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The Day that I die

von

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Glaube an dich

Immer wieder passiert derselbe Mist. Ich stehe auf, koche, streite mich mit Zorro, prügle ein paar Idioten durch, koche wieder und gehe ins Bett... Es wird langweilig und der einzige, der mich manchmal ein bisschen aufheitert ist im Moment nicht gut auf mich zu sprechen. Jetzt sitze ich hier und sehe zu, wie Zorro und Nico rumalbern und bin selbst total am Ende. Keiner scheint sich hier um das, was ich fühle zu scheren. Gut, ich bin froh, dass keiner von den Typen hier alles von mir weiß, aber es ist schon scheiße wenn man alles in sich hineinfressen muss, weil es kein Schwein interessiert! Oh nein, jetzt lachen die schon wieder da drüben... Ich halt's nicht mehr aus, ich muss hier raus! Toll, nun steh ich schon an der Tür und Zorro hält mich auf... was will der Idiot jetzt bloß wieder?

"Hey Sanji... wo willst du denn hin? Wolltest du nicht kochen?" fragt der Idiot mich auch noch... Boah, ich würd ihn am liebsten schlagen. Genervt schreie ich ihn: "Was zur Hölle geht dich das an, Schwertheini? Koch doch selber wenn du so großen Kohldampf hast, aber lass mich bloß in Ruhe!" Jetzt reicht es mir echt... Ich gehe nach draußen, bloß weit weg von Zorro. Sorry Junge, aber das musste sein.
 

Verträumt schaue ich auf's Meer hinaus... wie schön es glitzert. Irgendwo da draußen muss es doch jemanden geben, der sich für mich interessiert. Irgendjemand der mit mal zuhört, wenn ich etwas auf dem Herzen habe. Langsam find ich's echt nur noch zum kotzen hier. Nichtmal die Mädels beachten mich noch... und das einzige wozu ich noch gut bin ist kochen! Na toll... jetzt krieg ich auch noch Kopfschmerzen... naja, leg ich mich eben ins Bett, interessiert ja eh niemanden hier. Unten in meinem Bett wird es mir wieder gut gehen... ich kann weiterschreiben, das ist wenigstens etwas. Also gehe ich zu unserem Zimmer, mache die Tür auf und verziehe mich. Im Schrank liegt das Buch, in das ich seit Monaten Gedichte schreibe. Immer wenn ich das Buch öffne fühle ich, wie eine Kraft in mir aufwacht die mich zwingt zu schreiben. Es ist ein gutes Gefühl. Es ist immer so schön diese Gedichte zu lesen... sie lassen mich vergessen, dass mein Leben im Moment nur eine lange, langweilige und gerade Linie ist... Oh... da ist das Gedicht, das ich als letztes geschrieben habe... das war an diesem einen Tag an dem Zorro und ich an Deck gesessen haben und diesen wahnsinnigen Mond gesehen haben... es war... ich weiß es nicht, es war schön. In diesem Moment mit Zorro... so schön...
 

the orange colored moon

has come into the night

i'm thinking about you

every word was set in place

like someone's steps
 

suddenly looking up at the silhouette

your profile was shining

in the faint light, even now
 

what am i waiting for

you're not in the room

time is only like a bad sound

i can't sleep, my chest hurts
 

now i'm waiting

waiting alone

we saw together that day's moon

somewhere now you're seeing it
 

now i'm waiting

waiting alone

we saw together that day's moon

somewhere now you're watching it

(Lyrics des Songs ,In the Moonlight' aus Gravitation)
 

Oh ja... in dieser Nacht fühlte ich mich genau so. Als ich zu Zorro hinüber gesehen habe sah ich nur eine Siluette... fast hätte ich mich an ihm angelehnt, aber dann hätte er mir bloß eine gescheuert, also habe ich es gelassen und mir wieder den Mond angesehen, der immernoch aussah wie eine große Orange am Himmel, einfach phantastisch.

Naja, das ist jetzt vorbei. Aber dieses Gedicht wird mir bleiben... und damit die Erinnerung.

Es klopft an der Tür. Na super, was soll das denn jetzt?
 

"Ja, wer ist da?" rufe ich mürrisch, während ich das Buch zuklappe und auf's Bett lege.

"Ich soll dich von Ruffy fragen wann du Essen machst, er hat Hunger." ertönt eine Stimme von draußen. Zorro, na klar. Wer würde mich auch sonst so unpassend stöhren??

"Ach, lasst mich doch alle in Ruhe..." schreie ich hinaus. "Ich koche schon noch!"

"Mensch Sanji, jetzt spinn nicht so rum! Lass mich lieber rein!"

Genervt stehe ich auf und öffne diesem blöden Dschungelaffen die Tür. "Was willst du hier?"

