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Vampire in Tokyo ^^
von

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Transient...

Shuichi saß auf dem Futon und blätterte in einem Buch, das auf dem Boden gelegen hatte, als Teru ins Schlafzimmer kam. "Gut, dass du wach bist", meinte der schwarzhaarige Mann.

Shindou blinzelte verwirrt. "Warum? Stimmt etwas nicht?"

Teru schüttelte lächelnd den Kopf. "Es ist nichts Schlimmes. Ich muss gleich zur Bandprobe und ich wollte dich fragen, ob du nicht Lust hast, mitzukommen."

Shuichi's Augen leuchteten. "Sie sind auch in einer Band?", fragte er begeistert. "Wie heißt die Band? Kenne ich sie?"

Teru grinste. "Wahrscheinlich nicht. Glay sind noch ziemlich unbekannt. Leider besucht kaum jemand unsere Konzerte, weil uns keiner kennt. Aber das wird sich sicher irgendwann ändern. So leicht geben wir nicht auf."

Der pinkhaarige Junge sah ihn ernst an. "Meine Band war anfangs auch nicht bekannt. Aber ich kann mal mit meinem Manager reden, der kann bestimmt etwas für euch tun!"

"Das kannst du vielleicht später machen. Der eigentliche grund, warum ich dich mitnehme, ist, damit du in Sicherheit bist und dich niemand umbringt", meinte Teru ernst.

Shindou blinzelte. "In Sicherheit? Ich dachte, ich muss sterben, weil ich zu viel weiß? Wieso wollen Sie dann dafür sorgen, dass mich keiner umbringt?" Der junge Sänger verstand das Ganze nun wirklich nicht.

Der schwarzhaarige Mann lachte kurz auf. "Denkst du etwa, ich habe dich vor Ryuichi gerettet, um dich jetzt einfach sterben zu lassen?" Er schüttelte den Kopf. "Sugizo hält zwar eigentlich nicht allzu viel von Menschen, aber er scheint dich trotzdem zu mögen. Er hilft mir, eine Lösung zu finden, damit du nicht sterben musst. Und solange wir diese Lösung nicht gefunden haben oder absolut sicher sind, dass es keine gibt, lasse ich dich nicht einfach so sterben."

Shuichi war sprachlos. Dieser Mann wollte ihn tatsächlich retten? Und da, obwohl er seinetwegen schon in Schwierigkeiten geraten war. Teru war wirklich unglaublich!

"Okay", meinte Teru schließlich. "Mein Kollege Hisashi holt uns ab. Er sitzt in der Küche und wartet."

"Woher wissen Sie das? Seit Sugizo gekommen ist, hat doch niemand mehr geklingelt..." Shuichi war verwirrt.

Teru zwinkerte ihm zu. "Sugi ist vorhin gegangen und da stand Hisashi schon vor der Tür, daher musste er gar nicht klingeln. Ich hab die beiden reden hören."

Der pinkhaarige Junge beschloss, dem Mann vorerst keine weiteren Fragen zu stellen, die ihn eventuell noch mehr in Schwierigkeiten bringen konnten. Er wollte nicht, dass Teru nur seinetwegen bestraft wurde. Dafür war er viel zu nett. "Das heißt also, dass ich auch nicht zur Arbeit gehen kann, solange die Sache nicht geklärt ist?", wollte er noch wissen.

Teru nickte. "Es ist zu riskant, wenn du alleine unterwegs bist. Außer Sugizo und mir wird sich wohl kaum einer bereit erklären, dich zu beschützen. Und ein Mensch alleine kann gegen einen Vampir nicht sonderlich viel ausrichten. Gut, ich könnte dich theoretisch zur Arbeit bringen und wieder abholen, aber da ich selbst arbeiten muss, fällt das wohl aus."

Shuichi seufzte. "Sakano wird ausrasten... Es würde mich nicht wundern, wenn er aus lauter Verzweiflung vom Dach springen würde..."

