Was würdest du sagen?
So nach meiner Meinung nach viel zu langer Zeit, mal wieder ein Kapitel. Ich hoffe es ist gelungen, mir ist oft die Lust beim schreiben vergangen oder mir kam was dazwischen so das ich fast jeden Satz zu einen anderen Zeitpunkt geschrieben habe.
Zum Kapitel: Tja wo ich beim letzten Kapi vielleicht ein wenig brutal war gehts jetzt etwas ins emotionale. Wie wird Koichi wohl mit den geschehenen fertig?
Legende:
"jemand spricht"
/jemand denk/
5. Kapitel: Was würdest du sagen?
Koji schaute ein weiteres mal auf die Uhr während die Schüler die an ihm vorbeiliefen immer weniger wurden. Es kamen nur noch kleine Gruppen durch das Schultor. Doch die interessierten Koji nicht. Er war nur wegen einer Person hier.
Er kannte Koichis Stundenplan In- und Auswendig. Schließlich trafen sie sich des Öfteren nach der Schule. Es war Montag und Koji hatte schon eine Stunde früher ausgehabt. Diese Zeit nutzte er um zur Schule seines Bruders zu gehen und auf ihn zu warten. Er hatte am Vorabend einen Anruf von seiner Mutter bekommen und war deshalb sehr besorgt. Er wollte mit Koichi reden, doch der lies sich Zeit. Die Schule war schon seit 10 Minuten vorbei und es war noch kein Junge mit Blauschwarzen Haar an ihm vorbeigekommen.
"Koji. Wartest du auf Koichi?", Koji wandte sich zu der Stimme um. Es war Shinichi. Ein Klassenkamerad von Koichi der öfters mit seinen Bruder nachhause lief. Sie kannten sich nur daher, das Koji und Koichi sich nach der Schule oft trafen.
"Ja, tue ich.", sagte Koji. "Du weißt nicht zufällig wo er bleibt?"
"Doch!", antwortete Shinichi. "Unser Lehrer wollte noch kurz mit ihm reden, weil er....", Shinichi hielt im Satz an und dachte kurz nach. "Das sollte er dir lieber selbst erzählen.", meinte er dann. "Er sollte bald kommen. Also bis dann."
Shinichi winkte ihm noch kurz und auch Koji machte eine verabschiedete Geste und wand sich dann wieder den Schüler zu, die nur noch vereinzelt aus der Schule kamen.
Nach weiteren 5 Minuten verlies dann eine kleine Gestalt das Schulgebäude. Jeder andere hätte Koichi vielleicht nicht erkannt, da er sein Basekap auf hatte und es tief über seinen Gesicht trug, auch hatte er den Kopf gesenkt, doch Koji erkannte ihn sofort.
Er stieß sich von der Mauer ab an der er bisher gelehnt hatte und wartete darauf, das Koichi langsam näher kam. Er lief ziemlich langsam und starrte nur auf den Boden, so das er seine Umgebung gar nicht wahrnahm. Erst als er nur noch ein paar Schritte von Koji entfernt war, sprach Koji ihn an.
"Hi Koichi."
Koichi schreckte sofort aus seinen Gedanken vor und starrte erschrocken in das Gesicht seines Zwillings.
Koji konnte Koichis Gesicht gar nicht richtig erkennen, da es vom Basekap das wirklich unnatürlich tief über Koichis Gesicht gezogen war, verdeckt wurde.
"Ha....hallo Koji.", antwortete Koichi etwas zittrig und sah sich eilig um. "Was machst du hier?"
"Ich wollte meinen Bruder von der Schule abholen. Was dagegen?", sagte Koji und fragte sich warum Koichi sich so hektisch umsah.
"Nein, natürlich nicht."; antwortete Koichi und hörte auf sich in der Umgebung umzusehen, schaute Koji aber dennoch nicht in die Augen. "Aber du holst mich doch sonst nie ab."