"Mit dir reden... langsam machen sich alle Sorgen um dich." sagt er während er sich auf mein Bett setzt, auf MEIN BETT! Der hat echt keine Manieren!

"Wieso willst gerade du mit mir reden? Du hast doch keine Ahnung wer ich bin..."

Jetzt guckt er mich wieder so komisch an, genau wie an dem Abend als ich das Gedicht schrieb. Das was da in seinen Augen liegt... ich kann es nicht deuten...

"Vielleicht nicht." sagt er und legt sich auf den Rücken. "Aber du bist mein Freund und ich will nicht, dass es dir die ganze Zeit schlecht geht. Im Grunde könnte es mir ja egal sein, aber das ist es auch irgendeinem Grund nicht."

Spinne ich jetzt völlig? Ich bin ihm nicht scheißegal?

"Wieso sagst du nen Quatsch? Du hast doch echt einen an der Waffel..."

Nanu, was macht er denn jetzt? Der schnappt sich mein Buch, verdammt, lass das Zorro! Hey... wieso kann ich mich nicht bewegen?? Verdammt, lies das bloß nicht!

"Was ist denn das? Ein Gedicht? Hm... interessant..."

Großer Gott, lass das bitte, bitte liegen! Lies das nicht, oh Gott, LIES ES NICHT!!!

"Ähm..." der räuspert sich auch noch... was hat der bloß im Sinn?

Oh nein, jetzt heule ich auch noch... Verdammt, ich will sterben!

"Wow... das ist wirklich klasse..." sagt er nach einer Weile. Toll, jetzt ist eh alles aus, ich werfe mich einfach auf mein Kissen und weine...

"Sanji, was ist denn?" Zorros Stimme klingt irgendwie besorgt. Aber das ist mir egal, er ist daran Schuld, dass ich jetzt heule!!

"Was geht dich das an?" flüstere ich ins Kissen.

"Sanji... was ist, sag schon..."

Ach, soll er mich doch mal kreuzweise!

"Du bist an allem Schuld! DU BIST SCHULD! Schuld daran, dass es mir so schlecht geht!"

Ich schreie obwohl ich nicht weiß warum. Ist er wirklich Schuld daran? Ich weiß es nicht...

"Wieso ich? Was habe ich dir getan, dass du so denkst?"

Wieso klingt seine Stimme so freundlich? Ich habe ihm grade das Schlimmste an den Kopf geworfen und er ist immernoch nett zu mir? Nagut, mir soll es egal sein.

"Wie konntest du das lesen? Hat's dir wenigstens gefallen in meine Privatsphäre einzudringen du ekelhaftes Stinktier??" Ich schreie nicht mehr, jetzt meckere ich ihn nur noch an.

Er schweigt... lange schweigt er und das einzige, was zu hören ist, ist mein Schluchzen.

"Wann hast du dieses Gedicht geschrieben?" fragt er mich schließlich. Als ob ihn das was anginge.

"Ist doch egal..."

"Es war an diesem einen Abend, oder? Als wir uns diesen wahnsinnigen Mond angesehen haben... er war wirklich wunderschön, oder?"

Was redet der denn da? Weiß er etwa was ich denke? Und wieso spricht er so, als wäre er mir nicht böse? Ich verstehe die Welt langsam nicht mehr. Die Tränen sind getrocknet und ich richte mich auf.

"Ja, es war an diesem Abend, zufrieden? Wieso interessiert dich das?"

"Weil ich das Gedicht wirklich schön finde... es beschreibt wirklich alles was geschah..."

Er blickt mich wieder mit diesem Blick an. "Du hast Talent kleiner Koch..."

"Ja, Talent für Kitsch! Und nun raus hier! Ich komme gleich und koche, in Ordnung?"

"Nagut, aber wir reden irgendwann weiter... bis gleich!" Er steht auf und verlässt das Zimmer.

,Wir reden irgendwann weiter...' Was das wohl wieder heißen soll?

Das Kochen hat mir heute das erste mal seit Wochen wieder Spaß gemacht. Zwar bin ich immernoch deprimiert, aber es hat sich ein bisschen gebessert. Zorro hat mein Essen gelobt, er nannte es ,Ausgezeichnet'. Irgendwie nett von ihm. Er hat mir sogar beim Abwaschen geholfen. Dabei hat der Kerl immer wieder zu mir rübergeschaut und wenn ich in seine Richtung geguckt habe hat er den Kopf gesenkt und weiter abgewaschen.

Seit er mein Gedicht gelesen hat benimmt er sich irgendwie sonderbar, er ist so nett.

Ich muss es jetzt wissen, ich muss wissen wieso er so nett zu mir ist.

"Zorro? Was soll das alles eigentlich?" frage ich, während ich die letzten paar Teller abwasche.

