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The darkest childe

von

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"Geh auf den Markt und kauf frisches Obst und Gemüse! Aber trödel nicht rum!", mahnte die alte, strenge Frau. "Und verlier nicht das Geld!"

Yoshiki nahm den Geldbeutel und die kleine Einkaufsliste stillschweigend entgegen. Ohne Wiederworte verließ es das Haus seiner harschen Großmutter und begab sich zum Marktplatz.

Die alte Frau stand noch in der Tür und schaute dem Kind nach. Mit einem mißmutigem Ausdruck auf ihrem Gesicht, welches gezeichnet war durch viele tiefe, strenge Falten, die sich im Laufe ihres Lebens gebildet hatten. Sie vertraute Yoshiki nie so ganz. Sie hatte nie ein gutes Wort für dieses Wesen übrig, kümmerte sich nur sperrlich um es, empfand Yoshiki einfach nur als lästig und...ja, im Grunde genommen auch als überflüssig. Würde dieses Wesen nicht existieren, hätte sie keine unnötigen Sorgen wegen diesem Balg. Sie war schon viel zu gutmütig gewesen, dadurch dass sie es aufgenommen hatte und ihm ein Dach über dem Kopf bot.
 

Yoshiki ging unterdessen die kleinen Wege entlang, schaukelte den großen Weidenkorb, den es für die Einkäufe mitgenommn hatte, leicht in der Hand. Völlig unbeschwert sah es aus. Ein leichtes, sanftes Lächeln im Gesicht, feine Züge, genauso sanfte, manchmal fast schüchterne Bewegungen, eine leicht tänzelnde Gangart. Würde man nicht in diesem Dorf leben und wäre man Yoshiki nie zuvor in seinem Leben begegnet, würde man es für ein glückliches, wohlbehütetes kleines Mädchen halten.

Die Wahrheit jedoch war, dass niemand in diesem Dorf so wirklich wusste, was Yoshiki in Wirklichkeit war. Es sah aus wie ein Kind, bewegte sich wie ein Kind und sprach überwiegend auch wie ein Kind-wenn es denn mal sprach, was nicht allzu häufig vorkam. Es sah zwar rein optisch aus wie ein Mädchen und auch die Bewegungen ließen meißtens darauf schließen, doch kein Mensch war sich wirklich sicher, ob es sich hierbei tatsächlig um ein Mädchen handelte, oder doch um einen Jungen....oder um etwas ganz anderes........ Denn auch das Alter Yoshikis ließ sich nicht feststellen. Es lebte schon viele Jahre bei seiner Großmutter, keiner konnte sich daran erinnern, ob es je Eltern gehabt hatte. Noch nicht mal die Großmutter selbst. Dieses Kind schien nicht zu altern, und doch so viel zu wissen. So viel, wie ein 'kleines Mädchen' eigentlich gar nicht wissen konnte.

Mitlerweile war Yoshiki auf dem belebten Marktplatz angekommen und suchte sogleich nach den jeweiligen Händlern für das, was es einkaufen sollte.

Die Leute auf dem Marktplatz beäugten das scheinbare Kind änlich mißtrauisch wie die Großmutter. Niemand, keine Menschensseele traute diesem unergründlichem Wesen über den Weg. Einige Leute schauten es mit genauso einem finsterem, mißbilligendem Blick an, wie es die Großmutter tat. Andere hatten einen Mitleidsblick auf dem Gesicht, wenn sie das Kind sahen. Im Allgemeinen nahm jeder in dieser Gegend großen Abstand von Yoshiki; es war ein reiner Aussenseiter. Keiner sprach mit ihm mehr als nötig, jeder war froh, wenn sie nichts mit ihm zu tun haben mussten.

Yoshiki schländerte tänzelnd über den Marktplatz, mit dem üblich gutmütigem Gesichtsausdruck. Obwohl diesem Wesen ausnahmslos nur Ablehnung, Verachtung und Angst entgegenschlug, wirkte es jeder Zeit friedfertig und freundlich. Niemand wusste, wie es im Inneren dieses Wesens aussah. Niemand vermochte sich auszudenken, was im Kopf dieser Person vor sich ging. Und niemand verstand dieses zarte Lächeln, welches nie verlisch.

Man tuschelte, kicherte, warf sich ängstliche Blicke zu, wenn man Yoshiki den Weg kreuzen sah. Doch niemand hätte sich jemals gewagt, es in irgendeiner Art und Weise anzugreiffen.

Yoshiki schien ein Mysterium zu sein in diesem kleinem Dorf. Ein unheimliches Mysterium, welches stehts sanft und gutmütig lächelte.
 

Nur im Inneren Yoshikis war diese Gutmütigkeit und Anmut nicht zu finden. Im Inneren herrschte ausnahmslos nur ungeheure Dunkelheit, Schwärze in den verschiedensten Nuancen. Eine Seele, die im Schatten lag.

Einsame Dunkelheit.

