Superman
Autor: Moku
E-Mail: Mokuren@gmx.de
Fandom: Harry Potter
Disclaimer: J.K.R., Bloomsbury Books, Scholastic Books, Raincoast Books, Warner Bros., Inc. und wie sie nicht alle heißen...
Kommentar: Ich habe mir überlegt, ob Draco Harry jemals einen Gefallen tun würde mit diesen Liedern und kam zu folgendem Ergebnis: NATÜRLICH NICHT! Aber da so viele Leute darauf bestanden, dass die beiden *endlich* mal aus dem Knick kommen...
Im nächsten Kapitel kommt der langerwartete Kuss. Mit Sicherheit. Auf jeden Fall. Schon geschrieben und kann nicht mehr gelöscht werden. Kein wenn und aber.
Gruß:
@Serenity: Ich glaube, wir erfahren nach drei weiteren Kapiteln, wer sich den Zorn des blonden Jünglings zugezogen hat. Bis dahin musst du dich mit einer Präambel und dem Kuss zufrieden geben. *winkt* Bedeutet also, dass der Kuss im nächsten Kapitel kommt.
@mio
@teufelchen_netty: Ich schließe aus deinem Kommentar, dass du Ginny nicht magst, oder?
@Nami-Maus: Ah, wegen des Versprechens hatte ich mich entschuldigt. Der Kuss kommt erst im nächsten Kapitel.
@chipo-chan: Kuss. Nächstes Kapitel. Ist das alles was euch interessiert? ^^°
@Yune: Mirror Image Kapitel neun ist zur Zeit in Arbeit. Ich will aber erst einmal alle Kapitel schreiben, bevor ich anfange, es wieder auszustellen...oder zumindest ein Grundgerüst haben...
Schön, ich werde mit dem australischen Beutelwolf verglichen...
Und? Deine Prüfungsergebnisse?
@Beibalai:Also versteh ich das richtig: Wenn das meine Idee ist, ist sie gut, bei Draco wäre es böse? Interessant... ^^
Manchmal frage ich mich, ob das nicht zuviel ist, aber da es bisher niemand angesprochen hat, ließ ich es einfach. Dieses detaillierte Beschreiben kam aber erst in den letzten paar Kapiteln, glaube ich.
Aber Danke für dein Lob! *knuddel*
Uhm... leiden wird vorerst nichts... weil mir ehrlich gesagt zu ihm nichts einfällt. ^^° Vielleicht werde ich ihm Polyjiuce geben und in Gestalt von... von... Colin rumlaufen lassen, aber selbst da würde er sich rausreden können... und vielleicht Informationen bekommen, mit denen er andere bestechen könnte.
^^° Ich wusste noch nicht einmal, dass Eminem ein Lied namens "Superman" hat...
@Tamaryn12: Einer meiner betas sagte, dass Ginny grundsätzlich davon ausgehen würde, dass Harry nur Gutes will, weil, ob nun Schwarm oder nicht, er wie ein Bruder ist.
Sag mir, was ich bei Draco machen soll, ich weiß es nämlich nicht. *heult*
@Miko Milano: Die strippen im Clip? *den nie wirklich gesehen hat* Gingen die nicht durch die Gegend und machten eine Grunderneuerung der ausgewählten Objekte?
Sie kommen sich näher...
@Cat: Ich bin mir nicht sicher, ob sich einer der beiden bewusst ist, dass sie sich mögen... -_-
@ranchan: Der Kuss. Nächstes Kapitel... Er scheint wirklich der Grund zu sein, warum Leute diese FF lesen...
Ich frage mich gerade, von welcher Szene mit Zauberstab du redest...
@kathrinchen: Okay, ich habe zwei Gründe herausgefunden, warum diese FF gelesen wird: Der Kuss und Draco Blamieren. Sagt mir etwas, denn zu ihm fällt mir nichts mehr ein...
@chu-chu: Harry scheint bei all meinen Lesern nicht besonders beliebt zu sein...
@despaired_fighter: Ich mochte mehr den Anfang von dem Kapitel... also, die Einleitung...