"Mutter hat gemeint ich sollte mal mit dir reden. Und deshalb wollte ich dich gleich bei der Schule abfangen.", sagte Koji, trat auf Koichi zu und nahm ihn langsam das Basekap ab. "Sie meinte du seiest gestern etwas geschunden nach Hause gekommen."
Koichi wehrte sich nicht als Koji ihn langsam das Basekap abnahm, aber er schaute ziemlich betrübt auf den Boden.
"Oh Koichi.", sagte Koji und betrachtete das nun freigelegte Gesicht seines Bruders.
Koichi hatte eine schon deutlich Lilagefärbte Blessur an der linken Wange und ein Blaues rechtes Auge. Auch hatte er ziemliche Augenringe die wohl auf zu wenig Schlaf zurückführten.
"Wer hat dir das nur angetan.", sagte Koji und fuhr leicht über die geschwollene Wange.
"Niemand! Ich bin nur eine Treppe runter gefallen.", sagte Koichi träge, und zwar mehr zum Boden als zu Koji.
Koji merkte sofort wie diese Antwort schon fast mechanisch über die Lippen kam. Anscheinend war er nicht der erste, der das zu hören bekam und es war auch zu deutlich das diese Aussage nicht der Wahrheit entsprach.
"Erzähl mir doch nichts.", sagte Koji betrübt. "Diese Verletzungen stammen eindeutig von Schlägen."
Immer noch antwortete Koichi nicht und starrte starr zu Boden. Er drehte sogar etwas gedrückt den Kopf zur Seite. Er mied mit allen Mitteln den Kontakt zu seinen besorgten Bruder.
"Bitte sag, wer das getan hat.", bat Koji und ging um Koichi herum um seinen Blick wieder zu suchen. "Ich will dir doch nur helfen."
"Du bist nicht mein Großer Bruder,", antwortete Koichi leicht aggressiv. "sondern mein Zwillingsbruder. Also führ dich nicht wie der große Beschützer auf."
"Das will ich doch auch gar nicht.", gab Koji immer noch besorgt zurück. "Aber ich bin dein Bruder, egal ob nun ein paar Minuten älter oder jünger. Und deshalb muss ich mich doch um dich kümmern. Besonders wenn dir jemand wehgetan hat."
"Mir hat aber niemand wehgetan.", schrie Koichi schon fast und schaute Koji nun doch fest in die Augen. Koji erkannte sofort den Schmerz und die Angst in diesen Augen.
"Ich brauche deine Hilfe nicht, also lass mich in Ruhe."
Schnell packte sich Koichi sein Basekap und wandte sich von seinen Bruder ab. Mit schnellen und bestimmten Schritten nahm er seinen Weg. Nicht unbedingt nach Hause, sondern einfach weg von Koji.
Koji ging ihm eiligst hinterher. "Nun warte doch bitte mal.", sagte er und packte Koichi am Unterarm. Der schrie kurz gepeinigt auf und Koji lies ihn sofort wieder los.
Mit Schmerzenstränen in den Augen hielt Koichi sich den Arm.
Kurz noch geschockt schaute Koji seinen Bruder an, doch dann kam er ihm langsam wieder näher. Vorsichtig strich er Koichi etwas den Ärmel seines Shirts hoch und legte somit den Unterarm frei. Was er da sah lies ihn scharf die Luft einziehen.
Koichis ganzer Arm war mit Blessuren überzogen, als hätte ihn jemand hart gepackt.
"Von wegen Treppensturz.", sagte Koji.
"So was kann sehr wohl von einen Treppensturz kommen.", verteidigte sich Koichi kleinlaut.
"Es hat dich aber eindeutig jemand hart gepackt. Das erkenn ich doch sofort.", sagte Koji ernst. "Wieso willst du mir nicht sagen, wer es war? Hast du etwa Angst."
"Ich habe vor niemanden Angst.", log Koichi. "Und wenn ich Probleme hätte, dann würde ich sie alleine lösen. Dazu brauche ich dich nicht."