"Was meinst du?" fragt er verwundert zurück. Er kapiert scheinbar gar nichts mehr.

"Na, dass du dich so seltsam benimmst! Du lobst mein Essen, hilfst beim Abwaschen. Hast du Fieber oder sowas?"

"Nein... ich dachte nur, dass ich etwas netter zu dir sein könnte, wenn ich daran Schuld bin, dass es dir so schlecht geht." Sagt er kleinlaut und trocknet den letzten Teller ab. Vielleicht hat er ja doch begriffen, was ich gemeint haben.

"Zorro, das war doch nur Gerede! Niemand ist daran Schuld außer ich selbst."

Ich verziehe mich an den Tisch und senke den Kopf. Zorro, der wie angewurzelt an der Spüle steht beobachtet mich, ich weiß es, ich spüre seine stechenden Blicke.

"Wieso schaust du mich die ganze Zeit so an?" frage ich nach einiger Zeit. Ich weiß es, aber ich will es von ihm selbst hören, aber Zorro schweigt.

"Du hast keine Ahnung vom Alleinsein, oder Schwertkämpfer?"

"Wieso fragst du? Ich weiß wie es ist alleine zu sein..."

"Nein, das weißt du nicht... ich war mein ganzes Leben lang unter Menschen, aber ich war trotzdem IMMER allein! Als ich hierherkam, da dachte ich, dass ich nicht mehr allein sein müsste, aber es war nicht so. Seit Monaten spüre ich wieder diese Einsamkeit."

"Tut mir Leid... das wusste ich nicht." Sagt er leise, als ob er wüsste, wie ich mich fühle. Aber er weiß es nicht, er hat keine Ahnung was es bedeutet allein zu sein. Wieder spricht er.

"Ich weiß wirklich nicht, wie du dich fühlst... ich wollte dir immer ein guter Freund sein, aber ich konnte einfach nicht. Aber nicht, weil ich es nicht wollte, du hast mich nie gelassen."

Verdammt! Er hat Recht! Ich wollte nie, dass er mir nahe kommt... ich habe es nicht zugelassen... und das nur aus einem Grund... weil ich Angst hatte er würde mich verletzen.

"Zorro ich..."

"Sag nichts Sanji, hör mir nur zu!" sagt er. Zum Glück sind wir allein, sonst würden die anderen noch denken wir wären verrückt. "Du bist ein sehr lieber Mensch, und du bist gutherzig... das weiß ich, seit du Gin damals das Leben gerettet hast. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du niemanden an dich heranlässt. Du hast Angst, oder?"

"Ja, das habe ich! Aber das ist egal, denn ich könnte auch ohne Angst nicht zulassen, dass mir irgendjemand zu Nahe kommt."

"Ach Sanji..." jetzt legt er seine Hand auf meinen Kopf und verwuselt meine Haare.

"Du bist niedlich, wenn du traurig bist..." Er lächelt. Er lächelt wirklich und es sieht so süß aus. Ich kann nicht anders, ich muss es tun!

"Oh Zorro..." weine ich und werfe mich in seine Arme. Er ist zuerst verwirrt, umarmt mich dann aber und es fühlt sich gut an. Ich lasse ihn an mich heran, es ist so ein seltsames Gefühl. Ich bin glücklich, das erste Mal in meinem Leben bin ich wirklich glücklich. Dieses Glück vertreibt meine Angst vor Nähe und es vertreibt auch das Gefühl allein zu sein. Zorros Stimme erklingt in meinem Kopf, oder spricht er wirklich? Ich weiß es nicht.

"Sanji, ich verstehe dich... ich war auch sehr lange allein..."

Seine Stimme beruhigt mich, ich weine zwar, aber es geht vorbei. Aber nun spricht Zorro wirklich, ich weiß es, denn die Stimme kommt von außen, nicht von innen.

"Weißt du, als ich damals zwei Freunde von mir das erste Mal traf, da war ich in einem totalen Tief. Ich zerbrach fast jedes Schwert das ich anfasste und es war furchtbar. Als ich dann Johnny und Yosaku traf haben sie mich an etwas erinnert, das ich beinahe vergessen hätte."

"Und was war das?" frage ich mit zitternder Stimme, immernoch an ihn geklammert.

"Sie erinnerten mich daran, was es heißt jemanden zu haben, der an dich glaubt. Die beiden haben an mich geglaubt. Es wird immer jemanden geben der an dich glaubt und der stolz auf dich ist, Sanji. Es gibt auch jemanden der stolz auf dich ist, ganz sicher."

Seine Stimme... kommt sie von weit her oder bilde ich mir das nur ein?

"Wer soll schon an mich glauben, wenn ich es selbst nicht tue?"

"Ich glaube an dich Sanji. Ich glaube fest daran, dass du dein Tief überwindest."



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