Er würde es wohl in Kauf nehmen müssen, dass er ständig in Begleitung eines Vampirs bleiben musste. Nun ja... wenn es nette Vampire wie Teru und Sugizo waren, konnte er eigentlich noch ganz gut damit leben. Auch wenn es ihm nicht gefiel, dass er vorerst ohne seine Musik sein musste... Außerdem gab es da noch ein kleines Problem... "Was ist mit Yuki?"

"Yuki wird wohl eine Weile ohne dich zurechtkommen. Sakuma-san wollte ihm Bescheid sagen, dass du heute und morgen hier bist. Ich hätte es ihm selbst gesagt, aber ich konnte ihn nicht erreichen. Ich werde morgen noch einmal versuchen, ihn anzurufen, und ihm sagen, dass du noch etwas länger bleiben musst...", antwortete Teru.

"Arigatou", murmelte Shindou und stand auf.

Teru stand ebenfalls auf. Sie konnten Hisashi nicht ewig warten lassen.

An der Tür blieb Shuichi noch einmal stehen. "Irgendwie ist es mir schon ein wenig unangenehm, dass ich Ihnen jetzt zur Last falle..."

"Ach was, du fällst mir nicht zur Last. Außerdem war es meine Entscheidung, dich hierher zu bringen. Ich habe uns in diesen Schlamassel reingebracht. Und ich hole uns da auch wieder raus. Mach dir deswegen keine Sorgen. Ich hatte schon viel schlimmere Probleme", erwiderte der schwarzhaarige Mann.

Shuichi sah ihn zweifelnd an, sagte aber nichts. Er würde Teru wohl vertrauen müssen.

Teru öffnete die Tür und ging in die Küche. Als er Hisashi am Tisch sitzen sah, strahlte er über das ganze Gesicht. "Tono-chan! Schön, dich zu sehen! Hat Sugi dich reingelassen?" Er sah auf die Uhr. "Wie kommt es, dass du so früh schon hier bist?"

Der Angesprochene sah auf. "Ich bin mit Absicht früher gekommen, weil ich weiß, dass es etwas länger dauern kann, bis wir los können. Wenn wir wieder zu spät kommen, wird Takuro irgendwann noch ausrasten und uns köpfen. Und ja, Sugihara hat mich reingelassen, als er vorhin gegangen ist."

Shuichi, der hinter Teru stand, warf einen vorsichtigen Blick auf Hisashi. Er sah nett aus, wirkte allerdings nicht besonders glücklich, wie er fand. Möglicherweise lag das daran, dass ihre Band noch nicht bekannt war.

Nun fiel Hisa der pinkhaarige Junge auf, der vorsichtig hinter Teru hervor schaute. Er war bestimmt nicht älter als 18 oder 19. Was machte der Kleine hier? Doch nicht etwa...? Der Gitarrist zog eine Augenbraue hoch. "Tekko, was um alles in der Welt macht dieses Kind hier? Und wieso kommst du mit ihm aus deinem Schlafzimmer?", fragte er entsetzt. Er ärgerte sich darüber, dass es nicht so unbeteiligt klang, wie es eigentlich sollte.

Teru sah Hisashi verwirrt an. "Kind?" Er drehte sich zu Shuichi um. Der Junge schien nicht minder verwirrt zu sein. Dann wandte er sich wieder an seinen Kollegen. "Du denkst doch nicht etwa...?" Er lachte. "Da liegt wohl ein Irrtum vor."

Hisa legte die Stirn in Falten. "Der Junge ist eindeutig minderjährig und du bist gerade mit ihm zusammen aus deinem Schlafzimmer gekommen. Wo ist da der Irrtum?"

Der schwarzhaarige Mann grinste. "Nicht in dem, was du siehst, liegt der Irrtum, sondern in dem, was du denkst."

"Woher willst du wissen, was ich denke?"

"Anhand deiner Reaktion gerade?" Er grinste noch breiter.

Hisashi schwieg und sah ihn grimmig an. "Was du mit anderen Leuten in deiner Wohnung machst, geht mich nichts an", brummte er schließlich.

