Zum Inhalt der Seite

Erwärme mein Herz

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Erde bebt

sodala!

Nachdem ich jetzt 3 Wochen in Japan war, konnt ich das 3 Kapitel schreiben und hier ist es...

Wie von euch allen heiß herbeigesehnt, tritt Hitomi wieder ihre Reise nach Gaia an. Viel Spaß beim lesen und bitte schreibt mir ein paar motivierende Kommis!

Gruß,

Linda
 

----------------------------------
 

Kapitel 3 - Die Erde bebt
 

Die Erdbebenwarnung hatte nicht nur Hitomi in Aufruhr versetzt, sondern auch den größten Teil der Stadt. Viele Leute blieben einfach zuhause und warteten bang auf das Beben, andere ließen sich davon nicht in Panik versetzen und gingen ganz normal durch ihr alltägliches Leben.
 

So auch Hitomi. Sie ging ganz normal zur Arbeit, ganz normal zu ihren Sportstunden und versuchte, sich nichts von ihrer inneren Besorgnis anmerken zu lassen. Sie hatte noch nicht oft ein Erdbeben miterlebt, meistens auch nur kleine Erschütterungen, aber eine so große Warnung war ihr noch nie untergekommen. Deshalb war sie auch sehr beunruhigt...

Sie wollte nicht, dass sich etwas in ihrem Umfeld veränderte, dass womöglich ein Gebäude einstürzte oder jemand ihr Bekanntes verletzt wurde.
 

Doch an diesem Wochenende musste sich sich wohl oder übel darüber Gedanken machen.

Sie saß in ihrer Wohnung, eine Schüssel Salat auf dem Arm und ein Buch in der Hand. Sie hatte schlichtweg keine Arbeit im Büro, in die sie sich hätte hineinstürzen können. Darüber hinaus war das Wetter nicht besonders optimal für irgendwelche Aktivitäten auf dem Sportplatz.

Der Abendhimmel über der Stadt hatte sich mit dicken, grauen Wolken zugezogen, welche baldige Schauer und Gewitter versprachen.
 

Und so vertiefte sie sich in ein Buch. Es sollte eigentlich ein Krimi sein, doch das ganze Geschehen entwickelte sich zusehends zu einer Liebesgeschichte... "Er sah in ihre stahlblauen Augen, und wäre fast darin versunken, hätte sie sich ihm nicht entgegengestreckt um ihn sanft..." Hitomi klappte das Buch zu und legte es beiseite.
 

Sie konnte einfach keine Liebesgeschichten lesen! Sie konnte es einfach nicht ertragen und genau das rief ihr wieder Kagamis Anschuldigungen in Erinnerung. Es war kindisch, verhext und einfach lächerlich wie sie sich benahm, aber es war nun mal eine Tatsache, dass sie solche Sachen immer an Van erinnerten und das konnte sie am wenigsten ertragen...
 

Missmutig rappelte sie sich vom Sofa auf und gabelte sich wieder Salat auf, als das Telefon klingelte. Hitomi stellte den Salat ab und griff zum Hörer.

"Ja, Hallo?", fragte sie und räusperte sich.

"Ja, Hallo... ähm, bin ich hier richtig bei Frau Kansaki?", fragte eine Frauenstimme, die leicht verunsichert klang.

"Ja, das sind sie...", bestätigte Hitomi. "Und mit wem spreche ich?", fragte sie weiter und lauschte auf eine Antwort.

"Mein Name ist Imaeda... Azusa Imaeda... Ich bin die Tante von Tomu Imaeda...", sagte die Frau, nun noch verunsicherter, was Hitomi sehr stutzig machte.

"Oh, ja, Tomu... Was kann ich für sie tun Imaeda-san?", wollte Hitomi wissen und ließ sich wieder aufs Sofa sinken.

"Tomu... Er ist weg!", platzte sie heraus.

"Inwiefern?", fragte Hitomi, nun alamiert.

"Er ist gestern nicht nach Hause gekommen, und bis jetzt noch nicht aufgetaucht!"
 

Die Stimme am anderen Ende der Leitung war nun schon panisch aufgeregt. "Haben sie noch nicht herumtelefoniert, in der Schule oder bei Freunden angerufen?", fragte Hitomi ruhig, um die Situation zu entschärfen. "Ja, habe ich! Er ist nirgendwo aufgetaucht!"