Koichi machte schon wieder Anstalten zu gehen. Doch Koji trat schnell vor ihm und hielt ihn diesmal um einiges sanfter als beim ersten mal, an den Schultern fest. So konnte er Koichi direkt in die Augen sehen.
"Hast du schon vergessen was ich dir vor nicht allzu langer Zeit gesagt habe?", fragte er seinen Zwilling. "Ich werde dich nie vernachlässigen und immer für dich da sein. Daran hat sich nichts geändert. Und ich habe das Gefühl das du mich jetzt besonders brauchst."
Durch Koichis Körper ging ein Zittern und er versuchte verzweifelt gegen das Brennen in seinen Augen anzukommen doch es ging nicht. Sanft aber bestimmt zog Koji seinen weinenden Bruder in seine Arme.
Koichi und Koji kamen ungefähr eine halbe Stunde später bei Koichi zuhause an.
"Wie war die Schule, Koichi.", fragte die Mutter der beiden, sie war gleich angerannt gekommen als sie die Tür aufgehen hörte und sah nun Koichi besorgt an.
"Wie immer.", sagte Koichi und stapfte mit gesenkten Haupt an ihr vorbei. "Ich mach meine Hausaufgaben."
Koichi ging die Treppe zu seinen Zimmer hoch ohne darauf zu achten ob Koji ihn folgte oder nicht. Erst als er um die Ecke gebogen war und so nicht mehr im Blickfeld seiner Mutter war, fragte diese: "Hat er dir etwas erzählt, Koji?"
Koichi blieb stehen und lehnte sich an die Wand um den Gespräch der beiden zu lauschen.
"Nicht wirklich.", hörte er Kojis Stimme. "Er hat mir nach einer Weile zwar nichts mehr von einen Treppensturz erzählt, aber sagen, wer es war, wollte er auch nicht."
"Er wollte gestern nur noch mal kurz weg.", sagte jetzt wieder ihre Mutter. "2 Stunden später kam er so zurück und wollte kein Wort darüber verlieren. Er wollte nicht mal das ich mich um seine Wunden kümmere."
"Wenn er einfach von irgendwelchen Typen so zugerichtet worden wäre, die sich nur prügeln um sich stark zu fühlen, dann hätte er etwas gesagt.", meinte Koji nachdenklich. "Ich vermute das es jemand getan hat den er kennt."
Es herrschte Schweigen. Koichi seufzte auf und lies sich an der Wand zum Boden sinken. Koji hatte so recht mit seiner Vermutung. Aber nie würde er ihm sagen wer es getan hat. Wie sollte er das auch erklären? Der den Koji so sehr liebte, hatte ihn solche Wunden zugefügt. Er schloss die Augen und sofort kamen die Bilder wieder hoch. Takuya der ihn mit einen Gemisch aus Hass und Ruhe anstarrte. Wie er ihn jedes Mal am Arm wieder hochriss wenn er durch einen gezielten Schlag zu Boden ging und dann dieses zufriedene Gesicht als er endlich aufhörte. Koichi hatte sich auch nicht wirklich gewehrt, zwar hatte er immer wieder versucht Takuyas Schlägen auszuweichen oder die Hände schützend gehoben, aber er hatte nie zurückgeschlagen. Das konnte er einfach nicht. Er konnte keinen Freund schlagen, auch wenn dieser gerade hemmungslos auf ihn einprügelte. Und was Koichi niemals vergessen wird: Takuyas letzte Worte. "Ich hab das wirklich nicht gern getan, aber wenn du meinst du müsstest dich zwischen mich und Koji stellen....."
Die Drohung die dahinter war, war eindeutig. Takuya verbot Koichi nicht seinen Bruder zu sehen, nein noch schlimmer. Er wollte nicht das die beiden sich bei den Treffen zu nahe kommen. Was glaubte Takuya eigentlich. Sie waren Brüder und kein Paar. Allein der Gedanke machte Koichi die Situation noch undurchsichtiger. Wovor nur fürchtete sich Takuya???