Teru verzog das Gesicht. "Das hörte sich aber ganz anders an." Er legte Shuichi einen Arm um die Schultern und schob den Jungen nach vorne. "Darf ich vorstellen? Das ist Shindou Shuichi. Er wird für eine Weile bei mir wohnen und auch mit zu den Proben kommen."

Der Blick des Gitarristen verfinsterte sich. "Ob er bei dir wohnt, ist deine Sache. Bei den Proben haben Takuro und ich noch ein Wörtchen mitzureden."

Shuichi sah unsicher von einem zum anderen. "Ich glaube, ich bleibe lieber hier. Ich will keinen Ärger machen", wisperte er mit zitternder Stimme. Hisashi machte ihm irgendwie Angst.

"Du kommst mit", murmelte Teru. "Wenn ich Takuro die Situation erkläre, wird er sicher nichts dagegen haben."

"Würdest du es mir dann auch gefälligst erklären?", verlangte Hisashi. "Ich gehöre schließlich auch zur Band!"

Teru seufzte und setzte sich zu seinem Kollegen an den Tisch. "Also, die Sache sieht folgendermaßen aus..."
 

'Please enter your password!'

K überlegte kurz und gab dann sein geheimes Sicherheitskennwort ein. Er hoffte, dass es noch gültig war. Schließlich arbeitete er seit Jahren schon nicht mehr beim Secret Service. Während sein Passwort vom System überprüft wurde, dachte er nach. Eigentlich hatte sich dieser Kobashi am Telefon sehr nett und freundlich angehört. Aber irgendetwas war faul an dieser Sache.

Der blonde Amerikaner konnte sich nicht vorstellen, dass Shuichi einfach so mitten auf der Straße umgekippt war. Das war dem Jungen noch nie passiert und würde ihm wohl auch nicht passieren. Und selbst, wenn es so war... Kein Mensch nahm einfach aus reiner Gutherzigkeit jemanden mit zu sich nach Hause, um sich um ihn zu kümmern. Schon gar nicht, wenn er diesen Jemand gar nicht kannte. Bestenfalls hätte er einen Krankenwagen gerufen oder ihn in das nächste Krankenhaus gebracht.

Ein schriller Signalton riss ihn aus seinen Gedanken. Das System bestätigte die Gültigkeit seines Passworts. Zum Glück. Nun blieb nur noch zu hoffen, dass er schnell fand, wonach er suchte. Er tippte den Namen des Mannes, der ihn wegen Shuichi angerufen hatte, ein und wartete wieder, bis das System seine Anfrage bearbeitet hatte.

"Was machst du hier?", hörte er Sakuma's Stimme hinter sich. K drehte sich um und sah in zwei neugierige blaue Augen.

"Ryuichi!", brummte der Manager. "Du solltest dich nicht so von hinten an mich heranschleichen! Ich könnte dich versehentlich erschießen, wenn du mich so erschreckst!"

Sakuma blinzelte verwirrt und umklammerte Kumagorou noch fester. "Tut... tut mir Leid, K! Das wollte ich nicht..." Er schniefte.

K seufzte. "Ist schon in Ordnung. Es ist ja nichts passiert." Er drehte sich wieder zu seinem PC um. Der Suchlauf war beendet und auf dem Bildschirm war ein Foto mit den dazugehörigen Daten zu sehen.

Ryuichi sah auf den Monitor. "Hey, das ist doch der nette Mann, der sich um Shu-chan kümmert!", rief er erstaunt aus.

K nickte. "Bist du sicher, dass er so nett ist?"

"Auf jeden Fall! Ich war vorhin noch da, um Shuichi zu besuchen. Er hat Shu-chan sogar auf seinem Futon schlafen lassen!", meinte Sakuma.

"Und wo schläft er, wenn Shuichi auf seinem Futon liegt?", wollte der blonde Amerikaner wissen.

Ryuichi überlegte. "Ich weiß nicht... wahrscheinlich auf dem Boden. Auch wenn der nicht gerade sehr bequem aussieht."