"Wollen sie nicht vielleicht die Polizei informieren?" Hitomi runzelte die Stirn. So was sah Tomu gar nicht ähnlich...
 

"Nein!! Noch nicht jetzt jedenfalls... ich dachte dass sie vielleicht eine Idee hätten, wo sich Tomu aufhält? Sie haben doch einen guten Draht zu ihm, oder? Er erzählt immer viel von den Sportstunden..." Frau Imaeda klang hoffnungsvoll und wartete gebannt auf Hitomis Antwort.

"Ja, schon... Aber ich wüsste nicht, wo er sein könnte... Hm, ... haben sie vielleicht eine Ahnung warum er nicht nach Hause gekommen ist?"
 

Hitomi dachte scharf nach, doch ihr fiel kein logischer Grund für Tomus Verhalten ein.

"Ja..." Frau Imaeda klang resigniert. "Tomu hasst Erdbeben... Er hasst sie so sehr und hat trotzdem soviel Angst davor, weil seine Eltern dadurch gestorben sind. Ich weiß nicht, was dann in ihm vorgeht, aber ich denke, das ist der Grund...", sagte sie langsam.
 

Hitomi dachte darüber nach.

Es konnte stimmen, ja. Aber wo könnte Tomu stecken? "Ähm... Tomu wäre doch zuhause am sichersten... Warum kommt er dann nicht einfach?", fragte Hitomi ratlos.

"Weil er hier auch nicht mehr sicher ist... Wir wohnen nicht in Tokios Innenstadt, sondern eher außerhalb... Und heute Nacht gab es bei uns bereits eine kleine Erschütterung des vorhergesagten Erdbebens...", sagte Frau Imaeda leise.
 

Hitomi atmete scharf ein. Das Stimmte! Die Meldung kam heute Morgen in den Nachrichten! Wenn das wirklich so war, und Frau Imaeda kein großes Aufsehen erregen wollte...

"Lassen sie mich kurz überlegen...", sagte Hitomi in den Hörer.

Wo konnte er sein? Wo war Tomu gerne? Kannte sie ihn so gut, dass sie das sagen konnte? Hitomi überlegte heftig, als ihr etwas einfiel...

Womöglich war er am Sportplatz... Ja, das war gut möglich! Sie selbst suchte vor langer Zeit Zuflucht auf dem Sportgelände und trainierte ihre Sorgen weg... Vielleicht tat Tomu nun das gleiche!
 

"Imaeda-san? Ich weiß eventuell, wo sich Tomu aufhält..."
 


 

Hitomi beeilte sich.

Sie zog sich sofort um, griff zu Jeans, Shirt, Pullover und Turnschuhen. Vorsichtshalber nahm sie noch einen Regenschirm mit, falls es doch noch zum Regnen anfangen sollte. Dann rief sie sich ein Taxi und machte sich unverzüglich auf den Weg zum Sportplatz.
 

Draußen war es bereits dunkel geworden und als das Taxi kaum 2 Straßen gefahren war, brach das erwartete Unwetter los. Die dunkle Nacht ergoss sich, schüttete regelrechte Regenmassen auf die Stadt.

Innerhalb kürzester Zeit waren die Straßen vom Wasser überströmt und der Verkehr geriet ins Stocken.

"Können sie sich nicht ein bisschen beeilen?", fragte Hitomi den Taxifahrer schroff. Sie wollte nicht riskieren, dass Tomu möglicherweise noch panischer reagierte, wenn zusätzlich zu den Erdbebenwarnungen noch ein Gewitter ausbrach.
 

"Es geht nun mal nich schneller, Fräulein...", maulte der Taxifahrer und warf ihr einen gelangweilten Blick zu. Wenn er diesen Beruf ausübte, wurde er anscheinend ständig mit Leuten konfrontiert, die es eiliger hatten, als es ihm möglich war.
 

Eine halbe Stunde später waren sie größtenteils durch den zähflüssigen Verkehr gekommen und nur noch eine Straße vom Sportplatz entfernt. Hitomi klopfte ungeduldig auf ihre Sitzlehne und schaute aus dem Fenster.

