strange feeling
Disclaimer: Is wohl klar.
Warnungs: Keine...bin noch nicht sicher obs Yaoi werden soll
Widmung: Allen die im Gegensatz zu mir meine FFs mögen und mich damit TOTGENERVT haben!
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Fortune's Wheel
Part 1
Als er an diesem Tag aufwachte, hatte er bereits ein seltsames Gefühl. So als hätte man etwas vor, aber man hat vergessen was das war. Es war so ein Gefühl, das an den Gedanken nagt und sich in das Herz bohrt, so wie ein schlechtes Gewissen. Aber warum? Irgendetwas war nicht in Ordnung, er wusste nur nicht genau was.
Einen Moment lang blieb er liegen, starrte nur an die Decke, an der sich aber auch keine Antwort fand. Eigentlich sollte er ja voller Energie sein, sich über einen freien Tag freuen, aber er fühlte sich so träge... draußen regnete es.
"Ich mag Regen nicht, warum kann die Sonne nicht endlich scheinen? Es ist Frühling, und immer nur Regen",
hörte er seine eigene Stimme in dem halbdunklen Zimmer widerhallen. Ein Blick auf die Uhr, aha, schon halb zehn... so lange schlief er sonst selten, sonst wurde er von den ersten Sonnenstrahlen immer gleich wach. Aber bei dem Regen war es kein Wunder, dass das schöne Tageslicht nicht in sein Zimmer fand. Es schien gerade so, als hätte es genug damit zu tun, gegen die dunklen Wolken anzukämpfen. Keine Zeit um sich kurz hier blicken zu lassen und ihn zu wecken.
Mühsam quälte er sich aus dem warmen Bett und schlurfte ins Bad, wo er sich vor seinem eigenen Spiegelbild beinahe selbst erschreckte. Blass, Ringe unter den Augen, zerwuseltes Haar. Und in seinen Augen ein Blick, wie der eines kleinen Kindes, das jeden Moment Schläge zu erwarten hatte... was war das für ein Gefühl?
Warum hatte er das Gefühl, als würde er zu irgendetwas zu spät kommen? Fast so als würde etwas schreckliches passieren...
Nur was?
~~+**+~~
Mit einem lauten Klirren zerschellte die Schüssel am Boden, zersprang in tausend bläulich schimmernde Scherben, die eine Sekunde lang in der Luft tanzten, bevor sie sich in der ganzen Küche wie Regentropfen verteilten. Somit war der Fruchtjogurt also ungenießbar und das Frühstück im Eimer.
Fluchend machte Camui sich daran, das Chaos wieder zu beseitigen. Was war nur heute los? Alles schien schief zu laufen. Erst rannte er noch im Halbschlaf gegen den Türrahmen im Bad, dann verlor er beim Duschen noch einen Ohrring, der nun irgendwo in den tiefen des Abflusses verloren war, und zu guter letzt war ihm noch eine Kontaktlinse zersprungen. Bis ihm die Schüssel hingefallen war hatte er doch tatsächlich geglaubt, es konnte nicht mehr schlimmer kommen.
Kopfschüttelnd und immer noch leise fluchend warf er sich mit einem Apfel und einem Glas Wasser auf das Sofa. Wenn der Tag so anfing und er schon am frühen Morgen genervt war, wie sollte das erst später werden, wenn er arbeiten musste? In einer Stunde würde er sich auf den Weg machen müssen.
Motivationspegel: irgendwo ganz unten.
Mit einer Hand angelte er nach den schweren Vorhängen und zerrte sie bei Seite, sich so wenig wie möglich bewegend.
Regen.
Das heiterte ihn ein wenig auf. Doch dieser kurze Moment wurde sofort wieder zu Nichte gemacht, als ihm einfiel, dass heute Samstag war.
Das bedeutete, keine Probe.
Missmutig seufzend beschloss er, etwas früher zur Arbeit zu gehen, vielleicht würde ihm sein Chef ja Überstunden bezahlen. Das wäre mal eine schöne Abwechslung, vor allem weil er sich diese Wohnung nicht mehr lange leisten konnte, wenn er nicht bald einen besseren Job fand - oder sie mit der Band endlich den großen Durchbruch schaffen würden.
Aber er war wohl der einzige, der daran glaubte dass Cains:Feel irgendwann mal groß raus kommen würden.
Mit allem was er an Selbstüberlistung aufbringen konnte, brachte er sich dazu die Wohnung zu verlassen, die langen Haare in einem Zopf locker zusammen gebunden. Sein Chef würde wieder ausflippen, wenn er sie offen trug.
Gedankenverloren tapste er durch den Regen, es war nicht weit, nur vier Blocks weiter. Der Regen war nicht so stark wie es zu Anfang ausgesehen hatte, angenehm tropfte es um ihn herum und er genoss das Gefühl der kühlen Wasserperlen, die ihm über das Gesicht liefen. Wie lange so ein Tropfen wohl unterwegs war? Wie lange er immer tiefer und tiefer fiel, bis er endlich zusammen mit tausend anderen irgendwo aufkam und...
Das laute Quietschen von Rädern riss Camui jäh aus seinen Gedanken, und für den Bruchteil einer Sekunde sah er helle Scheinwerfer auf sich zurasen, hörte das ängstliche Geschrei einer altern Frau, die am Straßenrand stand und die Hände in die Luft hob, wild winkend. Hatte er etwa nicht gesehen, dass die Ampel rot gewesen war?
Langsam schloss Camui die Augen. Plötzlich wurde alles still.
~~+**+~~
You schreckte mit einem leisen Aufschrei hoch, lies dabei fast den Bogen seiner Geige fallen. Was war das? Das Gefühl, das ihn den ganzen Vormittag schon gequält hatte, war auf einmal so heftig geworden, dass es ihm den Atem nahm. Eine kurze Sekunde lang hatte er das Gefühl, als würde etwas aus seinem Griff gerissen, ohne das er nicht leben konnte, ein Stich in seinem Kopf und ein quälendes Ziehen an einer bestimmten Stelle in seinem Herzen, dann war kurz ein Gesicht vor seinen Augen aufgetaucht, das er aber nicht erkannte.
Und jetzt war es wieder vorbei.
Das Gefühl war noch da, aber es war wieder so penetrant schwach und unterschwellig wie seit heute Morgen. Ein konstantes Summen in seinem Kopf, ein leises Zischen das er weder verstand noch ignorieren konnte.
Aber etwas war anders... wenn das Gefühl vorher so gewesen war, als hätte er etwas vergessen was noch kommen sollte, so hatte er jetzt das stechende Gefühl, etwas sehr wichtiges verpasst zu haben. Unwiderruflich, endgültig.
Nur was?
Kopfschüttelnd setzte er den Bogen wieder an und schloss die Augen, versuchte sich auf das Lied zu konzentrieren und zu vergessen was er fühlte, und dass er eigentlich Gitarre üben wollte...
~~~~+*<>*+~~~~
tbc...