@Cyradis: Wenigstens klaut sie die, es gibt Leute die *bezahlen* für getragene Unterwäsche. *schauder* ^^
Danke an Fyon und Celina
11. Superman
Point of View: 3rd Person Harry Potter
Harry saß müde am Gryffindortisch und stopfte fades Essen in seinen Mund, während sein Blick auf einem unbesetzten Platz am Slytherintisch ruhte. Minuten später erst fiel ihm auf, dass Malfoy normalerweise diesen Platz besetzte, jetzt aber nicht anwesend war. Deshalb suchte er mit seinen Augen Malfoys angebliche Freunde, die ihn normalerweise auf beiden Seiten flankierten. Bulstrode schien sich mit Parkinson zu unterhalten, die sich, weil sie wahrscheinlich seinen Blick spürte, zu ihm umdrehte und ihm lächelnd zuwinkte. Bulstrode sah daraufhin auf und verengte ihre Augen zu Schlitzen. Harry wandte seinen Blick so schnell wie möglich von ihnen ab und richtete ihn auf Zabini, der angeregt mit seinen Händen gestikulierte, während seine Gesprächspartner, Crabbe und Goyle, das Essen in sich reinstopften. Plötzlich zeigte er mit einem Finger in Harrys Richtung, benutzte dann beide Hände um eine Art Kreis in der Luft nachzuzeichnen.
"Zabini macht Herzen," murmelte Seamus, der sich unerlaubt neben Harry setzte und, nach Deans Meinung, viel zu dicht aufrückte.
"Herzen?", fragte der dunkelhaarige Gryffindor, wandte dann seinen Blick auf den Iren. Dieser nickte, während er über den Tisch griff und sich etwas aus dem Brotkorb nahm. "Mit den Händen, du weißt schon. Ob er sich verliebt hat?"
Leicht verwirrt richtete Harry seinen Blick wieder auf den Slytherintisch und fiel fast vom Sitz, als er direkt in die silbergrauen Augen seines Rivalen schaute. Das teuflische Lächeln, das sich auf die Lippen des blonden Slytherin schlich, schien Harry nicht zu bemerken und auch nicht Seamus' stetiges Anstupsen. Dann brach Malfoy den Blickkontakt um sich Zabini zu widmen.
Harry knurrte leise, enttäuscht von dem abrupten Bruch des Augenkontakts.
Dann schüttelte er den Kopf und fragte sich, wie er auf diese absurde Idee kam. Es stimmt zwar, dass Malfoys Augen die sch-interessantesten waren, die er je gesehen hatte. Es lag wahrscheinlich an ihrer Intensität und Ausdrucksstärke. Zumindest redete er sich das ein, als er sich seinem Essen widmete, das er kaum angerührt hatte.
Dann vernahm er plötzlich lautes Geflatter und Eulen strömten durch die Fenster in die Große Halle. Ein ihm unbekannter Uhu strebte seine Richtung an, ließ sich dann auf Harrys Kopf nieder. Überrascht wollte er das Tier von seinem Kopf nehmen, doch dieses hackte sofort nach ihm, sodass er gezwungen war, sie dort zu erdulden.
"Harry?"
"Ja Seamus?"
"Ich glaube, du hast da eine Eule auf dem Kopf."
"Ja, Seamus."
Der verwunderte Ire sah das Tier lange an, fasste dann nach einem Brotkrumen und reichte ihn der Eule. Diese hackte auch nach ihm, gurrte danach einmal zufrieden.
Eindeutig Malfoys, grummelte Harry, sah dann auf den Blonden, der ihm einen unschuldigen Blick zuwarf. Den nahm Harry ihm kein bisschen ab. Ohne weiter nachzudenken, packte er das nervige Tier einfach und hielt es vor sich.
"Los, Seamus! Nimm die Nachricht ab!"
Der Angesprochene sprang sofort zur Tat und löste die Nachricht vom Fuß der Eule. Dann ließ Harry sie los und sie flog empört zu ihrem Besitzer - Malfoy - und drückte ihren Kopf gegen seinen Arm, den er daraufhin hob und das Tier versteckte sich in der Armbeuge des Jungen.
Harry schüttelte den Kopf, entriss Seamus die Nachricht, die dieser gerade im Begriff war zu lesen.
Das Lied heißt "Superman". Ich musste den Text etwas umschreiben, damit er besser passt. Melodie anbei.
Neues Passwort für den Raum:
Qui imperia libens excipit, partem acerbissimam servitutis effugit[1]
D.