Am Rand der Straße hatten sich schon ganze Bäche gebildet, die Tokios Straßenschmutz mit sich rissen. Es prasselte kontinuierlich von der mittlerweile schwarzen Nacht herunter und verursachte ein brausendes Geräusch auf dem Dach des Taxis.
 

Dann im nächsten Moment, zuckte der erste Blitz über einem nahegelegenen Gebäude hinweg, gefolgt von einem ohrenbetäubendem Donner. "Verdammt! Ich muss hier raus!", rief Hitomi aus, die nun nur noch an Tomu dachte. "Können sie hier warten? Ich muss nur jemanden abholen!", sagte sie zum Taxifahrer, der nur nickte und an den Straßenrand fuhr.
 

Hitomi stieß die Autotür auf und spannte eilig ihrer Schirm auf. "Verdammt, Verdammt, Verdammt!", fluchte sie, als sie in den Regenstrom trat und ihre Turnschuhe komplett durchtränkt wurden.

Doch sie durfte nicht an ihre Schuhe denken, sondern an Tomu.
 

Der Sportplatz lag nur um die nächste Abzweigung, also rannte Hitomi los und hatte dabei Mühe ihren Schirm gegen den aufkommenden Wind gerade zu halten. Das ganze ähnelte einem heftigen Sommer Taifun! Aber warum hatte man ihn nicht vorhergesagt? Oder war es doch nur ein einfaches Gewitter?

Hitomi fluchte erneut, als sie sich dabei erwischte, wie sie über diese im Moment völlig unwichtigen Dinge nachdachte.
 

Sie rief sich Tomus Gesicht vor ihr geistiges Auge, als sie um die nächste Hausecke bog und der Sportplatz in Sicht kam. Sie rannte über die Straße zum Tor des Schulgeländes und kramte in ihrer Hosentasche nach der Chipkarte, die sie zum öffnen brauchte. Dann zog sie die Karte über den Sensor und schob mit einem leisen Klick-Geräusch das Tor auf.

Sobald sie ein paar Meter auf dem Platz war, konnte sie kaum noch etwas sehen, nur die nahen, dunstigen Straßenlampen und Hausbeleuchtungen waren ihr eine Orientierung. Sie musste zum Kontrollraum kommen und die Scheinwerfer einschalten!
 

Sie lief also zielsicher über den Sportplatz, der sich anfühlte wie ein vollgesogener Schwamm. Doch das hinderte sie nicht an ihrem Vorhaben, bis sie schließlich an dem kleinen Gebäude neben den Sprintbahnen ankam. Ihre Schuhe und Hose waren fast komplett nass, als sie über den glitschig-nassen Boden schritt und erneut ihre Chipkarte zückte um die Tür zu öffnen.
 

Als sie so einen Blick zurück in die fahle Dunkelheit warf, bis hin zu den umliegenden Lichtern der Stadt, konnte sie sich nicht vorstellen, dass sich Tomu hier irgendwo versteckte, außer vielleicht...
 

Hitomi warf noch einen Blick auf das große Schulgebäude, welches fast völlig mit der Dunkelheit verschmolz, als auch schon wieder ein Blitz aufzuckte und ihr bestätigte, dass das Schulhaus trotz der Finsternis noch da war. Ihr wurde mulmig zumute, als sie in das rettende Gebäude stürzte, und die Tür hinter sich schloss.

Damit schloss sie auch das prasselnde Regengeräusch aus und atmete erst einmal erleichtert auf, bevor sie den Regenschirm auf den Boden warf.
 

Als sie nach dem Lichtschalter tastete, erschrak sie erneut. Sie hatte vielleicht das Regen-Rauschen ausgeschlossen, doch mit Donner war das nicht möglich. Es krachte lange und laut, als Hitomi endlich den erlösenden Lichtschalter fand. Sie versuchte ihre ruinierte Kleidung zu ignorieren und schritt behände in den Nebenraum.

Dort machte sie sich an einigen Schaltern und Hebeln zu schaffen und beobachtete erleichtert durch das Fenster, wie sich die Scheinwerfer an den Tribünen nach einem anfänglichen Glimmen in gleißendes Licht ergossen.
 

Sie lies abermals ihren Blick herumschweifen...

