..Ich liebe dich trotzdem
"Dark?" fragte Finlass als sie ein Knarren der Balken über sich vernahm. Keine Antwort. Sie trug weiter die
fehlenden Gegenstände in ihre Liste ein. Nach einem kurzen Moment, knarrte es wieder. Finlass sah zur
Decke und ging ein paar Schritte zurück. Ihr Glück, denn plötzlich krachte ein schwarzer Sack durch die
Balken der Decke und plumpste auf den Boden. Während Finlass noch verwundert den Sack betrachtete,
fiel auch Dark durch die Balken, direkt neben seinen Sack voller Beute. "Dark.." sagte Finlass leise und
starrte ihn an. Dark blickte zu ihr hinauf. Seine starken Schwingen hingen träge auf den Boden hinab. Er
sah sie an, wie ein kleines Kind. Finlass war wie versteinert. Dann stand er auf und kam ein paar
Schritte auf sie zu. "Finlass.." sagte er kaum hörbar. "Dark, ich.." "Bitte verrat' mich nicht.." unterbrach er
sie. "Nein, dass hatte ich gar nicht vor.." lächelte Finlass kurz. "Ich.. Es tut mir sehr Leid Dark. Ich hätte
dir deine Freiheiten nicht rauben dürfen.. Es ist nur so.." sie sah für einen Moment schüchtern zu Boden
und dann wieder in sein schönes Gesicht. "Ich habe dich sehr vermisst, Dark. Du fehlst mir so.. Ich weiß
nicht, was ich ohne dich.." Finlass konnte nicht weiterreden, denn Dark unterbrach sie mit einem
zärtlichen Kuss. Überrascht sah sie ihn an, schloss aber dann ihre Augen und erwiderte seinen Kuss leiden-
schaftlich. Schon sehr lange hatte sie sich nach einen Kuss von ihm gesehnt. Als Dark seine Lippen dann
wieder von ihren nahm, sagte er leise: "Du hast mir auch sehr gefehlt.." Finlass legte ihre Arme auf seine
Brust und lehnte sich an ihn, als sie ihn abermals küsste."Ich liebe dich, Dark.." flüsterte sie zwischendurch.
"Ich liebe dich auch, Finlass.." sagte Dark und begann ihren Hals zu küssen."Dark.." stöhnte Finlass zufrieden
auf und drückte seinen Kopf sanft noch näher an ihren Hals. Dark umarmte sie und zog sie ganz nah an
seinen muskulösen Körper. "Bitte.." sagte er, als er ihr Küsse auf die Lippen hauchte,"Bitte lass mich wieder
bei dir sein.. Ich möchte wieder deine Wärme spühren..Und deine klugen Sätze hören..die mich zur Ver-
nunft bringen.. Ich gehöre nur dir..Finlass.. bitte..lass mich wieder bei dir sein.." Seine zarten Küsse
machten Finlass wahnsinnig. "Lass mich nie mehr allein..Dark..hörst du? Bleibe immer bei mir.." hauchte sie
auf seine Lippen. "Ja..Finlass.. Ich werde immer bei dir bleiben.." flüsterte Dark zurück und begann mit
seiner Zunge auf ihren Lippen zu tanzen. Finlass glaubte den Verstand zu verlieren. "Dark.." seufzte sie
leise. "Ich liebe dich.." Dark berührte zärtlich ihre Lippen mit den Seinigen und legte seine großen, dunklen
Schwingen schützend um sie. Endlich fühlte sich Finlass wieder sicher und geborgen. Doch plötzlich kam
Nelthil zur Tür herein geplatzt, während er sprach: "Prinzessin, Dark ist spurlos ver-schwun-den..." Er
traute seinen Augen nicht. Dark, der berüchtigte Meisterdieb, den noch niemand lange festhalten konnte,
küsste Prinzessin Finlass, Tochter Taurons und Nachfolgerin des Throns, und hielt sie in seinen Armen.
Dark riss sich von ihr los und starrte Nelthil erschrocken an. Er sah nochmal zu Finlass, flüsterte ihr ein
>Heute Nacht..< zu und rannte, ohne seine Beute, aus der Tür zu seiner Linken. Nelthil war starr vor
Schreck und sah Finlass nur fragend an. Diese sah Dark noch sehnsüchtig nach, bevor sie Nelthil's Blick
bemerkte. "Könntet ihr dies für euch behalten?" fragte sie und lächelte verlegen. "Aber Prinzessin.. Das ist
Dark! Der Meisterdieb!" erwiderte Nelthil entsetzt. "Ihr müsst mir nicht sagen, wer er ist!" sagte Finlass
laut. Nelthil sah sie nun schweigend an. "Die Beute ist hier, oder nicht? Dann ist doch alles in Ordnung."
erklärte Finlass und sah ihn zuversichtlich an. "Jawohl, Prinzessin." erwiderte Nelthil knapp, verneigte
sich und verließ den Raum.
Schnell lief Finlass nach draußen - vielleicht würde sie ihn noch einmal sehen. Fehlanzeige. Er war schon fort. Was sollte man
von einem Meisterdieb auch anderes erwarten. Finlass lächelte.
Spät am Abend, als Finlass schlafen gehen wollte, zog sie sich in ihr geheimes Zimmer zurück. Zu diesem
Zimmer ging selbst ihr Vater kaum, da es ihr absoluter Privatraum war. Und genau deshalb hatte sie sich
hier auch immer mit Dark aufgehalten. Sie legte sich ins Bett, doch einschlafen konnte sie nicht. Ihre
Gedanken drehten sich um den heutigen Abend. >Dark..< Leise stieß sie die Luft in ihren Lungen aus. >Bitte
komm bald..<