Er starrte das Passwort lange an, sprang dann von seinem Platz. "Das ist jawohl nicht dein Ernst!", rief er, entsetzt über die Länge des Satzes, aus. Die Blicke der anderen Mitschüler richteten sich auf ihn, und Ron, der vorher die ganze Zeit mit dem Kopf auf dem Tisch lag, hob diesen vom Tisch.
"Harry?" Da er keine Antwort von seinem Freund bekam, schloss er die Augen wieder und schlief weiter, während Harry weiterhin auf das Blatt starrte. Dann tauchten plötzlich neue Zeilen auf.
Das war ein Scherz, las er, schüttelte dann verwirrt den Kopf.
Neues Passwort:
Advocatus Diaboli
Harry legte seine Stirn in Falten, überlegte, was von beidem jetzt der Wahrheit entsprach. Plötzlich tauchten weitere Buchstaben auf.
*Das* war kein Scherz, du Kretin.
Er seufzte, faltete das Blatt wieder zusammen. Er müsste Hermine fragen, was die beiden Sprüche bedeuteten, sobald sie aus der Bibliothek kam, in der sie sich seit ungefähr zwei Tagen isolierte. Er entfaltete den Brief wieder, setzte sich hin und las den Text. Dann weiteten sich überrascht seine Augen und er sah auf den Platz des Blonden am Slytherintisch.
Doch Malfoy war nirgends zu sehen.
* * *
Harry wartete vor den Türen der Großen Halle und sah sich suchend um. Die eine Woche war um und heute war erneut sein großer Tag. Er musste singen. Schon wieder. Aber vorher musste er Malfoy zur Rede stellen. Er wusste nicht, was sich der blonde Slytherin gedacht hatte, als er ihm den Text zusandte. Es hätte eine Verwechslung sein müssen, aber Malfoy würde in dieser Sache nicht schlampig sein.
Dachte er zumindest.
Plötzlich hörte er Stimmen und er wandte sich der Lärmquelle zu. Dort, umrandet von seinen Freunden, kam Malfoy und warf Zabini einen geringschätzig Blick zu, während dieser mit seinen Händen in der Luft ein... Herz... nachzeichnete. Plötzlich bemerkte Parkinson ihn, winkte ihm zu und lächelte. Auch die anderen Slytherin wandten nun ihren Blick auf ihn.
Harry trat einen Schritt vor, doch obwohl seine Freunde stehen blieben, ging Malfoy einfach weiter und schien den Gryffindor gänzlich zu ignorieren. Die anderen Slytherin sahen dem Blonden nach, folgten ihm dann. Parkinson blieb aber noch eine Weile neben ihm stehen, sah ihn dann an und zwinkerte, gab ihm einen Kuss auf die Wange und lief ihren Freunden nach.
Kuss des Todes, sprang es dem Dunkelhaarigen in den Kopf. Kurz darauf kam ein andrer Gedanke in seinen Kopf und Harry konnte sich nicht entscheiden, ob er in die nächste Toilette laufen und das Gesicht abschrubben oder von Malfoys Verhalten beleidigt sein sollte. Letztendlich entschloss er sich dafür, es dem Slytherin Sextett (Schon wieder eine Alliteration...) nachzumachen und betrat unruhig die Große Halle. Er warf einen Blick auf den Slytherintisch, wo sich die anderen niederließen, Malfoy mit einem absolut neutralen Gesichtsausdruck, dann sah er zum Gryffindortisch, wo Ron allein mit dem Kopf auf dem Tisch saß[2] und das Essen feindlich musterte. Hermine war wahrscheinlich schon wieder in der Bibliothek um irgendetwas nachzusehen.
Harry holte Luft, erinnerte sich an das Lied, das er singen sollte. Es war ein ausgesprochen gutes Lied - wenn auch kitschig -, so dachte er, während er es einstudiert hatte. Und es sagte an manchen Stellen genau das, was er dachte. Ob Malfoy es deshalb ausgewählt hatte? Sein Blick huschte zu dem blonden Slytherin, der sich gelangweilt mit Parkinson unterhielt, dann seinen Blick von ihr abwandte. Ihre Augen trafen sich und Harry versuchte etwas in ihnen zu lesen, doch zu schnell wandte der andere sich ab.