"Tomu, wo zum Teufel bist du nur?", flüsterte sie, als sei rein gar nichts auffälliges entdeckte, außer der herabkommenden Regenmassen.

Die Tribünen waren nass, aber niemand saß dort, geschweige denn, dass der Sportplatz irgendetwas ungewöhnliches aufzeigte.
 

Vielleicht war das auch besser so, als es erneut Blitzte und Donnerte.
 

Hitomi wandte sich vom Fenster ab, und ging den Gang entlang zum Geräteraum. Vielleicht würde sich ihr Verdacht bestätigen...
 

Als sie im Geräteraum das Licht anknipste, fiel ihr zuerst auch dort nichts auffälliges auf. Die Sachen standen alle an ihrem gewohnten Platz. Die Matten, die Hindernisse, die Bälle und all die anderen Geräte warteten nur auf ihren erneuten Gebrauch. Dennoch konnte Tomu hier sein.

"Tomu? Bist du hier?", fragte sie leise in den Raum.

Nichts kam zurück.
 

"Tomu, ich bins, Kansaki-sensei...", sagte sie weiter und lauschte hoffnungsvoll in den Raum. Doch schon im nächsten Augenblick tauchte Tomus strubbeliger Haarschopf hinter den blauen Matten hervor und zwei betrübte Augen blickten ihr entgegen. "Ich bin hier Sempai...", sagte er leise und konnte dabei sein wimmern nicht unterdrücken.
 

"Oh Gott sei dank, es geht dir gut!"

Hitomi atmete erleichtert auf und schritt zu ihm hinüber um ihn hinter den Matten hervor zu ziehen. "Ist auch alles ok mit dir?", fragte sie weiter und tastete sorgenvoll sein Gesicht ab. "Du siehst total erschöpft aus..."

Sie strich ihm die Haare aus dem Gesicht und begutachtete ihn von oben bis unten. "Ja, es geht schon...", sagte er lahm, und wenn Hitomi es nicht schon besser wüsste, würde sie ihm das auch nicht abkaufen.
 

"Du hast Angst, nicht wahr? Vor dem Erdbeben und vor dem Gewitter?" Das war eine Feststellung ihrerseits. Tomu nickte kaum merklich.
 

"Was hast du dir nur dabei gedacht, Junge? Deine Tante macht sich riesige Sorgen um dich... Keiner weiß wo du steckst...", warf sie ihm sachte vor, um ihn nicht noch mehr zu verunsichern.

"Ich weiß auch nicht... Ich musste an meine Eltern denken, und da hab ich total Angst bekommen... Ich dachte, hier bin ich am Sichersten...", sagte er kleinlaut.
 

"Nun ist ja alles ok... Solange dir nichts passiert ist!" Hitomi drückte den kleinen Jungen kurz und kramte dann nach seinem Rucksack, den sie an sich nahm.

"Sensei?", fragte Tomu. "Ja?" Sie sah ihn fragend an, als sie sich seinen Rucksack um die Schulter hing.

"Wie haben sie gewusst, dass ich hier bin?", fragte er.

"Sagen wir... Ich hätte mich an deiner Stelle wahrscheinlich auch hier verkrochen...", antwortete sie und lächelte warm.
 

"Aber wie bist du hier rein gekommen?", fragte sie und sah sich suchend nach einem Hinweis um. "Oh, durch die Lüftungsluke...", sagte er gelassen und konnte schon wieder ein wenig schelmisch grinsen.

Hitomi sah die Luke oben an der Wand, die tatsächlich groß genug war, dass ein 12 jähriger Junge hindurchpasste.
 

"Nun gut, dann lass uns jetzt am besten gehen... Du hast bestimmt Hunger...", sagte sie und trat bereits zur Tür, als Tomu sie entsetzt ansah.
 

"Jetzt? Sei wollen JETZT da raus?!" Er zuckte unmerklich zusammen, als das nächste Donnergrollen von draußen erklang.

Hitomi dachte noch mal über ihre Aussage nach. Aber hier zu warten brachte auch nichts. Das Gewitter konnte noch die ganze Nacht toben...
 

