu. "Gut, denn es könnte, wie soll ich sagen, etwas blutig werden... Wichtig wäre jedoch, um es möglichst glimpflich ausgehen zu lassen, dass du dich zurück hältst und mich das ganze regeln lässt." Als sie das Boot verließen, konnten sie schon von weitem die Ansprache Barbossas hören, die das baldige Ende des Fluches verkündeten. Dort vor der Truhe stand Elizabeth. Versteckt hinter Bergen von kostbaren Schätzen beobachteten der Pirat und sein Lehrling das Geschehen. Will verstand nicht recht, was dort vor sich ging. Verdutzt sah er mit an, wie man Elizabeth mit einem Messer in die Hand schnitt und in ihrem Blut ein Piratenmedaillon tränkte. Ein Medaillon, dass ihm seltsam bekannt vor kam. "Ich kenne dieses Goldstück dort." "Ach wirklich?" Verwundert und interessiert zugleich wandte sich Jack dem jungen Turner zu. "Du hast es von deinem Vater, nicht wahr?" "Woher...?" "Nun, kein anderer könnte es herausgenommen haben. Es würde dieses ganze Theater nicht erklären. Der Name Turner würde nichts bedeuten, wenn du es irgendwo gekauft oder gestohlen hättest..." "Gestohlen!?!" "Sei es, wie es ist. Dein Vater gehörte einst ebenfalls zu meiner Crew, zu einer Zeit, als ich noch Captain der Black Pearl war." "Moment mal! Du hast mir nie gesagt, dass du einmal Captain der Black Pearl warst und was fällt dir überhaupt ein, meinen Vater als..." "Halt die Luft an, Kleiner. Willst du das hier jetzt durchziehen oder magst du lieber kneifen?" Will schwieg. Warum hätte er diesen ganzen Weg auf sich nehmen sollen, um sich dann im entschiedenen Moment zurückzuziehen? "Wir werden das später ausdiskutieren. Was beudetet..." Ein Schuss war zu hören. "Keine Zeit mehr. Hör zu, versuch unauffällig an dieses Medaillon zu geraten und halt dich im Hintergrund, bis ich dir ein Zeichen gebe." Mit diesen Worten war er schon von Wills Seite verschwunden und Will suchte sich sein versteck. Er bekam anfangs nur wenig von der Konversation zwischen Jack und Barbossa mit, doch als er endlich einen geeigneten Platz gefunden zu haben glaubte, konzentrierte er sich...

"Es hat nicht gewirkt, das Blut des Mädchens, hab ich recht?" "Waffen runter!" Das musste Barbossas Stimme sein, die Stimme des Captains der Black Pearl. Will wollte nur zu gern wissen, wie Jack das Kommando über sein Schiff verlieren konnte. Meuterei? Aber was für ein Grund hätte ein Aufstand haben können? "Du weißt, wessen Blut wir brauchen." Das war keine Frage, soviel stand fest. "Ja, ich weiß es und ich werde euch helfen, den Fluch abzulegen. Als Gegenleistung will ich das Kommando über mein Schiff zurück..." "Wer garantiert uns, dass du den Fluch wirklich aufheben kannst?" "Nun, ich bin nicht jener, der eine Meuterei angezettelt hat. Doch bevor wir darüber diskutieren, solltet ihr darüber informiert sein, dass draußen bereits die Schiffe der Royal Navi auf euch warten dürften." "Wie zum Teufel...?" "Nun, sagen wir, ich war etwas zu langsam... Fakt ist, das für einen solchen Kampf der Fluch noch ganz nützlich seien könnte..." "Sie Dreckskerl!" Die Empörung hallte in Elizabeths Stimme wider. "Ah, ah... Pirat, Schätzchen." Jack schien mit seiner Berufsbezeichnung alles zu entschuldigen, aber im Moment hatte Will keine Zeit, sich darüber zu beklagen, es gehörte alles zum Plan, glaubte er wenigstens und es schien zu funktionieren. Er allein und einer seiner Missgeburten blieben zusammen mit Jack in er Höhle zurück, während seine Crew sich in den Kampf mit den Soldaten der Royal Navi stürzte.