Er seufzte, machte dann eine kleine unmerkliche Bewegung mit seinem Zauberstab. Eine ruhige Musik spielte an, mit sanften Gitarren- und Klavierklängen. Die Schüler in der Großen Halle sahen überrascht auf, wandten dann ihren Blick auf den dunkelhaarigen Jungen in der Mitte.
Harry bemerkte unwillkürlich aus dem Augenwinkel, dass Ginny leicht zusammen zuckte und ihre Robe zuknöpfte.
"I can't stand to fly, I'm not that naïve," begann er leise, traute sich nicht in den Raum zu sehen. "I'm just out to find the better part of me." Sein Blick richtete sich leicht auf Malfoy, der noch immer mit Parkinson redete, obwohl diese ihn mit Gesten vom Reden abhalten wollte. "I'm more than a child, I'm more than a saint, I'm more than some pretty face beside a train." Zabini hatte Malfoy letztendlich den Mund zugehalten und seinen Kopf so gedreht, dass er Harry direkt im Blick hatte. Der dunkelhaarige Gryffindor lächelte leicht, ließ mit der nächsten Zeile seinen Blick durch die gesamte Halle schweifen. "and it's not easy to be me."
Eine kleine Pause folgte, doch Harry konnte keine Stimme hören, die etwas sagte. Er konnte sich jedoch nicht länger damit beschäftigen und wandte seinen Blick auf Ron, der mit geweiteten Augen am Gryffindortisch saß. "I wish that I could cry, fall upon my knees," sein Blick wanderte auf Dumbeldore, der ihn besorgt ansah, "find a way to lie about a home I'll never see," zu den Hufflepuffs, die nur stumm da saßen, "it may sound obsurd, but don't be naïve, even heroes have the right to bleed." Dann wandte er sich den Ravenclaw zu, die genauso schweigend wie alle anderen im Saal seiner Performance folgten. "I may be disturbed, but won't you conceive, even heroes have the right to dream." Seine Stimme, die in den letzten beiden Zeilen lauter wurde, senkte er erneut, schloss leicht die Augen, bevor er wusste was er tat.
"and it's not easy to be me."
Plötzlich breitete er seine Arme aus, verstärkte seine Stimme unbewusst. "Up ahead, away away from me," Harry stockte leicht, senkte seine Arme. "Well it's all right, you can all sleep sound tonight." Er öffnete seine Augen und sah zu Malfoy, der sich aus Zabinis Griff befreien konnte, aber trotzdem dem Lied folgte. Ihre Blicke trafen sich und Harry flüsterte fast die folgenden Worte: "I'm not crazy," eine kurze Pause in der er einen Schritt auf den Slytherintisch zukam, dann stockte und die Gryffindor ansah. "or anything."
Die Musik wurde wieder sanfter, Harrys Stimme ebenfalls. "I can't stand to fly, I'm not that naïve.
Men weren't meant to ride with clouds between their knees." Er wunderte sich, warum die anderen Schüler noch keinen Kommentar abgegeben hatten, sondern nur schweigend auf ihren Plätzen saßen. Leichte Zweifel stiegen in ihm auf, ob er alles richtig machte, doch dann konzentrierte er sich wieder auf den Text. "I'm only a man in a silly red sheet," hier begannen einige Slytherin zu kichern, aber auch die Gryffindor grinsten etwas, "looking for a future on this one way street." Bei diesem Satz sah Harry zu Dumbledore, doch der zeigte keinerlei Reaktion. Daraufhin wandte er sich wieder seinen Klassenkameraden zu. "Only a man in a funny red sheet looking for special things inside of me." Er stockte etwas, sang dann weiter. "inside of me," wiederholte er vier Mal. Langsam wurden die Schüler wieder aktiver und manche murmelten. Harry kümmerte sich nicht darum, wandte seinen Blick zu einem ganz bestimmten Slytherin, fixierte ihn mit einem leichten Lächeln und der Blonde schien unbewusst zurückzulächeln. "I'm only a man in a funny red sheet, I'm only a man looking for a dream," Der dunkelhaarige Gryffindor senkte seine Wimpern, wurde leicht rot, als er Dracos fragendes Gesicht bemerkte, wandte sich deshalb seinem besten Freund zu. "I'm only a man in a funny red sheet and it's not easy..." Du Musik klang langsam aus und ein paar Schüler wollten klatschen, wurden aber von einigen Schülern, die das Lied anscheinend kannten, davon abgehalten. Langsam setzte das Klavier mit ein paar zaghaften Klängen wieder ein.