"Keine Sorge.... Wir müssen nur schnell über den Platz laufen. Um die Ecke wartet ein Taxi auf uns und dann fahren wir zu mir. Das ist kürzer, als bis zu deinem Haus...", sagte sie in einem möglichst beruhigenden Ton, obwohl sie es selbst grauste, wieder in das Unwetter hinauszutreten. "Na gut...", erwiderte Tomu und nickte zaghaft.
 

Hitomi lächelte ihn wieder an. "Ich mach dir auch eine heiße Schokolade! Na wie wärs?"

Tomu grinste und nickte nun lebhafter. Hitomi ging es auch besser. Sie hatte sich viele Sorgen gemacht und war nun sehr froh, Tomu gefunden zu haben.
 

Sie machte die Lichter im Gebäude aus, nur die Scheinwerfer auf dem Platz lies sie an, damit sie mehr Sicht hatten.

Gerade als sie aus der Tür traten, donnerte es erneut und Hitomi griff nach Tomus Hand, sobald der Regenschirm aufgespannt war. Tomus Körper durchlief ein Schauer und Hitomi drückte die Hand fester, als sie gemeinsam losliefen.
 

Sie waren schnell über die beleuchtete Fläche hinweg und Hitomi konnte schon den großen Baum ausmachen, der beim Eingangstor stand und wie ein Riese vor ihnen hochragte.

Hitomi zog Tomu gerade in Richtung Tor, als alles ganz schnell ging.
 

Aus den Blättern des Baumes sprühten urplötzlich, kleine, helle Blitze und Funken. Hitomi bemerkte sie erst gar nicht, bis ein Blitz, auf das Stahltor übersprang und dort Funken sprühte. "Oh Mist!"

Hitomi wusste was das bedeutete. Sie hatte es in genug Büchern gelesen.
 

Sie machte scharf kehrt und zog den verängstigten Tomu am Arm mit sich. Und zwar gerade rechtzeitig.
 

Im nächsten Moment schlug der Blitz, der sich durch die Funken bereits angekündigt hatte, mit vollem Karacho im Baum ein und der gewaltige Donner folgte sogleich.

Hitomi warf den Schirm weg, um sich mit Tomu auf den Boden zu werfen und sich schützend über ihn zu klammern, als der Boden vibrierte, wo sich der Blitz in den Boden bohrte. Tomu japste auf und zitterte sogleich am ganzen Körper, als ein zweiter Donner einsetzte.
 

"Schon gut! Das war kein Erdbeben, nur ein Blitzschlag! Ist gut Tomu, ist gut!", versuchte Hitomi ihn zu beruhigen und umarmte ihn schützend. Dann zog sie ihn auf die Knie, als er nicht zu schluchzen aufhörte. "Keine Angst! Es war nur ein Blitz!"
 

Der Baum zuckte immer noch, voll von Funken, Flammen und kleinen Blitzen. Währen sie nur einen Moment früher am Tor gewesen...

Hitomi mochte gar nicht daran denken...
 

Sie sah nur gebannt auf den zerborstenen Baum und den riesigen Ast, der nur einen haben Meter von ihnen entfernt herumlag und ebenfalls Funken schlug. Die Luft roch nach verbranntem Holz und heißem Metall. Sie konnte den Blitz förmlich riechen!
 

Der Sauerstoff war aufgeladen, was sich auch darin zeigte, dass sich Tomus Haare elektrisch aufstellten. Sei hätten auch getroffen werden können!

"Schnell weg von hier...", sagte Hitomi, als es in der Ferne schon wieder donnerte und blitzte.
 

Ihre Kleidung war nun schon vollkommen nass und der Regen schien auch nur ein wenig nachgelassen zu haben. Vielleicht würde es bald vorbei sein...

Hitomi zog Tomu wieder über den Platz. Sie konnten keinesfalls riskieren, das Tor zu passieren. Vielleicht war es immer noch vom Blitz aufgeladen, und das konnte tödlich enden...

Wahrscheinlich warteten sie besser noch eine Weile im Kontrollraum.
 


 

Die Scheinwerfer waren ausgegangen, wie Hitomi nun auffiel, ebenso wie die Straßenlampen und jedes andere Licht aus der Umgebung. Ein Stromausfall auch noch... Schlimmer konnte es ja kaum noch kommen! Doch da irrte sie sich abermals.
 

Im nächsten Moment bebte die Erde.
 