K zog beide Augenbrauen hoch. Ryuichi mochte vielleicht wirklich davon überzeugt sein, dass dieser Kobashi tatsächlich so überaus freundlich war, aber der grünhaarige Sänger fand anfangs jeden Menschen nett, wenn er ihn kennen gelernt hatte - und meistens auch später noch. Er hielt sogar Seguchi Tohma für einen gutherzigen und netten Menschen, obwohl dieser eher manipulativ und äußerst berechnend war. K hatte kein gutes Gefühl dabei.

Er fand, dass dieser Kobashi Teruhiko für sein Alter erstaunlich jung aussah, auch wenn er so alt noch gar nicht war. Aber diese Tatsache beunruhigte ihn eigentlich nicht. Sakuma sah auch viel jünger aus als er war. Ihn wunderte mehr, dass ein so junger Mensch sich um Shuichi kümmerte. Außerdem hatte er sich am Telefon wesentlich älter angehört.

Auch dass der Mann direkt nach der Highschool bei seinen Eltern in Hakodate ausgezogen und nach Tokyo gekommen war, war nicht ungewöhnlich. Viele junge Leute zogen nach der Schule in Großstädte und wollten erfolgreich sein. Wenn sie es sich leisten konnten und nicht schon in einer Großstadt wohnten.

"Hm...", überlegte er. "Wie kann er es sich leisten, den Jungen zu versorgen? Er ist nur ein einfacher Lagerarbeiter. Er verdient gerade mal genug, um seine Wohnung zu bezahlen und sich gerade mal die nötigsten Lebensmittel kaufen zu können, damit er nicht ganz verhungern muss."

"Ausgehungert sah er eigentlich nicht aus", warf Sakuma ein. "Er hat vielleicht nicht viel, aber genug, dass es reicht."

"Für einen alleine würde es vielleicht so gerade noch reichen", murmelte der blonde Amerikaner. "Aber für zwei?"

"Shuichi hat doch selber Geld... außerdem geht er morgen eh wieder nach Hause!"

"Wer sagt das?"

"Teru sagt das!"

"Was hat er noch gesagt?", wollte K wissen.

"Dass es Shuichi wieder besser geht. Er braucht zwar noch ein wenig Ruhe, aber er kann morgen wieder nach Hause gehen."

K runzelte die Stirn. Nach dem, was Ryuichi sagte, gab es eigentlich keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Aber dennoch tat er es. Auch wenn er nicht so recht wusste, warum.

In diesem Moment klingelte Sakuma's Handy. "Hai na no da!", meldete er sich so laut, dass K zusammenzuckte. "Ah! Shu-chan! Was gibt es?"

Der blonde Amerikaner sah überrascht auf. Warum rief der pinkhaarige Junge nun bei Ryuichi auf dem Handy an?

Der grünhaarige Sänger legte sorgenvoll die Stirn in Falten. "Oh, ich verstehe... Hai, ich werde es ausrichten..." Eine Weile lauschte er. Dann leuchtete sein Gesicht auf. "Huh? Cool!", rief er begeistert aus. "Okay no da! Dann mal gute Besserung und pass auf dich auf. Und grüß Teru und Sugi von mir!" Schließlich steckte er sein Handy wieder weg.

K sah ihn fragend an. "Was wollte Shuichi? Und was sollst du wem ausrichten?", wollte er wissen.

"Ich soll dir und Yuki ausrichten, dass er doch noch etwas länger krank ist. Er bleibt solange bei Teru."

"Und wer ist Sugi?"

"Ein Freund von Teru. Er ist auch sehr nett! Vor allem mag er Kuma-chan!", freute Ryuichi sich. "Außerdem soll ich dir von Shu-chan noch sagen, dass Teru auch eine Band namens 'Glay' hat. Sie sind noch nicht bekannt und du sollst sie dir mal ansehen. Vielleicht kannst du ja was für sie tun, damit sie bekannt werden!"

K schüttelte seufzend den Kopf. Scheinbar sorgte Shuichi sich wieder mehr um andere als um sich selbst. Aber anhand dessen, was der Junge ihm durch Ryuichi hatte ausrichten lassen, hatte er jetzt noch mehr Anhaltspunkte, um etwas über Kobashi herauszufinden...



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