"It's not easy... to be..." Er wandte sich jetzt wieder Dumbledore zu, sah ihm direkt in die Augen. "me."
Langsam endete das Klavier und es herrschte eine Totenstille in der Großen Halle. Harry sah sich nervös um, rieb sich leicht die Hände. Dann hörte er plötzlich ein Klatschen und dem Beispiel folgten weitere Mitschüler von Ravenclaw, Gryffindor und Hufflepuff. Die Slytherinschüler sahen fragend auf Malfoy, dieser stand daraufhin auf. Harry wandte sich ihm zu, sah ihn lange an. Dann hob der Blonde seine Hände und klatschte leicht. Bulstrode erhob sich etwas schwerfällig, begann ebenfalls zu applaudieren. Nach und nach schlossen sich die anderen Slytherin an bis die Gesamte Halle vor Applaus regelrecht bebte.
Harry war etwas erschrocken, sonst erntete eigentlich nur Malfoy immer soviel Applaus, wenn er gesungen hatte. Seine Wangen färbten sich leicht rot.
"Endlich sagst du einmal, was du denkst!", rief ihm Dean zu, legte dann die Stirn in Falten. "oder singst..." Colin, der neben Ginny saß, die erleichtert ihre Robe wieder aufknüpfte, sprang auf und ab und konnte den Finger kaum noch vom Auslöser seiner Kamera lassen.
"Sagen was er denkt? Ich nenne das Mitleid heischen." Der Applaus kam zu einem abrupten Ende, als jeder Schüler sich Nathon Nott zuwandte, der auf seinem Platz saß und in seinem Essen rumstocherte.
"Nott, Malfoy hat nicht gesagt, dass wir Streit anfangen sollen," zischte Zabini, stützte sich am Tisch ab, damit er den Jungen am anderen Ende besser sehen konnte. In diesem Moment fiel Harry auf, dass Malfoy schon wieder nicht anwesend war.
"Erstens springt hier nicht jeder nach Malfoys-"
"Hey, Nott," die Blicke richteten sich auf die Türen der Großen Halle, wo Malfoy sich galant angelehnt hatte und den anderen Slytherin amüsiert beobachtete. "Wir sehen uns im Gemeinschaftsraum." Der Blonde stieß sich ab, wandte sich Harry zu, nickte und verließ dann den Raum.
Der Gryffindor legte den Kopf leicht schief, setzte sich dann an seinen Tisch. Sein bester Freund richtete sich auf, schlug ihm leicht auf die Schulter. "Hermine wäre so stolz auf dich," sagte er, wandte sich dann seinem Essen zu. Just in diesem Moment setzte sich das eben erwähnte Mädchen neben ihn. "Harry, ich weiß es," murmelte sie, füllte sich etwas zu essen auf. Harry sah Hermine fragend an.
"Die letzten Tage habe ich damit verbracht, herauszufinden, warum man Stimmen hören könnte." Er sah sie aus großen Augen an, doch sie war noch immer damit beschäftigt, sich Essen aufzufüllen. Dann sah sie ihn endlich an, bemerkte den verwirrten Blick. Sie zog ihre Augenbrauen zusammen. "Du hattest mich gefragt, ob es möglich wäre, weißt du noch?"
Er schüttelte langsam seinen Kopf.
"Harry!"
"Uhm..."
Das burschikose Mädchen schüttelte genervt den Kopf. "Vergessen wir es. Kommen wir zu dem, was ich herausgefunden habe. Es ist keine schwarze Magie, aber auch keine weiße. So gesehen hat es nichts mit Magie zu tun."
Der Gryffindor nickte, dachte an seine paranoide Schizophrenie, wie Malfoy es nannte. "Es war paranoide Schizophrenie, oder?", fragte Harry. Seine Freundin schüttelte daraufhin den Kopf. "Bei der paranoiden Schizophrenie geht es darum, dass man Stimmen hört, da hast du recht, aber das ist immer mit Wahnvorstellungen verbunden." Sie hielt inne, sah Harry mit einem durchdingenden Blick an. "Hast du Wahnvorstellungen?"
"Nein!"