Es existierten in dieser inneren Schattenwelt verschiedenste Töne und Geräusche, existierten im Inneren, schienen so verschieden wie Tag und Nacht zu sein und dennoch: Sie gehörten zusammen. Manchmal spielten mehrere dieser verschiedenen Töne miteinander, manchmal hörte er nur sehr wenige von ihnen. Und in letzter Zeit kam es immer öfter vor, dass er zeitweise nur ein einziges Geräusch von ihnen vernahm. Eines der vielen inneren Geräusche, die alle namenlos waren.

Und irgendwann war es wieder soweit. Er hatte gerade mal einen kleinen Teil der Sachen gekauft, die seine Großmutter brauchte. Doch während er quer über den belebten Marktplatz ging, wusste er es: Es spielte wieder nur ein einziges Geräusch in seinem Inneren.

Ein Einziges.

Und diese zunehmende Einsamkeit dieses Geräusches, teilte Yoshiki etwas mit. Doch von diesem inneren Prozess bekam niemand aus der Aussenwelt etwas mit. Sie sahen alle nur das stummlächelnde Mädchen, vor der alle Angst hatten. Weil sie so anders war. Und niemand wusste warum.

Yoshiki ging an einem Stand vorbei, an dem es eigentlich hätte Gemüse kaufen sollen. Doch es beachtete diesen Stand im Augenblick keineswegs, verließ den Marktplatz. Sein zielstrebiger Weg führte ihn in eine kleine, uneinsichtige Gasse zwischen zwei Häusern. Ohne zu zögern ging Yoshiki dorthin.

Die Dunkelheit in seiner Seele wurde immer überwältigender. Es war eine leere Dunkelheit, in der er fiel; unendlich tief. Und unendlich erbarmungslos. Es war niemand da, der ihn jemals hätte auffangen können. Die Dunkelheit, die Finsterniss umschloss ihn vollkommen.

~GREAT PAIN~

Das einsame Geräusch in seiner Seele wurde leicht schwächer und setzte mitlerweile in unregelmäßigen Abständen schon aus. Es war wie ein röchelndes Tier, welches um's Überleben kämpfte. Yoshiki wusste, was das für ihn zu bedeuten hatte.
 

Einige Zeit später fanden Passanten in dieser besagten Gasse das einsam auf dem Boden liegende Kind, welches sich nicht mehr rührte. Es konnte kein Puls und kein Herzschlag mehr festgestellt werden. Jedoch wurden an dem zerbrechligen Körper auch keinerlei Verletzungen gefunden. Am Körper waren auch Keine vorhanden. Die Verletzungen bestanden aus der Seele dieses Kindes....
 

Nobody knows anything about it.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  Croft_Manor
2006-07-17T23:29:42+00:00 18.07.2006 01:29
die geschichte hat ne Menge tiefgang
und ich fidne sie sehr hübsch geschrieben
man kann es sich gut vorstellen
manchmal wirkt yosh nunmal so furchtbaraners...
mir gefällts, habe auch am stil diesmal nichts zu meckern ^.~
Von:  Maverick
2005-11-08T23:57:12+00:00 09.11.2005 00:57
;___________; *losflenn* Ääääh!! Wenn ich so was lese, fange ich an, Menschen echt zu hassen... *zu baby krümelt und sich ausheult*
Von:  sindaze
2005-02-16T15:31:58+00:00 16.02.2005 16:31
*nodnod* Ein kleines Bisschen Wahrheit steckt da auf alle Fälle drin: Einsamkeit kann echt tödlich sein.
Wirklich gut geschrieben und mal was ganz anderes. Vor allem die Umschreibung von Yoshikis Seele fand ich sehr gelungen, denn die schien ja im wahrsten Sinne des Wortes echt unergründlich zu sein.
Von: abgemeldet
2004-11-02T11:06:38+00:00 02.11.2004 12:06
Ich komm endlich wieder dazu dir nen Kommi zu schreiben! Ich fid diese Story hat sehr viel Wahrheit....
Von: abgemeldet
2004-10-10T14:30:35+00:00 10.10.2004 16:30
Man könnte jetzt glatt meinen das das wieder einen Fortsetzung der Puppen Story ist!
Das Yoshiki praktisch als Puppe in diesem Dorf gelebt hat und jetzt gestorben ist. Weil wahrscheinlich die Puppe das so wollte. Damit hätte sie jetzt wirklich gewonnen...
Von: abgemeldet
2004-10-10T12:37:00+00:00 10.10.2004 14:37
O.o; ... äh... jaa... irgendwie komische Story... aber gut o.o
Armes Yoshiki... *sich fey anschließ* gut gesprochen o____o
Von: abgemeldet
2004-10-10T12:23:57+00:00 10.10.2004 14:23
._. armes yoshiki kind.
warum ist die welt so grausam und lässt einen allein. nur weil man auf irgendeine weise 'anders' ist... ><
ignorante welt....


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