Hitomi dachte erst an einen zweiten Blitzschlag, doch dafür fehlte die Spannung in der Luft. Es hörte auch nicht wieder auf zu beben, es wurde nur noch schlimmer. Das war das prophezeite Erdbeben!

"Oh nein!", schrie Hitomi. Sie konnte sich nicht mehr bewegen! Ihre Knie sackten regelrecht zusammen, weil sich ihre Gelenke auf dem wackelnden Boden nicht halten konnten. Sie landete plump auf dem Boden, mit Tomu, der sich wimmernd an sie geklammert hatte.
 

Es wurde immer schlimmer!

Es fühlte sich an, als würde die Erde versuchen, all ihre Kraft herauszusprengen!

Hitomis Gebiss schlackerte lose aufeinander und sie biss sich auf die Zunge. Sie schmeckte den metallischen Geschmack von Blut. Sie hatte keine Kontrolle mehr über ihren Körper!

Und sie dachte nur daran, dass sei Tomu nicht loslassen durfte!
 

Im Nächsten Moment schien das Beben bereits auf die gesamte Stadt übergegangen zu sein und das naheliegende Gebäude gab ein summendes Geräusch von sich, als würde es gleich einstürzen! Dem Hartboden ging es nicht anders...

Die Bahnen neben Hitomi gaben knackende Geräusche von sich und bekamen kleine Risse.
 

Das durfte doch nicht wahr sein!

Warum ausgerechnet jetzt?!

Sie musste hier weg, sie musst Tomu hier weg bringen!

Er würde vor Angst umkommen!

Sie musste hier weg!

SIE MUSSTE HIER WEG!
 


 

Das war Hitomis einziger Gedanke, als sich plötzlich ein gleißendes Licht um sie herum auftat. Hitomi dachte erst, dass der Strom wieder an war, und die Scheinwerfer wieder gingen, doch es war nicht das gleiche Licht.

Es war... rein, hell, warm.... Ja, sie kannte es!

Sie kannte dieses Licht aus ihrer Vergangenheit.
 

Hitomi atmete auf und hielt Tomu noch fester.

Sie wusste, dass sie jetzt sicher waren, als sie langsam in der Lichtsäule aufstiegen und von einem warmen Strom umfasst wurden.

Nun würde alles gut werden...
 

Sie waren in Sicherheit.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Zuckerknopf
2004-08-30T15:09:44+00:00 30.08.2004 17:09
O.O Toll! Genial geschrieben und wirklich nachvollziehbar wie die Personen handeln.

Ich bin mal gespannt, was mit Tomu ist/ wird...?! Wie wird Van das interpretieren? Die Story scheint mir jedenfalls richtig durchdacht.
Und ich freu mich schon auf das Zusammentreffen der beiden ^.^

Schreib schnell weiter!

Mai
Von: abgemeldet
2004-08-30T13:21:13+00:00 30.08.2004 15:21
Hello!
Ja es geht weiter und mit dem Kapitel!
Also jetzt sind Van und Hitomi schon mal auf ein und dem selben Palneten, aber wie geht es weiter?
Wo landen sie? Wer sieht die Lichtsäule? Wie erklärt Hitomi Tomu wo sie sind und wie sie da hin gekommen sind?Und hält Van Tomu dann für Hitomis Sohn?
Was ist mit Tomus Tante macht sie sich dann Sorgen um beide? Und was ist mit den anderen Freunden von Gaia?
Ich freue mich schon darauf wenn Hitomi Van auf seine Einstellung zur Arbeit "anspricht"?!
Also ich glaub das sind genug Frage?! ;)

Bye Reeks

:)
Von: abgemeldet
2004-08-29T13:36:38+00:00 29.08.2004 15:36
Supi,schreib ganz ganz ganz ganz schnell weiter, rann an die tasten!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2004-08-29T13:33:57+00:00 29.08.2004 15:33
Einfach Genial,
ich glaube ich habe aufgehört zu atmen, als ich deine Fanfic gelesen habe.
Schreib ganz schnell weiter, BIIIITTTEEEEEEEEEEEEEEE!!
bis bald,
narni
Von: abgemeldet
2004-08-28T18:32:40+00:00 28.08.2004 20:32
weiter !! ist cute, die FF


Zurück