Sie beobachtete ihn noch etwas skeptisch, wandte sich dann wieder ab und nahm die Gabel in die Hand. "Wie gesagt, es hat kaum etwas mit Magie zu tun, aber mit," sie sah ihn aus ihrem Augenwinkel an, "Geisterbeherrschung."
"Was?"
"Ein Magier kann Geister dahingehend beeinflussen, dass sie sich auf eine Person fixieren. Das äußert sich in vielen seltsamen Bedeutungslosigkeiten, die einzeln banal sind, aber in einem länger währenden Prozess zum Wahnsinn führen können. Man stolpert, Gegenstände verändern ihre Position oder werden sogar geworfen, man spürt eine ständige Präsenzen und Gedanken werden einem so eingeflüstert, man wird immer verwirrter und zweifelt am Ende an sich selbst."
Harry sah sie lange, nachdenklich an. Plötzlich fiel ihm ein Satz ein, den Malfoy gesagt hatte.
Obwohl ich zugeben muss, dass der Blutige Baron etwas nachgeholfen haben muss.
"Hörst du mir zu?" Er sah wieder auf Hermine, die die Stirn in Falten legte. "Es gibt ein Limit für die ,Geisterkontrolle', wenn man es so nennen möchte. Sogar der fähigste Magier kann nicht mehr als vier Geister befehligen. Das absolute Maximum, und das ist nur einmal passiert, war fünf Geister gleichzeitig. Wenn es also um Malfoy geht, kann er wahrscheinlich nur ein bis zwei befehligen." Sie beobachtete ihn, wartete auf seine Reaktion, doch Harry saß nur stumm am Tisch, starrte die Oberfläche an.
Vier Stimmen. Harry hatte vier Stimmen gehört, auch wenn die letzte sehr selten aufgetreten war. Trotzdem, Hermine war der Meinung, dass Malfoy maximal zwei beherrschen könnte. Unterschätze sie ihn, oder war er es doch nicht?
"Wie hebt man den Bann von der Person?"
"Mit einem Codewort."
"Was?"
"Man legt ein bestimmtes Codewort fest und sobald das ausgesprochen wurde, lassen die Geister ihr Opfer in Ruhe."
"Kann das auch ein Satz sein?"
Hermine sah ihn fragend an.
"Muss es ein Wort sein, oder geht auch ein ganzer Satz?" Noch bevor das Mädchen antworten konnte, sprach Harry weiter. "Was heißt ,Decipio, rudis stultissimus homo'?"
"Decipio bedeute 'ich betrüge' und 'homo' Mensch, aber ,rudis stultissimus'..."
"Vollidiot," hörten sie plötzlich und wandten sich der sprechenden Person zu. "'rudis stultissimus homo' heißt frei übersetzt ,Vollidiot'. Also bedeutet ,decipio, rudis stultissimus homo' 'Ich betrüge, du Vollidiot'." Das braunhaarige Mädchen lächelte Hermine überlegen an, wandte sich dann an Harry. "Also ist entweder der ganze Satz das Codewort oder eines der vier." Harry sah Das Mädchen aka Das Grauen düster an, wandte sich dann ab.
* * *
Er hatte sich lange überlegt, wie er es Malfoy heimzahlen könnte. Dabei war ihm aufgefallen, wie wenig er von dem Slytherin wusste. Malfoy wusste genau, was er machen musste um Harry zu blamieren, zu beruhigen oder, wie in Ginnys Fall, wütend zu machen. Es schien, als könnte Malfoy ihn spielen wie ein Musikinstrument. Er dagegen wusste nicht, was er machen sollte um Malfoy richtig zu verärgern. Das einzige, von dem er sich sicher war, dass es Malfoy nicht gefallen hatte, war das Veritaserum und selbst dort konnte er sich herausreden. Aber letztendlich, so hoffte Harry, hatte er etwas gefunden und die kleine Slytherin Schlange würde die nächste Wette auf alle Fälle verlieren.
Harry war wütend. Es kam zwar nicht oft vor, aber wenn es passierte, waren Malfoy, Snape oder Voldemort - Slytherin allgemein - Schuld daran.
"Advocatus Diaboli," zischte er, ignorierte den angewiderten Blick des Portraits. Die Tür öffnete sich und Harry stampfte mit sicheren Schritten auf den Raum zu, schlug heftig die Tür auf und betrat das Zimmer.