Koichi hörte wie jemand die Treppe hochkam und ging schnell in sein Zimmer. Kaum das er die Tür geschlossen hatte, machte Koji sie wieder auf und streckte seinen Kopf herein.
"Noch nicht mit den Hausaufgaben angefangen?", fragte er mit einen schüchternen Lächeln.
Koichi nahm sich das Basekap ab, stellte die Schultasche hin und sucht seine Bücher heraus.
Ohne noch ein Wort abzuwarten, ging Koji zu ihm und betrachtete noch mal das verletzte Gesicht seines Bruders.
"Sollten wir nicht mal deine Wunden versorgen, sonst wird es noch schlimmer?"
"Wenn du meinst.", sagte Koichi nur.
Koji war froh das Koichi nicht gleich wieder abweisend reagierte und ging sofort ins Badezimmer um die wichtigsten Dinge aus dem Medizinschrank zu holen.
/Was würdest du tun, wenn ich dir erzählen würde wer es getan hat? Koji./
Ein paar Tage später, war nicht mehr viel von Koichis Wunden zu sehen. Koji kam fast jeden Tag bei ihm vorbei um nach ihm zu sehen. Inzwischen reagierte Koichi auch nicht mehr so abweisend auf ihn. Aber er fragte Koji jedes Mal ob er nicht viel lieber was mit Takuya unternehmen wolle.
"Takuya und ich sehen uns immer noch oft genug. Außerdem hat er bestimmt nichts dagegen wenn ich mal bei meinen Bruder vorbeischaue."
Auf diese Antwort reagierte Koichi immer mit einen schwachen lächeln.
Die frage nach dem "Wer?" hatte Koji schon längst aufgeben. Er kannte seinen Bruder gut genug um zu wissen, das er sehr stur sein konnte.
An einen Samstag morgen, als Koichi grade an Schulaufgaben saß, klingelte das Telefon. Eigentlich wollte er sich lieber auf seinen Schulaufgaben konzentrieren, doch da seine Mutter nicht da war, musste er wohl oder übel ans Telefon gehen.
"Kimura.", antwortete er etwas missmutig.
"Bist du heute mit den falschen Bein aufgestanden oder habe ich die falsche Familie Kimura erwischt."
"Hi Zoe, was gibt es?", fragte Koichi um einiges freundlicher.
"Ich wollte nur fragen ob du Lust hättest, heute Mittag mit ins Cafe in der Nähe vom Park zu kommen. Du weißt schon, das wo wir mal Getränke gekauft haben.", sagte Zoe so vergnügt wie immer.
"Ähm ja ich erinnere mich daran.", sagte Koichi. "Ich komme gerne."
"Super dann wären ja alle zusammen.", antwortete Zoe wieder. "Dann um 15Uhr im Park."
"Okay.", sagte Koichi und hörte wie Zoe auflegte. Koichi lies den Hörer langsam wieder sinken. Zoes vorletzter Satz hat ihn etwas aus der Bahn geworfen: "Super dann wären ja alle zusammen.". Das heißt das auch Takuya dabei sein würde. Das erste mal seit.....
Koichi schüttelte unwillkürlich den Kopf. Er konnte Takuya nicht ewig aus den Weg gehen, das wäre feige. Er musste sich ihm und somit seinen Ängsten stellen. Und wovor sollte er Angst haben. Sie trafen sich alle in einen Cafe. Da würde Takuya zum einen keine Gelegenheit haben ihn wieder zu schaden und zum anderen würde ihn Koichi auch keinen Grund dazu geben. Er würde einfach wie immer sein, und er erkannte da keine Grund zur Eifersucht für Takuya.
Zumindest hoffte er es......
So des wars. Hoffe es war Okay und ich krieg wieder Kommentare. Wie das nächste Kapitel aussehen soll weiß ich zwar schon, aber ob ich so schnell zum schreiben komme ist ungewiss.