"Während deine Leute dort draußen im Moment für reine Luft sorgen, könnten wir schon einmal über einen passenden Zeitpunkt debattieren, um den Fluch von euch zu nehmen..." Die seltsame Betonung dieses Ausspruchs konnte gar nicht missgedeutet werden. Will verließ sein versteck und tauchte im dunklen Wasser des Ozeans hinab. Er wollte gar nicht wissen, wer oder was schon alles auf dem Grund lag, doch er schwamm zu der Truhe. Elizabeth war längst auf den Beinen, doch nicht weit entfernt und das Medaillon? Nun, es lag noch dort, wo Barbossa es voller Wut hingeschmissen haben musste. Zum Glück befand sich die Truhe zwischen Will und den Piraten, als dieser aus dem Wasser kroch. Die Blutreste, die noch am Gold klebten, wischte er mit seinen feuchten Fingern weg. Blut, sein Blut brauchte er... Er hatte nichts anderes, als sein Schwert dabei. In der Truhe mit dem Gold lag immer noch das Messer, welches Barbossa genutzt hatte. Ganz vorsichtig lugte Wil über den Rand der Truhe. Die Piraten und Elizabeth standen mit dem Rücken zu ihm, doch Jack, welcher mit Barbossa scheinbar immer noch über einen passenden Zeitpunkt debattierte erblickte ihn und nickte ihm kaum merklich zu.

Lautlos griff er nach dem Messer, setzte die Klinge an und schnitt sich in die Hand. Jack hatte sich abgewandt und war, ohne das Gespräch zu unterbrechen, etwas von Barbossa und seinem Crewmitglied zurückgewichen. Diese schöpften keinerlei Verdacht, gut so. Gerade als Jack eine kurze Pause einlegte, ließ Will hörbar das blutverschmierte Medaillon zu den anderen Goldstücken fallen. Erschrocken drehten sich alle um, doch sie sahen nur die Truhe. Ein Schuss durchbrach die Stille. Alles wandte sich erschrocken zu Jack um, der mit seiner Pistole immer noch auf Barbossa zeigte. "10 Jahre trägst du diese Pistole und nun verschwändest du deinen Schuss." Mit einem Satz sprang Will hinter der Truhe hervor. "Er hat ihn nicht vergeudet." Es dauerte nicht lang bis Barbossas lebloser Körper plump zu Boden fiel. Sein Kamerad verzog entsetzt das Gesicht und griff zu seiner eigenen Pistole, doch noch ehe er einen Schuss wagen konnte, hatte Jack ihn mit seinem Schwert niedergestreckt.

Mit goldener Krone auf dem Kopf ließ Jack sich hinaus aufs offene Mehr rudern. Dort draußen lag die Black Pearl. Auf einen ihrer Masten konnten sie einen Papagei, Cottens Papagei, erblicken. Freudig wurden sie an Bord begrüßt, allein Elizabeth fühlte sich unwohl, während man Jack zum neuen Captain der Black Pearl ernannte. "Nun, da Sie ihr Schiff zurück haben, Captain, denken sie, es wäre möglich, die Interceptor wieder der Royal Navi zu überlassen und mich auf die Dauntiless zu bringen?" "Das Schiff ist unbesetzt und kann leicht von eurem Militär wieder in Anspruch genommen werden, aber ich glaube kaum, dass wir Sie zur Dauntiless begleiten werden, dann könnten wir uns schließlich gleich selbst die Eisen anlegen und in eine Zelle setzen." Die Erklärung von Jack schien plausibel, aber wie kam sie nun zurück auf das Schiff? "Aber eines der Ruderboote, das könnten wir ihr doch überlassen, oder etwa nicht?" Elizabeth drehte sich schockiert zu Will. "Mir überlassen? Was ist mit dir? Du bist kein Pirat, du gehörst nicht hier her." "Nun, er ist auf dem besten Weg, einer zu werden." Mr. Gibbs legte ihm eine Hand auf die Schulter und Will konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. Nein, er war kein Pirat, aber er wollte auch nicht zurück nach Port Royal. "Ich hoffe, die Jungs hier können mich an einem anderen Ort absetzen, einem Ort, wo man meine Arbeit zu würdigen weiß, einem Ort, an dem ich ein neues Leben beginnen kann." "Denke, dass ist im Bereich des möglichen."

Verärgert setzte Elizabeth mit einem kleinen Boot zur Dauntiless über, während die Black Pearl die Segel setzte und dem Horizont entgegen strebte.
 

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Wäre schön, wenn ihr eure Meinung in Form eines Kommis hierlassen könntet. O:)



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