Dort, auf der Couch, lag Malfoy, las in einem Buch und ließ ein Bein von der Couch fallen. Der Blonde wandte seinen Blick von dem Text, den er gelesen hatte und wandte ihn auf Harry. "Wie ich sehe, hast du es herausgefunden," meinte er grinsend, richtete sich dann auf.
Der dunkelhaarige Gryffindor reagierte nicht darauf, drückte dem blonden Slytherin nur ein paar Blätter in die Hand.
"Du wirst sie verlieren. Darauf kannst du Gift nehmen."
Malfoy sah auf, grinste leicht. "Ich kann nur drei Geister kontrollieren, Potter," meinte er, lehnte sich gegen die Couch. "Aber ich hörte vom Blutigen Baron, dass es vier Stimmen gab. Es soll eine recht... stimulierende Stimme gewesen sein, aber wo kam sie her?"
Harry presste seine Lippen aufeinander, verengte die Augenbrauen. "Nur drei?"
"Nur drei, Potter. Ich arbeite zur Zeit am vierten."
"Dafür bist du nicht stark genug."
Malfoy lächelte nur, stand dann auf und ging auf den Dunkelhaarigen zu. "Sie nannte mich ,deine Flamme'," flüsterte er, umringte Harry in einem immer kleiner werdenden Kreis. "Sagte, du seist mein Verehrer," ein leises Lachen entfleuchte dem Blonden und er hielt vor Harry an. Dieser versuchte zurückzuweichen, wurde aber von Malfoy an der Robe festgehalten. "Ich sei delikat und könnte ihr gefallen. Wer sagte das ... Harry?", fragte der Blonde, während sein Gesicht sich dem des anderen näherte. "War es dein ... Unterbewusstsein?"
In diesem Moment riss Harry sich los, wankte ein paar Schritte zurück. "Auf deine Spielchen falle ich nicht mehr rein."
Malfoy lachte leise, streckte dann seine Hand zur Seite aus. "Drei Geister, Potter, darf ich vorstellen?" Hinter dem Blonden erschienen drei Geister, zwei Männer und eine Frau, die ihn amüsiert betrachteten. "Der Blutig Baron?", fragte Harry und sah den Slytherin ungläubig an.
"Ein Verehrer meiner Ururururusw. Großmutter. Starb als er für sie ein Einhorn fangen wollte, wirklich tragisch." Seine Hand zeigte auf den zweiten männlichen Geist, der die Arme vor dem Körper verschränkt hatte und mit einem gelangweilten Blick auf die Hand des Blonden sah. "Rufus Wildshire. Er redet nicht gern und hält so ziemlich jeden für einen Idioten."
/Das liegt daran, weil jeder ein Narr ist, Malfoy,/ brummte er und Harry erkannte die genervte Stimme sofort wieder. Malfoy rollte lediglich mit den Augen. "Althea Ebony." Die Frau kicherte leise, wedelte sich mit einem Fächer, den sie in der Hand hielt, Luft zu. Sie war von kleiner Statur und schien noch ziemlich jung. ,Freut mich... Harry,' kicherte sie, legte dann ihre Arme um Malfoys Hals. Ihr Fächer verdeckte sein Gesicht und sie sah den Gryffindor aus unschuldigen grünen Augen an. ,Der junge Malfoy hat dein Interesse, wenn ich richtig verstehe. Doch dieser blonde Jüngling hier,' sie entfernte den Fächer auf sein Drängen von Malfoys Gesicht, grinste dann. ,hat bereits sein Augenmerk auf jemanden gerichtet. Auf eine der schönsten Frauen, die je das Licht dieser Welt erblickt hat.' Sie beugte sich wieder vor, sodass ihr pechschwarzes Haar bis zum Boden reichte. ,Auf Althea Ebony.'
Malfoy lachte leise, trat einen Schritt vor. "Drei Geister, Potter. Nicht mehr, nicht weniger. Wer war der vierte?"
Harry drehte sich um und verließ den Raum, bemerkte nicht den wissenden Blick, den die Geister zwischen die beiden Jungen warfen.
Next: RHS (Medley)
[1] Wer Befehle gern ausführt, entrinnt dem bittersten Teil des Dienens(sagt der Diktator...-_-)
[2] Mein Beta: das klingt anatomisch interessant, wo ist der Rest von Rons Körper geblieben?
